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Bericht zur ersten Überprüfung des Biosphärenreservats ...

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<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>ersten</strong> periodischen <strong>Überprüfung</strong><br />

19. November 2003<br />

<strong>des</strong> deutschen Teils <strong>des</strong><br />

UNESCO-<strong>Biosphärenreservats</strong><br />

Pfälzerwald – Nordvogesen<br />

Verein Naturpark Pfälzerwald e.V.<br />

vom Land Rheinland-Pfalz beauftragter Träger<br />

für den deutschen Teil <strong>des</strong> grenzüberschreitenden<br />

<strong>Biosphärenreservats</strong> Pfälzerwald-Nordvogesen<br />

Franz-Hartmann-Str. 9<br />

67466 Lambrecht/Pfalz<br />

Tel 06325 955211<br />

Fax 06325 955219<br />

e-mail info@pfaelzerwald.de<br />

internet: www.pfaelzerwald.de<br />

Bearbeitung: Arno Weiß


I. NAME DES BIOSPHÄRENRESERVATES<br />

V. LAND<br />

Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen<br />

Bun<strong>des</strong>republik Deutschland<br />

III. PHYSISCHE EIGENSCHAFTEN DES BIOSPHÄRENRESERVATES<br />

Das Gebiet befindet sich im Südwesten der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland und<br />

im Süden <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Rheinland-Pfalz. Mit seiner Südgrenze schließt es an<br />

die französischen Nordvogesen an, mit denen es als grenzüberschreiten<strong>des</strong><br />

deutsch-französisches Biosphärenreservat "Pfälzerwald-Nordvogesen" von<br />

der UNESCO anerkannt worden ist.<br />

Als nördliche Fortsetzung der Vogesen bildet es das nordwestliche Randgebirge<br />

<strong>des</strong> Oberrheingrabens und liegt zentral im Schnittpunkt der Ballungsräume<br />

Rhein-Neckar, Karlsruhe und Saarbrücken, in die es sich wie ein Keil<br />

als weitgehend bewaldeter und wenig besiedelter Komplex schiebt.<br />

III.1 Breiten- und Längengrade<br />

Breite: 49° 02' 7'' bis 49° 37' 1''<br />

Länge: 7° 30' 5'' bis 8° 09' 8''<br />

siehe beiliegende Karte Nr. 1<br />

III.2 Biogeographische Region<br />

Nr. 2.9.3 PALAEARCTIC, Atlantische Provinz, sommergrüne Laubwälder<br />

(nach UDVARDY 1975)<br />

III.3 Topographie der Region<br />

Das Gebiet besteht aus zwei großen, sehr unterschiedlichen Landschaftsteilen:<br />

Zum einen aus dem Pfälzerwald, einem nahezu ganz bewaldeten Mittelgebirge,<br />

das aus einem stark zertalten Buntsandsteinblock hervorgegangen<br />

ist. Das Relief <strong>des</strong> Gebirges, das nahezu ganz im Biosphärenreservat liegt, ist<br />

sehr bewegt. Im nördlichen Teil wölben sich langgezogene Bergrücken auf<br />

und massige Bergstöcke sowie langgezogene, durch v-förmige Täler getrennte<br />

Höhenrücken oder Plateaus sind charakteristisch für das Landschaftsbild.<br />

Im südlichen Teil, auch Wasgau genannt, prägen von Felsentürmen gekrönte<br />

Kegelberge, markante Bergkämme und breite, ausgeräumte Täler die Landschaft.<br />

Im Osten <strong>des</strong> Gebirges schließt sich die tiefer liegende Landschaft der Weinstraße<br />

an, die zum großen Teil auch zum Biosphärenreservat gehört. Hier bestimmt<br />

die sanft gewellte bis ebene, mit Weinreben bestandene Feldflur, in der<br />

2


III.4 Klima<br />

eine Vielzahl kleinerer Ortschaften eingebettet ist, die Landschaft.<br />

Von Nord nach Süd durchquert eine Wasserscheide 1. Ordnung das Gebiet:<br />

Die Flüsse und Bäche im östlichen Teil (Wieslauter, Queich, Speyerbach,<br />

Eckbach, Eisbach) fließen Richtung Rhein, die westlichen (Moosalbe,<br />

Schwarzbach, Rodalbe) gehören zum Einzugsgebiet der Saar.<br />

Großklimatisch befindet sich das Gebiet in einem Übergangsbereich zwischen<br />

Land- und Seeklima. Innerhalb der gemäßigten Gebirgsregion wird der Pfälzerwald<br />

dem kühl-gemäßigten Übergangsbereich zugeordnet. Dabei überwiegt<br />

in den höheren Lagen der ozeanische Einfluss über dem kontinentalen.<br />

Hinsichtlich der Temperaturverhältnisse ist das Klima im Pfälzerwald überwiegend<br />

als gemäßigt-kühl einzustufen. Entlang der Weinstraße herrscht dagegen<br />

ein warm-gemäßigtes Übergangsklima, sodass hier sogar submediterrane<br />

Tier- und Pflanzenarten ihren natürlichen Lebensraum finden. Die Winter im<br />

Pfälzerwald sind mild, der Schnee fällt oft erst im Januar/Februar, die<br />

Schneedecke erreicht nur geringe Höhe und bleibt nur wenige Tage liegen;<br />

selbst in den höchsten Lagen <strong>des</strong> inneren Pfälzerwalds nur an 40 - 60 Tagen.<br />

Das Jahresmittel der Temperatur liegt in den Gipfellagen <strong>des</strong> Pfälzerwal<strong>des</strong><br />

bei 7-8 Grad C, im überwiegenden Teil <strong>des</strong> Pfälzerwal<strong>des</strong> zwischen 8 und 9<br />

Grad C und an Haardtrand und Weinstraße bei 9-10 Grad C. Klimatisch besonders<br />

begünstigt ist der mittlere Teil der Weinstraße von Landau hinauf<br />

nach Bad Dürkheim. Hier erreicht das Jahresmittel Werte von 10-11Grad C,<br />

was dieses Gebiet zu einem der wärmsten Deutschlands macht.<br />

Die Klimagunst der Weinstraße manifestiert sich am sichtbarsten in den hier<br />

vorkommenden Pflanzen südlicher Herkunft: Neben dem Wein und der wärmeliebenden<br />

Esskastanie wachsen auch Mandel- und vielerorts auch reife<br />

Früchte bringende Feigenbäume. Ihr Wachstum wird möglich durch milde<br />

Winter, relativ hohe sommerliche Wärme, durch bei Westwind auftretende<br />

föhnartige Wolkenlücken und frühem Blühbeginn der Pflanzen verbunden mit<br />

einer längeren Vegetationsperiode von bis zu 250 Tagen.<br />

Der nördliche Teil der Weinstraße weist mit mittleren Jahresniederschlagshöhen<br />

von unter 600 mm die geringsten Niederschläge auf. Auf den Höhen <strong>des</strong><br />

mittleren Pfälzerwal<strong>des</strong> sind die mittleren Höhen <strong>des</strong> Jahresniederschlags am<br />

höchsten und erreichen Werte von fast 1000 mm.<br />

3


III.5 Geologie, Geomorphologie, Böden<br />

Die geologische Struktur <strong>des</strong> Gebiets wird durch einen stark zertalten, mächtigen<br />

Buntsandsteinblock bestimmt, <strong>des</strong>sen Ostseite als kräftig herausgehobener<br />

Grabenrand die Rheinebene überragt. Bestimmen<strong>des</strong> Gestein ist der Mittlere<br />

Buntsandstein, der sich von unten nach oben aus den Trifels-, Rehbergund<br />

Karlstalschichten zusammensetzt. Im Bereich der tiefer eingeschnittenen<br />

Talausgänge treten die Gesteine <strong>des</strong> Grundgebirges zutage (Oberrotliegen<strong>des</strong>,<br />

Erguss- und Tiefengesteine). Im Pfälzerwald herrschen in Hanglagen<br />

waldbaulich genutzte Sandböden vor, aus denen je nach Hangausrichtung<br />

und Art der Bestockung mehr oder weniger stark podsolierte Braunerden hervorgegangen<br />

sind. In den Talmulden finden sich neben schluffreicheren<br />

Lehm- und Tonböden im Bereich der Bachläufe auch Nass- und Moorböden.<br />

An der Weinstraße sind die Sande, Kalke und Mergel <strong>des</strong> Untergrun<strong>des</strong> meist<br />

mit Löß bedeckt und durch Weinanbau terrassiert.<br />

III.6 Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt:<br />

Biotoptypen und charakteristische Arten<br />

III.6.1 Biotoptypen:<br />

a) Dystrophe Stillgewässer mit Flach- und Zwischenmooren<br />

sowie Moorwälder<br />

b) Nass- und Feuchtwiesen, Quellbereiche<br />

c) Halbtrocken- und Trockenrasen, Sandmagerrasen und<br />

Zwergstrauchheiden<br />

d) Fels- und Mauerfluren, Blockschutthalden<br />

e) Rebland<br />

f) Buchenwald<br />

III.6.2 Leitarten:<br />

Für folgende Tiergruppen wurden Leitarten bestimmt (s. Anlage 3):<br />

� Säugetiere (Mammalia)<br />

� Vögel (Aves)<br />

� Amphibien (Amphibia)<br />

� Reptilien (Reptilia)<br />

� Fische und Rundmäuler (Pisces et Cyclostomatoa)<br />

� Prachtkäfer (Buprestidae)<br />

� Blatthornkäfer (Scarabaeidae)<br />

� Bockkäfer (Cerambycidae)<br />

� Sandlaufkäfer und Laufkäfer (Cicindelidae et Carabidae)<br />

� Libellen (Odonata)<br />

� Geradflügler (Orthoptera)<br />

� Zehnfüßige Krebse (Decapoda)<br />

� Weichtiere (Mollusca)<br />

� Wildbienen (Apidae)<br />

� Wanzen (Heteroptera)<br />

� Schmetterlinge (Lepidoptera)<br />

III.6.3 Wichtigste menschliche Einflüsse:<br />

4


zu a): vereinzelte Nutzung als Ba<strong>des</strong>een, z.T. extensiv betriebene<br />

Fischzucht, z.T. Jagd auf Wasservögel, meist jedoch ohne Nutzung<br />

zu b): vereinzelt Wiesenmahd und Beweidung, Aufforstung brachgefallener<br />

Wiesen, Errichtung baulicher Anlagen (z.B. Kläranlagen) und<br />

Versorgungsleitungen<br />

zu c): Wiesenmahd und Beweidung, Streuobstanbau, Nutzung als<br />

Lagerplatz von z.B. Brennholz, Errichtung von Sportstätten und Erholungsinfrastruktur,<br />

Nutzung als Baugelände für Wohn- und Gewerbegebiete,<br />

Aufforstung brachgefallener Wiesen, Straßenbau<br />

zu d): Felsenklettern, Errichtung von Burganlagen im Mittelalter<br />

zu e): Weinanbau, Nutzung als Baugelände für Wohngebiete<br />

III.6.4 Einschlägige Management-Praktiken:<br />

zu a): Gewährleistung eines konstanten Wasserstan<strong>des</strong> <strong>zur</strong> Erhaltung<br />

seltener Flachmoorgesellschaften durch Instandhaltung von Deichen<br />

und Mönchen, Aushieb von Holzgewächsen<br />

zu b): Offenhaltung von Wiesentälern durch periodische Wiesen<br />

mahd, Aushieb von Holzpflanzen und Beweidung mit Robustrindern<br />

oder z.T. auch Schafen<br />

zu c): Verhinderung von unerwünschter Sukkzession, Aushieb von<br />

Holzpflanzen, Beweidung mit Schafen, Pferden und Robustrindern,<br />

periodische Wiesenmahd, Pflege der Streuobstbestände<br />

zu d): Ständige Bewachung und Sperrung der Felsen während der<br />

Nistsaison der Wanderfalken, Entfernung störender Vegetation im<br />

Umfeld der Felsen<br />

zu e): Erhaltung der alten Weinbergsstrukturen wie Terrassen,<br />

Trockenmauern, Hohlwege; Förderung extensiver Bewirtschaftungsformen<br />

zu f): Langzeitstudien <strong>zur</strong> Erforschung der Dynamik von natürlichen<br />

Waldökosystemen<br />

III.6.5 Lebensräume von besonderem Interesse:<br />

In den Bachtälern <strong>des</strong> Pfälzerwal<strong>des</strong> entlang der Oberläufe:<br />

natürliche Quellbereiche, naturnahe und unverbaute Bach- und Flussabschnitte,<br />

Blockschutthalden und Schluchtwälder<br />

5


Entlang der Mittel- und Unterläufe der Bäche:<br />

Feucht- und Nasswiesen, Erlenbruchwälder<br />

In den breiteren Wiesentälern:<br />

Schilfröhrichte und sonstige Röhrichtbestände, Großseggenriede<br />

Kleinseggensümpfe, Flach- und Zwischenmoore, Verlandungsbereiche<br />

stehender Gewässer, Stillgewäser, Streuobstwiesen<br />

An trockenen Oberhängen und dem Gebirgsabfall <strong>zur</strong> Weinstraße:<br />

Felsfluren und Trockenrasen<br />

Im Waldgebiet:<br />

Laub- und altholzreiche Wälder<br />

III.6.6 Gefährdete oder bedrohte Pflanzen- oder Tierarten:<br />

Zur Ermittlung der gefährdeten und bedrohten Pflanzen- und Tierarten,<br />

die im Biosphärenreservat vorkommen, wurden die Artdatenlisten der<br />

Biotopkartierung (Stand 1998) sowie die NATURA 2000 - Meldung<br />

(FFH- und Vogelschutz-Richtlinie) ausgewertet:<br />

Arten der FFH-Artenliste mit Vorkommen im Biosphärenreservat:<br />

6812-301Biosphärenreservat Pfälzerwald Anhang II<br />

Bachneunauge (Lampetra planeri) x<br />

Eremit (Osmoderma eremita) x<br />

Gelbbauchunke (Bombina variegata) x<br />

Groppe (Cottus gobio) x<br />

����� Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum) x<br />

��������������� ���� ��� ��� ���� teleius) x<br />

������ Feuerfalter (Lycaena dispar) x<br />

�����s Mausohr (Myotis myotis) x<br />

���� Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia) x<br />

����� Besenmoos (Dicranum viride) x<br />

�������� �� ��������� cervus) x<br />

Kammmolch (Triturus cristatus) x<br />

Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros) x<br />

Luchs (Lynx lynx) x<br />

Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) x<br />

Myotis bechsteini [Bechsteinfledermaus] x<br />

����� ���� Hautfarn (Trichomanes speciosum) x<br />

������������������ ���� ��� ��� ���� nausithous) x<br />

Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) x<br />

Wimperfledermaus (Myotis emarginatus) x<br />

Arten der europäischen Vogelschutzrichtlinie<br />

mit Vorkommen im Biosphärenreservat:<br />

Vögel nach Vogelschutz - Richtlinie - Hauptvorkommen<br />

Heidelerche Lullula arborea<br />

Schwarzspecht Dryocopus martius<br />

6


Wendehals Jynx torquille<br />

Wiedehopf Upupa epops<br />

Ziegenmelker Caprimulgus europaeus<br />

Vögel nach der Vogelschutz - Richtlinie - Nebenvorkommen<br />

Grauspecht Picus canus<br />

Mittelspecht Dendrocopus medius<br />

Neuntöter Lanius collurio<br />

Steinschmätzer Oenanthe oenanthe<br />

Wanderfalke Falco peregrinus<br />

Wespenbussard Pernis apivorus<br />

Zaunammer Emberiza cirlus<br />

Zippammer Emberiza cia<br />

Zusätzlich wurden im Biosphärenreservat insgesamt 564 Arten der<br />

Roten Liste Deutschland identifiziert (siehe Anlage 4).<br />

III.6.7 Arten von traditioneller oder wirtschaftlicher Bedeutung:<br />

Spezies Nutzpflanzen:<br />

Gerste Hordeum vulgare<br />

Roggen Secale Sereale<br />

Hafer Avena sativa<br />

Raps Brassica napus L.var. Napus<br />

Senf Sinapis alba<br />

Kartoffel Solanum tuberosum L.<br />

Apfel Malus domestica<br />

Birne Pyrus communnis<br />

Zwetschge Prunus domestica<br />

Sauerkirschen Prunus cerasus<br />

Süßkirschen Prunus avium<br />

Weinrebe vitis vinifera<br />

Spezies Nutztiere:<br />

Rinder: Bos taurus<br />

Gallowayrinder<br />

Glanrinder<br />

Angusrinder<br />

Schwarzbunte Rinder<br />

Rotbunte Rinder<br />

Limousin<br />

Schafe:<br />

Merinoschafe<br />

schwarzköpfiges Fleischschaf<br />

Ziegen<br />

Fische:<br />

Bachforelle Salmo trutta<br />

Bachsaibling Salvelinus fontinalis<br />

Damwild<br />

Honigbienen Apis mellifera carnicae<br />

7


I. ZONIERUNG<br />

Übersicht über die Zonen <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong>:<br />

Namen der verschiedenen Gebiete<br />

IV. 1 Namen der verschiedenen Gebiete:<br />

Namen der Kernzonen:<br />

Kranzeichen-Humberg 57 ha<br />

Eulenhald 18 ha<br />

Großer Berg 76 ha<br />

Stabenberg 230 ha<br />

8


Haidbrunnen 4 ha<br />

Leiterberger Plplatte 16 ha<br />

Enkenbachtal 234 ha<br />

Mittlerer Gleisberg 37 ha<br />

Hundsberg 80 ha<br />

Quellgebiet der Wieslauter 2.296 ha<br />

Eischkopf 58 ha<br />

Hohe Halde 53 ha<br />

Mummelsköpfe 50 ha<br />

Rohrweiher 20 ha<br />

Adelsberg 190 ha<br />

Bobenthaler Knopf 320 ha<br />

Namen der Pflegezonen:<br />

Kaiserslauterer Stadtwald 793 ha<br />

Aschbach-Moosalb-System 1.827 ha<br />

Diemersteiner Wald 2.544 ha<br />

Dürkheimer Wald 11.127 ha<br />

Haardt 2.089 ha<br />

Johanniskreuz-Elmstein 10.461 ha<br />

Merzalben 3.099 ha<br />

Eußerthal 854 ha<br />

Fischbach 14.193 ha<br />

Oberer Mundat 1.850 ha<br />

IV.2 Räumliche Struktur:<br />

Größe der terrestrischen Kernzonen: 3.739 ha (2,1%)<br />

Größe der terrestrischen Pufferzonen: 49.261 ha (27,4 %)<br />

Größe der terrestrischen Übergangszone: 127.842 ha (71,5 %)<br />

Die Kernzonen dienen dem Schutz der Gesamtheit ökologischer Prozesse in<br />

ihrer natürlichen Dynamik und Zufälligkeit, ohne menschliche Nutzung und<br />

weitgehend ohne Einflussnahm. Auch für die Umweltforschung eignen sich<br />

diese Bereiche in hohem Maße. Behutsame Umweltbildung und Naturerlebnis<br />

werden als weitere Ziele verfolgt. Die Kernzonen sollen zum Zeitpunkt ihrer<br />

Ausweisung die charakteristischen natürlichen Lebensraumtypen <strong>des</strong> Pfälzerwal<strong>des</strong><br />

repräsentieren. Dies sind Wälder und damit verbundene Biotope<br />

wie Quellen, Bäche und Felsbereiche. Nach Auswertung der lan<strong>des</strong>pflegerischen<br />

und forstlichen Daten sind 16 Kernzonen ausgewählt worden. Die<br />

Kombination eines großflächigen Wildnisgebiets (ca. 2.300 ha, an den Grenzen<br />

<strong>des</strong> Wassereinzugsgebiets orientiert) mit einer Auswahl repräsentativer,<br />

teilweise auch kleinflächiger Standorte hat sich als zielführende Lösung herauskristallisiert.<br />

Die Kernzone Adelsberg im Naturwaldreservat Adelsberg-<br />

Lutzelhardt ist Teil einer grenzüberschreitenden deutsch-französischen Kernzone<br />

im gemeinsamen Biosphärenreservat.<br />

9


Die Pflegezonen enthalten typische Ausschnitte der pflegeabhängigen Biotoptypen<br />

im Biosphärenreservat, wie z.B. offenen Täler, lichte Wälder, Wald-<br />

Halboffenland-Komplexe, Trocken- und Magerstandorte, aufgelassenen<br />

Weinberge, Stillgewässer und Verlandungszonen. Neben der Erhaltung von<br />

naturschutzfachlich wertvollen Kulturlandschaften erfüllen sie eine Pufferfunktion<br />

<strong>zur</strong> Minimierung schädlicher Randeinflüsse auf die Kernbereiche und sollen<br />

auch für das Naturerleben und die Vermittlung von Umweltbildung entwickelt<br />

werden. Die Bodennutzung soll unter besonderer Berücksichtigung <strong>des</strong><br />

Biotop- und Artenschutzes erfolgen. Insgesamt steht das Oberziel der Erhaltung<br />

der kulturlandschaftlichen Artenvielfalt im Vordergrund.<br />

Bei der Entwicklungszone handelt es sich um die restlichen Flächen <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong>.<br />

Ihre Außengrenze ist deckungsgleich mit der Grenze <strong>des</strong><br />

Naturparks Pfälzerwald. Hier ist die Kooperation aller Akteure herausgefordert,<br />

da die Nutzungen den allgemeinen Aufgaben <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong><br />

Rechnung tragen sollen, besonders dem Aspekt der Erprobung und Entwicklung<br />

von nachhaltigen Wirtschaftsweisen (Erzeugung und Vermarktung umweltschonend<br />

erzeugter Waren und Dienstleitungen).<br />

In der Entwicklungszone treffen viele unterschiedliche Raumansprüche (Siedlung,<br />

Gewerbe, Infrastruktur, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Tourismus) in<br />

teilweise naturschutzfachlich gesehen wertvollen Räumen aufeinander. Besonders<br />

bei der Siedlungsentwicklung und dem Ausbau von Verkehrswesen<br />

besteht ein hohes Konfliktpotential. Es sollen daher beispielhaft Lösungen<br />

entwickelt und umgesetzt werden, mit denen insbesondere Nutzungskonflikte<br />

ökologisch verträglich und ökonomisch sinnvoll gelöst werden können. Damit<br />

soll neben einer Verbesserung für die Umwelt eine Stärkung der regionalen<br />

Wirtschaft und insgesamt eine Erhöhung der nicht zuletzt ökologischen Lebensqualität<br />

für die Bewohner und die Besucher aus der Region erreicht werden.<br />

Damit liegt die wesentliche Herausforderung für den Erfolg <strong>des</strong> Projekts<br />

"Biosphärenreservat" in der Entwicklungszone.<br />

10


Baumartenverteilung<br />

Biospärenreservat "Pfälzerwald - Vosges du Nord"<br />

Baumarten-Anteile im Pfälzerwald<br />

deutscher Name wissenschaftlicher Name Flächenanteil (%)<br />

11<br />

in den Kernzonen<br />

1)<br />

im Pfälzerwald<br />

2)<br />

Buche Fagus sylvatica 32 19<br />

Kiefer Pinus sylvestris 23 55<br />

Eiche Quercus petrea 19 9<br />

Fichte Picea abies 10 9<br />

Douglasie Pseudotsuga menziesii 7 4<br />

Lärche Larix decidua 4 2<br />

Tanne Abies alba 1 1<br />

Quelle: SGD Süd - Zentralstelle der Forstverwaltung<br />

1) Forsteinrichtungsdaten für die Kernzonen im Staatswald (3.452 ha)<br />

2) Forsteinrichtungsdaten für den Staats- und Gemeindewald im Naturpark<br />

Pfälzerwald (118.000 ha)<br />

I. MENSCHLICHE AKTIVITÄTEN<br />

V. 1 Im Biosphärenreservat lebende Bevölkerung<br />

Der Pfälzerwald setzte einer flächendeckenden Besiedelung stets enge Grenzen.<br />

Dies bezeugt die Existenz von ca. 400 Wüstungen im Pfälzerwald und<br />

seinen Randlagen. Dabei fällt auf, dass im inneren Pfälzerwald fast ausnahmslos<br />

Einzelhöfe und gewerbliche Siedlungen, die im Rahmen lan<strong>des</strong>herrlicher<br />

Ausbautätigkeit nach dem 30jährigen Krieg gegründet worden waren,<br />

wüstgefallen sind. Die gewerblichen Wüstungen entstanden mit dem<br />

Ausklingen der typischen Waldgewerbe Flößerei, Glasbläserei, Köhlerei und<br />

Pottaschesieden. Die Einzelhöfe wurden aufgegeben, weil die damals notwendige<br />

Ackernahrung nicht erwirtschaftet werden konnte, da der aus Buntsandstein<br />

entstandene trockene, karge Sandboden keine lohnende landwirtschaftliche<br />

Nutzung erlaubte.


