Leseprobe »Naturzeit mit Kindern: Mallorca«
Leseprobe zum Familienwanderführer »Naturzeit mit Kindern: Mallorca« aus dem naturzeit Reiseverlag. ISBN 978-3-944378-30-5.
Leseprobe zum Familienwanderführer »Naturzeit mit Kindern: Mallorca« aus dem naturzeit Reiseverlag. ISBN 978-3-944378-30-5.
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ABENTEUER UND ERHOLUNG FÜR FAMILIEN<br />
NATURZEIT MIT KINDERN<br />
MALLORCA<br />
45 Wander- und Entdeckertouren<br />
in den Bergen und am Meer<br />
NATURZEIT Reiseverlag
2 Inhalt<br />
ab 4 Jahre<br />
ab 6 Jahre<br />
ab 8 Jahre<br />
ab 10 Jahre<br />
4<br />
11<br />
Sóller<br />
13 12 9 10<br />
8<br />
Banyalbufar<br />
15<br />
Puigpunyent<br />
17 16 Andratx<br />
Calvia<br />
Port<br />
d‘Andratx<br />
Costa de Sa<br />
Calma<br />
18<br />
19<br />
Santa Ponça<br />
MA-1<br />
Magaluf<br />
20<br />
14<br />
Valldemossa<br />
Esporles<br />
Palmanyola<br />
21<br />
MA-20<br />
22<br />
PALMA DE<br />
MALLORCA<br />
7 6<br />
Santa María<br />
del Camí<br />
Lloseta<br />
Alaró<br />
Bunyola<br />
Binissalem<br />
Sencelles<br />
MA-13<br />
S‘Arenal<br />
23<br />
MA-15<br />
Algaida<br />
24<br />
25<br />
MA-19<br />
Llucmajor<br />
Inc<br />
Mallorca <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong><br />
Reiseziel Mallorca .......................8<br />
Aktivitäten <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> ............ 12<br />
Wandern auf Mallorca ............... 18<br />
Wandern <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> ................ 20<br />
Die Touren in diesem Buch ........ 24<br />
45 Entdeckertouren<br />
POLLENÇA UND DIE<br />
SERRA DE TRAMUNTANA .......... 26<br />
❱ Tour 1: ............................... 34<br />
Wo sich die vier Winde treffen<br />
Abenteuer am Naturstrand Cala<br />
Figuera de Formentor<br />
(ab 6 Jahre, 1 h, 75 m)<br />
❱ Tour 2: ............................... 38<br />
Baden im Tal der Ziegen<br />
Wanderung durch das Vall de Bóquer<br />
(ab 4 Jahre, 2 h, 150 m)<br />
Bahia Grande<br />
27<br />
❱ Tour 3: ............................... 42<br />
Auf den Spuren der Pilger<br />
Zur Klosteranlage auf dem<br />
Puig de Maria<br />
(ab 6 Jahre, 2 h 15, 270 m)<br />
❱ Tour 4: ............................... 46<br />
Das Kamel und die Höhle der Toten<br />
Rundgang am Kloster von Lluc<br />
(ab 4 Jahre, 2 h, 130 m)<br />
❱ Tour 5: ............................... 50<br />
Ses Fonts Ufanes<br />
Magische Quellen im Steineichenwald<br />
(ab 4 Jahre, 1 h 15, 80 m)
MALLORCA MIT KINDERN<br />
3<br />
Pollença<br />
3<br />
Port de<br />
Pollença<br />
2<br />
45<br />
1<br />
44<br />
43<br />
Lago Menor<br />
Port d‘Alcúdia<br />
5<br />
42<br />
Sa Pobla<br />
Muro<br />
Can Picafort<br />
41<br />
40<br />
39<br />
38<br />
Inca<br />
Santa Margalida<br />
Artà Arta<br />
36<br />
MA-15<br />
Capdepera<br />
37<br />
Sineu<br />
MA-15<br />
Canyamel<br />
Sant Llorenç<br />
des Cardassar<br />
Cala Millor<br />
Montuïri<br />
Vilafranca de<br />
Bonany<br />
Manacor<br />
35<br />
Porto Cristo<br />
26<br />
Porreres<br />
Portocristo<br />
Novo<br />
Campos<br />
Felanitx<br />
34<br />
33<br />
Cales de Mallorca<br />
es Domingos<br />
MA-19<br />
32<br />
Cala d‘Or<br />
Santanyí<br />
31<br />
Colònia de<br />
Sant Jordi<br />
29<br />
28<br />
30<br />
❱ Tour 8: ............................... 61<br />
Zwischen Mallorcas höchsten Bergen<br />
Rundgang um den Cúber-Stausee<br />
(ab 4 Jahre, 1 h 30, 50 m)<br />
❱ Tour 6: ............................... 53<br />
Die uneinnehmbare Festung<br />
Bergwanderung zum Castell d‘Alaró<br />
(ab 6 Jahre, 3 h 15, 300 m)<br />
Viele Eroberer ...................... 56<br />
und alle bringen etwas <strong>mit</strong><br />
❱ Tour 7: ............................... 58<br />
Salt d‘es Freu<br />
Wo das Wasser durch den Wald<br />
springt<br />
(ab 4 Jahre, 1 h, 80 m)<br />
❱ Tour 9: ............................... 64<br />
Durch das Tal des Goldes<br />
Die Dörfer im Tal von Sóller<br />
(ab 8 Jahre, 4 h, 300 m)<br />
❱ Tour 10: ............................. 69<br />
Orangen ernten in Sóller<br />
Zu Besuch auf einem Landgut im<br />
Tal der Orangen<br />
(ab 6 Jahre, 1 h)<br />
Im Winter üppig grün ............ 72<br />
Die Insel der zwei Jahreszeiten
4 Inhalt<br />
❱ Tour 11: .............................. 74<br />
Als die Piraten Sóller angriffen<br />
Rundwanderung auf dem<br />
Camí de sa Figuera<br />
(ab 6 Jahre, 2 h 15, 110 m)<br />
❱ Tour 12: .............................. 77<br />
Fischer, Maler und Piraten<br />
Küstenwanderung an der Cala Deià<br />
(ab 8 Jahre, 2 h, 150 m)<br />
Leuchtende Türme an der Küste... 82<br />
Mallorca und die Piraten<br />
❱ Tour 13: .............................. 84<br />
Das Loch im Felsen<br />
Die wilde Küste bei Sa Foradada<br />
(ab 6 Jahre, 3 h, 250 m)<br />
Mallorcas erster Tourist............ 88<br />
Erzherzog Ludwig Salvator<br />
❱ Tour 14: .............................. 90<br />
Auf dem Reitweg des Erzherzogs<br />
Der Camí de s‘Arxiduc bei Valldemossa<br />
(ab 10 Jahre, 5 h, 540 m)<br />
❱ Tour 15: .............................. 96<br />
Am äußersten Rand der Tramuntana<br />
Über die Volta des General nach Port<br />
des Canonge<br />
(ab 6 Jahre, 3 h 45, 250 m)<br />
❱ Tour 16: .............................. 99<br />
Das verlassene Kloster<br />
Wanderung zur Klosterruine La Trapa<br />
(ab 8 Jahre, 3 h, 265 m)<br />
❱ Tour 17: ............................ 103<br />
Mit dem Boot zur Dracheninsel<br />
Zum Leuchtturm im Naturpark<br />
Dragonera<br />
(ab 4 Jahre, 1 h 30, 100 m)<br />
Kleine Drachen ..................... 107<br />
Von Gecko und Eidechse<br />
Von der Raupe zum Geier....... 108<br />
wilde Tiere auf Mallorca<br />
❱ Tour 18: ............................ 110<br />
Der Piratenwachturm von Andritxol<br />
Ausflug auf der Halbinsel Cap<br />
Andritxol<br />
(ab 4 Jahre, 2 h , 200 m)<br />
❱ Tour 19: ............................ 114<br />
Als Pirat durch die Baumwipfel<br />
Im Kletterwald Jungle Parc bei<br />
Santa Ponça<br />
(ab 4 Jahre, 1 h 30)<br />
❱ Tour 20: ............................ 116<br />
Heilige Höhlen und verlassene<br />
Bunker<br />
Von Portals Vells zum Leuchtturm<br />
am Cap de Cala Figuera<br />
(ab 6 Jahre, 2 h, 110 m)<br />
DIE BUCHT VON PALMA UND<br />
DIE INSELMITTE..................... 120<br />
❱ Tour 21: ............................ 125<br />
Im Hexenwald von Palma<br />
Rundgang um die Burg von Bellver<br />
(ab 4 Jahre, 1 h, 80 m)<br />
❱ Tour 22: ............................ 128<br />
Mühlen, Seefahrer und Fischer<br />
Rundgang durch Palmas<br />
Mühlenviertel<br />
(ab 4 Jahre, 1 h 30, 60 m)<br />
❱ Tour 23: ............................ 134<br />
Zuflucht für Tiere<br />
Besuch im Natura Parc<br />
(ab 4 Jahre, 2 h)
MALLORCA MIT KINDERN<br />
5<br />
❱ Tour 24: ........................... 136<br />
Mit Jesper durch die Felder<br />
Eselwanderung in der Ebene von<br />
Llucmajor<br />
(ab 6 Jahre, 2 h, 50 m)<br />
❱ Tour 25: ........................... 139<br />
Zu den Hexen bei Llucmajor<br />
Kletterpartie auf den Puig de ses<br />
Bruixes<br />
(ab 6 Jahre, 2 h 45, 200 m)<br />
SANTANYI UND<br />
DIE SÜDSPITZE ..................... 148<br />
Von Teufeln und Drachen ...... 143<br />
Mallorquinische Legenden<br />
❱ Tour 26: ........................... 144<br />
Drei Klöster und eine Höhle<br />
Rundgang auf dem Klosterberg<br />
Puig de Randa<br />
(ab 6 Jahre, 3 h, 330 m)<br />
❱ Tour 27: ........................... 154<br />
Wo Mallorcas Ureinwohner lebten<br />
Die prähistorische Siedlung Capocorb<br />
Vell bei Llucmajor<br />
(ab 4 Jahre, 1 h)<br />
Die allerersten Mallorquiner .... 156<br />
und warum sie runde Türme bauten<br />
❱ Tour 28: ........................... 158<br />
An der Steilküste zur Marmorbucht<br />
Küstenwanderung zur Caló des<br />
Marmòls<br />
(ab 6 Jahre, 4 h, 140 m)<br />
❱ Tour 29: ........................... 163<br />
Bootsausflug zur Ziegeninsel<br />
Schnorcheln und Wandern auf<br />
Cabrera<br />
(ab 4 Jahre, 1 h 45, 55 m)<br />
❱ Tour 30: ........................... 166<br />
Von Piraten und Fischern<br />
Klippenwanderung von Cala Santanyí<br />
nach Cala Figuera<br />
(ab 6 Jahre, 2 h 15, 135 m)<br />
❱ Tour 31: ........................... 170<br />
Wandern im Schildkrötenparadies<br />
Einmal quer durch den Naturpark<br />
Mondragó<br />
(ab 4 Jahre, 1 h 15, 40 m)<br />
Mallorquinischer Schnee ....... 174<br />
Die Mandelblüte<br />
❱ Tour 32: ........................... 176<br />
Schaukeln <strong>mit</strong> Blick aufs Meer<br />
Zur Kapelle Santuario de la<br />
Consolación<br />
(ab 4 Jahre, 1 h, 75 m)<br />
❱ Tour 33: ........................... 179<br />
Felsenburg <strong>mit</strong> Meerblick<br />
Das Castell de Santueri bei Felanitx<br />
(ab 4 Jahre, 30 min , 30 m)<br />
❱ Tour 34: ........................... 182<br />
Über den Kreuzweg zum Kloster<br />
Der Pilgerweg auf den Puig de<br />
Sant Salvador<br />
(ab 6 Jahre, 2 h 30, 270 m)
6 Inhalt<br />
ALCÚDIA UND DER OSTEN....... 186<br />
❱ Tour 35: ............................ 196<br />
Burgen, Bunker und das Meer<br />
Erkundungstour auf der Halbinsel<br />
Punta de n‘Amer<br />
(ab 4 Jahre, 1 h 30, 50 m)<br />
❱ Tour 36: ............................ 200<br />
Radtour auf dem Grünen Weg<br />
Von Artà nach Son Servera<br />
(ab 6 Jahre, 3 h, 340 m)<br />
❱ Tour 37: ............................ 204<br />
Alte Wachtürme und Höhlen<br />
Bergwanderung auf dem Cap Vermell<br />
in Canyamel<br />
(ab 6 Jahre, 2 h 15, 200 m)<br />
❱ Tour 38: ............................ 208<br />
Drei Strände und ein Turm<br />
Über Naturstrände und Klippen<br />
zum Torre d‘Albarca<br />
(ab 8 Jahre, 2 h 45, 160 m)<br />
❱ Tour 39: ............................ 213<br />
Das verlassene Kloster am Meer<br />
Wanderung zur Er<strong>mit</strong>a de Betlem<br />
bei Artà<br />
(ab 6 Jahre, 3 h 30, 300 m)<br />
❱ Tour 40: ............................ 218<br />
Camí del Pescadors<br />
Auf dem Küstenweg der Fischer<br />
von Bucht zu Bucht<br />
(ab 6 Jahre, 2 h 30, 100 m)<br />
❱ Tour 41: ............................ 222<br />
Der Friedhof am Meer<br />
Zu Fuß oder <strong>mit</strong> dem Rad zur<br />
Nekropole Son Real<br />
(ab 4 Jahre, 2 h 15, 60 m)<br />
❱ Tour 42: ............................ 226<br />
Mallorcas wilde Sumpflandschaft<br />
Mit dem Rad durch den Naturpark<br />
s‘Albufera<br />
(ab 6 Jahre, 2 h, 10 m)<br />
❱ Tour 43: ............................ 231<br />
Wandern <strong>mit</strong> Ziegen<br />
Über die Talaia d‘Alcúdia<br />
zum Strand Coll Baix<br />
(ab 10 Jahre, 5 h , 540 m)<br />
❱ Tour 44: ............................ 236<br />
Penya del Migdia<br />
Auf schmalen Pfaden zu alten<br />
Wehranlagen<br />
(ab 6 Jahre, 2 h, 310 m)<br />
❱ Tour 45: ............................ 240<br />
Mit dem Kajak auf Schatzsuche<br />
Ein Multiabenteuer auf der Halbinsel<br />
Victòria<br />
(ab 6 Jahre, 3 h)<br />
Reiseinfos<br />
Wie kommt man nach Mallorca?.. 243<br />
Unterwegs auf Mallorca............ 244<br />
Unterkunft und Übernachtung... 249<br />
Miniwörterbuch ..................... 257<br />
Register................................ 259<br />
Autorin................................. 260<br />
Impressum............................. 261
MALLORCA MIT KINDERN<br />
7
8 Reiseziel Mallorca<br />
Klima und Gestalt<br />
Mallorca ist <strong>mit</strong> 3640 Quadratmetern<br />
sowohl die größte spanische<br />
Insel als auch die größte<br />
der Baleareninseln. Die Form<br />
einer auf der Südspitze stehenden<br />
Raute macht es etwas<br />
schwer, sie geografisch eindeutig<br />
zu beschreiben. Eine<br />
Nordküste gibt es streng genommen<br />
nicht – nur eine eindrucksvolle<br />
Steilküste, die<br />
