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Datenblatt Segelflug - Staufenbiel

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20 SEGELFLUG FMT 11 | 09 WoLFgANg TRAxLER<br />

„Wir können es uns nicht leisten, etwas Billiges zu kaufen“, so eine alte<br />

Weisheit meiner Eltern und Großeltern. Etwas Wahres steckt dahinter, denn<br />

„billig“ war – zumindest damals – gleichzusetzen mit minderer Qualität<br />

und geringer Haltbarkeit, was letztendlich zu einem erneuten Kauf führte,<br />

also zusätzliche Kosten verursachte. Heutzutage mag dies in dem einen<br />

oder anderen Fall noch gelten, der harte Wettbewerb zwingt jedoch die<br />

Hersteller, preiswert, aber dennoch qualitativ hochwertig zu produzieren<br />

– zum Vorteil des Verbrauchers. Dabei ins Schwarze getroffen hat jedenfalls<br />

<strong>Staufenbiel</strong> mit dem Epsilon, denn 289,- € für einen dreieinhalb Meter<br />

spannenden F3Jler haben schon den Charakter eines Schnäppchens.<br />

Der Epsilon von <strong>Staufenbiel</strong><br />

Schnäppchen


Viel & gut!<br />

Zum gleichen Preis gibt es die Elektro-Version,<br />

hier ist die Rumpfspitze bereits gekappt und<br />

der Motorspant fachgerecht eingeharzt. Legt<br />

man dann noch einen „Fuffy“ drauf, erhält<br />

man sogar noch einen bereits eingebauten<br />

BL-Außenläufer samt Klapp-Luftschraube und<br />

Spinner dazu. Selbstredend wird das Modell<br />

in ARF-Bauweise angeboten, das Zubehör ist<br />

demnach weitgehend vollständig. Der GFK-<br />

Rumpf besitzt eine glänzend weiß eingefärbte<br />

Oberfläche. Lediglich die Naht ist deutlich<br />

dunkel sichtbar, aber selbst mit der „Fingernagelprobe“<br />

kein Versatz oder eine Rille fühlbar.<br />

Das Führungsrohr des Tragflächenverbinders<br />

ist passgenau eingebaut, ebenso der Pendelruderhebel<br />

für das Höhenleitwerk, wobei die<br />

Bei der Elektroversion des Epsilon ist der<br />

Motorspant bereits fachgerecht eingeklebt.<br />

Ausführung der Lagerung dieses Hebels auf<br />

eine Fertigung bei der Firma Valenta schließen<br />

lässt. Im Bereich der Tragflächenaufnahme<br />

ist der Rumpf rundum mit einer Lage CFK<br />

verstärkt. In der GFK-Kabinenhaube ist der<br />

Stahldraht zur Arretierung auf dem Rumpf<br />

bereits fertig eingeharzt. Das Seitenruder,<br />

ebenfalls aus GFK, liegt einbaufertig bei. Die<br />

Tragflächenhälften sind in der bekannten<br />

Holm-Rippenbauweise mit einer Nasenbeplankung<br />

aufgebaut und mit Folie bespannt.<br />

Die Steckungen sind fertig eingebaut, die<br />

Ruderklappen angeschlagen. Das Höhenleitwerk<br />

ist ebenfalls in Rippenbauweise erstellt,<br />

allerdings ohne Beplankung. Die Verbindung<br />

erfolgt über CFK-Stäbe, die Steckungen hierfür<br />

sind ebenfalls fertig.<br />

Der Pendelruderhebel ist ebenfalls fertig<br />

eingebaut. Es muss lediglich der Anschluss<br />

zum Gestänge gemacht werden...<br />

Akku statt Blei! Um den Schwerpunkt an die richtige Stelle zu rücken, wurde ein größerer Akku<br />

mit 4.800 mAh verwendet. Dennoch waren noch 55 g Blei in der Rumpfspitze erforderlich.<br />