Auch der Beginn <strong>des</strong> Industriezeitalters änderte nichts wesentliches an der<br />

dünnen Besiedelung <strong>des</strong> Pfälzerwal<strong>des</strong>, da die rohstoffarme Buntsandsteinlandschaft<br />

wenig Anreiz für die Ansiedlung größerer Industriebetriebe lieferte,<br />

wodurch der innere Pfälzerwald heute immer noch ein Gebiet vorherrschender<br />

Forstwirtschaft mit sehr dünner Besiedelung ist.<br />

Lediglich im Wasgau ermöglichten die bodenbildenden Gesteine <strong>des</strong> Oberrotliegenden<br />

und Unteren Buntsandsteins mit dem Einhergehen breiter Ausräumungszonen<br />

die Bildung größerer landwirtschaftlicher Flächen mit der entsprechenden<br />

Besiedelung. Hier verhinderten die verkehrsmäßig ungünstige<br />

Lage und die Nähe <strong>zur</strong> deutsch-französischen Grenze eine stärkere Ansiedlung.<br />

An der Weinstraße nahm die Bevölkerungsentwicklung einen völlig anderen<br />

Gang: Nach großen Verlusten im Dreißigjährigen Krieg stieg die Bevölkerungszahl<br />

kontinuierlich an, bis schließlich zum Anfang <strong>des</strong> 18.Jahrhunderts<br />

aus der Sicht der Ernährung die tragfähige Bevölkerungsdichte <strong>des</strong> Naturraums<br />

erreicht war. Die Haardtrandzone gehörte zu den dichtest besiedelten<br />

Gebieten <strong>des</strong> vorindustriellen Deutschlands und war Quelle für mehrere Auswanderungswellen<br />

insbesondere nach Amerika und Osteuropa.<br />

Der nur von den beiden Weltkriegen unterbrochene, kontinuierliche Anstieg<br />

der Bevölkerungszahlen der letzten Jahrhunderte konzentrierte sich im wesentlichen<br />

auf die städtischen Zentren im Randbereich <strong>des</strong> Naturparks.<br />

Geschätzte Einwohnerzahl im Biosphärenreservat:<br />

ständig<br />

Kernzonen 0<br />

Pufferzonen 500<br />

Übergangszone 159.500<br />

Kurze Beschreibung lokaler Gemeinschaften (Gemeinden) innerhalb oder<br />

in der Nähe <strong>des</strong> Biosphärenreservates:<br />

Im Gebiet <strong>des</strong> Biosphärereservats leben derzeit ca. 160.000 Einwohner. Die<br />

genaue Anzahl lässt sich nicht feststellen, da die Grenze mitunter entlang von<br />

Ortsstraßen verläuft und so z.B. die Städte Landau, Neustadt und Bad Dürkheim<br />

jeweils nur etwa <strong>zur</strong> Hälfte im Biosphärenreservat liegen.<br />

Während in den vergangenen 10 Jahren im östlichen Teil <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong><br />

insbesondere durch Zuwanderung ein mitunter auch recht deutlicher<br />

Anstieg der Bevölkerung zu verzeichnen war, wird bezüglich der demographischen<br />

Entwicklung für die nächsten 15 Jahre eine Trendwende hin zu einer,<br />

im westlichen Teil bereits seit einigen Jahren zu beobachtenden, abnehmenden<br />

Bevölkerungszahl vorausgesagt. Diese wird um so stärker sein, je weiter<br />

12


man nach Westen kommt und je ländlicher und strukturschwacher das Gebiet<br />

wird. Dies wird zwangsläufig vor allem im westlichen Teil <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong><br />

auch Auswirkungen auf die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung<br />

haben.<br />

V.2 Kulturelle Bedeutung <strong>des</strong> Gebietes<br />

Die Besiedelung <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong> geschah in mehreren Schritten,<br />

wobei der Bereich der Weinstraße schon sehr früh, der Pfälzerwald hingegen<br />

erst verhältnismäßig spät besiedelt wurde. Nach dem Zerfall <strong>des</strong> Weströmischen<br />

Reiches und dem Abzug der Römer aus dem Gebiet <strong>des</strong> heutigen <strong>Biosphärenreservats</strong><br />

erfolgte die Landnahme der römischen Rheinprovinz durch<br />

die Alemannen und nachfolgend durch die Franken.<br />

Der größte Teil <strong>des</strong> Pfälzerwal<strong>des</strong> wurde jedoch erst während der hochmittelalterlichen<br />

Rodungszeit im 12. und 13. Jahrhundert besiedelt. Während der<br />

Herrschaft der Salier und der Hohenstaufen im Zeitraum von 1150 - 1250<br />

wurde die Region zum Zentrum <strong>des</strong> Heiligen Römischen Reiches Deutscher<br />

Nation und erhielt eine entscheidende Bedeutung in Mitteleuropa, die sie danach<br />

nie wieder erreichte. In dieser Zeit boten die günstigen Geländeverhältnisse<br />

<strong>des</strong> Pfälzerwal<strong>des</strong> und insbesondere die Felsentürme <strong>des</strong> Dahner Felsenlan<strong>des</strong><br />

reiche Möglichkeiten <strong>zur</strong> Anlage von z.T. mächtigen Burgen und<br />

Befestigungen. Dementsprechend ist das Biosphärenreservat heute dicht gesät<br />

mit kulturhistorisch wertvollen Objekten. Das bekannteste von allen ist die<br />

wahrscheinlich vom <strong>ersten</strong> Salierkaiser Konrad II. erbaute Reichsburg Trifels,<br />

wo im 12. und 13. Jahrhundert die Reichsinsignien aufbewahrt wurden und die<br />

auch als Reichsgefängnis für z.B. den sizilianische Hochadel und den englischen<br />

König Richard Löwenherz diente.<br />

Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche weitere Burgen und Burgruinen sowie<br />

Klosterruinen und Wehrkirchen. Besonders erwähnenswert ist das restaurierte<br />

und als Gedenkstätte der deutschen Geschichte hergerichtete Hambacher<br />

Schloss, wo sich im Jahr 1832 die als "Hambacher Fest" in die Geschichtsbücher<br />

eingegangene erste Massendemonstration für ein demokratisches<br />

Deutschland ereignete.<br />

V.3 Nutzung von Ressourcen durch die lokale Bevölkerung<br />

V.3.1 Nutzung oder Aktivitäten in den Kernzonen:<br />

Die Kernzonen sollen als natürliche Wildnisgebiete entwickelt werden.<br />

Für jede Kernzone wird eine differenzierte Waldentwicklungsplanung<br />

erstellt. Darin erfolgt eine Einschätzung der voraussichtlichen natürlichen<br />

Bestandsentwicklung und eine Prüfung, ob waldbauliche Maßnahmen<br />

überhaupt zwingend erforderlich sind. Dabei stehen möglichst<br />

geringe Eingriffe und ein frühzeitiger Rückzug aus den Flächen zugunsten<br />

der natürlichen Waldentwicklung im Vordergrund.<br />

Für eine Übergangszeit von maximal 35 Jahren werden je nach Aus-<br />

13


gangszustand <strong>des</strong> einzelnen Waldbestands die erforderlichen Maßnahmen<br />

festgelegt. Sie dienen ausschließlich der Entnahme gebietsfremder<br />

bzw. der Förderung standortheimischer Baumarten. Eine darüber<br />

hinausgehende Waldbehandlung oder Holznutzung erfolgt nicht.<br />

Spätestens nach Ablauf der 35-jährigen Übergangsfrist erhalten alle<br />

Teilbereiche der Kernzonen den Status von Totalreservaten.<br />

Auf ca. 60% der Kernzonen-Gesamtfläche erfolgen allerdings min<strong>des</strong>tens<br />

seit zwei Jahren (teilweise schon seit 30 Jahren) keine Maßnahmen<br />

mehr. Auf maximal ca. 20% der Fläche werden bis längstens 2010<br />

noch gebietsfremde Baumarten entnommen, danach werden die Flächen<br />

endgültig sich selbst überlassen. Auf weiteren maximal ca. 20%<br />

werden bis 2035 noch gebietsfremde Baumarten entnommen und bedarfsweise<br />

Buchen gepflanzt, danach werden auch diese Flächen endgültig<br />

stillgelegt.<br />

Zur Beschränkung der touristischen Nutzung ist das Betreten der Kernzonen<br />

zum Zwecke der Erholung nur auf wenigen ausgewiesenen Wegen<br />

eines in Aufstellung befindlichen Wegekonzepts erlaubt. Die jagdliche<br />

Nutzung ist auf das in nicht vorhersehbaren Ausnahmefällen unbedingt<br />

Notwendige (z.B. Seuchenabwehr) beschränkt und orientiert sich<br />

dabei am Schutzziel der Kernzonen. Weitere Nutzungen sind nicht vorhanden<br />

oder vorgesehen.<br />

V.3.2 Hauptsächliche Landnutzungsformen und wirtschaftliche Aktivitäten in<br />

den Pflegezonen:<br />

Bei den Pflegezonen handelt sich größtenteils um bewaldete Gebiete in<br />

öffentlicher Hand, in denen eine naturnahe Waldbewirtschaftung betrieben<br />

wird. Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei und Erholungsnutzung<br />

erfolgen unter besonderer Berücksichtigung <strong>des</strong> Biotopund<br />

Artenschutzes. Dabei sollen naturschutzfachlich wertvolle Kulturlandschaftsteile<br />

in extensiver Weise, d.h. naturnah bewirtschaftet werden.<br />

Dies gilt insbesondere für die vereinzelten und isoliert liegenden<br />

landwirtschaftlichen Flächen, die in extensiver Weise bewirtschaftet<br />

werden sollen.<br />

V.3.3 Hauptsächliche Landnutzungsformen und wichtige wirtschaftliche Aktivitäten<br />

in der Entwicklungszone:<br />

Wenig fruchtbare Böden und daraus resultierend schwache Landwirtschaft,<br />

Grenzlage zu Frankreich, schlechte Verkehrsanbindung und<br />

nicht zuletzt die starke Konkurrenz <strong>des</strong> Rheingrabens und <strong>des</strong> Saargebiets<br />

sind maßgebliche Gründe für die schwache Wirtschaftsstruktur im<br />

Bereich <strong>des</strong> Pfälzerwal<strong>des</strong>. Wegen der geringen Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

ist ein Großteil der berufstätigen Bewohner gezwungen, in<br />

die außerhalb <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong> gelegenen Städte und Industriezentren<br />

auszupendeln.<br />

14


Lediglich die Schuhindustrie ist im Pfälzerwald von größerer Bedeutung.<br />

Weit dahinter sind Holz-, Papierindustrie und Fremdenverkehrswirtschaft<br />

zu nennen, wobei letztere in den vergangenen Jahren zunehmend<br />

an Bedeutung gewonnen hat. Im Raum Kaiserslautern spielt<br />

auch die US-Armee als Arbeitgeber von Zivilbeschäftigten eine gewisse<br />

wirtschaftliche Rolle.<br />

An der Weinstraße sind Weinbau und Fremdenverkehrswirtschaft die<br />

bedeutendsten wirtschaftlichen Aktivitäten.<br />

V.3.4 Mögliche ungünstige Auswirkungen der Nutzungsformen oder<br />

Aktivitäten in der Entwicklungszone und diesbezüglich<br />

angewandte Abhilfsmaßnahmen:<br />

Viele der Täler <strong>des</strong> Pfälzerwal<strong>des</strong> sind sehr eng, vielfach feucht und<br />

stark von Wald beschattet und zwischen Verkehrsstraßen und Bachläufen<br />

eingezwängt. Für ein direktes Verweilen sind sie oft zu stark vom<br />

Straßenverkehr belastet. Insbesondere die Zweiräder sind am Wochenende<br />

für die Region eine immense Belastung. Zur Abhilfe werden<br />

schon heute bestimmte Straßen für den Motorrad- oder Durchgangsverkehr<br />

gesperrt.<br />

Durch die früher betriebene Aufforstung ehemaliger Wiesentäler und<br />

Hangwiesen sind vielerorts keine Freiflächen mehr vorhanden, so dass<br />

der Waldreichtum in vielen Bereichen <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong> zu einer<br />

Minderung der Erholungseignung führt. Waldrandeffekte fehlen vielerorts,<br />

weil nur wenige Freiflächen den Wald durchsetzen und Ausblicke<br />

über das Waldgebirge fehlen. Um dem entgegenzuwirken, werden<br />

Maßnahmen zum Freihalten von Ausblicken und <strong>zur</strong> Beweidung und<br />

Pflege der Wiesenflächen durchgeführt.<br />

Die Gewässerränder sind für die Erholungssuchenden vielerorts nicht<br />

zugänglich, da die großen durchgehenden Bachtäler wie Eckbach-, Isenach-<br />

und Speyerbachtal von stark befahrenen Straßen belegt werden.<br />

Außerdem sind die attraktiven Seen oft von Campingplätzen umschlossen<br />

und für den gewöhnlichen Erholungssuchenden unerreichbar.<br />

Naturnahe Fließgewässerabschnitte sind selten, da die Bäche <strong>des</strong><br />

Pfälzerwal<strong>des</strong> im 18. Jahrhundert <strong>zur</strong> Holztrift kanalisiert wurden.<br />

In den letzten Jahren verursachen neue Outdoor-Aktivitäten wie Fallschirmsegeln,<br />

Mountainbiking und Drachenfliegen eine Störung von<br />

Flora und Fauna und damit neue Zielkonflikten mit dem Natur- und<br />

Landschaftsschutz.<br />

Mit dem Startschuss <strong>des</strong> Projektes Natur und Sport im September 2003<br />

wurde das Konzept der Nachhaltigen Entwicklung der Region im Biosphärenreservat<br />

Pfälzerwald-Nordvogesen auch auf diesen Sektor übertragen.<br />

Ziel ist es, Natur und Sport in Einklang zu bringen und dau-<br />

15


erhaft als Qualitätssiegel und Markenzeichen für das Biosphärenreservat<br />

zu etablieren. Eine beispielhafte Kooperation zwischen Natursport<br />

und Naturschutz ist der Wanderfalkenschutz im Dahner Felsenland.<br />

Während der Brut- und Aufzuchtphase <strong>des</strong> Wanderfalken werden die<br />

entsprechenden Felsen nicht beklettert und im Einvernehmen mit den<br />

Behörden gemeinsam von Naturschützern und Kletterern bewacht.<br />

Durch die hohe Wander- und Forstwegedichte im Pfälzerwald werden<br />

die wildlebenden Tiere in ihren natürlichen Lebensräumen eingeengt<br />

und in ihren Lebensgewohnheiten gestört. Das engmaschige Wanderwegenetz<br />

lässt kaum noch größere Räume zu, die für einen ungestörten<br />

Aufenthalt vieler wildlebender Tiere geeignet sind. Dies gilt um so<br />

mehr, wenn Erholungssuchende die Wege verlassen. Wegen der<br />

ständigen Beunruhigung bleibt z.B. das Wild tagsüber in den Einständen<br />

und wird erst nachts aktiv, verzichtet auf Wanderungsbewegungen,<br />

zieht sich in relativ ruhigere Bereiche <strong>zur</strong>ück und verursacht dort<br />

durch die Konzentration z.T. erhebliche Verbiss- und Schälschäden.<br />

Besonders das scheue Rotwild meidet die Begegnung mit dem Menschen<br />

und verlässt die Dickung nicht. Um dem entgegenzuwirken, bemüht<br />

man sich ständig um Straffung <strong>des</strong> Wanderwegenetzes und die<br />

Unterhaltung eines geeigneten Wegemarkierungssystems.<br />

An Schönwetterwochenenden kommt es am Ostrand <strong>des</strong> Pfälzerwal<strong>des</strong><br />

und an der Weinstraße zu Überlastungserscheinungen durch den individualisierten<br />

Ausflugsverkehr. Die Instandhaltung von Wanderparkplätzen<br />

<strong>zur</strong> Besucherlenkung und Schaffung attraktiver Bus- und Bahn-<br />

Angebote soll dem entgegenwirken.<br />

An der Weinstraße haben Intensivanbau und Flurbereinigung <strong>zur</strong> Verarmung<br />

und Vereinheitlichung <strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong> geführt. In den<br />

Weinbaumonokulturen sind die ehemals vorhandenen und aus naturschutzfachlicher<br />

Sicht überaus wertvollen Kleinstrukturen (Hohlwege,<br />

Terrassen, Flurgehölze, Steinwälle) vielerorts ganz verschwunden. Im<br />

Zuge von Renaturierungsmaßnahmen entlang der Fließgewässern und<br />

Ausgleichsmaßnahmen in Zusammenhang mit Siedlungserweiterungen<br />

versucht man, der Artenverarmung entgegenzuwirken.<br />

V.3.5 Kurze Zusammenfassung der historischen Landnutzungsformen in den<br />

Hauptgebieten <strong>des</strong> Biosphärenreservates<br />

Der Pfälzerwald setzte einer landwirtschaftlichen Nutzung stets enge<br />

Grenzen. Lediglich im Wasgau ermöglichten die bodenbildenden Gesteine<br />

<strong>des</strong> Oberrotliegenden und Unteren Buntsandsteins mit dem Einhergehen<br />

breiter Ausräumungszonen die Bildung größerer landwirt-<br />

16


V.4 Tourismus<br />

schaftlicher Flächen. Neben den ungünstigen Voraussetzungen für die<br />

Landwirtschaft verdankt der Pfälzerwald auch den jagdlichen Interessen<br />

der Lan<strong>des</strong>herren und seiner Bedeutung als Rohstofflieferant für<br />

die benachbarten Gemeinden in der waldarmen Rheinebene, dass er<br />

von den großflächigen Rodungen <strong>des</strong> Mittelalters verschont blieb.<br />

Auch der Beginn <strong>des</strong> Industriezeitalters änderte nichts wesentliches an<br />

der dichten Bewaldung, da die rohstoffarme Buntsandsteinlandschaft<br />

wenig Anreiz für die Ansiedlung größerer Industriebetriebe lieferte, wodurch<br />

der innere Pfälzerwald heute immer noch ein Gebiet vorherrschender<br />

Forstwirtschaft mit sehr dünner Besiedelung ist. Auch verhinderten<br />

Kriege mit dem benachbarten Frankreich und die Nähe <strong>zur</strong><br />

deutsch-französischen Grenze eine stärkere Industrieansiedlung.<br />

So ist es auch historisch gesehen eine organische Weiterentwicklung,<br />

dass der eigentliche Pfälzerwald seinen Charakter als siedlungsarmes,<br />

natürliches Waldgebiet erhalten hat und heute einen Bewaldungsanteil<br />

von über 80% aufweist. Die Landwirtschaft ist lediglich im Dahner Felsenland<br />

von gewisser Bedeutung. Im gesamten Pfälzerwald nimmt sie<br />

heute nur noch rund 6% der Fläche ein. Die übrigen 12% entfallen auf<br />

Siedlungs- und Verkehrsflächen.<br />

An der Weinstraße nahm die Entwicklung der Landnutzung einen völlig<br />

anderen Gang: Der schon im Mittelalter intensiv betriebene Weinanbau<br />

bot einer schnell wachsenden Bevölkerung ausreichenden Lebensunterhalt.<br />

Nach großen Verlusten im Dreißigjährigen Krieg stieg die Bevölkerungszahl<br />

kontinuierlich an. Zu Beginn <strong>des</strong> 18. Jahrhunderts war<br />

die tragfähige Bevölkerungsdichte <strong>des</strong> Naturraums erreicht. Die Weinstraße<br />

gehörte zu dieser Zeit zu den dichtest besiedelten Gebieten <strong>des</strong><br />

vorindustriellen Deutschlands und die Dörfer weisen noch heute verdichtete<br />

städtische Bauweisen auf. Der Weinanbau nimmt heute rund<br />

75% der Fläche ein, 20% sind Siedlungsgebiet, die restlichen 5% entfallen<br />

auf Verkehrsflächen und sonstige Flächen.<br />

Das Biosphärenreservat hat sowohl Ferienerholungsfunktion als auch Nahund<br />

Kurzzeiterholungsfunktionen. Entsprechend lassen sich die Erholungssuchenden<br />

in die Kategorien Naherholung (ohne Übernachtung) und Fremdenverkehr<br />

(Urlaubsgäste mit Übernachtung) unterteilen.<br />

Naherholung im Biosphärenreservat:<br />

Seit der Gründung <strong>des</strong> Naturparks Pfälzerwald im Jahr 1959 bis Beginn der<br />

90er Jahre ist eine stetige Zunahme der Zahl der Naherholungssuchenden zu<br />

verzeichnen. Seitdem stagniert die Zahl mit Tendenz zu leichter Abnahme.<br />

Während 1959 lediglich 16.000 Pfälzerwald-Besucher für das durchschnittliche<br />

Schönwetterwochenende geschätzt wurden, wurden für das Jahr 1988<br />

17


42.000 Personen ermittelt. Nach neuesten Untersuchungen ist das Naherholungsaufkommen<br />

im Pfälzerwald auf mittlerweile rund eine Million im Jahr gestiegen.<br />

Für die Weinstraße mit ihren zahlreichen typischen und überregional<br />

bekannten Wein- und Dorffesten gibt es keine Erhebung der Naherholerzahlen.<br />

Bei Berücksichtigung der Einwohnerzahl der Einzugsgebiete von etwa 3,8<br />

Millionen muss jedoch mit einem min<strong>des</strong>tens ebenso großem Naherholungsaufkommen<br />

gerechnet werden.<br />

Im zeitlichen Vergleich ist der relative Anstieg der Besucherzahlen im südlichen<br />

Pfälzerwald interessant, wo sich die Naherholerzahlen im Zeitraum von<br />

15 Jahren mehr als verdoppelt haben. Dies ist zum einen auf die bessere Verkehrserschließung<br />

<strong>zur</strong>ückzuführen (Ausbau der B10, Bau der A 65 von Karlsruhe<br />

nach Landau), zum anderen auf das im Zuge der allgemeinen Fremdenverkehrsentwicklung<br />

<strong>des</strong> Wasgaus entstandene erweiterte Freizeitangebot,<br />

das auch für den Naherholer interessant ist.<br />

Die Einzugsgebiete der Naherholung sind seit Anfang der 70er Jahre allerdings<br />

annähernd gleichgeblieben, wobei der Rhein-Neckar-Raum mit den<br />

Städten Ludwigshafen und Mannheim dominiert. Im Süden fehlt das Einzugsgebiet<br />

nahezu ganz, da das französische Elsaß und Lothringen weniger dicht<br />

besiedelt sind und von dort aus überwiegend die Nordvogesen besucht werden.<br />

Die Naherholer reisen zu 90% mit dem PKW an und verweilen fast durchweg<br />

länger als zwei Stunden. Über die Hälfte unternehmen einen Halbtagesausflug<br />

und immerhin 21% nutzen den Besuch zu einer Ganztagesfahrt. Als Besuchermotive<br />

überwiegen die Kombinationen "Wandern, Besichtigen und Einkehren".<br />

Die Naherholungssuchenden zeigen in der Regel eine "ausgeprägte Distanzempfindlichkeit"<br />

Nur in Ausnahmefällen nehmen die Besucher längere Anfahrtswege<br />

auf sich, z.B. um überörtlich bekannte Ausflugsziele (Trifels, Burg<br />

Berwartstein, Badeweiher) anzusteuern.<br />

Die Ostrand <strong>des</strong> Pfälzerwal<strong>des</strong> mit der Deutschen Weinstraße nimmt den<br />

Hauptstrom <strong>des</strong> Naherholungsverkehrs auf. Gründe hierfür sind die Nähe zum<br />

Rhein-Neckar-Ballungszentrum und dem Großraum Karlsruhe sowie die hohe<br />

Attraktivität der Landschaft und die Vielzahl an Einkehrmöglichkeiten in Waldhütten<br />

und Weinlokalen. Die im Verhältnis <strong>zur</strong> Fläche unterdurchschnittliche<br />

Frequentierung <strong>des</strong> mittleren Pfälzerwal<strong>des</strong> erklärt sich aus der vergleichsweise<br />

geringen verkehrs- und freizeitinfrastrukturellen Erschließung<br />

Die Intensität <strong>des</strong> Naherholungsverkehrs ist erheblichen witterungsbedingten<br />

Schwankungen unterworfen. Im Pfälzerwald liegt im Zeitraum von Anfang Mai<br />

bis Ende September, bei sonnigem Wetter bis Ende Oktober der Schwerpunkt<br />

<strong>des</strong> Naherholungsverkehrs. An der Weinstraße beginnt der Besucherstrom<br />

wegen der günstigen Witterung früher (Mandelblüte) und hat durch die Weinlese<br />

im Oktober seinen Höhepunkt später im Jahr.<br />

18


Besucherbefragungen im Pfälzerwald erbrachten eine für das Gebiet ganz typische<br />

soziodemographische Struktur der Naherholungssuchenden: Der Anteil<br />

der Einzelbesucher ist mit ca. 6% sehr gering. Ca. 42% der Besucher waren<br />

zu zweit und über 50% der Naherholer tritt in größeren Gruppen auf. Der Prozentsatz<br />

der jüngeren Gäste unter 35 Jahren ist recht niedrig, die Mehrzahl<br />

der Besucher gehören der Altersgruppe der 35- bis 59-jährigen an. Die Stadtbevölkerung<br />

stellt einen erheblichen Teil <strong>des</strong> Besucheraufkommens im Pfälzerwald.<br />

Tourismus im Biosphärenreservat:<br />

Kurzzeittourismus und Ferienerholung setzten im Vergleich zu anderen deutschen<br />

Landschaften im Pfälzerwald erst relativ spät Anfang der 70er Jahre ein<br />

und gewannen erst seit Anfang der 80er Jahre an Bedeutung. Seitdem ist die<br />

Aufwärtsentwicklung voll im Gange. Die Zahl der Betten und Beherbergungsbetriebe<br />

steigt bis heute kontinuierlich an.<br />

Anzahl der Urlaubsgäste, die jährlich das Biosphärenreservat besuchen:<br />

Zahlen aus der Fremdenverkehrsstatistik<br />

Gästeankünfte im Jahr 2002:<br />

HotelsGasthöfe Pensionen Sonstige<br />

Landkreis Bad Dürkheim 159.969 8.496 19.599 80.774<br />

Landkreis Südli. Weinstraße 126.719 17.337 32.303 141.001<br />

Landkreis Südwestpfalz 62.000 12.657 19.500 68.006<br />

Landkreis Kaiserslautern 50.292 3.755 1.883 22.320<br />

Gesamt: 398.980 42.245 73.285 321.101<br />

Gäste, Übernachtungen und Bettenkapazitäten in den Jahren 1995, 1999 und 2002:<br />

