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Terrain_Gurzelen

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BIEL

Terrain

Gurzelen



Terrain Gurzelen

Corona bedingt kamen viele Dinge anders als die Jahre zuvor. Auch für uns

Studenten des Camera Arts Studiengangs an der Hochschule Luzern Design und

Kunst. Dies betraf unter anderem auch das Emmenbrücke Genuis Loci kurz EGL

Projekt, welches seit Beginn dieses Studiengangs über Emmenbrücke bei

Luzern geht. Meines ist über Biel, meiner Heimatstadt.

Biel ist auf den ersten Blick chaotisch, nahezu undurchschaubar. Auf den

zweiten Blick ist sie vielfaltig, in welcher verschiedene Kulturen bei- und

miteinander wohnen.

Viele Personen kennen Biel, jedoch assoziiert man den Namen nicht nur mit

positiven Eigenschaften. Oft, wenn ich erwähne, dass ich aus Biel stamme,

werde ich gefragt, ob ich als Frau nicht Angst hätte, Abends allein durch

die Strassen zu laufen. Manchmal folgen keine Worte und man wird nur mit

grossen Augen angesehen.

In Dieser fotografischen Arbeit geht es um die Zwischennutzung des Terrain

Gurzelen in Biel. Sie stellt rund 10 der über 30 verschiedenen, aktuell

laufenden Projekte kurz vor. Neben diesem Heft, findet eine virtuelle

Austellung statt und es gibt eine ergänzende Website.

Das Terrain Gurzelen ist ein ehemaliges Fussballstadion, welches von 1913

bist 2015 genutzt wurde. Zu besten Zeiten hatten bis zu 15.000 Zuschauer

auf den Tribünen Platz um den FC Biel-Bienne bei dessen Spielen anzufeuern.

2015 ist die Tissot Arena in Biel fertig gesellt worden. Ab dann zogen alle

Vereine aus dem Gurzelen dort hin.

Seit 2017 erfährt das Stadion eine Zwischennutzung, mit einem befristeten

Vertrag bis 2019. Durch die grosse Akzeptanz wurde der Vertrag unbefristet

verlängert.

In dieser Zwischennutzung sind verschiedene Projekte, von unterschiedlichen

Personen initiiert worden. Die Projekte befinden sich in einem laufenden

Wandel und fortwährend kommen neue dazu.


Das Gurzelen ist eine Ort für Kreativarbeiten, kulturelle Events und

Zusammentreffen von Menschen unterschiedlicher Millieus. Es ist sozusagen

ein Begegnungsort für Menschen aus Biel und Umgebung.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Personen aus dem Gurzelen,

ohne sie wäre dieses Projekt nicht zustande gekommen. Ich hoffe, dass das

Gurzelen lange weiter bestehen wird und viele weitere Pionier-Projekte dazu

kommen.

...und Nein ich hab keine Angst allein durch Biel zu laufen.


Inhaltsverzeichnis

Studio Stadion...........................................................10

Trash Mantra.............................................................16

Mute Radio...............................................................22

Backyardskate............................................................28

Tennis...................................................................32

Roger´s Corner...........................................................36

Robin Food...............................................................40

Kleine Landwirtschaft....................................................42

Offene Werkstatt.........................................................46

LangSAMEr................................................................52


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Leiter: Samuel

Studio Stadion

Studio Stadion ist ein Ort, an dem Eltern ihre Kinder bringen

können, wenn diese aus verschiedenen Gründen die öffenliche Schule

auf kurze oder lange Sicht, nicht besuchen können. Das Studio arbeit

eng mit Instutionen zusammen, um die pädogogische Begleitung zu

gewährleisten. Ziel ist die (Wieder-)Eingliederung in die Schuloder

Arbeitswelt. Dabei werden jeweils individeulle Ziele für die

Kinder gesetzt, welche sich nach dem Lehrplan 21 richten. Neben dem

schulischen Programm kann der Leiter Samuel das Tagesprogramm

spezifisch an die jeweiligen Stimmungen und Bedürfnisse der Kinder

anpassen. In Zeiten von Corona ist es ebenso möglich, je nach Bedarf

die Kinder vorrübergehend vorbei zu bringen.

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Trash Mantra

Aus den ehemaligen Umkleidekabinen des

Fussballstadions dröhnen heut nicht mehr

Jubelschreie sondern die verschiedensten

Bässe, Instrumente oder Gesänge.

Unter anderem der tropisch

psychedelische Cold Wave von Dany Digler

aka Trash Mantra. Er sagt über seine Musik:“Trash

Mantra c’est un peu comme une

prière les genoux dans la merde.“

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Mute Radio

Seit mehr als 5 Jahren besteht das

Mute Radio. In den Anfangszeiten

sendeten die Mitglieder von Zuhause

aus. Heute haben sie ein

professionelles Studio, in dem sie

verschiedene Sendungen über Musik,

Nachrichten, neue Technologien und

vielen weitere Themen bearbeiten.

Damit sie aktuelle und neue Inputs

senden können, laden sie viele

schweizer Künstler für eine live

Session ein oder besuchen Fesivals und

Kongresse. Von 2017 bis 2018 zählten

sie jährlich über 13´500 Menschen aus

63 verschiedenen Ländern zu ihren

Höhrern.

