Naturpark Pfälzerwald e.V.
Naturpark Pfälzerwald e.V.
Naturpark Pfälzerwald e.V.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Naturpark</strong><br />
<strong>Pfälzerwald</strong> e.V.<br />
Geschäftsbericht<br />
für das Jahr 2007
Herausgeber: <strong>Naturpark</strong> <strong>Pfälzerwald</strong> e.V.<br />
Franz-Hartmann-Str. 9<br />
67466 Lambrecht/Pfalz<br />
Telefon: 0049 (6325) 95 52 0<br />
Telefax: 0049 (6325) 95 52 19<br />
E-Mail: info@pfaelzerwald.de<br />
Internet: www.pfaelzerwald.de<br />
www.biosphere-pfaelzerwald-vosges.org<br />
Redaktion: Werner F. Dexheimer (V.i.s.d.P.)<br />
unter Mitarbeit von<br />
Arno Weiß, Helmut Schuler, Roland Stein<br />
Gestaltung: Werner F. Dexheimer<br />
©2008<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
2
Inhalt<br />
Impressum Seite 2<br />
Vorwort Seite 5<br />
Aus dem Fachbereich 1 Seite 6<br />
• Neue <strong>Naturpark</strong>verordnung<br />
• Maßnahmen im <strong>Naturpark</strong>/ Biosphärenreservat<br />
• „Naturathlon – Treffpunkt Wald 2007“ am Haus<br />
der Nachhaltigkeit<br />
• 67. Hauptversammlung der Deutschen UNESCO<br />
Kommission in Dessau<br />
Aus dem Fachbereich 2 Seite 21<br />
• Pfälzer Hüttenzauber<br />
• <strong>Pfälzerwald</strong>marathon<br />
• Ausbildung von Natur- und Landschaftsführern/innen<br />
im <strong>Pfälzerwald</strong><br />
• INTERREG III A Tourismusprojekt „Malheft für Kinder“<br />
• INTERREG III A Tourismusprojekt „TOP-Angebote des<br />
Biosphärenreservats“<br />
• Zuarbeit zu Projekten Dritter<br />
• Portal Deidesheim<br />
• Neue <strong>Naturpark</strong>-Kartenreihe mit dem LVermGeo<br />
• Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit des<br />
Bezirksverbands Pfalz<br />
• Regionalpark Metropolregion Rhein-Neckar<br />
• Internetauftritt des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Pfälzerwald</strong><br />
Aus dem Fachbereich 3 Seite 29<br />
• Biosphärenvitrine und Plakatserie<br />
• Projekt „Natur Schmecken“<br />
• Verbrauchermesse „Kulinaria“ in Pirmasens<br />
• Auftritt der Partnerbetriebe bei der<br />
Deutschen UNESCO Kommission in Dessau<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
3
• Ausstellung „Schutz durch Nutzung“,<br />
Kulturlandschaften 2007<br />
• deutsch-französische Bauernmärkte<br />
• deutsch-französische Wochenmärkte in Pirmasens<br />
• deutsch-französischer Holz- und Kunsthandwerkermarkt<br />
• Regionalmarke Pfalz<br />
• GIS Brachemonitoring / Offenhaltung<br />
• Öffentlichkeitsarbeit<br />
Aus dem Fachbereich 4 Seite 34<br />
• Weiterentwicklung der deutschfranzösischen<br />
Kooperation<br />
• Internationale Beziehungen, Partnerschaften<br />
und Erfahrungsaustausch<br />
• grenzüberschreitende Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />
Anhang Seite 38<br />
• Gremien des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Pfälzerwald</strong> e.V.<br />
• Fachbereiche der Geschäftsstelle<br />
• HÜL-Liste der SGD-Süd zu den durchgeführten Maßnahmen<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
4
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
das Jahr 2007 bescherte dem <strong>Naturpark</strong> <strong>Pfälzerwald</strong> nach<br />
mehr als 4 Jahren endlich die neue, auf die Zielsetzungen<br />
und Aufgaben eines Biosphärenreservats abgestellte<br />
Rechtsverordnung. Mit dieser Verordnung haben wir zum<br />
einen eine deutlich verbesserte Rechtslage in Bezug auf<br />
die Trägerschaft für den deutschen Teil des länderübergreifenden<br />
Biosphärenreservats <strong>Pfälzerwald</strong> - Vosges<br />
du Nord, zum anderen aber auch eine nicht unerhebliche<br />
Zuordnung von Pflichten und Aufgaben, die bisher in dieser<br />
Form nicht vorhanden waren.<br />
Als wichtigster Arbeitsbereich für die nächsten Jahre ist davon die Erstellung eines<br />
Handlungsprogramms anzusehen, das die in der Verordnung im Einzelnen aufgeführten<br />
Aufgaben umfasst und das in einem Turnus von 10 Jahren unter Berücksichtigung der in<br />
diesem Zeitraum eingetretenen Veränderungen, fortzuschreiben ist. Diese Aufgabe ist bei<br />
der schmalen personellen Ausstattung der Geschäftsstelle nicht ohne die Einbeziehung und<br />
Einbindung der für den <strong>Pfälzerwald</strong> Verantwortung tragenden Mitglieder des Vereins<br />
<strong>Naturpark</strong> <strong>Pfälzerwald</strong> e.V., der Kommunen, der Landesforsten, der Naturschutzbehörden<br />
und sonstigen Organisationen und Institutionen, die sich mit der Entwicklung der Region<br />
befassen und der hier lebenden und arbeitenden Bevölkerung zu leisten. Nur mit allen<br />
zusammen ist ein gutes Fundament, ganz im Sinne des für Biosphärenreservate<br />
vorgegebenen Programms „ Der Mensch und die Biosphäre“, auf dem Weg zu einer<br />
nachhaltigen Entwicklung zu begründen.<br />
Doch widmen wir uns zunächst einmal dem vorliegenden Geschäftsbericht 2007, der über<br />
die Schwerpunkte unserer Arbeit im Biosphärenreservat <strong>Pfälzerwald</strong>-Nordvogesen und<br />
seinem deutschen Teil, dem <strong>Naturpark</strong> <strong>Pfälzerwald</strong>, informiert.<br />
Trotz nicht immer einfacher, äußerer Rahmenbedingungen zeigt doch die Vielzahl der<br />
erfolgreichen Projekte, dass man gemeinsam in der Region viel erreichen kann.<br />
In diesem Sinne bedanke ich mich bei allen Partnern und Mitstreitern, ganz besonders aber<br />
beim Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz, für die<br />
großartige Unterstützung und das Engagement in Sachen Biosphärenreservat.<br />
Mein Dank gilt aber auch meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ganz wesentlich zum<br />
Erfolg der vielen Projekte beigetragen haben.<br />
Werner F. Dexheimer<br />
Geschäftsführer <strong>Naturpark</strong> Pfälzewald e.V.<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
5
Neue <strong>Naturpark</strong>verordnung<br />
Mit Unterzeichnung durch die Ministerin für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz, Margit<br />
Conrad, trat die die neue Landesverordnung über den „<strong>Naturpark</strong> <strong>Pfälzerwald</strong>“ als deutscher<br />
Teil des Biosphärenreservats <strong>Pfälzerwald</strong>-Nordvogesen, mit Wirkung vom 22. Januar 2007<br />
in Kraft (Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Rheinland-Pfalz Nr. 3 vom 28. Febr.<br />
2007)<br />
In der neuen Verordnung sind die vom deutschen Nationalkomitee für das UNESCO-<br />
Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ festgelegten Kriterien beinhaltet und rechtlich<br />
verbindlich festgelegt. Der seit 1982 als Träger für den <strong>Naturpark</strong> fungierenden „Verein<br />
<strong>Naturpark</strong> <strong>Pfälzerwald</strong> e.V. wird in dieser Funktion als Träger des deutschen Teils des<br />
Biosphärenreservats <strong>Pfälzerwald</strong>-Nordvogesen rechtlich festgeschrieben (§ 5) und mit<br />
weitreichenden Aufgaben betraut (§ 6)<br />
Antrag ist Träger spätestens des drei <strong>Naturpark</strong>s Monate nach ist der Zugang Verein bei „Verein der obersten <strong>Naturpark</strong> Naturschutzbehörde <strong>Pfälzerwald</strong> e.V.“. zu entsprechen. Der<br />
Trägerverein kann gegenüber der obersten Naturschutzbehörde die Entlassung aus der<br />
Trägerschaft beantragen. Dem Antrag ist spätestens drei Monate nach Zugang bei der<br />
obersten Naturschutzbehörde zu entsprechen.<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
§ 5<br />
Träger des <strong>Naturpark</strong>s<br />
§ 6<br />
Verwirklichung des Schutzzwecks<br />
(1) Soweit andere Rechtsvorschriften oder diese Verordnung keine abweichenden<br />
