Download - Soennecken
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So<br />
Das Mitgliedermagazin der <strong>Soennecken</strong> eG Ausgabe 01/2008<br />
Innenstadtmarketing<br />
Bertz GmbH aus Göppingen<br />
ist stark vor Ort / S. 16<br />
Chance durch<br />
Regionalität<br />
Nutzen Sie Ihre eigene Stadt, Ihre Region und Ihren<br />
Standort für Ihr Geschäft. Handeln Sie „glokal“!<br />
Der Local Player<br />
Jürgensen kennt seine<br />
Hamburger Kunden / S. 18<br />
König Kunde<br />
Die wichtigsten Regeln bei<br />
der Kundenpflege / S. 22
<strong>Soennecken</strong> eG, Sprecher des Vorstands<br />
Dr. Benedikt Erdmann<br />
So. 01/2008 Editorial<br />
Liebe Mitglieder, sehr<br />
geehrte Damen und Herren,<br />
Sie halten die erste Ausgabe von So., dem Mitgliedermagazin der <strong>Soennecken</strong> eG, in den Händen.<br />
Warum haben wir dieses Magazin ins Leben gerufen, und was soll es bezwecken?<br />
In der Regel ist unser Blick ganz auf unseren Alltag gerichtet. Wir sehen zumeist nur das, was uns<br />
unmittelbar umgibt. Doch es geschieht weitaus mehr. Das wird einem immer wieder bewusst,<br />
wenn man bei den Mitgliedern unterwegs ist und die Geschichten hört, die jedes Unternehmen<br />
und jeder Unternehmer zu erzählen weiß. Es lohnt sich zuzuhören. Und es gibt viel zu lernen.<br />
Unser Ziel ist es, diese Vielfalt an Erfahrungen und Erlebnissen abzubilden und Sie zu inspirieren.<br />
Gute Ideen abzuschauen und aufzugreifen ist keine Schande, sondern Basis vieler Erfolge.<br />
Es kostet nichts und bringt viel.<br />
Wir möchten <strong>Soennecken</strong> erlebbar machen. Bei uns arbeiten Menschen für Menschen. Hundert<br />
Mal haben Sie mit einer <strong>Soennecken</strong>-Mitarbeiterin telefoniert. Die Stimme ist Ihnen vertraut.<br />
Doch die Person, der sie gehört, haben Sie noch nie gesehen. Das möchten wir ändern. In jeder<br />
Ausgabe stellen wir Ihnen deshalb einige unserer Mitarbeiter vor.<br />
Kurzum: Wir wollen Mitglieder und <strong>Soennecken</strong> eG einander vertrauter machen. Dadurch wird<br />
mehr Gemeinschaft und Zusammengehörigkeitsgefühl entstehen, die Arbeit leichter fallen und<br />
vielleicht auch mehr Freude machen.<br />
So. versteht sich zudem als Plattform für Themen, die uns beschäftigen und die für unsere<br />
Mitglieder wichtig sind oder werden könnten. In der ersten Ausgabe beschäftigen wir uns mit der<br />
Sehnsucht der Menschen nach Heimat und Vertrautheit im Zeitalter der Globalisierung.<br />
Staples übernimmt Corporate Express. Ein globaler Gigant entsteht. Ist das Chance oder Risiko?<br />
Stehen wir erstarrt wie das Kaninchen vor der Schlange, oder nutzen wir unsere relative Kleinheit<br />
für Wendigkeit und Kundennähe? Alles ist eine Frage der Perspektive. Wir sehen das Glas halb<br />
voll und nicht halb leer. Wir möchten Sie motivieren, die Chancen hinter den Veränderungen zu<br />
sehen und zu nutzen.<br />
Wir wünschen uns, dass dieses Magazin von vielen Menschen gelesen wird – nicht nur von den<br />
Chefs. Natürlich verschicken wir So. auch an unsere Lieferanten, die das Magazin mit ihren Anzeigen<br />
finanzieren. Auf Berichte über sie werden wir aber gerade deshalb verzichten. Die Anzeigen,<br />
die auch klar als solche erkennbar sind, werten wir als Anerkennung der Tatsache, dass es sich<br />
bei den <strong>Soennecken</strong>-Mitgliedern um die Zielgruppe im deutschen Fachhandel schlechthin handelt.<br />
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre – und viele gute Geschäfte.<br />
<strong>Soennecken</strong> eG, Vorstand<br />
Dr. Rainer Barth<br />
P.S.: Hat Ihnen die erste Ausgabe gefallen? Haben Sie Kritik oder Anregungen?<br />
Bitte schreiben Sie uns unter so.magazin@soennecken.de<br />
3
4<br />
inhalt<br />
Titel<br />
Einzelhandel<br />
14 „nix, ebbes, egal“<br />
So. 01/2008<br />
6 denken Sie schon glokal?<br />
Chance durch Regionalität<br />
8 Was wünscht der Kunde?<br />
So. fragt nach.<br />
Im Saarland sorgen gute Umsätze für gute<br />
Laune. Wie die Klein Buch + Papier GmbH<br />
ihre Regionalität gewinnbringend nutzt<br />
16 Unser ort soll schöner werden<br />
In Göppingen ist die Papeterie &<br />
Bürobedarf Bertz GmbH durch erfolgreiches<br />
City-Marketing stark vor Ort<br />
Menschen<br />
26 impressionen der <strong>Soennecken</strong>-<br />
Generalversammlung in Berlin<br />
Sehen und gesehen werden.<br />
Eindrücke der Generalversammlung<br />
vom 23. April 2008<br />
29 die Zwei von der reklamationsstelle<br />
Regina Schollee und Brigitte Henseler<br />
sorgen für einen reibungslosen<br />
Zahlungsverkehr<br />
Vier Verbraucherstimmen zur Regionalität<br />
Streckenhandel<br />
18 „Wir verstehen uns als local Player“<br />
Hans Georg Bothur von Hermann<br />
Jürgensen Bürobedarf kennt sich<br />
aus. Nicht nur im Hamburger Hafen,<br />
auch damit, worauf es bei erfolgreicher<br />
Kundenbindung ankommt<br />
22 der Kunde ist König<br />
Wie genau muss man seine Kunden<br />
kennen und was fängt man mit den<br />
Informationen an? Mit Praxisbeispielen<br />
der Büro-Musterhaus Prickartz GmbH<br />
aus Aachen<br />
24 Zettelwirtschaft oder it-lösung?<br />
Wie funktioniert Kundenmanagement?<br />
Was CRM bedeutet<br />
Termine Impressum<br />
32 <strong>Soennecken</strong> expo 08:<br />
Viel mehr als eine ausstellung!<br />
Am 14. und 15. Oktober<br />
ist es wieder so weit<br />
34 So. notiert<br />
Jubiläen, Bekanntmachungen<br />
und noch mehr Informationen<br />
10 hier entsteht etwas ganz Großes!<br />
Das neue Logistikzentrum<br />
12 logistik für <strong>Soennecken</strong>-Mitglieder:<br />
das neue lager wächst<br />
Klaus Schneider und Hans Peter Gummersbach,<br />
LogServe GmbH, geben Einblicke<br />
Druck & Kopie<br />
herausgeber<br />
<strong>Soennecken</strong> eG, <strong>Soennecken</strong>-Platz,<br />
51491 Overath, Telefon 02206 607-189,<br />
Telefax 02206 607-109,<br />
E-Mail so.magazin@soennecken.de<br />
Chefredaktion (verantwortlich)<br />
Theo Braun<br />
redaktion<br />
Dr. Benedikt Erdmann, Alexandra Knost<br />
Autoren dieser Ausgabe:<br />
Sven Adam, Marcus Bäcker, Wiebke Clement,<br />
Dr. Susanne Hartmann<br />
art direction<br />
Jonny Schulz, Christian Weiss<br />
Fotos<br />
Tom Trambow, <strong>Soennecken</strong> eG<br />
Plain Picture, Jonny Schulz<br />
illustration<br />
Gerold Graw (S. 6), www.arts-unique.de<br />
Entwicklung und realisation<br />
Aclewe GmbH – Werbeagentur Köln, www.aclewe.de<br />
druck<br />
ColorDruck, Leimen, www.colordruck.de<br />
auflage und Erscheinung<br />
6.000 Exemplare, 2-mal jährlich<br />
anzeigen<br />
Preisliste 01, gültig ab 01.01.2008<br />
Anzeigenvertrieb Aclewe GmbH<br />
Telefon 0221 292129-20<br />
E-Mail so.media@aclewe.de
6 titEl<br />
So. 01/2008 So. 01/2008<br />
titEl 7<br />
Denken Sie schon glokal?<br />
Jeder Mensch braucht eine Heimat – einen Ort, mit dem er sich<br />
identifizieren kann, wo er sich zugehörig fühlt und wo man ihn<br />
kennt. Immer mehr Geschäftsleute entdecken Regionalität als<br />
Trend. Andererseits ist unsere Welt globalisiert – Medien, Politik<br />
und Wirtschaft werden nicht müde, uns daran zu erinnern. Made<br />
in Taiwan, Turkey oder Tunesia steht auf vielen Produkten des<br />
täglichen Gebrauchs. Internationale Wirtschaftstrends beeinflussen<br />
unsere Geschäfte und Deutschland vertreibt weltweit<br />
Qualität „made in Germany“.<br />
Das Bedürfnis nach regionaler Identifikation, nach Heimat, Nähe<br />
und danach, zu einer Gruppe zu gehören, wächst. Unvereinbar?<br />
Nein – denn der Megatrend heißt Glokalisierung!<br />
Die Wortschöpfung „Glokalisierung“ bringt<br />
zwei Gegensätze unter einen Hut, die im realen<br />
Leben auf den ersten Blick gar nicht so einfach<br />
zu vereinbaren sind. Denn trotz aller internationalen<br />
Ausrichtung muss jeder Mensch irgendwo<br />
wohnen, irgendwo seine Kinder zur Schule<br />
schicken und auch irgendwo konsumieren.<br />
Die Zusammensetzung aus „global“ und „lokal“<br />
taucht seit den 90er Jahren gleichzeitig in unterschiedlichen<br />
Zusammenhängen auf:<br />
Ein Zeichen dafür, dass die Erfindung dieses<br />