vom nördlichsten Punkt, dem<br />
Cap de Formentor, bis in den<br />
Südwesten nach Dragonera<br />
reicht. Ähnliches gilt für alle<br />
anderen Himmelsrichtungen.<br />
Deshalb teilen die Mallorquiner<br />
ihre Insel eher in Landschaftszonen<br />
ein: Tramuntana<br />
im Nord westen, Llevant im Osten,<br />
Migjorn an der Südspitze,<br />
Es Plà – die fruchtbare Ebene<br />
– im Landesinneren, Raiguer<br />
als Übergangsgebiet zwischen<br />
dem flachen Land und den Bergen<br />
sowie das Ballungsgebiet<br />
rund um Palma.<br />
Die Insel selbst ist ein Produkt<br />
der Kontinentalverschiebung,<br />
in dessen Folge sich die eurasische<br />
Platte unter die afrikanische<br />
schob und Meeressedimente<br />
nach oben faltete. Der<br />
Anteil an Kalkgestein ist sehr<br />
hoch, was durch die leichte<br />
Verwitterung des Gesteins zu<br />
eindrucksvollen Höhlen und<br />
Karstformationen führte.<br />
Flüsse und Seen sucht man auf<br />
Mallorca fast vergeblich. Generell<br />
ist Wasser abseits des<br />
Meeres ein rares Gut. Zwar<br />
kommt es im Oktober und November<br />
regelmäßig zu starken<br />
Niederschlägen, da für regnet<br />
es im Sommer praktisch gar<br />
nicht. Während der Regenzeit<br />
führen auch die Sturzbäche<br />
Wasser, die von den Bergen ins<br />
Tal strömen. Den Rest des Jahres<br />
liegen die Flussbetten trocken.<br />
Auf Mallorca herrscht gemäßigtes<br />
subtropisches Klima,<br />
welches durch milde, feuchte<br />
Winter und heiße Sommer gekennzeichnet<br />
ist. Im Inselinneren<br />
können die Temperaturen<br />
im Sommer die 40Grad<br />
Marke erreichen. Im Winter<br />
liegt die Durchschnittstemperatur<br />
bei 15 Grad. Die ersten<br />
Niederschläge nach dem trockenen<br />
Sommer führen im Oktober<br />
oder November oft zu Überschwemmungen.<br />
Eine weitere<br />
besondere Wetterlage herrscht<br />
rund um die Weihnachtsfeiertage.<br />
Die Temperaturen zum<br />
Jahreswechsel sind oft fast<br />
schon sommerlich. Je nachdem,<br />
wie warm es Anfang des<br />
Jahres ist, fangen zwischen
MALLORCA MIT KINDERN<br />
9<br />
Ende Januar und Mitte März<br />
die Mandelbäume zu blühen<br />
an. Wenn die Bäume die Blüten<br />
verlieren, wird oft vom mallorquinischen<br />
Schnee gesprochen.<br />
Echten Schnee gibt es hingegen<br />
selten und dann nur in den höheren<br />
Lagen des Tramuntana<br />
Gebirges. Ausschlaggebend dafür<br />
ist vor allem das Meer,<br />
welches das Wetter auf der<br />
Insel <strong>mit</strong>bestimmt.<br />
Obwohl es auf Mallorca nie so<br />
kalt wird wie in Deutschland,<br />
ist das Kältegefühl auf der Insel<br />
ein anderes. Eine hohe<br />
Luftfeuchtigkeit im Winter,<br />
schlecht isolierte Häuser und<br />
fehlende Heizungen können<br />
das Leben an kalten Tagen<br />
sehr ungemütlich machen.<br />
Die beste Reisezeit<br />
In den Monaten Juli und August<br />
ist es auf Mallorca besonders<br />
voll, denn dann kommen<br />
zu den ausländischen Touristen<br />
auch noch viele spanische<br />
Urlauber hinzu. Aufgrund der<br />
hohen Temperaturen ist es in<br />
dieser Zeit für die meisten Aktivitäten<br />
abseits der Strände<br />
zu heiß. Die angenehmsten<br />
Jah reszeiten zum Wandern sind<br />
Frühling und Herbst, wobei Urlauber<br />
im Frühjahr eine blühende<br />
Insel erwartet, das Meer<br />
zum Baden jedoch noch relativ<br />
kalt ist. Im Herbst hingegen<br />
lädt das Wasser zum Schwimmen<br />
ein, dafür ist die gesamte<br />
Vegetation braun und verbrannt.<br />
Die Saison dauert auf<br />
Mallorca von Ostern bis Ende<br />
Oktober. Außerhalb dieser Zeit<br />
ist es deutlich ruhiger und<br />
viele Restaurants und Läden<br />
sind geschlossen.<br />
Sprache und Identität<br />
Neben dem Spanischen gibt es<br />
auf Mallorca und den anderen<br />
Baleareninseln noch eine zweite<br />
offizielle Sprache: das Katalanische.<br />
Wie auch bei Spanisch<br />
handelt es sich dabei um<br />
um eine romanische Sprache,<br />
weshalb es teilweise gar nicht<br />
so leicht ist, den Unterschied<br />
herauszuhören. Die regionale<br />
Variante, das Mallorquin, unterscheidet<br />
sich in Grammatik<br />
und Vokabeln deutlich vom<br />
Katalanischen. Da die Insel in<br />
der Vergangenheit oft von Eroberern<br />
besiedelt wurde, die<br />
unter anderen auch die Sprache<br />
beeinflussten, ist heute<br />
nicht eindeutig zu sagen, wo<br />
die Ursprünge des mallorquinischen<br />
Dialektes liegen.<br />
Nachdem Franco in Spanien an<br />
die Macht gelangt war, wurden<br />
alle regionalen Dialekte einschließlich<br />
der katalanischen
26<br />
Touren und Ausflugsziele<br />
Banyalbufar<br />
22<br />
Etwas mehr als zehn Kilometer<br />
ist die Gebirgskette im Durchschnitt<br />
breit, die sich vom Cap<br />
de Formentor im Nordosten über<br />
90 Kilometer nach Dragonera im<br />
Südwesten zieht. Dazwischen gibt<br />
es grandiose Klippen, steile Berg -<br />
hänge sowie Pinien- und Eichenwälder,<br />
die teilweise bis ans Meer<br />
reichen. Der Inselnorden ist rauer<br />
als der Rest der Insel, aber das<br />
macht ihn auch aufregend schön.<br />
Dank der Morphologie und dem<br />
kühleren Klima wurde dieser Teil Mallorcas von Zersiedelung verschont.<br />
Die Bergdörfer sind größtenteils Ziel von Tagestouristen,<br />
der nördlichste Zipfel der Tramuntana ist kaum bewohnt.<br />
Für Wanderungen ist die Region dank des gut ausgebauten<br />
Verkehrsnetzes wie gemacht, auch wenn<br />
auf den kurvenreichen Straßen für die Anfahrt<br />
etwas mehr Zeit eingeplant werden sollte.<br />
Die Strände der Tramuntana sind bis<br />
auf wenige Ausnahmen steinig,<br />
31<br />
was jedoch durchaus seinen<br />
5 11<br />
eigenen Reiz hat.<br />
9<br />
12 10<br />
15<br />
Sóller<br />
13<br />
15<br />
16<br />
Valldemossa<br />
14<br />
MA-1110<br />
17<br />
18 MA-11<br />
21<br />
Esporles 19<br />
MA-1120<br />
20<br />
Palmanyola<br />
7<br />
Bunyola<br />
Santa Mar<br />
del Cam<br />
MA-1101<br />
MA-1040<br />
MA-2040<br />
17<br />
16<br />
MA-10<br />
MA-1031<br />
Puigpunyent<br />
23<br />
MA-1032<br />
6<br />
MA-1016<br />
Andratx<br />
Calvia<br />
Port<br />
d‘Andratx<br />
26<br />
Costa de Sa<br />
Calma<br />
7 27<br />
MA-1<br />
18<br />
25<br />
19<br />
Magaluf<br />
24<br />
Santa Ponça<br />
20<br />
8<br />
MA-1043<br />
MA-1041<br />
MA-20<br />
PALMA DE<br />
MALLORCA<br />
MA-13<br />
MA-3017<br />
MA-15<br />
S‘Arenal<br />
MA-1<br />
M
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA<br />
27<br />
r<br />
4<br />
Baden am Cap de Formentor<br />
Aufgrund des starken Verkehrsaufkommens<br />
auf den engen Straßen zum<br />
Leuchtturm ist die Zufahrtsstraße<br />
zwischen Juni und September für Privatfahrzeuge<br />
zwischen 10 und 18 Uhr<br />
gesperrt. Es fährt ein Shuttlebus zwischen<br />
Port de Pol len ça und dem Cap<br />
de Formentor.<br />
8<br />
13<br />
14<br />
4<br />
12<br />
MA-10<br />
5<br />
MA-13<br />
Pollença<br />
11<br />
1 Cala Murta<br />
Der Besuch der Cala Murta eignet sich<br />
in Kombination <strong>mit</strong> der Cala Figuera<br />
de Formentor [› Tour 1]. Vom Parkplatz<br />
führt ein 20minütiger Spa ziergang<br />
zu einem Kieselstrand, der besonders<br />
zum Schnorcheln einlädt.<br />
Gelegentlich kommen am Strand Esel<br />
vorbei. Beide Buchten sind Naturstrände<br />
ohne jeglichen Service.<br />
2 Platja de Formentor<br />
Der Strand ist der einzige teilweise<br />
sandige Küstenabschnitt der Halbinsel.<br />
Zwar steht nur eine begrenzte<br />
Liegefläche zur Verfügung, dafür gibt<br />
3<br />
MA-2200<br />
Sa Pobla<br />
3<br />
9<br />
2 2<br />
10<br />
Port de 28 29 30<br />
Pollença<br />
Lago<br />
Menor<br />
Port d‘Alcúdia<br />
MA-12<br />
1<br />
1<br />
Can Picafort<br />
6<br />
Lloseta<br />
Inca<br />
Muro<br />
a<br />
Alaró<br />
Binissalem<br />
Santa Margalida<br />
Santa María<br />
del Camí<br />
MA-3240<br />
Sencelles<br />
Sineu<br />
-3017<br />
MA-3100<br />
MA-3320<br />
Sant Llo<br />
des Card<br />
-15<br />
Algaida<br />
Montuïri<br />
Vilafranca<br />
de<br />
Bonany<br />
Manacor<br />
MA-5017<br />
al<br />
MA-19A<br />
MA-19<br />
MA-5010<br />
Llucmajor<br />
MA-5020<br />
Porreres<br />
MA-14<br />
MA-5040<br />
Felanitx<br />
MA-5120<br />
Cales<br />
es D
28 Ausflugsziele<br />
5 Die Strände von Sóller<br />
Im Hafen von Sóller gibt es gleich<br />
zwei Strände, die Platja d‘en Repic<br />
und die Platja de Port de Sóller, die<br />
jedoch mehr oder weniger ineinander<br />
übergehen und generell nur als ein<br />
einziger Strand wahrgenommen werden.<br />
Die Liegefläche ist sehr schmal,<br />
dafür aber lang. Das Ambiente ist<br />
eher touristisch. An der Strand promenade<br />
sind viele Lokale zu finden.<br />
Im Sommer werden die Strände von<br />
Rettungsschwimmern überwacht.<br />
es natürlichen Schatten von bis ans<br />
Meer reichenden Mittelmeerkiefern.<br />
Ein Lie genverleih ist vorhanden und<br />
es besteht die Möglichkeit zur Einkehr.<br />
Geparkt werden sollte nicht in<br />
Strandnähe: Dort wird die Gebühr pro<br />
Minute berechnet.<br />
3 Cala Sant Vincenç<br />
Am Fuße der Ortschaft liegen die drei<br />
Badebuchten Cala Barques, Cala<br />
Molins und Cala Carbó. Alle drei sind<br />
teils sandig, teils steinig, was das<br />
Tragen von Schwimmschuhen sinnvoll<br />
macht. Die Cala Molins ist etwas<br />
verbauter als die beiden anderen<br />
Buchten, hat dafür jedoch ein umfassenderes<br />
touristisches Angebot. Ein<br />
Stück von der Küste entfernt befindet<br />
sich eine Nekropole aus der Bronzezeit,<br />
die Cuevas de l‘Alzinaret. Einige<br />
der von Menschen angelegten Grabhöhlen<br />
können kostenfrei besichtigt<br />
werden.<br />
Baden an der Nordküste<br />
2<br />
4 Cala Tuent<br />
Bei Sa Calobra eignet sich am ehesten<br />
der Kieselstrand der Cala Tuent<br />
zum Baden. Die Bucht ist von einer<br />
Bergkette umschlossen und wird weniger<br />
besucht als der Nachbarort.<br />
Auch hier ist es steinig. Es gibt Verpflegungsmöglichkeiten.<br />
Die Park buchten<br />
an der Straße sind kostenpflichtig.<br />
Cala Deià und Cala Estellencs sind<br />
beides sehr hübsche Buchten, jedoch<br />
besser für Ausflüge [› Tour 12] als<br />
Badetage geeignet.<br />
Baden an der Westküste<br />
6 Platja Sant Elm<br />
Der Strand von Sant Elm ist relativ<br />
klein, was im Sommer dazu führt,<br />
dass er schnell überlaufen ist. Abgesehen<br />
davon ist es ein netter<br />
Familienstrand <strong>mit</strong> seichtem Einstieg<br />
ins Wasser und fußläufig zu erreichenden<br />
Restaurants und Supermärkten.<br />
Es gibt einen SUP-Verleih<br />
und einen Anbieter für Bootsausflüge,<br />
unter anderem auf die vorgelagerte<br />
Insel Sa Dragonera [› Tour 17]. Der<br />
Parkplatz am Strand ist gebührenpflichtig.<br />
7 Cap Andritxol<br />
Am Cap gibt es mehrere sehr interessante<br />
Bademöglichkeiten. Direkt an<br />
der Wanderstrecke zum Piraten wachturm<br />
[› Tour 18] liegt die kleine,<br />
versteckte Steinbucht Caló d‘en<br />
Monjo. Die Strandfläche ist wegen<br />
der zahlreichen Steine zum langen<br />
Liegen eher unbequem, <strong>mit</strong> etwas<br />
Abstand zum Meer gibt es im Schatten<br />
der Pinien weichere Liege plätze.<br />
Im Ort Cala Fornells ist die gleichnamige<br />
Bucht etwas besser ausgestattet.<br />
Hier gibt es Liegen, Sonnenschirme<br />
und eine kleine Bar. Der<br />
Strand selbst ist klein, steinig, aber<br />
gemütlich.<br />
Für noch mehr Komfort gibt es auf<br />
der Westseite der Halb insel den<br />
Strand von Camp de Mar, speziell<br />
bekannt für das Restaurant, das auf<br />
einer Insel liegt und nur über einen<br />
Holzsteg erreichbar ist. Rund um den<br />
Sandstrand gibt es zahlreiche touristische<br />
Angebote.