Regelungen treffen, obliegt die einheitliche Entwicklung des <strong>Naturpark</strong>s – auch als<br />
deutscher Teil des grenzüberschreitenden Biosphärenreservats - sowie die Verwirklichung<br />
des Schutzzwecks gemäß § 4 dem Träger des <strong>Naturpark</strong>s. Er ist insoweit Träger<br />
öffentlicher Belange. Zu seinen Aufgaben gehören insbesondere<br />
1. die Zusammenarbeit mit dem Träger des französischen Teils des grenzüberschreitenden<br />
Biosphärenreservats,<br />
2. die Zusammenarbeit und der Erfahrungsaustausch in Bezug auf das Weltnetz der<br />
Biosphärenreservate,<br />
3. die Außenvertretung, die Einberufung von Beiräten oder ähnlichen Einrichtungen für das<br />
Biosphärenreservat,<br />
4. die Koordinierung und Durchführung ihm übertragener Maßnahmen des Naturschutzes<br />
und der Landschaftspflege im Sinne der jeweils geltenden Förderungsgrundsätze des<br />
Landes,<br />
5. die Entscheidungen zur Weitergabe und zur Verwendung von Bezeichnungen und<br />
Kennzeichen des Biosphärenreservats und <strong>Naturpark</strong>s,<br />
6
6. die Federführung und Koordinierung aller Maßnahmen im Rahmen der<br />
einschlägigen Vorgaben des MAB-Programms der UNESCO, insbesondere im<br />
Bereich nachhaltiger Entwicklungen,<br />
7. die Initiierung, Koordinierung und Durchführung von Gebietsbeobachtung,<br />
Besucherlenkung und -information,<br />
8. die Koordinierung und Durchführung von Maßnahmen zur Förderung des<br />
Naturverständnisses, der Umweltbildung und regionaltypischer Orts- und<br />
Landschaftsbilder,<br />
9. die Beobachtung und Dokumentation der Entwicklung des Biosphärenreservats<br />
einschließlich Monitoring,<br />
10. die Erstellung und Umsetzung eines Handlungsprogramms, das insbesondere<br />
die Vorhaben nach den Nummern 1 bis 9 umfasst und in Abständen von jeweils<br />
zehn Jahren fortzuschreiben ist.<br />
(2) Das in Absatz 1 Satz 3 Nr. 10 genannte Handlungsprogramm wird mit Billigung<br />
durch die oberste Naturschutzbehörde verbindlich. Der Träger des <strong>Naturpark</strong>s<br />
berichtet der obersten Naturschutzbehörde regelmäßig, mindestens jedoch einmal<br />
jährlich, über den Stand der Umsetzung sowie über wesentliche Entwicklungen.<br />
Der Träger des <strong>Naturpark</strong>s stimmt Entscheidungen von erheblicher Bedeutung für<br />
den Schutzzweck nach § 4 mit der obersten Naturschutzbehörde ab.<br />
(3) Soweit die Besucherlenkung und –information nach Absatz 1 Satz 3 Nr. 7 eine<br />
Neuordnung des Wanderns, Reitens oder Befahrens erfordert, trifft die obere<br />
Naturschutzbehörde die entsprechenden Anordnungen nach Maßgabe des<br />
Die gebilligten Maßnahmen Handlungsprogramms.<br />
nach Satz 2 Nr. 1 sollen bestmögliche Rahmenbedingungen für<br />
eine weitgehend natürliche Entwicklung der Lebensräume in einer Übergangszeit<br />
bis (4) Das zum Land 1. Juli unterstützt 2007 schaffen. den Träger Für des Maßnahmen <strong>Naturpark</strong>s nach bei der Satz Wahrnehmung 2 Nr. 2 darf seiner die<br />
Übergangszeit Aufgaben und fördert bis längstens ihn institutionell zum sowie 31. projektbezogen Dezember 2035 im Rahmen dauern, der wobei zur<br />
flächendifferenzierte Verfügung stehenden Maßnahmen Haushaltsmittel. vorzusehen sind. Ziel ist, die Waldbestände im<br />
größtmöglichen Umfang und frühestmöglich der natürlichen Entwicklung ohne<br />
steuernde (5) Für die Maßnahmen Kernzonen sind zu überlassen. im Rahmen des Handlungsprogramms die vom Land<br />
erstellten Planungen zugrunde zu legen. Die Planungen bestimmen das Nähere<br />
(6) über: Das Handlungsprogramm soll für die Pflegezonen näher bestimmen, wie die<br />
Biotop- und Artenvielfalt durch die Bewirtschaftung erhalten, wiederhergestellt und<br />
entwickelt 1. den begrenzten wird, negative Zugang Einflüsse sowie die auf Reduktion die Kernzonen der Erschließung, abgepuffert werden und die<br />
Funktion der Kernzonen unterstützt wird.<br />
2. die Rückführung und Einstellung der Bewirtschaftung,<br />
3. die Bildungs- und Informationsarbeit und das Betreten,<br />
4. die Forschung und Umweltbeobachtung.<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
7
Die Maßnahmen nach Satz 2 Nr. 1 sollen bestmögliche Rahmenbedingungen für<br />
eine weitgehend natürliche Entwicklung der Lebensräume in einer Übergangszeit<br />
bis zum 1. Juli 2007 schaffen. Für Maßnahmen nach Satz 2 Nr. 2 darf die<br />
Übergangszeit bis längstens zum 31. Dezember 2035 dauern, wobei<br />
flächendifferenzierte Maßnahmen vorzusehen sind. Ziel ist, die Waldbestände im<br />
größtmöglichen Umfang und frühestmöglich der natürlichen Entwicklung ohne<br />
steuernde Maßnahmen zu überlassen.<br />
(6) Das Handlungsprogramm soll für die Pflegezonen näher bestimmen, wie die<br />
Biotop- und Artenvielfalt durch die Bewirtschaftung erhalten, wiederhergestellt und<br />
entwickelt wird, negative Einflüsse auf die Kernzonen abgepuffert werden und die<br />
Funktion der Kernzonen unterstützt wird.<br />
Die Gesamtfläche des <strong>Naturpark</strong>s ist gegenüber der Verordnung von 1979 unverändert. Bei<br />
der Gliederung (Zonierung) wurden die UNESCO Vorgaben für Biosphärenreservate mit den<br />
nachfolgend aufgeführten Zonen berücksichtigt.<br />
1. Zonen für die natürliche Entwicklung (Kernzonen)<br />
2. Zonen für naturschonende Wirtschaftsweisen (Pflegezonen)<br />
3. Zonen für dauerhaft umweltgerechte Entwicklungen und Nutzungen<br />
(Entwicklungszonen)<br />
Innerhalb der Pflegezonen sowie der<br />
Entwicklungszone werden Zonen für<br />
die Erholung in der Stille<br />
(Stillezonen) ausgewiesen. (Diese<br />
sind die aus der alten <strong>Naturpark</strong>verordnung<br />
bekannten, vorher<br />
so bezeichneten <strong>Naturpark</strong>-Kernzonen)<br />
Die Kernzonen (16 an der<br />
Zahl) sind, wie im §4 aufgeführt<br />
weitgehend frei von menschlichem<br />
Einfluss und sollen einen möglichst<br />
unbeeinflussten Ablauf der natürlichen<br />
Prozesse gewährleisten. Die<br />
nebenstehende Tabelle zeigt die<br />
Flächenanteile der Zonierung und<br />
die nachstehende Karte die Verteilung<br />
im deutschen Teil des<br />
Gebiets. Der prozentuale Anteil der<br />
Kernzonen entspricht mit 2.2% nicht<br />
den nach den deutschen Kriterien<br />
geforderten 3 %, wobei noch nicht<br />
geklärt ist, ob diese Kriterien auch<br />
für das grenzüberschreitende Biospährenreservat<br />
anzuwenden sind.<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
Zone Größe /<br />
ha<br />
%<br />
Entwicklungszone 124.842 70,1<br />
Pflegezone 49.261 27,7<br />
Kernzonen (16 ) 3.866 2,2<br />
Adelsberg 191<br />
Rohrweiher 22<br />
Stabenberg 227<br />
Bobenthaler Knopf 319<br />
Eischkopf 58<br />
Enkenbachtal 235<br />
Eulenhald 19<br />
Großer Berg 73<br />
Haidbrunnen 4<br />
Hohe Halde 54<br />
Humberg 77<br />
Hundsberg 81<br />
Leiterberger Platte 18<br />
Mittlerer Gleisberg 37<br />
Mümmelsköpfe 51<br />
Quellgebiet d.<br />
Wieslauter<br />
2400<br />
Gesamtgröße PW: 177.969 100<br />
8
Maßnahmen im <strong>Naturpark</strong> / Biosphärenreservat<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
9
Wie in den vergangenen Jahren stellte die Offenhaltung der Landschaft durch Beweidung<br />
einen Schwerpunkt der durchgeführten und mit Mitteln des Landes geförderten Maßnahmen<br />
im <strong>Pfälzerwald</strong> dar. Die Beweidung erfolgt überwiegend mit Schafen und Robustrindern und<br />
in einem Fall auch durch Pferde.<br />
Auf Grund des, in den vergangenen Jahren erfolgreich mit dem Hofgut Neumühle des<br />
Bezirksverbands durchgeführten. Beweidungsversuchs mit dem pfälzischen Glanrind im<br />
