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210510_A02021-02_Jagdblatt_Bockjagd

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Ausgabe Nr. <strong>02</strong> · Mai 2<strong>02</strong>1 · Einzelausgabe € 4,90 · im Abo € 29,90<br />

<strong>Bockjagd</strong> in der<br />

sächsischen Schweiz<br />

Kormoranjagd<br />

GEWINNSPIEL


TITELGESCHICHTE<br />

Die neuen Jagdzeiten geben uns Jägern<br />

einen deutlich größeren Spielraum bei der<br />

Bejagung des Rehwildes. Zunächst ist dies<br />

eine gute Nachricht, denn wir wünschen<br />

uns ja alle nichts sehnlicher als weniger<br />

Bevormundung bzw. Einschränkungen<br />

durch den Gesetzgeber. Wie üblich gibt<br />

es allerdings keine einheitliche Regelung,<br />

sondern es zieht sich ein bunter Flickenteppich<br />

über die Republik.<br />

8 <strong>Jagdblatt</strong> Mai 2<strong>02</strong>1


TITELGESCHICHTE<br />

Mai 2<strong>02</strong>1 <strong>Jagdblatt</strong> 9


TITELGESCHICHTE<br />

Während Bock und Schmalreh nun mancherorts<br />

bereits am 01. April bejagt werden dürfen, gelten<br />

anderenorts noch der 16. April oder der 01.<br />

Mai. Trotz oder gerade wegen der nun größeren<br />

Eigenverantwortung sorgen diese Änderungen für<br />

Unruhe im Revier.<br />

Die einen begrüßen diesen Schritt, denn das aufwachsende<br />

Grün im Wald erschwert zunehmend die<br />

Rehwildbejagung, die anderen befürchten, dass die<br />

Jagd zur reinen Schädlingsbekämpfung ausartet. Wir<br />

bauen auf die uns übertragene Eigenverantwortung<br />

und hoffen auf einen angepassten, sensiblen Umgang<br />

mit den nun neuen Möglichkeiten, zugeschnitten auf<br />

das jeweilige Revier und den Wildbestand.<br />

Uns selbst führte der Aufgang der <strong>Bockjagd</strong> in eine<br />

der wohl schönsten Gegenden Deutschlands: die<br />

Sächsische Schweiz.<br />

Zwischen zahlreichen mittelalterlichen Schlössern<br />

und sagenumwobenen Burgen prägen imposante<br />

Felsformationen die Landschaft. Wen wundert<br />

es, dass diese Landschaft nicht nur Wanderer,<br />

Kletterer und andere Erholungssuchende anzieht,<br />

sondern auch einen hervorragenden Lebensraum<br />

für unser Wild bietet. Große zusammenhängende<br />

Mischwälder sorgen für ausreichend Nahrung und<br />

Deckung für Rot-, Schwarz- und natürlich das Rehwild.<br />

Wir hatten es diesmal auf einen Bock angelegt,<br />

welchen wir gern auf der Pirsch überlisten<br />

wollten.<br />

Bevor wir von daheim in Richtung Osten starteten,<br />

machte ich noch Witze darüber, ob wir wohl unsere<br />

Schneeketten mitnehmen müssten. Am Abend im<br />

Revier angekommen, verging uns beim Betrachten<br />

der Wetterkarte allerdings das Lachen: Schnee<br />

und Graupelschauer sollte es in der Nacht geben.<br />

Da wir trotzdem gut vorbereitet sein wollten,<br />

machten wir zunächst einen Kontrollschuss. Für<br />

die Pirsch schätze ich einen Fleckschuss auf 100 m,<br />

denn mit größeren Entfernungen rechne ich hierbei<br />

nicht und betrachtete zufrieden mein Ergebnis<br />

auf der Scheibe. Mit nur wenig Hoffnung auf eine<br />

Frühpirsch ging es früh zu Bett, nicht ohne dicke<br />

Socken herausgelegt zu haben.<br />

Die Nacht war nur kurz, der Wecker zeigte 03:15<br />

Uhr und ein Blick aus dem Fenster bestätigte die<br />

Prognose der Wetterfrösche.<br />

10 <strong>Jagdblatt</strong> Mai 2<strong>02</strong>1


Eine Neue überzog Wiesen und Felder und es<br />

hatte ein leichter Nieselregen eingesetzt. Keine<br />

guten Voraussetzungen für eine erfolgreiche<br />

<strong>Bockjagd</strong>. Statt einer Frühpirsch blieben wir also<br />

zunächst lieber in den Federn und beschlossen<br />

nach dem Frühstück, erst ein wenig die Gegend zu<br />

erkunden. Eine Wanderung auf den Pfaffenstein<br />

brachte trotz schwieriger Wetterbedingungen<br />

einen traumhaften Blick auf die Barbarine und das<br />

darunterliegende Umland.<br />

TITELGESCHICHTE<br />

Aus luftiger Höhe erhielt man auch einen Überblick<br />

über die zahlreichen Wildschäden. Kaum ein<br />

Stück Grünland war geschont vor den nach Eiweiß<br />

brechenden Schwarzkitteln.<br />

Erst im Tagesverlauf besserte sich das Wetter ein<br />

wenig und so brachen wir statt einem Pirschgang<br />

zu einem ersten Abendansitz auf. Ein Bock zeigte<br />

sich an diesem Abend zwar nicht, aber trompetende<br />

Kraniche, nach Fröschen stochernde Störche<br />

und das Abendgebet der Singvögel versüßten<br />

uns den Abend.<br />

Bild: Lena Rausch<br />

Bevor es zu Bett ging, erhielten wir vom Revier-<br />

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Mai 2<strong>02</strong>1 <strong>Jagdblatt</strong> 11