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA<br />
29<br />
8 Cala Portals Vells<br />
Die Bucht wird auch DreiFinger<br />
Bucht genannt, weil sie sich über<br />
drei kleine Sandstrände erstreckt. Die<br />
Platja del Rei ist davon am meisten<br />
frequentiert. Über eine Treppe gelangt<br />
man zu El Mago, dem kleinsten<br />
der Strände. Besonders interessant<br />
für Familien ist Sa Caleta. Nicht nur<br />
bietet ein üppiger Pinienwald sehr<br />
viel Schatten, auch befindet sich in<br />
wenigen Gehminuten eine Höhle, die<br />
Seefahrer in eine Kapelle verwandelt<br />
haben [› Tour 20].<br />
Aussichtspunkte am<br />
Cap de Formentor<br />
9 Wehrturm Albercutx<br />
Die Fahrt zum Leuchtturm am äußersten<br />
Zipfel zählt für fast alle Urlauber<br />
zum festen Repertoire. Dabei gibt es<br />
dort außer dem Turm, ein paar wilden<br />
Ziegen und einem kleinen Café nicht<br />
viel zu sehen. Auf halber Strecke zum<br />
Leuchtturm befindet sich linker Hand<br />
der Aussichts punkt Es Colomer. Ein<br />
befestigter Weg führt über die Felsen<br />
bis an die Klippen, von denen man<br />
auf das Cap blickt. Weitaus unbekannter<br />
und um vieles spektakulärer<br />
ist der alte Wehrturm Albercutx, den<br />
man über eine sehr schmale, aber befestigte<br />
Straße auf der gegenüberliegenden<br />
Seite erreicht. Parkmöglichkeiten<br />
gibt es am Ende des Weges.<br />
Von dort ist es ein kleiner Fußmarsch<br />
vorbei an Bauruinen bis zum Turm,<br />
den man auch hochklettern kann.<br />
Ausflugsziele in der<br />
Serra de Tramuntana<br />
10 Bergstraße Ma10<br />
Die Ma10, die von Pollença bis<br />
Andratx reicht, ist <strong>mit</strong> ihren einzigartigen<br />
Blicken über die Küste an sich<br />
schon ein Highlight. An einem Tag ist<br />
sie jedoch kaum abzufahren und für<br />
Kinder ist die Autofahrt selbst auch<br />
nicht so spannend. Auf dem Weg liegen<br />
aber viele Ausflugsziele, die für<br />
die ganze Familie interessant sind.<br />
11 Höhlen von Campanet<br />
Die Höhlen liegen abseits der großen<br />
Touristenzonen und verzichten außerdem<br />
auf komplizierte Lichtinstalla<br />
tionen. Die mehrsprachigen Führungen<br />
erfolgen in kleinen Gruppen,<br />
wobei das Licht in verschiedenen<br />
Bereichen der Höhle nach Bedarf anund<br />
ausgeschaltet wird. Wer fami <br />
liäres Ambiente mag, ist hier gut<br />
auf gehoben. Die Mitnahme einer<br />
Ta schen lampe ist empfehlenswert.<br />
Von der Terrasse des Restaurants am<br />
Eingang haben wir einen großartigen<br />
Blick auf das Tal.<br />
Geöffnet täglich 10 – 17.30 Uhr,<br />
im Sommer bis 18.30 Uhr,<br />
€ 15, Kinder 3 – 12 Jahre € 8.<br />
www.covesdecampanet.com<br />
12 Santuari de Lluc<br />
Das Gebiet um den Ort Lluc und das<br />
gleichnamige Kloster bietet unzählige<br />
Mög lichkeiten der Freizeitge staltung.<br />
Es gibt auch einige Wan derwege.<br />
Sie führen unter ande rem zu<br />
einem Kamel felsen und einer Begräbnis<br />
höhle [› Tour 4].<br />
Der Leuchtturm am Cap de Formentor
30 Ausflugsziele<br />
13 Torrent de Pareis<br />
Die Felsschlucht bei Sa Calobra ist<br />
das Naturphänomen schlechthin. Die<br />
Zufahrt führt über die anspruchsvollste<br />
Straße der Insel, auf der man<br />
keine Höhenangst haben sollte. Für<br />
die 14 Kilometer vom Abzweig der<br />
Bergstraße über den berühmten Krawattenknoten,<br />
einer 360-Grad-Kurve,<br />
sollten mindestens 20 Minuten eingeplant<br />
werden. Um in die Schlucht zu<br />
gelangen, wird der Berg durch einen<br />
beleuchteten Tunnel durchquert. Die<br />
fünf- bis siebenstündige Wande rung<br />
durch den kompletten Canyon (normalerweise<br />
von den Bergen Rich tung<br />
Meer) ist nur sehr erfahrenen Wanderern<br />
und in geführten Gruppen anzuraten.<br />
Mit <strong>Kindern</strong> lohnt sich eine<br />
Tour in die Schlucht <strong>mit</strong> kleineren<br />
Klettereinheiten bis zu den Punk ten,<br />
wo es zu kompliziert wird. Wäh rend<br />
Regenzeiten sollte davon jedoch abgesehen<br />
werden. Der Strand eignet sich<br />
zum Picknicken, weniger zum Baden.<br />
Der Kinderchor am Kloster von Lluc<br />
Es finden sich mehrere Picknickareale,<br />
zum Teil <strong>mit</strong> Grillstellen. Neben dem<br />
Musikinternat der Blauets, dessen<br />
Schüler während der Schulzeit täglich<br />
im Kloster Musikstücke vortragen,<br />
liegt ein kleiner botanischer<br />
Garten <strong>mit</strong> direktem Zugang zu einem<br />
Pool. Wenn das zu viele Aktivitäten<br />
für einen Tag sein sollten: Das Kloster<br />
und der angrenzende Cam ping platz<br />
bieten Übernachtungsmög lichkeiten.<br />
[› Seite 253 und 254]<br />
Geöffnet Mo bis So 10 – 17 Uhr, im<br />
Sommer bis 18 Uhr.<br />
Museum: Mo bis So 10 – 14 Uhr, € 4.<br />
Botanischer Garten und Pool (nur<br />
im Sommer): 10 – 13 und 15 – 18 Uhr.<br />
Grillplätze: November bis April,<br />
9 – 16 Uhr.<br />
Kinderchor Blauets: täglich 13.15 Uhr,<br />
außer spanische Schul ferien.<br />
www.lluc.net<br />
14 Die Stauseen Cúber<br />
und Gorg Blau<br />
Beide Seen sind künstlich angelegt<br />
und liegen in<strong>mit</strong>ten eines beliebten<br />
Wandergebietes. Während die Picknick<br />
stelle am Cúber [› Tour 8] nur<br />
<strong>mit</strong> Bänken und einer Quelle punkten<br />
kann, ist das Areal bei Gorg Blau<br />
auch <strong>mit</strong> Grillstellen ausgestattet<br />
und bietet einen direkten Blick und<br />
Zugang zum Wasser. Kinder können<br />
hier sehr viel Zeit <strong>mit</strong> Steine-ins-<br />
Wasser-werfen verbringen.<br />
15 Sóller<br />
Die selbst ernannte Stadt der Oran gen<br />
[› Tour 10] sollte nicht nur im Vor beifahren<br />
erfasst werden. Neben einem<br />
Naturkundemuseum <strong>mit</strong> angegliedertem<br />
Botanischen Garten dürfte vor<br />
allem die kleine Straßenbahn Tranvia<br />
de Sóller Kinderherzen höher schlagen<br />
lassen. Die über 100 Jahre alte Bahn<br />
rattert <strong>mit</strong> offenen Wag gons Richtung<br />
Meer bis nach Port de Sóller. Kombiniert<br />
werden kann die Fahrt <strong>mit</strong> einer<br />
kleinen Wande rung auf Spuren<br />
der Piraten [› Tour 11].<br />
Tren de Sóller: einfache Fahrt<br />
von Sóller zum Hafen € 7.<br />
www.trendesoller.com<br />
16 Monestir de Miramar<br />
Das Kloster zählt zu den ältesten<br />
Gebäuden Mallorcas. Ganz am Anfang<br />
befand sich hinter den Mauern des<br />
Anwesens eine Missionarsschule.<br />
Später wurde vom Erzherzog Ludwig<br />
Salvator auf den Grundmauern des
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA<br />
31<br />
Klosters ein Herrenhaus gebaut, in<br />
dem unter anderem auch Sissi, die<br />
Kaiserin von Österreich, Urlaub machte.<br />
Im Kloster befindet sich ein<br />
Museum. Viel interessanter für Kinder<br />
sind jedoch die Außenanlagen: ein<br />
kleiner Garten, weitläufige Olivenhaine,<br />
die zu atemberaubenden Aussichtspunkten<br />
führen. Zwischendrin<br />
lässt es sich sehr gut picknicken.<br />
Geöffnet April bis Oktober,<br />
Mo bis Sa 9 – 17 Uhr, November bis<br />
März 10 – 18 Uhr, € 4.<br />
17 Gärten von Alfábia<br />
Die Gärten sind ein Paradebeispiel<br />
maurischer Bewässerungsarchitektur.<br />
Obwohl auch das Innere des Herrenhauses<br />
sehenswert ist, sind es vor<br />
allem die Gärten <strong>mit</strong> ihren Wasserspielen,<br />
die nicht nur Kinder in ihren<br />
Bann ziehen.<br />
Geöffnet April bis Oktober,<br />
Mo bis So 9.30 – 18.30 Uhr, letzter<br />
Einlass eine Stunde vor Torschluss.<br />
€ 7,50, Kinder unter 10 Jahren frei.<br />
Erreichbar <strong>mit</strong> TIB Linie 221<br />
Palma-Sóller und dem Tren de Sóller.<br />
www.jardinesdealfabia.com<br />
18 Landgut Raixa<br />
Das restaurierte Landgut ist in staatlichem<br />
Besitz und vor allem für die<br />
weitläufigen Gärten bekannt, darunter<br />
ein Gemüsegarten und eine Orangenplantage.<br />
Im Haus wird eine audiovisuelle<br />
Ausstellung zur Ge schich te<br />
des Weltkulturerbes der Tramuntana<br />
gezeigt.<br />
Geöffnet Di bis Sa 10 – 15 Uhr,<br />
Eintritt frei, Führungen (auch auf<br />
Deutsch) nach Anmeldung.<br />
raixa.conselldemallorca.cat<br />
19 Glasbläserei LaFiore<br />
Hauptsächlich ist das Gebäude ein<br />
Verkaufsraum, es gibt aber auch einen<br />
offenen Bereich, in dem man den<br />
Glasbläsern bei der Arbeit zusehen<br />
kann. Es ist üblich, auch nur zum<br />
Schauen vorbeizukommen, ein Einkauf<br />
ist dazu nicht notwendig.<br />
Geöffnet Mo bis Fr 9.30 – 15 Uhr,<br />
November bis Februar 9 – 14 Uhr.<br />
lafiore.com<br />
20 Finca Son Mas<br />
Hof und Gelände befinden sich in Privatbesitz,<br />
jedoch öffnen die Be sitzer<br />
einen drei Kilometer langen Rundweg<br />
für Besucher. Zu Fuß oder <strong>mit</strong> dem Rad<br />
geht es durch Olivenhaine und Gärten<br />
zu einer Kapelle und einer Grotte. Es<br />
ist möglich, ein typisch mallorquinisches<br />
Picknick <strong>mit</strong> Pa amb Oli dazuzubuchen.<br />
Pick nickflächen stehen<br />
zur Verfü gung.<br />
Geöffnet nach Voranmeldung,<br />
€ 4, Kinder bis 9 Jahre € 3,<br />
Tel. 0034 678 464451.<br />
www.fincasonmas.es<br />
21 Landgut La Granja<br />
Das ehemalige Herrenhaus wurde<br />
zum Frei lichtmuseum umgestaltet<br />
und zeigt das bäuerliche Leben vergangener<br />
Zeiten. In den verschiedenen<br />
Gebäudeteilen werden typische<br />
Handwerke wie Färben, Weben<br />
und Destillation vorgestellt. In den<br />
Stallungen gibt es Nutztiere zu sehen.<br />
Erwachsene können im Hof Wein<br />
verkosten. Kinder sollten im kleinen<br />
Café unbedingt die bunyols probieren.<br />
Um das Anwesen herum gibt es<br />
einen etwa einstündigen Rundgang<br />
<strong>mit</strong> Picknick mög lichkeit. Das Restaurant<br />
serviert Mit tag essen und auf der<br />
Speisekarte steht unter anderem<br />
auch der typisch mallorquinische Reis<br />
Arroz brut.<br />
Die Tranvia fährt seit 1905 durch Sóller.
42 Tour 3: Auf den Spuren der Pilger<br />
270 m<br />
4,6 km<br />
2 h 15<br />
ab 6<br />
Tour 3:<br />
Auf den Spuren der Pilger<br />
Zur Klosteranlage auf dem Puig de Maria<br />
Immer samstags strahlt der Klosterberg Puig de Maria in goldenem<br />
Licht. Das meinten zumindest die drei frommen Mädchen, die hier<br />
die erste aus Frauen bestehende Einsiedelei auf Mallorca gründeten,<br />
in<strong>mit</strong>ten der schlimmsten Pest-Epidemie der Insel. Das Heiligtum<br />
wurde der Muttergottes gewidmet, deren Statue die drei Gründerinnen<br />
in einer Felsspalte des Berges fanden. Auch heute leuchtet<br />
das Kloster noch mystisch im Morgen- und Abendlicht.<br />
Vom Gipfel hat man beste Aussicht in alle<br />
Himmelsrichtungen, die sich am besten bei<br />
einem Picknick genießen lassen. Dafür stehen<br />
neben Picknicktischen auch Grillstellen<br />
zur Verfügung. Alternativ können wir uns<br />
in der alten Klosterküche <strong>mit</strong> traditioneller<br />
mallorquinischer Hausmannskost versorgen<br />
lassen. Das Kloster ist bei Mallorquinern<br />
vor allem an den Wochenenden ein beliebtes<br />
Ausflugsziel.