Karlstal bei Trippstadt, wurde auch im Eistal bei Ramsen ein dauerhaftes Beweidungsprojekt<br />
mir diesen Rindern begründet.<br />
Die Glanrindherde im Eistal bei Ramsen<br />
Das seit etlichen Jahren im <strong>Pfälzerwald</strong> praktizierte Konzept „Pflege durch Nutzung“ und<br />
„regionale Produktvermarktung“ zeigt auch hier eine erfreuliche Entwicklung, wird doch das<br />
hochwertige Fleisch dieser Rinder ist in verschiedensten Zubereitungsvariationen als fester<br />
Bestandteil der Speisekarte im nahe gelegenen Partnerbetrieb „Landgasthof Forelle“ am<br />
Eiswoog angeboten.<br />
Schwerpunkt der Beweidung war, abgesehen von kleineren Projekten im mittleren und<br />
nördlichen <strong>Pfälzerwald</strong> (Eistal bei Ramsen, Weilach- und Stütertalwiesen bei Bad Dürkheim,<br />
Leiinbachtal bei Waldleiningen, Karlstal bei Trippstadt, Elmsteiner-Tal und<br />
Hochspeyerbachtal)) nach wie vor der Süden und Südwesten des <strong>Pfälzerwald</strong>es.<br />
Beweidungsprojekte wurden im Bereich der Talauen von Merzalbe und Wieslauter, in den<br />
Gemarkungen von Erfweiler und Dahn, im Salzbachtal bei Hinterweidenthal sowie im<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
10
Bereich der Verbandsgemeinde Annweiler durchgeführt. Die so bewirtschafteten Flächen<br />
belaufen sich mittlerweile auf über 1000 ha.<br />
Den Tierhaltern wird, wie in den vergangenen Jahren eine Flächenprämie je ha von 104,00<br />
Euro aus Mitteln des Landes gewährt. Die im Jahr 2007 zur Auszahlung gelangte<br />
Gesamtsumme für die Offenhaltung beläuft sich auf nahezu 105.000 Euro.<br />
Weitere Maßnahmen die mit Mitteln des Landes gefördert wurden waren die jährlich<br />
durchlaufende Bezuschussung für die Instandsetzung der Markierungen des<br />
<strong>Pfälzerwald</strong>vereins, die Zuwegemarkierung zu den Naturfreundhäusern sowie die<br />
Instandsetzung der Rundwegemarkierungen an den <strong>Naturpark</strong>-Parkplätzen und des<br />
Wanderwegs „Deutsche Weinstrasse“. Für diese, ehrenamtlich von den Mitgliedern des<br />
<strong>Pfälzerwald</strong> Vereins und des Vereins der Naturfreunde e.V. durchgeführten Arbeiten wurde<br />
wie in den Vorjahren eine Festbetragsfinanzierung in Höhe von 30.678,00 Euro ausgezahlt.<br />
An weiteren Maßnahmen des Jahres 2007 sind die Instandsetzung des <strong>Naturpark</strong>-<br />
Parkplatzes Kalmit mit rund 3.124 Euro an Fördermitteln und die Freistellung des<br />
Hühnersteinfelsens mit Erneuern der Zugangsleiter und des Sicherungsgeländers in einer<br />
Höhe von rund 2.470 Euro an Fördermitteln anzuführen.<br />
Last not least wurde im Moosbachtal bei Dahn eine Artenschutzmaßnahme zur<br />
Wiederherstellung von Braunkelchenbiotopen in einer Höhe von 4.400 Euro bezuschusst.<br />
Insgesamt wurde im Jahr 2007 eine Summe von rund 143.363 Euro an Landesmitteln aus<br />
dem Kapitel 1402 Titel 89201 (Zuschüsse zur Förderung des Naturschutzes in <strong>Naturpark</strong>en)<br />
für Maßnahmen im <strong>Pfälzerwald</strong> ausbezahlt.<br />
Ein Projekt, das im November 2005 auf den Weg gebracht wurde konnte mit dem ersten<br />
Bauabschnitt abgeschlossen werden. Es handelt sich dabei um den „barrierefreien<br />
Naturerlebnispfad am Eiswoog. In Anwesenheit unserer Ministerin für Umwelt, Forsten und<br />
Verbraucherschutz, Frau Margit Conrad, wurde am 03.09 2007 der fertig gestellte, erste Teil<br />
dieses Projekts offiziell seiner Bestimmung übergeben. Zwischenzeitlich laufen die<br />
Detailplanungen für den zweiten Bauabschnitt, der voraussichtlich Anfang des Jahres 2009<br />
abgeschlossen sein wird. Die bisher investierten Mittel belaufen sich auf eine Summe von<br />
rund 109.000 Euro. Seitens des Landes wurden dazu zusätzliche Mittel in Höhe von 90.000<br />
Euro gewährt, die verbleibenden 20.000 Euro wurden seitens des Landkreises Donnesberg,<br />
der VG Einsenberg, der OG Ramsen und vom Seehaus Forelle aufgebracht. Für den 2.<br />
Bauabschnitt sind Kosten in Höhe von 215.000 Euro zu veranschlagen<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
11
„Naturathlon – Treffpunkt Wald 2007“ am Haus der Nachhaltigkeit<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
Der Naturathlon Treffpunkt Wald 2007 wurde vom<br />
Bundesumweltministerium gefördert und stand unter der<br />
Schirmherrschaft von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel.<br />
Durchgeführt wurde er vom Bundesamt für Naturschutz und<br />
der Arbeitsgemeinschaft "Treffpunkt Wald", der Dachmarke<br />
erlebnisorientierter Waldveranstaltungen der Landesforstverwaltungen<br />
aus Baden Württemberg, Berlin, Brandenburg,<br />
Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-<br />
Westfalen, Rheinland-Pfalz und Thüringen.<br />
Während des Naturathlons Treffpunkt Wald 2007 fuhren 32 ausgewählte Naturathleten in<br />
acht Länder-Teams innerhalb von 14 Tagen vom 22. Juli bis 4. August 2007 mit Muskelkraft<br />
durch Deutschland. Die Strecke führte über 1800 km vom Schwarzwald bis nach Berlin.<br />
Dabei durchqueren sie ausgewählte Wälder, die in ihrer Art besonders typisch für die<br />
biologische Vielfalt der deutschen Wälder sind. Neben der Hauptsportart Radfahren mussten<br />
die Naturathleten in den verschiedensten Disziplinen wie z.B. beim Klettern, Skaten, Nordic<br />
Walken, Mountainbiken, Bogenschießen, Kanufahren oder Schwimmen ihr sportliches<br />
Können unter Beweis stellen und daneben eine Reihe von wald- und naturbezogenen<br />
Aufgaben im Wettkampf lösen.<br />
Die die Idee, die hinter diesem Projekt stand war die, dass Naturathleten als Vorbilder<br />
zeigen sollten, wie Natursport ausgeübt werden kann, ohne dass die Natur geschädigt wird<br />
und damit das Verständnis zwischen Sport und Naturschutz gefördert werden kann.<br />
Im Rahmen der Veranstaltung besuchten die Naturathlon Teams am 24. Juli den deutschen<br />
Teil des Biosphärenreservats <strong>Pfälzerwald</strong>-Nordvogesen Am Haus der Nachhaltigkeit in<br />
Johanniskreuz war Start und Ziel der vielfältigen Disziplinen. Empfangen wurden die<br />
Naturathleten von Frau Staatssekretärin Kraege, des Weiteren von Vertretern der<br />
Landesforsten Rheinland-Pfalz, der Umweltverbände, des Landkreises Kaiserslautern, dem<br />
Geschäftsführer des <strong>Naturpark</strong>s und einer großen Zahl von sport- und naturinteressierten<br />
Zuschauerinnen und Zuschauern.<br />
Die Mountainbike Disziplinen wurden auf Routen des Mountainbike Parks <strong>Pfälzerwald</strong><br />
ausgetragen, wobei die Länderteams der Naturathleten in kurzer Zeitabfolge starten mussten<br />
12
Hier war Frau Kraege als Repräsentantin des Landes gefordert, musste sie doch den<br />
Startschuss für die Wettkämpfe der Teams geben<br />
Staatssekretärin Kraege beim Statrschuß für den Naturathlon-Treffpunkt Wald 2007<br />
Nach den Mountainbike Wettkämpfen<br />
mussten die Naturathleten ihr Wissen<br />
über die ökologischen Zusammenhänge<br />
im Wald unter Beweis stellen<br />
und spannende Aufgaben lösen an<br />
denen sich auch Frau Kraege mit<br />
einem Promi -Team aus den zuvor<br />
genannten, anwesenden Vertretern<br />
der Öffentlichkeit beteiligte. Unter den<br />
gestrengen Bewertungen der Fachjury<br />
wurde ein durchaus akzeptables<br />
Ergebnis erreicht.<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
13
Mit dem Naturathlon – Treffpunkt <strong>Pfälzerwald</strong> wurde ein weiteres Beispiel für die gute<br />
Zusammenarbeit und Kooperation zwischen dem Träger und dem Haus der Nachhaltigkeit<br />
in der Öffentlichkeit dokumentiert<br />
