FITNESS SOCIETY 5
84 Seiten sportlicher Lesespaß: Die neue FITNESS SOCIETY - das Lifestyle-Magazin für Fitness- und Gesundheitsmacher.
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Ausgabe 5 / Juni 2021<br />
ACTIONHELD<br />
Yasin Oerenc, Präsident von MC Shape
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Messen // Wissen // Handeln<br />
Dirk Sonnenschein, Geschäftsführer der Gesund<br />
4you GmbH, ist passionierter Unternehmer und<br />
Experte für Fitness, Präventionskonzepte und<br />
betriebliches Gesundheitsmanagement. Seine<br />
Vision: Die Vernetzung von 1.000 Gesundheitsberatern<br />
im zweiten Gesundheitsmarkt mit<br />
Velio 4.0.<br />
Ihm zur Seite steht Prof. Dr. med. Jörg Spitz,<br />
Gründer der Deutschen Stiftung für Gesundheitsinformation<br />
und Prävention sowie der<br />
Akademie für menschliche Medizin (AMM).<br />
Seine Vision: eine neue Gesundheitskultur in<br />
der Bevölkerung als Basis für eine allgemeine<br />
„SpitzenGesundheit“.<br />
Beide verbindet die Leidenschaft, zeitgerechte<br />
und prak tikable Wege in die Gesundheit für<br />
Menschen in allen Settings der Gesellschaft<br />
zu entwickeln. Mit dem smarten Gesundheit s<br />
konzept Velio 4.0 für Unternehmen, Arztpraxen,<br />
Schulen und Altenheime präsentieren die beiden<br />
ihre gesammelten Erfahrungen aus 36<br />
Jahren Sport und Gesundheit bzw. 50 Jahren<br />
Erfahrung in vielfältigen Positionen unseres<br />
Gesundheitssystems.<br />
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Gesundheitsberater im zweiten Gesundheitsmarkt<br />
mit VELIO 4.0 zu vernetzen! Dadurch entsteht<br />
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Deutschland, das mit validen Analysedaten<br />
Dirk Sonnenschein<br />
Geschäftsführer<br />
Gesund4you GmbH<br />
dirk@sonnenschein.de<br />
www.gesund4you.org<br />
Prof. Dr. med.<br />
Jörg Spitz<br />
Gründer der Deutschen<br />
Stiftung für Gesundheitsinformation<br />
und<br />
Prävention sowie der<br />
Akademie für menschliche<br />
Medizin (AMM)<br />
über die motorischen und kognitiven Fähigkeiten<br />
des Menschen in Verbindung mit den<br />
Ergebnissen des Lebens stilFragebogens der<br />
AMM eine fundierte beratende und betreuende<br />
Tätigkeit anbietet und damit eine völlig neue<br />
Rolle im Gesundheitswesen spielt! Getreu dem<br />
Motto: messen – wissen und dann handeln!<br />
Es geht dabei nicht um Leistungssport, sondern<br />
darum, Sport als das beste Medikament der<br />
Welt für jedermann verfügbarer zu machen.<br />
Vom Fitnessmarkt bis zum Arzt, vom Hom e<br />
trainer bis zum Unternehmen! Nur mit Inn o<br />
vation, Qualität und Zuverlässigkeit werden<br />
neue zukunftsorientierte Märkte im zweiten<br />
Gesundheitsmarkt erschlossen. Aktionismus ist<br />
hier nicht gefragt!<br />
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Gesundheit, Home Training, Sturzprophylaxe,<br />
Alzheimer und Demenzprophylaxe sowie Herz<br />
KreislaufErkra nkun gen! Wir fragen, messen<br />
und wissen danach so viel vom Menschen, dass<br />
wir ihn erfolgreich machen und seine Lebensqualität<br />
verbessern können! Getreu unserem<br />
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Der Staat fördert mit der Überbrückungshilfe III die Digitalisierung. So will die Bundesregierung<br />
die Schäden für Unter nehmen durch die CoronaPandemie ab dämpfen. Zusätz lich<br />
können In vestitionen im Be reich Hygiene ge fördert werden. Somit erhält das Fitnessstudio<br />
durch staatiche Förderung die Möglichkeit sich im zweiten Gesundheitsmarkt zu etablieren.<br />
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<strong>FITNESS</strong>STUDIO<br />
IM FOKUS<br />
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PLANUNG UND<br />
AUSFÜHRUNG<br />
KALKULATION/<br />
KOSTENKONTROLLE<br />
Planung und Umsetzung<br />
von Fitnessstudios – nach<br />
individuellen Wünschen<br />
oder unter Berücksichtigung<br />
eines festen Corporate-Designs.<br />
Wir begleiten Sie von der<br />
Standortanalyse, der Flächensuche<br />
über die Planungs-<br />
und Bauphase –<br />
bis zur Schlüsselübergabe<br />
des fertigen Objektes.<br />
Dank der langjährigen<br />
Erfahrung unserer Projektleiter,<br />
Architekten und<br />
Bauzeichner, setzen wir<br />
Ihre Vorstellungen in die<br />
Realität um.<br />
Transparente Budgetierung<br />
der Bau- & Betriebskosten<br />
für Ihr Projekt. Permanente<br />
Überwachung der Kosten<br />
im Bauprozess.<br />
TIMING UND<br />
MEILENSTEINE<br />
MATERIAL-/PRO-<br />
DUKTAUSWAHL<br />
HANDWERKER<br />
3D<br />
Visualisierung/<br />
Vorschau<br />
Verbindliche Zeitplanung<br />
& kontinuierliche Überwachung<br />
des Baufortschrittes<br />
durch den zuständigen<br />
Projektleiter.<br />
Prüfung und Auswahl passender<br />
Produkte/Materialien<br />
unter Berücksichtigung der<br />
spezifischen Anforderungen<br />