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA<br />
43<br />
TOURENSTECKBRIEF<br />
Anfahrt: Auf der Autobahn Ma13 geht<br />
es Richtung Alcúdia. Am Kreisverkehr<br />
am Ende der Autobahn biegen wir jedoch<br />
Richtung Pollença ab. Kurz vor dem<br />
Kilometerstein 52 steht rechts am Start<br />
der Wanderung eine Wanderkarte. Ein<br />
Parkplatz befindet sich auf der gegenüberliegenden<br />
Straßenseite bei GPS N<br />
39° 52‘24.5“, E 3°01‘01.7“.<br />
Bus: Die TIB Linie 301 verbindet Pollença<br />
<strong>mit</strong> Palma. Eine Haltestelle liegt<br />
in der Straße Cecili Metel un<strong>mit</strong>telbar<br />
hinter dem Parkplatz.<br />
Anspruch und Charakter: Trotz stetiger<br />
Steigung eine leichte Wanderung, die<br />
zum Start über Asphalt, später über einen<br />
gepflasterten Pilgerweg und Waldpfade<br />
führt. Die runden Pflastersteine<br />
des Pilgerpfades sind etwas rutschig,<br />
feste Schuhe sind ratsam.<br />
Markierung: Holzwegweiser.<br />
Highlights: Versteckte Höhlen, wilde<br />
Ziegen, Erkundungstouren am Kloster.<br />
Ausrüstung: Taschenlampe nicht vergessen!<br />
Einkehr und Übernachtung: Mittages–<br />
sen im Klosterrestaurant ist zwischen 13<br />
und 15 Uhr möglich. Die Bar ist von 8<br />
bis 20.30 Uhr geöffnet. Montags Ruhetag.<br />
Grillstellen (nur Oktober bis April),<br />
Holzkohle kann im Restaurant erworben<br />
werden. Zur Übernachtung stehen zwölf<br />
ehemalige Klosterzellen des Refugi Puig<br />
de Maria de Pollença bereit [› Seite<br />
253].<br />
In der Nähe: Cap de Formentor.<br />
Wanderung: Unsere Wanderung beginnt an einem Tor aus Zypressen,<br />
durch das ein Weg den Berghang hinaufführt, vorbei an<br />
den typischen, <strong>mit</strong> Trockenmauern angelegten Terrassen. Dieser<br />
erste Teilabschnitt auf gepflasterter Straße führt uns in mehreren<br />
Serpentinen durch die letzten Ausläufer des besiedelten Gebietes<br />
der Stadt.<br />
Nachdem wir die letzten Häuser 1 hinter uns gelassen haben,<br />
liegen in einer der Kurven die Reste eines alten Saumpfads und<br />
einer Tränke vor uns. Hier konnten die Lasttiere ihren Durst<br />
stillen. Wenig weiter oben endet die Asphaltstraße und es beginnt<br />
ein gepflasterter Treppensteig 2 , der ehemalige Pilgerweg.<br />
Der Aufstieg ist an keiner Stelle zu steil, aber die stetige<br />
Steigung und die sehr glatten Pflastersteine fordern Ausdauer<br />
und Geschicklichkeit.
44 Tour 3: Auf den Spuren der Pilger<br />
Santuari de la Mare de Déu del Puig Nach kurzer Zeit auf dem Pilgersteig<br />
gelangen wir an die Cova<br />
Das Heiligtum ist von April bis September<br />
von 8.30 – 20.30 Uhr, den Rest des Jahres del Dimoni 3 , die Höhle des<br />
von 9 – 18 Uhr geöffnet. Ostermontag findet<br />
ein traditionelles Fest auf dem Klos<br />
Dämonen. Hier kann ein wenig<br />
terberg statt, dessen Ursprünge ins Mittelalter<br />
reichen. Am 1. Mai wird ein großes in die Höhle hineintraut, sollte<br />
geklettert werden. Wer sich weiter<br />
Paella essen veranstaltet. Nur an diesen eine Taschenlampe dabei haben.<br />
beiden Tagen im Jahr wird auch die Messe Links vom Höhleneingang b e fi n <br />
in der Kirche des Klosters gefeiert.<br />
det sich ein <strong>mit</strong> einem wei ßen<br />
Kreuz versehener Felsen. Die Aushöhlung erinnert an die Form<br />
eines Stuhls. Dem Volksglauben nach haben schwan gere Frauen,<br />
die sich darauf setzen, eine sanfte Geburt.<br />
Nur wenig später folgen wir dem Wegweiser nach links auf den<br />
Camí dels Er<strong>mit</strong>ans 4 , der zu der Erdspalte Clot de la Mare de
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA<br />
45<br />
Pollença<br />
100<br />
200<br />
1<br />
5<br />
4<br />
6<br />
Puig de Maria<br />
330m<br />
300<br />
3<br />
2<br />
200<br />
0 125 250 Meter<br />
Déu führt. Dort sollen die drei<br />
Ere<strong>mit</strong>innen die Darstellung<br />
der Jungfrau Maria gefunden<br />
haben. Folgen wir dem Weg<br />
weiter, gelangen wir zum Aussichtspunkt<br />
Mirador del Moli<br />
Vell 5 . Hier sind es neben der<br />
Ruine einer Mühle vor allem<br />
die Blicke über die Stadt und<br />
die Gebirgsketten am Meer, die<br />
beeindrucken.<br />
100<br />
50 500 Meter<br />
Parkplatz<br />
250<br />
150<br />
50<br />
Camí dels<br />
Er<strong>mit</strong>ans (4)<br />
Kreuzweg<br />
(2)<br />
Puig de Maria (6)<br />
(2)<br />
Parkplatz<br />
0.45 1.00 1.25 1.40 2.15<br />
Start 1 2 3 4 4,6 km<br />
Danach fehlen nur noch wenige<br />
Schritte bis zum Kloster,<br />
dessen Gebäude <strong>mit</strong> dem alten<br />
Wehrturm aus dem 15. Jahrhundert<br />
vor oder nach einem<br />
Picknick erkundet werden kann.<br />
Um zum Parkplatz zurückzugelangen,<br />
verlassen wir die Anlage durch das Haupttor 6 und folgen<br />
dem Pilger pfad. Dieser führt uns in zwei Kurven zum Abzweig des<br />
Camí dels Er<strong>mit</strong>ans 4 , weiter zum Felsenstuhl und der Dämonenhöhle<br />
und den bekannten Weg zurück zum Start.
46 Tour 4: Das Kamel und die Höhle der Toten<br />
130 m<br />
4,5 km<br />
2 h<br />
ab 4<br />
Tour 4:<br />
Das Kamel und die Höhle der Toten<br />
Rundgang am Kloster von Lluc<br />
Das Santuari de Lluc ist einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte der<br />
Insel und eine Sehenswürdigkeit, die bei den wenigsten Urlaubern<br />
fehlen darf. Weitaus spannender für Kinder ist jedoch, was es im<br />
Areal um das Kloster zu entdecken gibt. An unserem Wanderweg<br />
sind es unter anderem kuriose Karstformationen wie die des Kamels<br />
und die etwas gruselige, weil sehr dunkle Höhle Sa Cometa des<br />
Morts. Darüber hinaus gibt es jedoch zahlreiche Alternativen wie<br />
einen öffentlichen Pool, den botanischen Garten und viele Grillund<br />
Picknickplätze. Ein weiteres Highlight ist die tägliche Gesangseinlage<br />
des Kinderchors Blauets aus dem benachbarten Internat.<br />
So können wir leicht einen ganzen Tag, und eventuell sogar die<br />
Nacht, am und im alten Kloster verbringen.
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA<br />
47<br />
Wanderung: Vom Parkplatz aus betreten wir das Klostergelände<br />
und überqueren den Pilgerplatz bis vor den Haupteingang. Rechts<br />
neben den ehemaligen Ställen führt ein Weg durch ein Tor, vorbei<br />
am Musikinternat und dem Botanischen Garten. Gegenüber<br />
befindet sich ein Gehege, in dem der Esel Tomeu lautstark alle<br />
Besucher begrüßt. Am ersten Abzweig beginnt an einer Wanderkarte<br />
1 der eigentliche Rundweg.<br />
Wir folgen der Route Nummer vier nach links und nehmen den<br />
Weg, der uns an Ruinen vorbei zu einem kargen Fußballplatz<br />
führt. Am anderen Ende des Fußballplatzes links gibt es neben<br />
vielen Löchern im Drahtzaun auch ein Eisentor. Anhand der Karten<br />
und der aufgestellten Holzpfeiler folgen wir immer den Wegweisern<br />
<strong>mit</strong> der Zahl 4. Es geht zunächst nach links über eine<br />
TOURENSTECKBRIEF<br />
Anfahrt: Das Kloster von Lluc ist am besten<br />
aus den Bergen oder über Inca zu<br />
erreichen. In der Nähe des Krankenhauses<br />
weist an einem Kreisverkehr ein Wegweiser<br />
nach Lluc, welches über eine sehr<br />
kurvenreiche Straße erreichbar ist. Ein<br />
kostenpflichtiger Parkplatz (Tages ticket<br />
€ 6) befindet sich direkt am Kloster bei<br />
GPS N 39°49‘13.6“, E 2°53‘04.3“.<br />
Bus: Die Buslinie 312 fährt von Inca bis<br />
ans Kloster.<br />
Anspruch und Charakter: Abwechslungsreiche<br />
Wanderung <strong>mit</strong> leichtem Anstieg<br />
über steinige Waldböden. Viele Schatten<br />
plätze zum Rasten.<br />
Ausrüstung: Feste Schuhe <strong>mit</strong> rutschfesten<br />
Sohlen. Für die Erkundung der<br />
Höhle Taschenlam pen <strong>mit</strong>nehmen!<br />
Markierung: Holzpfeiler und Wegweiser<br />
der Route 4.<br />
Highlights: Eine begehbare Höhle, in<br />
der vor langer Zeit Tote begraben wurden.<br />
Der Karstfelsen in Form eines Kamels,<br />
viele Steinformationen zum Klettern<br />
und Spielen, der Kinderchor im Kloster<br />
Lluc, viele Grill und Picknickplätze,<br />
Botanischer Garten und Pool am Kloster.<br />
Einkehr: Zu beiden Seiten des Parkplatzes<br />
befindet sich je ein Restaurant.<br />
Direkt am Klosterplatz serviert das<br />
Restaurant Sa Fonda de Lluc unter anderem<br />
Arroz brut, die mallorquinische<br />
Variante der Paella.<br />
In der Nähe: Torrent de Pareis, Stauseen<br />
Cuber und Gorg Blau.
48 Tour 4: Das Kamel und die Höhle der Toten<br />
kleine Holzbrücke 2 , dann über<br />
Stock und Stein eine der natürlichen<br />
Steintreppen nach oben.<br />
Zu beiden Seiten des Pfades gibt es<br />
Felsdurchlässe und Minischluchten.<br />
Wenn wir diese ausführlich erforschen,<br />
wird die Strecke zwar deutlich<br />
länger, die Kinder haben dabei aber<br />
sehr viel Spaß. Das eigentliche Highlight<br />
ist die Karstformation Es<br />
Camell 4 . Um zum Kamel zu gelangen,<br />
biegen wir am Köhlerplatz 3<br />
der Beschilderung folgend nach<br />
rechts ab. Hinter dem Kamel befindet<br />
sich ein Steig, der zu einem Aussichtspunkt<br />
führt.<br />
Danach geht es zurück zum Köhlerplatz<br />
3 am Hauptweg, dem wir 300<br />
Meter weiter bergan folgen, bis er<br />
sich erneut gabelt. Hier biegen wir<br />
rechts ab und gelangen auf einem<br />
breiteren, weniger felsigen Weg zur<br />
Höhle Sa Cometa des Morts 5 . Sie<br />
liegt etwas versteckt an einem Wegbogen<br />
links des Hauptweges, ist aber<br />
gut beschildert. In der Bronzezeit<br />
wurden in der 40 Meter langen Grotte<br />
Tote in ausgehöhlten Steineichenstämmen<br />
bestattet. Einige der Knochen funde werden im Klostermuseum<br />
ausgestellt. Der Einstieg in die Höhle ist nicht sonderlich<br />
schwer. Da es im Inneren jedoch etwas feucht ist, sollte<br />
jeder Schritt genau geprüft werden. Eine Taschenlampe ist unbedingt<br />
notwendig.<br />
Zurück im Tageslicht lohnt eine Rast vor der Höhle. Ein dichter<br />
Steineichenwald spendet hier Schat ten und viele dicke, im Wald<br />
verstreute Stein brocken bil den ein natürliches Labyrinth, in dem<br />
sich Kinder lange Zeit beschäftigen können.<br />
Kloster Santuari de Lluc<br />
Geöffnet täglich von 10 – 17 Uhr. Im Sommer bis 18 Uhr. Museum 10 – 14<br />
Uhr, Eintritt € 4. Botanischer Garten 10 – 13 Uhr und 15 – 18 Uhr. Pool wie<br />
Botanischer Garten, jedoch nur im Sommer. Grillplätze 9 – 16 Uhr. Gesang<br />
Kinderchor Blauets täglich 13.15 Uhr (außer spanische Schulferien).<br />
Übernachtungsmöglichkeit in den alten Zellen und Stallungen und auf dem<br />
Campingplatz [› Seite 254]. www.lluc.net
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA<br />
61<br />
Tour 8:<br />
Zwischen Mallorcas<br />
höchsten Bergen<br />
Rundgang um den Cúber-Stausee<br />
Das Areal um den Cúber-Stausee ist<br />
ein eingezäuntes Naturschutzgebiet<br />
und erscheint auf den ersten Blick<br />
alles andere als mediterran. Die zwei<br />
höchsten Berge Mallorcas umrahmen<br />
das Gebiet. An den Berghängen weiden Schafe, Kühe und wilde<br />
Ziegen. Möwen und Mönchsgeier gehen gleichermaßen auf Jagd.<br />
Und dazwischen laufen jede Menge Wanderer. Die meisten sind <strong>mit</strong><br />
der Mission unterwegs, zumindest einen der Tausender zu besteigen.<br />
Gerade für Familien <strong>mit</strong> kleineren <strong>Kindern</strong> bietet dieses Gebiet jedoch<br />
ein anderes reizvolles Ziel. Der Rundweg um den Stau see ist<br />
trotz der regen Wandertätigkeit in dieser Region ein Aus flug in die<br />
stille Idylle der einzigartigen Bergwelt Mallorcas.<br />
Wanderung: Unsere Tour beginnt am Parkplatz hinter einem<br />
Tor, wo eine Wanderkarte die möglichen Wege illustriert. Prinzipiell<br />
ist es egal, in welche Richtung wir starten. Wir entscheiden<br />
uns, nach rechts zu gehen und zuerst am Nordufer entlangzu<br />
50 m<br />
4 km<br />
1 h 30<br />
ab 4<br />
TOURENSTECKBRIEF<br />
Anfahrt: Die Bergstraße Ma10 führt<br />
von Sóller nach Pollença un<strong>mit</strong>telbar am<br />
Stausee Cúber vorbei. Die beste Park möglichkeit<br />
gibt es bei GPS N 39°47‘14.1“,<br />
E 2°47‘49.4“. Sollte der Parkplatz belegt<br />
sein, findet sich ein Stück weiter<br />
einen zweiter. Notfalls kann, sofern der<br />
Ver kehr nicht behindert wird, auch am<br />
Straßenrand geparkt werden.<br />
Anspruch und Charakter: Leichte Wege<br />
ohne große Steigungen durch ein beliebtes<br />
Wander und Naherholungsgebiet.<br />
Teil weise ist der Weg asphaltiert.<br />
Markierung: Holzwegweiser.<br />
Highlights: Natur wie in Skan di navien,<br />
viele Tiere am Wegesrand.<br />
Einkehr: Keine, Picknick <strong>mit</strong>nehmen.<br />
In der Nähe: Torrent de Pareis, Sóller.