Für das im Rumpf sitzende Seiten- und Höhenruderservo müssen die Gestängeanschlüsse übrigens<br />

noch zusätzlich beschafft werden. Der Einbau der Servos ist problemlos.<br />

www.fmt-rc.de FMT-TEST 21<br />

Schnell geht’s<br />

Im Rumpf müssen die Führungsröhrchen der<br />

Verdrehsicherung der Tragflächenhälften in<br />

die bereits vorbereiteten Bohrungen eingeklebt<br />

werden, ebenso wie das Rumpfbrett<br />

zur Aufnahme der Servos für Seite/Höhe<br />

und des Akkus. Hinten wird das Seitenruder<br />

mittels Vlies-Scharnieren am Seitenleitwerk<br />

angeschlagen, die Schlitze für die Scharniere<br />

sind bereits gefräst. Innen- und Außenflügel<br />

werden mittels eines 8-mm-CFK-Rohres mit<br />

Epoxy verbunden. Findige Modellbauer könnten<br />

hier ohne großen Aufwand eine lösbare<br />

Verbindung schaffen, was das Packmaß der<br />

Tragfläche nahezu um die Hälfte reduzieren<br />

würde. Die Führungen für die CFK-Verbinder<br />

... später wird der Zugang mit einem<br />

ABS-Plättchen verschlossen.<br />

Auch das sieht gut aus:<br />

Der Ruderanschluss zum Seitenruder<br />

ist halbverdeckt.<br />

Edel ist die HLW-Steckung in CFK.<br />

Dir die Thermik


22 SEGELFLUG FMT 11 | 09<br />

Querruderschacht: Ein 12-mm-Servo passt in<br />

der Höhe gerade so hinein. Trotzdem<br />

muss die vordere Kante des Servos noch ganz<br />

leicht angepasst werden.<br />

Stört etwas: Die Untermassigkeit des Flächenverbinder-Rundstahls<br />

und die „historische“ Art<br />

der Flächensicherung mittels einer Feder.<br />

Mit der deutlich sichtbaren Trennnaht des Rumpfes<br />

kann man leben.<br />

erflogene ruderausschläge<br />

normalflug:<br />

Querruder: +15/-7 mm<br />

Höhenruder: +/- 10 mm<br />

Seitenruder: beidseitig 20 mm<br />

Tiefenruderbeimischung bei„Motor an“: 2-3 mm<br />

Vorsicht: Der Anriss der Schnittkante<br />

(gestrichelt) liegt weit ab von den<br />

Tatsachen. Die durchgehend gezeichnete<br />

Linie ist richtig.<br />

Für Kühlluftzufuhr sorgt der<br />

Turbo-Spinner. Dieser passt außerdem<br />

perfekt zur Rumpfkontur.<br />

Aufwändig: Das Mittelstück der<br />

Klappluftschraube ist 2-fach gekröpft<br />

für ein noch besseres Anliegen<br />

der Luftschraubenblätter am Rumpf.<br />

butterfly:<br />

Querruder: 20 mm nach oben<br />

Wölbklappe: 30 mm nach unten<br />

Tiefenruderbeimischung: 3 mm<br />

flugphase„thermik“:<br />

Querruder: 3 mm nach unten<br />

Wölbklappe: 4 mm nach unten<br />

Höhenruderbeimischung: 2 mm<br />

Die Mitnahme der Wölbklappe zur Querruderfunktion ist nicht möglich, da bei der<br />