Jahr 1995<br />

19<br />

Gäste Übernachtungen Betten<br />

Landkreis Bad Dürkheim 274.601 948.129 6.219<br />

Landkreis Südliche Weinstraße 239.240 1.023.240 9.251<br />

Landkreis Südwestpfalz 146.897 525.714 5.487<br />

Landkreis Kaiserslautern 55.431 166.401 2.036<br />

Gesamt 716.169 2.663.484 22.993<br />

Jahr 1999:<br />

Landkreis Bad Dürkheim 291.807 881.315 6.565<br />

Landkreis Südliche Weinstraße 278.500 1.109.336 9.909<br />

Landkreis Südwestpfalz 153.995 539.262 5.764<br />

Landkreis Kaiserslautern 70.224 207.003 2.238<br />

Gesamt 794.526 2.736.916 24.476


Jahr 2002:<br />

Landkreis Bad Dürkheim 268.838 878.209 6.894<br />

Landkreis Südliche Weinstraße 285.057 1.059.811 10.406<br />

Landkreis Südwestpfalz 151.993 506.485 5.301<br />

Landkreis Kaiserslautern 78.259 271.201 2.778<br />

Gesamt 784.147 2.715.706 25.379<br />

In den letzten beiden Jahren ist die Zahl der Übernachtungen und Gäste - bedingt<br />

durch die schlechte Konjunktur - etwas <strong>zur</strong>ückgegangen. Im Jahr 2002<br />

waren es laut Fremdenverkehrsstatistik rund 2.7 Millionen Übernachtungen im<br />

Jahr (einschließlich Jugendherbergen, Ferienhäuser, Privatquartiere und Erholungsheime<br />

= Kategorie "Sonstige"), die sich zu ca. 28% auf die Heilbäder<br />

Bad Dürkheim und Bad Bergzabern konzentrieren. Die Gemeinden Dei<strong>des</strong>heim,<br />

Dahn, Edenkoben, Neustadt/Weinstraße und Sankt Martin haben mit<br />

zusammen 24% ebenfalls einen großen Anteil an den Übernachtungen im<br />

Biosphärenreservat.<br />

Daneben kommt den Gemeinden Annweiler am Trifels, Eppenbrunn, Hauenstein,<br />

Leinsweiler, Pirmasens und Schönau eine hohe Bedeutung im Fremdenverkehr<br />

zu. Räumlich davon getrennt sind im nord-westlichen Teil <strong>des</strong><br />

Pfälzerwal<strong>des</strong> die Gemeinden Elmstein, Landstuhl, Trippstadt und Waldfischbach-Burgalben<br />

als Erholungsorte von gewisser Bedeutung zu nennen.<br />

Entlang der Weinstraße (Landkreis Bad Dürkheim und Landkreis Südliche<br />

Weinstraße) verbringen immer mehr Urlauber einen häufig mit Weineinkauf<br />

verbundenen Kur<strong>zur</strong>laub zwischen zwei und vier Tagen, während für den<br />

Pfälzerwald (Landkreise Südwestpfalz und Landkreis Kaiserslautern) eine<br />

längere Aufenthaltsdauer charakteristisch ist. Die durchschnittliche Urlaubszahl<br />

im Biosphärenreservat liegt bei 3,5 Tage.<br />

Bezüglich der Beherbergungsstruktur lässt sich feststellen, dass die Urlaubsgäste<br />

in erster Linie in Klein- und Privatquartieren übernachten. Analog dazu<br />

wird auch das Beherbergungsangebot im Naturpark durch Kleinbetriebe bestimmt;<br />

große Hotelanlagen finden sich außer in den bekannten Fremdenverkehrsorten<br />

an der Weinstraße nur in Dahn und Hauenstein.<br />

V.4.1 Arten der touristischen Aktivitäten<br />

Im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen stehen die Hauptaktivitäten<br />

Spazierengehen, Wandern, Besichtigen, Lagern, Picknicken und<br />

Einkehren im Wald im Vordergrund. Vielfalt und Schönheit von Natur<br />

und Landschaft bilden hier die wichtigste Grundlage für die Erholungsaktivitäten.<br />

20


Stark an Bedeutung gewonnen haben in den letzten Jahren sportliche<br />

Aktivitäten in der Natur wie Rad fahren, Mountain-Biking, Klettern und<br />

Laufen. Hierbei steht weniger das Naturerlebnis, als vielmehr die sportliche<br />

Leistung im Vordergrund. Fallschirmsegeln und Drachenfliegen<br />

sind punktuell von Bedeutung.<br />

Bei der Erholung in Freizeiteinrichtungen, wie zum Beispiel den beiden<br />

Wild- und Erlebnisparks, stehen Unterhaltung Sport und Erleben im<br />

Vordergrund. Natur und Landschaft bilden lediglich die Kulisse für die<br />

eigentliche Freizeitaktivitäten, die erhebliche Anforderungen an die Infrastruktur<br />

und die Erreichbarkeit stellen.<br />

Die Erweiterung der nachhaltigen touristischen Angebote im Biosphärenreservat<br />

ist dabei ein wichtiges Entwicklungsziel verschiedener Aktivitäten,<br />

u.a. auch der Gebietsbezogenen integrierten Entwicklungsstrategie<br />

(GIEP) der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) „Zentraler und Südlicher<br />

Pfälzerwald“ im Rahmen <strong>des</strong> europäischen LEADER+-Programmes.<br />

V.4.2 Touristische Einrichtungen und deren Lagebeschreibung<br />

Das Biosphärenreservat verfügt über eine sehr große Vielzahl touristischer<br />

Einrichtungen. Bislang besitzen 25 Gemeinden eine Auszeichnung<br />

als Fremdenverkehrsgemeinde, 18 Gemeinden haben das Prädikat<br />

"Erholungsort" und etwa zehn dürfen sich Luftkur- oder Bäderort<br />

nennen. Darüber hinaus besteht außerhalb der Ortschaften ein dichtes<br />

Netz an Erholungsinfrastruktur:<br />

Im Biosphärenreservat gibt es ca. 50 Waldgaststätten. Hinzu kommen<br />

14 Naturfreundehäuser, von denen fast alle wegen ihrer Offenheit für<br />

jedermann, der teilweise komfortablen Übernachtungsmöglichkeiten<br />

und ihres verbesserten Ausbaustandards bereits <strong>zur</strong> Kategorie Hotelbetriebe<br />

gerechnet werden können. Was die Ausstattung mit bewirtschafteten<br />

Hütten angeht, nimmt der Naturpark Pfälzerwald, was deren<br />

Zahl angeht, unter den deutschen Landschaften eine Sonderstellung<br />

ein. Den Großteil der insgesamt 45 bewirtschafteten Hütten betreiben<br />

die verschiedenen Ortsgruppen <strong>des</strong> Pfälzerwald-Vereins. Diese sind<br />

zum größten Teil einfache Rasthäuser, die oft nur am Wochenende geöffnet<br />

und überwiegend nur zu Fuß erreichbar sind.<br />

Im Pfälzerwald wurden insgesamt 25 Campingplätzen ermittelt. Eine<br />

größere Anzahl besteht im Bereich der Verbandsgemeinde Dahner<br />

Felsenland. Dort befinden sich alleine in den Gemeinden Ludwigswinkel<br />

und Dahn je drei Campingplätze. Des weiteren sind 25 Plätze als<br />

Jugendzeltplätze eingerichtet und werden entsprechend genutzt.<br />

Neu und innovativ ist das Biosphärenhaus Pfälzerwald-Nordvogesen<br />

mit der Forschungsstation Wappenschmiede und dem angegliederten<br />

Baumwipfelpfad, eine für Deutschland einmalige Einrichtung. Die genannten<br />

Einrichtungen, die schrittweise um weitere Elemente zu dem<br />

zentralen Informations-, Erlebnis- und Bildungszentrum für den deut-<br />

21


schen Teil <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong> ausgebaut werden sollen, wirken<br />

wegen ihrer grenznahen Lage auch attraktiv für Besucher aus Frankreich.<br />

Im Biosphärenhaus hat der Besucher Gelegenheit, Wissenswertes<br />

über das grenzüberschreitende Biosphärenreservat zu erfahren,<br />

während beim seit wenigen Monaten bestehenden Baumwipfelpfad<br />

Entdeckung, Erlebnis und Spaß im Vordergrund stehen. Bisher haben<br />

schon ca. 150.000 Besucher den Pfad erkundet. Darüberhinaus hat<br />

sich das Biosphärenhaus einen überregional bekannten Namen als Tagungsstätte<br />

angeeignet.<br />

Im nächsten Jahr wird <strong>des</strong> weiteren das Haus der Nachhaltigkeit am<br />

Standort Johanniskreuz eröffnet, dass vor allem für die Region zwischen<br />

Bad Dürkheim und Fischbach eine weitere Ergänzung bildet. Es<br />

wird insoweit Knotenpunkt, Informations- und Servicestelle eines regionalen<br />

Netzwerks. Neben den Forstämtern der Region als Rückgrat<br />

werden möglichst viele regionale Akteure daran beteiligt. Beabsichtigt<br />

ist die verstärkte Einbringung <strong>des</strong> Nachhaltigkeitsgedankens im Bereich<br />

<strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong>. Das Gebäude selbst ist mit seinen Baumaterialien<br />

Holz, Sandstein, Lehm und Glas sowie einer Holzheizungsanlage<br />

mit Sonnenkollektorenkopplung bereits Botschaft für die nachhaltige<br />

Nutzung regionaler Ressourcen. Eine Dauerausstellung, ergänzt durch<br />

temporäre Ausstellungen, thematisiert die nachhaltige Nutzung. Möglichst<br />

viele Akteure sollen sich durch eigene und gemeinsame Beiträge<br />

beteiligen. Die Einbindung der Wirtschaft der Region ist dabei unverzichtbar,<br />

wobei die Handwerkskammer bedeutender Partner ist. Nachhaltige<br />

Produktion und Verwendung von Erzeugnissen aus der Region<br />

in der Region bieten viele Chancen. Beispiele aus dem handwerklichen<br />

Bereich sind die Verwendung <strong>des</strong> Holzes im Hausbau, Holzheizung<br />

und Holz-Sonne-Koppelung. Erhebliche touristische Impulse durch das<br />

Haus selbst, vor allem aber die hier zentral beworbenen Aktivitäten der<br />

Netzwerkpartner sind gewollt und zu erwarten. Selbstverständlich gilt<br />

das auch für die Angebote <strong>des</strong> französischen Teils <strong>des</strong> Biosphärereservats.<br />

Außer einigen kleineren Wildgehegen, so bei Carlsberg oder bei der<br />

Rietburg, existieren im Gebiet 2 große Wild- und Erlebnisparks: Der<br />

"Kurpfalz-Park" hat eine Gesamtausdehnung von 170 ha. Seine ursprüngliche<br />

Konzeption als Tier- und Landschaftspark (früherer Name:<br />

Hochwildschutzpark) spiegelt sich in der Lage mitten im Pfälzerwald am<br />

oberen Ende <strong>des</strong> Wachenheimer Tals wieder. In den letzten Jahren<br />

vollzog sich jedoch immer mehr eine Entwicklung in Richtung Freizeitund<br />

Vergnügungspark. Entsprechend der auf die Zielgruppe Familie mit<br />

Kindern zugeschnittenen Konzeption wurden außer der Präsentation<br />

der heimischen Tierwelt auch zahlreiche Spiel- und Sportgeräte für<br />

Kinder geschaffen. Außerdem wurde dem Tierpark ein Erlebnisbereich<br />

mit mehreren Fahrgeschäften und Rodelbahn ("Rotsteigflitzer", 600 m<br />

Länge) angegliedert. Mit einer von durchschnittlich Besucherzahl von<br />

300.000 im Jahr und einer maximalen Besucherzahl von über 3.000<br />

22


Personen am Wochenende ist er das wichtigste einrichtungsorientierte<br />

Besucherziel im Biosphärenreservat.<br />

Im Gegensatz dazu wird der "Wild- und Wanderpark Südliche Weinstraße"<br />

seiner Konzeption als Wildpark im Biosphärenreservat in vorbildlicher<br />

Weise gerecht. Die Präsentation heimischer wildlebender Tiere<br />

verbunden mit einer sachgerechten Information stehen hier eindeutig<br />

im Vordergrund. Bei einer ganzjährigen Öffnungszeit werden Besucherzahlen<br />

von rund 100.000 erreicht.<br />

Man kann davon ausgehen, dass der Pfälzerwald wegen der Vielzahl<br />

von Markierungen eines der dichtesten Wanderwegenetze aller Erholungslandschaften<br />

in Deutschland besitzt. Alle natürlichen und historischen<br />

Sehenswürdigkeiten sowie die Einkehrmöglichkeiten im Wald<br />

werden davon in mehr als ausreichendem Maße erschlossen. Nach<br />

Schätzungen umfasst das markierte Wanderwegenetz eine Länge von<br />

min<strong>des</strong>tens 7000 km (rund 4 km/qkm). Wegen der hohen Wanderwegedichte<br />

und der Vielzahl der oben beschriebenen unterschiedlichen<br />

Markierungen kommt es an vielen Stellen <strong>des</strong> Naturparks zu einer regelrechten<br />

Markierungsflut. Wie bereits dargelegt, werden alle Chancen<br />

ergriffen, überschießende Angebote behutsam <strong>zur</strong>ückzuführen.<br />

Viele Erholungssuchende nutzen das Biosphärenreservat und hier vor<br />

allem Wege in der freien Landschaft oder wenig befahrene Nebenstraßen<br />

<strong>des</strong> Pfälzerwal<strong>des</strong> für ungestörte und erholsame Radtouren, die<br />

als solche in den Radwanderkarten dargestellt sind. Inzwischen wurden,<br />

insbesondere an der Weinstraße und im südlichen Pfälzerwald,<br />

auch viele spezielle Radwanderwege gebaut. In jüngster Zeit hat man<br />

damit begonnen, Mountainbikewege im Pfälzerwald auszuweisen bzw.<br />

kooperative Modelle der Konfliktbewältigung bei Mountainbikeveranstaltungen<br />

zu erproben.<br />

Über 113 Waldparkplätze sind mit Rundwanderwegen ausgestattet;<br />

davon befinden sich 88 in Trägerschaft <strong>des</strong> Vereins Naturpark Pfälzerwald,<br />

der Rest wird zum überwiegenden Teil von den Gemeinden unterhalten.<br />

Im Pfälzerwald gibt es rund 120 offene Schutzhütten, die meist an den<br />

Kreuzungspunkten häufig begangener Wanderwege und auf halber<br />

Wegstrecke zwischen den bewirtschafteten Hütten errichtet wurden.<br />

Deshalb befinden sich die Schwerpunkte in der räumlichen Verteilung<br />

am Haardtrand und im Wasgau, da sich hier die meisten Wanderwege<br />

und bewirtschafteten Hütten befinden, während im Westen und Norden<br />

<strong>des</strong> Naturparks nur wenige Schutzhütten vorhanden sind.<br />

Die 23 Aussichtstürme sind gern aufgesuchte Ausflugsziele, die Abwechslung<br />

auf der Wanderung bieten und einen Eindruck von der Größe<br />

und landschaftlichen Schönheit <strong>des</strong> Pfälzerwal<strong>des</strong> vermitteln. Die<br />

Mehrzahl befindet sich am Haardtrand, wo sich reizvolle Ausblicke über<br />

die Rheinebene bieten. Auch im inneren Pfälzerwald befinden sich<br />

23


mehrere Aussichtstürme, denen aufgrund der Geschlossenheit <strong>des</strong><br />

Wal<strong>des</strong> eine besondere Bedeutung zukommt, da nur sie die Möglichkeit<br />

bieten, den Blick über die langgezogenen bewaldeten Höhenrücken<br />

schweifen zu lassen.<br />

V.5 Einkommen und Vorteile <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong> für die lokalen Gemeinden<br />

Im Biosphärenreservat existieren <strong>zur</strong> Zeit bereits eine ganze Reihe zukunftsfähiger<br />

Initiativen, von denen die Gemeinden und deren Bevölkerung in wachsendem<br />

Maße pofitieren. Folgende Beispiele aus dem forstwirtschaftlichen<br />

Sektor können dies – stellvertretend für alle übrigen Aktivitäten – verdeutlichen:<br />

Bereits in der forstlichen Rahmenkonzeption für das Biosphärenreservat Naturpark<br />

Pfälzerwald von 1997 waren „Erhalt und Entwicklung der Kulturlandschaft“<br />

als ein wichtiges Handlungsfeld identifiziert. In Kooperation mit dem<br />

Naturpark e.V. und der Wasserwirtschaftsverwaltung wurden daher in den<br />

letzten Jahren durch die Forstämter Hochspeyer und Johanniskreuz insbesondere<br />

im Lein- und Erlenbachtal ausgewählte Triftanlagen restauriert und<br />

wieder zugänglich gemacht.<br />

In das Projekt war auch der Internationale Bund (IB) als regionaler Träger von<br />

Arbeitsbeschaffungs-Maßnahmen einbezogen, der unter forstlicher Projektleitung<br />

eine Reihe arbeitsloser Jugendlicher bei den Arbeiten einsetzen und mit<br />

einer handwerklichen Grundausbildung versehen konnte. Durch diese Verbindung<br />

von Maßnahmen <strong>zur</strong> Bewahrung <strong>des</strong> kulturhistorischen Erbes mit arbeitsqualifizierenden<br />

Schritten erfuhr das Projekt im Sinne der Biosphärenidee<br />

eine zusätzliche Aufwertung.<br />

Die genannten Forstämter, aber auch die Forstämter Annweiler und Eppenbrunn<br />

im südlichen Teil <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong> nutzen die Anlagen <strong>zur</strong><br />

Demonstration der Holztrift bei speziellen Veranstaltungen z.B. im Rahmen<br />

<strong>des</strong> touristischen Konzeptes „Spurensuche“ und bieten damit den Besuchern<br />

und der Bevölkerung neben einer touristischen Attraktion auch regionalhistorischen<br />

Anschauungsunterricht.<br />

Darüber hinaus sichert die Lan<strong>des</strong>forstverwaltung das kultur- und nutzungshistorische<br />

Erbe im Biosphärenreservat auch und durch die Unterstützung von<br />

wissenschaftlichen Arbeiten sowie durch eigene Veröffentlichungen <strong>zur</strong> ehemaligen<br />

Holztrift im Pfälzerwald.<br />

Neben der bereits existierenden Holzhackschnitzel-Heizanlage in der Gemeinde<br />

Schopp gibt es weitere vielversprechende Modellprojekte für für nachhaltiges<br />

Wirtschaften und die Nutzung heimischer nachwachsender Rohstoffe,<br />

die weiter vorangetrieben und entsprechend gefördert werden sollten, z.B. die<br />

im Rahmen der europäischen Förderprogramms LEADER+ beantragte Holzhackschnitzel-Heizkraftwerke<br />

in den Gemeinden Waldfischbach-Burgalben<br />

und Hauenstein, das Projekt Holzpellets aus Pfälzerwaldholz für Einfamilienhäuser,<br />

der Einsatz von selbsterzeugtem Rapsöl als Dieselkraftstoffsubstitut<br />

24


für land- und forstwirtschaftliche Nutzfahrzeuge und das geplante "Musterhaus"<br />

aus Pfälzerwaldholz in der Gemeinde Schopp.<br />

Ganz im Sinne der Biosphärenidee und aufbauend auf der Erkenntnis, dass<br />

der Brennwert von Holz letztlich gespeicherte Sonnenenergie darstellt, hat die<br />

Lan<strong>des</strong>forstverwaltung mit der Initiative „100 % Energie aus der Sonne“ ein<br />

Modell für eine regenerative, dezentrale und nachhaltige Energieversorgung<br />

entwickelt. Das Modellprojekt wurde im Zuge <strong>des</strong> Energieholz-Marketing der<br />

Lan<strong>des</strong>forstverwaltung initiiert. Es soll demonstrieren, dass <strong>zur</strong> Deckung <strong>des</strong><br />

Wärmebedarfs von Gebäuden ein weitgehender bis vollständiger Verzicht auf<br />

die begrenzt vorrätigen und klimaschädlichen fossilen Energieträger möglich<br />

ist.<br />

Zur Verbreitung der Idee wurden im Biosphärenreservat die vier Forsthäuser<br />

Taubensuhl (bei Eußerthal), Lindelbrunn (bei Vorderweidenthal), Morschbacherhof<br />

(bei Weidenthal) und Horst (bei Stelzenberg) mit kombinierten Solarund<br />

Holzheiztechnikanlagen ausgerüstet. Die Forsthäuser sind nun den<br />

Verbrauchern, aber auch den regional ansässigen Handwerksbetrieben und<br />

den Berufsschulen als Anschauungsbeispiele zugänglich. Als Variante dieses<br />

Technologieeinführungsprojekts wurde darüber hinaus das Forstamtsgebäude<br />

in Johanniskreuz als Vorzeigeanlage für die Holzpellets-Feuerung gestaltet.<br />

Als leitungsunabhängige Technik erscheint die Holz-Sonne-Kopplung für den<br />

ländlichen Raum mit seinen dezentralen Strukturen besonders geeignet. Die<br />

kostenlose Sonne und das „Holz aus der Region“ gewährleisten eine hohe<br />

Versorgungssicherheit. Sie schafft Arbeit und Einkommen in der Region nicht<br />

nur im Rahmen der Holzbereitstellung, sondern auch in innovativen Unternehmen,<br />

die in der Nutzung regenerativer Energien einen Zukunftsmarkt erkannt<br />

und sich entsprechend qualifiziert haben.<br />

Beispiele für weitere Aktivitäten der Forstverwaltung in Kooperation mit anderen<br />

Trägern auf dem Gebiet der Forst- und Holzwirtschaft sind :<br />

- Möbelherstellung mit Holz aus der Region (in Kooperation mit innovativen<br />

Schreinerbetrieben)<br />

- Pfälzer Wein im Pfälzer Eichenfaß (in Kooperation mit dem Barrique-<br />

Forum und lokalen Weinbauvereinigungen)<br />

- Spielgeräte und Erholungseinrichtungen aus unbehandelten heimischen<br />

Kernhölzern (in Kooperation mit Kommunen im Biosphärenreservat)<br />

- Investition in Energie-Demonstrationsanlagen in Forstdienstgebäuden<br />

mit dezentraler Technik (Holz-Sonne-Kopplung, Pelletsanlagen)<br />

- Schaffung eines Lan<strong>des</strong>-Zinsverbilligungsprogramms für innovative Sägewerks-Investionen<br />

- Initiierung und Erarbeitung zahlreicher Projektvorschläge aus dem Bereich<br />

Holzwirtschaft, die letztlich der Gebietsbezogenen integrierten Entwicklungsstrategie<br />

(GIEP) der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) „Zentraler<br />

und Südlicher Pfälzerwald“ den Zuschlag der LEADER+-Förderung gesichert<br />

haben und sich derzeit teilweise bereits in Umsetzung befinden<br />

25


(z.B. Infobörse Pfalzholz, Energieoffensive Holz, Holz-Hackschnitzel-<br />

Heizungen in Schopp, Waldfischbach, Elmstein)<br />

- Information und Beratung zahlreicher Kommunen und Privatleute im Biosphärenreservat<br />

zu den Themen Bauen und Heizen mit Holz durch den<br />

forstlichen „Produktlinienberater Holz“<br />

- Regionaltagungen „Bauen mit Holz - Bauen für die Zukunft“ für Bürger,<br />

Planer und politische Entscheider<br />

- Messeauftritte mit dem Schwerpunkt „Holz der kurzen Wege“ sowie<br />

„Holzenergie z.B. bei der Landauer Wirtschaftswoche, der Umwelt 2001<br />

in Ludwigshafen und weiteren Verbrauchermessen<br />

- Jährliche Teilnahme verschiedener Forstämter im Biosphärenreservat an<br />

den „Europäischen Biomassetagen der Region“<br />

- „Holz der kurzen Wege - eine Chance für Forst, Kommunen, Wirtschaft<br />

und Umwelt“ als Beitrag <strong>zur</strong> Tagung „Lokale Agenda 21 im ländlichen<br />

Raum“ an der Universität Landau<br />

- Verschiedenste einschlägige Veranstaltungen im Rahmen der Kampagne<br />

„Treffpunkt Wald“<br />

Bereits bestehende modellhafte Initiativen im Bereich von Landwirtschaft und<br />

Weinbau sollen schwerpunktmäßig weitergeführt werden. Ein erfolgreiches<br />

Projekt ist insoweit das Vorhaben „Partnerbetriebe im Biosphärenreservat<br />

Pfälzerwald-Nordvogesen - Wirtschaften im Einklang mit der Natur“. Unter<br />

dem Stichwort „Qualität statt Masse“ werden von Partnerbetrieben im Bereich<br />

Landwirtschaft und Weinbau Produkte erwirtschaftet nach den Richtlinien <strong>des</strong><br />

ökologischen Landbaus. Damit tragen die Betriebe auch zum Erhalt der Kulturlandschaft<br />

bei.<br />

Eine bessere Vermarktung durch Werbung für die Region mit Ökowein wurde<br />

aufgegriffen. Mit den "Partnerbetrieben" sollen auch Events und weitere Teilprojekte<br />

gefördert werden, z.B. gemeinsame Ökoweinprobe, Produktkiste<br />

Partnerbetriebe und verstärkter Einsatz <strong>des</strong> Ökoweins in der Gastronomie. Auf<br />

die von der Bevölkerung stark frequentierten grenzüberschreitenden Bauernmärkten<br />

mit Anbietern aus dem deutsch-französischen Biosphärenreservat<br />

sollen weiter ausgebaut werden. Hier kommen bereits pro Markt bis zu 15.000<br />

Besucher.<br />

Weitere vielversprechende und in Zukunft stärker zu fördernde Initiativen im<br />

Bereich Landwirtschaft sind die Vermarktung und der Aufbau von Produktschienen<br />

für Besonderheiten der Region, so z.B. Kastanienprodukte (einziges<br />

Biosphärenreservat deutschlandweit, bei dem Kastanien produziert werden<br />

können) und Glanrinder (heimische Rinderrasse mit Symbolcharakter für die<br />

Pfalz).<br />

Mit der Botschaft „Naturschutz geht durch den Magen“ haben sich Köche als<br />

„Dahner Felsenland-Wirte“ zusammengeschlossen und bieten regionaltypische<br />

kulinarische Gerichte an. Die „Rohstoffe“ und Zutaten dazu wachsen<br />

gleichermaßen in der Region. Dazu gehören Rind, Schaf oder Ziege ebenso<br />

26


wie Bachforelle und Wild, Gemüse und Früchte. Damit schließt sich der Kreis<br />

aus artgerechter Tierhaltung, gesunder Ernährung und ökologischer Bewirtschaftung<br />

der Flächen.<br />

Die begonnene Verbindung von Wasgau GmbH mit den Erzeugern aus dem<br />

Biosphärenreservat <strong>zur</strong> Vermarktung von Produkten wie Gelee, Marmelade<br />

und Kastanienprodukte (Nudeln, Marzipan) aus dem Pfälzerwald birgt ein erhebliches<br />