62 Tour 8: Zwischen Mallorcas höchsten Bergen<br />
wandern. Dazu folgen wir dem Weitwanderweg GR 221. Bis auf<br />
die Beschilderung am Start der Tour ist der Fernwanderweg hier<br />
jedoch nicht markiert. Der Pfad zwischen den Felswänden und<br />
dem Ufer ist aber nicht zu verfehlen. Hinter uns uns ragt der<br />
Puig Major auf, er ist der höchste Berg Mallorcas und militärisches<br />
Sperrgebiet. Unten am See grasen häufig einige Schafe<br />
direkt am Wasser. Je nach Wasserstand ist die Vegetation hier<br />
durch einzeln stehende Kiefergewächse oder üppig wachsendes<br />
Dissgras geprägt.<br />
Zwei Kilometer sind es bis zur westlichen Spitze des Sees 1 .<br />
Hier verlassen wir den Weitwanderweg und biegen links<br />
ab, um weiter dem Seeufer zu folgen. Vor uns liegt<br />
links eine Schutzhütte am Wasser, die<br />
als einfache Wanderhütte 2 reservierbar<br />
ist [› Seite 250].
800<br />
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA<br />
63<br />
900<br />
0 250 500 Meter<br />
800<br />
900 900<br />
900<br />
800<br />
Embassament de Cúber<br />
800<br />
morro de Cúber<br />
965m<br />
2<br />
4<br />
1<br />
3<br />
900<br />
800<br />
1100<br />
1000<br />
Un<strong>mit</strong>telbar hinter der Wanderhütte<br />
gabelt sich der Pfad. Der<br />
rechte Weg führt zu einem Wäldchen<br />
3 <strong>mit</strong> zahlreichen Picknick<br />
mög lich keiten.<br />
Parkplatz<br />
800<br />
700<br />
900<br />
Schutzhütte (2)<br />
Torrent d'Almadrà<br />
(1)<br />
800<br />
Staumauer (4)<br />
0.45 0.55 1.10 1.30<br />
700<br />
Parkplatz<br />
Start 1 2 3 4 km<br />
Für den Rück weg geht es hier nach links und über den Staudamm<br />
4 . Unterhalb des Dammes sind dicke Wasserrohre<br />
zu sehen, über die Palma <strong>mit</strong> Wasser versorgt wird.<br />
Hinter dem Staudamm beginnt ein asphaltierter<br />
Weg, der uns zum Parkplatz zurückführt.
84 Tour 13: Das Loch im Felsen<br />
250 m<br />
7 km<br />
3 h<br />
ab 6<br />
Tour 13:<br />
Das Loch im Felsen<br />
Die wilde Küste bei Sa Foradada<br />
Das berühmteste Loch Mallorcas befindet sich in einem Felsen an<br />
einer kleinen Landzunge im Nordwesten der Insel. Das Anwesen<br />
gehörte früher Erzherzog Ludwig Salvator, dem ersten und enthusiastischsten<br />
aller Mallorca-Touristen, der weite Landteile kaufte,<br />
um sie vor der Bebauung zu schützen. Zwischen Bergen und Meer,<br />
zerklüfteten Felsen und uralten Olivenbäumen ist zu erkennen, wie<br />
Mallorca vor vielen Hundert Jahren aussah, ehe der Tourismus auf<br />
die Insel kam.
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA<br />
85<br />
Wanderung: Die Wanderung startet direkt am Parkplatz. Zunächst<br />
laufen wir einen Bogen in Richtung Aussichtsplattform<br />
Mirador de Sa Foradada 1 , von der ein erster Blick auf das<br />
Loch im Felsen zu erhaschen ist. Wir gehen am Restaurant und<br />
am Herrenhaus vorbei. Hinter dem Haus ist der Weg <strong>mit</strong> einem<br />
Tor versperrt, das wir jedoch überklettern dürfen. Mit leichtem<br />
Gefälle laufen wir durch Olivenhaine, in denen Schafe grasen.<br />
Viele der knorrigen Bäume eignen sich wunderbar zum Klettern.<br />
Später geht die Vegetation in Pinien über und die Felsen werden<br />
schroffer. In unregelmäßigen Serpentinen windet sich der <strong>mit</strong>tlerweile<br />
steinige Pfad nach unten. In vielen Kurven befinden<br />
sich kleine Aussichtsplattformen, von denen jeder einen etwas<br />
anderen Blick auf den Lochfelsen zulässt. In einer der ersten<br />
Kehren lohnt sich ein kleiner Abstecher nach links, der zu den<br />
Höhlen von Son Marroig 2 führt. Hier sind Trittsicherheit und<br />
Schwindelfreiheit gefragt.<br />
TOURENSTECKBRIEF<br />
Anfahrt: Über Valldemossa in Richtung<br />
Deià fahren. Kurz vor dem Ort liegt linker<br />
Hand direkt an der Küstenstraße<br />
Ma10 das Anwesen Son Marroig. Davor<br />
bei GPS N 39°45‘03.4‘‘, E 2°37‘48.1‘‘<br />
ist Platz zum Parken.<br />
Bus: Die TIB Linie 203 fährt von Palma<br />
nach Port de Sóller und hält an der<br />
Haltestelle Sa Foradada genau am Startpunkt<br />
der Wanderung.<br />
Anspruch und Charakter: Das Schwierige<br />
bei dieser Tour ist, dass der Hinweg<br />
bergab und der Rückweg bergauf gehen.<br />
Der Untergrund ist teils erdig, teils steinig,<br />
aber nie gefährlich. Wer bis zum<br />
Loch im Felsen klettern möchte, sollte<br />
trittsicher und schwindelfrei sein.<br />
Markierung: Keine.<br />
Highlights: Höhlen, Esel, zahlreiche<br />
Aus sichtspunkte. Eine Badepause in der<br />
kleinen Bucht.<br />
Einkehr: Restaurante Sa Foradada am<br />
Lochfelsen, Reservierung Tel. 0034 616<br />
087499. Am Parkplatz Restaurante<br />
Mirador Na Foradada.<br />
In der Nähe: Monestir de Miramar.
86 Tour 13: Das Loch im Felsen<br />
Der Hauptweg führt weiter bergab. Oft bekommen wir beim Wandern<br />
Gesellschaft: Eine Gruppe von Eseln kann sich frei zwischen<br />
Meer und Gatter bewegen und wird an irgendeiner Stelle<br />
den Weg jedes Wanderers kreuzen. Die Tiere sind nicht scheu,<br />
aber auch nicht sonderlich gesellig.<br />
Am einzigen Abzweig 3 unten kurz vor dem Meer halten wir<br />
uns rechts und gehen ein gutes Stück über dem Wasser an der<br />
Ostseite der schma len Landzunge entlang. Am Hafen 4 angekommen<br />
ist dann das Loch im Felsen nicht mehr zu sehen. Es<br />
gibt auch keinen eindeutigen Weg, der zur Punta de Sa Foradada<br />
führt, weshalb sich nur erfahrene und trittsichere Kletterer auf<br />
die Felsen wagen sollten. Zum Picknicken eignen sich sowohl<br />
einige Höhlen als auch der Anlege steg direkt am Wasser. Über<br />
dem Hafen befindet sich ein Restaurant <strong>mit</strong> gutem Ruf. Um hier<br />
einen Platz zu bekommen, ist eine Reservierung ratsam.
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA<br />
103<br />
Tour 17:<br />
Mit dem Boot zur Dracheninsel<br />
Zum Leuchtturm im Naturpark Dragonera<br />
Dragón heißt auf Spanisch Drache. Deshalb lautet die weitläufige<br />
Meinung, Dagonera heiße so, weil die unbewohnte Insel wie ein im<br />
Meer schlafender Drache aussehe. Allerdings nennt man auf Mallorquinisch<br />
auch die Eidechsen dragonets. Und von denen besiedeln<br />
viele Dragonera. Sie sind so frech und neugierig, dass jedes Picknick<br />
eine Herausforderung wird. Am Far de Tramuntana, dem Leuchtturm<br />
im Osten des Naturparks Dragonera, leben Hunderte von ihnen.<br />
Mit einer leichten Brise und dem Blick auf die raue Küste Mallorcas<br />
lässt sich dort ohne Probleme ein ganzer Tag verbringen.<br />
100 m<br />
4 km<br />
1 h 30<br />
ab 4
104 Tour 17: Mit dem Boot zur Dracheninsel<br />
TOURENSTECKBRIEF<br />
Anfahrt: Dragonera ist <strong>mit</strong> dem Boot in<br />
zehn Minuten von Sant Elm zu erreichen.<br />
Um in das ehemalige Fischerdorf<br />
zu gelangen, nimmt man die Autobahn<br />
von Palma nach Andratx und fährt dort<br />
über die kurvige Landstraße bis an den<br />
westlichsten Punkt Mallorcas. Kostenpflichtiger<br />
Parkplatz am Orts eingang bei<br />
GPS N 39°34‘41.7“, E 2°21‘15.0“<br />
(€ 4 pro Tag). Von dort ist der kleine<br />
Hafen schnell zu erreichen.<br />
Bus: Im Sommer pendelt ein Zubringer<br />
zwischen Palma, Andratx und Sant Elm.<br />
Cruceros Margerita: Das Wassertaxi pendelt<br />
von Februar bis Oktober mehrmals<br />
täglich zwischen Sant Elm und Drago nera.<br />
Ticket € 14, Kinder € 10. crucerosmargarita.com<br />
Anspruch und Charakter: Die Tour auf<br />
der Insel ist sehr einfach, <strong>mit</strong> nur wenig<br />
Steigung und breiten, leicht begehbaren<br />
Wegen. Es gibt wenige Schattenplätze<br />
und keine Verpflegungsmöglichkeiten.<br />
Unbedingt an Wasser und Sonnenschutz<br />
denken! Die einzige Bademöglichkeit<br />
befindet sich im Hafen. Der Strand dort<br />
ist steinig, Badeschuhe sind ratsam.<br />
Markierung: Wegweiser.<br />
Highlights: Unzählige freche Eidechsen.<br />
Einkehr: In Sant Elm.<br />
In der Nähe: Camp de Mar, Cala Fornells,<br />
Piratenpark Peguera.
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA<br />
105<br />
Wanderung: Der Ausflug zum<br />
Leuchtturm startet am Hafen Es<br />
Lledó 1 , der früher Unterschlupf<br />
für Schmuggler und Piraten war.<br />
Nach einer kurzen Einweisung<br />
durch die Parkranger steht es<br />
den Besuchern frei, welchem der<br />
vier offiziellen Wanderwege sie<br />
Die DragoneraEidechse<br />
Die auf Dragonera lebenden Eidechsen<br />
sind eine Unterart der auf der gesamten<br />
Inselgruppe heimischen BalearenEidech <br />
sen. Man nimmt an, dass sie die einzigen<br />
landlebenden Wirbeltiere sind, die schon<br />
vor der Ankunft der Menschen auf der<br />
Insel lebten.<br />
folgen möchten. Es ist nur verboten, die ausgewiesenen Wege zu<br />
verlassen, denn die gesamte Insel steht unter Naturschutz. Wir<br />
beschreiben hier eine Kombination aus den Routen 1 und 2.<br />
Bevor es losgeht, lohnt der Besuch des kleinen zoologischen<br />
Museums. Dort lernen wir, dass es sich bei den Eidechsen auf der<br />
Insel weniger um Drachen als vielmehr um Nachfahren der Dinosaurier<br />
handelt. Hinter dem Museum biegen wir an der ersten<br />
Gabelung rechts ab, überqueren eine schmale Brücke und laufen<br />
an verlassenen Schweineställen und Terrassenbeeten vorbei.<br />
Kurz darauf erreichen wir einen Kiefernwald <strong>mit</strong> PicknickMöglichkeit<br />
2 . Von hier aus führt ein besonders schöner Bogen<br />
nach rechts zur Küste und zu Na Miranda 3 , einer Zisterne und<br />
einem Aussichtspunkt <strong>mit</strong> direktem Blick auf Mallorca. Nur wenig<br />
später passieren wir einen alten Turm 4 und beginnen den<br />
leichten Anstieg, der uns wieder auf den Hauptweg zum Leuchtturm<br />
bringt.<br />
Wir gehen weiter nach Osten, bis wir erst den Pariser Nullmeridian<br />
und danach eine Aussichtsplattform 5 erreichen.
106 Tour 17: Mit dem Boot zur Dracheninsel<br />
Bald darauf endet der Weg in<br />
einer Kurve direkt am Leuchtturm<br />
6 . In seinem Inneren<br />
befindet sich eine Ausstellung<br />
über die Leuchttürme Dragoneras.<br />
Der Schlüssel dazu kann<br />
im Informationsbüro im Hafen<br />
erbeten werden. Die Terrasse<br />
hinter dem Leuchtturm eignet<br />
sich für eine längere Pause<br />
und, sofern man <strong>mit</strong> den Eidechsen<br />
zurechtkommt, auch<br />
zum Picknicken.<br />
Nur 700 Meter trennen die Drachen<br />
insel hier von Mallorca.<br />
Auf der gegenüberliegenden Seite sind der Wachturm und die<br />
Bucht Cala en Basset zu erkennen. Etwas weiter oben liegen die<br />
Terrassenfelder von La Trapa [› Tour 16].<br />
Um dann zum Hafen zurückzugelangen, gehen wir die Straße<br />
wieder zurück, diesmal ohne zu Na Miranda abzubiegen.<br />
Parkplatz<br />
100<br />
Leuchtturm (6)<br />
(2) (4) (4) (2)<br />
Parkplatz<br />
6<br />
0<br />
0.10 0.35 0.45 1.00 1.30<br />
Start 1 2 3 4 km<br />
5<br />
Parc natural de<br />
Sa Dragonera<br />
Cala en<br />
Regau<br />
100<br />
Sa Dragonera<br />
2<br />
es Lledó<br />
1<br />
4<br />
MITTELMEER<br />
3<br />
0 250 500 Meter<br />
100<br />
Sant Elm<br />
Sant Elm - Sa Dragoner<br />
agonera<br />
Por
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA<br />
107<br />
Kleine Drachen –<br />
Von Gecko und Eidechse<br />
Wenn man viel zu Fuß unterwegs ist, begegnet<br />
man ihr fast auf Schritt und Tritt: der Eidechse.<br />
Auf Mallorca sind vor allem zwei Arten verbreitet:<br />
die kleinen schwarzen Eidechsen auf den<br />
Inseln vor der Küs te werden Pityusen<br />
Eidechsen genannt. Dragonera [› Tour 17]<br />
und Cabrera [› Tour 29] werden von der<br />
Baleareneidechse besiedelt. Beide Arten sind<br />
endemisch, es gibt sie nur auf den Balearen.<br />
Alle Eidechsen lieben sonnige Plätze, sind aber meist<br />
sehr scheu. Bewegt man sich zu schnell, sind sie,<br />
schwupp und in Windes eile, in der nächsten Ritze<br />
verschwunden. Versucht man eine Eidechse zu fangen<br />
und hält sie am Schwanz fest, wirft sie diesen<br />
ab. Er sieht dann noch eine Weile aus wie ein sich<br />
windender lebender Wurm. Das soll den Feind ablenken<br />
und der Eidechse die Flucht ermöglichen. Einmal<br />
wächst der Schwanz nach, dann leider nicht mehr.<br />
Ebenfalls zur Familie der Schup penkriechtiere gehören die<br />
ähnlich aussehenden Geckos. Geckos gibt es seit etwa 50 Millionen<br />
Jahren, sie gehören zu den ältesten Tierarten der Welt.<br />
Sie sind etwas größer und haben einen deutlich breiteren Kopf<br />
als Eidechsen. Die Schuppen wirken gröber und das ganze Tier ist<br />
nicht so elegant. Geckos sind nicht so verbreitet wie Eidechsen.<br />
Trotz dem sind sie auf Mallorca häufig zu sehen, da sie sich gerne<br />
in menschlichen Siedlungen aufhalten. Die am Mittelmeer üblichen<br />
Mauergeckos sind vorrangig nacht aktiv, sonnen sich aber<br />
tagsüber gerne. Wie auch die Eidechsen können sie bei Gefahr<br />
ihren Schwanz abwerfen, um zu entkommen.<br />
Gecko und Eidechse fressen hauptsächlich Insekten. Der Mauergecko<br />
ist dabei ein besonders treuer Komplize im Kampf gegen<br />
Mücken, da er fast das gesamte Jahr auf Raubzug geht. Eidechsen<br />
vertragen keine Kälte. Im Winter ziehen sie sich an einen<br />
geschützten Platz in einer Mauerritze oder unter Steinen zurück<br />
und verfallen in Winterstarre, um zu überleben. Erst wenn es<br />
wärmer wird, kommen sie wieder heraus.