Wölbklappe aufgrund der Ruderlagerung nur ein Ausschlag von 2 – 3 mm nach<br />

oben möglich ist. Eine Flugphase „Speed“ mit nach oben ausgefahrenen Klappen wurde<br />

nicht programmiert, da es bei diesem Modell keine Vorteile bringt.<br />

sind bereits exakt eingebaut und es müsste<br />

lediglich eine Trennstelle für das Kabel des<br />

Querruderservos geschaffen werden. Die<br />

HLW-Hälften sind „flugfertig“ und brauchen<br />

nur noch aufgesteckt zu werden.<br />

die„Mecker-ecke“<br />

Nicht gefallen kann der Tragflächenverbinder,<br />

ein 12-mm-Rundstahl; genauer gesagt hat<br />

dieser nur einen Durchmesser von 11,8 mm.<br />

Unglücklicherweise messen die Führungsrohre<br />

in Tragfläche und Rumpf dann auch noch<br />

12,1 mm, was das Spiel nochmals vergrößert<br />

– Kenner sprechen hier von einer „Wurfpassung“.<br />

Ein Umwickeln mit Klebeband stellt<br />

nur einen Notbehelf dar. Die Ruderklappen<br />

an den Tragflächen sind bereits mit der Folie<br />

„angebügelt“. An der rechten Tragfläche war<br />

das Querruder jedoch so „eng gebügelt“, dass<br />

nach unten nur ein Ausschlag von 5 mm mit<br />

erhöhtem Kraftaufwand möglich war. Deshalb<br />

wurde die Folie auf der Oberseite entlang des<br />

Ruders vorsichtig aufgeschnitten, die Ränder<br />

nachgebügelt und das Ruder mit einem klaren<br />

Tesafilm angeschlagen.