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Unsere Handwerker sind<br />
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EDITORIAL<br />
„Vorwärts immer,<br />
rückwärts nimmer“<br />
Aus Angst vor Corona wurden wir in den Lockdown gezwungen.<br />
Leider hat auch der sich angefühlt wie eine Krankheit: Uns<br />
bisweilen schlapp und antriebslos gemacht, unser Sozialleben<br />
infiltriert, Körper und Geist beeinträchtigt und sich viel länger<br />
hingezogen, als angenommen. Jetzt zeichnet sich ein Ende ab, ein Bundesland<br />
nach dem anderen löst die Fesseln, oder lockert sie zumindest.<br />
Natürlich ist das Thema damit nicht vom Tisch. Wir werden uns noch lange<br />
Zeit über seltsame Vorschriften wundern und mit Restriktionen auseinandersetzen<br />
müssen.<br />
Trotzdem haben wir zu Optimismus guten Grund und planen fröhlich den<br />
Sommer: mit Grillfesten, Urlauben, Treffen mit Freunden und immer mehr<br />
offenen Fitnessstudios. Mit der schrittweisen Rückkehr zur Normalität ist<br />
es an der Zeit, die Monate des Stillstands hinter sich zu lassen. Und die<br />
Scharen ungeduldiger Mitglieder mit offenen Armen (und etwas Abstand)<br />
zu empfangen. Sowie neue Kunden zu werben, die total empfänglich sind<br />
für Möglichkeiten, sich wieder in Form bringen zu können. Wir haben alles,<br />
was nötig ist: generalüberholte Studios, schlüssige Hygienekonzepte, neue<br />
gesundheitsorientierte Ansätze und den unbändigen Drang, endlich wieder<br />
selbstverantwortlich arbeiten und Geld verdienen zu dürfen.<br />
Alle Protagonisten in unserer aktuellen Ausgabe sind ready for take off:<br />
Und machen mit ihren Geschichten, Ideen und Plänen Lust auf eine Welt,<br />
in der Fitness wieder erlaubt ist. Lassen Sie sich motivieren, inspirieren,<br />
mitreißen und anstacheln von Machern wie Yasin Oerenc von MC Shape<br />
(Seite 8), dem Wiener Studiobetreiber und Visionär Andreas Pürzel (S. 62)<br />
oder Pierre Geisensetter im neuen Gold‘s Gym (S. 26). Diese drei und<br />
viele andere Persönlichkeiten im Heft sind so unterschiedlich und eigenständig<br />
wie alle Typen in unserer tollen Szene. Was sie verbindet, ist ihr<br />
Antrieb: die grenzenlose Liebe zum Sport und zum Business sowie eine<br />
schier grenzenlose Zuversicht.<br />
Vorwärts immer, rückwärts nimmer, oder um es mit Lewis Hamiltons<br />
Worten zu sagen: „Du kannst mich umwerfen, aber ich stehe auf und bin<br />
doppelt so stark wie vorher.“<br />
Fotos: © Bernd Hanselmann<br />
Chefredakteur <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong><br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 5
INHALT<br />
26<br />
Die RSG Group bringt eine<br />
Ikone nach Deutschland:<br />
Das Gold‘s Gym gibt Einblicke<br />
in das neue Flagship-Studio<br />
in Berlin<br />
KOLUMNE<br />
Der Insider weiß Bescheid: Er blickt in seiner<br />
Kolumne hinter die Kulissen - und teilt die<br />
heißesten Branchen-Interna.<br />
32 Der Insider: Überbrückungshilfe III<br />
SUCCESS STORY<br />
Unsere Titelgeschichte porträtiert Fitness-<br />
Macher, die es nach ganz oben geschafft<br />
haben. Was ist das Geheimnis ihres Erfolgs?<br />
8 Yasin Oerenc von MC Shape<br />
NEWS<br />
Was gibt es Neues im Fitness-Bereich? Was<br />
tut sich wo? Was ist wichtig – und wer? Wer<br />
unsere News-Rubrik liest, der weiß Bescheid.<br />
18 EGYM launcht Fitness Hub<br />
20 Outdoor-Training mit Dr. WOLFF<br />
22 Steripower-Tauschaktion<br />
24 Zu Besuch bei Markus Ertelt<br />
IN THE CLUB<br />
Wir zeigen sie alle: Die schönsten,<br />
speziellsten, schärfsten, schrägsten,<br />
schäbigsten und sagenhaftesten Studios.<br />
26 Gold‘s Gym in Berlin<br />
62 DAS GYM in Wien<br />
WHAT ABOUT?<br />
Neues Unternehmen, neuer Job, neues Leben?<br />
Wir spüren Fitnessmacher auf, die neue und<br />
andere Wege einschlagen.<br />
30 AZ Fitness mit Ante Zaja<br />
GOING ABROAD<br />
Wir reisen für Sie um die Welt - auf der<br />
Suche nach dem ultimativen Fitnessstudio<br />
und den allerneuesten Trends und Hypes.<br />
34 fit+ erobert Europa<br />
LIFESTYLE<br />
Was trägt der Fitnessmacher von heute?<br />
Wie wohnt er, wohin reist er mit welchem<br />
Auto? Alle Must-haves im Überblick.<br />
40 Travel: Bauwerke zum Staunen<br />
42 Fashion: Bademode<br />
44 Cars: Fahrbericht Ferrari Roma<br />
46 Living: Villa mit Seeblick<br />
48 Watches: Best of Luxusuhren<br />
50 Gadgets: Dyson & Co.<br />
52 Crazy Stuff: Grillspaß<br />
LEUTE IM HEFT<br />
Seite 48 Alessandra Ambrosio, 72 Ullrich Anhalt, 82 Patrick Barthelmey, 52 Antonio Basile, 82 Emanuel Bischof, 13 Dieter Bohlen, 67 Ulfert Böhme, 32 Torsten<br />
Boorberg, 67 Martin Borchers, 48 Cindy Crawford, 59 Patrick Doll, 68 Jörg Düniß, 50 James Dyson, 45 John Elkann, 24 Markus Ertelt, 13 Lou Ferrigno, 19 Nicolas<br />
Festl, 66 Eckbert Ganns, 28 Pierre Geisensetter, 69 Christian Graupner, 59 Markus Hodyas, 54 Tristan Horx, 35 Ralf Johner, 48 Nicole Kidman, 70 Aldo Köhler,<br />