Potenzial für die Vermarktung einer noch zu entwickelnden Produktkiste<br />

mit Qualitätsprodukten aus dem Biosphärenreservat.<br />

Als neue Initiativen <strong>zur</strong> Entwicklung eines naturverträglichen Tourismus und<br />

Schaffung naturnaher und wenig technisierter Tourismusangebote unter dem<br />

Dach <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong> sind zu nennen: das im Rahmen von LEADER-<br />

Plus entstandene Mountainbike-Konzept für das Biosphärenreservat Pfälzerwald,<br />

die Einschränkung <strong>des</strong> Autoverkehrs z.B. durch Rückbau von Wanderparkplätzen,<br />

die Anbindung der neu entstandenen ÖPNV-Haltepunkte zwischen<br />

Neustadt und Kaiserslautern an das Wanderwegesystem, die Straffung<br />

<strong>des</strong> Wanderwegenetzes und die geplanten Maßnahmen <strong>zur</strong> Besucherlenkung<br />

und -information <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong> durch den Trägerverein.<br />

Das kürzlich stattgefundene Symposium "Verkehr in sensiblen Naturräumen"<br />

und die Bestrebungen im Rahmen <strong>des</strong> geplanten Beitritts <strong>zur</strong> europäischen<br />

CHARTA für sanften Tourismus in Großschutzgebiete-Projekts gehen ebenfalls<br />

in diese Richtung.<br />

Ein wichtiger Aspekt ist auch eine zukunftsfähige Energieversorgung. So wurde<br />

unter der Überschrift „Nachhaltigkeit konkret“ in der an das Biosphärenreservat<br />

angrenzenden Verbandsgemeinde Weilerbach (ca. 12.000 Einwohner)<br />

das Pilotproekt „Zero Emission Village (ZEV)“ gestartet. Ziel ist die vollständige<br />

Deckung <strong>des</strong> Energiebedarfs einer Gemeinde aus „eigenen Mitteln“.<br />

Erreicht werden soll dieses Ziel durch konsequente Energieeinsparung, erhöhter<br />

Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energieträger.<br />

Rheinland-Pfalz entwickelt sich bun<strong>des</strong>weit <strong>zur</strong> Referenzregion für die Nutzung<br />

von Geothermie. Die Ausgangsbedingungen für das gemeinsame Projekt<br />

von Land, Wirtschaft und Kommunen in unmittelbarer Nachbarschaft zum<br />

<strong>Biosphärenreservats</strong> sind optimal: Nirgendwo in Deutschland sind die geologischen<br />

Gegebenheiten für eine Erdwärmenutzung <strong>zur</strong> Stromerzeugung so<br />

gut geeignet wie im Oberrheingraben im Bereich Süd- und Vorderpfalz. Nach<br />

einer im Auftrag der Pfalzwerke erstellten Studie beträgt das technische Potential<br />

<strong>zur</strong> Stromerzeugung dort rund 28 Millionen Gigawattstunden. Dies entspräche<br />

dem 1.000-fachen Jahresstromverbrauch von Rheinland-Pfalz.<br />

Mit dieser Ökoenergie verbinden sich große Chancen im Hinblick auf regionale<br />

Wertschöpfung und die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Ein weiterer Vorteil<br />

bei der Stromerzeugung gegenüber den stärker „wetterabhängigen“ Energien<br />

wie Wind und Solarenergie: Strom aus Geothermie ist grundlastfähig.<br />

I. FORSCHUNGS- UND BEOBACHTUNGSPROGRAMME<br />

VI.1 Kurze Beschreibung und Liste von Publikationen von abgeschlossenen For-<br />

27


schungs- oder Monitoringaktivitäten<br />

Seit 1999 wird jährlich ein deutsch-französisches wissenschaftliches Jahrbuch<br />

(Annales scientifiques) für das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen<br />

herausgegeben, in dem die Ergebnisse der wichtigsten Forschungs- und Monitoringprogramme<br />

und -projekte veröffentlicht werden (vgl. Anhang).<br />

VI.2 Kurzbeschreibung von laufenden Forschungs- und/oder Monitoringaktivitäten<br />

Die bedeutendste Forschungseinrichtung im Biosphärenreservat ist die Forschungsanstalt<br />

für Waldökologie und Forstwirtschaft in Trippstadt. Neben dem<br />

Betrieb von im Rahmen der Waldschadensforschung eingerichteten permanenten<br />

Beobachtungsstationen, die seit Ende der 80er Jahre Stoffeintrag<br />

und -deposition in Waldökosystemen untersuchen sollen, werden dort <strong>zur</strong> Zeit<br />

folgende Forschungsprojekte bearbeitet:<br />

� "Strahlende" Wildschweine im Pfälzerwald - Untersuchung der Kontanimation<br />

<strong>des</strong> Muskelfleisches von Wildschweinen <strong>des</strong> Pfälzerwal<strong>des</strong><br />

mit Radiocäsium in Folge <strong>des</strong> Reaktorunfalls von Tschernobyl.<br />

� Wie erfassen wir "nachhaltige Entwicklung"? Am Beispiel <strong>des</strong> Landschaftselements<br />

Wald wird ein Monitoringkonzept erarbeitet, das einen<br />

Ansatz <strong>zur</strong> Erfassung nachhaltiger Entwicklung bietet.<br />

� "Water Retention by land-use (WaReLa)" - Ziel <strong>des</strong> Projektes ist es,<br />

Grundlagen zu schaffen und Verfahren zu testen, die die Effekte unterschiedlicher<br />

Landnutzungsformen auf Wasserrückhaltung kalkulier- bar<br />

und Ergebnisse für raumbedeutsame Planungen nutzbar machen.<br />

� Auswahl angepasster Referenz-Wuchsmodelle für die Hauptbaumarten<br />

in Rheinland-Pfalz auf der Datengrundlage langfristig beobachteter<br />

waldwachstumskundlicher Flächen.<br />

� "Vom genetischen Fingerabdruck zum gesicherten Vermehrungsgut" -<br />

Untersuchungen <strong>zur</strong> Erhaltung und nachhaltigen Nutzung forstlicher<br />

Genressourcen vor dem Hintergrund der Konvention über die biologische<br />

Vielfalt.<br />

� Machbarkeitsstudie zum Einsatz nachwachsender Rohstoffe in einem<br />

Naturfreundehaus - Beispiel für eine Reihe von Projekten, mit denen<br />

der Einsatz von Holz als Energieträger weiter entwickelt und an Beispielen<br />

umgesetzt wird.<br />

Weitere Forschungs- und Monitoringaktivitäten anderer Träger sind beispielsweise:<br />

� Versuch der extensiven Beweidung eines Wiesentals im Pfälzerwald<br />

mit dem fast ausgestorbenen heimischen Glanrind- Lehr- und<br />

Versuchsanstalt für Viehhaltung Neumühle<br />

� GIS-gestütze Erfassung der Streuobstwiesen im Biosphärenreser-<br />

28


vat und Aufzeigen von langfristigen Entwicklungstendenzen - Naturpark<br />

Pfälzerwald e.V.<br />

� Periodische Erfassung und Dokumentation der Vegetationsveränderung<br />

durch extensive Rinderbeweidung im Leinbachtal - Naturpark<br />

Pfälzerwald e.V.<br />

� Biotopkartierung, 1. Aktualisierung 1990-1992, 2. Aktualisierung<br />

1996—1997, Lan<strong>des</strong>amt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht<br />

� Planung Vernetzter Biotopsysteme, flächendeckend für alle Teilbereiche<br />

<strong>des</strong> BSR (Biotopverbundsystem), Ministerium für Umwelt<br />

und Forsten sowie Lan<strong>des</strong>amt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht<br />

� Artenschutzprojekt Wildkatze <strong>des</strong> LfUG<br />

� Wissenschaftliche Begleitung von Biotopsicherungsprogrammen:<br />

-Grünland<br />

-Weinbergslagen<br />

- Ackerrandstreifen<br />

vom Lan<strong>des</strong>amt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht (LfUG)<br />

� Luchs-Monitoring seit 1999 sowie Artenschutzprojekt Luchs vom<br />

LfUG<br />

� Regelmäßige Aufnahmen der Naturschutzverbände im Biosphärenreservat:<br />

- zu bestimmten Arten wie z.B. Amphibien, Graureiher,<br />

Zaunammer, Steinschmätzer und Heidelerche<br />

- am Haardtrand seit 2003 Monitoring für wertgebende Vogelar<br />

ten <strong>des</strong> Vogelschutzgebietes<br />

- regelmäßige Kontrolle von Winterquartieren der Fledermäuse<br />

� Forschungsaktivitäten der Universitäten Trier, Mannheim, Kaiserslautern<br />

und Landau im Rahmen von Diplom- und Doktorarbeiten<br />

VI.3 Geschätzte Zahl der nationalen Wissenschaftler, die an Forschungen im Biosphärenreservat<br />

teilnehmen:<br />

dauernd zeitweise<br />

Forschungsanstalt Trippstadt: 3 2<br />

Universitäten: 5 6<br />

Versuchsanstalt für Viehhaltung: - 2<br />

Naturpark Pfälzerwald: - 2<br />

Lan<strong>des</strong>amt für Umweltschutz u. Gewerbeaufsicht - 3<br />

VI.4 Geschätzte Zahl der ausländischen Wissenschaftler, die an Forschungen im<br />

Biosphärenreservat teilnehmen (dauernd oder zeitweise):<br />

29


Die Beteiligung ausländischer Wissenschaftler wird bisher nicht bewusst vorangetrieben;<br />

diesbezügliche Vorgaben der UNESCO für das Weltnetz der<br />

Biosphärenreservate wären hilfreich.<br />

VI.5 Forschungsstationen innerhalb <strong>des</strong> Biosphärenreservates<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Trippstadt<br />

Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung Neumühle<br />

VI.6 Dauerforschungsstationen außerhalb <strong>des</strong> Biosphärenreservates<br />

Lan<strong>des</strong>amt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht(LfUG), Lan<strong>des</strong>amt für<br />

Wasserwirtschaft (LfW), Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt<br />

in Speyer (BSE-Tests), Lehr- und Versuchsanstalt für Weinbau in Neustadt/Mussbach<br />

(biologische Schädlingsbekämpfung im Weinbau), Geilweilerhof<br />

bei Landau-Siebeldingen (Freilandversuche mit gentechnisch veränderten<br />

Weinreben), Pflanzenversuchsanstalt der BASF in Limburgerhof (Düngemitteleinsatz<br />

in der Landwirtschaft), Institut für Umweltforschung an der Universität<br />

Landau (Gewässeruntersuchungen im Pfälzerwald).<br />

VI.7 Forschungseinrichtungen der Forschungsstationen<br />

Forschungseinrichtungen der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft<br />

in Trippstadt:<br />

- 1 Dauerbeobachtungsstation im Wald bei Merzalben,<br />

- 1 Forschungslabor bei der Forschungsanstalt in Trippstadt<br />

- Ca. 25 Versuchs- und Probeflächen verteilt über den gesamten Pfälzerwald<br />

(Beobachtung der Waldschäden, Naturwaldreservate, Waldbauliche<br />

Versuche, Meteorologische und hydrologische Stationen)<br />

Forschungseinrichtungen der Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung<br />

Neumühle:<br />

1 Labor und ca. 10 Versuchsflächen für Schaf- und Rinderbeweidung<br />

VI.9 Geben Sie an, wie die Ergebnisse der Forschungsprogramme beim Ma<br />

nagement <strong>des</strong> Biosphärenreservates berücksichtigt wurden<br />

Mit den Monitoring- und Forschungsaktivitäten im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen<br />

werden meist konkrete Fragestellungen bearbeitet,<br />

deren Ergebnisse direkt in das Management <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong> einfließen,<br />

z.B. in die waldbauliche Behandlung der Waldbestände oder Art<br />

und Umfang der Beweidungsmaßnahmen.<br />

Die Ergebnisse der Waldökosystemforschung in der Beobachtungsstation<br />

Merzalben haben dazu geführt, dass der gesamte Pfälzerwald <strong>zur</strong> Neutrali-<br />

30


sierung <strong>des</strong> Säureeintrags aus der Luft und zum Schutz der Böden und<br />

Waldbäume seit dem Jahr 1986 alle 5 Jahre planmäßig gekalkt wurde.<br />

I. BILDUNGS-, TRAININGS- UND UMWELTBEWUSSTSEINSPROGRAMME<br />

VII.1 Aktivitäten bezogen auf<br />

- Umweltbildung und Umweltbewusstsein:<br />

• Die beiden Träger <strong>des</strong> grenzüberschreitenden Biosphärenreservates (GBR)<br />

haben 1998 eine deutsch-französische Fach-Arbeitsgruppe “Umweltbildung im<br />

GBR“ eingerichtet. Mitglieder sind Vertreter staatlicher und nicht-staatlicher<br />

Träger der Umweltbildung. Sie decken fachlich die Bereiche Lehrerbildung,<br />

Erwachsenenbildung, Schule und Kindergärten, Universität und Forschung,<br />

Berufliche Bildung, Forstliche Umweltbildung, Lokale Agenda 21, Jugendpflege,<br />

außerschulische Lernorte und deutsch-französische Kooperation ab.<br />

Die Arbeitsgruppe entwickelt ein Netzwerk deutscher und französischer Akteure<br />

und Umweltbildungseinrichtungen, unterbreitet Vorschläge für deutschfranzösische<br />

Umweltbildungsprojekte, deren Umsetzung sie begleitet und arbeitet<br />

an der Entwicklung eines gemeinsamen Leitbil<strong>des</strong> für die Umweltbildung<br />

im GBR.<br />

• Der Arbeitskreis “Schule und Forstamt“ erarbeitet Programme <strong>zur</strong> gemeinsamen<br />

Fort- und Weiterbildung von Förstern und Lehrern im Umweltbereich.<br />

• Die Universitäten Landau und Kaiserslautern bieten regelmäßig Veranstaltungen<br />

(z.B. Ringvorlesungen) <strong>zur</strong> Bildung für Nachhaltigkeit an und betreuen<br />

entsprechende wissenschaftliche Prüfungsarbeiten von Studierenden(s. hierzu:<br />

Prüfungsarbeiten von K.Degen und A.Schreiber <strong>zur</strong> schulischen und <strong>zur</strong><br />

außerschulischen Umweltbildung im deutschen Teil <strong>des</strong> Biosphärenreservates,<br />

Fach Biologie, 1998).<br />

• Im Biosphärenreservat gibt es mittlerweile eine Reihe von anerkannten “Ökologischen<br />

Schulen“, die sich intensiv um die Vermittlung ökologischer Lehrinhalte<br />

und deren direkte Umsetzung im Unterrichtsumfeld bemühen. Standorte<br />

sind: Bad Dürkheim, Esthal, Landau(3x), Ilbesheim, Rodalben, Enkenbach-<br />

Alsenborn, St.Martin, Maikammer und Kaiserslautern.<br />

• Ein regionaler Fachberater für Umwelt- und Nachhaltigkeitserziehung koordiniert<br />

im Auftrag <strong>des</strong> Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung<br />

die Zusammenarbeit mit dem deutschen Träger <strong>des</strong> Biosphärenreservates.<br />

- Trainingsprogramme für Spezialisten:<br />

• Besonders hervorzuheben sind hier die verschiedenen Aktivitäten und Angebote<br />

<strong>des</strong> ’Pädagogischen Zentrums RLP’, mit seiner Zentrale in Bad Kreuznach<br />

sowie den beiden Außenstellen in Pirmasens und Landau. Dort gibt es<br />

ein eigenes Referat für Umwelterziehung. In Zusammenarbeit mit Lehrern<br />

werden didaktische und methodische Materialien zu ökologischen Themen er-<br />

31


arbeitet und in den Schulen praktisch erprobt. Anschließend werden die Materialien<br />

veröffentlicht und den Schulen <strong>zur</strong> Verfügung gestellt.<br />

• Das EFWI (Evangelisches Fort- und Weiterbildungsinstitut) in Landau hat<br />

umweltrelevante Angebote im Bereich der Erwachsenenbildung.<br />

• Das Netzwerk ökologisch profilierter Schulen wird seit 1996 mit Hilfe regionaler<br />

Fachberater für schulische Umwelt- und Nachhaltigkeitserziehung aufgebaut<br />

und gepflegt. Im Bereich Biosphärenreservates gibt es 2 Fachberater.<br />

VII.2 Einrichtungen für Bildungs- und Trainingsaktivitäten sowie öffentliche<br />

Besucherzentren<br />

1.) Einrichtungen für Bildungs- und Trainingsaktivitäten:<br />

Lehr- und Versuchsanstalt Neumühle.<br />

Lehrgänge für Lehrkräfte und verschiedene außerschulische Partner, in den<br />

Bereichen Landwirtschaft und Lan<strong>des</strong>pflege.<br />

Wald-Jugendherberge Hochspeyer.<br />

Lehrerbildung und allgemeinbildende Angebote im Bereich Waldpädagogik.<br />

Schulbauernhof ’Gut Hohenberg,’ Annweiler-Queichhambach<br />

Einrichtung der Stiftung Ökologie und Landbau. Angebote für Schulklassen<br />

und Jugendgruppen.<br />

ENERGEO-Stiftung.<br />

Diese Stiftung für Umweltbildung bietet ein breit gefächertes Veranstaltungsprogramm.<br />

Es gibt gruppenspezifische Programme und besondere Programme<br />

für Schulklassen.<br />

Ökologische Station Wilgartswiesen.<br />

SCHUR-Station (Schulnahe Umwelteinrichtung). Waldbezogene Angebote für<br />

Schulklassen. Untersuchungen im Labor für Boden-, Wasser-, Luftanalytik.<br />

Ökologische Station ’Wappenschmiede’, Fischbach bei Dahn.<br />

Zentrum für erlebnisorientierte Umweltbildung und ökologische Forschung.<br />

Kooperationen mit dem Biosphärenhaus Pfälzerwald/Nordvogesen.<br />

2.) Öffentliche Besucherzentren:<br />

Pfalzmuseum für Naturkunde, Bad Dürkheim.<br />

Informations- und Forschungszentrum für das Biosphärenreservat. Programme<br />

für Schulklassen.<br />

Biosphärenhaus Pfälzerwald/Nordvogesen, Fischbach bei Dahn.<br />

Informationszentrum für das Biosphärenreservat. Programm- und Veranstaltungsangebot<br />

für Schulklassen und Jugendgruppen. Erlebnispädagogische<br />

Angebote.<br />

32


Netzwerk und Haus der Nachhaltigkeit, Johanniskreuz.<br />

Eröffnung im Sommer 2004. Einrichtung eines Netzwerkes für Bildung und Information<br />

mit einem „Haus der Nachhaltigkeit“. Angebote für Erwachsene.<br />

Hauptzielgruppe sind neben der einheimischen Bevölkerung auch die Besucher<br />

<strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong>. Vermittlung <strong>des</strong> Nachhaltigkeitsbegriffes.<br />

Ein entscheidender Vorteil wird dabei von den als Filialen in diesem Netzwerk<br />

fungierenden Forstämtern im Biosphärenreservat gesehen, weil der traditionell<br />

enge und gute Kontakt zu den im Biosphärenreservat durchweg waldbesitzenden<br />

Kommunen, die Geschäftsbeziehungen zu den holzverarbeitenden<br />

Gewerbebetrieben sowie erfolgreiche Kooperation mit den Umweltverbänden<br />

auf örtlicher und regionaler Ebene einen Vertrauensvorschuss und Synergieeffekte<br />

bei der Nachhaltigkeitskommunikation und bei zukünftigen Projekten bedeuten.<br />

II. VERWALTUNGSASPEKTE<br />

VIII.1 Regierungsbezirk, regionale oder andere administrative Einheiten<br />

Hierarchische Auflistung der Verwaltungseinheiten, in welchen sich das Biosphärenreservat<br />

befindet<br />

Bun<strong>des</strong>land: Rheinland-Pfalz. Zuständig: Ministerium für Umwelt und Forsten.<br />

Regierungsbezirk: Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD-Süd) in<br />

Neustadt ist Aufsichts- und Bündelungsbehörde hinsichtlich nahezu aller sachlich<br />

berührten Einzelbehörden im Biosphärenreservat.<br />

Landkreise: Kreisverwaltungen Bad Dürkheim, Südliche Weinstraße, Südwestpfalz,<br />

Kaiserslautern und Donnersbergkreis sowie die Verwaltungen der<br />

kreisfreien Städte Neustadt, Landau, Pirmasens und Kaiserslautern<br />

Verbandsgemeinden: Annweiler am Trifels, Bad Bergzabern, Dahner Felsenland<br />

Dei<strong>des</strong>heim, Edenkoben, Enkenbach-Alsenborn, Eisenberg, Freinsheim,<br />

Grünstadt Land, Hauenstein, Hettenleidelheim, Hochspeyer, Kaiserslautern-<br />

Süd, Lambrecht, Landau-Land, Landstuhl, Pirmasens-Land, Rodalben, Wachenheim,<br />

Waldfischbach-Burgalben, Winnweiler sowie die verbandsfreien<br />

Städte Bad Dürkheim und Grünstadt<br />

VIII.2 Managementplan/-politik<br />

VIII.2.1 Managementpläne oder Zielvereinbarungen für das<br />

Gesamtgebiet :<br />

33


1. Verordnung zum Naturpark Pfälzerwald als deutscher Teil <strong>des</strong><br />

<strong>Biosphärenreservats</strong> Pfälzerwald-Nordvogesen<br />

2. Entwicklungskonzept für den deutschen Teil <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong><br />

Pfälzerwald-Nordvogesen, Jahr 2003<br />

3. Zielvereinbarungen anlässlich der feierlichen Übergabe der<br />

UNESCO-Urkunde für das grenzüberschreitende Biosphärenreservat<br />

im Februar 2002 in Schönau<br />

4. Handlungsprogramm <strong>des</strong> Ministeriums für Umwelt und Forsten<br />

für das Biosphärenreservat Pfälzerwald aus dem Jahr 1998<br />

5. Forstliche Rahmenkonzeption der Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz<br />

für das Biosphärenreservat Pfälzerwald aus dem<br />

Jahr 1997<br />

6. Deutsch-französischer Kooperationsvertrag <strong>zur</strong> Schaffung eines<br />

gemeinsamen grenzüberschreitenden <strong>Biosphärenreservats</strong><br />

Pfälzerwald-Nordvogesen aus dem Jahr 1996<br />

7. Pflege- und Entwicklungsplan für den Naturpark Pfälzerwald<br />

aus dem Jahr 1993<br />

VIII.2.2 Hauptmerkmale dieser Pläne und Zielvereinbarungen und Anwendungsweisen<br />

Zu 1:<br />

Die alte Naturpark-Verordnung aus dem Jahr 1984 befindet sich<br />

<strong>zur</strong> Zeit in der Novellierung und wird nun die Anerkennung <strong>des</strong><br />

Gebiets als Biosphärenreservat der UNESCO berücksichtigen.<br />

Neben der Festschreibung einer Gebietszonierung gemäß den<br />

nationalen Kriterien für die deutschen Biosphärenreservate aus<br />

dem Jahr 1995 werden auch Aussagen <strong>zur</strong> Trägerschaft <strong>des</strong><br />

<strong>Biosphärenreservats</strong> durch den Verein Naturpark Pfälzerwald<br />

und der behördlichen Zuständigkeit getroffen.<br />

Zu 2:<br />

Das Entwicklungskonzept für den deutschen Teil <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong><br />

Pfälzerwald-Nordvogesen, wurde vom wissenschaftlichen<br />

Beirat <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong> unter Mitwirkung<br />

der Geschäftsstelle <strong>des</strong> Trägervereins erarbeitet. Anschließend<br />

wurde das Konzept im Vorstand und der Mitgliederversammlung<br />

<strong>des</strong> Trägervereins beraten und verabschiedet. Das Konzept hat<br />

zunächst nur für die Mitglieder <strong>des</strong> Trägervereins bindende Wirkung,<br />

für die Gemeinden und Akteure im Biosphärenreservat<br />

dient es als Empfehlung.<br />

Der wissenschaftliche Beirat hatte es sich <strong>zur</strong> Aufgabe gemacht,<br />

34


Grundlagen eines Rahmenkonzeptes zu erarbeiten und das Ergebnis<br />

als „Entwicklungskonzept“ als Diskussionsgrundlage vorzulegen.<br />

Auf dieser Basis sollen möglichst schnell vorhandene<br />

Aktivitäten im BR auf ihre Relevanz beurteilt, ggf. modifiziert oder<br />

gebündelt und vorhandene Lücken durch neue Aktivitäten<br />

gezielt geschlossen werden können. Ein solches, von Beginn an<br />

nicht auf Dauer angelegtes Konzept, hat den Vorteil, sich leichter<br />

aktualisieren zu lassen. Vor allem können die Erfahrungen<br />

und Ergebnisse der deutsch-französischen Zusammenarbeit<br />

schrittweise berücksichtigt werden, um so in absehbarer Zeit zu<br />

einem integrierten Gesamtkonzept zu kommen. Dazu sollten laufende<br />

und neue Aktivitäten daraufhin geprüft werden, ob sie bilateral<br />

durchgeführt werden können. Sie sollten möglichst im engeren<br />

(geographischen) Sinne grenzüberschreitend sein oder<br />

zumin<strong>des</strong>t an örtlich getrennten Objekten mit abgestimmten Zielen<br />

und Methoden bearbeitet werden.<br />

Das Entwicklungskonzept hat den Vorteil einer übergreifenden<br />

Darstellung aus einer Hand. Zur Vollständigkeit und besseren<br />

Verständnis werden in den beiden <strong>ersten</strong> Abschnitten die allgemeinen<br />