116 Tour 20: Heilige Höhlen und verlassene Bunker<br />
110 m<br />
5 km<br />
2 h<br />
ab 6<br />
Tour 20:<br />
Heilige Höhlen und verlassene<br />
Bunker<br />
Von Portals Vells zum Leuchtturm am Cap de Cala Figuera<br />
Mitte des 15. Jahrhunderts entkamen einige Seefahrer aus Genua<br />
nur <strong>mit</strong> viel Mühe einem Sturm vor der Küste. Da sie kaum noch<br />
da<strong>mit</strong> gerechnet hatten, lebend an Land zu gehen, errichteten sie<br />
zum Dank für Ihre Rettung der Jungfrau Maria ein Oratorium in<br />
einer Höhle am Strand. Ein Küs tenweg führt oberhalb dieser zum<br />
einsamen Leuchtturm am Cap de Cala Figuera. Bis Ende der Achtzigerjahre<br />
war das Areal militärisches Sperrgebiet. So gibt es auf<br />
dieser Tour <strong>mit</strong> verlassenen Kasernen, Bunkern und dem Piratenabwehrturm<br />
aus dem 16. Jahrhundert besonders viel Geschichte zum<br />
Anfassen.
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA<br />
117<br />
TOURENSTECKBRIEF<br />
Anfahrt: In Calvià am Western Park vorbeifahren,<br />
nach der Tankstelle auf der<br />
linken Spur halten und den Schildern<br />
nach Portals Vells folgen. Kostenfreier<br />
Parkplatz am gleichnamigen Strand bei<br />
GPS N 39°28‘19.7“, E 2°31‘07.8“.<br />
Anspruch und Charakter: Leichte Küstenwanderung<br />
<strong>mit</strong> kurzen Klettereinlagen.<br />
Etwas anspruchsvoller ist nur der<br />
Abstieg zum Strand Cala Figuera, da er<br />
sehr nah am Wasser entlangführt.<br />
Markierung: Rote Farbpunkte, Steintürme.<br />
Highlights: Viele Höhlen, der in Stein<br />
geschlagene Altar, ein alter Wehrturm,<br />
dunkle Militärbunker aus dem Bürgerkrieg<br />
und eine verlassene Kaserne.<br />
Ausrüstung: Feste Schuhe, unbedingt<br />
Taschenlampen für die Erforschung der<br />
Höhlen <strong>mit</strong>nehmen!<br />
Einkehr: An der Wegstrecke keine. In<br />
Portals Vells nur während der Touris tensaison.<br />
In der Nähe: Western Water Park, Katman<br />
du Park.
118 Tour 20: Heilige Höhlen und verlassene Bunker<br />
Wanderung: Schon vom Strand aus sehen wir die drei von Menschenhand<br />
geformten Eingänge zur Höhle Ses Coves de Mare de<br />
Déu 1 . Gleich am Höhleneingang befindet sich der von Hand<br />
in den Fels geschlagene und <strong>mit</strong> geritzen Figuren verzierte Altar<br />
der genuesischen Seeleute. Mit Taschenlampe kann man bis zu<br />
50 Meter tief in den Berg hineinlaufen.<br />
Auf Höhe der kleinen Landzunge führt ein Trampelpfad auf das<br />
Felsplateau, den wir hinaufklettern. Wir kreuzen einen Schotterweg,<br />
halten uns jedoch auf den Pfaden an der Küste. Steintürme<br />
und rote Punkte zeigen uns den Weg. Wir umrunden die<br />
Felsbucht Cala Beltran 2 und steigen dann auf felsigem Untergrund<br />
zur Bucht Cala Figuera 3 hinab. Dort orientieren wir uns<br />
an den roten Punkten und klet tern durch eine kleine Höhle zum
POLLENÇA UND DIE SERRA DE TRAMUNTANA<br />
119<br />
Strand. Sofern das Wetter <strong>mit</strong>spielt,<br />
können wir hier auf<br />
dem Rückweg eine Badepause<br />
einlegen.<br />
Auf der anderen Seite geht es<br />
über einen Stufenpfad erneut<br />
an Höhlen vorbei und auf einen<br />
Fahrweg. Diesem folgen wir<br />
nach links, passieren den ehemaligen<br />
Militärstützpunkt und<br />
gelangen zum alten Wehrturm<br />
4 . Hier bietet sich ein Picknick<br />
an, <strong>mit</strong> Blick auf die gesamte<br />
Bucht von Palma, Cap<br />
Blanc und die Insel Cabrera.<br />
60<br />
Cova de la<br />
Mare de Déu<br />
de Portals Vells<br />
1<br />
Bevor wir dann den Rückweg<br />
antreten, erkunden wir noch<br />
die Bunkeranlage 5 und die<br />
danebenliegenden Baracken.<br />
Zur Anlage gehört auch eine<br />
Kapelle. Die Küstenbatterie<br />
wurde <strong>mit</strong> Beginn des Ersten<br />
Weltkrieges errichtet und war<br />
bis Ende der Achtzigerjahre in<br />
Betrieb.<br />
40<br />
20<br />
Cova des Cantell<br />
Cova d’amunt<br />
3<br />
Cala Figuera<br />
Calá Figuera<br />
Cova de Calá Figuera<br />
2<br />
Zurück gehen wir auf dem gleichen<br />
Weg. Das letzte Stück<br />
kür zen wir ab, indem wir hinter<br />
der Cala Beltran 2 auf dem<br />
Schotterweg bleiben und dann<br />
einen der Pfade zum Strand<br />
Portals Vells hinabsteigen.<br />
4<br />
5<br />
MITTELMEER<br />
Cap de Cala Figuera<br />
0 250 500 Meter<br />
Portalls<br />
Vells<br />
100<br />
0<br />
Torre de Cala Figuera (4)<br />
Cala Beltran (2) Cala Figuera (3)<br />
Portalls<br />
Vells<br />
0.40 1.00 1.20 2.00<br />
Start 1 2 3 4 5 km
154 Tour 27: Wo Mallorcas Ureinwohner lebten<br />
1 h<br />
ab 4<br />
Tour 27:<br />
Wo Mallorcas Ureinwohner lebten<br />
Die prähistorische Siedlung Capocorb Vell bei Llucmajor<br />
Capocorb Vell ist keine klassische Mallorca-Sehenswürdigkeit und so<br />
richtig wandern kann man auf dem kargen Land zwischen den<br />
großen Steinbergen auch nicht. Deshalb es in der Anlage vor allem<br />
im Sommer, wenn die Urlauber vor der Hitze an den Strand fliehen,<br />
sehr beschaulich. Dabei liegt hinter der Terrasse am Pfauengehege<br />
eines der wichtigsten Relikte der mallorquinischen Urzeit.
SANTANYI UND DIE SÜDSPITZE<br />
155<br />
Die aus der Bronzezeit stammende<br />
Talayot-Kultur gibt<br />
sowohl Historikern als auch<br />
Archäologen nach wie vor<br />
viele Rätsel auf. Die prähistorischen<br />
Verteidigungstürme<br />
und Siedlungen wurden <strong>mit</strong><br />
Präzision und kriegeri scher<br />
Ordnung erbaut und bis ins<br />
frühe Mittelalter bewohnt.<br />
Die Ruine aus dem 12. Jahrhundert<br />
vor Christus erinnert<br />
an ein Labyrinth, das erkundet<br />
und teilweise bestiegen<br />
werden kann.<br />
In der Talayot Bar wird sehr leckeres Pa<br />
amb Oli (<strong>mit</strong> Tomate und Öl belegte Brote)<br />
serviert. Die vom Wandern staubigen und<br />
heißen Füße kann man im Anschluss am<br />
Strand von Cala Pi [› Seite 148] abkühlen.<br />
Capocorb Vell gehört zu den<br />
größten und wichtigsten megalithischen<br />
Anlagen des westlichen<br />
Mittelmeers. Für Besucher<br />
offen steht ein Teil der<br />
ehemaligen Siedlung, die dem<br />
Schutz und der Landwirtschaft<br />
diente. Das Kernstück, der<br />
TalayotTurm, wurde aus großen,<br />
unbearbeiteten Steinen ohne<br />
Benutzung von Mörtel zu einer<br />
Pyramide <strong>mit</strong> kreisförmigem<br />
Grundriss gebaut. Eine Säule<br />
im Inneren stützte das Dach.<br />
Die Eingangstüren aller quadratischen Talayots sind 145 Grad<br />
nach Südosten ausgerichtet. Warum das so ist, haben Wissenschaftler<br />
bis heute noch nicht herausgefunden. Die verschiedenen<br />
Gebäude auf dem Gelände werden anhand mehrsprachi ger<br />
Infotafeln erklärt.<br />
TOUREN-STECKBRIEF<br />
Anfahrt: Die Ausgrabungsstätte liegt<br />
auf ungefähr halbem Weg an der Küstenstraße<br />
Ma6014 von El Arenal nach<br />
Colonia de Sant Jordi / Campos. Geparkt<br />
werden kann auf einem kleinen Parkplatz<br />
direkt am Eingang bei GPS N<br />
39°23‘48.9“, E 2°49‘30.9“.<br />
Öffnungszeiten: Fr bis Mi, 10 – 17 Uhr.<br />
Eintritt: € 3, bis 6 Jahre frei.<br />
Anspruch und Charakter: Ebene Erdwege,<br />
die keinerlei Schwierigkeiten machen.<br />
Schattige Plätze sind nur am<br />
Eingang vorhanden.<br />
Highlights: Toben in den labyrinthartigen<br />
Gängen und Erkundung der Feuerstellen<br />
der Steinzeitmenschen.<br />
Einkehr: Schattige Bar am Ein gang.<br />
In der Nähe: Strand von Cala Pi.
156<br />
Die allerersten Mallorquiner<br />
und warum sie runde Türme bauten<br />
Man weiß nicht genau, wann sich die ersten Menschen auf Mallorca<br />
niederließen und von wo sie kamen. Die frühesten Knochenfunde<br />
stammen aus dem 7. Jahrtausend vor Christus. Doch die Spuren<br />
dieser Steinzeitmenschen sind sehr spärlich. Es gilt jedoch als sicher,<br />
dass die Ur-Mallorquiner bis etwa 1300 vor unserer Zeitrechnung<br />
friedlich zusammen lebten.<br />
Die Talayots<br />
Um 1300 v. Chr. veränderte sich die Situation jedoch. Es entstanden<br />
Ortschaften und Bauwerke, die sich von der bis dahin<br />
üblichen Bebauung unterschieden. Plötzlich waren die Siedlungen<br />
von dicken Befestigungsmauern umgeben. In der Mitte<br />
standen massive Steintürme, die Talayots. Viele Jahre später<br />
baute man modernere Wehrtürme und nannte sie Talayas. Der<br />
Begriff Talayot wurde später von Archäologen zur Bezeichnung<br />
der gesamten Epoche genutzt. Die TalayotKultur dauerte bis<br />
zum Jahr 123 vor unserer Zeitrechnung, als die Römer Mallorca<br />
eroberten.<br />
Wer wohnte in den Talayots?<br />
Experten vermuten, dass die TalayotKultur aufgrund einer Neubesiedlung<br />
der Insel entstand. Sie können jedoch bis heute<br />
nicht sagen, woher diese neuen Bewohner Mallorcas kamen. Sie<br />
könnten aus dem östlichen Mittelmeerraum stammen, denn eine<br />
ähnliche Bauweise ist auch auf Malta, Sardinien und Korsika zu<br />
finden. Durch die starken Befestigungsmauern und Wehrtürme<br />
kann man davon ausgehen, dass die neuen Mallorquiner ein kriegerisches<br />
Volk waren. Das würde auch erklären, warum von den<br />
ersten Siedlungen kaum Reste zu finden sind. Wahrscheinlich
SANTANYI UND DIE SÜDSPITZE<br />
157<br />
wurden sie zerstört. Dafür war die Insel bald von Talayot-Dörfern<br />
überzogen. Im Durchschnitt lebten etwa 100 Einwohner in einer<br />
solchen Siedlung. Die Talayot-Kultur war ein wichtiger Wendepunkt<br />
in der Geschichte Mallorcas: Mit ihr begannen Ackerbau<br />
und Viehzucht und die Mallorquiner wurden sesshaft.<br />
Welche Talayots gibt es heute noch?<br />
Von den vielen Urzeit-Siedlungen ist nur wenig bis heute übriggeblieben.<br />
Die großen Bauwerke der Talayots wurden aus behauenen<br />
Steinblöcken ohne jedes Binde<strong>mit</strong>tel errichtet. Diese Bautechnik,<br />
die man als Trockenmauerbau bezeichnet, war auf Mallorca<br />
bis in die jüngere Vergangenheit sehr beliebt. Nicht selten<br />
bediente man sich an den gut bearbeiteten Steinen der alten<br />
Siedlungen. Die Ruinen wurden Stück für Stück abgetragen und<br />
für neuere Häuser und Mauern verwendet. Die meisten alten<br />
Dörfer verschwanden auf diese Weise vollständig.<br />
Es gibt heute auf Mallorca drei relativ gut erhaltene Talayot-Siedlungen,<br />
die man besichtigen kann: Capocorp Vell im Süden der<br />
Insel [› Tour 27], Son Fornés [› Seite 124] im Inselinneren und<br />
Ses Païsses bei Artà im Nordosten. Bei allen drei Siedlungen sind<br />
die dicken Befestigungsmauern gut zu erkennen. In Ses Païsses<br />
[› Seite 192] ist außerdem noch das stattliche Eingangstor zum<br />
Dorf vorhanden. Bei den Ausgrabungen stieß man auf zahlreiche<br />
Werkzeuge und Alltagsgegenstände aus der Epoche.