68 Thomas Kotsch, 34 Björn Krämer, 18 Daniel Kraus, 60 Daniel Krespach, 50 Guido Maria Kretschmer, 72 Jan-Erik Matthei, 82 Michael Maute, 36 Zuzana Nagy,<br />
19 Fabian Neuen, 70 Peter Nomden, 8 Yasin Oerenc, 8 Babara Oerenc, 36 Jan Posvar, 62 Alexander Pürzel, 62 Andreas Pürzel, 46 Harald Robiné, 22 Jan Rombach,<br />
82 Florian Schmidt, 72 Jens Schmidt, 35 Florian Schmitt, 13 Axel Schulz, 13 Arnold Schwarzenegger, 48 Liu Shishi, 13 Sylvester Stallone, 82 Reinhold Stärk,<br />
35 Ralph Steiger, 72 Dirk Thomas, 72 Thomas Trugge, 13 Mike Tyson, 36 Bart Verbeek, 36 Hans-Peter Wenzel, 36 Claudius Wölcken, 20 Dr. Hartmut Wolff, 30 Ante Zaja<br />
6<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
VISION<br />
Wir beleuchten die Tools, die Technik und die<br />
Trendsetter, die die Branche weiterentwickeln<br />
und revolutionieren.<br />
54 Tristan Horx blickt in die Zukunft<br />
VOTING<br />
Wir wollen wissen: Wie geht es Fitnessindustrie<br />
und Betreibern heute und morgen?<br />
Leser-Befragung mit O-Tönen.<br />
58 Aktueller <strong>FITNESS</strong>-KLIMA-INDEX<br />
FACTS<br />
Fachartikel: Von A wie Ausbildungskonzept bis<br />
Z wie Zirkeltraining. Renommierte Gastautoren<br />
vermitteln Vorsprung durch Wissen.<br />
60 Das Affenfaust-Prinzip<br />
BEST PRACTICE<br />
Welches Konzept, welches Training, welche<br />
Geräte haben richtig eingeschlagen?<br />
Betreiber plaudern aus dem Nähkästchen.<br />
68 Beratungsagentur aconcept<br />
70 Solutions4Gym<br />
EVENTS & SAVE THE DATE<br />
Hier trifft sich die Fitness Society: Wir<br />
berichten von Partys, Events, Kongressen,<br />
Messen – und vom roten Teppich.<br />
71 Krämer Fitness Event<br />
SONSTIGES<br />
1 Titelbild: Bernd Hanselmann<br />
5 Editorial<br />
7 Impressum<br />
82 Vorschau + Abo<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> – eine Marke der<br />
FED Fitness Events Deutschland GmbH<br />
Otto-Bayer-Str. 19, 73730 Esslingen<br />
Herausgeber und Geschäftsführer<br />
Torsten Boorberg, Björn Krämer<br />
Chefredaktion<br />
Ben Arnold<br />
Art Direktion und Layout<br />
Carola Burg<br />
Vertrieb und Anzeigen<br />
Heike Sandhof (Ltg.), Erik Alber,<br />
Sandy Milbrandt<br />
Redaktionelle Mitarbeit<br />
Laetitia Falkou, Viktoria Feifer,<br />
Thomas Geiger, Heinrich Heimann,<br />
Stella Kemptner, Anne Ramerth,<br />
Nico Rau, Lea Schwarz<br />
IN THE TEST<br />
Wir suchen die besten Marken: Anwender<br />
küren via Online-Voting ihre Favoriten. Was<br />
funktioniert super – und was kann weg?<br />
SPECIAL<br />
Fünf auf einen Streich: Wir lüften das Erfolgsgeheimnis<br />
von Concept M und seinen<br />
vier Showroom-Partnern auf 10 Extra-Seiten<br />
Kontakt<br />
Telefon 0711-21728610<br />
E-Mail info@fitness-society.de<br />
Webseite<br />
www.fitness-society.de<br />
66 Die besten Cardiogeräte<br />
72 Im Fokus: Concept M<br />
Versand<br />
Deutschland, Österreich, Schweiz<br />
34<br />
Lieferbedingungen<br />
Einzelheftpreis 11 Euro*<br />
Jahresabo Inland 66 Euro*<br />
Jahresabo Ausland 99 Euro*<br />
*inklusive MwSt. und Versandkosten<br />
Kündigungsfrist<br />
1 Monat vor Ablauf des Bezugsjahres<br />
High five: Die Studiokette<br />
fit+ lässt sich von<br />
Corona nicht bremsen<br />
und wird bis Ende 2021<br />
über mehr als 200<br />
Anlagen in ganz Europa<br />
verfügen<br />
Produktion<br />
hofmann infocom GmbH<br />
Emmericher Str. 10, 90411 Nürnberg<br />
Registereintragung<br />
Amtsgericht Stuttgart, HRB 745796<br />
Fotos: © <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>, Hersteller<br />
UNTERNEHMEN IM HEFT<br />
Seite 68 aconcept, 69 aktiVital, 30 AZ Fitness, 52 Basile, 45 BMW, 45 BRABUS, 49 Breitling, 82 Böckelt, 51 Canyon, 73 Concept M, 25 Crazylakeheads, 62 DAS GYM,<br />
58 Deloitte, 58 DHfPG, 43 Dolce & Gabbana, 20 Dr. WOLFF, 58 DSSV, 50 Dyson, 18 EGYM, 59 Ergo-Fit, 82 FAMOSO, 71 FED Fitness Events Deutschland, 44 Ferrari, 82 Fitness<br />
Rottweil, 34 fit+, 76 GANTNER Electronic, 26 Gold’s Gym, 27 gym80, 19 Hansefit, 49 Hublot, 67 Johnson Health Tech, 43 Lacoste, 45 Lamborghini, 77 LED - Licht.Einfach.<br />
Durchdacht, 51 LG, 66 Life Fitness, 68 Life im Herrenkrug, 8 MC Shape, 80 Meine SportZEIT Limburg, 22 MOCICA Health, 59 monte mare Unternehmensgruppe, 42 Moschino,<br />
20 Myzone, 74 objectflor, 48 OMEGA, 25 Peloton, 82 peoples Fitness Rosbach, 43 Polo Ralph Lauren, 67 Precor, 25 PRIME TIME fitness, 46 ROBINÉ Projektmanagement,<br />
49 Rolex, 22 rollholz, 26 RSG Group, 51 Samsung, 70 Solutions4Gym, 19 Sport Alliance, 70 Sportstudio Syke, 22 Steripower, 43 Tommy Hilfiger, 75 Trugge Holding, 20 UFC GYM,<br />
60 Unternehmer-Academy, 42 Zalando, 49 Zenith, 54 Zukunftsinstitut<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 7
SUCCESS STORY
Nur die<br />
STARKEN<br />
überleben<br />
...heißt der Untertitel des Stallone-<br />