Grundsätze und Ziele von Biosphärenreservaten kurz<br />

zusammengefasst sowie die Einteilung in Kern-, Pflege und<br />

Entwicklungszone erläutert. Für die Bereiche Zonierung, Nachhaltige<br />

Entwicklung der Flächen und Naturressourcen, Nachhaltige<br />

wirtschaftliche Entwicklung, Informations- und Kommunikationskonzept,<br />

Umweltbildung sowie Umwelt-Monitoring und Umweltforschung<br />

sind weitergehende Ziele formuliert.<br />

Das vorgelegte Entwicklungskonzept für den Pfälzerwald ist als<br />

Diskussionsgrundlage für einen Abstimmungsprozess zwischen<br />

allen Beteiligten, Betroffenen und Interessierten zu verstehen,<br />

als <strong>des</strong>sen Ergebnis eine allseits akzeptierte Grundlage für Planungen<br />

und konkrete Maßnahmen im Biosphärenreservat stehen<br />

sollte.<br />

Zu 3:<br />

Hierbei handelt es sich um eine Sammlung von Willenserklärungen<br />

und Visionen der zuständigen deutschen und französischen<br />

politischen Entscheidungsträger im Hinblick auf die zukünftige<br />

Entwicklung <strong>des</strong> grenzüberschreitenden <strong>Biosphärenreservats</strong>.<br />

Endziel soll es sein, beiderseits der Grenze eine einheitliche<br />

Entwicklung gemäß den Vorgaben der UNESCO voranzutreiben<br />

und dem deutsch-französischen Biosphärenreservat eine rechtliche<br />

und organisatorische Eigenständigkeit zu geben.<br />

Zu 4:<br />

Das Land Rheinland-Pfalz betrachtet das Biosphärenreservat als<br />

Modellregion für nachhaltige Entwicklung und bietet sich gegenüber<br />

dem Träger als Projektpartner der Nachhaltigen Entwicklung<br />

an. Mit dem Handlungsprogramm sollen die gesellschaftli-<br />

35


chen Bereiche Bildung/Information, Produktion, Planung und<br />

Dienstleistung so angesprochen werden, dass aus ihrem Zusammenwirken<br />

Entwicklungsperspektiven für das Biosphärenreservat<br />

entstehen und getragen werden. Die Angebote <strong>des</strong> Ministeriums<br />

aus den Bereichen Naturschutz und Landschaftspflege,<br />

Wasserwirtschaft und Forstwirtschaft, die im Handlungsprogramm<br />

gebündelt sind, richten sich an den Träger, betreffen diese<br />

vier gesellschaftlichen Bereiche und fordern <strong>zur</strong> Kooperation<br />

über die Bereichsgrenzen hinweg. Die Verwirklichung <strong>des</strong> Gesamtkonzepts<br />

soll zukünftig vor allem im Rahmen von Schlüsselprojekten<br />

geschehen, die in Zusammenwirken mit Kooperationspartnern<br />

in der Region umgesetzt werden sollen.<br />

Zu 5:<br />

Die forstliche Rahmenkonzeption der früheren Bezirksregierung<br />

Rheinhessen-Pfalz enthält eine Vielzahl konkreter Umsetzungsmaßnahmen,<br />

allerdings nur für den forstlichen Bereich im deutschen<br />

Teil <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong> Pfälzerwald-Nord-vogesen.<br />

Zu 6:<br />

Beeinflusst durch die gute Atmosphäre bei der Zusammenarbeit<br />

und getragen von dem Wunsch, zu einer engeren Beziehung der<br />

Bevölkerung beiderseits der Grenze und <strong>zur</strong> politischen Annäherung<br />

in den betreffenden Regionen beizutragen, wurde im Jahr<br />

1996 von den beiden Naturparken mit Unterstützung der zuständigen<br />

staatlichen Stellen in Deutschland und Frankreich ein Vertrag<br />

<strong>zur</strong> Schaffung eines grenzüberschreitenden deutschfranzösischen<br />

<strong>Biosphärenreservats</strong> unterzeichnet.<br />

Der französische Naturpark Nordvogesen wurde bereits im Jahr<br />

1989, drei Jahre vor dem Naturpark Pfälzerwald, von der<br />

UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt. In den folgenden<br />

Jahren wurde u.a. auch mit finanzieller Unterstützung im Rahmen<br />

der INTERREG- und Life-Programme der Europäischen Union<br />

mit zunehmender Intensität eine ganze Reihe grenzüberschreitender<br />

Aktivitäten begonnen, wie z.B.<br />

- gemeinsame Sitzungen der deutschen und französischen<br />

Naturparkgremien,<br />

- Aufbau eines gemeinsamen geografischen Informationssystems,<br />

- gemeinsame Information der Naturpark-Besucher und der<br />

Verantwortlichen beiderseits der Grenze durch Ausstellungen,<br />

Messestände, Informationstafeln, Führungsprogramme,<br />

- Herausgabe gemeinsamer Karten und Broschüren,<br />

- Forschung und Monitoring z.B. <strong>zur</strong> Erarbeitung grenzüberschreitender<br />

gemeinsamer Pflegekonzepte für wertvolle<br />

Landschaftsbereiche, Erhebung der Luftqualität mittels<br />

Flechten, Untersuchungen <strong>zur</strong> Wiedereinbürgerung<br />

ausgestorbener Arten.<br />

36


Ziel <strong>des</strong> Vertrages ist es, ein grenzüberschreiten<strong>des</strong> deutschfranzösischen<br />

<strong>Biosphärenreservats</strong> zu errichten. Dies wurde im<br />

Jahr 2002 erreicht. Damit war auch die Voraussetzung geschaffen<br />

für eine gemeinsame Entwicklung und Schaffung einer<br />

rechtlichen und organisatorischen Eigenständigkeit.<br />

Zu 7:<br />

Der Pflege- und Entwicklungsplan für den Naturpark Pfälzerwald<br />

bindet in einer Art Selbstverpflichtung lediglich die Mitglieder <strong>des</strong><br />

Vereins, d.h. die Landkreise und kreisfreien Städte. Für die übrigen<br />

Planungsträger, z.B. Gemeinden und Verbandsgemeinden,<br />

hat er lediglich empfehlenden Charakter und weist Handlungsfelder<br />

auf. Darüberhinaus sind sehr viele inhaltliche Aussagen im<br />

Rahmen der Erstellung einschlägiger und verbindlicher Planwerke<br />

von Raumordnung/Lan<strong>des</strong>planung und Naturschutz aufgegriffen<br />

und berücksichtigt worden.<br />

VIII.2.3 Zuständige Behörden und Institutionen für die gesamte Umsetzung<br />

dieses Planes<br />

Zu 1: Ministerium für Umwelt und Forsten sowie die für Naturschutz<br />

örtlich zuständigen Lan<strong>des</strong>pflegebehörden<br />

Zu 2: Verein Naturpark Pfälzerwald e.V.<br />

Zu 3: Zweckverband SYCOPARC als Träger <strong>des</strong> französischen<br />

Teils <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong> und Verein Naturpark Pfälzerwald<br />

als Träger <strong>des</strong> deutschen Teils<br />

Zu 4: Land Rheinland-Pfalz - Ministerium für Umwelt und Forsten<br />

als federführen<strong>des</strong> Ministerium für das Biosphärenreservat<br />

Zu 5: Abteilung Forsten bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion<br />

Süd in Neustadt<br />

Zu 6: Die beiden Trägerorganisationen <strong>des</strong> Naturparks Pfälzerwald<br />

und <strong>des</strong> Naturparks Nordvogesen<br />

Zu 7: Verein Naturpark Pfälzerwald<br />

VIII.2.4 Anzahl <strong>des</strong> Personals im Biosphärenreservat<br />

1. Personal beim Trägerverein: 5<br />

2. Personal der Forstverwaltung: 10<br />

3. Personal bei der Lan<strong>des</strong>pflege: ca. 15<br />

37


VIII.2.5 Finanzierung und jährlicher Etat<br />

Haushalts- und Wirtschaftsplan <strong>des</strong> Trägervereins (in Euro):<br />

Ist 2002 Soll 2003 Soll 2004 Soll 2005<br />

----------------------------------------------------------------------<br />

Ausgaben:<br />

1. Personal 323.347 338.150 344.100 349.400<br />

2. Sachmittel 81.540 57.700 60.600 57.100<br />

3. Projekte 206.237 309.900 432.700 467.000<br />

4. Vermögen 1.772 0 2.500 2.500<br />

------------------------------------------------------------------------------<br />

Gesamt 612.896 705.750 839.900 876.000<br />

Einnahmen:<br />

1. Mitgl.beitrg. 275.000 275.000 275.000 275.000<br />

2. Lan<strong>des</strong>mittel 239.042 298.900 387.600 397.600<br />

3. EU-Mittel 60.000 80.000 115.000 125.000<br />

4. Nordvogesen 25.611 20.000 26.700 30.000<br />

5. Sonstige 13.243 31.850 35.600 48.400<br />

------------------------------------------------------------------------------<br />

Gesamt 612.896 705.750 839.900 876.000<br />

Mitgl.beitrg. = Beiträge der Mitglieder <strong>des</strong> Trägervereins, je nach Größe der<br />

Gebietsfläche im Naturpark bzw. Zahl der Einwohner<br />

Lan<strong>des</strong>mittel = Finanzhilfe <strong>des</strong> Ministeriums für Umwelt und Forsten , z.T.<br />

als institutionelle Förderung <strong>des</strong> Trägervereins, z.T. als Zuschüsse<br />

für Maßnahmen und Projekte.<br />

EU-Mittel =Fördermittel der Europäischen Union aus dem INTERREG-III-<br />

Programm<br />

Nordvogesen =Kofinanzierung grenzüberschreitender Projekte durch den<br />

Träger <strong>des</strong> Naturparks Nordvogesen<br />

Sonstige = Spenden, Sponsoring, Zinseinnahmen<br />

VIII.2.6 Zuständige Bündelungs- und Aufsichtsbehörde ist die Strukturund<br />

Genehmigungsdirektion Süd in Neustadt unter der Supervision<br />

<strong>des</strong> Ministeriums für Umwelt und Forsten.<br />

VIII.2.7 Mechanismus der Abstimmung und Koordinierung zwischen diesen<br />

verschiedenen Behörden:<br />

Die Abstimmung mit den staatlichen Behörden erfolgt über die<br />

Geschäftstelle <strong>des</strong> Trägervereins Naturpark Pfälzerwald e.V.,<br />

der laut Verordnung für die einheitliche Entwicklung <strong>des</strong> Gebiets<br />

zuständig ist. Wichtige Entscheidungen werden im Vorstand und<br />

in der Mitgliederversammlung <strong>des</strong> Trägervereins getroffen.<br />

Auf der Ebene der Ministerien wurde eine interministerielle Arbeitsgruppe<br />

für das Biosphärenreservat gebildet. Eine Abstimmung<br />

zwischen Land und Trägerverein erfolgt im Vorstand <strong>des</strong><br />

38


Vereins und im deutsch-französischen Lenkungsausschuss für<br />

das grenzüberschreitende Biosphärenreservat Pfälzerwald-<br />

Nordvogesen.<br />

VIII.2.8 Angabe der nationalen (oder Länder- bzw. Provinz-) Behörde, an<br />

welche das Biosphärenreservat <strong>Bericht</strong> erstattet<br />

Zum Nachweis der ordnungsgemäßen Verwendung der institutionellen<br />

Förderung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> für das Biosphärenreservat legt<br />

der Trägerverein jährlich einen Geschäftsbericht und eine Jahresrechnung<br />

vor.<br />

In der neuen Gebietsverordnung ist eine jährliche <strong>Bericht</strong>spflicht<br />

<strong>des</strong> Trägervereins gegenüber dem Land vorgesehen. Dabei soll<br />

über den Stand der Umsetzung sowie über sonstige Entwicklungen<br />

und Entscheidungen mit erheblicher Bedeutung für die<br />

Schutzziele <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong> informiert werden.<br />

VIII.3 Mechanismus der Verständigung mit den örtlichen Gemeinschaften<br />

VIII.3.1 Geben Sie an, wie und in welchem Umfang die lokale Bevölkerung,<br />

die im oder in der Nähe <strong>des</strong> Biosphärenreservates wohnt,<br />

• bei der Nominierung <strong>des</strong> Biosphärenreservates einbezogen<br />

wurde<br />

• an Entscheidungsprozessen und Management-Ressourcen<br />

beteiligt ist<br />

Anders als in den neuen Bun<strong>des</strong>ländern, wo die Biosphärenreservate<br />

von staatlicher Seite kurz vor der deutschen Vereinigung<br />

unter Schutz gestellt wurden, hat sich im Pfälzerwald die Entwicklung<br />

im Laufe der letzten Jahrzehnte fast organisch vollzogen<br />

und basiert auf einer langen Tradition: Angefangen mit der<br />

Festschreibung eines Planungsraumes <strong>zur</strong> Erholungsvorsorge<br />

im Jahr 1959, weiter über die Unterschutzstellung als Landschaftsschutzgebiet<br />

und später als Naturpark im Jahr 1976. Im<br />

Jahr 1992 fand schließlich die Anerkennung als Biosphärenreservat<br />

der UNESCO statt. 1998 wurde das Gebiet deutscher<br />

Teil eines grenzüberschreitenden <strong>Biosphärenreservats</strong>.<br />

Um den Naturpark Pfälzerwald zu stärken, wurde mit Unterstützung<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Rheinland-Pfalz durch den Zusammenschluss<br />

von neun kommunalen Gebietskörperschaften und dem Bezirksverband<br />

Pfalz sowie Umweltverbänden und Wandervereinen im<br />

Jahr 1982 der Verein Naturpark Pfälzerwald e.V. gegründet.<br />

Damit wurde auch die Selbstverantwortung der pfälzischen Bevölkerung<br />

für ihre Landschaft gestärkt und die Identifikation mit<br />

dem Naturparkgedanken gefördert. Aus dieser Selbstverantwortung<br />

wuchs der Wunsch, den Naturpark Pfälzerwald zu einer<br />

Vorbildlandschaft mit Modellfunktion zu entwickeln. Da sich zu-<br />

39


dem die Chance einer intensiveren Zusammenarbeit mit dem<br />

angrenzenden französischen Naturpark Vosges du Nord eröffnete,<br />

stellte der Naturpark e.V. mit Unterstützung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> im<br />

Jahr 1991 bei der UNESCO den Antrag auf Anerkennung <strong>des</strong><br />

Naturparks Pfälzerwald als Biosphärenreservat und Aufnahme in<br />

das Weltnetz der Biosphärenreservate.<br />

Heute hat der Trägerverein neben den Gebietskörperschaften<br />

folgende weitere Mitglieder: der Verein für Naturforschung und<br />

Lan<strong>des</strong>pflege Pollichia e.V., der Pfälzerwald-Verein, die Schutzgemeinschaft<br />

Deutscher Wald e.V., der Touristenverein "Die Naturfreunde"<br />

e.V., der BUND Rheinland Pfalz e.V., die GNOR<br />

Rheinland-Pfalz e.V., der Pfer<strong>des</strong>portverband Pfalz e.V., der<br />

Deutsche Alpenverein e.V., die Vereinigung der Pfälzer Kletterer<br />

e.V., die Stiftung Ökologie und Landbau sowie die Maria-Luise-<br />

Hatzfeld-Stiftung. Als Organe <strong>des</strong> Vereins gibt es neben Mitgliederversammlung<br />

und Vorstand einen Beirat, der den Vorstand in<br />

allen Fachfragen berät.<br />

Dazu gibt es einen wissenschaftlichen Beirat für das Biosphärenreservat<br />

und diverse deutsch-französische Arbeitsgruppen für<br />

das grenzüberschreitende Biosphärenreservat, in denen viele<br />

Akteure aus der Region vertreten sind. Die Zusammensetzung<br />

der Vereinsmitglieder und die Vielzahl der Beratungsgremien<br />

zeigen, dass viele gesellschaftliche Kräfte in die Arbeit <strong>des</strong> Trägervereins<br />

integriert sind und eine möglichst weitreichende Pluralisierung<br />

und Demokratisierung der Institution Biosphärenreservat<br />

erreicht worden ist.<br />

Belegbare Resultate hierfür ist u.a. das weit über die satzungsgemäße<br />

Verpflichtung hinausgehende Engagement vieler Mitglieder<br />

für das Biosphärenreservat, z.B. die Durchführung von<br />

Tagungen und Symposien zum Thema, die Errichtung von Informationsstellen<br />

zum Biosphärenreservat (vgl. Biosphärenhaus),<br />

die Förderung der Regionalvermarktung, die Durchführung<br />

einer LEADER-Plus Initiative unter dem Dach <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong>,<br />

die Beteiligung an Arbeitsgruppen und Beiräten<br />

usw.. Außerdem ist durch die Zusammensetzung <strong>des</strong> Trägervereins<br />

die Unabhängigkeit von fachlichen und regionalen Einzelinteressen<br />

gewährleistet.<br />

VIII.4 Geben Sie an, ob Sie der Meinung sind, dass die Teilnahme der lokalen<br />

Kommunen zufriedenstellend ist und wenn nicht, welche Maßnahmen vorgesehen<br />

sind, diese Situation zu verbessern<br />

Die Beteiligung der kleineren Kommunen geschieht über diverse Arbeits- und<br />

Projektgruppen. Die großen kreisfreien Städte sind als Mitglieder <strong>des</strong> Trägervereins<br />

direkt an den wichtigsten Entscheidungen <strong>des</strong> Trägervereins beteiligt.<br />

40


Eine direkte Beteiligung aller Kommunen an den Entscheidungsprozessen der<br />

Verwaltung ist wegen der großen Zahl von Kommunen (106), die Flächenanteile<br />

am Pfälzerwald haben, nur schwer möglich. Die geringe Zahl von Akzeptanzproblemen<br />

seitens der Kommunen zeigen, dass diese Form der Beteiligung<br />

zumin<strong>des</strong>t ausreichend ist.<br />

VIII.5 Schutzrecht der Kernzone und evtl. der Pufferzone - Rechtsform<br />

Das gesamte Gebiet <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong> wird durch die "Lan<strong>des</strong>verordnung<br />

über den Naturpark Pfälzerwald als deutscher Teil <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong><br />

Pfälzerwald-Nordvogesen" unter Schutz gestellt. Die Kernzonen und<br />

Pflegezonen sind darin zusätzlich zu besonderen Schutzzonen bestimmt.<br />

VIII.6 Landbesitz jeder Zone<br />

VIII.6.1 Prozentsatz der Eigentumsverhältnisse hinsichtlich nationaler,<br />

Länder/Provinz bzw. lokaler Verwaltung, privat etc.<br />

VIII.6.1.1 Kernzone<br />

Rund 92% der nahezu ganz bewaldeten Flächen in den Kernzonen<br />

sind im Eigentum der Lan<strong>des</strong>forsten Rheinland-Pfalz und<br />

damit Staatsflächen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Rheinland-Pfalz. 8% der Flächen<br />

sind in kommunalem Eigentum der Städte Neustadt und<br />

Kaiserslautern. Private Flächen sind nicht vorhanden.<br />

VIII.6.1.2 Pflegezone<br />

Ähnlich wie bei den Kernzonen ist der überwiegende Teil der<br />

Pufferzonen in öffentlichem Besitz. Rund 65% sind im Eigentum<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>, ca. 30% im Eigentum der Kommunen und nur etwa<br />

5% der Flächen sind Privateigentum. Bei letzteren handelt es<br />

sich vor allem um Wiesenflächen und Weinbergsbrachen.<br />

VIII.6.1.3 Entwicklungszone<br />

Der bewaldete Flächenanteil der Übergangszone ist überwiegend<br />

in öffentlichem Eigentum (zum größten Teil Gemeindewald).<br />

Abgesehen von den Verkehrsflächen sind nahezu alle<br />

Flächen außerhalb <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> in Privatbesitz.<br />

VIII.6.2 Absehbare Änderungen beim Landbesitz<br />

Größere Änderungen beim Landbesitz sind nicht absehbar.<br />

VIII.6.3 Gibt es ein Landerwerbsprogramm zum Kauf von privatem Land<br />

oder Pläne <strong>zur</strong> Privatisierung von öffentlichem Land?<br />

Es gibt kein Landerwerbsprogramm, das im Gebiet von Bedeutung<br />

wäre. Konkrete Pläne <strong>zur</strong> Privatisierung von Flächen sind<br />

ebenfalls nicht vorhanden.<br />

41


III. ZUSAMMENFASSUNG<br />

Kurze Rechtfertigung der Art und Weise, wie das Biosphärenreservat je<strong>des</strong> Kriterium<br />

von Artikel 4 erfüllt<br />

IX.1 Repräsentative wirtschaftliche Systeme - Abstufung menschlicher Eingriffe<br />

Es wurden alle repräsentativen wirtschaftlichen Systeme erfasst. Der Grad der<br />

menschlichen Einflussnahme geht von Wildnisgebiet bis hin zu intensivstem<br />

Weinanbau.<br />

IX.2 Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt<br />

Im Zusammenhang mit den intensiv genutzten und teilweise hoch industrialisierten<br />

Landschaften rings um das Biosphärenreservat besitzt es eine sehr<br />

große Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt, da es Rückzugsraum<br />

für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten bietet, die früher in der Region<br />

weit verbreitet waren.<br />

IX.3 Methoden <strong>zur</strong> nachhaltigen Nutzung auf regionaler Ebene<br />

Wegen der beschränkten finanziellen Mittel konzentriert sich die Erarbeitung<br />

von Methoden <strong>zur</strong> nachhaltigen Nutzung auf regionaler Ebene <strong>zur</strong> Zeit noch<br />

auf erste Schlüsselprojekte im Bereich der Land- und Forstwirtschaft; in Ansätzen<br />

auch auf Bereiche <strong>des</strong> Tourismus, was jedoch der Bevölkerung <strong>des</strong><br />

Gebiets und deren teilweise recht hohen Erwartungen an das Biosphärenreservat<br />

noch nicht gerecht wird.<br />

IX.4 Angemessene Größe <strong>zur</strong> Erfüllung der drei Funktionen<br />

Mit seiner Größe von 179.000 Hektar erscheint das Gebiet ausreichend groß<br />

für die Erfüllung der Funktionen. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass über<br />

75% der Fläche bewaldet und geologische Struktur und Naturausstattung relativ<br />

homogen sind.<br />

IX.5 Angemessene Zonierung <strong>zur</strong> Erfüllung der drei Funktionen<br />

Die im Anhalt an die nationalen Kriterien für Biosphärenreservate im Jahr<br />

2000 vorgenommene Zonierung erfüllt die drei Funktionen vollständig und<br />

kann als angemessen angesehen werden.<br />

IX.6 Beteiligung der öffentlichen Behörden und lokalen Gemeinschaften<br />

Die Beteiligung wird als in ausreichendem Maße gegeben beurteilt.<br />

IX.7 IX.7.1 Mechanismus, menschliche Nutzung und Aktivitäten zu steuern<br />

42


Die Naturparkverordnung hat sich in Verbindung mit den daraus abgeleiteten<br />

Flächennutzungsplanungen als geeignete Basis für die Steuerung<br />

menschlicher Nutzungen und Aktivitäten erwiesen.<br />

In der Fläche tragen spezielle Maßnahmen <strong>zur</strong> Besucherlenkung, z.B.<br />

die Ausweisung von Rad- und Wanderwegen, die Ausweisung von<br />

Wanderparkplätzen und die Schaffung von attraktiven Angeboten mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln, in geeigneter Weise dazu bei, die Naturbelastungen<br />

durch die Touristen möglichst gering zu halten.<br />

IX.7.2 Managementplan oder -politik<br />

Das Entwicklungskonzept <strong>des</strong> wissenschaftlichen Beirats kann nach<br />

Verabschiedung durch die zuständigen Gremien <strong>des</strong> Trägervereins als<br />

Managementplan für das Biosphärenreservat dienen. Für die jeweiligen<br />

Teilgebiete müssen jedoch noch weitere Konkretisierungen erarbeitet<br />

werden.<br />

IX.7.3 Behörde oder Mechanismus zu <strong>des</strong>sen Umsetzung<br />

Der Verein Naturpark Pfälzerwald hat sich bisher sehr gut als Trägerorganisation<br />

für das Biosphärenreservat bewährt. Die Umsetzung der<br />

Ziele und Erfüllung der Aufgaben durch Heranzierung geeigneter Kooperationspartner<br />

in der Region (Netzwerk und Haus der Nachhaltigkeit,<br />

Biosphärenhaus, Pfalzmuseum für Naturkunde, Landwirtschaftliche<br />

Versuchsanstalt Neumühle usw.) ist nicht nur aus finanzieller Sicht<br />

sinnvoll, sondern kann wegen der damit verbundenen Schaffung einer<br />

breiten Basis für das Biosphärenreservat modellhaft für alle Biosphärenreservate<br />

sein. So können z.B. die derzeit noch bestehenden Defizite<br />

beim Trägerverein im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit für das Biosphärenreservat<br />

durch eine enge Kooperation mit dem Biosphärenhaus,<br />

dem Bildungszentrum Wappenschmiede und dem Haus der<br />

Nachhaltigkeit geschlossen werden.<br />

IX.7.4 Programme für Forschung, Monitoring, Bildung und Training<br />

Die Programme für Forschung, Monitoring, Bildung und Training sind<br />

sicherlich ausbaufähig und sollten, anders als in der Vergangenheit,<br />

besser koordiniert und zentral zusammengeführt werden.<br />

IX.8 Hat das Biosphärenreservat gemeinsame Aktivitäten mit anderen Biosphärenreservaten<br />

