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Büromarktbericht Braunschweig 2021

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12<br />

entwicklung<br />

Tendenzen und Erkenntnisse<br />

Die bisher präsentierten Ergebnisse des <strong>Büromarktbericht</strong>s<br />

spiegeln das Berichtsjahr 2020 wider, welches aufgrund der<br />

Corona-Pandemie als ein sehr spezielles Jahr wahrgenommen<br />

und in Erinnerung bleiben wird. Natürlich wird hier erneut<br />

eine Momentaufnahme der aktuellen Situation dargestellt. Doch<br />

im Kontext der zeitlichen Entwicklung könnte diese aber un ter<br />

Umständen eine deutlich größere Tragweite haben als die der<br />

vorangegangenen Jahre. Die Mehrzahl der Marktteilnehmer wird<br />

sich mit der Frage beschäftigen, ob dies der Wendepunkt ist<br />

und die lange Zeit der positiven Entwicklungen nun ein Ende hat.<br />

Eine befriedigende Antwort auf diese Frage werden wir erst in<br />

einigen Jahren geben können, aber die Beobachtungen von<br />

Entwicklungen auf dem <strong>Braunschweig</strong>er Büroimmobilienmarkt<br />

über einen Zeitraum von bereits sechs Jahren haben uns jedoch<br />

die Identifizierung von Trends und nachhaltigen Mittelwerten<br />

ermöglicht. Daher können wir an dieser Stelle durchaus die aktuellen<br />

Marktdaten des Corona-Jahres 2020 im zeitlichen Zusammenhang<br />

betrachten und die Entwicklungen analysieren. Dann<br />

ist auch die Frage zu beantworten, ob das Corona-Virus sich schon<br />

jetzt auf den Büromarkt der Löwenstadt ausgewirkt hat.<br />

Umsatz und Leerstand<br />

Der Umsatz für 2020 liegt mit 36.000 m² oberhalb des Vorjahreswertes<br />

und des langjährigen Mittelwertes. Damit<br />

könnte für diesen Aspekt die Schlussfolgerung lauten, dass<br />

sich die Pandemie nicht nachteilig ausgewirkt hat. Wenn<br />

aber die Tatsache beachtet wird, dass gut ein Drittel des<br />

Umsatzes auf die Anmietung des BC III durch die Stadt<br />

<strong>Braunschweig</strong> entfällt, dann stellt sich die Lage etwas differenzierter<br />

dar. Ohne diese Anmietung würde sich in Bezug<br />

auf den reinen Vermietungsumsatz ein Rückgang von gut<br />

30 % gegenüber 2019 ergeben. Dafür ist aber der Eigennutzeranteil<br />

um gut 50 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.<br />

Auch hier ist zu berücksichtigen, dass diese Projekte bereits<br />

vor der Pandemie geplant wurden. Insgesamt betrachtet hat<br />

der Umsatz in 2020 den Mittelwert der Vorjahre von rund<br />

30.000 m² erneut bestätigt.<br />

Für den Leerstand dagegen ist die gegenläufige Entwicklung<br />

zur bisherigen Tendenz sofort sichtbar: Mit einem Plus von<br />

13.000 m² gegenüber dem Vorjahr wurde sogar der Wert von<br />

2018 übertroffen. Die Leerstandsquote ist nach ihrem bisherigen<br />

Allzeittief in 2019 von 1,1 % wieder auf 1,7 % gestiegen.<br />

Dies sollte aber nicht überbewertet werden, da der Leerstand<br />

noch einen erheblichen Abstand zur Quote eines gesunden<br />

Marktes aufweist, die allgemein mit 3 % bis 5 % beziffert wird.<br />

Der zunehmende Leerstand ist vielmehr als vorhandenes Angebot<br />

zu werten, welches den suchenden Unternehmen ermöglicht,<br />

sich auf dem Markt zu bewegen und die bestmög -<br />

liche Bürofläche auszuwählen. Schlussendlich regulieren<br />

Angebot und Nachfrage den Preis, was in einigen Bereichen<br />

den Druck auf die Mieten mindern kann.<br />

Mieten<br />

Die Büromieten haben sich von der Corona-Pandemie 2020<br />

nicht beeindrucken lassen und ihr Wachstum unvermindert fortgesetzt.<br />

Das mittlere Mietniveau hat sich seit 2015 von 7,60 €/m²<br />

fast kontinuierlich um insgesamt rund 12 % auf nunmehr<br />

8,50 €/m² erhöht. Ein vergleichbarer Trend lässt sich auch bei<br />

den mittleren Mieten der Neuvermietungen feststellen. Diese<br />

haben seit ihrem niedrigsten Wert 2018 um 1,35 €/m² zugelegt,<br />

was gut 15 % entspricht. Die Spannbreite der Mehrzahl aller<br />

Mieten hat sich seit 2016 zunächst stetig verringert. Gegenüber<br />

dem Vorjahr ist nunmehr eine Verschiebung nach oben festzustellen,<br />

was bedeutet, dass die Anzahl der günstigen Mietflächen<br />

weiter zurückgeht. Für die aktuelle Situation lässt sich aber<br />

bei den Mieten feststellen, dass die Angebotsknappheit die<br />

pandemischen Unsicherheiten überlagert hat.

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