Blockbusters Cliffhanger. Der Slogan ließe sich<br />
aber auch auf Yasin Oerenc anwenden. Der<br />
hat sich mit MC Shape ein Imperium aufgebaut –<br />
mit Kraft, Köpfchen und Inspiration von Sly & Arnie<br />
Text: Ben Arnold, Fotos: Bernd Hanselmann<br />
Dreamteam: Yasin Oerenc mit Gattin<br />
Barbara, den Hunden Rocky und<br />
Ninja und seiner Harley Davidson<br />
V-Rod, customized von NLC mit fetter<br />
300er-Walze
SUCCESS STORY<br />
Ein Mann geht seinen Weg: vom<br />
Bodybuilder zum Fitnessunternehmer<br />
Das ist eine Kunst: In schwierigen Zeiten gute<br />
Schlagzeilen zu produzieren. Yasin Oerenc hat<br />
ein Talent dafür. Mit der kürzlich vermeldeten<br />
Übernahme von sechs fitness4you-Anlagen am<br />
Bodensee wächst MC Shape, das Unternehmen des 47-Jährigen<br />
auf 26 Anlagen. Darüber hinaus beinhaltet der Deal eine<br />
klare Botschaft: Yasin Oerenc glaubt an die Zukunft von Fitness.<br />
Die hängt aktuell aber natürlich am Tropf des Staates,<br />
der die Zwangsschließungen kompensieren muss – und von<br />
dem Oerenc deshalb vor wenigen Wochen medienwirksam<br />
via BILD ausstehende 2,8 Millionen Euro eingefordert hat.<br />
Der Kampfgeist des breit schwäbelnden Deutschtürken resultiert<br />
nicht nur aus physischer und psychischer Stärke, sondern<br />
auch aus guten Ratgebern: Oerenc hat die Mentalität<br />
seiner Idole Stallone und Schwarzenegger verinnerlicht und<br />
lebt sein Leben nach deren Empfehlungen. Klingt nach einem<br />
schlichten Konzept, hat bis jetzt aber wunderbar funktioniert.<br />
Waren die Bodensee-Anlagen ein Gelegenheitskauf?<br />
Yasin Oerenc Ja und nein, den Bodensee-Raum hatte ich<br />
schon lange im Auge. Dort habe ich eine Wohnung und eine<br />
48-Fuß-Yacht, deshalb hat es sich angeboten.<br />
Damit hast du 26 Studios ingesamt...<br />
Genau, davor hatte ich sechs eigene, jetzt zwölf, 14 weitere<br />
werden von Franchisenehmern gemanaged.<br />
Welche Erfahrungen hast du bisher gesammelt als Franchisegeber?<br />
Durchweg positive. Wobei mein Franchisesystem sehr organisch<br />
gewachsen ist: Die meisten Lizenznehmer haben zuvor<br />
jahrelang bei mir gearbeitet, kennen das Konzept von der Pike<br />
auf. Wir sind eine große Familie, wenn Probleme auftreten,<br />
lösen wir die gemeinsam.<br />
Wie groß ist der Einzugsbereich deines Unternehmens?<br />
Wir sind in Baden-Württemberg verortet, hier schlägt das<br />
Herz der MC Shape Holding, die wie ich in Nagold residiert.<br />
Aber wir breiten uns aus – inzwischen gibt es schon MC Shape<br />
im Ruhrpott, Hessen und in Ostdeutschland.<br />
Woher kommt der Name MC Shape?<br />
Abgeleitet von MC für Motorcycle Club: Bei uns steht das MC<br />
aber für Muscle Club. Die zufällige Ähnlichkeit zu einem Label<br />
wie McFIT schadet natürlich auch nicht. Mit Rainer Schaller,<br />
einem meiner großen Vorbilder, hatten wir wegen des Namens<br />
aber nie Probleme, aber McDonalds hat uns direkt abgemahnt,<br />
als wir anfingen. Ist aber längst geklärt...<br />
Wurde dir das Unternehmertum in die Wiege gelegt?<br />
Nein. Mein Vater kam Anfang der 70er-Jahre aus Istanbul nach<br />
Nagold. Hier hat er eine deutsche Frau geheiratet. Ich war<br />
dadurch von Geburt an hin- und hergerissen zwischen ver-<br />
10<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
2020 riss der Bizeps ab,<br />
Oerenc muss sich beim<br />
Training aktuell zügeln.<br />
Auch Barbara war früher<br />
wettkampferprobte Fitnessathletin<br />
schiedenen Kulturen und Religionen. Hatte einen türkischen<br />
Namen, sprach aber die Sprache nicht und wurde katholisch<br />
getauft. Meine Kindheit prägt mich bis heute, zweifelsohne,<br />
ich hatte schon immer den Drang, mich ganz besonders beweisen<br />
zu müssen, habe immer gekämpft um Erfolg und Akzeptanz.<br />
Aber bitte keine Rassismus-Fragen an dieser Stelle,<br />
darauf habe ich keine Lust und das Thema interessiert mich<br />
auch nicht. Im Nachhinein hat mich die damalige Situation<br />
angestachelt und motiviert und ist wichtiger Teil meiner Vita.<br />
Du wirkst wie der klassische Bad Boy. Ist dein Leben wirklich<br />
so wild verlaufen?<br />
Nein, eher wohlbehütet. Ich bin ganz normal auf die Schule<br />
gegangen und habe 1993 Abitur hier im Ort gemacht.<br />
Fotos: © Bernd Hanselmann<br />
1. REGEL: „REISS DIR DEN HINTERN AUF<br />
UND ARBEITE BIS ZUM UMFALLEN“<br />
Die sechs Regeln des Erfolgs - von Arnold Schwarzenegger<br />
Woher rührt deine Leidenschaft für Fitness?<br />
Mein türkischer Onkel hat mir eine Videokassette geschenkt<br />
mit Rocky 3 – Das Auge des Tigers. Ich habe angefangen, alle<br />
Übungen aus dem Film nachzumachen, Klimmzüge an der<br />
Teppichstange, Bizepscurls mit dem Werkzeugkasten. Dann<br />
haben mich meine Eltern zum Badminton<br />
geschickt, in der Halle gab es aber auch<br />
Gewichtheber, die mit Krafttrainingsgeräten<br />
gearbeitet haben. Da bin ich hängengeblieben<br />