Die Bauanleitung verspricht eine Sicherung<br />

der HLW-Hälften mittels einzudrehender<br />

Madenschrauben, welche dann den CFK-<br />

Verbinder klemmen sollen. Nun, außer einem<br />

kleinen Löchlein an besagter Stelle ist weder<br />

ein Gewinde vorhanden, noch eine entsprechende<br />

Madenschraube im Zubehör-Pack zu<br />

finden. Dank der guten Passung hält aber das<br />

HLW im Flug auch ohne Sicherung problemlos.<br />

Zur Sicherung der Tragfläche am Rumpf dient<br />

eine Feder, welche zwischen die Tragflächenhälften<br />

gespannt und in eine Ösenschraube<br />

in der Wurzelrippe eingehängt wird. Es funktioniert,<br />

ist aber eigentlich technisch überholt,<br />

hier gibt es modernere Lösungen für einen<br />

höheren „Montagekomfort“.<br />

Steuerungsmaßnahmen<br />

Sechs Servos werden zur Steuerung benötigt,<br />

<strong>Staufenbiel</strong> favorisiert für alle Ruder seine<br />

Hausmarke D 250 BX mit einer (gemessenen)<br />

Dicke von 13,8 mm. Für die Querruder<br />

sind diese aber zu groß, das Servo-Gehäuse<br />

ragt ca. 2 mm über den Servoschacht hinaus.<br />

An sich keine große Sache, wenn die Servo-<br />

Abdeckungen über eine kleine „Aufbauchung“<br />

verfügen würden. Da diese aber nur in glatter<br />

Ausführung beiliegen, muss das Servo komplett<br />

„verschwinden“. Deswegen wurde für die<br />

Stattliche 3,50 Meter misst der für 289 Euro<br />

erhältliche Epsilon.<br />

Querruder jeweils ein Hitec HS 82 MG mit einer<br />

Dicke von 12 mm verwendet. Trotzdem musste<br />

noch eine Kante des Gehäuses mit der Feile<br />

ganz leicht angepasst werden. Umgehen kann<br />

man diese Prozedur, wenn als Servos die Hitec<br />

HS 125 mit 10 mm Dicke verwendet werden,<br />

denn dafür liegen auch passgenau gefräste<br />

Servorahmen aus Sperrholz bei. Diese Rahmen<br />

lassen sich aber leicht modifizieren, sodass<br />

diese auch für andere Servotypen verwendet<br />

werden können. Für die Wölbklappen-Servos<br />

ist der Servoschacht ausreichend hoch, auch<br />

der Einbau der Servos im Rumpf ist problemfrei.<br />

Vorsicht beim Zuschneiden der Tiefziehteile<br />

der Servoabdeckungen! Die eingeprägten<br />

Schnittkanten liegen völlig falsch, wer sich<br />

darauf verlässt, erhält viel zu kleine Abdeckungen<br />

– ausmessen ist erforderlich! Gut<br />

gemacht sind die gefrästen Ruderhörner aus<br />

GFK. Diese müssen lediglich noch in einen kleinen<br />

Schlitz im Ruder eingeklebt werden. Die<br />

Anlenkdrähte für Wölbklappen und Querruder<br />

lassen sich nicht im „Z“ biegen, aufgrund der<br />

Härte brechen die Drähte an der Biegestelle.<br />

Eine vorsichtige 90°-Biegung mit einer nichtscharfkantigen<br />

Zange ist jedoch möglich. Die<br />

Sicherung am Ruderhorn übernimmt dann<br />

ein Kunststoff-Clip. Die Gestängeanschlüsse<br />

für die Stahldrähte zu Seiten- und Höhenruderservo<br />

sind nicht im Zubehör enthalten<br />

und müssen gesondert beschafft werden.<br />

<strong>Datenblatt</strong><br />

<strong>Segelflug</strong><br />

www.fmt-rc.de FMT-TEST 23<br />

Modellname: Epsilon<br />

Verwendungszweck: F3J-Trainer<br />

Hersteller/Vertrieb: <strong>Staufenbiel</strong><br />

Preis: Seglerversion 289,- €, Elektroversion m. Motor 339,- €<br />

Modelltyp: ARF-Modell mit GFK-Rumpf/Rippenfläche<br />

Lieferumfang: Rumpf, zweiteilige Fläche mit anscharnierten<br />

Querrudern, Höhen- und Seitenruder, Flächenverbinder,<br />

Motor mit Luftschraube, Anlenkungsdraht, Ruderhörner,<br />

Schrauben, Gabelköpfe, Dekorbogen, Bauanleitung<br />

Bau- u. Betriebsanleitung: Deutschsprachig, 10 Seiten mit<br />

13 Bildern, Einstellwerte zu Schwerpunkt und Ruderausschlägen<br />