(Austausch von Informationen und Personal, gemeinsame Programme<br />

etc.) ?<br />

IX.8.1 Auf nationaler Ebene<br />

Mitarbeit im Erfahrungsaustausch der Biosphärenreservate,Mitwirkung an<br />

gemeinsamen Publikationen und Teilnahme an Arbeitsgruppen<br />

IX.8.2 Durch “Zwillings”-und/oder grenzüberschreitende<br />

43


Biosphärenreservate<br />

Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem französischen Naturpark<br />

Nordvogesen im Rahmen <strong>des</strong> grenzüberschreitenden <strong>Biosphärenreservats</strong>.<br />

Als aktuelle gemeinsame Aktivitäten können beispielhaft genannt werden:<br />

• Wissenschaftliches Jahrbuch <strong>des</strong> grenzüberschreitenden Biosphärenreservates<br />

Pfälzerwald – Nordvogesen<br />

Das „wissenschaftliche Jahrbuch (Annales scientifiques de la Réserve de<br />

Biosphère trans-frontalière Vosges du Nord – Pfälzerwald) dient der Publikation<br />

von wissenschaftlichen Arbeiten, die mit der Umwelt (Flora, Fauna,<br />

Ökosysteme, Einfluss <strong>des</strong> Menschen auf die Umwelt, etc.) im Zusammenhang<br />

stehen. Es wird herausgegeben von den beiden Naturparken unter<br />

Leitung der beiden wissenschaftlichen Beiräte.<br />

• Symposien zu Naturerbe und Verkehr<br />

Zum Thema „Naturerbe im Biosphärenreservat Pfälzerwald - Vosges du<br />

Nord, Erfassung, Management und Schutz“ (Patrimoine naturel dans la<br />

Réserve de Biosphère Vosges du Nord – Pfälzerwald; étude, gestion et protection)<br />

und "Verkehr in sensiblen Naturräumen" fanden im Jahr 2001 und<br />

2003 Symposien im Biosphärenhaus statt. Fachleute aus verschiedenen<br />

Ländern referierten, diskutierten und vereinbarten in verschiedenen<br />

Workshops weitere Zusammenarbeit. Die Vorträge werden in einem Sonderheft<br />

der „Annales Scientifique“ publiziert. Die Reihe wird fortgesetzt.<br />

• Grenzüberschreiten<strong>des</strong> Naturwaldreservat<br />

Das grenzüberschreitende Naturwaldreservat „Adelsberg-Lutzelhardt“<br />

(401 ha) ist ein gemeinsames Projekt von Lan<strong>des</strong>forsten Rheinland-Pfalz<br />

und französischer Staatsforstverwaltung (Office National de Forêt, ONF).<br />

Es dient der Forschung, dem Naturschutz und der Umweltbildung.<br />

Grenzüberschreitende Jagdkonzepte sind in der Entwicklung. Im beratenden<br />

Komitee sind staatliche und nichtstaatliche Partner aus beiden Ländern<br />

vertreten.<br />

• Deutsch-französische Arbeitsgruppen<br />

„Biodiversität“ und "Umweltbildung"<br />

Die Arbeisgruppen dienen der kontinuierlichen Zusammenarbeit und dem<br />

Informations- und Erfahrungsaustausch von Fachleuten aus beiden Ländern.<br />

Ziel sind gemeinsame, beispielhafte Projekte zum Wohl der „Natur<br />

ohne Grenzen“.<br />

• Artenschutzprojekt „Pro Luchs“<br />

Die „Initiative Pro Luchs“ will die natürliche Rückkehr <strong>des</strong> Luchses fördern.<br />

Sie wird koordiniert von der deutschen Geschäftsstelle <strong>des</strong> grenzüberschreitenden<br />

<strong>Biosphärenreservats</strong>. Beteiligt sind u.a. Lan<strong>des</strong>forsten, Jagdverwaltung,<br />

Jägerschaft, Naturschutzverwaltung, Naturschutzverbände,<br />

44


Forschungseinrichtungen aus beiden Ländern. Es wurde ein flächendecken<strong>des</strong><br />

Netz von Luchsberatern aufgebaut, das dem Monitoring dient.<br />

• Bach ohne Grenzen – Ruisseau sans Frontiere<br />

Idee und Konzept für den grenzüberschreitenden Gewässererlebnispfad<br />

Eppenbrunn-Walschbronn gehen auf das Forstamt Eppenbrunn <strong>zur</strong>ück und<br />

wurden vom Vorsitzenden <strong>des</strong> Angelsportvereins aufgegriffen. Inzwischen<br />

hat die Verbandsgemeinde Pirmasens-Land die Trägerschaft und Projektführung<br />

übernommen, Kontakte <strong>zur</strong> französischen Gemeinde Walschbronn<br />

wurden hergestellt. Das Forstamt Eppenbrunn unterstützt das Projekt gemeinsam<br />

mit der Zentralstelle der Forstverwaltung, indem es Flächen für<br />

Renaturierungsmaßnahmen <strong>zur</strong> Verfügung stellt, Pflegemaßnahmen durchführt<br />

und beim Bau von Einrichtungen behilflich ist.<br />

IX.8.3 Innerhalb <strong>des</strong> Weltnetzwerkes (einschl. regionaler Netzwerke)<br />

Bisher sind im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen keine diesbezüglichen<br />

regelmäßigen oder institutionalisierte Aktivitäten vorhanden, da<br />

keine klaren Vorgaben bestehen. Hier ist die UNESCO zukünftig stärker gefragt.<br />

Die UNESCO sollte stärker für die tatsächliche Verknüpfung <strong>des</strong><br />

Weltnetzes der Biosphärenreservate sorgen. Im vorhandenen Weltnetz fehlen<br />

genauere internationale Vorgaben über Form und Inhalte der Zusammenarbeit<br />

und den Austausch zwischen den einzelnen Biosphärenreservaten.<br />

Auch sollten stärkere Impulse für gemeinsame, die Biosphärenreservate<br />

verbindende Aktivitäten im Bereich Forschung und Monitoring gegeben<br />

werden.<br />

IX.8.4 Aufgetretene Hindernisse, zu ergreifende Maßnahmen, und,<br />

falls erforderlich, erwartete Unterstützung durch das Sekretariat<br />

Aus dem Rohstoff Holz konnte in der waldreichen Region bisher trotz ermutigender<br />

Beispiele, die meist von der staatlichen Forstverwaltung initiiert<br />

wurden, noch nicht ausreichend Kapital geschlagen werden, da der Großteil<br />

der Holzveredelungs- und Wertschöpfungskette außerhalb <strong>des</strong> Gebietes<br />

stattfindet. Daher müssen weitere Initiativen in diesem Bereich ergriffen<br />

werden, die <strong>zur</strong> Wertschöpfung <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> für die Region beitragen. Zielführend<br />

erscheinen dabei zahlreiche Projekte aus der“ Gebietsbezogenen<br />

integrierten Entwicklungsstrategie“(GIEP) der Lokalen Aktionsgruppe (LAG)<br />

„Zentraler und Südlicher Pfälzerwald“ im Rahmen <strong>des</strong> europäischen<br />

LEADER+-Programmes.<br />

Ab 2004 soll zudem das „Netzwerk und Haus der Nachhaltigkeit eine tragende<br />

Rolle im Hinblick auf neue Initiativen <strong>zur</strong> Wertschöpfung <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong><br />

für die Region spielen.<br />

45


Anlage 1<br />

Eine mögliche Unterstützung <strong>des</strong> Sekretariats könnte durch das Einbringen<br />

von „Best-Practice-Ansätzen“ aus anderen Biosphärenreservaten als Diskussionsgrundlage<br />

sowie die Mithilfe bei der Entwicklung neuer Projekte im<br />

Rahmen <strong>des</strong> laufenden Forschungsvorhabens „Nachhaltiges Wirtschaften<br />

in Biosphärenreservaten“ erfolgen.“<br />

Dokumentationsmappe<br />

<strong>zur</strong> <strong>ersten</strong> periodischen <strong>Überprüfung</strong> <strong>des</strong> deutschen Teils<br />

Inhalt:<br />

<strong>des</strong> UNESCO-<strong>Biosphärenreservats</strong><br />

Pfälzerwald–Nordvogesen<br />

1. <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>ersten</strong> periodischen <strong>Überprüfung</strong><br />

2. Anlagen zum <strong>Bericht</strong><br />

- Entwicklungskonzept <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong> Pfälzerwald-Nordvogesen,<br />

Entwurfstand Juni 2003<br />

46


- Dokumentation anlässlich der feierlichen Übergabe der UNESCO-Urkunde für<br />

das grenzüberschreitende Biosphärenreservat im Jahr 2002<br />

- Handlungsprogramm <strong>des</strong> Ministeriums für Umwelt und Forsten für das Biosphärenreservat<br />

Pfälzerwald aus dem Jahr 1998<br />

- Forstliche Rahmenkonzeption der Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz für das<br />

Biosphärenreservat Pfälzerwald aus dem Jahr 1997<br />

- Deutsch-französischer Kooperationsvertrag <strong>zur</strong> Schaffung eines gemeinsamen<br />

grenzüberschreitenden <strong>Biosphärenreservats</strong> Pfälzerwald-Nordvogesen<br />

aus dem Jahr 1996<br />

3. Karten<br />

4. Aktivitäten im Biosphärenreservat<br />

- Dokumentation der Umweltbildungsaktivitäten im Biosphärenreservat<br />

- <strong>Bericht</strong> zu den Ergebnissen der deutsch-französischen Zusammenarbeit<br />

- Aktuelle Projekte und Forschungsansätze im Biosphärenreservat<br />

- Geschäftsberichte der Jahre 1999 und 2000<br />

5. Sammlung von Veröffentlichungen<br />

6. Pressemeldungen<br />

Anlage 2 Vorentwurf der neuen Verordnung für das Biosphärenreservat:<br />

Lan<strong>des</strong>verordnung<br />

über den<br />

Naturpark „ Pfälzerwald“<br />

als deutscher Teil <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong> Pfälzerwald-<br />

Nordvogesen<br />

Stand: Oktober 2003<br />

Auf Grund <strong>des</strong> § 19 <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegegesetzes in der Fassung vom 5. Februar<br />

1979 (GVBl. S. 36), zuletzt geändert durch Artikel 65 <strong>des</strong> Euro-<br />

47


Anpassungsgesetzes Rheinland-Pfalz vom 06. Februar 2001 (GVBl.Nr.3, S.29 ),<br />

wird im Einvernehmen mit der ob<strong>ersten</strong> Lan<strong>des</strong>planungsbehörde verordnet:<br />

Bestimmung zum Naturpark<br />

§ 1<br />

(1) Der in § 2 näher bezeichnete und in der als Anlage 1 beigefügten Karte ge-<br />

kennzeichnete Landschaftsraum wird zum Naturpark bestimmt. Er trägt die Be-<br />

zeichnung „Naturpark Pfälzerwald“.<br />

(2) Die §§ 4 bis 8 gelten nicht<br />

1. für Flächen im Geltungsbereich eines Bebauungsplanes, für die eine bauliche<br />

Nutzung festgesetzt ist; dies gilt auch für künftige Bebauungspläne<br />

ab dem Zeitpunkt ihrer Verbindlichkeit, sofern die zuständige Lan<strong>des</strong>pflegebehörde<br />

für die Nutzungsänderung vorher ihr Einvernehmen erklärt hat;<br />

2. für Flächen innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile im Sinne<br />

<strong>des</strong> § 34 <strong>des</strong> Baugesetzbuches;<br />

3. für Abbauflächen von Bodenschätzen, für die zum Zeitpunkt <strong>des</strong> Inkrafttretens<br />

dieser Verordnung eine behördliche Abbaugenehmigung erteilt<br />

war.<br />

Abgrenzung <strong>des</strong> Naturparks<br />

§ 2<br />

(1) Der „Naturpark Pfälzerwald“ umfasst die Verbandsgemeinden Dahn, Hauenstein,<br />

Hochspeyer, Lambrecht (Pfalz), Annweiler am Trifels, Teile der Städte<br />

Pirmasens, Kaiserslautern, Neustadt an der Weinstraße, Landau in der Pfalz,<br />

Bad Dürkheim und Grünstadt sowie Teile der Verbandsgemeinden Pirmasens-<br />

Land, Rodalben, Waldfischbbach-Burgalben, Enkenbach-Alsenborn, Kaiserslautern-Süd,<br />

Landstuhl, Eisenberg (Pfalz), Winnweiler, Bad Bergzabern, Edenkoben,<br />

Landau-Land, Maikammer, Dei<strong>des</strong>heim, Freinsheim, Grünstadt-Land,<br />

Hettenleidelheim und Wachenheim an der Weinstraße.<br />

(2) Die Grenze <strong>des</strong> „Naturparks Pfälzerwald“ verläuft wie folgt:<br />

(.................)<br />

48


(3) Die umgrenzenden Straßen, Bahnlinien und Wege gehören nicht zum „Naturpark<br />

Pfälzerwald“.<br />

Bestimmung besonderer Schutzzonen<br />

§ 3<br />

(1) Innerhalb <strong>des</strong> Naturparks werden einzelne Bereiche zu folgenden besonderen<br />

Schutzzonen bestimmt:<br />

1. Zonen für die natürliche Entwicklung<br />

( Kernzonen )<br />

2. Zonen für besonders naturschonende Wirtschaftsweisen<br />

(Pflegezonen)<br />

3. Zonen für die Erholung in der Stille<br />

(Stillezonen)<br />

Die Grenzen der besonderen Schutzzonen sind in der als Anlage 1 beigefügten<br />

Karte gekennzeichnet und in den Anlagen 2, 3 und 4 beschrieben.<br />

(2)Die umgrenzenden Straßen, Bahnlinien und Wege gehören nicht zu den besonderen<br />

Schutzzonen.<br />

(3) Der Rest <strong>des</strong> Gebiets ist Entwicklungszone im Sinne <strong>des</strong> MAB-Programms<br />

der UNESCO.<br />

Schutzzweck<br />

§ 4<br />

(1) Schutzzweck für den „Naturpark Pfälzerwald“ ist<br />

1. die Erhaltung der landschaftlichen Eigenart und Schönheit <strong>des</strong> Pfälzerwal<strong>des</strong><br />

mit seinen ausgedehnten Waldgebieten, Bergen, Wiesen- und<br />

Bachtälern, seinen Felsregionen <strong>des</strong> Buntsandsteins, dem Wasgau, der<br />

49


Gebirgskette der Haardt mit dem vorgelagerten Hügelland, mit seiner Biotop-<br />

und Artenvielfalt und seinem naturnahen Gesamtcharakter,<br />

2. die Erhaltung oder Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit <strong>des</strong> Natur-<br />

haushalts und seines Reichtums an Pflanzen- und Tierarten als wesentli-<br />

che Voraussetzung hierfür,<br />

3. die Sicherung dieser waldreichen Mittelgebirgslandschaft für die Erholung<br />

größerer Bevölkerungsteile, für das landschaftsbezogene Naturerleben<br />

und die Förderung <strong>des</strong> Naturverständnisses,<br />

4. die Erhaltung der Naturgüter und <strong>des</strong> Landschaftscharakters durch Förderung<br />

von Landnutzungen, die bei<strong>des</strong> besonders schonen und dauerhaft<br />

sichern.<br />

(2) Besonderer Schutzzweck der Zonen für die natürliche Entwicklung (Kern-<br />

zonen) ist der Erhalt von natürlichen oder naturnahen Ökosystemen ein-<br />

schließlich der Böden und Gesteine sowie der sich daraus ergebenden Vielfalt<br />

an Lebensräumen, Tieren und Pflanzen. In den Kernzonen für eine natürliche<br />

Entwicklung soll ein vom Menschen ungestörter Ablauf der natürlichen Pro-<br />

zesse gewährleistet sein.<br />

(3) Besonderer Schutzzweck der Zonen für besonders naturschonende Wirtschaftsweisen<br />

( Pflegezonen ) ist zum einen die Ergänzung, Pufferung und Vernetzung<br />

der Kernzonen für die natürliche Entwicklung und zum anderen die<br />

Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung der nutzungs- oder pflegeabhängigen<br />

Teile der Landschaft, ihrer Arten und Lebensgemeinschaften, auch<br />

<strong>zur</strong> Bewahrung <strong>des</strong> typischen Kulturlandschaftscharakters. Dazu sind besonders<br />

naturschonende, die Belange <strong>des</strong> Arten- und Biotopschutzes und den<br />

Landschaftscharakter besonders berücksichtigende oder fördernde Wirtschaftsweisen<br />

zu erhalten, wiederherzustellen oder zu entwickeln.<br />

(4) Besonderer Schutzzweck in den Zonen für die Erholung in der Stille ist es,<br />

eine Erholung in der Stille zu ermöglichen .<br />

Schutzbestimmungen<br />

§ 5<br />

(1) Im „Naturpark Pfälzerwald“ ist es ohne Genehmigung der unteren Lan<strong>des</strong>pflegebehörde<br />

verboten:<br />

50


1. bauliche Anlagen aller Art zu errichten oder zu erweitern,<br />

2. feste oder fahrbare Verkaufsstände aufzustellen oder zu erweitern oder<br />

sonstige gewerbliche Anlagen zu errichten oder zu erweitern,<br />

3. Steinbrüche, Kies-, Sand-, Ton- oder Lehmgruben sowie sonstige Erdaufschlüsse<br />

anzulegen oder zu erweitern,<br />

4. die bisherige Bodengestalt durch Abgraben, Auffüllen oder Aufschütten<br />

zu verändern,<br />

5. Gewässer herzustellen, zu beseitigen oder umzugestalten oder Feuchtgebiete<br />

oder Ufer von Gewässern zu verändern oder zu beseitigen,<br />

6. Energiefreileitungen oder sonstige freie Leitungen sowie Bergbahnen (§ 2<br />

Abs. 2 <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>eisenbahngesetzes) zu errichten,<br />

7. Leitungen unter der Erdoberfläche <strong>zur</strong> Versorgung mit Wasser, Gas, Öl,<br />

Elektrizität oder Wärme oder zu einem sonstigen Zweck zu verlegen,<br />

8. Stellplätze, Parkplätze sowie Sport-, Bade-, Zelt-, Camping- oder Grillplätze<br />

oder ähnliche Einrichtungen anzulegen oder zu erweitern,<br />

9. Material- oder Abfalllagerplätze (einschließlich Schrottlagerplätze und Autowrackanlagen)<br />

anzulegen oder zu erweitern,<br />

10. Motorsportanlagen oder Flugplätze (einschließlich Modellflugplätze sowie<br />

Start- oder Landeplätze für Drachenflieger, Leichtflugzeuge oder ähnliche<br />

Geräte) zu errichten oder zu erweitern,<br />

11. Neu- oder Ausbaumaßnahmen im Straßen- und Wegebau sowie von Verkehrsanlagen<br />

für schienengebundene Fahrzeuge durchzuführen,<br />

12. außerhalb der dem öffentlichen Verkehr gewidmeten Straßen und Plätze<br />

mit Kraftfahrzeugen zu fahren oder zu parken,<br />

13. Motorsportveranstaltungen durchzuführen,<br />

14. auf anderen als den hierfür behördlich zugelassenen Plätzen zu lagern, zu<br />

zelten, Wohnwagen oder Wohnmobile aufzustellen,<br />

15. im Außenbereich bedeutsame Landschaftsbestandteile wie Feldgehölze,<br />

Teiche, Rohr- oder Riedbestände, Felsen oder Trockenrasen, auch im Bereich<br />

von Kulturdenkmalen, zu beseitigen oder zu beschädigen,<br />

16. Dauergrünland umzubrechen,<br />

17. Wald zu roden,<br />

18. Flächen erstmals aufzuforsten oder Weihnachtsbaum- oder Schmuckreisigkulturen<br />

anzulegen,<br />

19. Einfriedungen aller Art (einschließlich Hecken und Baumreihen) zu errichten<br />

oder zu erweitern,<br />

20. Inschriften, Plakate, Markierungen, Bild- oder Schrifttafeln anzubringen<br />

oder aufzustellen, soweit diese nicht ausschließlich Ortshinweise, Hinweise<br />

auf Wohnstätten oder herkömmliche Markierungen von Wanderoder<br />

Reitwegen darstellen oder auf den Schutz <strong>des</strong> Naturparks hinweisen.<br />

(2) In den Zonen für die Erholung in der Stille ist es verboten:<br />

1. Festzelte, feste oder fahrbare Verkaufsstände aufzustellen oder sonstige<br />

gewerbliche Anlagen (einschließlich bewirtschafteter Hütten) zu errichten<br />

oder zu erweitern,<br />

51


1. Material- oder Abfalllagerplätze (einschließlich Schrottlagerplätze und Autowrackanlagen)<br />

anzulegen oder zu erweitern,<br />

2. Steinbrüche, Kies-, Sand-, Ton- oder Lehmgruben sowie sonstige Erdaufschlüsse<br />

anzulegen oder zu erweitern,<br />

4. Park-, Stell-, Sport-, Bade-, Zelt- oder Campinglätze oder ähnliche Einrich-<br />

tungen anzulegen oder zu erweitern,<br />

5. auf anderen als den hierfür behördlich zugelassenen Plätzen zu lagern, zu<br />

zelten, Wohnwagen oder Wohnmobile aufzustellen,<br />

6. Motorsportanlagen oder Flugplätze (einschließlich Modellflugplätze sowie<br />

Start- oder Landeplätze für Drachenflieger, Leichtflugzeuge oder ähnliche<br />

Geräte) zu errichten oder zu erweitern,<br />

7. motorgetriebene Modellfahrzeuge, -schiffe oder –flugzeuge sowie Drachenflieger,<br />

Leichtflugzeuge und ähnliche Geräte zu betreiben,<br />

8. Motorsport- und Musikveranstaltungen sowie Reitwettbewerbe außerhalb<br />

von Reitsportanlagen oder andere Veranstaltungen durchzuführen, die<br />

dem besonderen Schutzzweck zuwiderlaufen,<br />

9. Hunde auszubilden,<br />

10. ohne zwingenden Grund Lärm zu erzeugen oder die Ruhe auf andere Weise<br />

zu beeinträchtigen.<br />

(3) In den Zonen für die natürliche Entwicklung sind alle Handlungen verboten,<br />

die diese Räume oder Bestandteile hiervon auch nur vorübergehend beschädi-<br />

gen, verändern, stören oder den besonderen Schutzzweck beeinträchtigen<br />

können. Das Befahren mit Fahrzeugen aller Art und das Reiten ist verboten.<br />

Nutzungen sind verboten. Das Betreten ist nur auf den hierfür ausgewiesenen<br />

Wegen auf eigene Gefahr erlaubt unter Inkaufnahme der besonderen Gefahren,<br />

die von einem Wildnisgebiet ohne Verkehrssicherungsmaßnahmen ausgehen.<br />

(4) Die Genehmigung nach Absatz 1 ist zu versagen, wenn eine Beeinträchtigung<br />

<strong>des</strong> Schutzzwecks (§ 4) nicht durch Bedingungen oder Auflagen verhütet<br />

oder ausgeglichen werden kann. Das gleiche gilt, wenn ein planerischer Nachweis<br />

für im Einzelfall erforderliche Vermeidungs- oder Ausgleichsmaßnahmen<br />

nicht erbracht wird.<br />

(5) Die Genehmigung nach § 5 Abs. 1 wird von der zuständigen Lan<strong>des</strong>pflegebehörde<br />

erteilt, in deren Bereich die Maßnahme ausgeführt werden soll. Sie<br />

wird durch die nach anderen Rechtsvorschriften notwendige behördliche Zulassung<br />

ersetzt, wenn die Lan<strong>des</strong>pflegebehörde vor der Zulassung beteiligt<br />

worden ist und ihr Einverständnis erklärt hat. Soll dabei von einer Empfehlung<br />

<strong>des</strong> Beirates für Lan<strong>des</strong>pflege abgewichen werden, so hat die Behörde die<br />

nächsthöhere Lan<strong>des</strong>pflegebehörde zu unterrichten.<br />

§ 6<br />

52


Ausnahmen von den Schutzbestimmungen<br />

(1) § 5 Abs. 1 und 2 sind nicht anzuwenden auf<br />

1. die ordnungsgemäße Nutzung eines Grundstücks durch Ackerbau, Grünlandbewirtschaftung,<br />

Gartenbau, Obstbau, Weinbau, Sonderkulturen, ordnungsgemäße<br />

Forstwirtschaft, ausgenommen das Verbot <strong>des</strong> § 5 Abs. 1<br />

Nr. 18,<br />

2. die Errichtung üblicher Weidezäune und –tränken, forstlicher Kulturzäune,<br />

Weinbergseinfriedungen und Waldarbeiterschutzhütten,<br />

3. die ordnungsgemäße Ausübung der Jagd und der Fischerei, ausgenommen<br />

die Errichtung von Jagd- und Fischereihütten,<br />

4. die Errichtung von unauffällig gestalteten, in den Wald, an Waldränder<br />

und in Feldgehölze eingefügte Hochsitze,<br />

5. das Aufstellen von Wohn- oder Gerätewagen an Baustellen für die Dauer<br />

der Bauzeit sowie von Waldarbeiterschutzwagen für die Dauer der Forstbetriebsarbeit,<br />

6. die Unterhaltung öffentlicher Einrichtungen auf Grund gesetzlicher Verpflichtung<br />

und sonstiger zulässigerweise errichteter Anlagen.<br />

(2) § 5 Abs. 1 und 2 sind nicht anzuwenden auf den Betrieb militärischer Anlagen<br />

und Einrichtungen mit ihren Schutz- und Bauschutzbereichen.<br />

(3) § 5 Abs. 3 ist nicht anzuwenden auf die mit der Oberen Lan<strong>des</strong>pflegebehörde<br />

einvernehmlich abgestimmten Handlungen oder Maßnahmen, die erforderlich<br />

sind<br />

1. für die wissenschaftliche Untersuchung im Rahmen <strong>des</strong> in § 7 Abs.1<br />

Nr.10 genannten Programms;<br />

2. für eine bedarfsweise Ausübung der Jagd <strong>zur</strong> Gewährleistung eines lebensraumangepassten<br />