und habe mit 14 Jahren angefangen mit<br />
Bodybuilding, gegen den ausdrücklichen<br />
Willen meiner Eltern. Ich habe Zeitungen<br />
ausgetragen und im Studio die Geräte geputzt,<br />
um mir Beiträge und Fitnessnahrung<br />
leisten zu können. Meinen ersten Wettkampf<br />
hatte ich dann mit 17.<br />
Hast du deine Eltern irgendwann überzeugt<br />
von der Sinnhaftigkeit deines Tuns?<br />
Beim Abiball habe ich auf der Bühne gepost.<br />
Dafür wurde ich vom ganzen Saal gefeiert,<br />
meine Eltern hat aber vor allem das Lob<br />
meines Direktors Hanns Lichtenberger<br />
beeindruckt. Der ist heute mein ältestes<br />
Studiomitglied mit seinen 85 Jahren übrigens.<br />
Eine der wenigen Personen, die ich<br />
bis heute sieze.<br />
MEILENSTEINE<br />
YASIN OERENC<br />
1988<br />
Start Fitnesstraining<br />
1998<br />
Übernahme erstes Studio<br />
2002<br />
Eröffnung Fitness for you!<br />
2008<br />
Neubau Fitness for you!<br />
2013<br />
Eröffnung des ersten MC Shape<br />
2017<br />
Eröffnung des 10. MC Shape<br />
2020<br />
Eröffnung des 20. MC Shape<br />
2023<br />
Eröffnung des 50. MC Shape<br />
2030<br />
Weltherrschaft<br />
Wie ging es nach dem Abitur weiter?<br />
Ich habe mich als Lagerarbeiter und Türsteher<br />
verdingt, um Geld für meine Wettkämpfe<br />
zu verdienen, wurde Baden-Württembergischer<br />
Meister, Dritter bei den Deutschen<br />
Meisterschaften. Im Anschluss habe ich eine<br />
Ausbildung zum Steuerfachangestellten begonnen<br />
und auch abgeschlossen mit guten Noten. Seriöser<br />
Job, aber nicht mein Ding, habe ich schnell festgestellt.<br />
Du hast dich also umgeschaut nach Alternativen?<br />
1998 habe ich meine Leidenschaft zum Beruf gemacht und<br />
mein erstes Studio übernommen, das X-tra Fitness in Riederich.<br />
Die Finanzierung über 90.000 Mark hat nur geklappt,<br />
weil mein Vater für mich gebürgt hat. Sicherheiten<br />
hatte ich keine.<br />
2. REGEL: „VERTRAUE DIR<br />
SELBST“<br />
Was ist daraus geworden?<br />
Das Studio war nicht so toll, ist bei Regen<br />
immer mit Wasser vollgelaufen, ich bin 2002<br />
dort raus und habe nebenan ein trockenes<br />
aufgemacht, und es Fitness for you! genannt.<br />
Mit dem Konzept, dem ich bis heute<br />
treu geblieben bin: Fitness für alle. Ein<br />
Weggefährte hat mir dann etwas Schlaues<br />
gesagt: „Wenn du soviel Kraft und Energie<br />
in dein Business stecken würdest, wie in die<br />
Modellierung deines Körpers, hättest du in<br />
Rekordzeit ausgesorgt.“ Das habe ich mir<br />
zu Herzen genommen, 2004 mit dem Wettkampfsport<br />
aufgehört und mich vom Sportler<br />
zum Unternehmer entwickelt.<br />
Warst du damals schon bereit für mehr?<br />
2004 habe ich ein weiteres Studio in Nagold<br />
eröffnet, 2005 aber das in Riederich<br />
verkauft, Nullsummenspiel. Zu dieser Zeit<br />
kam ich jedoch mit Klaus Bauer zusammen,<br />
einem sehr erfahrenen Fitnessmacher,<br />
bestens vernetzt in der Branche, einer der<br />
besten Vertriebler die ich kenne. Wenn die<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 11
SUCCESS STORY<br />
Villa mit Zubehör: Auf vielen großen Fernsehern<br />
laufen vorzugsweise Actionfilme, den lammfrommen<br />
Kampfhunden fehlt es an nichts, der Whirlpool wird<br />
viel zu selten genutzt, die hauseigenen Fitnessräume<br />
(insgesamt vier) dafür regelmäßig<br />
richtigen Leute reden, sauge ich die Worte und Ratschläge<br />
auf und setze sie direkt um. Klaus ist seit 2015 Teilhaber bei<br />
MC Shape, hält mir den Rücken frei, kümmert sich um Qualitätsmanagement<br />
und Arbeitsprozesse.<br />
3. REGEL: „GIB ETWAS ZURÜCK“<br />
Mit seiner Unterstützung bist du dann durchgestartet?<br />
Die Schritte wurden größer – und die Abdrücke, die ich hinterlassen<br />
habe: 2008 habe ich mein erstes komplett eigenständiges<br />
Fitness for you! gebaut. Die dafür nötigen 2,5 Millionen<br />
Euro habe ich von der Bank ohne Bürgschaft bekommen.<br />
Danach wollte ich endlich expandieren, aber mit Augenmaß.<br />
Mir war wichtig, dass ich keinen Freunden und Gefährten auf<br />
die Füße trete mit meinen Plänen. Loyalität war und ist mir<br />
extrem wichtig, wer mich einmal unterstützt hat, kann immer<br />
auf meinen Respekt und meine Hilfe zählen. Deshalb kamen<br />
viele potentielle Standorte lange nicht in Frage.<br />
Noch immer keine Spur von MC Shape!?<br />
Schon 2007 hatte ich das Premiumdiscountkonzept MC Shape<br />
als Wort-Bild-Marke schützen lassen. 2010 wollte ich endlich<br />
das erste echte MC Shape in Nagold eröffnen, da kam<br />
mir eine große Kette mit einer Filiale zuvor. Dann bin ich nach<br />
Horb ausgewichen, dort stand die Konkurrenz aber auch<br />
schon in den Startlöchern. Ich war schneller und cleverer,<br />
habe die rausgedrückt und 2014 dann auch in Calw ausgestochen.<br />
Irgendwann habe ich mit dem Chef der Kette persönlich<br />