67. Hauptversammlung der Deutschen UNESCO Kommission in Dessau<br />
Am 27. und 28. Juni 2007 tagte die Deutsche UNESCO Kommission im Umweltbundesamt<br />
in Dessau. Neben der erstmaligen Präsentation einer vom Bundesumweltministerium<br />
finanzierten und durch Zuarbeit aller deutschen Biosphärenreservate mit Inhalten gefüllten<br />
repräsentativen Ausstellung wurde in der Vollversammlung eine bemerkenswerte Resolution<br />
zum UNESCO Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ in Deutschland gefasst. Wegen<br />
der zukunftsweisenden Aussagen ist diese Resolution nachfolgend im Wortlaut aufgeführt.<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
14
Geschäftsbericht 2007<br />
15
Geschäftsbericht 2007<br />
16
Geschäftsbericht 2007<br />
17
Geschäftsbericht 2007<br />
18
Geschäftsbericht 2007<br />
19
Geschäftsbericht 2007<br />
20
„Pfälzer Hüttenzauber“<br />
Die Vorbereitungen für den in Zusammenarbeit<br />
von <strong>Naturpark</strong>verein und PfalzTouristik<br />
konzipierten „Pfälzer Hüttenzauber“ wurden so<br />
weit vorangetrieben, dass die Veranstaltung<br />
erstmals im Jahr 2008 durchgeführt werden<br />
kann. Am Sonntag, den 1. Juni 2008 werden in<br />
über 40 ausgewählten Hütten des <strong>Pfälzerwald</strong>-<br />
Vereins und der Naturfreunde jede Menge<br />
außergewöhnliche Attraktionen geboten - für<br />
Wanderer und Naturfreunde, Einheimische und<br />
Gäste. Besondere Spezialitäten von<br />
Partnerbetrieben sind auf den Speisekarten,<br />
musikalische Darbietungen, Hundeschlittenfahrten<br />
Sport, Spaß und Spiel stehen auf dem<br />
Festprogramm. Weil das Motto „Familienspaß“<br />
lautet, sollen besonders die kleinen Wanderer<br />
auf ihre Kosten kommen: Mit Zauberern und<br />
Verwandlungskünstlern, Schatzsuch-Aktionen,<br />
naturkundlichen Führungen und vielem mehr.<br />
Beim Hüttenzauber-Gewinnspiel winken zudem<br />
jede Menge attraktive Preise.<br />
<strong>Pfälzerwald</strong>-Wandermarathon<br />
Im Rahmen der Biosphärentage 2007 fand am Sonntag, den 28. Oktober zum zweiten Mal<br />
der <strong>Pfälzerwald</strong>-Marathon für Wanderer und Nordic Walker statt. Gemeinsame Ausrichter<br />
waren neben dem <strong>Naturpark</strong>verein das Haus der Nachhaltigkeit, das Biosphärenhaus und<br />
die Kreisverwaltung Südwestpfalz. Die anspruchsvolle, rund 45 Kilometer lange Strecke quer<br />
durch den <strong>Pfälzerwald</strong> führte vom Haus der Nachhaltigkeit zum Biosphärenhaus und<br />
verlangte von den Teilnehmern eine sportliche Leistung auf hohem Niveau. Für weniger<br />
Trainierte und Familien standen zwei Halbmarathonstrecken zur Auswahl.<br />
Es kann bilanziert werden, dass es eine sehr gelungene Veranstaltung war, die von den<br />
Teilnehmern mit viel Lob und Dank quittiert wurde. Insgesamt haben 176 Personen am<br />
Hauptmarathon und 152 Personen bei den beiden Halbmarathons teilgenommen, d.h. eine<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
21
ekordverdächtige Gesamtteilnehmerzahl von 328 Personen. Viele wollen im nächsten Jahr<br />
wieder dabei sein. Damit ist der <strong>Pfälzerwald</strong>-Wandermarathon ein leuchtendes Beispiel<br />
dafür, was durch ein gutes Zusammenwirken der verschieden Akteuren im Gebiet erreicht<br />
werden kann. Der Wandermarathon soll nun regelmäßig einmal im Jahr an jedem letzten<br />
Sonntag im Oktober stattfinden.<br />
Ausbildung von Natur- und Landschaftsführer/innen im <strong>Pfälzerwald</strong><br />
Auch im Jahr 2007 wurden sogenannte „Natur- und Landschaftsführer/innen für den<br />
<strong>Pfälzerwald</strong>“ an der Volkshochschule Neustadt/Wstr. in Zusammenarbeit mit dem Verein<br />
<strong>Naturpark</strong> <strong>Pfälzerwald</strong> e.V., der Pollichia und den Landesforsten Rheinland-Pfalz<br />
ausgebildet. Die Ausbildung wurde vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und<br />
Gesundheit Rheinland-Pfalz und vom Europäischen Sozialfonds gefördert. Der Abschluss<br />
wurde durch den bundesweiten Arbeitskreis der staatlich getragenen Bildungsstätten im<br />
Natur- und Umweltschutz (BANU) anerkannt.<br />
Die 15 Naturführer/innen, die die Prüfung erfolgreich absolviert haben, sollen den Gästen<br />
und der einheimischen Bevölkerung neue Einblicke in den <strong>Pfälzerwald</strong> ermöglichen, an<br />
einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur im <strong>Pfälzerwald</strong> heranführen und damit<br />
den "sanften Tourismus" im Biosphärenreservat unterstützen. Sie sollen ihr im Laufe der<br />
Ausbildung erworbenes natur- und landeskundliches Wissen weitergeben. Außerdem sollen<br />
sie Kontaktpersonen und Betreuer für Gäste und Einheimische sein. Zu ihren<br />
Freizeitprogrammen gehören natur- und landeskundliche Touren über sportliche Angebote<br />
bis hin zu Erlebnisprogrammen.<br />
Voraussetzung für diese Angebote sind nicht nur pädagogische, natur- und landeskundliche<br />
Kenntnisse, sondern auch Teamgeist, soziale Kompetenz und Organisationstalent. Der<br />
sechsmonatige Naturführer-Lehrgang war daher stark praxisorientiert und umfasst<br />
Themenbereiche wie Freizeit- und Umweltpädagogik, Landesgeschichte und Landeskunde,<br />
bio- und geowissenschaftliche sowie touristische Grundlagen, rechtliche Grundkenntnisse,<br />
Gesundheitsbildung und Organisationsfragen. Auf der Webseite des <strong>Naturpark</strong>s<br />
www.pfaelzerwald.de werden die Natur- und Landschaftsführer/innen unter der Rubrik<br />
„Naturführungen“ mitsamt ihren angebotenen Führungen präsentiert.<br />
Im Oktober des Jahres fand eine mit INTERREG-III-Mitteln finanzierte<br />
Fortbildungsveranstaltung von deutschen und französischen <strong>Naturpark</strong>führern in La Petite<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
22
Pierre statt, bei denen fast alle 15 Naturführer teilgenommen haben. Dabei wurde auch ein<br />
Zusammentreffen mit den französischen Führern des <strong>Naturpark</strong>s Nordvogesen organisiert<br />
um einen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen und gemeinsame Wünsche an die beiden<br />
Verwaltungen zu formulieren.<br />
INTERREG IIIA Tourismusprojekt<br />
„Malheft für Kinder“<br />
In enger Zusammenarbeit der beiden <strong>Naturpark</strong>e <strong>Pfälzerwald</strong> und Nordvogesen wurde im<br />
Jahr 2006 mit Fördergeldern aus dem INTERREG-III-A Programm der Europäischen Union<br />
ein Malheft für Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren mit Motiven aus dem deutschfranzösischen<br />
Biosphärenreservat <strong>Pfälzerwald</strong>-Nordvogesen herausgegeben.<br />
Mit dem Projekt Malheft wollen die beiden<br />
<strong>Naturpark</strong>verwaltungen zeigen, dass sie<br />
zukünftig verstärkt kinderorientiert arbeiten<br />
wollen. Dazu sollen die Partnerbetriebe des<br />
Biosphärenreservats aus dem Bereich<br />
Hotellerie- und Gastronomiebetriebe dabei<br />
unterstützt werden, ihren Service auf die<br />
Bedürfnisse von Kindern auszurichten und<br />
gleichzeitig einen Beitrag zur<br />
Bekanntmachung des Biosphärenreservats<br />
und seiner Zielsetzungen zu leisten. Während<br />
die Kinder auf das Essen warten, können sie<br />
angeleitet von den Eltern durch das Ausmalen<br />
von Motiven aus den <strong>Naturpark</strong>en <strong>Pfälzerwald</strong><br />
und Nordvogesen die Zeit spielerisch<br />
überbrücken und dabei gezielt mit dem Thema<br />
Biosphärenreservat konfrontiert<br />
werden.<br />
Aus insgesamt 8 eingegangenen Angeboten erhielt die Agentur Chauvière aus Rhinau (F)<br />
den Zuschlag, da sie bei vergleichbarem Preis ein überzeugendes graphisches Konzept<br />