Wortes buchstäblich „in der Luft lag“.<br />
Glokale Tendenzen sind überall in unserem<br />
modernen Alltag zu finden. Unsere multi kultu-<br />
r elle Gesellschaft kann nur erfolgreich sein,<br />
wenn alle sich auf ihre jeweilige Umgebung<br />
einlassen, ihre kulturellen globalen Wurzeln aber<br />
nicht verleugnen. Die elektronischen Medien<br />
öffnen das Fenster zur Welt, trotzdem erleben<br />
gerade regionale Fernseh- und Radiosender<br />
eine Renaissance. Prof. Dr. Thomas Straubhaar,<br />
Direktor des Hamburgisches WeltWirtschafts-<br />
Institut, formuliert dieses Spannungsverhältnis<br />
folgendermaßen:<br />
„Je globaler, je offener und von der<br />
Wertedimension her auch beliebiger<br />
die Ökonomie wird, umso stärker<br />
braucht es eben diesen lokalen Anker,<br />
der eine gewisse Identität schafft,<br />
die hilft, gleiche Werte, gleiche Normen<br />
und gleiche Ziele zu verfolgen.“<br />
Oder ganz aktuell: Warum sind in unserer<br />
globalisierten und anscheinend immer gleichförmigeren<br />
Welt Events wie die Fußball-EM so<br />
erfolgreich? Weil man sich hier von anderen<br />
Gruppen abgrenzen kann und dadurch das<br />
Zugehörigkeitsgefühl zur eigenen Gruppe noch<br />
wichtiger und stärker wird.<br />
Was aber bedeutet dieser Trend für die wirtschaftliche<br />
Entwicklung und für die Branche?<br />
Auf der einen Seite ist es wichtig, dass man<br />
Anschluss hält an globale Trends und internationale<br />
Standards. Selbstverständlich können<br />
nicht alle Produkte plötzlich in Deutschland<br />
hergestellt werden – nicht in den Mengen,<br />
die benötigt werden, und nicht zu dem Preis,<br />
der derzeit auf dem Markt erzielt werden kann.<br />
Das wissen wir. Trotzdem haben Geschäftsmodelle,<br />
die ihre eigene Stadt oder ihre Region,<br />
ihren eigenen Standort als Chance begreifen,<br />
beste Zukunftsaussichten. Ein Beispiel: Gehen<br />
Sie noch gerne durch die Einkaufsstraßen<br />
deutscher Innenstädte? Können Sie überhaupt<br />
noch erkennen, wo Sie sich gerade befinden?<br />
Austauschbare Filialen, das gleiche Angebot in<br />
jeder Stadt, gleichförmige Architektur – statt<br />
des Einkaufserlebnisses überwiegt die Einkaufslangeweile.<br />
Und manches passt einfach nicht<br />
in jede Kulisse: Der Bayer mit der Lederhose ist<br />
in München nach wie vor ein gewohntes Bild,<br />
in Köln fiele er außerhalb der Karnevalszeit aus<br />
dem Rahmen. Genauso prägen große Unternehmen<br />
die Regionen, in denen sie produzieren:<br />
Denken Sie an Mercedes und Stuttgart, BMW<br />
und München oder VW und Wolfsburg – diese<br />
Standorte ließen sich nicht ohne Weiteres<br />
vertauschen. Übrigens ein Imageplus, das auch<br />
Politiker gerne verwenden: Nicht umsonst fahren<br />
Kölner Lokalpolitiker selbstverständlich Ford:<br />
Alles andere würde sofort misstrauisch machen,<br />
„es passt eben nicht“!<br />
Die richtige Mischung macht es also. Was das<br />
sein kann? Um das zu erkennen, braucht man<br />
Kreativität und Engagement. Das hat man als<br />
Unternehmer aber sowieso, weshalb sonst wäre<br />
man Unternehmer? Was macht die Region aus,<br />
was verbindet die Menschen, welche Bedürfnisse<br />
haben sie? Gibt es besondere Motive, gibt<br />
es Verbindungen zu anderen Händlern und wo<br />
liegen eigentlich die Qualitäten?<br />
Oder gibt es Dinge, die man als Unternehmer<br />
gemeinsam mit anderen verbessern könnte?<br />
Fragen, die unweigerlich zu neuen Ideen und<br />
einer neuen Qualität führen: zu Unternehmen,<br />
die sich zu ihrem Standort bekennen und die<br />
trotzdem global denken.<br />
Fragen, die auch <strong>Soennecken</strong> angehen:<br />
als Dienstleister für viele Regionen und unterschiedlichste<br />
Händler in ganz Deutschland.<br />
Der Sinn einer Genossenschaft liegt genau<br />
in der Förderung dieses Gedankens: Den<br />
gemeinsamen Einkauf, die Lagerhaltung und<br />
Distribution für ihre Mitglieder möglichst einfach<br />
und wirtschaftlich zu gestalten, damit diese den<br />
Kopf frei haben für die Anforderungen an ihrem<br />
individuellen Standort. Das gilt für den Einzelhandel<br />
genauso wie für das Kataloggeschäft<br />
oder den B2B-Bereich. Bei Produkten aus dem<br />
Kopierbereich ist Regionalität auf den ersten<br />
Blick zwar schwerer herzustellen als bei einem<br />
Lebensmittelhandel, aber auch hier kommt es<br />
darauf an, dass die Unternehmer nahe an ihren<br />
Kunden und deren Bedürfnissen sind.<br />
Das viel verwendete „think globally, act locally“<br />
hat in jeder Branche seine Berechtigung:<br />
Denn Regionalität ist eine Chance, die in Zukunft<br />
immer stärkere Bedeutung bekommen wird.<br />
Aber selbstverständlich nur als glokalisierter<br />
Trend – denn mit ausschließlich regionaler<br />
Ausrichtung werden Sie nur wenige Kunden<br />
ansprechen. Für den globalen Hintergrund sorgt<br />
<strong>Soennecken</strong> zum Beispiel mit seinem internationalen<br />
Einkauf, von dem jeder Standort in<br />
Deutschland profitiert. So kauft die <strong>Soennecken</strong><br />
LogServe GmbH weltweit günstig und zuverlässig<br />
ein – eben nach internationalem Standard,<br />
für den die <strong>Soennecken</strong>-Spezialisten auf den<br />
globalen Märkten beste Konditionen erhalten.<br />
Zugute kommen diese internationalen Aktivitäten<br />
den Händlern vor Ort, die es<br />
mit der richtigen Mischung schaffen, den<br />
Kunden in ihrem Umfeld gleichzeitig „Heimat“<br />
und weite Welt zu bieten. Matthias Horx, der<br />
öster reichische Zukunftsforscher, meint dazu:<br />
„Die Globalisierung ist der Grundimpuls<br />
der Menschheit. Wir sind Wanderer, wir<br />
sind Händler, wir sind Vernetzer. Wir<br />
sind neugierig auf andere Menschen.“<br />
Wie nutzt man diese Chance? Es gibt dazu kein<br />
Patentrezept. Die Voraussetzungen sind in einer<br />
starken Gemeinschaft wie <strong>Soennecken</strong> allerdings<br />
gut: mit einem Angebot, das internationalen<br />
Standards genügt, und Unterstützung für die<br />
Vermarktung vor Ort. Mit regionaler Präsenz<br />
und einem starken Netzwerk im Rücken ist<br />
jedes Mitglied einer Genossenschaft eigentlich<br />
von vornherein schon „glokal“!<br />
•
8 titEl So. 01/2008 So. 01/2008<br />
titEl 9<br />
Katharina Benjamini, 18, und Paula Hellmich, 17<br />
Wir brauchen ja gar nicht so viel, können uns als Schülerinnen eh nicht<br />
viel leisten. Wenn wir uns bei Freunden treffen, kaufen wir schon mal was<br />
bei unserem „Büdchen“ um die Ecke, da bekommen wir auch nachts um<br />
zwölf noch Nachschub an Chips, Zeitungen, Getränken und so.<br />
So. fragt nach:<br />
„Was wünscht der Kunde?“<br />
Eine kleine Straßenumfrage in der Kölner City<br />
zum Thema Handel und Heimat.<br />
Joe Brügemann, 66, Kaufmännischer Direktor<br />
Am liebsten kaufe ich direkt in meinem Viertel ein. Wenn ich die<br />
Einzelhändler dort nicht unterstütze, habe ich demnächst vielleicht<br />
nur noch Internetcafés vor meiner Haustür!<br />
Außerdem kennt man sich mit den Jahren und tauscht sich aus.<br />
Für mich sind die örtlichen Händler auch Treffpunkte und Orte, an denen<br />
man Tipps zur Umgebung und auch zu anderen Geschäften erhält.<br />
Familie Rahimi<br />
Als Mutter habe ich so meine Stammläden, wo ich weiß, was ich bekomme,<br />
und wo es schnell geht und ein Kinderwagen nicht stört. Am stressigsten<br />
ist es im Supermarkt, wenn man lange vor der Kasse warten muss.<br />
Am liebsten würde ich nur im Bio-Supermarkt einkaufen, da riecht es<br />
schon so gut. Für den Alltag sind mir die Sachen da aber zu teuer.<br />
Oliver Hardt, 24, Koch<br />
Für mich gehört es definitiv dazu, dass mein Bäcker und mein Metzger<br />
bei mir um die Ecke wissen, was ich will, und mich auch mal auf Dinge<br />
aufmerksam machen, die ich noch nicht kenne. Das ist für mich auf jeden<br />
Fall ein Heimatgefühl!<br />
In der City genieße ich das internationale Flair, obwohl ich manchmal<br />
schon nach dem Dom gucke, damit ich noch weiß, dass ich in Köln bin!<br />
Die großen Kaufhäuser und Ketten sind doch irgendwie überall gleich,<br />
das finde ich ein bisschen schade.