vorhanden<br />

Aufbau:<br />

rumpf: GFK, weiß eingefärbt<br />

tragfläche: zweiteilig, Holz teilbeplankt, Rippenfläche,<br />

mehrfarbig bebügelt,Verbinder: Stahl Ø 12 mm<br />

leitwerk: abnehmbar, Holz/Rippe, einfarbig bebügelt,<br />

Steckung: CFK<br />

Kabinenhaube: GFK, abnehmbar<br />

Motoreinbau: Kopfspantmontage, Motorträgerspant aus Holz,<br />

Motorspant Ø 45 mm<br />

einbau flugakku: Akkuplatte, Klettverschluss, Akku verschiebbar,<br />

für empfohlenen Akkutyp 3S/3.200 mAh vorbereitet<br />

Technische Daten:<br />

spannweite: 3.500 mm<br />

länge: 1.510 mm<br />

spannweite HlW: 700 mm<br />

flächentiefe an der Wurzel: 245 mm<br />

flächentiefe am randbogen: 105 mm spitz zulaufend<br />

tragflächeninhalt: 68 dm²<br />

flächenbelastung: 45,3 g/dm²<br />

tragflächenprofil Wurzel: MH-32<br />

tragflächenprofil rand: MH-32<br />

Profil des HlW: symmetrisch<br />

Gewicht/Herstellerangabe: 3.000 g<br />

rohbaugewicht testmodell ohne rc und Antrieb: 2.400 g<br />

fluggewicht testmodell ohne flugakku: 2.677 g<br />

mit 3s/4.800 mAh: 3.080 g<br />

Antrieb vom Hersteller empfohlen:<br />

Motor: Dymond AL-3548<br />

Akku: Dymond XC 3S/3.300 mAh<br />

regler: Dymond Smart 60<br />

Propeller: 14×8“<br />

Antrieb im Testmodell verwendet:<br />

Motor: Dymond AL-3548<br />

Akku: Graupner 3S/4.800 mAh<br />

regler: Dymond Smart 60 plus<br />

Propeller: 14×8“<br />

RC-Funktionen und Komponenten:<br />

Höhe: Dymond D 250<br />

seite: Dymond D 250<br />

Querruder: Hitec HS 82 MG (2×)<br />

Wölbklappen: Dymond D 250 (2×)<br />

verwendete Mischer: 4-Klappen-Menü, Butterfly-Tiefenruder,<br />

Motor-Tiefenruder<br />

fernsteueranlage: Graupner MC 24 m. Spectrum 2,4 GHz<br />

empfänger: Spectrum AR 9000<br />

empf.Akku: BEC-Strom 3 A<br />

Erforderl. Zubehör: Klettband f. Akku-Befestigung,<br />

Gestängeanschlüsse für Seiten-/Höhenruderservo<br />

Geeignet für: Fortgeschrittene, Experten<br />

Bezug: direktbei:Gustav<strong>Staufenbiel</strong>GmbH,Seeveplatz1,21073<br />

Hamburg,Tel. 040/ 30 06 19 50, www.modellhobby-shop.de


24 SEGELFLUG FMT 11 | 09<br />

die antriebstechnik<br />

Eher ein Leichtgewicht stellt der eingebaute<br />

BL-Außenläufer Dymond AL-3548 mit seinen<br />

170 g dar. Ca. 33 A Stromaufnahme verlangt<br />

diesem eine Klapp-Latte 14×8“ an einem 3-zelligen<br />

LiPo ab. Das reicht für einen sicheren, ca.<br />

30° gerichteten Steigflug gut aus. Wer mehr<br />

möchte, braucht einen anderen (schwereren)<br />

Motor oder eine vierte Zelle. Notwendig ist<br />

dies allerdings nicht. Notwendig dagegen<br />

ist eine Beimischung von Tiefenruder bei<br />

Vollgas, da aufgrund eines fehlenden Motorsturzes<br />

das Modell zum Überziehen neigt<br />

und sonst ein Nachdrücken notwendig wird.<br />

Nicht selbstverständlich in dieser Preisklasse<br />

ist ein 2-fach gekröpftes Mittelstück für die<br />

Luftschraubenblätter. Diese Verwinkelung<br />

ermöglicht ein noch besseres Anliegen der<br />

Luftschraubenblätter am Rumpf im <strong>Segelflug</strong>.<br />

Allerdings birgt dieses enge Anliegen auch die<br />

Gefahr, dass sich beim Wiederanlaufen des<br />

Motors ein Luftschraubenblatt unter die ganz<br />

leicht abstehende Kabinenhaube schiebt<br />

und eine Drehung damit wirksam unterbunden<br />

wird. Ich habe deswegen an<br />

besagter Stelle die Kabinenhaube<br />

beidseitig zusätzlich mit<br />

einem Stück Klebefilm<br />

gesichert.<br />

für den erstflug...<br />

... wurden die Ruderausschläge nach Bauanleitung<br />

eingestellt. Die Schwerpunktangabe von<br />

90 bis 130 mm erscheint mir sehr weit gefasst,<br />

letzterer Wert kommt mir etwas extrem vor<br />