vorlegen konnte. Nachdem das Angebot deutlich unter dem zur Verfügung stehenden<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
23
Finanzierungsrahmen stand, wurde vereinbart, das Malheft statt in der beabsichtigten<br />
Erstauflage von 10.000 Stück, in einer Auflage von 20.000 Exemplaren drucken zu lassen.<br />
Außerdem wurde das Malheft durch das Hinzufügen von verschiedenen zusätzlichen<br />
Motiven aus dem Themenfeld Natur und Landschaft inhaltlich so erweitert, dass es gut als<br />
Mittel zur Umweltbildung eingesetzt werden kann.<br />
Das Malheft sollte in der Öffentlichkeit auch entsprechend beworben werden. Dazu wurden<br />
mit nicht verbrauchten Projektmitteln zusätzlich 500 DIN-A2-Wandplakate, 3000 Aufkleber<br />
für Holzstiftpäckchen und Farbstiftspitzer und 200 Türaufkleber hergestellt. Zu den Malheften<br />
wurden insgesamt 1000 Farbstiftspitzer und 2000 Malstiftpäckchen angeschafft, so dass pro<br />
20 Malhefte 1 Farbstiftspitzer und 2 Malstiftpäckchen weggegeben werden können.<br />
Um dem Nachhaltigkeitsgedanken des grenzüberschreitenden Biosphärenreservats<br />
<strong>Pfälzerwald</strong>-Nordvogesen Rechnung zu tragen, wurde gemeinsam mit den französischen<br />
Projektbeteiligten beschlossen, nur solche Holzstifte anzuschaffen, die das internationale<br />
FSC-Zertifikat für Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft besitzen. Die einzige Firma, die<br />
solche Stifte mit vergleichbaren Preisen im Sortiment hatte, war die Firma MEMO, die sich<br />
auf den Vertrieb umweltverträglicher Produkte spezialisiert hat. Für die kleinsten Kinder<br />
wurden spezielle dicke Farbstifte angeschafft, die keine toxikologisch bedenklichen Stoffe<br />
enthalten, was sehr wichtig ist, da kleine Kinder die Stifte erfahrungsgemäß gerne in den<br />
Mund nehmen.<br />
Für die Malstift-Spitzer wurde beschlossen, dass diese nicht aus PVC-Material bestehen<br />
durften. Auch hier war es die Firma MEMO, die mit den Pappdosenspitzern als einziger<br />
Anbieter ein Produkt gelistet hatte, das diese Anforderung erfüllte und gleichzeitig aus<br />
preislicher Sicht akzeptabel war.<br />
Nachdem die Malhefte von der Druckerei IBS aus Schiltigheim<br />
Anfang Oktober des Jahres 2006 fertig gestellt waren, wurde eine<br />
erste Tranche an die gastronomischen Partnerbetriebe des<br />
Biosphärenreservats verteilt. Eine zweite Verteilung erfolgte im<br />
Frühsommer des Jahres 2007 erfolgen.<br />
Die Gestaltung des Malheftes kann als äußerst gelungen bezeichnet<br />
werden und ist sowohl bei den Projektbeteiligten als auch bei der<br />
Zielgruppe von Kindern im Alter von 4 bis 10 Jahren auf gute<br />
Resonanz gestoßen: Das Maskottchen des grenzüberschreitenden Biosphärenreservats,<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
24
„Luchs Lustig“ – auf französisch „Loustic le lynx“ (Loustic = Schalk) führt durch das<br />
Malbuch und erklärt die verschiedenen Aufgaben und gibt ganz nebenbei wissenswerte<br />
Informationen zum Biosphärenreservat.<br />
Durch die geeignete Auswahl entsprechender Motive aus dem Biosphärenreservat wird bei<br />
den Kindern (und Eltern) der Wunsch nach Naturerlebnis und Entdeckung des<br />
Biosphärenreservats geweckt: - Die Burg, -Die verzauberte Natur, - Das Leben auf dem<br />
Bauernhof, - Die typischen alten Häuser, - Tiere, - Pflanzen, - Das Kirchenfenster, - Die<br />
Ritter, - Die Eulen, - Buntsandsteinfelsen, Glasbläserei, - Der Luchs.<br />
Auch das Erforschen des im Nachbarland liegenden Teils des grenzüberschreitenden<br />
Biosphärenreservats wird mittels entsprechender Querverweise auf einer Übersichtskarte im<br />
Umschlagteil des Heftes schmackhaft gemacht.<br />
Wer kein Malheft bekommen hat, kann sich die Innenseiten auch von der Homepage<br />
www.pfaelzerwald.de kostenlos herunterladen und zum weiteren bemalen ausdrucken.<br />
Im Mai des Jahres 2007 wurde von den beiden <strong>Naturpark</strong>vorsitzenden mit einer<br />
gemeinsamen Presseveranstaltung in Dansenberg (D) und Lembach (F) das deutschfranzösische<br />
Biosphären-Malbuch für Kinder offiziell einer breiten Öffentlichkeit in<br />
Deutschland und Frankreich vorgestellt. Zunächst demonstrierte am Vormittag eine Gruppe<br />
des Dansenberger Kindergartens im Nebenzimmer des Partnerbetriebs „Hotel Fröhlich“, wie<br />
schön mit dem Heft gearbeitet werden kann. Am Nachmittag lief auf französischer Seite am<br />
Informationszentrum „Kleiner Fleckenstein“ eine ähnliche Presseveranstaltung mit einer<br />
französischen Kindergruppe.<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
25
Jean Westphal und Rolf Künne bei der Vorstellung des Biosphären-Malheftes, Dansenberg Mai 2007<br />
Das Heft ist weiterhin auf deutscher Seite bei den Gastronomie-Partnerbetrieben erhältlich<br />
und erfährt dort eine sehr positive Resonanz. Außerdem kam es bei mehreren<br />
Veranstaltungen der beiden <strong>Naturpark</strong>e im Jahr 2007 zum Einsatz. Das Projekt „Malheft für<br />
Kinder“ kann somit für erfolgreich abgeschlossen erklärt werden.<br />
INTERREG IIIA Tourismusprojekt<br />
„Top-Angebote des Biosphärenreservats“<br />
Nachdem der deutsch-französische Lenkungsausschuss beschlossen hatte, wegen der<br />
möglichen Synergieeffekte die Projekte „Top-Angebote des Biosphärenreservats“ und<br />
„Taschenführer für das Biosphärenreservat“ gemeinsam durchzuführen, wurde in enger<br />
Abstimmung mit dem <strong>Naturpark</strong> Nordvogesen ein entsprechendes Leistungsverzeichnis/Pflichtenheft<br />
erstellt. Darin ist vorgesehen, dass beide Projekte inhaltlich in<br />
einem Printprodukt in Taschenführerform zusammengeführt werden. Insgesamt wurden 8<br />
Verlage mit der Bitte um Abgabe eines Angebotes angeschrieben. Der Zuschlag wurde Ende<br />
Februar 2007 erteilt. Mit der Realisierung des Taschenführers wurde der HÖMA-Verlag aus<br />
Offenbach/Queich beauftragt. Eine Rohfassung des Textes wurde bis zum Dezember 2007<br />
erstellt. Das fertige Produkt soll bis Juni 2008 rechtzeitig vor Abschluss des INTERREG-<br />
Programms vorliegen.<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
26
Zuarbeit zu Projekten Dritter<br />
• Portal Deidesheim<br />
Mit Unterstützung des <strong>Naturpark</strong>vereins und Landesforsten Rheinland-Pfalz wird vom<br />
Trägerverein des Museums für Weinkultur und der Tourist Service im Alten Rathaus in<br />
Deidesheim ein „Portal für das Biosphärenreservat“ eingerichtet. Zentrales Element dieses<br />
kleinen Informationszentrums, das durch mehrere Einrichtungen im Außenbereich von<br />
Deidesheim ergänzt wird, ist ein interaktives Landschaftsmodell, in dem vom Besucher alle<br />
wichtigen Informationen über das Biosphärenreservat <strong>Pfälzerwald</strong> abgerufen werden<br />
können.<br />
Hier sei ganz besonders der SGD-Süd gedankt, die für den Betrieb des 3D-<br />
Landschaftsmodells alle hierfür notwenigen Daten aus dem Geoinformationssystem<br />
<strong>Pfälzerwald</strong> kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Die Eröffnung des Portals ist für Frühjahr<br />
2008 geplant.<br />
• <strong>Naturpark</strong>wanderkarten 1:25.000<br />
In Zusammenarbeit mit dem<br />
Landesamt für Vermessung und<br />
Geobasisinformation Rheinland-Pfalz<br />
und dem <strong>Pfälzerwald</strong>-Verein wurden<br />
im Dezember die ersten beiden<br />
Kartenblätter der neuen <strong>Naturpark</strong>-<br />
Kartenreihe im Maßstab 1:25.000<br />
herausgegeben und im Dezember in<br />
der Kreisverwaltung Kaiserslautern<br />
einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
• Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit des Bezirksverbands Pfalz<br />
Der <strong>Naturpark</strong> <strong>Pfälzerwald</strong> präsentierte sich in Klingenmünster beim 150 jährigen Jubiläum<br />
der Pfalzklinik (dabei kam das im Rahmen des INTERREG-IIIA Teilprojekts „Wald ohne<br />
Grenzen“ hergestellte Boden-Luchspuzzle für Kinder zum Einsatz) und leistete personelle<br />
Unterstützung beim Hambacher Fest der Jugend in Neustadt.<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
27
• Regionalpark der Metropolregion Rhein-Neckar<br />
Die Metropolregion Rhein-Neckar ist dabei einen das Gesamtgebiet umfassenden<br />
Regionalpark einzurichten. Die darin liegenden drei <strong>Naturpark</strong>e, so auch der <strong>Naturpark</strong><br />
<strong>Pfälzerwald</strong>, sollen dabei eine zentrale Aufgabe übernehmen. Zurzeit werden zukünftige<br />
Stadt-Land-Projekte formuliert und für die weitere Abstimmung in den Entscheidungsgremien<br />
vorbereitet. Dabei zeichnet sich eine vielversprechende Zusammenarbeit der <strong>Naturpark</strong>e auf<br />
der Ebene der Metropolregion ab.<br />
Internetauftritt des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Pfälzerwald</strong> und des <strong>Naturpark</strong>vereins<br />
Die Homepage www.pfaelzerwald.de des <strong>Naturpark</strong>s wurde im Jahr 2007 mit weiter<br />
ansteigendem Interesse als Informationsquelle sowohl über die Arbeit des <strong>Naturpark</strong>vereins<br />
als auch für das Gebiet des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Pfälzerwald</strong> genutzt. Von Januar bis Dezember<br />
waren rund 40.000 Zugriffe auf die Portalseite zu verzeichnen, wobei im Frühsommer und<br />
Herbst die größten Zugriffszahlen pro Tag anfielen. Von den unterschiedlichen Rubriken<br />
interessierten sich die Besucher in erster Linie für Tourismus-Infos und Ausflugstipps,<br />
weshalb angenommen werden kann, dass deren Inhalt gerne als Planungshilfe für<br />
Naherholungssuchende und Urlaubsgäste herangezogen wird.<br />
Die Seiten mit Informationen über Regionale Produkte, über die Anreise mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln, zu den Naturführungen und zum Biosphärenreservat wurden neu gestaltet<br />
und entsprechend dem Fortgang der Projekte erweitert.<br />
Eine laufende Aktualisierung des gesamten Inhalts geschah etwa einmal pro Woche von der<br />
Geschäftsstelle aus. Die Vereinsmitglieder, aber auch alle sonstigen Akteure im <strong>Pfälzerwald</strong><br />
werden auch weiterhin um entsprechende Zuarbeit und geeignete Beiträge für die Homepage<br />
gebeten<br />
Regionalmarketing, Landwirtschaft/Landespflege, GIS<br />
Partnerbetriebe<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
28
Ziel des Projekts ist es, nachhaltig<br />
wirtschaftende Betriebe im<br />
<strong>Pfälzerwald</strong> mit dem Prädikat<br />
„Partnerbetrieb im BR“ auszuzeichnen.<br />
Die Betriebe dürfen das<br />
Prädikat als Werbeargument nutzen<br />
und sind umgekehrt Infopunkte<br />
für das BR. Dazu werden<br />
die Medien Flyer, Hofschild und<br />
Website (www.partnerbetriebe.de)<br />
eingesetzt.<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
Inzwischen ist die Anzahl der Betriebe auf<br />
40 Betriebe angestiegen. Das BR übernimmt<br />
als zertifizierende Stelle die Koordination<br />
des Netzwerks, die Planung und Umsetzung<br />
der Teilprojekte, die Mittelaquisation, die<br />
Organisation der Betriebskontrollen, die<br />
Abrechnungen sowie die Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Folgende zusätzlichen Projekte zu den Partnerbetrieben wurden durchgeführt:<br />
Filmprojekt Partnerbetriebe<br />
Im August 2007 wurde in Zusammenarbeit mit dem Offenen Kanal Rodalben ein Film zu den<br />
Partnerbetrieben gedreht. Dabei wurden sowohl bei produzierenden Betrieben als auch bei<br />
Gastronomen Verarbeitungsprozesse, Vorkochen und Interviews aufgenommen. Der Film<br />
soll nach Fertigstellung in verschiedenen Offenen Kanälen sowie auf den Websites der<br />
Betriebe und des BR gezeigt werden.<br />
29
Biosphärenvitrine und Plakatserie<br />
Als „Testmarkt“ wurde eine erste Vitrine mit Produkten der Partnerbetriebe und<br />
Bauernmarktbeschicker mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit im Hotel Fröhlich im Mai in<br />
Dansenberg eingerichtet. Eine Plakatserie der Partnerbetriebe mit 4 verschiedenen<br />
Plakattypen wurde erstellt.<br />
Projekt „Natur Schmecken“<br />
Im Oktober 2007 wurde bei 8 Partnerbetrieben der Gastronomie über 3 Tag Glanrindfleisch<br />
von Rindern des Hofgutes Neumühle des Bezirksverbandes, die in einem Beweidungsprojekt<br />
im Biosphärenreservat im Karlstal bei Trippstadt eingesetzt waren, in diversen<br />
Zubereitungsvariationen angeboten.<br />
Im Rahmen dieses Vorhabens wurde intensiv Öffentlichkeitsarbeit für das Konzept<br />
„Naturschutz durch Nutzung“ und für das pfälzische Glanrind durchgeführt. Die Aktion war<br />
ein sehr großer Erfolg und soll im nächsten Jahr wieder durchgeführt und ausgeweitet<br />
werden. Inzwischen haben einzelne Betriebe dauerhaft oder zumindest saisonal<br />
Glanrindfleisch auf ihre Speisekarte mit aufgenommen und ein Glanrinderzüchter hat sich<br />
einen Zuchtbullen zum Aufbau einer Rinderherde angeschafft.<br />
Auftritt der Partnerbetriebe bei der Verbrauchermesse „Kulinaria“ in Pirmasens<br />
Im März wurde bei der Verbrauchermesse Kulinaria in Pirmasens ein Messeauftritt mit den<br />
Partnerbetrieben durch das BR organisiert. Das BR sowie die Partnerbetriebe präsentierten<br />
sich an einem gemeinsamen Messestand. Dazu wurden 2 moderierte Vorkochtermine mit<br />
dem pfälzischem Glanrind, einem Winzer, Wildbretvermarkter, Obelix und dem<br />
Glanrinderproduzenten in einer Schauküche aus <strong>Pfälzerwald</strong>holz mit sehr großem Erfolg und<br />
entsprechender Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt. Dabei wurden sowohl das BR als auch die<br />
Qualitätsprodukte sowie die Produzenten vor jeweils ca. 80 Zuhörern präsentiert.<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
30
Auftritt der Partnerbetriebe bei der deutschen UNESCO Konferenz in Dessau<br />
Im Juni wurde anlässlich der<br />
deutschen UNESCO Konferenz in<br />
Dessau an einem Produktstand<br />
des BR in Kooperation mit einem<br />
Partnerbetrieb Erzeugnisse aus<br />
dem BR angeboten. Der Stand<br />
stieß auf eine sehr gute Resonanz<br />
bei den Teilnehmern. Der Rücklauf<br />
von Kunden im Nachgang war gut.<br />
Ausstellung im Rahmen des grenzüberschreitenden Ausstellungsprojektes „Schutz<br />
durch Nutzung - Kulturlandschaften 2007“ im SAAR LOR LUX Raum<br />
Im Rahmen dieses Vorhabens wurden Inhalte zur Thematik Partnerbetriebe, Bauernmärkte<br />
und Beweidungsprojekte für eine Ausstellung im Gaytalpark im <strong>Naturpark</strong> Südeifel erarbeitet.<br />
Darin waren fast alle <strong>Naturpark</strong>e in Rheinland-Pfalz mit Inhalten zu der o.g. Thematik<br />
vertreten. Eine Broschüre sowie entsprechende Öffentlichkeitsarbeit begleiteten das<br />
Vorhaben.<br />
Deutsch franz Bauernmärkte<br />
Unter der Regie der beiden <strong>Naturpark</strong>e<br />
wurden folgende Märkte im Jahr 2007<br />
durchgeführt:<br />
1. 18. März in Waldhouse<br />
2. 1. April in Schwanheim<br />
3. 29. April in Neustadt<br />
4. 23. September in Stelzenberg<br />
5. 21. Oktober in Bärenthal<br />
Die Resonanz auf die Märkte ist nach wie vor sehr gut. Die Anzahl der Beschicker ist<br />
inzwischen auf fast 40 Aussteller angestiegen. Ein dynamisches deutsch französisches<br />