10 titEl So. 01/2008 So. 01/2008<br />
titEl 11<br />
Hier entsteht etwas ganz Großes!<br />
Schon bald …<br />
… könnte man das Olympia-Training<br />
der Speerwerfer in der 85 Meter langen<br />
Halle statt finden lassen<br />
… wäre im 3.000 m 2 großen Waren eingang<br />
Platz genug, um die kompletten Segel<br />
des größten Drei masters der Welt zu<br />
trocknen<br />
… könnte man für die Investitions summe<br />
von rund 16 Millionen den Fußballstar<br />
Ronaldinho vom FC Barcelona loskaufen<br />
Schon bald …<br />
… entstehen stattdessen die Regale bis<br />
zu einer Höhe von 28 Metern – erst<br />
dann kommen die Wände und Decken<br />
drum herum<br />
… stehen und liegen hier rund 13.000<br />
verschiedene Artikel für die <strong>Soennecken</strong>-<br />
Mitglieder bereit<br />
… werden um die 100 Mitarbeiter in<br />
Spitzenzeiten 4.000 – 5.000 Positionen<br />
pro Stunde für <strong>Soennecken</strong>-Mitglieder<br />
auf den Weg bringen<br />
Es entsteht – Ihr neues Logistikzentrum!<br />
Wo jetzt noch gähnende Leere herrscht –<br />
in der 10.000 m 2 großen ehemaligen<br />
Bestandshalle von <strong>Soennecken</strong> – wird bald<br />
der neue Wareneingang und -ausgang für<br />
geschäftiges Treiben sorgen.<br />
Seit dem 19. März wird gebaggert,<br />
gebuddelt und gebaut: Schon das Herbstgeschäft<br />
2009 / 10 wird vollständig über<br />
das neue Logistikzentrum abgewickelt.<br />
Bis dahin versorgen wir Sie immer wieder<br />
mit News rund um das Mammutprojekt<br />
oder Sie verfolgen den Baufortschritt Ihres<br />
neuen Warenlagers über unsere Webcam<br />
live auf www.soennecken.de/bautagebuch
12 titEl So. 01/2008 So. 01/2008<br />
titEl 13<br />
Logistik für <strong>Soennecken</strong>-Mitglieder:<br />
Das neue Lager wächst<br />
Höher, schneller, weiter – und preisgünstiger. So könnte die<br />
Maxime der <strong>Soennecken</strong>Tochter LogServe GmbH heißen,<br />
die mitten in der „heißen Phase“ beim Bau des neuen Logistikzentrums<br />
für <strong>Soennecken</strong>Mitglieder steckt.<br />
„Die Planungsphase haben wir gut durchlaufen,<br />
jetzt geht es an die Realisierung“, freut sich<br />
Klaus Schneider, Geschäftsführer der LogServe<br />
GmbH. Und diese Planungsphase hatte es<br />
in sich: Der Logistikspezialist informierte sich<br />
genau über die unterschiedlichen Möglichkeiten<br />
moderner Lagerlogistik, besuchte Unternehmen<br />
mit Logistiklösungen ähnlicher Größenordnung,<br />
verglich, rechnete, und entwickelte mit seinem<br />
Team schließlich einen individuellen Plan „mit<br />
dem Besten aus allem, was wir gesehen haben.“<br />
Der Neubau des Logistikzentrums in Overath<br />
wurde notwendig, weil sich das Geschäft der<br />
<strong>Soennecken</strong>-Mitglieder verändert hat:<br />
Immer mehr Händler nehmen die Möglichkeit<br />
in Anspruch, Endkundenaufträge direkt von<br />
<strong>Soennecken</strong> abwickeln zu lassen. „Die hervorragende<br />
Zusammenarbeit mit unserem<br />
Dienstleister in Langgöns kam deshalb an ihre<br />
– logistischen – Grenzen. Bei dem sehr guten<br />
Zuspruch unserer Mitglieder in Bezug auf<br />
unsere Logistikangebote ist jetzt eine optimierte,<br />
passgenaue Lösung nur für uns gefragt“, erklärt<br />
Schneider.<br />
Nach den intensiven Vorarbeiten und Planungen<br />
wird das neue <strong>Soennecken</strong>-Lager alles bieten,<br />
was die Kommissionierung der Waren schnell,<br />
sicher und preisgünstig macht. Wer sich jetzt<br />
vorstellt, dass dazu Roboterarme in menschenleeren,<br />
anonymen Hallen Produkte aus<br />
den Regalen nehmen und auf Förderbänder<br />
fallen lassen, der irrt gewaltig. „Die Technik ist<br />
eindeutig dazu da, den Menschen die Arbeit<br />
zu erleichtern. Aber auch im Logistikzentrum<br />
gilt unsere Devise: Hier arbeiten Menschen für<br />
Menschen“, beschreibt Hans Peter Gummersbach,<br />
Leiter Logistik, das Konzept. „Rund 90<br />
neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden<br />
in dem neuen Lager für die Qualität sorgen, die<br />
unsere Mitglieder von uns erwarten“, ergänzt<br />
Klaus Schneider.<br />
Die Technik sorgt beispielsweise dafür, dass<br />
die Menschen die Hände frei haben: Statt mit<br />
Auftragszetteln in der Hand die richtigen Waren<br />
zusammenzusuchen, hören die <strong>Soennecken</strong>-<br />
Mitarbeiter künftig per Headset, was wo und wie<br />
zusammengestellt werden soll. Auch die logistische<br />
Berechnung des jeweils praktischsten,<br />
schnellsten und kürzesten Wegs leistet die<br />
spezialisierte Technik im Hintergrund – so dass<br />
jeder Mitarbeiter höchstens 15 Meter zurücklegen<br />
muss, um seine Ware zu bekommen. „Nach<br />
einer Art ‚Weiterreichprinzip‘ bearbeitet jeder<br />
nur die Positionen, die in seiner Kommissionierzone<br />
sind“, erklärt Klaus Schneider. Wie und<br />
in welcher Reihenfolge die Artikel in die Pakete<br />
gepackt werden, bekommen die Mitarbeiter<br />
vom System vorgegeben. „Das ist eben perfekte<br />
Logistik – und kein Hexenwerk, obwohl es<br />
Klaus Schneider, Geschäftsführer der LogServe GmbH und Hans Peter Gummersbach,<br />
Leiter Logistik, freuen sich über die Fortschritte beim Bau des neuen Logistikzentrums<br />
vielleicht so erscheint“, schmunzelt Schneider.<br />
Mit dieser hochmodernen Ausstattung wird<br />
es im neuen Logistikzentrum möglich sein, die<br />
Geschwindigkeit des derzeitigen Lagers zu verdoppeln:<br />
Über 4.000 Auftragspositionen werden<br />
in Spitzenzeiten pro Stunde das Lager Richtung<br />
Mitglied oder Endkunde verlassen, sicher<br />
verpackt und auf Wunsch sogar mit Sonderservices<br />
wie zum Beispiel kleinen Geschenken<br />
an die Kunden zur Weihnachtszeit, besonderer<br />
Verpackung oder Lieferung an den Schreibtisch<br />
des Bestellers. Rund 13.000 unterschiedliche<br />
Artikel lagern künftig in Overath, mit einer<br />
Warenverfügbarkeit von 99 Prozent. Getestet<br />
wurde das ganze Konzept mit einer aufwändigen<br />
Simulation, „bei der alles problemlos lief –<br />
genau so, wie wir es uns vorgestellt hatten!“,<br />
so Hans Peter Gummersbach.<br />
Zurzeit laufen die Baumaßnahmen auf Hochtouren:<br />
Für die Bodenplatte wurden 3.000<br />
Kubikmeter Erdreich bewegt, aus 90 Tonnen<br />
Betonstahl und 700 Kubikmetern wasserundurchlässigem<br />
Beton wird eine sogenannte<br />
„weiße Wanne“ hergestellt – nur so können die<br />
empfindlichen Produkte sicher gelagert werden.<br />
Auch der Bau selbst verspricht Superlative:<br />
Zunächst werden die Hochregallager gebaut –<br />
in dem 28 Meter hohen Bau entstehen so<br />
optimale Voraussetzungen für eine umfangreiche<br />
Vorratslagerung und kurze Nachschubwege<br />
in die Kommissionierzone. Erst wenn<br />
die Regale stehen, werden Außenwände und<br />
Decke errichtet. Spätestens Ende 2009 steht<br />
alles – für das Jahr darauf sind vielfältige<br />
Mehrwertdienste und Servicelevels geplant.<br />
Die Vorteile liegen auf der Hand: Eine noch<br />
höhere Qualität der Auslieferung bei einer<br />
geringeren Fehlerquote und günstigere Logistikkosten.<br />
Neben der sicheren und qualitativ<br />
hochwertigen Abwicklung der Mitgliederaufträge<br />
bietet der Standort Overath auch für zukünftige<br />
Pläne genügend Wachstumspotenzial, wie<br />
Klaus Schneider betont: „Mit der Entscheidung<br />
für ein eigenes Logistikzentrum eröffnen wir<br />
unseren Mitgliedern den größtmöglichen Handlungsspielraum<br />
– damit <strong>Soennecken</strong> auch in<br />
Zukunft so positiv wachsen kann!“ •
14<br />
EinZElhandEl<br />
So. 01/2008<br />
„Nix, ebbes, egal“<br />
Als der Klein Buch + Papier GmbH vor drei Jahren ein Sortiment mit Produkten angeboten wurde,<br />
das auf den Humor und die Heimatverbundenheit der Saarländer abzielt, griff sie sofort zu.<br />
Eine weise Entscheidung: Die Umsätze sorgen für ebenso gute Laune wie die Sprüche im<br />
breitesten Saarländisch.<br />
Saarländer, sagt Jochen Klein, sind ein ganz besonderer Menschenschlag.<br />
Und wenn der PBS- und Buchhändler aus St. Wendel etwas über die<br />
Einkaufsgewohnheiten seiner Landsleute erzählt, dann ist man durchaus<br />
geneigt, ihm das zu glauben.<br />
Der Saarländer an und für sich kauft gerne Eiskratzer. Und das mitten im<br />
Hochsommer. Aberhunderte habe er im August verkauft, schwört Klein.<br />
Und das liegt nicht etwa daran, dass das Mikroklima an der Saar verblüffend<br />
exzentrisch wäre; die Aufschrift ist schuld. „Hädd isch e garaasch“<br />
prangt auf dem wahlweise orangen oder blauen Autozubehör, was frei<br />
übersetzt so viel bedeutet wie: „Ach, hätte ich doch eine Garage.“<br />
„Das ist ein absoluter Lacher“, konstatiert Klein. Für nicht minder großes<br />
Vergnügen sorgen im Saarland T-Shirts, auf denen „Isch wars nidd“ („Ich<br />
war’s nicht“) steht, und ein dreiteiliges Flaschenset mit Hochprozentigem<br />
drin. Flasche 1 trägt die Aufschrift „Nix“, Flasche 2 „ebbes“, Nummer<br />
3 „egal“. Fulminanter Effekt dieser Spielerei: Egal, ob der Gast auf die<br />