Wildbestan<strong>des</strong>;<br />

3. für die Verkehrssicherung;<br />

4. um in begründeten Ausnahmefällen angrenzende Wälder vor Schäden zu<br />

bewahren;<br />

5. für Maßnahmen im Sinne <strong>des</strong> § 7 Abs. 4 Nummer 1 bis längstens zum<br />

31.12.2035.<br />

(4) § 5 Abs. 1 und 2 sind nicht anzuwenden auf die von der Lan<strong>des</strong>pflegebehörde<br />

angeordneten oder zugelassenen lan<strong>des</strong>pflegerischen Maßnahmen.<br />

§ 7<br />

53


Umsetzung der Schutzziele, Zuständigkeiten<br />

(1)Soweit diese Verordnung keine abweichenden Regelungen trifft oder sich<br />

eine Zuständigkeit der Lan<strong>des</strong>pflegebehörde ergibt, obliegt die einheitliche<br />

Entwicklung <strong>des</strong> Naturparks– auch als deutscher Teil <strong>des</strong> grenzüberschreitenden<br />

<strong>Biosphärenreservats</strong> - sowie die Verwirklichung der Schutzziele gemäß § 4<br />

dem Verein Naturpark Pfälzerwald e.V. als Träger dieses Naturparks. Er ist insoweit<br />

Träger öffentlicher Belange. Zu seinen Aufgaben gehören insbesondere<br />

1. die Abstimmung mit dem Träger <strong>des</strong> französischen Teils <strong>des</strong> grenzüberschreitenden<br />

<strong>Biosphärenreservats</strong>,<br />

2. die Erstellung und Umsetzung eines Handlungsprogramms, das in<br />

Abständen von jeweils zehn Jahren fortzuschreiben ist,<br />

3. die Federführung und Koordinierung aller Maßnahmen im Rahmen der<br />

einschlägigen Vorgaben <strong>des</strong> UNESCO-Programms „Der Mensch und die<br />

Biosphäre“ – insbesondere im Bereich nachhaltiger Entwicklungen,<br />

4. die Regelung der Gebietsbetreuung,<br />

5. die Entscheidungen <strong>zur</strong> Weitergabe und Verwendung von Bezeichnungen<br />

und Kennzeichen <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong> und Naturparks<br />

durch Dritte,<br />

6. die Koordinierung und Durchführung von Maßnahmen <strong>zur</strong> Förderung<br />

<strong>des</strong> Naturverständnisses und der Umweltbildung,<br />

7. die Außenvertretung, die Einberufung von Beiräten oder sonstigen<br />

Foren <strong>zur</strong> Partizipation im Biosphärenreservat,<br />

8. die Zusammenarbeit und der Erfahrungsaustausch in Bezug auf das<br />

Weltnetz der Biosphärenreservate,<br />

9. die Koordinierung und Durchführung lan<strong>des</strong>pflegerischer Maßnahmen,<br />

10. die Aufstellung, Koordinierung und Durchführung eines Langzeituntersuchungsprogramms<br />

(Monitoring).<br />

(2) Die in Abs.1 genannten Programme werden mit Billigung durch die oberste<br />

Lan<strong>des</strong>pflegebehörde verbindlich. Der Naturparkträger berichtet dieser Behörde<br />

regelmäßig, min<strong>des</strong>tens jedoch einmal jährlich über den Stand der Umsetzung<br />

sowie über sonstige Entwicklungen und Entscheidungen mit erheblicher<br />

Bedeutung für die in § 4 genannten Schutzziele.<br />

(3) Das Land unterstützt den Naturparkträger bei seiner Wahrnehmung dieser<br />

übertragenen Aufgaben und fördert ihn institutionell sowie projektbezogen.<br />

54


(4) Für die Zonen für die natürliche Entwicklung sind im Rahmen <strong>des</strong> Handlungsprogramms<br />

die vom Land erstellten Planungen zugrunde zu legen. Die<br />

Planungen bestimmen näher:<br />

1. den Arten- und Biotopschutz, eine eventuelle Biotopbehandlung, den<br />

begrenzten Zugang, die Reduktion der Erschließung sowie eine gege-<br />

benenfalls erforderliche Regulierung <strong>des</strong> Wildbestan<strong>des</strong>,<br />

2. die Bildungs- und Informationsarbeit und das Betreten,<br />

3. die Forschung und Umweltbeobachtung.<br />

Die unter 1. genannten Maßnahmen sollen bestmögliche Ausgangsbedingun-<br />

gen für eine weitgehend natürliche Entwicklung der Lebensräume in einer Ü-<br />

bergangszeit bis zum 31.12.2005 schaffen. Hinsichtlich einer gesteuerten<br />

Waldentwicklung darf die Übergangszeit bis längstens zum 31.12.2035 dauern,<br />

wobei flächendifferenzierte Maßnahmen vorgesehen und dem jeweils erreich-<br />

ten Stand der Waldentwicklung anzupassen sind. Dauerhaft steuernde Maß-<br />

nahmen sind nicht zulässig. Ziel ist, die Waldbestände ihrer natürlichen Ent-<br />

wicklung ohne steuernde Maßnahmen zu überlassen.<br />

Die Zonen für die natürliche Entwicklung sind durch die untere Lan<strong>des</strong>pflegebehörde<br />

ausreichend zu kennzeichnen.<br />

(5) Das Handlungsprogramm soll für die Zonen für besonders naturschonende<br />

Wirtschaftsweisen näher bestimmen, wie die Biotop- und Artenvielfalt durch<br />

die Bewirtschaftung erhalten, wiederhergestellt und entwickelt wird, negative<br />

Einflüsse auf die Kernzonen für die natürliche Entwicklung abgepuffert werden<br />

und deren Funktion unterstützt wird.<br />

Ordnungswidrige Handlungen<br />

§ 8<br />

Ordnungswidrig im Sinne <strong>des</strong> § 40 Abs. 1 Nr. 8 <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegegesetzes<br />

handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig eine nach § 5 dieser Verordnung verbotene<br />

Handlung vornimmt.<br />

§ 9<br />

55


Inkrafttreten<br />

(1) Diese Verordnung tritt am Tage nach der Verkündung in Kraft.<br />

(2) Gleichzeitig tritt die Lan<strong>des</strong>verordnung über den „Naturpark Pfälzerwald“<br />

vom 26. November 1984 (Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Rheinland-Pfalz<br />

S. 228) außer Kraft.<br />

Mainz, den<br />

Die Ministerin für Umwelt und Forsten<br />

Margit Conrad<br />

56


Anlage 3<br />

Leitarten im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen<br />

Quelle: Daten <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>amts für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht (L. Simon)<br />

Säugetiere (Mammalia)<br />

Wasserspitzmaus (Neomys fodiens)<br />

Großes Mausohr (Myotis myotis)<br />

Bechstein-Fledermaus (Myotis bechsteini)<br />

Fransen-Fledermaus (Myotis nattereri)<br />

Wimper-Fledermaus (Myotis emarginatus)<br />

Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus)<br />

Große Bartfledermaus (Myotis brandti)<br />

Wasserfledermaus (Myotis daubentoni)<br />

Braunes Langohr (Plecotus auritus)<br />

Graues Langohr (Plecotus austriacus)<br />

Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus)<br />

Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)<br />

Großer Abendsegler (Nyctalus noctula)<br />

Kleiner Abendsegler (Nyctalus leisleri)<br />

Gartenschläfer (Eliomys quercinus)<br />

Siebenschläfer (Glis glis)<br />

Baummarder (Martes martes)<br />

Wildkatze (Felis silvestris)<br />

Luchs (Lynx lynx)<br />

Vögel (Aves)<br />

Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis)<br />

Habicht (Accipiter gentilis)<br />

Sperber (Accipiter nisus)<br />

Baumfalke (Falco subbuteo)<br />

Wanderfalke (Falco peregrinus)<br />

Hohltaube (Columba oenas)<br />

57


Turteltaube (Streptopelia turtur)<br />

Raufußkauz (Aegolius funereus)<br />

Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)<br />

Wendehals (Jynx torquilla)<br />

Grauspecht (Picus canus)<br />

Grünspecht (Picus viridis)<br />

Schwarzspecht (Dryocopus martius)<br />

Heidelerche (Lullula arborea)<br />

Gebirgsstelze (Motacilla cinerea)<br />

Wasseramsel (Cinclus cinclus)<br />

Schwarzkehlchen (Saxicola torquata)<br />

Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe)<br />

Misteldrossel (Turdus viscivorus)<br />

Neuntöter (Lanius collurio)<br />

Zaunammer (Emberiza cirlus)<br />

Zippammer (Emberiza cia)<br />

Amphibien (Amphibia)<br />

Feuersalamander (Salamandra salamandra)<br />

Bergmolch (Triturus alpestris)<br />

Fadenmolch (Triturus helveticus)<br />

Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans)<br />

Gelbbauchunke (Bombina variegata)<br />

Wechselkröte (Bufo viridis)<br />

Reptilien (Reptilia)<br />

Zauneidechse (Lacerta agilis)<br />

Mauereidechse (Podarcis muralis)<br />

Schlingnatter (Coronella austriaca)<br />

58


Fische und Rundmäuler (Pisces et Cyclostomatoa)<br />

Bachneunauge (Lampetra planeri)<br />

Bachforelle (Salmo trutta fario)<br />

Groppe (Cottus gobio)<br />

Prachtkäfer (Buprestidae)<br />

Marienprachtkäfer (Chalcophora mariana)<br />

Achtpunktiger Kiefernprachtkäfer (Buprestis octoguttata)<br />

Kirsch-Prachtkäfer (Anthaxia candens)<br />

Mendizabals Eckschildprachtkäfer (Anthaxia mendizabali)<br />

Weißhaariger Eckschildprachtkäfer (Anthaxia similis)<br />

Godets Eckschildprachtkäfer (Anthaxia godeti)<br />

Wellenbindiger Eichen-Prachtkäfer (Coroebus undatus)<br />

Guerins Schmal-Prachtkäfer (Agrilus guerini)<br />

Goldgrüner Schmal-Prachtkäfer (Agrilus subauratus)<br />

N. N. (Agrilus suvorovi)<br />

Umrandeter Schmal-Prachtkäfer (Agrilus cinctus)<br />

Blatthornkäfer (Scarabaeidae)<br />

N. N. (Gnorinus octopunctatus)<br />

N. N. (Gnorinus nobilis<br />

Bockkäfer (Cerambycidae)<br />

N. N. (Strangalia attenuata)<br />

Gebildeter Schmalbockkäfer (Chlorophorus figuratus)<br />

Weißbindiger Widderbock (Chlorophorus sartor)<br />

Moschusbock (Aromia moschata)<br />

Mulmbock (Ergates faber)<br />

Bäckerbock (Monochamus galloprovincialis)<br />

59


Haarschildiger Halsbock (Corymbia scutellata)<br />

Goldhaariger Halsbock (Leptura aurulenta)<br />

Kleiner Scheibenbock (Phymato<strong>des</strong> pusillus)<br />

Dickschenkeliger Bockkäfer (Ropalopus femoratus)<br />

Sandlaufkäfer und Laufkäfer (Cicindelidae et Carabidae)<br />

Wald-Sandlaufkäfer (Cicindela silvatica)<br />

Blauer Laufkäfer (Carabus intricatus)<br />

Großkopf-Laufkäfer (Broscus cephalotes)<br />

Libellen (Odonata)<br />

Speer-A<strong>zur</strong>jungfer (Coenagrion hastulatum)<br />

Großes Granatauge (Erythromma najas)<br />

Kleine Binsenjungfer (Lestes virens)<br />

Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo)<br />

Braune Mosaikjungfer (Aeshna grandis)<br />

Torf-Mosaikjungfer (Aeshna juncea)<br />

Grüne Keiljungfer (Ophiogomphus serpentinus)<br />

Arktische Smaragdlibelle (Somatochlora arctica)<br />

Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltoni)<br />

Gestreifte Quelljungfer (Cordulegaster bidentatus)<br />

Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia)<br />

Geradflügler (Orthoptera)<br />

Blasse Schabe (Ectobius livens)<br />

Gottenanbeterin (Mantis religiosa)<br />

Zwitscher-Heupferd (Tettigonia cantans)<br />

Gemeine Sichelschrecke (Phaneroptera falcata)<br />

60


Kurzflügelige Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis)<br />

Kurzflügelige Beißschrecke (Metrioptera brachyptera)<br />

Westliche Beißschrecke Platycleis albopunctata)<br />

Warzenbeißer (Decticus verrucivorus)<br />

Steppensattelschrecke (Ephippiger ephippiger)<br />

Feldgrille (Gryllus campestris)<br />

Weinhähnchen (Oecanthus pellucens)<br />

Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens)<br />

Sumpfschrecke (Stethophyma grossum)<br />

Große Goldschrecke (Chrysochraon dispar)<br />

Heidegrashüpfer (Stenobothrus lineatus)<br />

Steppengrashüpfer (Chorthippus vagans)<br />

Wiesengrashüpfer (Chorthippus dorsatus)<br />

Sumpfgrashüpfer (Chorthippus montanus)<br />

Gefleckte Keulenschrecke (Myrmeleotettix maculatus)<br />

Zehnfüßige Krebse (Decapoda)<br />

Flusskrebs (Astacus astacus)<br />

Steinkrebs (Austropotamobius torrentium)<br />

Weichtiere (Mollusca)<br />

Dunkers Quellschnecke (Bythinella dunkeri)<br />

Kleine Fässchenschnecke (Sphyradium doliolum)<br />

Wulstige Kornschnecke (Granaria frumentum)<br />

Rauhe Windelschnecke (Columella aspera)<br />

Sumpfwindelschnecke (Vertigo antivertigo)<br />

Gestreifte Windelschnecke (Vertigo substrata)<br />

Alpen-Windelschnecke (Vertigo alpestris)<br />

Dreizahnturmschnecke (Chondrula tridens)<br />

Weiße Turmschnecke (Zebrina detrita)<br />

Dunkles Kegelchen (Euconulus alderi)<br />

61


Ohrförmige Glasschnecke (Eucobresia diaphana)<br />

Weiße Streifenglanzschnecke (Nesovitrea petronella)<br />

Schweizer Glanzschnecke (Oxychilus helveticus)<br />

Baumschnegel (Lehmannia marginata)<br />

Große Laubschnecke (Euomphalia strigella)<br />

Gemeine Hei<strong>des</strong>chnecke (Helicella itala)<br />

Quendelschnecke Candidula unifasciata)<br />

Wildbienen (Apidae)<br />

Andrena agilissima (Scopoli, 1770)<br />

Andrena alfkenella (Perkins, 1914)<br />

Andrena bimaculata (Kirby, 1802)<br />

Andrena chrysopus Perez, 1903<br />

Andrena chrysopyga Schenk, 1953<br />

Andrena distinguendo Schenck, 1871<br />

Andrena ferox Smith, 1847<br />

Andrena fuscipes (Kirby, 1802)<br />

Andrena hattorfiana (Fabricius, 1775)<br />

Andrena niveata Friese, 1887<br />

Andrena pandellei Perez, 1895<br />

Andrena rugulosa Stoeckert, 1935<br />

Anthidium lituratum Panzer, 1801<br />

Anthophora bimaculata (Panzer, 1798)<br />

Bombus veteranus (Fabricius, 1793)<br />

Colletes succinctus (Linné, 1758)<br />

Dufourea vulgaris (Schenck, 1861)<br />

Epeolus cruciger (Panzer, 1799)<br />

Halict confusus Smith, 1853<br />

Halticus sexcinctus (Fabricius, 1775)<br />

Lassioglossum brevicorne (Schenck, 1868)<br />

Lasioglossum costulatum (Kriechbaumer, 1873)<br />

Lasioglossum lineare (Schenck, 1868)<br />

Lasioglossum sexnotatum (Kirby, 1802)<br />

62


Megachile maritima (Kirby, 1802)<br />

Megachile pilidens (Alfken, 1923)<br />

Melecta luctuosa (Scopoli, 1770)<br />

Nomada errans (Lepeletier, 1841)<br />

Nomada integra (Brullé, 1832)<br />

Nomada meridionalis (Schmiedeknecht, 1882)<br />

Nomada rufipes (Fabricius, 1793)<br />

Osmia fulviventris (Panzer, 1798)<br />

Osmia gallarum (Spinola, 1808)<br />

Spheco<strong>des</strong> marginatus (Hagens, 1882)<br />

Spheco<strong>des</strong> scabricollis (Wesmael, 1835)<br />

Stelis signata (Latreille, 1809)<br />

Thyreus orbatus (Lepeletier, 1841)<br />

Xylocopa violacea (Linnè, 1758)<br />

Wanzen<br />

Sigara scotti (DOUGLAS & SCOTT, 1868)<br />

Sigara venusta (DOUGLAS & SCOTT, 1869)<br />

Micracanthia marginalis (FALLÉN, 1807)<br />

Physatocheila smreczynskii CHINA, 1952<br />

Tingis maculata (HERRICH-SCHAEFFER, 1838)<br />

Brachycoleus decolor REUTER, 1887<br />

Acetropis gimmerthalii (FLOR, 1860)<br />

Pilophorus simulans JOSIFOV, 1989<br />

Coranus woodroffei P.V. PUTSHKOV, 1982<br />

Aradus brevicollis (FALLÉN, 1807)<br />

Aradus erosus FALLÉN, 1807<br />

Spilostethus saxatilis (SCOPOLI, 1763)<br />

Scolopostethus puberulus HORVATH, 1887<br />

Peritrechus angusticollis (R. F. SAHLBERG, 1848)<br />

Gampsocoris culicinus SEIDENSTÜCKER, 1948<br />

Stictopleurus pictus (FIEBER, 1861)<br />

Stictopleurus crassicornis (LINNAEUS, 1758)<br />

Rhopalus conspersus (FIEBER, 1837)<br />

Chlorochroa pinicola (MULSANT & REY, 1852)<br />

Elasmucha ferrugata (FABRICIUS, 1787)<br />

63<br />

(Heteroptera)<br />

Schmetterlinge (Lepidoptera)<br />

Violetter Feuerfalter (Lycaena alciphron)<br />

Hochmoor-Perlmutterfalter (Boloria aquilonaris)