verhandelt, der wollte sich arrangieren. Das war ein knallharter<br />
Wettbewerb damals, der mich aber auch angestachelt hat.<br />
4. REGEL: „HABE KEINE ANGST ZU<br />
SCHEITERN“<br />
Was zeichnet dein Unternehmen aus?<br />
Ich hatte immer gute Mitarbeiter, statt Aushilfen Festangestellte,<br />
die identifizieren sich viel mehr mit dem Unternehmen.<br />
Zudem habe ich nur Personal eingestellt, das dort stark ist,<br />
wo ich schwach bin. Alles orientiert am Pareto-Prinzip, 80<br />
Prozent Ertrag mit 20 Prozent Aufwand. Auch meine Frau Barbara<br />
ergänzt mich perfekt: Hat ein 1,0-Abi, Informatik studiert,<br />
bei Porsche und All Stars gearbeitet, ist fit in Marketing, Social<br />
Media, Interieurdesign. Alles nicht meine Paradedisziplinen.<br />
Ich hingegen bin Kaufmann, Treiber, Anpacker, Umsetzer<br />
– und steuere im Privaten zudem bezüglich guter Filme und<br />
anständiger Musik wertvolles Expertenwissen bei. Trotz dieser<br />
unterschiedlichen Talente sind wir uns sehr ähnlich: beide<br />
laut, impulsiv, mit tiefschwarzem Humor ausgestattet. So<br />
richtig Fahrt hat MC Shape erst aufgenommen, seitdem wir<br />
das Thema beide mit vollem Einsatz und Ehrgeiz anschieben.<br />
Hattest du nie Zweifel?<br />
Ich habe keine Angst und keine Zweifel, weiß was ich kann<br />
und was ich tue. Egal, wie laut die Bedenkenträger geschrien<br />
haben: „Du kannst doch nicht mit deinem Lambo vor dem<br />
Studio parken, du kannst nicht Mitglied in einem Rockerclub<br />
Fotos: © Bernd Haselmann, privat<br />
12<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Die Helden seiner Kindheit zu treffen<br />
und sich im persönlichen Austausch<br />
von ihnen befeuern zu lassen, ist<br />
Yasin Oerencs liebstes Hobby:<br />
Sylvester Stallone, Arnold<br />
Schwarzenegger, Mike Tyson, Lou<br />
Ferrigno, Axel Schulz, Markus Rühl<br />
sind abgehakt, Hulk Hogan, Mel<br />
Gibson, Chuck Norris und Mr. T<br />
fehlen in seiner Meet the<br />
top-Liste noch. Nur einer<br />
passt nicht so recht dazu...<br />
Achterbahn: Keiner kennt sich mit Höhen und<br />
Tiefen des Lebens besser aus als Mike Tyson<br />
Ich habe meine Gattin zu so<br />
vielen Treffen mitgeschleift,<br />
da hatte sie auch mal einen<br />
Wunsch frei. Weshalb<br />
wir uns mit Dieter Bohlen getroffen<br />
haben. Der passt nicht<br />
in mein Action-Schema, ist<br />
aber trotzdem ein cooler Typ.”<br />
Yasin mag es auch bezüglich<br />
Musik etwas härter: „AC/DC,<br />
Metallica, Guns N’Roses, Iron<br />
Maiden, Manowar, Böhse Onkelz<br />
sind mein Ding, aber auf<br />
dem Eminem-Konzert hat’s mir<br />
auch gefallen.” Oerencs Haus<br />
ist voller Devotionalien seiner<br />
Filmidole: Schwerter von Conan<br />
und Kill Bill, Rambo-Messer<br />
und Rambo-Bogen, Terminator-Schädel,<br />
Tyson-Boxhandschuhe,<br />
Bücher, Filme und Bilder<br />
zu seinen Lieblingsthemen<br />
sind auf 360 Quadratmetern<br />
Wohnfläche verteilt. „Ich kann<br />
den Text aller relevanten Filme<br />
mitsprechen.” In der Firmenzentrale<br />
(Bild unten rechts) stehen<br />
weitere Filmfiguren aus Pappe<br />
und ein alter Streetfigther-<br />
Spielautomat, natürlich voll<br />
funktionsfähig.<br />
PRIVAT<br />
Vergnügen<br />
Der ewige Hulk: Hüne Lou Ferrigno,<br />
Bodybuilder und Schauspieler<br />
Unermüdlich: Sly schreibt aktuell am<br />
Drehbuch für eine Rocky-Serie<br />
Und Äktschn: Handshake mit einer<br />
lebenden Legende<br />
Faust auf Faust: mit dem ehemaligen<br />
Schwergewichtsboxer Axel Schulz<br />
Warum Dieter Bohlen noch in keinem blutigen<br />
Actionfilm mitgespielt hat, versteht kein Mensch<br />
Siegerpose: Yasin Oerenc vor dem<br />
Rocky-Denkmal in Philadelphia<br />
The Expendables: 11 Pappkameraden und ein<br />
Macher aus Fleisch und Blut<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 13
SUCCESS STORY<br />
Stabil und seelenverwandt: Yasin und Barbara Oerenc<br />
haben sich 2013 kennengelernt, sind 2015 zusammengekommen<br />
und seit 2017 verheiratet<br />
werden, du kannst nicht ein zweites Fitnessstudio aufmachen...“<br />
Diese Stimmen habe ich immer ignoriert. Generell<br />
muss man streiten und debattieren um voranzukommen, aber<br />
mit den richtigen Leuten und ergebnisorientiert. Übrigens bin<br />
ich nicht streitsüchtig, aber streitbar, es bringt nichts, Konflikten<br />
aus dem Weg zu gehen, sie holen dich immer wieder ein.<br />
5. REGEL: „HÖRE NICHT AUF NEINSAGER“<br />
Kann jeder Erfolg haben mit der richtigen Einstellung?<br />
Ja, egal woher du kommst, wer du bist, Alter, Geschlecht, Religion<br />
sind irrelevant. Die Frage ist, wie du mit Rückschlägen<br />
und Niederlagen umgehst. 2016 hat mich ein Hörsturz umgehauen,<br />
ich musste das erste Mal in meinem Leben mit Blaulicht<br />
in die Klinik. War zu viel Stress damals, zwei Jahre habe<br />
ich mit den Folgen gekämpft, niemand ist unverwundbar.<br />