Frage, was er denn trinken möge, „Nichts“, „irgendetwas" (saarländisch:<br />
ebbes) oder schlicht „egal“ antwortet – im gut sortierten Haushalt ist alles<br />
vorhanden. Mit derartigen auf die Heimatverbundenheit abhebenden Regionalprodukten<br />
macht die Klein Buch + Papier GmbH jetzt schon seit drei<br />
Jahren sehr ordentliche Umsätze. Eigentlich ist das Familienunternehmen<br />
mit seinen sechs saarländischen Niederlassungen ja auf PBS spezialisiert,<br />
Buchhandlung inklusive. „Wir sind neuen Sortimenten gegenüber aber<br />
immer offen“, erklärt Klein. „Wir haben eine gute Nase für Trends, beobachten<br />
den Markt genau und verstehen uns als moderne Papeterie.“<br />
Die Werbeagentur, die 2005 auf die Idee mit den Saarland-Produkten<br />
kam, sah das wohl ähnlich. Sie begutachtete die Klein-Filiale im Neunkir-<br />
Kennen den Humor der Saarländer:<br />
Jochen und Hans Klein, Inhaber der Klein Buch + Papier GmbH<br />
chener „Saarpark Center“, sah, dass sie gut war, und fragte in der Zentrale<br />
in St. Wendel an, ob Interesse an einem neuen, regional patriotischen<br />
Warensortiment bestehe.<br />
Es bestand. Und die Erfolgsgeschichte nahm ihren Anfang. „Wir haben<br />
sofort geahnt, was das für ein Potenzial hat“, erinnert sich Klein. Das<br />
Konzept der Werbeagentur sieht vor, dass pro Ort nur ein Händler ihre<br />
Saarland-Artikel verkaufen darf. Klein sagte für Neunkirchen nur unter der<br />
Bedingung zu, dass sein Unternehmen auch in St. Wendel und Illingen<br />
zum Zuge kommen durfte. Alles kein Problem, jetzt ging es nur noch um<br />
die richtige Platzierung der Ware. „Wenn man sich traut, etwas Neues<br />
auszuprobieren, muss man das auch richtig machen“, findet Klein. „Nur<br />
mal eben zwei T-Shirts und vier Kugelschreiber hinlegen, das geht nicht.<br />
Dann nimmt das kein Mensch wahr.“<br />
Also ging Klein hin und reservierte fürs Saar land-Merchandising mitten<br />
in der Papeterie zwei Meter plus Tische vorne dran: ein unübersehbarer<br />
Hingucker, der auch Kunden zum Kauf verleitet, die eigentlich aus ganz<br />
anderen Gründen in den Laden gekommen sind. „Wir gehen jetzt ins<br />
vierte Jahr, und die Umsätze bewegen sich immer noch auf richtig hohem<br />
Niveau“, freut sich Klein. Wie lange das wohl noch anhält? „Da bin ich<br />
selbst mal gespannt.“ Auch wenn der Unternehmer die Saarländer für<br />
einen ganz besonderen Menschenschlag hält und das Saarland mit seiner<br />
wechselhaften Geschichte für eine ganz besondere Region: Zweifel, dass<br />
sich das regionalpatriotische Geschäfts modell auch auf andere Bundes-<br />
länder übertragen lässt, hat er nicht. Nur müssten die Ideen dafür natürlich<br />
aus der jeweiligen Region stammen. Das leuchtet ein. Woher soll man in<br />
St. Wendel wissen, worüber der Bremer lacht und was „Ach, hätte ich<br />
doch eine Garage“ auf Thüringisch heißt?<br />
Ein Mann mit Wirkung. Das beweist Hans Klein im eigenen Werbemotiv<br />
aus der ALLES. BESONDERS. SCHÖN. Kampagne<br />
•
16 EinZElhandEl So. 01/2008 So. 01/2008<br />
EinZElhandEl 17<br />
Unser Ort soll schöner werden<br />
Innenstädte gleichen sich heute oft wie ein Ei dem anderen. Modisches aus Schweden<br />
und Spanien, Kulinarisches aus den USA und Italien, dazwischen noch einige Einzelhändler.<br />
Dass es auch anders gehen kann, zeigt das Beispiel Göppingen.<br />
Göppingen? Einerseits eine Kleinstadt wie viele.<br />
Mit einer Fußgängerzone und vielen bekannten<br />
Logos, mit den üblichen demografischen und<br />
wirtschaftlichen Problemen.<br />
Andererseits aber auch: Staufenstadt, Handballhochburg,<br />
Firmensitz des Unternehmens<br />
Märklin, mit einem Hirsch im Stadtwappen,<br />
der auf den Namen Heiner hört.<br />
Mitten in der Göppinger City, an der belebten<br />
Marktstraße, steht das Stammhaus des Unternehmens<br />
Papeterie & Bürobedarf Bertz GmbH.<br />
In einer freundlichen und edlen Atmosphäre<br />
finden Kunden hier neben einer großen Auswahl<br />
an Büro- und Schreibwaren besonders hochwertige<br />
Schreibgeräte, Accessoires, Zeitplaner,<br />
Papiere und vieles mehr. Eine ältere Dame,<br />
gepflegt und wählerisch, hat sich nach ausführlicher<br />
Beratung für Briefpapier und einen besonders<br />
leichten Füller entschieden. An der Kasse<br />
legt sie ihre „heinercard“ vor – der Hirsch auf der<br />
Karte zeigt Ein„geweih“ten, dass es sich nur um<br />
eine spezielle Göppinger Kundenkarte handeln<br />
kann. Stefanie Sanke, Geschäftsführerin der<br />
Bertz GmbH: „Ja, genau, mit dieser Kundenkarte<br />
kann man mittlerweile in 42 Geschäften hier<br />
in der City Punkte sammeln. Wir achten sehr<br />
darauf, dass unsere Kunden von den Vorteilen<br />
dieser Karte profitieren können und sprechen<br />
jeden freundlich darauf an!“ Dieses Engagement<br />
kommt nicht von ungefähr: Stefanie<br />
Sanke ist als Vorstandsvorsitzende des Vereins<br />
göppingercity e.V. eine der Initiatorinnen einer<br />
lebendigeren Göppinger Innenstadt. Der Verein<br />
ist das professionelle Ergebnis langer Jahre<br />
intensiver Bemühungen: „Ursprünglich haben<br />
sich einige Einzelhändler als Werbegemeinschaft<br />
in Göppingen zusammengeschlossen“,<br />
erzählt Stefanie Sanke. „Für unsere kreativen<br />
Aktionen in der Innenstadt haben wir sehr viel<br />
Freizeit geopfert – aber es hat von Anfang an<br />
auch Wirkung gezeigt.“<br />
Mit Aktionen wie einem Kinderzirkusfestival,<br />
mit Weinfesten, einem Frühlingsfest mit<br />
historischem Riesenrad, einer romantischen<br />
Waldweihnacht mit Eisstockschießen, mit<br />
Kinderbetreuung, Schirmverleih, Matschhosen<br />
für die Kids bei schlechtem Wetter und noch<br />
vielen Ideen mehr sorgt der Verein dafür, dass<br />
die Göppinger City lebendig und attraktiv bleibt.<br />
Neuester Coup: Das Gütesiegel „Generationen-<br />
freundliche City“, mit dem Händler für besondere<br />
Dienstleistungen und Angebote für Senioren,<br />
Kinder und Familien ausgezeichnet werden.<br />
Lohnt sich dieser Aufwand denn für die einzelnen<br />
Händler? „Auf jeden Fall“, meint auch<br />
Margit Becker, Geschäftsfeldleiterin Einzelhandel<br />
der <strong>Soennecken</strong> eG. „Engagement macht<br />
Sinn: Durch die Kooperation mit anderen bilden<br />
sich Netzwerke mit neuen Ideen, man hat die<br />
Chance, sein Umfeld individuell mitzugestalten,<br />
und bekommt so auch direkte Erfolgserlebnisse.“<br />
Das kann auch Stefanie Sanke bestätigen.<br />
„Die Innenstadt ist die Bühne, auf der wir<br />
spielen“, bemerkt sie treffend. Je attraktiver das<br />
Programm, desto frequentierter wird die Stadt<br />
– eine einfache Gleichung. Die Umsetzung allerdings<br />
braucht Zeit, Energie und teilweise auch<br />
starke Nerven. „Wie überall sind die Reaktionen<br />
auf unser Engagement durchaus gemischt –<br />
von überschwänglicher Begeisterung bis zur<br />
Miesmacherei gibt es bei den Kollegen alles“,<br />
erzählt Stefanie Sanke. Auch das Problem der<br />
Trittbrettfahrer, die sich selbst nicht engagieren,<br />
aber durchaus profitieren, kennen alle, die sich<br />
im Citymarketing engagieren. „Auch wenn der<br />
Citymarketing für alle – Tipps und Ideen aus<br />
der Praxis<br />
• Schulanfang? Begrüßen Sie die neuen Schulkinder gemeinsam<br />
mit dem Bäcker nebenan mit kleinen Extras!<br />
• Sommer: Bieten Sie einen Schreibwett bewerb ‚Sommer in unserer<br />
Stadt’ ge meinsam mit der örtlichen Zeitung an, verlosen Sie hoch-<br />
wertige Schreibsets<br />
• Multikulti: Dekorieren Sie Papiere mit orientalischen Ornamenten<br />
und passende Accessoires, dazu vielleicht ein Rezepte-Tausch-<br />
Nachmittag mit dem türkischen Restaurant und die Gestaltung<br />
eines Stadt-Kochbuchs?<br />
• Kunst: Organisieren Sie eine Ausstellung heimischer Künstler in<br />
den Schaufenstern Ihrer Straße<br />
• Flower-Power: Sorgen Sie für eine ein heitliche Blumenpracht<br />
vor den Türen<br />
• netzwerk: Suchen Sie den Kontakt mit Ihrer IHK und gründen<br />
Sie eine Initiative, sprechen Sie mit kommunalen Vertretern über<br />
Ihre Wünsche<br />
• das Wichtigste: Haben Sie Spaß an der Umsetzung Ihrer Ideen!<br />
Erfolg sich nicht immer 1:1 aufrechnen lässt,<br />
Engagement und Ideen für die Zukunft des eigenen<br />
Standorts gehören meiner Meinung nach<br />
zum Unternehmertum einfach dazu“, meint auch<br />
Margit Becker. Wichtig ist natürlich auch, dass<br />
das Engagement nicht vor der eigenen Haustür<br />
endet. Das tollste Zirkusfestival nützt nichts,<br />
wenn das eigene Geschäft seit drei Monaten die<br />
gleichen verstaubten Auslagen bietet und kein<br />
einziger bunter Luftballon den kleinen Kunden<br />
und ihren Eltern den Weg weist. Wie sich Einzelhändler<br />
ausrichten, um sich bei geändertem<br />
Kaufverhalten („Lustkauf statt Bedarfskauf“)<br />
in den Innenstädten zu positionieren, kommt<br />
immer auf die eigene Lage, die Situation im<br />
jeweiligen Ort und die Zusammensetzung der<br />