170 Tour 31: Wandern im Schildkrötenparadies<br />
40 m<br />
3,5 km<br />
1 h 15<br />
ab 4<br />
Tour 31:<br />
Wandern im Schildkrötenparadies<br />
Einmal quer durch den Naturpark Mondragó<br />
Für viele Urlauber ist Mondragó einfach nur ein Naturstrand. Dabei<br />
ist der Naturpark so viel mehr. Drei fast naturbelassene Strände<br />
befinden sich auf dem Areal. Es gibt schroffe Karstfelsen, die Seevögeln<br />
ein Zuhause bieten, Pinienwälder, in denen bedrohte Tierarten<br />
wie der Milan brüten, einen Süßwassertümpel, in dem im Winter<br />
Flamingos pausieren und sehr viele Landschildkröten, die sich<br />
auf dem über 600 Hektar großen Gebiet im Landesinneren frei bewegen.<br />
Für Familien bietet der Naturpark fünf leichte, gut beschilderte<br />
Wanderwege, die alle am Strand und <strong>mit</strong> einem Bad enden<br />
können. Wir stellen hier eine Kombination von zwei Routen vor, die<br />
an der wildromantischen Küste entlangführt.
SANTANYI UND DIE SÜDSPITZE<br />
171<br />
Wanderung: Wir starten am südwestlichen Parkplatz hinter dem<br />
Schlagbaum und gehen in Richtung Strand s‘Amarador, verlassen<br />
den geteerten Weg aber relativ bald, um nach rechts auf den<br />
ausgeschilderten Rundgang 3 »Punta de ses Gatoves« zu wechseln.<br />
Er führt uns durch Kiefernwald, wilde Oliven und Wacholder<br />
direkt an die Küste.<br />
Am Anfang des Weges entdecken wir einen Kalkofen 1 und<br />
Reste anderer Trockensteinbauten. An vielen Stellen gibt es Infotafeln,<br />
die Flora und Fauna mehrsprachig erklären.<br />
Nach etwa 500 Metern erreichen wir eine Aussichtsplattform 2 ,<br />
die einen ersten Rundblick auf die vor uns liegenden Strände<br />
bietet. Während wir Eltern fotografieren und den Ausblick genießen,<br />
können die Kinder auf einigen der windschief gewachsenen<br />
Pinien klettern. Hinter der Aussichtsplattform gelangen wir auf<br />
den Hauptweg und den Zugang zum Strand s‘Amarador 3 .<br />
TOUREN-STECKBRIEF<br />
Anfahrt: Santanyí auf der Ringstraße<br />
nach Cala Figuera / Cala Santanyí umfahren.<br />
Am Kreisverkehr neben dem Friedhof<br />
die dritte Ausfahrt nehmen und den<br />
braunen Schildern zum Parque Natural<br />
de Mondragó oder s‘Amarador bis zum<br />
kostenpflichtigen Parkplatz bei GPS N<br />
39°20‘43.7“, E 3°11‘13.1“ folgen.<br />
Tagesticket € 5, ab 17 Uhr € 2.<br />
Alternativ steht bei Anfahrt aus dem<br />
nordöstlichen Teil der Insel ein Parkplatz<br />
an der Info bei GPS N 39°21‘23.8“, E<br />
3°11‘26.7“ bereit.<br />
Bus: Im Sommer pendelt ein Zubrin gerbus<br />
zwischen dem Urlaubsort Cala d‘Or<br />
und dem Strand Cala Mondrago.<br />
Anspruch und Charakter: Diese kleine<br />
Tour führt auf meist ebenen, gut beschilderten<br />
Wegen an der Küste entlang<br />
und eignet sich für alle Altersklassen.<br />
Markierung: Wegweiser und Holzpfeiler<br />
der Rundwege 2 und 3.<br />
Highlights: Verstecken spielen im Pinien<br />
wald, im Frühjahr <strong>mit</strong> dem Fernglas<br />
Brut plätze von Vögeln beobachten, drei<br />
Strände zum Toben und Baden, altes<br />
Munitionslager.<br />
Ausrüstung: Fernglas und Taschenlampe<br />
<strong>mit</strong>nehmen!<br />
Einkehr: Im Sommer werden an den<br />
Stränden s‘Amarador und Cala Mondragó<br />
kleine Strandbars bewirtschaftet.<br />
In der Nähe: Fischerdorf Cala Figuera,<br />
Kaktusgarten Botanicactus.
172 Tour 31: Wandern im Schildkrötenparadies<br />
Zwei Varianten:<br />
Vom nordöstlichen Parkplatz kann man die<br />
Wanderung auch von der anderen Seite<br />
starten. Dafür folgen wir den Markierungen<br />
des Rund wegs 1 »Ses Fonts de n‘Alis« zum<br />
Strand Cala Mondragó (580 Meter). Dort<br />
nehmen wir dann den Rundweg 2 zum<br />
Munitionslager.<br />
Der Weg Nummer 5 »S‘Hort d‘en Metge« führt<br />
auf einem 1,2 Kilometer langen Rundweg<br />
ins Hinterland und durch landwirtschaftlich<br />
geprägte Bereiche. Highlight ist hier ein<br />
schöner Picknickbereich in einer Man delplantage.<br />
Links von uns, startet der Rundweg<br />
4 »s‘Amarador«, den wir<br />
nicht gehen werden. Am Anfang<br />
des Weges liegt jedoch<br />
hinter einer Holzbrücke ein<br />
kleines Picknickareal <strong>mit</strong><br />
Holzbänken 4 , das sich auf<br />
dem Rückweg für eine kleine<br />
Pause anbietet.<br />
Wir überqueren den Strand<br />
s‘Amarador und laufen auf der<br />
anderen Seite auf dem Uferweg<br />
weiter. Dort wo wir den<br />
äußersten Punkt umrunden, liegt vor uns eine Steinplattform<br />
5 , auf der in den frühen Morgenstunden oft Yoga gemacht<br />
wird. Zum Steinewerfen und Fischebeobachten eignet sie sich<br />
jedoch fast noch besser.
SANTANYI UND DIE SÜDSPITZE<br />
173<br />
8<br />
Parc natural de Mondragó<br />
5<br />
6<br />
Cala<br />
Mondragó<br />
Caló des<br />
Burgit<br />
7<br />
Caló s’Amarador<br />
3<br />
2<br />
MITTELMEER<br />
4<br />
Caló d’en Perdiu<br />
1<br />
0 125 250 Meter<br />
Cala des<br />
Borgit (8)<br />
Parkplatz<br />
Cala<br />
Mondragó (6)<br />
0.15 0.50 1.00 1.15<br />
Start 1 2 3 3,5 km<br />
Danach folgen wir dem Weg wei ter<br />
Parkplatz<br />
in die nächste Bucht, in der wir 100<br />
Cala s‘Amarador (3)<br />
den Strand Cala Mon dragó erreichen.<br />
0<br />
Eigentlich heißt er Ses Font<br />
de n’Alis, aber den Namen verwendet<br />
kaum jemand. Am anderen Ende der Bucht befindet sich unter<br />
Kiefern ein weiterer Picknickbereich 6 . Unterhalb davon<br />
startet der Rundweg 2, die »Volta a Sa Guardia d’en Garrot«, auf<br />
dem wir unsere Küstentour fortsetzen.<br />
Abwechselnd gehen wir durch Kiefernwäldchen und über zerklüftete<br />
Felsen. Der spektakulärste Aussichtspunkt auf dieser<br />
Strecke ist ein ehemaliges Munitionslager 7 aus den 1940er<br />
Jahren, das Teil einer noch älteren Wehranlage war, die Piraten<br />
und Schmuggler fernhalten sollte. Am Ende der Küstenwanderung<br />
gelangen wir in die Caló des Borgit 8 und zum letzten<br />
und kleinsten der drei Strände des Parks.<br />
Der Rückweg zur Cala Mondragó führt vom Ende der Bucht<br />
durchs Landesinnere. Dann geht es auf dem Uferweg zurück in<br />
die Bucht s‘Amarador 3 und von dort immer geradeaus auf der<br />
Straße zum Parkplatz.
174<br />
Mallorquinischer Schnee:<br />
Die Mandelblüte<br />
Auf Mallorca schneit es sehr selten und wenn, dann nur in den höheren<br />
Lagen der Sierra de Tramuntana. Weiß wird die Landschaft im<br />
Winter trotzdem. Denn es gibt den mallorquinischen Schnee. Spätestens<br />
Mitte Februar rieseln die Blütenblätter der Mandelbäume<br />
durch die Luft und bedecken Straßen und Felder <strong>mit</strong> einem feinen<br />
weißen Schleier.<br />
Die duftenden Blüten sind die<br />
Touren zur Mandelblüte<br />
Hier blühen im Frühling Mandeln an der Vorboten des Frühlings. Wann die<br />
Strecke oder in der Nähe:<br />
Bäume in voller Blüte stehen,<br />
› Rund um die Quellen der Ses Fonts<br />
hängt von verschiedenen Faktoren<br />
ab. Am wichtigsten ist, wie<br />
Ufanes [› Tour 5]<br />
› Auf dem flachen Teilstück am kalt der Winter ist. Manchmal<br />
Hexenberg bei Llucmajor [› Tour 25] sieht man in einem milden Dezember<br />
bereits die ersten Blüten.<br />
› Auf dem Rundgang Nummer fünf im<br />
Naturpark Mondrago [› Tour 31]<br />
› Unterhalb der kleinen Kapelle<br />
Ist es dagegen kalt, dauert es ein<br />
Santuari de la Consolacio [› Tour 32] wenig länger. Grob kann der Zeitraum<br />
zwischen Ende Januar und<br />
› Am Radweg Via Verde bei Son Servera<br />
[› Tour 36]<br />
Anfang März festgesteckt werden.<br />
Mitte Februar sind die Chancen<br />
am besten, die Bäume in Blüte zu sehen.<br />
Wie der Mandelbaum nach Mallorca kam<br />
Ursprünglich gehörte der Mandelbaum nicht nach Mallorca. Er<br />
wurde im 9. Jahrhundert von den Mauren importiert. Eine Legende<br />
erzählt, dass ein maurischer König sie pflanzen ließ, weil<br />
seine Frau, die aus einer Region <strong>mit</strong> schneebedeckten Bergen<br />
kam, vor Heimweh krank wurde. Beim Anblick der schneeartigen<br />
Blütenblätter wurde sie fröhlicher.
SANTANYI UND DIE SÜDSPITZE<br />
175<br />
Bis Ende des 19. Jahrhunderts spielten Mandel und Mandelblüte<br />
in der Landwirtschaft eine untergeordnete Rolle. Dank des milden<br />
Klimas und der vielen Sonnenstunden war die Insel prädestiniert<br />
für den Weinanbau. Der trockene Boden begünstigte den<br />
Anbau von Weinreben. Mallorca – eine Weininsel. Bis die Reblaus<br />
auf der Insel wütete und der gesamte Weinanbau zum Erliegen<br />
kam. Auf der Suche nach Alternativen griffen die Landwirte auf<br />
die importierten Mandelbäume zurück. In den Fünfzigerjahren<br />
erlangte die mallorquinische Mandel dank ihres einzigartigen<br />
Aromas weltweit einen guten Ruf. Unter dem Markennamen<br />
Ametlla de Mallorca wurde die Produktion kommerzialisiert.<br />
Die Legende von der bitteren Mandel<br />
Zwei junge Menschen, ein Araber und eine<br />
Christin, wollten heiraten. Die Eltern des<br />
Mädchens waren jedoch gegen diese Verbindung<br />
und schlossen ihre Tochter in ihrem<br />
Zimmer ein. Sie setzte sich ans offene<br />
Fenster und vergoss unzählige Tränen, die<br />
in der Erde versickerten. An der Stelle, wo<br />
ihre Tränen den Boden berührten, wurde er<br />
bitter und verdarb die Mandelbäume, die<br />
dort standen. So kam die Bittermandel auf<br />
die Insel und wächst hier bis heute.<br />
Heute wachsen auf der Insel<br />
um die drei Millionen Mandelbäume,<br />
die im Frühjahr blühen<br />
und im Herbst zur Ernte bereit<br />
sind. Die Mehrheit der Früchte<br />
sind süß. Für die Produktion<br />
ist die Bittermandel uninteressant,<br />
wenn nicht sogar störend.<br />
Bittermandelbäume werden in<br />
der Regel gefällt, denn Bienen<br />
und andere Insekten unterscheiden<br />
nicht zwischen süß und bitter und bestäuben alle Bäume<br />
gleich. Das führt dazu, dass sich die Bittermandelbäume ungewollt<br />
und unkontrolliert vermehren.<br />
Das Mandelblütenfest in Son Servera<br />
Auf der Fira de la Flor d‘Ametler, einer Landwirtschaftsmesse <strong>mit</strong><br />
Volksfestcharakter, wird jedes Jahr am ersten Sonntag im Februar<br />
gezeigt, was aus der kleinen Steinfrucht alles produziert wird<br />
und welche Maschinen dabei zum Einsatz kommen. Abgerundet<br />
wird das Fest <strong>mit</strong> vielen folkloristischen Einlagen.
182 Tour 34: Über den Kreuzweg zum Kloster<br />
270 m<br />
5 km<br />
2 h 30<br />
ab 6<br />
Tour 34:<br />
Über den Kreuzweg zum Kloster<br />
Der Pilgerweg auf den Puig de Sant Salvador<br />
Der alte Pilgerweg zum Heiligtum von Sant Salvador führt über einen<br />
Kreuzweg <strong>mit</strong> 13 Stationen, die an das Leben und Sterben Jesu<br />
erinnern. Je höher wir kommen, desto verschlungener wird der Pfad<br />
und umso wildromantischer die Landschaft. Auf der Höhe angekommen<br />
erwartet uns eine spektakuläre Aussicht in alle Himmelsrichtungen.<br />
Auf dem Berg befindet sich ein <strong>mit</strong> Picknickbänken und Grillstellen<br />
ausgestattetes Erholungsgebiet. Das Areal um das Heiligtum<br />
lädt zu kleinen Erkundungstouren ein, unter anderem zur von<br />
Löwen flankierten Christusstatue am südlichen Ende des Plateaus.
SANTANYI UND DIE SÜDSPITZE<br />
183<br />
Wanderung: Wir starten direkt am Parkplatz am großen Steinkreuz<br />
Creu del Camí del Puig de Sant Salvador 1 , denn hier<br />
begannen im Mittelalter die frommen Christen ihren Pilgerweg.<br />
Ein Wegweiser markiert den Weg nach Sant Salvador, er zeigt<br />
allerdings in die falsche Richtung. Wir lassen uns dadurch nicht<br />
irritieren – unser Weg führt ganz klar nach oben. Ein erster Holzpfeiler<br />
<strong>mit</strong> rotem Punkt weist uns den richtigen Weg. Bis auf<br />
wenige kurze Ausnahmen werden wir beim Aufstieg, der auch<br />
über mehrere kleine Steintreppen führt, die asphaltierte Straße<br />
nur kreuzen. Zunächst geht es unter Johannisbrotbäumen entlang,<br />
der Berg <strong>mit</strong> Kreuz und Kloster befindet sich weit über uns.<br />
Aber keine Angst, es sieht weiter aus, als es ist.<br />
TOUREN-STECKBRIEF<br />
Anfahrt: Felanitx ist aus dem Westen<br />
über Llucmajor und Campos, aus dem<br />
Norden über Manacor zu erreichen. Der<br />
Berg befindet sich außerhalb des Ortes<br />
an der Landstraße Richtung Portocolom,<br />
wo ein lilafarbener Wegweiser rechts<br />
auf ein imposantes, <strong>mit</strong> Kreuzen versehenes<br />
Tor weist. Durch dieses gelangen<br />
wir zu einem großen, verwitterten<br />
Stein kreuz. Auf der anderen Straßenseite<br />
bei GPS N 39°27‘40.1“, E 3°10‘31.4“<br />
kann auf einer unbefestigen Fläche geparkt<br />
werden.<br />
Kloster: Tagsüber und zu Messen geöffnet.<br />
Zwölf Zimmer in der Hos tat geria<br />
Sant Salvador [› Seite 253].<br />
Anspruch und Charakter: Diese Wanderung<br />
führt über erdige und steinige<br />
Pfade. Festes Schuhwerk ist ratsam. Der<br />
Großteil des Weges geht durch dichten<br />
Wald. Nur selten wird die asphaltierte<br />
Straße gekreuzt. Vorsicht ist bei schnell<br />
abfahrenden Radfahrern geboten.<br />
Markierung: Holzpfeiler <strong>mit</strong> rotem<br />
Punkt.<br />
Highlights: Kapelle <strong>mit</strong> Brunnen auf<br />
halber Strecke, die Stationen des Kreuzwegs,<br />
Aussichts plattformen <strong>mit</strong> Ferngläsern<br />
auf dem Gipfel.<br />
Einkehr: Restaurant und Bar Sant Salvador,<br />
Grillstellen zwischen 15. Oktober<br />
und 1. Mai gratis nutzbar.<br />
In der Nähe: Alpakafarm Hacienda d‘Armando,<br />
Drachenhöhlen in Porto Cristo.