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Backyardskate

Backyardskate ist ein kleiner

öffentlicher Skatepark. Er umfasst

eine Vert Ramp, Miniramp und einen

ca 82 m 2 grossen Flatbereich, welche

die Herzen von Skatefans höher schlagen

lässt. Nicht nur Bieler sondern

Skater aus der ganzen Schweiz kommen

vorbei. In dem Clubhouse Container

kann man sich Vorort Skatebaords,

Schoner und Helme ausleihen.

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Tennis

Natürlich darf in der

Stadt, in der Roger

Federer Tennis gelernt

hat, kein Tennisplatz

fehlen. Auf einem Teil

des ehemaligen

Fussballsfeldes wird

heute auf zwei Plätzen

kostenlos Tennis

gespielt. Die dafür

benötigten Rasenschuhe,

Tennischschläger und

Bälle lassen sich vor

Ort Mieten. Wo? in

einem umgebauten

Tramabteil. Dort kann

ebenso ein Bier, Tee

oder Sonstiges

genossen werden.

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Roger´s Corner

Roger´s Corner ist ein zu Bar umgebauter rot-gelber Bus. Man kann im

oder vor dem Bus sein Bier, Tee oder die frisch zubereiteten

Fischknusperli geniessen. Auch kann man am Abend vorbei kommen und die

nicht mehr verkaufbaren Reste einer kleinen Bäckerei für einen

geringeren Preis kaufen. Roger, der den Bus bewirtschaftet, ist

gleichzeitig auch der Hausabwart und kümmert sich um die Instandhaltung

verschiedener Nutzungsanlagen auf dem Gelände, wie beispielsweise dem

Robin Food.

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Robin Food

Robin Food ist ein offener und für alle zugänglicher

Kühlschrank, in dem nicht mehr verkauf- aber essbare

Lebensmittel zur freien Verfügungen vorbei gebracht werden.

Jeder kann sich dort gratis bedienen. Dieses Projekt soll der

Lebenmittelverschwendung entgegenwirken und Lebensmittel vor

dem Müll bewaren. Die Kette Lidl hat sich dem Verein

angeschlossen und bringt regelmässig Lebensmittel vorbei.


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Klein Landwirtschaft

Auf einem Teil des ehmaligen Trainingsrasen werden

heute grossflächig verschiedene Sorten Mais und Tomaten

angepflanzt. Aus den getrockneten Maiskolben wird vor Ort

Polenta gemahlen. Die Tomaten werden auf dem Gelände

verteilt.Die Mais- und Tomatenstiele jedoch werden nicht

einfach in den Kompost geworfen, sondern zu Heizpellets

weiter verarbeitet. Dabei werden die Blätter von den

Mais- und Tomatenstielen entfernt und zum Trocknen aufgehängt.

Nach einer längeren Trocknungsphase werden die

Stiele zusammen in die Mühle geworfen bis die

richtige Pulverform erreicht ist. Der letzte Schritt ist

alles in die Pelletpresse füllen. Das Ergebnis ist eine

grosse Menge an Heizpellets, welche für meherer Haushalte

ein Jahr reichen.


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Offene Werkstatt

Eines der neusten Projekte, welches sich noch in der Aufbauphase

befindet, ist eine Holzwerkstatt. Das Ziel des Projekt ist es, für

alle Anwohner die keinen Platz für eine eigene Werkstatt haben, eine

öffentliche Holzwerkstatt zu errichten. Damit immer genug Material

zu Verfügung steht, funktioniert die Werkstatt nach dem Prinzip

Geben und Nehmen.


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LangSAMEr

Dieses Projekt umfasst bevorzugt Gemüseanbau, Die Zielgruppe sind

Menschen, welche sich aus unterschiedlichen Gründen in belastenden

Lebensituationen und deshalb in einer sozialen Desintegration

befinden. Die Arbeitsweise auf den Feldern ist freiwillig und ohne

Druck, so soll ein Ort der Heilung, Entwicklung oder der

Neu-Orientierung geschaffen werden. Natürlich ist jede Person die

dort mitwirken will herzlichst Willkommen. Die Felder, die dort

betrieben werden, sind von Privatpersonen oder von verschiedenen

Restaurants der Stadt gemietet. Das heisst, man erwirbt sich einen

kleinen Abschnitt auf dem Feld, verpflichtet sich aber dazu, sein

Gemüse zum Marktpreis zu kaufen. Diese Felder sind für Personen, die

soziale und ökologische Verantwortung übernehmen wollen.

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Mehr zu finden unter:

www.cameraarts.ch/students/2001/lea.karabash

Impressum

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© Erste Auflage, 2021

Bilder: Lea Amina Karabash

Druckerei: Hulliger, Biel, CH

Quellen: www.terrain-gurzelen.ch

Alle Bilder sind Urheberrechtlich geschützt

Dozierende: Jules Spinatsch und Andrea Diefenbach

Terrain Gurzelen, General Dufourstrasse 2502 Biel, CH


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Lea Karabash

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