Kundschaft an.<br />
Das Rezept von Stefanie Sanke gegen den<br />
Einheitsbrei bei Filialisten und herkömmlichen<br />
Schreibwarengeschäften lautet beispielsweise<br />
Service und hochwertige Qualität. „Die Marketingaktion<br />
von <strong>Soennecken</strong> ‚Alles. Besonders.<br />
Schön.‘ spricht uns sozusagen aus dem Herzen,<br />
das trifft genau den Ton, mit dem wir unsere<br />
Kunden ansprechen“, sagt Sanke.<br />
Warum Stadtmarketing?<br />
• Attraktivitätssteigerung der Innenstädte<br />
• höhere Kundenfrequenz<br />
• bessere Kommunikation und Kooperation innerhalb des Handels<br />
• stärkere Identifikation mit dem Standort<br />
• Förderung der Synergieeffekte<br />
• Verteilung der Marketingkosten auf mehrere Schultern<br />
• Zukunftsausrichtung des eigenen Unternehmens<br />
• schärferes Profil für die Stadt<br />
Ihre umfassenden Maßnahmen betreffen beispielsweise<br />
auch die kontinuierliche Schulung<br />
der 15 Mitarbeiter, ein Leitbild für das Unternehmen<br />
und die sorgfältige Gestaltung des<br />
Ladenlokals. Ihr persönliches Erfolgsrezept:<br />
„Es ist als Einzelhändler wichtig, eine gerade<br />
Linie zu fahren und sich von anderen abzu -<br />
heben – mit einem 08/15-Angebot kommt<br />
man heutzutage nicht sehr weit.“<br />
Die richtige Mischung macht’s: Das gilt für<br />
das Angebot im Einzelhandel genauso wie<br />
für die Zusammensetzung der Händler in den<br />
Citylagen. Denn: Filialen großer Markenhersteller<br />
locken Publikum auch in kleinere Städte,<br />
Aktionen tragen zum Wohlfühlen bei und<br />
Einzelhändler geben den Innenstädten das<br />
individuellen Flair. Mit diesem Mix haben Städte<br />
die Chance, der Verlagerung von Wohn- und<br />
Einzelhandelsstandorten an die Peripherie<br />
entgegenzuwirken – für die Kommunen auch<br />
ein wirtschaftlicher Faktor. Außerdem bieten<br />
belebte Citys mehr Sicherheit und attraktive<br />
Bedingungen für Unternehmen, die sich ansiedeln<br />
wollen. Gründe genug für viele Kommunen,<br />
sich an Citymarketingaktionen zu beteiligen<br />
• Steigerung der Zufriedenheit bei den Kunden<br />
• Handelsinteressen im Einklang mit kommunalen Interessen<br />
Stefanie Sanke, Inhaberin der Papeterie & Bürobedarf Bertz GmbH:<br />
„Die Innenstadt ist die Bühne, auf der wir spielen!”<br />
und diese zu fördern. In Göppingen engagiert<br />
sich beispielsweise der Bürgermeister persönlich<br />
im Vorstand des Marketingvereins, Projekte<br />
wie die Kundenkarte werden von der Stadt<br />
mit Startkapital gefördert. Neben den Städten<br />
profitieren auch Grundstückseigentümer,<br />
Immobilienbesitzer, Gastronomen und Hoteliers<br />
von erfolgreichen Marketingprojekten. Um auch<br />
diese Gruppen einzubeziehen, gibt es neuerdings<br />
Bestrebungen, Immobilien- und Standortgemeinschaften<br />
zu bilden, die sogenannten<br />
„BID’s“ (Business Improvement Districts) nach<br />
amerikanischem Vorbild. Ein Versuch, die Belebung<br />
der Innenstädte aus der alleinigen Verantwortung<br />
der Kommunen und des Einzelhandels<br />
zu lösen und auf eine breitere Basis zu stellen.<br />
www.goeppingercity.de<br />
www.bidaktuell.de<br />
Aktuelle Meldungen zu BID-Projekten<br />
www.bcsd.de<br />
Bundesvereinigung City- und<br />
Stadtmarketing Deutschland e.V.<br />
www.bertz.de<br />
•
18 StrECKEnhandEl<br />
So. 01/2008 So. 01/2008<br />
StrECKEnhandEl 19<br />
„Wir verstehen uns als Local Player“ Hans Georg Bothur von Hermann Jürgensen Bürobedarf weiß, wie der Ham burger<br />
Markt tickt. Auf die Wünsche seiner Kunden reagiert er mit größt möglicher Flexibilität –<br />
was nicht schaden kann, wenn die Mannschaft eines Hochseeschiffs kurz vor der<br />
Überfahrt nach Südamerika nach obskurem Transparentpapier verlangt.<br />
Genaue Marktkenntnis und Verständnis für das Hamburger<br />
Lokalkolorit: Erfolgsfaktoren für Hans Georg Bothur, Inhaber<br />
der Hermann Jürgensen Bürobedarf GmbH<br />
Es gibt Dinge, die möchte sich Hans Georg<br />
Bothur noch nicht einmal vorstellen. „Ich will<br />
nicht wissen, was passiert, wenn ein Bayer<br />
versucht, im Hamburger Hafen irgendetwas<br />
anzuliefern“, sagt er und äußert dann doch<br />
eine Vermutung: „Er würde wahrscheinlich<br />
wahnsinnig werden.“ Hans Georg Bothur ist<br />
Hamburger durch und durch und Geschäftsführer<br />
eines Unternehmens, dessen Altonaer<br />
Geschichte im Jahr 1889 begann: Damals zog<br />
ein gewisser Hermann Jürgensen von Lübeck<br />
in die Königsstraße 184 und eröffnete dort eine<br />
Buchbinderei sowie -druckerei nebst Geschäft<br />
für Papierwaren. Fast 120 Jahre später hat sich<br />
zwar einiges verändert, die Nachfahren handeln<br />
nun mit Bürobedarf, und das Altonaer Stammhaus<br />
wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Noch<br />
immer aber trägt das Firmenschild den Namen<br />
Hermann Jürgensen: Eine lange Tradition und<br />
eine regionale Verwurzelung, wie man sie sich<br />
stärker kaum vorzustellen vermag.<br />
Natürlich wird Bothur nicht wahnsinnig, wenn er<br />
eine Lieferung in den Hamburger Hafen bringt.<br />
Er kennt den Umgangston dort, den er locker,<br />
aber nicht respektlos findet. „Das fängt ganz<br />
blöd mit dem ,Du‘ und dem ,Sie‘ an“, erklärt der<br />
47-Jährige. Wobei man einschränkend hinzufügen<br />
sollte, dass das „Du“ in diesem Fall ein<br />
sogenanntes Hamburger „Du“ ist, wie in: „Du,<br />
Herr Müller, kannst Du mal bitte.“ Das muss man<br />
wissen. „So geht man im Hafenbereich auch mit<br />
Leuten um, die man noch gar nicht kennt“, führt<br />
Bothur weiter aus. Berücksichtigt man dann<br />
noch, dass Menschen im Hamburger Hafen<br />
eine wilde Mischung aus Platt und Hochdeutsch<br />
sprechen, ahnt man so langsam, warum der<br />
Geschäftsmann Unheil für potenzielle Lieferanten<br />
aus Bayern wittert.<br />
Die Fähigkeit, mit dem Kunden die richtige<br />
Sprache zu sprechen, ist ein nicht zu unterschätzender<br />
Vorteil gegenüber Mitbewerbern<br />
aus anderen Ecken Deutschlands. Hermann<br />
Jürgensen Bürobedarf hat zwar weiterhin ein<br />
Ladengeschäft, macht den meisten Umsatz<br />
aber mit dem Streckengeschäft.<br />
Bundesweite Auslieferungen machen dabei nur<br />
einen minimalen Prozentsatz aus. „Wir verstehen<br />
uns als Local Player“, sagt Bothur. „Unsere Vorteile<br />
können wir nur in Hamburg ausspielen. Hier<br />
kennen wir den Markt und wissen, wie er tickt.“<br />
Neben dem „Hamburger Du“ ist das Geschäft<br />
mit den Seeschiffen eine weitere Besonderheit,<br />
die man getrost unter „Regionale Spezialitäten“<br />
verbuchen darf. „Im Regelfall bleibt so ein Schiff<br />
24 Stunden im Hafen, bevor es wieder ausläuft“,<br />
gibt Bothur überzeugten Landratten geschwind<br />
Nachhilfeunterricht.<br />
Fällt der Mannschaft kurz vor Lichtung des<br />
Ankers auf, dass beispielsweise der Toner
20<br />
StrECKEnhandEl<br />
ausgegangen ist, sind Schnelligkeit und Flexi-<br />
bilität gefragt: Notfalls bringen die Jürgensen-<br />
Mitarbeiter die Ware direkt an Bord. „Das ist<br />
ein extremes Just-in-time-Liefern“, konstatiert<br />
Bothur. Und wenn nach obskurem Transparentpapier<br />
für den seetauglichen Drucker<br />
verlangt werde, dann gehöre das eben dazu.<br />
Fünf bis sechs Schiffe erhalten täglich Ware<br />
von Jürgensen, in der Regel wird sie über den<br />
Verteiler ausgeliefert, zuweilen aber eben auch<br />
auf dem direkten Weg: Schiffe, die händeringend<br />
in Südamerika erwartet werden, können<br />
sich Verzögerungen nun mal nicht besonders<br />
gut leisten.<br />
Hermann Jürgensen Bürobedarf und die hohe<br />
See – in dieses Kapitel passen auch der Schiffsausrüster<br />
und die Betreiber eines Museumsschiffs,<br />
die regelmäßig bei Bothur Bestellungen<br />
aufgeben. Und dass auf der Kundenliste obendrein<br />
der Internationale Seegerichtshof zu finden<br />
ist, macht den Geschäftsmann besonders stolz:<br />
„International Tribunal for the Law of the Sea –<br />
das klingt ja wohl fantastisch.“<br />
In Hamburg gehört Jürgensen zu den fünf<br />
größten Unternehmen der Branche, Bothur<br />
sieht den Betrieb auf Platz 4. Davor rangieren<br />
Wettbewerber, die auch Großverwaltungen<br />
beliefern. Die aber interessieren Bothur nicht,<br />
„ein anderes Geschäft“ sei das, bei dem es<br />
So. 01/2008<br />
sehr stark um den Preis gehe und für das die<br />
Logistik des Altonaer Traditionsbetriebs – elf<br />
Mitarbeiter im Laden, 16 im Streckengeschäft –<br />
nicht ausgelegt sei. „Angesichts des enormen<br />
Preisdrucks könnten wir es uns dann nicht mehr<br />
leisten, irgendwelche Besonderheiten für unsere<br />
Kunden zu besorgen“, gibt Bothur zu bedenken.<br />
Das aber sei einer der Vorteile von Jürgensen:<br />
nahezu alles heranzuschaffen, was gerade<br />
gebraucht werde. Gerne erinnert sich Bothur<br />
etwa an die Kundin, die höflich nach einer<br />
Kabeltrommel fragte. „Bis eben hatten wir noch<br />
keine im Sortiment“, lautete die Antwort. „Aber<br />