Aber je schwieriger die Situation scheint, desto mehr kämpfe<br />
ich: Auch was Corona anbelangt.<br />
Gegen die Corona-Restriktionen kann auch der stärkste<br />
Kämpfer nichts ausrichten, ist das nicht bitter?<br />
Uns sind die Hände gebunden, das ist tatsächlich brutal, keine<br />
Frage. Es gibt drei Arten, damit umzugehen. Möglichkeit<br />
Eins: Ich zerbreche daran und gehe kaputt. Möglichkeit Zwei:<br />
Ich stecke den Kopf in den Sand und warte, bis alles vorbei<br />
ist. Möglichkeit Drei: Ich suche das Potential in der Krise. Das<br />
System lässt sich nun mal nicht ändern, ich muss mich bestmöglich<br />
in ihm bewegen, Chancen ergreifen und profitieren.<br />
Ich habe mich für die dritte Option entschieden und mir nachdem<br />
Corona losging die Domain www.wirkaufendeinfitnessstudio.com<br />
gesichert und bekomme seitdem täglich Offerten.<br />
Und wenn dir einer ein Angebot macht für MC Shape?<br />
Ein guter Kaufmann verkauft nur, wenn der Preis stimmt. Investoren<br />
würde ich allerdings gerne mit an Bord holen. Damit<br />
könnten wir die Schlagzahl erhöhen, aus eigener Kraft wachsen<br />
wir kontinuierlich, aber zu langsam.<br />
14<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
KURZ<br />
gefragt<br />
Du hast deine Harley und deinen Hummer<br />
mitgebracht. Was bedeuten dir die?<br />
Viel und wenig. Ich zeige gerne, dass es mir sehr<br />
gut geht und dass ich keine brotlose Kunst betreibe.<br />
Nehme Luxusgüter aber auch nicht zu<br />
wichtig. Und staple inzwischen tiefer als früher:<br />
Ich hatte drei Lambo Gallardo, einen Murciélago,<br />
die sind weg, viel zu anstrengend. Aber einen<br />
Urus habe ich mir jetzt bestellt, Porsche und Ferrari<br />
hingegen sind mir zu spießig.<br />
6. REGEL: „BRICH DIE REGELN“<br />
Bezüglich deiner Klamotten magst du es hingegen<br />
bodenständig.<br />
Ja, absolut. Alles in Schwarz und Weiß, Turnschuhe,<br />
meist Jogginghose, Hoodie, Gürteltasche.<br />
Einerseits drücke ich damit aus, dass es<br />
mir gelungen ist, mich von allen Konventionen<br />
zu lösen. Eine wichtige Botschaft: Gehe unbeirrt<br />
deinen Weg, egal was die Leute denken.<br />
Zum anderen spart es Zeit: Alles passt zu allem,<br />
hier schau, mein Schrank: ein Stapel schwarzer<br />
Roughneck-Shirts, zehn Bomberjacken, 20 Paar<br />
Nikes. Die Wahl des passenden Outfits kostet<br />
mich jeden Tag nur Sekunden, die gesparte Zeit<br />
investiere ich lieber in die Weiterentwicklung<br />
meines Business.<br />
Fast auf Augenhöhe, dieses Duell: Koloss<br />
gegen Lauch, ein Conan-Schwert gegen zwei<br />
Rambo-Messer, Muskelkraft gegen Reichweite<br />
Alles Attrappen: Nein, der<br />
MC Shape-Boss lagert zu<br />
Hause keine Kriegswaffen<br />
Der persönliche Fragebogen: Yasin<br />
Oerenc über sein Sportprogramm:<br />
wie, wann und wo er sich fit hält.<br />
Wettkämpfe absolviert er keine mehr,<br />
Training bleibt trotzdem elementar<br />
Wo trainiert der Chef?<br />
Daheim, in meinen Fitnessräumen.<br />
Wieviel Zeit für Fitness?<br />
Jeden Tag eine Stunde.<br />
Fitness-Ernährung?<br />
Ich esse deutlich weniger puristisch als früher.<br />
Lieber alleine trainieren oder in Gesellschaft?<br />
Gerne mit meiner Frau.<br />
Aktueller Trainingsschwerpunkt?<br />
Krafttraining Oberkörper und Beine.<br />
Welche Musik läuft dazu?<br />
Ausschließlich Heavy Metal.<br />
Weitere Sportarten außer Fitness?<br />
Boxen, Tischtennis.<br />
Fotos: © Bernd Hanselmann, privat<br />
Größter sportlicher Erfolg?<br />
Fast Deutscher Meister im Bodybuilding.<br />
Das letzte Mal richtig ausgepowert?<br />
Hieb- und Stichwaffenkampf gegen Ben Arnold.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 15
NEWS<br />
Simpel & smart<br />
Vom Körperscan bis zur<br />
Geräteeinstellung – mit<br />
seinem neuen Fitness<br />
Hub vereinfacht und<br />
automatisiert EGYM nicht<br />
nur den Onboarding-<br />
Prozess. Wir haben uns<br />
selbst davon überzeugt,<br />
was der Apparat alles<br />
auf dem Kasten hat und<br />
wie gut er funktioniert<br />
Einmal kurz das EGYM-Trainingsarmband<br />
vor den Sensor des<br />
hochformatigen 27-Zoll-Full-HD-<br />
Touch-Screens gehalten, schon<br />
ist der Fitness Hub einsatzbereit. „Hi Daniel,<br />
willkommen zurück!” Mit diesem<br />
Satz wird Daniel Kraus vom Gerät begrüßt,<br />
als der Produktverantwortliche uns<br />
das neue Mitglied der EGYM-Familie im<br />
Münchner Showroom präsentiert.<br />
„Der Fitness Hub macht den Onboarding-Prozess<br />
effizienter und vereinfacht<br />
die Verfolgung des eigenen Trainingserfolgs”,<br />
beschreibt der 29-Jährige dessen<br />
Vorteile. So können beispielsweise Körperanalysewaagen<br />
von Drittherstellern wie<br />
seca, Tanita und InBody problemlos in die<br />
offene EGYM Cloud eingebunden werden.<br />
Wo es bislang für Trainierende schwierig<br />
war, Verbesserungen bei Körperzusammensetzung<br />