TITELGESCHICHTE<br />

pächter ein Bild einer seiner Wildkameras<br />

per WhatsApp. Ein noch recht junger Sechser<br />

zeigte sich auf einer Schneise am Waldrand.<br />

Für unsere Revierverhältnisse daheim eigentlich<br />

kein Bock, welchen ich jetzt erlegen würde,<br />

aber die Aussage des Pächters war klar: Bei<br />

mir gibt es kaum schwache Stücke und einen<br />

alten Bock jetzt vor die Büchse zu bekommen,<br />

wird schwierig. Ich würde an deiner Stelle nicht<br />

zögern.<br />

Mit dieser Freigabe starteten wir noch vor<br />

Morgengrauen unsere Pirsch. Auch wenn es<br />

für diese Jahreszeit noch ein wenig kalt war,<br />

genossen wir die langsam aufgehende Sonne<br />

und es war ein herrliches Gefühl zu erleben, wie<br />

der Wald langsam erwachte. Der Schneeregen<br />

der letzten Tage hatte das Moos am Boden wie<br />

einen nassen Schwamm werden lassen und wir<br />

pirschten auf leisen Sohlen an Felsen vorbei<br />

durch das dichte Grün.<br />

Überall sahen wir Spuren vom Wild. Suhlen,<br />

Wechsel, Trittsiegel zeichneten ein klares<br />

Bild der Tierwelt. Mittlerweile war es taghell<br />

geworden und die Hoffnung auf Erfolg sank, es<br />

sei denn, der Bock würde von einer benachbarten<br />

Äsungsfläche zurück in den Wald bummeln.<br />

Leider tat er uns diesen Gefallen nicht und so<br />

beschlossen wir, die Pirsch abzubrechen.<br />

An nichtjagdlichen Ausflugsmöglichkeiten<br />

mangelt es nicht im Elbsandsteingebirge und<br />

so erkundeten wir tagsüber die Festung Königstein.<br />

Für den Abend hatten wir uns einen Hochsitz<br />

in der Nähe der angebrachten Wildkamera ausgesucht.<br />

Auch wenn wir keine großen Freunde<br />

vom Ansitz sind, verfahren wir meist nach dem<br />

Schema: Abends sitzen, morgens pirschen, um<br />

das Wild nicht zu vergrämen.<br />

Erstmal aufgebaumt verging die erste Stunde<br />

wie im Flug. Die vor uns liegende Fläche abglasend<br />

fiel mir plötzlich eine Bewegung in einer<br />

Schneise auf. Irgendetwas war doch durch die<br />

Büsche gehuscht! Erst nach minutenlangem<br />

Abglasen hatte ich gefunden, was ich suchte.<br />

Der vom Foto bereits bekannte Bock äste, von<br />

Felsen gedeckt, auf einer kleinen Grasfläche.<br />

Noch war er jenseits einer akzeptablen Schussdistanz,<br />

aber der Wind passte und wir ent-<br />

12 <strong>Jagdblatt</strong> Mai 2<strong>02</strong>1


schlossen uns dazu, ihn anzugehen. Gar nicht<br />

so einfach, das Ziel und die Richtung nicht aus<br />