jetzt haben wir welche.“ Und schon machte<br />
sich ein Mitarbeiter auf den Weg zum nächsten<br />
Baumarkt.<br />
Natürlich gehören auch bei Jürgensen Tinte,<br />
Toner, Papier und Ordner zum Standard, mit<br />
dem letztlich das meiste Geld verdient wird. Den<br />
Unterschied machen die kleinen Spezialitäten<br />
aus, die schnell herbeigeschaffte Kabeltrommel,<br />
das obskure Transparentpapier – und schwarze<br />
Hängemappen. Die ließ Bothur herstellen, als<br />
er bemerkte, dass Hamburgs Werbeagenturen<br />
und Architekten nicht gerade scharf darauf<br />
waren, ihre schick durchgestylten Büros mit den<br />
üblichen braunen Exemplaren zu verunzieren.<br />
In Altona entdeckte man die Marktlücke als<br />
Erster und machte mit ihr gute Geschäfte:<br />
„Die haben nicht mal nach dem Preis gefragt.“<br />
Kundenwunsch erkannt und flugs gehandelt:<br />
So etwas mag Bothur. „Wir verstehen uns als<br />
Dienstleister, der nicht nur darauf aus ist zu<br />
verkaufen“, erläutert er seine Unternehmensphilosophie.<br />
„Wir wollen die optimale Lösung<br />
für unsere Kunden finden und einen optimalen<br />
Draht zu ihnen haben.“ Und da kann eine starke<br />
regionale Verwurzelung mit genauen Marktkenntnissen<br />
und dem richtigen Stallgeruch<br />
definitiv nicht schaden.<br />
Da gibt es zum Beispiel Altonaer Firmen und<br />
Institutionen, die grundsätzlich nur bei Altonaer<br />
Händlern einkaufen. Und es gibt den Kunden,<br />
der Bothur alle zwei Jahre einen Fragebogen<br />
zur ISO-Zertifizierung schickt. „Ich habe keine<br />
dieser Zertifizierungen und muss also ständig<br />
mit Nein antworten“, erzählt der Geschäftsmann<br />
fröhlich. „Und dann kommt zum Schluss die<br />
wirklich interessante Frage.“ Die lautet schlicht:<br />
„Seit wann beliefern Sie uns?“ Und da Bothur<br />
die Firma mit einrechnet, für die sein Vater<br />
früher gearbeitet hat, kann er mit Fug und Recht<br />
behaupten: seit 1903. Und schon hat sich<br />
das ganze Thema ISO-Zertifizierung gründlich<br />
erledigt, berichtet Bothur. „Die sagen sich dann:<br />
Wer uns seit über hundert Jahren beliefert, der<br />
weiß, was er tut.“ Und das nicht zuletzt beim<br />
virtuosen Gebrauch des „Sie“ und des „Du“ –<br />
Hamburger Stil, wohlgemerkt.<br />
Hier lagert alles, was die Kunden wünschen Hat Verständnis für den Hamburger Stil: Hans Jürgen Bothur<br />
•
22 drUCK & KoPiE<br />
So. 01/2008 So. 01/2008<br />
drUCK & KoPiE 23<br />
Manche haben es einfach im Kopf, andere<br />
sammeln Karteikarten, und wieder andere<br />
investieren in umfassende IT-Datenbanken,<br />
um es zu bekommen: das richtige Gefühl für<br />
die eigenen Kunden.<br />
Was Verkäufer alter Schule ganz automatisch<br />
lernten, nämlich den Kunden persönlich anzusprechen,<br />
auch vermeintlich unwichtige Details<br />
zu behalten („… und was macht der Hund?“)<br />
und genau zu wissen, was beim letzten<br />
Kauf ankam und was nicht so gut gefiel, ist<br />
im modernen Geschäftsleben nicht mehr so<br />
einfach. Die Kunden sind wankelmütiger, das<br />
Angebot an Lösungen ist groß. Wie soll man<br />
anfangen, und ist das eigene Management<br />
der Kundendaten noch zeitgemäß?<br />
„Der Erfolg liegt nicht in einem bestimmten<br />
System, sondern in der Tatsache, dass man<br />
überhaupt etwas macht, das zu einem selbst<br />
und dem eigenen Unternehmen passt!“, bringt<br />
es Winfried Schneider, Geschäftsfeldleiter<br />
Drucken und Kopieren der <strong>Soennecken</strong> eG<br />
auf den Punkt. Egal, ob es sich bei dem eigenen<br />
Geschäft um einen Großhandel, um ein Einzelhandelsgeschäft<br />
oder um einen Fachmarkt<br />
handelt: Die Regeln für erfolgreiches Kundenmanagement<br />
sind immer die gleichen.<br />
Der Kunde ist König<br />
Eigentlich klar – wer die Bedürfnisse seiner Kunden kennt,<br />
verkauft auch besser. Aber wie genau muss man seine Kunden<br />
eigentlich kennen? Und was fängt man mit der Fülle von<br />
Informationen an?<br />
Ein Beispiel sind die Fachmärkte der Büro-<br />
Musterhaus Prickartz GmbH in Aachen und der<br />
Rouette Eßer GmbH in Düren. Geschäftsführer<br />
Andreas Eßer hat schon früh erkannt: „Von<br />
alleine kommt heutzutage kaum noch jemand!“<br />
Grund genug, sich die Struktur seines Kundenmanagements<br />
einmal genauer anzuschauen:<br />
1. Kundenorientierung ist Chefsache<br />
Die Entscheidung, welche Kundendaten wie<br />
gesammelt werden sollen, und vor allem, was<br />
damit passiert, ist nicht alleine Sache des<br />
Vertriebs, des Marketings oder eines IT-Dienstleisters.<br />
Ob in einem großen oder einem kleinen<br />
Unternehmen: Kundenpflege ist ein Thema,<br />
dass der Chef gemeinsam mit seinen Mitarbeitern<br />
entscheidet – und dann auch dranbleibt.<br />
Bei Prickartz gibt es zum Beispiel ein System,<br />
bei dem sich Außendienstmitarbeiter gegenseitig<br />
Tipps geben können. Wenn ein Vertriebsmitarbeiter<br />
aus dem Druckbereich unterwegs sieht,<br />
dass ein Kunde umzieht, gibt er einen Tipp an<br />
den Kollegen aus der Möbelabteilung weiter<br />
und umgekehrt. „Damit mussten erst einmal<br />
alle vertraut werden, und das ganze Kapitel<br />
Kundenpflege ist eigentlich ein Dauerthema bei<br />
uns“, beschreibt Andreas Eßer sein System. Mit<br />
finanziellen Anreizen und ausführlichen Einzel-<br />
gesprächen alle zwei Monate bringe Eßer seine<br />
Mannschaft erfolgreich auf Trab: „Immer nach<br />
dem Motto: Fördern und fordern!“<br />
2. Das Ziel muss klar sein<br />
Zunächst einmal gilt: Kundenorientierung<br />
beginnt im Kopf. Was möchten meine Kunden?<br />
Wo kann ich ihnen mehr Service bieten? Welche<br />
Daten brauche ich dafür?<br />
Bei der Zielbestimmung hilft das Gespräch mit<br />
den verschiedenen Kontaktpersonen im Unternehmen<br />
und die selbstkritische Auswertung der<br />
Unternehmenszahlen. Wandern auffällig viele<br />
Bestandskunden ab? Gibt es kaum Geschäft<br />
mit Neukunden?<br />
Könnten die Marketingaktivitäten noch zielgerichteter<br />
sein?<br />
Aus diesen Überlegungen ergibt sich das Ziel<br />
für ein erfolgreiches Kundenmanagement.<br />
3. Welche Daten sind für unser<br />
Geschäft wichtig?<br />
Wenn es schon eine Kundenkartei gibt, ist<br />
die Aktualität ein entscheidendes Kriterium.<br />
Danach kommen ergänzende Informationen,<br />
wie zum Beispiel die bisherigen Geschäfte,<br />
Zahlungsmoral, Geschäftsentwicklung des<br />
Kunden, persönliche Vorlieben und Pläne, die<br />
Kontaktpersonen im Unternehmen … die Liste<br />
lässt sich unendlich fortschreiben. Wichtig ist<br />
es hier, die Daten so schlank zu halten, dass<br />
sie wirklich verwendet werden können und sich<br />
keine unnützen Datenfriedhöfe ansammeln, die<br />
wiederum sehr viel Zeit binden.<br />
4. Wer muss darauf zugreifen können?<br />
Bei einem kleinen Einzelhändler reicht es aus,<br />
wenn die Daten im Büro zur Verfügung stehen.<br />
Größere Unternehmen sind auf Netzwerke<br />
angewiesen, damit vor allem der Außendienst<br />
jederzeit Zugriff auf wichtige Informationen hat.<br />
5. Das Wichtigste zum Schluss:<br />
Was mache ich mit den Infos?<br />
An dieser Stelle ist Kreativität gefragt: Wer die<br />
Geburtsdaten der Kunden hat, gratuliert mit<br />
einem kleinen, persönlichen Gruß. Wer bei<br />
einem Telefonat Infos über den letzten Urlaub<br />
vorliegen hat, kann locker darauf eingehen.<br />
Bestandskunden werden regelmäßig mit<br />
besonderen Aktionen und exklusiven Services<br />
bedacht.<br />
Andreas Eßer, Geschäftsführer der Büro-Musterhaus<br />
Prickartz GmbH in Aachen und der Rouette Eßer GmbH<br />
in Düren, hat von Anfang an auf professionelles<br />
Kundenmanagement gesetzt<br />
•<br />
Andreas Eßer hat hierzu einige Tipps<br />
aus der Praxis:<br />
„Wir laden unsere Kunden immer mal wieder zu Hausmessen mit<br />
bestimmten Themen ein. Besonders erfolgreich war beispielsweise das<br />
Thema ‚Wellness im Büro‘ – mit allen Infos zu Gesundheit am Arbeitsplatz,<br />
mit einem Massage-Service und frisch gepresstem Orangensaft.“<br />
Andere Highlights aus dem Hause Prickartz: Indoor-Golfturnier mit<br />
Verlosung eines Schnupperkurses, Abendessen mit der Geschäftsführung<br />
oder eine Ballonfahrt mit ausgewählten Kunden.<br />
Außerdem gehört ein „Rundum-Sorglos-Paket“ zum Angebot, bei dem<br />
bei Bedarf Umbauten geleistet und Teppiche verlegt werden – neben<br />
einer eigenen Innenarchitektin steht ein Netzwerk spezialisierter Handwerker<br />
für diesen Kundenservice bereit.<br />
Dieses Beispiel zeigt den Nutzen und die Grenzen eines gut organisierten<br />
Kundenmanagementsystems: Die Datenbank kann nur speichern,<br />
was die Mitarbeiter vorher herausgefunden haben – und auch reagieren<br />
müssen wieder echte Menschen und kein System. „Von alleine werden<br />
solche Dienstleistungen nicht nachgefragt – da müssen meine Mitarbeiter<br />
schon sensibel sein, um herauszufinden, was sich der Kunde<br />
gerade wünschen könnte“, meint auch Andreas Eßer.