und wurde nicht ausprobiert. Ich habe den<br />

Schwerpunkt bei 105 mm eingeflogen, was<br />

bei Verwendung eines 3S/3.300 mAh Akkus<br />

noch 150 g Blei in der Rumpfspitze notwendig<br />

machte. Um dies zu vermeiden, habe ich stattdessen<br />

einen 3S/4.800 mAh Akku verwendet<br />

(trotzdem sind noch 55 g Blei notwendig).<br />

Entschädigt wird man mit einer fast unendlichen<br />

Motor-Laufzeit.<br />

Hoch hinauf<br />

Problemlos ab der ersten Flugminute, zeigt<br />

sich der Epsilon von seiner besten Seite. Das<br />

Modell kann sicher ohne Helfer aus der Hand<br />

gestartet werden, der Rumpf lässt sich dazu<br />

gut fassen. Ein leichter „Flächen-Lupfer“,<br />

mit Seite und Höhe die Kurve einleiten,<br />

mit Quer ein wenig abstützen – fertig<br />

ist das Einkreisen in die Thermik.<br />

Und diese wird vom Modell gerne<br />

mitgenommen. Fährt man dann<br />

noch die Klappen auf Flugphase<br />

„Thermik“, schraubt sich das<br />

Modell mit geringer Fahrt<br />

flach kreisend nach oben.<br />

Das ist die Domäne des Epsilon<br />

– der ruhige, saubere<br />

Thermikflug. Übertreibt man<br />

dabei und unterschreitet die<br />

Mindestfahrt, reißt die Strömung<br />

plötzlich ab und man<br />

findet sich eine Etage tiefer<br />

wieder. Das muss aber schon<br />

fast provoziert werden.<br />

Der GFK-Randbogen<br />

wird einfach stumpf mit<br />

Epoxy an den Außenflügel geklebt.<br />

Die Butterfly-Stellung (Querruder nach oben, Wölbklappen nach<br />

unten) ermöglicht problemlose Landungen.<br />

Flott geht es auch, aber bitte „flott“ – nicht<br />

„schnell“. Das können die Voll-GFKler besser.<br />

Und dafür ist der Epsilon auch nicht gemacht.<br />

Er ist ausreichend wendig, um sich auch am<br />

Hang gut behaupten zu können und schnell<br />

genug, um im flachen Gleitflug ein Abwindfeld<br />

zu überbrücken. Für diese Art des Fliegens<br />

ist das Modell gebaut und bietet hier<br />

mehr als ausreichende Festigkeitsreserven.<br />

Brutales Anstechen aus 200 m Höhe quittieren<br />

die Außenflächen mit einem deutlich<br />

sicht- und hörbaren Flattern. Die Tragflächen<br />

halten das zwar aus, solche Festigkeitstests<br />

sind aber nicht Sinn der Sache und erhöhen<br />

nur das Bruchrisiko.<br />

Kunstflugeinlagen sind natürlich möglich,<br />

für einen großen Looping bedeutet dies aber<br />

ordentliches Fahrt-Aufnehmen, sonst ist die<br />

Luft oben raus. Rollen kommen etwas träge,<br />

da die erforderlichen Ruderausschläge<br />

die Fahrt ziemlich abbauen. Mit Motorunterstützung<br />

geht das natürlich viel einfacher.<br />

Die Landung gestaltet sich sehr einfach, die<br />

Butterfly-Stellung reduziert Geschwindigkeit<br />

und Gleitwinkel erheblich und das Modell setzt<br />

sich auf den Boden wie „die Henne auf das Ei“.<br />

zufrieden<br />

Meine Großeltern haben nicht Recht – zumindest<br />

im Fall „Epsilon“. Die Qualität ist gut,<br />

das Preis-Leistungsverhältnis nur schwer zu<br />

toppen, die Flugleistungen in der Disziplin<br />

„Obenbleiben“ sind klasse. Die beschriebenen<br />

Mängel lassen sich mit geringem Aufwand<br />

abstellen, lediglich in Sachen Tragflächenverbinder<br />

sollte der Hersteller reagieren. Der<br />

Epsilon kann aufgrund seiner harmonischen<br />

und gutmütigen Flugeigenschaften auch<br />

demjenigen Piloten empfohlen werden, der<br />

erst Erfahrungen mit 2-Achs-Modellen hat.<br />

Grundvoraussetzung ist aber das Landen-<br />

Können, denn ein Ringelpiez mit Rad-Schlagen<br />

über die Flügelspitzen endet bei einem 3-½-m-<br />

Modell sonst mit Auflösungserscheinungen.

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