Dukaten-Feuerfalter (Lycaena virgaureae)<br />

Schwarzfleckiger Ameisenbläuling (Maculinea arion)<br />

Quendelbläuling (Pseudophilotes baton)<br />

Adippe-Perlmutterfalter (Fabriciana adippe)<br />

Ockersamtfalter (Hipparchia semele)<br />

Weißer Waldportier (Brintesia circe)<br />

64


Anlage 4: Verzeichnis der Rote Liste Arten im Biosphärenreservat<br />

Taxon deutscher Name Rote Liste D<br />

Asplenium billotii Billots Streifenfarn 4<br />

Botrychium lunaria Echte Mondraute 3<br />

Ceterach officinarum Milzfarn 3<br />

Diphasium complanatum agg. Flachbärlapp 5<br />

Diphasium tristachyum Zypressen-Flachbärlapp 2<br />

Diphasium zeilleri Zeilers Flachbärlapp 2<br />

Lycopodiella inundata Sumpfbärlapp 3<br />

Lycopodium clavatum Keulen-Bärlapp 3<br />

Matteuccia struthiopteris Straußfarn 3<br />

Ophioglossum vulgatum Gewöhnliche Natternzunge 2<br />

Osmunda regalis Königsfarn 2<br />

Thelypteris palustris Sumpf-Lappenfarn 3<br />

Abies alba Weißtanne 3<br />

Adonis vernalis Frühlings-Adonisröschen 2<br />

Agrostemma githago Kornrade 1<br />

Ajuga chamaepitys Gelber Günsel 3<br />

Allium rotundum Runder Lauch 3<br />

Allium sphaerocephalon Kugel-Lauch 3<br />

Althaea hirsuta Rauher Eibisch 3<br />

Anacamptis pyramidalis Pyramiden-Spitzorchis 2<br />

Anemone sylvestris Großes Windröschen 3<br />

Apium nodiflorum Knotenblütiger Scheiberich 3<br />

Arabis auriculata Öhrchen-Gänsekresse 3<br />

Arabis hirsuta agg. Rauhe Gänsekresse 5<br />

Arnica montana Berg-Wohlverleih 3<br />

Arnoseris minima Lämmersalat 2<br />

Astragalus danicus Dänischer Tragant 2<br />

Bromus racemosus Traubige Trespe 3<br />

Calla palustris Schlangenwurz 3<br />

Campanula baumgartenii Lanzenblättrige Glockenblume 3<br />

Cardamine parviflora Kleinblütiges Schaumkraut 4<br />

Carex appropinquata Wunder-Segge 3<br />

Carex davalliana Davalls Segge 3<br />

Carex distans Entferntährige Segge 3<br />

Carex lasiocarpa Faden-Segge 3<br />

Carex limosa Schlamm-Segge 2<br />

Carex supina Steppen-Segge 2<br />

Carex vulpina Fuchs-Segge 3<br />

Centaurea cyanus Kornblume 3<br />

Cirsium tuberosum Knollige Kratzdistel 3<br />

Colutea arborescens Blasenstrauch 4<br />

Cyperus flavescens Gelbes Zypergras 2<br />

Dactylorhiza majalis Breitblättriges Knabenkraut 3<br />

Dactylorhiza traunsteineri Traunsteiners Knabenkraut 2<br />

Dianthus superbus Pracht-Nelke 3<br />

Dictamnus albus Diptam<br />

65<br />

3<br />

FFH - RL<br />

Anhang<br />

IV


Drosera intermedia Mittlerer Sonnentau 3<br />

Drosera rotundifolia Rundblättriger Sonnentau 3<br />

Eleocharis mamillata Zitzen-Sumpfbinse 3<br />

Eleocharis multicaulis Vielstenglige Sumpfbinse 2<br />

Eleocharis palustris agg. 5<br />

Epipactis palustris Sumpf-Stendelwurz 3<br />

Eriophorum latifolium Breitblättriges Wollgras 3<br />

Euphorbia seguieriana Steppen-Wolfsmilch 3<br />

Festuca duvalii Duvals Schwingel 2<br />

Festuca ovina agg. Schafschwingel 5<br />

Festuca rubra agg. 5<br />

Festuca valesiaca Walliser Schwingel 2<br />

Filago arvensis Acker-Filzkraut 3<br />

Fumana procumbens Zwerg-Sonnenröschen 2<br />

Gagea saxatilis Felsen-Gelbstern 2<br />

Gagea villosa Acker-Gelbstern 3<br />

Gentiana pneumonanthe Lungen-Enzian 3<br />

Gentianella ciliata Fransen-Enzian 3<br />

Gentianella germanica Deutscher Enzian 3<br />

Globularia punctata Gewöhnliche Kugelblume 3<br />

Goodyera repens Netzblatt 3<br />

Helichrysum arenarium Sand-Strohblume 2<br />

Heracleum sphondylium Wiesen-Bärenklau 5<br />

Hieracium cymosum Trugdoldiges Habichtskraut 3<br />

Hieracium lactucella Geöhrtes Habichtskraut 3<br />

Hieracium peleteranum Peletiers Habichtskraut 3<br />

Himantoglossum hircinum Riemenzunge 2<br />

Holoschoenus romanus Kugelbinse 9<br />

Hornungia petraea Steinkresse 2<br />

Hydrocharis morsus-ranae Froschbiß 3<br />

Inula germanica Deutscher Alant 2<br />

Inula hirta Rauher Alant 3<br />

Juncus subnodulosus Knoten-Binse 3<br />

Lathyrus hirsutus Rauhhaarige Platterbse 2<br />

Lathyrus palustris Sumpf-Platterbse 3<br />

Leonurus cardiaca Herzgespann 3<br />

Leucojum vernum Märzenbecher 3<br />

Linum tenuifolium Zarter Lein 3<br />

Lysimachia thyrsiflora Strauß-Gelbweiderich 3<br />

Menyanthes trifoliata Fieberklee 3<br />

Minuartia fastigiata Büschelmiere 2<br />

Minuartia hybrida Zarte Miere 3<br />

Montia fontana Bach-Quellkraut 5<br />

Muscari comosum Schopfige Traubenhyazinthe 2<br />

Muscari neglectum Übersehene Traubenhyazinthe 3<br />

Muscari racemosum Weinbergs-Traubenhyazinthe 3<br />

Myosotis discolor Buntes Vergißmeinnicht 3<br />

Myosotis palustris agg. 5<br />

Myriophyllum alterniflorum Wechselblütiges Tausendblatt 2<br />

Nonea pulla Braunes Mönchskraut 2<br />

Onobrychis arenaria Sand-Esparsette<br />

66<br />

3


Onopordum acanthium Gewöhnliche Edelsdistel 3<br />

Ophrys apifera Bienen-Ragwurz 2<br />

Ophrys insectifera Fliegen-Ragwurz 3<br />

Ophrys spheco<strong>des</strong> 2<br />

Orchis mascula Stattliches Knabenkraut 3<br />

Orchis militaris Helm-Knabenkraut 3<br />

Orchis morio Kleines Knabenkraut 2<br />

Orchis purpurea Purpur-Knabenkraut 3<br />

Orchis ustulata Brand-Knabenkraut 2<br />

Orlaya grandiflora Strahlen-Breitsame 1<br />

Orobanche alba Weiße Sommerwurz 3<br />

Orobanche arenaria Sand-Sommerwurz 2<br />

Orobanche elatior Große Sommerwurz 3<br />

Orobanche lutea Gelbe Sommerwurz 3<br />

Orobanche purpurea Purpur-Sommerwurz 3<br />

Parnassia palustris Sumpf-Herzblatt 3<br />

Peucedanum officinale Arznei-Haarstrang 3<br />

Platanthera bifolia Weiße Waldhyazinthe 3<br />

Platanthera chlorantha Grünliche Waldhyazinthe 3<br />

Podospermum laciniatum Stielsamenkraut 2<br />

Polygala serpyllifolia Quendel-Kreuzblume 3<br />

Potamogeton alpinus Alpen-Laichkraut 3<br />

Potamogeton polygonifolius Knöterich-Laichkraut 3<br />

Potentilla arenaria Sand-Fingerkraut 3<br />

Potentilla heptaphylla Rötliches Fingerkraut 3<br />

Prunus fruticosa Zwergkirsche 2<br />

Pulsatilla vulgaris Gewöhnliche Küchenschelle 3<br />

Ranunculus flammula agg. 5<br />

Ranunculus lingua Zungenhahnenfuß 3<br />

Ranunculus reptans Ufer-Hahnenfuß 2<br />

Rhynchospora alba Weiße Schnabelbinse 3<br />

Rhynchospora fusca Braune Schnabelbinse 2<br />

Ribes nigrum Schwarze Johannisbeere 3<br />

Rosa gallica Essigrose 3<br />

Rosa jundzillii Rauhblättrige Rose 3<br />

Scabiosa canescens Wohlriechende Skabiose 3<br />

Schoenus nigricans Schwarzes Kopfried 2<br />

Scleranthus annuus agg. 5<br />

Scorzonera hispanica Gartenschwarzwurzel 2<br />

Scorzonera purpurea Rote Schwarzwurzel 1<br />

Scutellaria minor Kleines Helmkraut 3<br />

Sedum dasyphyllum Dickblättrige Fetthenne 4<br />

Sedum forsteranum Zierliche Fetthenne 4<br />

Sedum rupestre agg. 5<br />

Serratula tinctoria agg. Färber-Scharte 5<br />

Seseli annuum Steppenfenchel 3<br />

Silene conica Kegelleimkraut 2<br />

Silene otites Ohrlöffel-Leimkraut 3<br />

Sparganium minimum Zwerg-Igelkolben 2<br />

Stipa capillata Haar-Pfriemengras 2<br />

Stipa joannis Grauscheidiges Federgras<br />

67<br />

2


Stipa pennata agg. 5<br />

Stratiotes aloi<strong>des</strong> Krebsschere 3<br />

Taxus baccata Eibe 3<br />

Tetragonolobus maritimus Gelbe Spargelerbse 3<br />

Thalictrum minus Kleine Wiesenraute 5<br />

Thesium alpinum Alpen-Leinblatt 3<br />

Thesium linophyllon Mittleres Leinblatt 3<br />

Thymus serpyllum Sand-Thymian 2<br />

Trifolium ochroleucum Blaßgelber Klee 3<br />

Trinia glauca Faserschirm 2<br />

Ulmus minor Feldulme 2<br />

Utricularia australis Verkannter Wasserschlauch 3<br />

Utricularia minor Kleiner Wasserschlauch 3<br />

Utricularia ochroleuca Blaßgelber Wasserschlauch 2<br />

Verbascum blattaria Schabenkraut 2<br />

Veronica austriaca Österreichischer Ehrenpreis 2<br />

Veronica praecox Früher Ehrenpreis 3<br />

Veronica prostrata s. str. Niederliegender Ehrenpreis 3<br />

Vicia cassubica Kassuben-Wicke 3<br />

Vicia lathyroi<strong>des</strong> Sandwicke 3<br />

Viola canina Hunds-Veilchen 5<br />

Viola tricolor agg. 5<br />

Vitis vinifera s. l. Weinrebe 5<br />

Wahlenbergia hederacea Efeu-Moorglöckchen 2<br />

Bythinella dunkeri Dunkers Quellschnecke 1<br />

Lymnaea auricularia Ohren-Schlammschnecke 3<br />

Hippeutis complanatus Linsenförmige Tellerschnecke 4<br />

Ancylus fluviatilis Flußnapfschnecke 4<br />

Acroloxus lacustris Teichnapfschnecke 4<br />

Columella edentula Zahnlose Windelschnecke 4<br />

Vertigo substriata Gestreifte Windelschnecke 4<br />

Sphyradium doliolum Kleine Fäßchenschnecke 2<br />

Granaria frumentum Wulstige Kornschnecke 2<br />

Zebrina detrita Große Turmschnecke 4<br />

Euomphalia strigella Große Laubschnecke 4<br />

Helicella itala Gemeine Hei<strong>des</strong>chnecke 2<br />

Helicella obvia Weiße Hei<strong>des</strong>chnecke 4<br />

Helix aspersa Gefleckte Weinbergschnecke 3<br />

Helix pomatia Weinbergschnecke 4<br />

Eresus cinnaberinus 2<br />

Alopecosa fabrilis 3<br />

Dolome<strong>des</strong> fimbriatus Listspinne, Gerandete Jagdspinne 3<br />

Argyroneta aquatica Wasserspinne 3<br />

Astacus astacus Edelkrebs 1<br />

Austropotamobius torrentium Steinkrebs 2<br />

Calopteryx splendens Gebänderte Prachtlibelle 16<br />

Calopteryx virgo Blauflügel-Prachtlibelle 13<br />

Lestes dryas Glänzende Binsenjungfer 13<br />

Lestes sponsa Gemeine Binsenjungfer 34<br />

Lestes virens Kleine Binsenjungfer 12<br />

Lestes viridis Große Binsenjungfer<br />

68<br />

34


Sympecma fusca Gemeine Winterlibelle 13<br />

Platycnemis pennipes Federlibelle 34<br />

Cercion lindenii Pokal-A<strong>zur</strong>jungfer 34<br />

Coenagrion hastulatum Speer-A<strong>zur</strong>jungfer 13<br />

Coenagrion puella Hufeisen-A<strong>zur</strong>jungfer 34<br />

Coenagrion pulchellum Fledermaus-A<strong>zur</strong>jungfer 13<br />

Enallagma cyathigerum Becher-A<strong>zur</strong>jungfer 34<br />

Erythromma najas Großes Granatauge 16<br />

Erythromma viridulum Kleines Granatauge 34<br />

Ischnura elegans Große Pechlibelle 34<br />

Ischnura pumilio Kleine Pechlibelle 13<br />

Pyrrhosoma nymphula Frühe Adonislibelle 34<br />

Aeshna affinis Südliche Mosaikjungfer 17<br />

Aeshna cyanea Blaugrüne Mosaikjungfer 34<br />

Aeshna grandis Braune Mosaikjungfer 16<br />

Aeshna isosceles Keilflecklibelle 12<br />

Aeshna juncea Torf-Mosaikjungfer 13<br />

Aeshna mixta Herbst-Mosaikjungfer 34<br />

Anax imperator Große Königslibelle 34<br />

Brachytron pratense Kleine Mosaikjungfer,Früh.Schilfjäger 13<br />

Gomphus pulchellus Westliche Keiljungfer 16<br />

Gomphus vulgatissimus Gemeine Keiljungfer 12<br />

Onychogomphus forcipatus Kleine Zangenlibelle 12<br />

Ophiogomphus cecilia Grüne Keiljungfer, Grüne Flußjungfer 12 *<br />

Cordulegaster bidentata Gestreifte Quelljungfer 12<br />

Cordulegaster boltonii Zweigestreifte Quelljungfer 13<br />

Cordulia aenea Gemeine Smaragdlibelle, Falkenlibelle 16<br />

Epitheca bimaculata Zweifleck 12<br />

Somatochlora arctica Arktische Smaragdlibelle 12<br />

Somatochlora metallica Glänzende Smaragdlibelle 34<br />

Crocothemis erythraea Feuerlibelle 34<br />

Libellula depressa Plattbauch 34<br />

Libellula quadrimaculata Vierfleck 34<br />

Leucorrhinia dubia Kleine Moosjungfer 12<br />

Leucorrhinia pectoralis Große Moosjungfer 12<br />

Orthetrum brunneum Südlicher Blaupfeil 13<br />

Orthetrum cancellatum Großer Blaupfeil 34<br />

Orthetrum coerulescens Kleiner Blaupfeil 12<br />

Sympetrum danae Schwarze Heidelibelle 34<br />

Sympetrum flaveolum Gefleckte Heidelibelle 13<br />

Sympetrum fonscolombii Frühe Heidelibelle 34<br />

Sympetrum sanguineum Blutrote Heidelibelle 34<br />

Sympetrum striolatum Große Heidelibelle 34<br />

Sympetrum vulgatum Gemeine Heidelibelle 34<br />

Isoperla obscura 11<br />

Perla marginata 13<br />

Labia minor Kleiner Ohrwurm 34<br />

Forficula auricularia Gemeiner Ohrwurm 34<br />

Mantis religiosa Gottesanbeterin 13<br />

Ectobius pallidus Blasse Schabe 13<br />

Ectobius silvestris Podas Waldschabe<br />

69<br />

34


Ectobius lapponicus Gewöhnliche Waldschabe 34<br />

Conocephalus discolor Langflüglige Schwertschrecke 34<br />

Conocephalus dorsalis Kurzflügelige Schwertschrecke 13<br />

Decticus verrucivorus Warzenbeißer 13<br />

Ephippiger ephippiger Westliche Steppen-Sattelschrecke 11<br />

Leptophyes punctatissima Punktierte Zartschrecke 34<br />

Meconema thalassinum Gemeine Eichenschrecke 34<br />

Metrioptera bicolor Zweifarbige Beißschrecke 34<br />

Metrioptera brachyptera Kurzflügelige Beißschrecke 34<br />

Metrioptera roeselii Roesels Beißschrecke 34<br />

Phaneroptera falcata Gemeine Sichelschrecke 34<br />

Pholidoptera griseoaptera Gewöhnliche Strauchschrecke 34<br />

Platycleis albopunctata Westliche Beißschrecke 13<br />

Tettigonia cantans Zwitscher-Heupferd, Zwitscherschrecke 34<br />

Tettigonia viridissima Grünes Heupferd 34<br />

Gryllus campestris Feldgrille 13<br />

Nemobius sylvestris Waldgrille 34<br />

Oecanthus pellucens Weinhähnchen 34<br />

Gryllotalpa gryllotalpa Maulwurfsgrille 16<br />

Tetrix subulata Säbeldornschrecke 34<br />

Tetrix tenuicornis Langfühler-Dornschrecke 34<br />

Tetrix undulata Gemeine Dornschrecke 34<br />

Calliptamus italicus Italienische Schönschrecke 11<br />

Chorthippus albomarginatus Weißrandiger Grashüpfer 34<br />

Chorthippus apricarius Feld-Grashüpfer 34<br />

Chorthippus biguttulus Nachtigall-Grashüpfer 34<br />

Chorthippus brunneus Brauner Grashüpfer 34<br />

Chorthippus dorsatus Wiesengrashüpfer 34<br />

Chorthippus mollis Verkannter Grashüpfer 34<br />

Chorthippus montanus Sumpfgrashüpfer 13<br />

Chorthippus parallelus Gemeiner Grashüpfer 34<br />

Chorthippus vagans Steppengrashüpfer 13<br />

Chrysochraon brachyptera Kleine Goldschrecke 34<br />

Chrysochraon dispar Große Goldschrecke 13<br />

Gomphocerus rufus Rote Keulenschrecke 34<br />

Mecostethus grossus Sumpfschrecke 12<br />

Myrmeleotettix maculatus Gefleckte Keulenschrecke 34<br />

Oedipoda caerulescens Blauflügelige Ödlandschrecke 13<br />

Oedipoda germanica Rotflügelige Ödlandschrecke 11<br />

Omocestus haemorrhoidalis Rotleibiger Grashüpfer 15<br />

Omocestus rufipes Buntbäuchiger Grashüpfer 16<br />

Omocestus viridulus Bunter Grashüpfer 34<br />

Stenobothrus lineatus Großer Heidegrashüpfer 34<br />

Stenobothrus nigromaculatus Schwarzfleckiger Heidegrashüpfer 12<br />

Cicindela germanica Deutscher Sandlaufkäfer 2<br />

Carabus arvensis Hügellaufkäfer 3<br />

Carabus convexus Kurzgewölbter Laufkäfer 3<br />

Carabus intricatus Blauer Laufkäfer 3<br />

Stenolophus mixtus Brauner Bunt-Schnelläufer 3<br />

Cybister lateralimarginalis Gaukler 1<br />

Silpha carinata Starkgerippter Geradschienen-Aaskäfer<br />

70<br />

3


Tricho<strong>des</strong> alvearius Zottiger Bienenkäfer 3<br />

Tricho<strong>des</strong> apiarius Gemeiner Bienenkäfer 3<br />

Procraerus tibialis Glänz.schwarz.Buchthüft.-Schnellkäfer 2<br />

Anthaxia mendizabali Mendizabals Eckschild-Prachtkäfer 2<br />

Calopus serraticornis Balkenbohrer 3<br />

Lytta vesicatoria Spanische Fliege 8<br />

Meloe proscarabaeus Schwarzer Maiwurm 3<br />

Phloeotrya rufipes Rotfüßiger Düsterkäfer 2<br />

Liocola lugubris Marmorierter Goldkäfer 2<br />

Valgus hemipterus Kurzdeckiger Bohr-Scharrkäfer 2<br />

Lucanus cervus Hirschkäfer 2<br />

Calamobius filum Getreide-Bockkäfer 1<br />

Cerambyx cerdo Heldbock 1 *<br />

Chlorophorus sartor Weißbindiger Widderbock 3<br />

Dorcadion fuliginator Grauflügeliger Erdbock 2<br />

Phymato<strong>des</strong> rufipes Rotbeiniger Scheibenbock 2<br />

Phytoecia nigricornis Schwarzhörniger Walzenhalsbock 3<br />

Rhagium sycophanta Großer Laubholz-Zangenbock 3<br />

Camponotus vagus Haarige Holzameise 3<br />

Formica cunicularia Rotrückige Sklavenameise 3<br />

Formica exsecta Große Kerbameise 2<br />

Formica polyctena Kahlrückige Waldameise 3<br />

Formica rufa Rote Waldameise 3<br />

Formica rufibarbis Rotbärtige Sklavenameise 2<br />

Formica truncorum Strunkameise 2<br />

Formica uralensis Ural-Ameise 1<br />

Myrmica lobicornis Lappenfühler-Knotenameise 3<br />

Myrmica sabuleti Säbeldornige Knotenameise 3<br />

Myrmica schencki Zahnfühler-Knotenameise 3<br />

Plagiolepis pygmaea Schwarze Zwergameise 3<br />

Tapinoma erraticum Schwarze Blütenameise 3<br />

Polistes biglumis 3<br />

Vespa crabro Hornisse 3<br />

Allodynerus delphinalis 2<br />

Ancistrocerus claripennis 3<br />

Eumenes subpomiformis 2<br />

Leptochilus alpestris 2<br />

Odynerus melanocephalus 2<br />

Symmorphus murarius 3<br />

Agenioideus nubecula 1<br />

Agenioideus sericeus 2<br />

Agenioideus usurarius 2<br />

Arachnospila ausa 2<br />

Auplopus albifrons 2<br />

Evagetes subnudus 2<br />

Priocnemis minuta 3<br />

Bembix rostrata Kreiselwespe, Wirbelwespe 2<br />

Crabro scutellatus 3<br />

Didineis lunicornis 1<br />

Colletes cunicularius 2<br />

Hylaeus punctulatissimus<br />

71<br />

16


Hylaeus variegatus 13<br />

Andrena agilissima 13<br />

Andrena bimaculata 15<br />

Andrena chrysopus 13<br />

Andrena coitana 13<br />

Andrena combinata 12<br />

Andrena enslinella 15<br />

Andrena floricola 15<br />

Andrena gelriae 3<br />

Andrena hattorfiana 16<br />

Andrena labialis 16<br />

Andrena lagopus 9<br />

Andrena nana 13<br />

Andrena nitidiscula 13<br />

Andrena pandellei 13<br />

Andrena rugulosa 17<br />

Andrena similis 17<br />

Andrena suerinensis 12<br />

Panurgus dentipes 13<br />

Dufourea dentiventris 13<br />

Halictus langobardicus 17<br />

Halictus leucaheneus 13<br />

Lasioglossum clypeare 12<br />

Lasioglossum interruptum 3<br />

Lasioglossum lineare 13<br />

Lasioglossum parvulum 13<br />

Lasioglossum sexnotatum 12<br />

Lasioglossum xanthopus 16<br />

Rophites algirus 2<br />

Spheco<strong>des</strong> albilabris 2<br />

Spheco<strong>des</strong> croaticus 15<br />

Spheco<strong>des</strong> rubicundus 16<br />

Spheco<strong>des</strong> spinulosus 15<br />

Anthidium lituratum 1<br />

Anthidium oblongatum 16<br />

Anthidium punctatum 13<br />

Anthidium strigatum 16<br />

Coelioxys afra 13<br />

Megachile pilidens 3<br />

Megachile ericetorum 16<br />

Megachile ligniseca 13<br />

Osmia andrenoi<strong>des</strong> 2<br />

Osmia tridentata 3<br />

Osmia adunca 16<br />

Osmia anthocopoi<strong>des</strong> 13<br />

Osmia brevicornis 13<br />

Osmia leaiana 13<br />

Osmia rufohirta 13<br />

Osmia spinulosa 13<br />

Stelis odontopyga 13<br />

Anthophora quadrimaculata 16<br />

72


Anthophora aestivalis 13<br />

Biastes truncatus 13<br />

Ceratina callosa 3<br />

Eucera interrupta 12<br />

Eucera longicornis 16<br />

Nomada armata 3<br />

Nomada alboguttata 3<br />

Nomada braunsiana 2<br />

Nomada melathoracica 2<br />

Nomada piccioliana 12<br />

Xylocopa violacea Große Holzbiene 16<br />

Bombus muscorum Mooshummel 12<br />

Bombus pomorum Obsthummel 12<br />

Bombus sylvarum Waldhummel 16<br />

Grammotaulius submaculatus 13<br />

Limnephilus luridus 13<br />

Carcharodus alceae Kleiner Malvendickkopffalter 3<br />

Spialia sertorius Roter Würfelfalter 4<br />

Thymelicus acteon Mattscheckiger Braundickkopffalter 3<br />

Papilio machaon Schwalbenschwanz 3<br />

Aporia crataegi Baumweißling 4<br />

Colias australis Hufeisenklee-Heufalter 3<br />

Arethusana arethusa Rotbindiger Samtfalter 1<br />

Brintesia circe Weißer Waldportier 2<br />

Chazara briseis Blaugras-Augenfalter 2<br />

Coenonympha tullia Großer Heufalter 2<br />

Erebia meolans Gelbbindiger Mohrenfalter 4<br />

Hipparchia alcyone Kleiner Waldportier 1<br />

Hipparchia semele Ockerbindiger Samtfalter 3<br />

Hyponephele lycaon Kleines Ochsenauge 2<br />

Pyronia tithonus Rotbraunes Ochsenauge 3<br />

Apatura ilia Kleiner Schillerfalter 3<br />

Apatura iris Großer Schillerfalter 3<br />

Boloria aquilonaris Moosbeeren-Scheckenfalter 2<br />

Brenthis ino Feuchtwiesen-Perlmutterfalter 4<br />

Clossiana dia Hainveilchen-Perlmutterfalter 4<br />

Euphydryas aurinia Skabiosen-Scheckenfalter 3<br />

Fabriciana adippe Märzveilchenfalter 3<br />

Fabriciana niobe Mittlerer Scheckenfalter 3<br />

Limenitis camilla Kleiner Eisvogel 3<br />

Limenitis populi Großer Eisvogel 2<br />

Mellicta aurelia Ehrenpreisscheckenfalter 3<br />

Nymphalis antiopa Trauermantel 3<br />

Nymphalis polychloros Großer Fuchs 3<br />

Hamearis lucina Brauner Würfelfalter 3<br />

Aricia agestis Sonnenröschenbläuling 3<br />

Cupido minimus Zwergbläuling 4<br />

Eumedonia eumedon Schwarzbrauner Bläuling 2<br />

Everes argia<strong>des</strong> Kurzschwänziger Bläuling 3<br />

Glaucopsyche alexis Himmelblauer Steinkleebläuling 3<br />

Heo<strong>des</strong> alciphron Großer Sauerampferfeuerfalter<br />

73<br />

3


Heo<strong>des</strong> virgaureae Gemeiner Dukatenfalter 3<br />

Lycaei<strong>des</strong> argyrognomon Violetter Kronwickenbläuling 3<br />

Lycaei<strong>des</strong> idas Gemeiner Heidewiesenbläuling 3<br />

Lycaena dispar Flußampfer-Dukatenfalter 2 *<br />

Lysandra bellargus Himmelblauer Bläuling 4<br />

Maculinea arion Schwarzfleckiger Bläuling 2 *<br />

Maculinea nausithous Schwarzblauer Bläuling 3 *<br />

Maculinea teleius Großer Moorbläuling 3 *<br />

Meleageria daphnis Zahnflügel-Bläuling 2<br />

Nordmannia acaciae Kleiner Schlehenzipfelfalter 3<br />

Nordmannia ilicis Ockerfleckiger Eichenzipfelfalter 3<br />

Palaeochrysophanus hippothoe Kleiner Ampferfeuerfalter 3<br />

Philotes baton Graublauer Bläuling 2<br />

Strymonidia w-album Ulmenzipfelfalter 3<br />

Lampetra planeri Bachneunauge 2<br />

Anguilla anguilla Flußaal 3<br />

Cottus gobio Groppe 2<br />

Cyprinus carpio Karpfen 2<br />

Esox lucius Hecht 3<br />

Leucaspius delineatus Moderlieschen 3<br />

Lota lota Quappe 2<br />

Noemacheilus barbatulus Bachschmerle 3<br />

Phoxinus phoxinus Elritze 3<br />

Salmo trutta Forelle 3<br />

Thymallus thymallus Äsche 3<br />

Alytes obstetricans Geburtshelferkröte 3 *<br />

Bombina variegata Gelbbauchunke 2 *<br />

Bufo calamita Kreuzkröte 3 *<br />

Bufo viridis Wechselkröte 3 *<br />

Pelobates fuscus Knoblauchkröte 3 *<br />

Rana arvalis Moorfrosch 3 *<br />

Rana dalmatina Springfrosch 2 *<br />

Rana esculenta (lessonae x ridibunda) Grünfrosch 3<br />

Rana lessonae Kleiner Teichfrosch 3 *<br />

Rana ridibunda Seefrosch 3<br />

Triturus cristatus Kammolch 2 *<br />

Coronella austriaca Schlingnatter 3 *<br />

Lacerta agilis Zauneidechse 3 *<br />

Lacerta muralis Mauereidechse 2 *<br />

Lacerta viridis Smaragdeidechse 1 *<br />

Natrix natrix Ringelnatter 3<br />

Acrocephalus schoenobaenus Schilfrohrsänger 2<br />

Alcedo atthis Eisvogel 3<br />

Anas crecca Krickente 3<br />

Anas querquedula Knäkente 2<br />

Anthus pratensis Wiesenpieper 3<br />

Athene noctua Steinkauz 2<br />

Bubo bubo Uhu 3<br />

Caprimulgus europaeus Ziegenmelker 2<br />

Charadrius dubius Flußregenpfeifer 3<br />

Cinclus cinclus Wasseramsel<br />

74<br />

3


Corvus frugilegus Saatkrähe 3<br />

Corvus monedula Dohle 3<br />

Coturnix coturnix Wachtel 2<br />

Dendrocopos medius Mittelspecht 3<br />

Emberiza calandra Grauammer 2<br />

Emberiza cia Zippammer 2<br />

Emberiza cirlus Zaunammer 1<br />

Falco peregrinus Wanderfalke 2<br />

Falco subbuteo Baumfalke 2<br />

Ficedula albicollis Halsbandschnäpper 3<br />

Fringilla montifringilla Bergfink 7<br />

Gallinago gallinago Bekassine 2<br />

Jynx torquilla Wendehals 3<br />

Lanius collurio Neuntöter 3<br />

Lanius excubitor Raubwürger 2<br />

Lullula arborea Heidelerche 2<br />

Mergus merganser Gänsesäger 2<br />

Motacilla flava Schafstelze 3<br />

Oenanthe oenanthe Steinschmätzer 3<br />

Pandion haliaetus Fischadler 2<br />

Perdix perdix Rebhuhn 3<br />

Pernis apivorus Wespenbussard 3<br />

Picus viridis Grünspecht 3<br />

Podiceps ruficollis Zwergtaucher 3<br />

Rallus aquaticus Wasserralle 3<br />

Riparia riparia Uferschwalbe 3<br />

Saxicola rubetra Braunkehlchen 3<br />

Saxicola torquata Schwarzkehlchen 3<br />

Scolopax rusticola Waldschnepfe 3<br />

Tetrastes bonasia Haselhuhn 1<br />

Tichodroma muraria Mauerläufer 4<br />

Tringa glareola Bruchwasserläufer 1<br />

Tringa hypoleucos Flußuferläufer 1<br />

Tringa ochropus Waldwasserläufer 2<br />

Upupa epops Wiedehopf 1<br />

Vanellus vanellus Kiebitz 3<br />

Barbastella barbastellus Mopsfledermaus 1 *<br />

Cricetus cricetus Hamster 2 *<br />

Crocidura leucodon Feldspitzmaus 3<br />

Felis silvestris Wildkatze 2 *<br />

Lepus europaeus Feldhase 3<br />

Martes martes Baummarder 3<br />

Mustela putorius Iltis 3<br />

Myotis bechsteini Bechsteinfledermaus 2 *<br />

Myotis daubentoni Wasserfledermaus 3 *<br />

Myotis emarginatus Wimperfledermaus 1 *<br />

Myotis myotis Großes Mausohr 2 *<br />

Myotis mystacinus Kleine Bartfledermaus 2 *<br />

Myotis nattereri Fransenfledermaus 2 *<br />

Neomys anomalus Sumpfspitzmaus 2 *<br />

Neomys fodiens Wasserspitzmaus<br />

75<br />

3


Nyctalus leisleri Kleinabendsegler 2 *<br />

Nyctalus noctula Abendsegler 3 *<br />

Pipistrellus pipistrellus Zwergfledermaus 3 *<br />

Plecotus auritus Braunes Langohr 2 *<br />

Plecotus austriacus Graues Langohr 2 *<br />

Rhinolophus ferrumequinum Große Hufeisennase 1 *<br />

Rhinolophus hipposideros Kleine Hufeisennase 1 *<br />

FragebogenUNESCODruckvorlage.doc<br />

76

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