24<br />
drUCK & KoPiE<br />
So. 01/2008<br />
Zettelwirtschaft oder IT-Lösung?<br />
Wie Sie am besten Ihre Kundendaten pflegen, richtet sich nach der Größe des Geschäfts<br />
und den persönlichen Vorlieben. Hier die Vor und Nachteile:<br />
So. informiert: Reden Sie mit – Fachbegriffe<br />
im Kundenmanagement<br />
CRM<br />
Customer Relationship Management: die Pflege der Kundenbeziehung<br />
ERP<br />
Enterprise Resource Planning: die Planung von Unternehmensressourcen.<br />
Mit ERP werden Softwarelösungen bezeichnet, die den betriebswirtschaftlichen<br />
Ablauf im Unternehmen steuern und auswerten.<br />
CRM-Systeme können beispielsweise in bestehende ERP-Lösungen<br />
integriert werden.<br />
Open Source<br />
Als Open-Source-Lösungen werden Softwareangebote bezeichnet,<br />
die frei zugänglich sind, und die von den Nutzern selbst weiterentwickelt<br />
werden können. Auch für CRM-Programme gibt es solche<br />
Angebote, die zwar günstig oder kostenlos in der Anschaffung sind,<br />
in der weiteren Pflege und Installation allerdings häufig kompliziert.<br />
OnDemand<br />
Bei Software-on-Demand handelt es sich um IT-Lösungen, die nicht<br />
beim Anwender, sondern auf Servern des Softwareanbieters betrieben<br />
werden. Der Kunde bezahlt nur für Anwendungen, die er auch tatsächlich<br />
braucht – für das Kundenbeziehungsmanagement gibt es viele<br />
solche Lösungen auf dem Markt.<br />
Kundenpflege „per Hand“<br />
Vorteile:<br />
• bei kleinen Geschäften häufig ausreichend<br />
• die Aktionen bestimmen die Menge der Daten, nicht das System<br />
• unkomplizierte Handhabung<br />
• leicht in gängige Adress-Systeme wie Outlook & Co. zu übertragen<br />
Nachteile:<br />
• Zugriff auf wenige Personen beschränkt<br />
• Kategorisierung nach bestimmten Kriterien nur eingeschränkt möglich<br />
• aufwändige Aktualisierung<br />
IT-Lösung<br />
Vorteile:<br />
• Integration in bestehende Prozesse möglich<br />
• relevante Dateien können verknüpft werden<br />
• verschiedene Geschäftsbereiche werden eingebunden<br />
• regelmäßige Updates möglich<br />
• kleiner Einstieg möglich („Think big – start small“)<br />
Nachteile:<br />
• unüberschaubarer Markt mit vielen Modetrends<br />
• CRM bleibt häufig ein IT-Projekt, wenn mit den Daten<br />
nicht gearbeitet wird<br />
• Schulungsbedarf bei Management und Mitarbeitern<br />
• ohne konkrete Zahlen und Ziele häufig nutzlos<br />
• bei zu großen Lösungen vermeidbare Kosten
26 MEnSChEn So. 01/2008 So. 01/2008<br />
MEnSChEn 27<br />
Impressionen der <strong>Soennecken</strong>-<br />
Generalversammlung in Berlin<br />
Berlin am 23. April 2008: Ob Lagererweiterung in Overath, die neue Geschäftsfeldorganisation oder die<br />
Neuaufstellung des Importgeschäftes – viele strategische und arbeitsintensive Themen bildeten das<br />
Programm der diesjährigen Generalversammlung. Vor allem aber war es auch ein Treffen einer großen<br />
Familie. Viel Spaß mit kleinen Impressionen der <strong>Soennecken</strong>s.<br />
Jens Pietsch, <strong>Soennecken</strong> eG,<br />
Carla Gundlach, bimarkt, Osnabrück<br />
Klaas Wolters, WeyersKaatzer, Aachen<br />
Uwe Peter Timm, PBS Report,<br />
Werner Stark, BusinessPartner PBS<br />
Vroni Schulz, E. Fritsche, Göttingen, Horst Angermüller,<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates, Michael Meuel, Hamann, Kiel<br />
Bert Roscher, Roscher, Weiden,<br />
Friedrich Resin, Resin, Binzen<br />
Peter Limbeck,<br />
<strong>Soennecken</strong> eG<br />
Klaus Dieter Schecker, Walter, Darmstadt,<br />
Wolfgang Eckhof, Hofmann, Würzburg,<br />
Gabriele CalmbachHatz, Papier Fischer, Karlsruhe<br />
Dr. Rainer Barth, Vorstand Dr. Benedikt Erdmann,<br />
Sprecher des Vorstands<br />
Heinz Dauelsberg,<br />
Dauelsberg GmbH<br />
Jens Melzer,<br />
<strong>Soennecken</strong> eG<br />
Manfred Leipold, Hees, Siegen,<br />
Brigitte Roscher, Roscher, Weiden,<br />
Armin Leimert, Mattheus, Kassel<br />
Die <strong>Soennecken</strong>Mitglieder sind sich einig<br />
Wilfried Schneider, Claudia Schneider,<br />
DBS Gemeindefachverlag<br />
Gerhild Treßmann, Grietje Treßmann,<br />
PARO Handelshaus<br />
Oliver Kreß, Silvia Lehrke,<br />
Dr. Hildebrandt & Buchholz, Goslar<br />
Claudia Leimert, Mattheus, Kassel, HansJoachim Wilkens,<br />
Hamann, Kiel, Michael Meuel, Hamann, Kiel,<br />
Toni Volz, Papier Fischer, Karlsruhe<br />
Felix Frankenne,<br />
Frankenne, Aachen<br />
Gerda und Heinz Elbracht,<br />
Elbracht, Oelde<br />
Ulrike BätgeBrünner,<br />
Thörner, Berlin<br />
Michael Runau,<br />
Fa. König, Friedberg<br />
Horst Angermüller,<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates,<br />
Kirsten Haller, Balke, Hamburg
So. 01/2008<br />
Die Zwei von der Reklamationsstelle<br />
Brigitte Henseler und Regina Schollee sorgen dafür, dass der Zahlungsverkehr zwischen der<br />
<strong>Soennecken</strong> eG, den Mitgliedern und den Lieferanten nicht ins Stocken gerät. Tauchen bei<br />
Rechnungen oder Gutschriften Probleme auf, haben die beiden stets ein offenes Ohr – und<br />
die Lösung schnell zur Hand.<br />
Irgendwann beginnt man, sich Fragen zu stellen.<br />
Das ist bei den allermeisten Telefonaten so. Wie<br />
die Person am anderen Ende der Leitung wohl<br />
aussieht? Was macht sie, während man mit ihr<br />
spricht? Und wohin blickt sie wohl gerade? Bei<br />
Brigitte Henseler und Regina Schollee darf man<br />
davon ausgehen, dass sie bei dienstlichen Ferngesprächen<br />
konzentriert auf den Bildschirm ihres<br />
PCs gucken oder geschwind einen Stapel Papier<br />
durchforsten. Würden sie allerdings für einen<br />
Moment aus dem Fenster blicken, dann sähen<br />
sie einen idyllischen See mit allerlei Bäumen am<br />
Ufer. Die Aussicht ist wirklich exzellent in den<br />
Büros der Zentralregulierung von <strong>Soennecken</strong>,<br />
Reklamationsstelle.<br />
Seit 2000 gehört Brigitte Henseler nun schon<br />
zum Team von <strong>Soennecken</strong>. Sieht man von<br />
einem dreijährigen Aufenthalt in der Poststelle<br />
MEnSChEn<br />
29<br />
ab, arbeitete sie stets in der Zentralregulierung.<br />
Regina Schollee kam vor etwas mehr als einem<br />
Jahr hinzu, seitdem sitzen sich die beiden<br />
Damen gegenüber und sorgen dafür, dass die<br />
Zahlungen zwischen der Genossenschaft, ihren<br />
Mitgliedern und den Lieferanten reibungslos<br />
abgewickelt werden.<br />
Die meisten rufen Regina Schollee und Brigitte<br />
Henseler an, wenn irgendetwas schief gelaufen<br />
ist. Falsche Adresse auf der Rechnung?<br />
Falscher Betrag? Eine verschollene Gutschrift?<br />
Reklamation genügt, und schon begibt sich eine<br />
der beiden Damen auf die Fehlersuche. Problem<br />
erkannt und gelöst – das kann innerhalb<br />
weniger Minuten geschehen, es gibt allerdings<br />
auch aufwändigere Fälle. Das Forschen nach<br />
dem vielleicht winzigen Haken, der den ganzen<br />
Zahlungsprozess zum Stoppen gebracht hat,<br />
macht den beiden Spaß. „Das ist ja gerade das
30<br />
MEnSChEn<br />
Spannende an unserer Arbeit“, erklärt Brigitte<br />
Henseler. Dennoch: Manch aufwändige Recherchearbeit<br />
müsste nicht sein. Da gibt es zum<br />
Beispiel Lieferanten, die ihre Mahnungen viel zu<br />
früh verschicken. Da kommen dann zehnseitige<br />
Briefe mit eindrucksvollen Zahlenkolonnen ins<br />
Haus, und jede einzelne Position muss geprüft<br />
werden. In den meisten Fällen stellt sich dann<br />
heraus, dass die Rechnung gerade eingebucht<br />
wurde und kein einziger Beleg fehlt. Daher die<br />
Bitte von Regina Schollee und Brigitte Henseler:<br />
Einmal pro Woche checken, ob der Betrag<br />
eingegangen ist. Und wenn Zweifel bestehen,<br />
einfach mal anrufen oder eine E-Mail schicken,<br />
bevor der Arbeitsalltag mit unnötigen Mahnungen<br />
erschwert wird.<br />
Umgekehrt lassen sich Lieferanten oft viel zu viel<br />
Zeit, bis sie ihre Gutschriften an die Zentralregulierung<br />
schicken. Alle Belege werden beim<br />
Dienstleister in Hildesheim erfasst, dahin muss<br />
man sie also auch senden – und eben nicht<br />
nach Overath. Zu den Aufgaben von Regina<br />
Schollee und Brigitte Henseler zählt es daher<br />
auch, nach dem Arbeitsbeginn um 8 Uhr erst<br />
einmal nach doppelten Rechnungen Ausschau<br />
zu halten – morgendliche Routine.<br />
So. 01/2008<br />
Behalten auch im größten Stress ihre gute Laune: Regina Schollee und Brigitte Henseler<br />
Zwischen 5.000 und 7.000 Belege landen Tag<br />
für Tag bei <strong>Soennecken</strong>. Die Fehlerquote ist<br />
erstaunlich gering, es gibt sogar Tage ohne<br />
jede Reklamation, was allerdings nicht bedeutet,<br />
dass es sich Regina Schollee und Brigitte<br />
Henseler dann gemütlich machen können: Die<br />
beiden treten keineswegs nur in Aktion, wenn<br />
irgendetwas schiefgelaufen ist, sondern tragen<br />
ganz allgemein dazu bei, dass der Zahlungsverkehr<br />
bei <strong>Soennecken</strong> reibungslos verläuft.<br />
Rechnungen müssen geprüft werden, Salden<br />
bestätigt, Einzüge vorbereitet, Mahnungen<br />
bestätigt – via Post, Fax, E-Mail und Telefon<br />
kommt genug Arbeit ins Haus, langweilig wird<br />
es in der Zentralregulierung nie.<br />
Zeit für ein paar persönliche Worte am Telefon<br />