200 Tour 36: Radtour auf dem Grünen Weg<br />
340 m<br />
22 km<br />
3 h<br />
ab 6<br />
Tour 36:<br />
Radtour auf dem Grünen Weg<br />
Von Artà nach Son Servera<br />
Züge verkehrten zwischen der Industriestadt Manacor und dem<br />
kleineren Ort Artà nur von 1921 bis 1977. Danach lag die Bahnstrecke<br />
viele Jahre brach, bis auf der ehemaligen Bahntrasse 2014 der<br />
erste Greenway Mallorcas eröffnet wurde. Insgesamt 29 Kilometer<br />
Radweg führen jetzt durch Felder und Wiesen, vorbei an Ruinen der<br />
frühesten Besiedlung der Insel, restaurierten Bahngebäuden und<br />
durch einen alten Tunnel. Der Weg ist gesäumt von typischer mediter<br />
raner Vegetation und vielen Mandelbäumen, die zwischen Januar<br />
und März üppig blühen.
ALCÚDIA UND DER OSTEN<br />
201<br />
Fahrradtour: Der grüne Weg startet un<strong>mit</strong>telbar hinter dem Fahrrad<br />
verleih. Dort ist auch eine große Übersichtskarte zu finden,<br />
auf der wir die Tour nachverfolgen können. Hinter dem Bahnhofsgebäude<br />
kreuzen wir eine kleine Straße. Sobald wir den<br />
Parkplatz passiert haben, ist nach rechts die Talayot-Siedlung<br />
Ses Païsses 1 ausgeschildert. Sie ist in fünf Fahrradminuten<br />
zu erreichen [› Seite 192].<br />
Wir fahren auf dem Radweg weiter und lassen nach einer weiteren<br />
Kreuzung am Friedhof 2 die Verkehrsstraße hinter uns.<br />
Den einzigen auf diesem Teilstück des grünen Wegs vorhandenen<br />
TOUREN-STECKBRIEF<br />
Anfahrt: Artà ist von Manacor aus über<br />
die Ma15 zu erreichen. Von den Badeorten<br />
im Nordosten gelangt man über<br />
die Küstenstraße Ma13 in die Stadt.<br />
Beide enden in einem Kreisverkehr vor<br />
Artà an einer Tankstelle. Am nächs ten<br />
Kreisel führt die erste Abfahrt nach<br />
rechts zum ehemaligen Bahnhofs gebäu<br />
de, wo Fahrräder geliehen werden<br />
können. Ein Parkplatz findet sich nur<br />
wenig weiter bei GPS N 39°41‘26.3“, E<br />
3°21‘07.4“.<br />
Bus: Die TIB Linien 411 und 421 verbinden<br />
Manacor, Cala Millor, Colonia Sant<br />
Pere und Cala Ratjada <strong>mit</strong> Artà. Die<br />
Haltestelle befindet sich vor dem Informationsbüro.<br />
Fahrradverleih: ArtaMove im Informations<br />
büro im ehemaligen Bahnhofs gebäude.<br />
Fahrrad ab € 14, Kinderräder <strong>mit</strong><br />
20 und 24 Zoll € 10,<br />
Reservierungen: 0034 654 399262.<br />
Anspruch und Charakter: Gut gesicherter<br />
und befestigter Radweg <strong>mit</strong> Sand und<br />
feinem Kies. Kaum merkbares Gefälle<br />
kurz vor Son Servera, leichte Steigung<br />
auf dem Rückweg. Moun tainbikes oder<br />
Trekkingbikes sind ratsam, Stadt fahrräder<br />
sind wegen des Unter grunds eher<br />
ungeeignet.<br />
Markierung: Radwegschilder.<br />
Highlights: Viele Tiere am Wegrand, das<br />
Durchfahren des alten Bahntunnels.<br />
Einkehr: Jeweils im Zentrum von Artà<br />
und Son Servera.<br />
In der Nähe: Märchenmuseum ArtArtà,<br />
Ausgrabungsstätte Ses Païsses, Höhlen<br />
von Artà.
218 Tour 40: Camí del Pescadors<br />
100 m<br />
6 km<br />
2 h 30<br />
ab 6<br />
Tour 40:<br />
Camí del Pescadors<br />
Auf dem Küstenweg der Fischer von Bucht zu Bucht<br />
Betlem, heute hauptsächlich vom Tourismus geprägt, jedoch von<br />
Hotels verschont, war früher ein kleiner Fischerort. Seine Besonderheit<br />
ist die Abgeschiedenheit: Die einzige Straße endet, kaum dass<br />
man den Ort erreicht hat. Rechter Hand erheben sich karge Berge,<br />
links liegt das offene Meer. Die Landzunge hinter Betlem ist fast<br />
naturbelassen. Es gibt wenige Zeichen von Zivilisation, dafür aber<br />
einige der schönsten Naturbuchten der Region. Wir folgen dem<br />
Weg, den die Fischer früher jeden Tag zu ihren Booten gingen.
ALCÚDIA UND DER OSTEN<br />
219<br />
Wanderung: Unsere Wanderung beginnt da, wo eine Absperrung<br />
das Ende der Straße markiert. Es gibt keine Wegweiser,<br />
aber eine umgefallene Wanderkarte, die allerdings nur den Weg<br />
zum Strand na Clara aufzeigt. Es ist jedoch praktisch unmöglich,<br />
sich zu verlaufen. Auf einer leicht ansteigenden Schotterpiste<br />
wandern wir bis zur ersten Weggabelung 1 . Links beginnt der<br />
Abstieg zur Bucht na Clara, den wir, falls wir ihn uns zutrauen,<br />
auf dem Rückweg nehmen. Zunächst gehen wir hier nach rechts<br />
und laufen den breiten Küstenweg in fast gleichbleibenden Ab<br />
TOUREN-STECKBRIEF<br />
Anfahrt: Aus Richtung Artà die Küstenstraße<br />
Ma12 nach Can Picafort nehmen,<br />
jedoch vor Erreichen der Küste auf die<br />
Landstraße rechts nach Colonia de Sant<br />
Pere / Betlem abbiegen. Die Straße endet<br />
im Fischerdorf. Am Straßenrand auf<br />
der Höhe von GPS N 39°45‘16.5“, E<br />
3°19‘13.3“ kann kostenfrei geparkt<br />
werden.<br />
Anspruch und Charakter: Die Tour geht<br />
in leichtem Auf und Ab über einen breiten,<br />
teils steinigen, teils sandigen Pfad.<br />
Einige Abschnitte führen durch schattenspendende<br />
Kiefernwäldchen. Der Zugang<br />
zu Es Caló ist einfach, der Strand<br />
jedoch steinig. S‘Arenalet de na Clara ist<br />
zum Schwimmen und Planschen kinderfreundlicher,<br />
da seichter und sandiger,<br />
allerdings ist der Abstieg sehr anspruchsvoll.<br />
Feste Schuhe und genügend Sonnenschutz<br />
sind dringend erforderlich!<br />
Um schmerzfrei ins Wasser zu gelangen,<br />
sind Schwimm schuhe ratsam.<br />
Markierung: Keine.<br />
Highlights: Ruinen, Reste des alten<br />
Fischerhafens Es Caló, Höhlener kun dungen<br />
am Stand na Clara.<br />
Einkehr: Mediterrane Küche im Restaurante<br />
Es Caló im Ort Betlem.<br />
In der Nähe: Märchenmuseum ArtArtà,<br />
Ausgrabungsstätte Ses Païsses, Strände<br />
in Colònia de Sant Pere.
240 Tour 45: Mit dem Kajak auf Schatzsuche<br />
3 h<br />
ab 6<br />
Tour 45:<br />
Mit dem Kajak auf Schatzsuche<br />
Ein Multiabenteuer auf der Halbinsel Victòria<br />
Diese Abenteuertour ist ein einzigartiger Ausflug für die ganze Familie,<br />
bei der ein abwechslungsreiches Programm geboten wird.<br />
Kajak, Höhlenerkundung, Schnorcheln und Klippenspringen sind<br />
Teil der Challenge – das Auffinden von verlorenen Schlüsseln und<br />
Tauchen zu einem versunkenen Schatz auch. Abgerundet wird die<br />
Tour <strong>mit</strong> einem kleinen gemeinsamen Picknick. Zu jeder Zeit dabei<br />
ist ein Team aus sehr motivierten und professionellen Guides, die<br />
für die Sicherheit sorgen und viel Wissen zu Natur und Umgebung<br />
ver<strong>mit</strong>teln.<br />
Nach dem Transfer zum Start der Tour gibt es zunächst eine kurze<br />
Einweisung. Die Ausrüstung wird verteilt und wir kletter in die<br />
Kajaks. Danach geht es in sicherem Abstand an der Küste entlang<br />
bis zum Eingang der Unterwasserhöhle. Die Höhle wird über
ALCÚDIA UND DER OSTEN<br />
241<br />
das Land betreten. Danach geht es watend und schwimmend<br />
durch verschiedene dunkle Kammern und Gänge in eine vom<br />
Licht geflutete, blau leuchtende Grotte. Dort gilt es die verschwundenen<br />
Schlüssel des Schatzes zu finden.<br />
Nachdem wir die Höhle über einen anderen Ausgang verlassen<br />
haben, klettern wir auf die Felsen, wo wir <strong>mit</strong> Schnorchelausrüstung<br />
versorgt werden. Hier wird das erste Mal aus circa vier<br />
Metern Höhe ins Wasser gesprungen und im Anschluss die Küste<br />
nach dem verlorenen Schatz abgesucht. Nachdem er gefunden,<br />
geborgen und <strong>mit</strong> einem der drei Schlüssel geöffnet werden<br />
konnte, gibt es die Möglichkeit, von einer knapp acht Meter hohen<br />
Klippe zu springen. Sobald die Gruppe wieder komplett ist,<br />
geht es <strong>mit</strong> den Kajaks zurück zum Ausgangspunkt, wo bereits<br />
ein Picknick vorbereitet ist.<br />
Anfahrt: Von Port de Pollença, Alcúdia,<br />
Port d‘Alcúdia, Playa de Muro und Can<br />
Picafort kann der kostenlose Transfer<br />
des Anbieters genutzt werden. Bei<br />
Anreise aus den anderen Teilen der Insel<br />
wird ein Treffpunkt in Alcúdia <strong>mit</strong>geteilt.<br />
Die GPSKoordinaten dazu werden<br />
<strong>mit</strong> der Buchungsbestätigung versandt.<br />
Anspruch und Charakter: Leichtes, aber<br />
spannendes Abenteuer auf dem Wasser,<br />
in einer Höhle und an Land. Die Strecke<br />
<strong>mit</strong> dem Kajak ist überschaubar und<br />
wird von einem Motorboot begleitet.<br />
Der Zugang zur Unterwasserhöhle ist<br />
versteckt, aber ohne Schwierigkeiten zu<br />
meistern. Die Sprünge von den Klippen<br />
sind optional. Auf der gesamten Tour<br />
sind Schwimmweste und Helm Pflicht.<br />
Die Ausrüstung wird komplett gestellt.<br />
Erfahrungen <strong>mit</strong> Kajak und Schnorchel<br />
TOUREN-STECKBRIEF<br />
sind keine Voraussetzungen. Anfänger<br />
werden professionell eingewiesen. Ein<br />
Erwachsener kann <strong>mit</strong> bis zu zwei<br />
<strong>Kindern</strong> in einem Kajak fahren. Die Kinder<br />
müssen sicher schwimmen können.<br />
Preise und Reservierungen: € 59, Kinder<br />
6 – 11 Jahre € 43, Kinder unter 6<br />
Jahre nur nach Absprache zum vollen<br />
Kinderpreis. Im Preis inbegriffen sind<br />
die gesamte Ausrüstung, Fotos vom<br />
Ausflug und ein Picknick. Reservierungen<br />
über www.thechallengemallorca.com,<br />
Tel. 0034 615 106312 (auch auf deutsch).<br />
Highlights: Die blau leuchtende Unterwasserhöhle<br />
und der versunkene Schatz.<br />
Einkehr: Ein kleines Picknick am Ende<br />
der Tour gehört zum Programm.<br />
In der Nähe: Altstadt und römisches<br />
Forum in Alcúdia, Strände von Alcúdia<br />
und Muro.
Harsche Klippen, duftende Pinienwälder, malerische<br />
Dörfer und weite Strände – Mallorca hat tolle Plätze<br />
für jeden Geschmack. Familien können hier Sonne und<br />
Sand am Mittelmeer genießen, aber auch <strong>mit</strong> unseren<br />
Wanderabenteuern die stilleren Winkel der Insel<br />
erkunden. Unsere Streifzüge führen am Meer entlang,<br />
vorbei an Piratenwachtürmen und <strong>mit</strong>telalterlichen<br />
Burgen, zu magischen Quellen und skurril geformten<br />
Felsen, hinab in Höhlen und in die Berge.<br />
DAS GIBT , S HIER ZU ENTDECKEN<br />
› 45 Wander- und Entdeckertouren <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>:<br />
Auf Klippenwanderungen, Bergtouren und Radaus flügen<br />
besuchen wir Ruinen, radeln durch ein Sumpfgebiet,<br />
gehen auf Tuchfüh lung <strong>mit</strong> den Nachfahren der Dinosaurier<br />
auf der Drachen insel, erforschen naturbelassene<br />
Strände und entdecken dabei die Natur und die Kultur<br />
der Insel Mallorca.<br />
› Kindgerechte Infos zu Natur, Umwelt und Kultur.<br />
› Die schönsten Strände, familienfreundliche Ausflugsziele,<br />
Museen und Parks.<br />
› Alternative Übernachtungsmöglichkeiten in Burgen<br />
und Klöstern oder auf dem Zeltplatz.<br />
www.naturzeit-verlag.de<br />
ISBN 978-3-944378-30-5<br />
€ 18,00 [D]