reflexiven LehrerInnenbildung
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In der <strong>LehrerInnenbildung</strong> gehören die Selbstreflexion und die theoretische Reflexion zu den<br />
wichtigen Begriffen. Seit den achtziger Jahren entwickelten sich mehrere Forschungsprogramme,<br />
die sich mit der Anwendung von Reflexion in der <strong>LehrerInnenbildung</strong> befassen. Es wurde begründet,<br />
dass die Fähigkeiten zur Reflexion bei den Studierenden anhand verschiedener Übungen<br />
schon vom Anfang der LehreInnenbildung entwickelt werden können.<br />
1.2 Reflexive <strong>LehrerInnenbildung</strong> nach Donald Schön<br />
Die „reflexive Wende“ in der <strong>LehrerInnenbildung</strong> hängt mit dem Konzept des „professionellen<br />
Handelns“ nach DONALD A. SCHÖN zusammen. 8 Im Jahre 1983 erschien das Buch<br />
„Reflective Practitioner“ von DONALD SCHÖN. Vier Jahre später kam dazu noch ein zweites<br />
Buch „Educating the Reflective Practitioner“. Diese Werke Schöns stellen ein fruchtbares<br />
Ausbildungskonzept dar.<br />
Die Grundideen bestehen im Konzept des <strong>reflexiven</strong> Praktikums: knowing-in-action,<br />
reflection-in-action und reflection on reflection-in action. Es handelt sich um drei typische<br />
Formen des Zusammenspiels von Wissen und Handeln in der Praxis, die SCHÖN aufgrund<br />
einiger Fallstudien professioneller Tätigkeit formuliert hat. 9<br />
• Knowing-in-action – unkomplizierte Situationen aus der Lehrerarbeit werden auf der Basis<br />
„im-plicit knowing-in-action“ bewältigt, oft mit Hilfe von Routinen. SCHÖN verweist darauf,<br />
dass „...unser Wissen normalerweise unausgesprochen ist, implizit in den Mustern unseres<br />
Han-delns und in unse-rem Gefühl für das Material, mit dem wir umgehen.“ 10<br />
• Reflection-in-action ist dort nötig, wo „implicit knowing-in-action“ nicht genügt: vor<br />
allem in Pro-blemsituationen. „Wenn jemand in der Handlung reflektiert, wird er zu<br />
einem Forscher im Kontext der Praxis. Er ist nicht von den Kategorien etablierter Theorie<br />
und Technik abhängig, sondern konstruiert eine neue Theorie des spezifischen Falles.<br />
Sein Forschen beschränkt sich nicht darauf, Mittel zu überlegen, die von einer<br />
vorhergehenden Übereinkunft über Ziele abhängen. Er trennt Mittel und Ziele nicht,<br />
sondern bestimmt sie interaktiv, wenn er eine problematische Situation definiert. Er trennt<br />
Denken nicht vom Tun, bahnt sich nicht schlussfolgernd seinen Weg zu einer<br />
Entscheidung, die er dann in eine Handlung umformen muss. Da sein Experimentieren<br />
eine Form praktischer Haltung ist, ist die Verwirklichung seiner Reflexionsergebnisse in<br />
seine Forschung eingebaut.“ 11 Der Handelnde soll in „Konversation mit der Situation“<br />
treten um sie zu bewältigen. Es geschieht im Schema der Aktionsforschung (aus der<br />
Reflexion der eigenen Aktion wird eine „praktische Theorie“ entwickelt und diese wird<br />
realisiert; dann wiederum ausgewertet und zur Weiterentwicklung der praktischen Theorie<br />
genutzt usw.).<br />
• Reflection on reflection-in-action soll der Lehrer einsetzen, wenn komplexere Probleme<br />
auftauchen. Der Praktiker soll sein Handlungswissen verbal formulieren und vergegenständlichen.<br />
Es geht darum „unausgesprochens Wissen“ zu aktivieren und explizieren: So<br />
kann er es auf mögliche Fehler überprüfen und weiterentwickeln mit dem Ziele die<br />
Problemsituation zu bewältigen.<br />
8 Schön, A. D.: The Reflective Practitioner. How Profesionals Think in Action. – New York, 1983. und Schön,<br />
A. D.: Educating the Reflective Practitioner. – California, 1987.<br />
9 vgl. Altrichter, H.; Posch, P.: Lehrer erforschen ihren Unterricht. Eine Einführung in die Methoden der<br />
Aktionsforschung. – Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 1990, S.322 ff.<br />
10 Schön, D. In: Altrichter, H.; Posch, P.: Lehrer erforschen ihren Unterricht. Eine Einführung in die Methoden<br />
der Aktionsforschung. – Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 1990, S.322.<br />
11 Schön, D.: In: Altrichter, H.; Posch, P.: Lehrer erforschen ihren Unterricht. Eine Einführung in die Methoden<br />
der Aktionsforschung. – Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 1990, S. 324.