bleibt dennoch, man möchte beispielsweise<br />
ja schon mal wissen, wie das Wetter zurzeit<br />
in Hamburg ist. Regina Schollee war zudem<br />
gerade erst bei einem Mitglied in Düsseldorf und<br />
hat sich dort die Arbeitsabläufe einmal genauer<br />
angeschaut. Wissen trägt zur Verständigung<br />
bei, und der persönliche Kontakt kann in einem<br />
Beruf, in dem es viel um Kommunikation geht,<br />
generell ja nie schaden. Solche Besuche soll es<br />
deshalb öfter im Jahr geben.<br />
Mag die Arbeit auch noch so viel Spaß machen:<br />
Nach unzähligen Telefonaten und mindestens<br />
genauso vielen Zahlenkolonnen, die alle kontrolliert<br />
werden wollen, schwirrt auch Brigitte<br />
Henseler und Regina Schollee irgendwann der<br />
Kopf. Was sie zum Ausgleich in der Freizeit<br />
machen? „Ich buddle gerne im Garten“, antworten<br />
die beiden Damen nahezu synchron, wobei<br />
festzustellen ist, dass jede ihre eigene grüne<br />
Oase hat. Regina Schollee liebt außerdem Fahrradtouren<br />
und Ausflüge mit dem familieneigenen<br />
Wohnmobil. Als Ziel würde sich da durchaus der<br />
kleine See anbieten, den man aus den Fenstern<br />
der Zentralregulierung sehen kann. Aber das<br />
wäre dann doch ein bisschen nah am Alltag. •
32 tErMinE So. 01/2008 So. 01/2008<br />
tErMinE 33<br />
<strong>Soennecken</strong> expo 08:<br />
Viel mehr als eine Ausstellung!<br />
Am 14. und 15. Oktober ist wieder so weit: Die Halle der Expo<br />
XXI in Köln öffnet für die <strong>Soennecken</strong>Familie ihre Tore. Mit<br />
einer Veranstaltung, bei der die <strong>Soennecken</strong>Vertragslieferanten<br />
Herbstneuheiten und besondere, exklusive Angebote mitbringen.<br />
Mit interessanten, praxisnahen Vorträgen. Mit genug Gelegenheit<br />
zum Austausch. Und der Höhepunkt: eine MiniKreuzfahrt mit<br />
tollem Rahmenprogramm.<br />
Zum dritten Mal findet nun schon die erfolgreiche<br />
<strong>Soennecken</strong> expo statt, diesmal im Herbst. „So<br />
haben unsere Mitglieder zum einen die Chance,<br />
noch gute Angebote für das Jahresendgeschäft<br />
mitzunehmen, und zum anderen die Angebote<br />
für das Frühjahr 2009 zu disponieren“, erklärt<br />
Theo Braun, Marketingleiter der <strong>Soennecken</strong> eG<br />
die Vorteile.<br />
Der Termin ist nicht die einzige wichtige Neuerung:<br />
„Die expo richtet sich jetzt noch deutlicher<br />
nach den Bedürfnissen unserer Mitglieder“, so<br />
Theo Braun weiter. Wie das aussieht? Die Ausstellungshalle<br />
gliedert sich in zwei Bereiche, die<br />
auch farblich deutlich zu unterscheiden sind. Auf<br />
der einen Seite präsentieren sich die Lieferanten<br />
für den Einzelhandel, auf der anderen Seite<br />
sind Produkte und Infos für den Streckenhandel<br />
präsent. „Die klare räumliche und farbliche<br />
Trennung macht es unseren Mitgliedern leichter,<br />
sich zu orientieren und ganz gezielt mit ihren<br />
Geschäftspartnern zu kommunizieren“, erklärt<br />
die Projektleiterin der <strong>Soennecken</strong> expo,. Ihr<br />
Tipp: „Händler, die beide Bereiche in ihrem<br />
Portfolio vereinen, sollten ruhig mit mehreren<br />
Personen kommen, um das riesige Info-Angebot<br />
wahrnehmen zu können.“<br />
Die Reise nach Köln lohnt sich auf jeden Fall:<br />
Viele Lieferanten werden exklusive Angebote<br />
mitbringen, die nur während der beiden<br />
Veranstaltungstage gelten. <strong>Soennecken</strong> selbst<br />
lockt ebenfalls mit besonderen Chancen:<br />
„Jede Stunde verlosen wir ein sechsmonatiges<br />
Webshop-Abo inklusive eines Marketingpakets!“,<br />
verrät Theo Braun. Beste Gelegenheit<br />
also, dieses Mitgliederangebot einmal auszuprobieren.<br />
Mit der gleichen Warenauswahl wie<br />
im <strong>Soennecken</strong>hauptkatalog können Händler<br />
hier durch den Einsatz ihres eigenen Webshops<br />
auf ihrer Internetseite professionelle Bestellund<br />
Liefermöglichkeiten bieten, die komplette<br />
Abwicklung und Pflege des Webshops liegt bei<br />
<strong>Soennecken</strong>. „Bequemer geht es gar nicht“,<br />
meint auch Theo Braun.<br />
Wie bei der letzten <strong>Soennecken</strong> expo im Mai<br />
2007 werden auch dieses Jahr wieder einzelne<br />
Themen auf Aktionsflächen so präsentiert, dass<br />
neben den reinen Produkten gleich Ideen für<br />
Themen- und Verkaufswelten geboten werden –<br />
selbstverständlich mit den passenden Vermarktungsstrategien.<br />
Renommierte Experten halten<br />
Vorträge, die wertvolle Tipps für das „Alltagsgeschäft“<br />
bieten. „Die besten Tipps bekommt man<br />
allerdings meist von den anderen Mitgliedern“,<br />
meint Sabine Schmitz. Zeit zum Branchentalk<br />
wird es genügend geben: Spätestens bei der<br />
„Mini-Kreuzfahrt“ von Köln nach Bonn und<br />
zurück auf dem Kölner Flaggschiff, der „MS<br />
Rheinenergie“. Bei einem Glas Sekt auf dem<br />
Deck des Luxusliners, vor dem großartigen<br />
Kölner Panorama bei nächtlicher Beleuchtung,<br />
werden sich sicher interessante Gespräche<br />
ergeben. Sabine Schmitz: „Wir freuen uns mit<br />
dem gesamten <strong>Soennecken</strong>-Team auf jeden<br />
Fall schon sehr auf zwei aufregende Tage im<br />
Oktober.“<br />
•<br />
Ihre Vorteile ...<br />
... für den Bereich Streckenhandel:<br />
• Schwerpunkte im Bereich Strecke<br />
• exklusive Messeangebote<br />
und Warenpakete<br />
• Aktionen für das Jahresendgeschäft<br />
... für den Bereich Einzelhandel:<br />
• frische Vermarktungsideen<br />
• Warendisposition 1./2. Quartal 2009<br />
... im Allgemeinen:<br />
• zahlreiche Aussteller aus den Bereichen<br />
PBS, Supplies, Technik und Papeterie<br />
• interessante neue Themen<br />
• Webshop-Verlosung jede Stunde<br />
• Workshops und Praxis-Vorträge<br />
Details<br />
<strong>Soennecken</strong> expo 08:<br />
Wann: 14. und 15. oktober 2008<br />
Wo: EXPO XXI in Köln,<br />
Gladbacher Wall (Nähe Mediapark)<br />
anmeldung: Ihre persönliche Anmeldung<br />
mit allen Details erhalten Sie Anfang Juli
34<br />
tErMinE<br />
So. notiert<br />
25 Jahre<br />
Mitgliedschaft<br />
Eintritt: 06/1983 – 10/1983<br />
• Wolfgang Stäudle, Papeterie, Laichingen<br />
• DBS Gemeindefachverlag<br />
„Die Bürospezialisten“ Handels -u.<br />
Verlagsges. mbH, Pfullingen<br />
• Markus Pöhmerer, Wasserburg<br />
• Eduard Newerkla<br />
Büromaschinen e.K., Aalen<br />
So. 01/2008<br />
Im TV: Am 26. Mai 2008 wurde in<br />
der Sendung Galileo von Pro7 über<br />
die Erfindung der Anschlagschiene<br />
von <strong>Soennecken</strong> berichtet.<br />
Balke Hausmesse in Hamburg.<br />
<strong>Soennecken</strong> Tochter TradePilot<br />
informierte die rund 300 Besucher<br />
vor Ort über das eProcurement<br />
System PrivatePilot.<br />
50 Jahre<br />
Mitgliedschaft<br />
Eintritt: 06/1958 – 10/1958<br />
• bechtel schreiben und schenken e.K.,<br />
Inh. Dieter Bechtel, Siegen<br />
Auf dem <strong>Soennecken</strong>-Bautagebuch kann nun rund um<br />
die Uhr der aktuelle Stand des neuen Logistikzentrums<br />
begut achtet werden. Seien Sie live dabei unter:<br />
www.soennecken.de/bautagebuch<br />
75 Jahre<br />
Mitgliedschaft<br />
Eintritt: 06/1933 – 10/1933<br />
• Schreibwaren & Geschenke<br />
Saalmann GmbH, Velbert<br />
• Kaut-Bullinger & Co. GmbH & Co. KG,<br />
Taufkirchen<br />
www.waterman.de<br />
Waterman<br />
Luxuriöse Füllfederhalter mit französischem Chic<br />
Ein edles Schreibgerät ist immer auch Ausdruck<br />
der Persönlichkeit seines Besitzers. Die Marke<br />
Waterman steht schon seit Ende des 19. Jahrhunderts<br />
für elegantes französisches Design<br />
mit raffinierten Effekten. Erlesene Materialien,<br />
verführerische Farben und ausgefallene Formen<br />
kombiniert mit Phantasie und Geschmack,<br />
machen die Schreibgeräte von Waterman zu<br />
Accessoires von faszinierender Schönheit –<br />
ideal für Stil bewusste Individualisten, die das<br />
Besondere lieben.<br />
Die Erfolgsgeschichte von Waterman begann<br />
mit einem jener unzuverlässigen Füllfederhalter<br />
seiner Zeit, der zu einem unpassenden<br />
Zeitpunkt auslief und so einen wichtigen<br />
Vertrag zunichte machte. Dies ließ Lewis Edson<br />
Waterman, damals noch Versicherungsagent,<br />
1883 zum Urvater des modernen Füllfederhalters<br />
werden: Er erfand den „Regular“, und<br />
leitete damit ein neues Kapitel in der Geschichte<br />
des Schreibens ein. Bis heute, fast 125 Jahre<br />
später, bleibt Waterman seiner Tradition treu,<br />
durch ständige Innovationen die Geschichte des<br />
Schreibens mit der Hand zu gestalten.<br />
Gleichermaßen exquisit für Männer und Frauen<br />
ist der Waterman Exception Night & Day Platin.<br />
Das moderne und ausgefallene Schreibgerät<br />
beeindruckt durch sein Viereckformat und die<br />
eingelassene Platin-Cisellierung. Ein weiteres<br />
Beispiel für innovatives Design ist der Sérénité,<br />
der 1999 alle bisherigen Formentwürfe revolutionierte.<br />
Mit modisch gestalteten Oberflächen<br />
unterstreicht Waterman Audace den Stil trendbewusster<br />
Frauen. Eher puristisch und klar ist<br />
die Expert Serie. Aktuelles Highlight in diesem<br />
Jahr wird die Einführung der neuen Serie Perspective<br />
sein. Aufregend, farbenfroh,<br />
modisch und expressiv.