Netzwerk hat sich in den letzten 8 Jahren entwickelt. Darin werden grenzüberschreitend<br />
Know-how, Erfahrungen und Produkte ausgetauscht, Freundschaften geschlossen und<br />
einmal sogar geheiratet.<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
31
Auf der deutschen Seite waren die Märkte, was Umsatz und Besucherzahlen angingen sehr<br />
erfolgreich. Auf französischer Seite sind die Umsätze je weiter die Märkte im Westen liegen<br />
und je größer die Distanz zur deutsch franz. Grenze ist weniger gut. Dieser Trend zeigt sich<br />
aber nicht bei allen Produkten. Das Projekt ist jedoch sehr wetterabhängig, d.h., dass in<br />
diesem Jahr bei 2 Märkten wegen sehr schlechten Wetters die Umätze weniger gut waren.<br />
Eine weiterer Trend liegt in der starken Zunahme von deutsch franz. Bauernmärkten, die in<br />
Eigenregie von zahlreichen Gemeinden in der Region durchgeführt werden und sich<br />
gegenseitig Konkurrenz machen. Ein weiteres Problem stellt auch das Nichteinhalten von<br />
gewissen Qualitätskriterien bei der Auswahl der Betriebe bzw. Produkte durch die<br />
Organisatoren dar.<br />
Deutsch-französische Wochenmärkte in Pirmasens<br />
Die Stadt Pirmasens sieht in den deutsch franz. Marketingaktivitäten des BR eine große<br />
Chance zur Bereicherung ihres Stadtmarketings. Deshalb wurden erstmalig 2 deutsch<br />
französische Wochenmärkte am 5. Mai und 18. August 2007 mit sehr großem Erfolg<br />
durchgeführt, die zukünftig regelmäßig organisiert werden sollen. Dabei wurden die üblichen<br />
deutsch - franz. Bauernmarktbeschicker an den bestehenden Wochenmarkt auf dem<br />
Exerzierplatz in Pirmasens „angedockt“ und ein Erlebniseinkauf organisiert. Die erfolgreiche<br />
Kooperation mit der Stadt Pirmasens im Bereich der BR-Marketingaktivitäten soll zukünftig<br />
weiter ausgebaut werden.<br />
Deutsch französischer Holz- und Kunsthandwerkermarkt<br />
Am 17. Juni wurde der 2. deutsch französische Holz- und Kunsthandwerkermarkt in<br />
Schweigen am Weintor erfolgreich durchgeführt. Dabei konnten sich Holz- und Kunsthandwerker<br />
aus dem Elsass und der Pfalz sowie einige der Bauernmarktbeschicker<br />
erfolgreich präsentieren.<br />
Regionalmarke Pfalz<br />
Im Rahmen des Interreg III Projektes „Bereich Landwirtschaft“ wurde durch Herrn Kullmann<br />
für den deutschen Teil (IFLS in Frankfurt) eine deutsch franz. Studie mit dem Schwerpunkt<br />
„Aufbau einer Regionalmarke für das BR <strong>Pfälzerwald</strong> Nordvogesen“ erstellt. Die Studie unter<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
32
Einbindung der Beteiligten wurde sowohl von fachlicher als auch von organisatorischer Seite<br />
durch das BR mitbetreut. Das Vorhaben wurde zeitgleich im <strong>Naturpark</strong> Nordvogesen durch<br />
das Büro Kieffer durchgeführt.<br />
Nach einer Status-Quo Analyse und Expertenbefragungen wurden im Rahmen von<br />
mehreren Workshops mit Akteuren und Keyplayern in Deutschland und Frankreich die<br />
Chancen zur Umsetzung einer solchen Regionalmarke diskutiert. 3 begleitende Exkursionen<br />
mit deutschen und französischen Teilnehmern im deutsch-franz. Grenzraum führten zu<br />
weiterem Kontaktaustausch und zur Vernetzung der Teilnehmer. Das Hauptergebnis des<br />
Projektes war, dass eine Regionalmarke des BR aus verschiedenen Gründen (Wille der<br />
Akteure, stärkerer Auftritt des BR, bessere Integration verschiedener ähnlich gelagerter<br />
Aktivitäten….) wie in vielen anderen BR auch umgesetzt werden soll. Inzwischen wird ein<br />
Antrag zur Umsetzung einer Regionalmarke Pfalz bei Leader auf Grundlage der<br />
vorliegenden Studie vorbereitet. Für die französische Seite kommt eine Kooperation in<br />
diesem Bereich ausschließlich auf der Basis der bestehenden französischen Dachmarke für<br />
<strong>Naturpark</strong>e in Frage, für die bereits ein Handbuch bzw. Corporite Identity und Corporite<br />
Design vorliegt.<br />
GIS Brachemonitoring / Offenhaltung<br />
Im Rahmen einer Forschungsarbeit wird erstmalig im Bereich südliche Weinstrasse erprobt,<br />
inwieweit mit Hilfe hochauflösender Satelliten die Verbrachung der Landschaft sehr<br />
kostengünstig und effizient erfasst werden kann. Das Projekt soll durch die Universität<br />
Tübingen durchgeführt werden und ein Großbeweidungsvorhaben zur Schaffung von<br />
halboffenen Weidelandschaften, das in Birkenhördt (LK SÜW) mit Auerochsen umgesetzt<br />
werden soll, begleiten. Die vorbereitenden Maßnahmen zur Umsetzung dieses<br />
Großbeweidungsvorhabens mussten für mehrere Monate unterbrochen werden, da die<br />
Wasserwirtschaft Probleme bei einer extensiven Beweidung ihrer dortigen<br />
Wasserschutzgebiete sieht. Die Arbeiten sollen aber im April 2008 wieder aufgenommen<br />
werden, sobald die wasserrechtlichen Fragen geklärt sind. Weiterhin wird zurzeit die<br />
Beweidung des Hanges unterhalb der Burg Frankenstein mit Ziegen zur Offenhaltung und<br />
Biotoppflege vorbereitet (Planung der Beweidungsstrukturen, Flächenanpachtung etc.).<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
33
Weiterentwicklung der D-F Kooperation<br />
Die gemeinsame Vereinbarung zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit aus dem Jahre<br />
1996, wurde, um die Rechtsgrundlage für eine Zusammenarbeit nicht zu verlieren, durch<br />
Beschlussfassung im deutsch-französischen Lenkungsausschuss verlängert. Beide Partner<br />
haben bereits die Beratungen für die Erarbeitung eines neuen Entwurfs für die Zeit 2008 bis<br />
2018, der auch einen mehrjährigen Aktionsplan enthalten soll, aufgenommen. Im Zuge eines<br />
im Dezember durchgeführten Workshops zur im Jahr 2008 anstehenden ersten<br />
gemeinsamen Überprüfung mit Vertretern des deutschen und des französischen<br />
Nationalkomitees, des UNESCO-MAB Sekretariats und der beiden <strong>Naturpark</strong>e wurden<br />
Anregungen und Inhalte diskutiert, die in der neuen Vereinbarung enthalten sein sollen und<br />
die dann als Grundlage für die Evaluierung dienen können.<br />
die Teilnehmer des Workshops zur ersten gemeinsamen Überprüfung, Dez. 2007<br />
Förderprogramme: INTERREG IIIA, INTERREG IV<br />
Neben den bereits vorstehend angesprochenen IINTERREG III A Projekten konnten<br />
• das Aktionsprogramm für den Luchs<br />
sowie die Projekte<br />
• Schutz des Fließgewässers „Sauer“ und<br />
• „Wald ohne Grenzen“<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
34
erfolgreich im Jahr 2007 abgeschlossen werden. Der Abschluss der anderen Teilprojekte<br />
wird, nachdem die Verlängerung des Projektzeitrums bis zum 1. Juni 2008 genehmigt wurde,<br />
längstens bis zu diesem Zeitpunkt erfolgt sein.<br />
Im Zusammenhang mit dem zukünftigen INTERRG IV Förderprogramm wurde von deutscher<br />
Seite einer ersten Übersicht mit vielfältigen Teilprojekt-Ideen für ein D-F Gesamtprojekt<br />
vorgeschlagen, das als Arbeitsfelder die nachfolgenden Bereiche umfassen soll:<br />
• Naturschutz / Schutz der Biodiversität<br />
• Lebensraumvernetzung / Korridore / Zonierung<br />
• Fließgewässerschutz<br />
• Waldwirtschaft und Naturschutz<br />
• Landnutzungsformen und Artenschutz<br />
• Tourismus / Besucherlenkung<br />
• Ökologische Landwirtschaft / Regionalvermarktung<br />
• Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />
• Grenzüberschreitende Begegnungen & Erfahrungsaustausch<br />
• Interkultureller Dialog<br />
• Klimaerwärmung & Klimafolgen<br />
• Immissionsschutz in Gemeinden<br />
• Erneuerbare Energien / Energieeffizienz<br />
• Dorfentwicklung / Erhaltung der Dorfkerne und gebietstypischer Bau<br />