den Augen zu verlieren, wenn man versucht,<br />

den Gegenwind und jede Deckung auszunutzen.<br />

Dies natürlich, ohne auf einen Ast zu treten<br />

oder sonstwie ein Geräusch zu verursachen.<br />

TITELGESCHICHTE<br />

Jeder Pirschgänger wird die Situation kennen,<br />

wenn man vom Jagdfieber gepackt versucht,<br />

sich an die Beute heranzuschleichen. Schritt<br />

für Schritt kamen wir näher, aber als wir an der<br />

Stelle angekommen waren, wo wir den Bock<br />

vermutet hatten, war die Bühne leer. Das gibt<br />

es doch gar nicht! Hatten wir uns doch verraten<br />

oder lag der Gesuchte schon satt in seinem Einstand?<br />

Minutenlang suchten wir die Fläche mit dem<br />

Glas ab und plötzlich wechselte der junge 6er<br />

hinter einem Felsen hervor und stand keine<br />

40 Meter vor uns. Wie in Zeitlupe legte ich die<br />

Savage aufs Dreibein. Zum Glück hatte ich dies<br />

bereits vorher aufgebaut, um das Fernglas mit<br />

ruhiger Hand aufgestützt nutzen zu können.<br />

Die Vergrößerung des Zielfernrohrs war bereits<br />

runtergedreht und trotzdem füllte der Rehkörper<br />

fast das ganze Sehfeld. Um einen Tief-<br />

Mai 2<strong>02</strong>1 <strong>Jagdblatt</strong> 13


TITELGESCHICHTE<br />

schuss auf kurze Distanz zu vermeiden, setzte<br />

ich den Rotpunkt ein wenig hochblatt. Dann<br />

ging alles blitzschnell. Der Schuss war raus und<br />

noch beim Nachrepetieren lag der Bock. Ein<br />

kurzes Schlegeln und es herrschte wieder Ruhe<br />

im Wald.<br />

Wir nehmen uns immer die Zeit, das erlegte<br />

Wild zu verbrechen, den letzten Bissen zu reichen<br />

und auch einen Moment innezuhalten.<br />

Man wird still in solchen Momenten: still und<br />

dankbar.<br />

Auch gibt es nichts Schöneres, als direkt nach<br />

der Jagd das erworbene Wildbret zu genießen<br />

und daher beschlossen wir, die Leber direkt auf<br />

dem Feuer zuzubereiten.<br />

Das Fleisch ist in dieser Stunde genauso frisch<br />

wie die Erinnerung an das Erlebte und schmeckt<br />

so zubereitet einfach köstlich. team winz<br />

14 <strong>Jagdblatt</strong> Mai 2<strong>02</strong>1


Ausgabe Nr. <strong>02</strong> · Juli/August 2<strong>02</strong>0 · Einzelausgabe € 4,90 · im Abo € 29,-<br />

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32 <strong>Jagdblatt</strong> Mai 2<strong>02</strong>1<br />

Lockjagd<br />

auf Bock und Krähe<br />

Weizenpirsch<br />

Alle Infos:<br />

www.jagdblatt.info/abo

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