Internationaler Erfahrungsaustausch, Partnerschaften und Vernetzung<br />
Im Rahmen eines 3 monatigen Praktikums wurde eine Praktikantin der École Nationale<br />
E.N.G.E.E.S. Strasbourg betreut, die zum Thema „Anthropogene Einflußfaktoren und<br />
Belastungen im Bereich des grenzüberschreitenden Fließgewässers " ‘Sauer‘ “ eine<br />
Fotodokumentation mit Erläuterungstext erarbeitete.<br />
Weitere unter diesem Punkt zu erwähnende Ereignisse waren der Empfang und die<br />
Betreuung einer hochrangigen chinesischen Delegation „Nachhaltige Forstwirtschaft und<br />
<strong>Naturpark</strong>e“, mit Vertretern aus Peking und Südchina, im September 2007, die Betreuung<br />
und Geländeführung einer Gruppe portugiesischer Gastwissenschaftler der FAWF, speziell<br />
zum Themenbereich „Zonierung“.<br />
Darüber hinaus ist die Vorbereitung, Durchführung und Leitung der 4ten internationalen<br />
Fachtagung der europäischen Expertengruppe für grenzüberschreitende Schutzgebiete der<br />
Weltkommission für Schutzgebiete der IUCN, im November 2007 zu erwähnen, die sich der<br />
Erarbeitung von Empfehlungen für die 9te Vertragsstaatenkonferenz der Biodiversitätskon-<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
35
vention in 2008 widmete. Die Tagung wurde von LZU RLP und der Stiftung Natur und<br />
Umwelt RLP finanziell unterstützt.<br />
Leider musste die weit vorangeschrittene Vorbereitung der vierlateralen Partnerschaft mit<br />
dem GBR „Karkonosze – Krkonose“ (Polen/Tschechien), im Rahmen des Weltnetzes der<br />
Biosphärenreservate der UNESCO auf Wunsch unserer französischen Partner kurzfristig<br />
abgesagt werden. Eine neuerliche Aufnahme von Verhandlungen zur Begründung einer<br />
Partnerschaft wurde aber nicht ausgeschlossen.<br />
Erwähnenswert ist auch die<br />
offizielle Einweihung des<br />
grenzüberschreitenden Naturwaldreservates<br />
„Adelsberg -<br />
Lutzelhardt“, im Juni 2007, das<br />
damit als erste gemeinsame<br />
Kernzone des gemeinsamen<br />
Biosphärenreservats anzusehen<br />
ist .<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
im grenzüberschreitenden Naturwaldreservat „Adelsberg - Lutzelhardt<br />
Im Rahmen der „Interkulturellen Begegnungen“ fand in Kooperation mit der Volkshochschule<br />
Neustadt eine erste Informations- und Begegnungsfahrt der zertifizierten Naturführer in die<br />
Vosges du Nord, im Oktober 2007 statt, die dem Erfahrungsaustausch mit den französischen<br />
Naturführern diente. Der entsprechende Gegenbesuch ist für das Frühjahr 2008 geplant.<br />
Erfreulicherweise konnte in 2007 durch finanzielle Unterstützung der UNESCO, Paris, die<br />
Dokumentation der Veranstaltung „Internationale Konferenz & Experten-Workshop der<br />
Grenzüberschreitenden Biosphärenreservate der UNESCO“, in Fischbach und Edesheim<br />
2004, herausgegeben und verteilt werden Die Vorträge und Redebeiträge der Konferenz, die<br />
Präsentationen der Ausstellung und die Ergebnisse des Expertenworkshops wurden in<br />
überarbeiteter Form und korrigierter Fassung zu einer englischsprachigen Dokumentation<br />
(„Proceedings“) zusammengestellt, um sie weltweit als Grundlagenwerk zur Verfügung zu<br />
stellen.<br />
36
Grenzüberschreitende Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />
Zwischen dem Naturerlebniszentrum Wappenschmiede Fischbach(D) und dem Maison de<br />
l’Eau et de la Rivière Donnenbach(F) konnte durch unseren Koordinator für die deutschfranzösische<br />
Zusammenarbeit erfolgreich eine Kooperation vermittelt und begründet werden,<br />
ebenso wie zwischen dem Pädagogischen Zentrum RLP, der Inspection Académique<br />
Strasbourg, der FAWF RLP und dem ONF France eine D-F Lehrerfortbildungsmaßnahme<br />
zum Thema „Naturwaldreservate als Lernorte und Naturerfahrungsräume“<br />
Darüber hinaus sind an Veröffentlichungen, Publikationen und Vorträgen sind im Jahr 2007<br />
besonders zu nennen:<br />
• Herausgabe der Ausgabe 2006/2007 des Wissenschaftlichen Jahrbuches „Annales<br />
Scientifiques“ des GBR.<br />
• Publikation des Fachbeitrages “Grenzüberschreitende Biosphärenreservate“ in der<br />
Zeitschrift „UNESCO heute“ der Deutschen UNESCO-Kommission. Die Zeitschrift ist<br />
auch in englischer Sprache erschienen.<br />
• Fachvortrag zum Thema „Zur Bedeutung grenzüberschreitender Kernzonen in<br />
Biosphärenreservaten der UNESCO“, beim D-F Symposium „Urwälder von morgen“ .<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
37
Gremien des Vereins <strong>Naturpark</strong> <strong>Pfälzerwald</strong> e.V.<br />
Vorstand (Amtsperiode 2007 – 2011)<br />
Vorsitzender:<br />
Landrat Rolf Künne, Kaiserslautern<br />
stellvertretender Vorsitzender:<br />
Landrat Hans Jörg Duppré, Pirmasens<br />
weitere Mitglieder des Vorstandes:<br />
Landrätin Sabine Röhl, Bad Dürkheim<br />
Beigeordneter Georg Krist, Neustadt an der Weinstraße<br />
Oberbürgermeister Theo Wieder, Frankenthal<br />
Dr. Hans Wolfgang Helb, Kaiserslautern<br />
Dr. Heinz Schlapkohl, Weisenheim a. Sand<br />
Oberbürgermeister Klaus Weichel, Kaiserslautern<br />
Rudi Klug, Hertlingshausen<br />
Wissenschaftlicher Beirat (Amtsperiode 2008 – 2011)<br />
Vorsitzender:<br />
Prof. em. Dr.-Ing. Gero Koehler, Universität Kaiserslautern<br />
stellvertretender Vorsitzender:<br />
Hans-Peter Erhart, Forschungsanstalt für Waldökologie u. Forstwirtschaft RLP<br />
weitere Mitglieder:<br />
Prof. Dr. Kai Tobias, Universität Kaiserslautern<br />
Dr. Hans Jürgen Hahn Universität Landau<br />
Dr. Stefan Hill, Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht RLP<br />
Herbert Gouverneur, Planungsgemeinschaft Westpfalz<br />
Dr. Reinhard Flößer, Pfalzmuseum für Naturkunde, Bad Dürkheim<br />
Dr. Karl Landfried, Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung, Neumühle Münchweiler<br />
Dr. Sibylle Münch, Struktur und Genehmigungsdirektion Süd, obere Naturschutzbehörde<br />
Werner F. Dexheimer, <strong>Naturpark</strong> <strong>Pfälzerwald</strong> e.V., Lambrecht<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
38
Organisation der Geschäftsstelle<br />
Fachbereich 1 Fachbereich 2<br />
Werner F. Dexheimer Arno Weiß<br />
Geschäftsführer wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
- Leitung der Geschäftsstelle - Haushalt und Kämmerei<br />
- Koordination, inhaltliche Festlegung und - Naturschutz und Erholung<br />
Abwicklung der Maßnahmen im <strong>Naturpark</strong> - Tourismus und Natursport<br />
- Kontakte mit Behörden, Kommunen, Ver- - Projektkoordination mit Pfalzbänden<br />
sowie der Bevölkerung - Touristik und Landesforsten<br />
- Leitung des Biosphärenreservats und - Internetauftritt<br />
- Vertretung auf nationaler und<br />
Internationaler Ebene<br />
- Vertretung des Geschäftsführers<br />
Fachbereich 3 Fachbereich 4<br />
Helmut Schuler Roland Stein<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
- Geographisches Informationssystem - Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />
- Landwirtschaft/ Landschaftsentwicklung - Koordinierung u. Weiterentwicklung<br />
- Regionalvermarktung der D-F Kooperation<br />
- Internationale Beziehungen<br />
und Erfahrungsaustausch<br />
Geschäftsbericht 2007<br />
Sekretariat<br />
Birgit Lacher Ingeborg Meier<br />
- Buchung der Einnahmen und Ausgaben mittels EDV<br />
- Erstellen der Kassenanweisungen einschl. rechnerischer Prüfung<br />
- Ausführen der Überweisungen mittels EDV<br />
- Führung der Haushaltsüberwachungslisten<br />
- Mithilfe bei der Ausführung des Haushaltsplans<br />
- Schreibarbeiten mittels PC<br />
- Sonstige allgemeine Bürotätigkeiten<br />
(Postabfertigung, Kopien, Archivierung)<br />
39