und Muskellängentraining<br />
schnell und nachvollziehbar zu erkennen,<br />
ermöglicht der Fitness Hub eine intuitive<br />
Lösung per Bildschirm-Anleitung. Schummeln<br />
ist zwecklos: Ausgestattet mit der<br />
neuesten Generation der Mircosoft Azure<br />
Kinect 3.0 3D Kamera verfügt der Fitness<br />
Hub nämlich über eine moderne 3D-Bildgebungstechnologie,<br />
die auch die kleinste<br />
Fehlstellung erkennt.<br />
Daniel demonstriert das smarte Onboarding.<br />
Der gesamte Prozess nimmt lediglich<br />
zwei Minuten in Anspruch und kann<br />
von ihm völlig selbstständig durchgeführt<br />
werden. Nach Körperscan und Gewichtsanalyse<br />
sorgt der Fitness Hub für die automatisch<br />
korrekte Einstellung aller angebundenen<br />
EGYM Smart Strength- oder<br />
Smart Flex-Geräte. Dafür muss sich Daniel<br />
lediglich mit seinem RFID-Armband am<br />
18<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Exklusive Einblicke: Daniel Kraus (unten),<br />
Produktverantwortlicher bei EGYM,<br />
erklärt, wie der neue Fitness Hub im<br />
Zusammenspiel mit den Körperanalysewaagen<br />
von seca, Tanita und InBody<br />
funktioniert. So automatisiert EGYM den<br />
Onboarding-Prozess – und Trainer können<br />
sich künftig noch stärker auf die<br />
persönliche Betreuung ihrer Mitglieder<br />
fokussieren<br />
Fusion: Fittrack-Gründungsmitglied<br />
Nicolas Festl (links)<br />
ist nun als Group Product<br />
Manager bei der Sport<br />
Alliance tätig<br />
3 FRAGEN AN NICOLAS FESTL, FITTRACK-GRÜNDUNGSMITGLIED<br />
UND NEUER GROUP PRODUCT MANAGER BEI SPORT ALLIANCE<br />
Was gibt‘s Neues?<br />
Ab sofort gehen Fittrack und die Sport Alliance gemeinsame Wege.<br />
Als größter CRM-Anbieter in DACH ist die Sport Alliance ideal positioniert,<br />
um als Wegbereiter für die vernetzte Trainingserfahrung von<br />
morgen zu fungieren. Das gemeinsame Ziel ist, die Gestaltung einer<br />
datengetriebenen Fitnessbranche zu forcieren.<br />
Wie kommt‘s?<br />
Mit unserer langjährigen Expertise im Gesundheitstracking und der<br />
Entwicklung vernetzter Trainingslösungen in der Fitnessbranche, können<br />
wir gemeinsam die Vision des komplett vernetzten Studios verwirklichen.<br />
Das bietet Betreibern neue Möglichkeiten im Bereich Automatisierung,<br />
Personalisierung und datengetriebenem Up-Selling.<br />
Und sonst so?<br />
Wir möchten die Trainingsbetreuungsplattform komplett überarbeiten,<br />
um Trainern und Mitgliedern das bestmögliche Fitnesserlebnis zu liefern<br />
– ergebnisorientiert und effizient. Daneben sind natürlich noch andere<br />
Produkte in Planung, lasst euch überraschen!<br />
Text: Viktoria Feifer | Fotos: © <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>, Hersteller<br />
gewünschten Gerät einchecken, schon kann er<br />
sein Training beginnen. Nicht nur in Corona-Zeiten<br />
eine praktische Funktion, sondern auch im<br />
Hinblick aufs Zeitmanagement von Trainern: Sie<br />
werden von aufwändigen manuellen Aufgaben<br />
befreit und haben mehr Freiräume für eine persönliche<br />
Interaktion mit den Trainierenden, etwa<br />
im Rahmen einer Gesundheitsberatung.<br />
In Zusammenarbeit mit EGYM-Product Director<br />
Sarah Utke sind Daniel Kraus und seine Softwareentwickler<br />
gerade dabei, die BioAge-Funktion<br />
zu integrieren. Sie visualisiert sämtliche<br />
Trainingsfortschritte für die Bereiche Kraft, Kardio,<br />
Stoffwechsel und Beweglichkeit. „Diese und<br />
viele weitere Funktionen, wie etwa die Anbindung<br />
der branded Member- und Trainer-App,<br />
die einen schnellen Zugriff auf Leistungen und<br />
Fortschritte gewährleistet, werden im Juni verfügbar<br />
sein, wenn die ersten Geräte ausgeliefert<br />
werden”, verspricht Daniel Kraus.<br />
SATTE RABATTE<br />
Der Firmenfitness-Anbieter Hansefit hat seine neue Online-Vorteilswelt<br />
eröffnet, um seinen Verbundpartnern über die Lockdown-Folgen<br />
hinwegzuhelfen. Damit erhalten sie über die Plattform www. hansefitpartner.de<br />
Zugriff auf exklusive Angebote von rund 30 Dienstleistern<br />
aus den Bereichen Nahrungsergänzung, Ernährung & Gastronomie,<br />
Software & IT, Hygiene & Gesundheit, Finanzdienstleistungen, Groß- &<br />
Kleingeräte sowie Zubehör. „Wir wählen die Anbieter sorgfältig aus und<br />
bieten damit höchste Qualität und Vielfalt“, verspricht Fabian Neuen,<br />
Geschäftsführer Operations der Hansefit-Gruppe.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 19
NEWS<br />
Medical Fitness draußen an der frischen<br />
Luft: Der Dr. WOLFF Outdoor-Campus<br />
verspricht Trainingsspaß vom funktionellen<br />
Sling-Training über Rumpfmuskeltraining<br />
bis hin zum klassischen Freihantel-Training<br />
Alles muss raus<br />
Draußen effektiv trainieren: Das Outdoor- Konzept von Dr. WOLFF<br />
bietet Profiequipment für gesundheitsorientierten Fitnesssport<br />
Joggen im Wald oder Radfahren am Kanal – sportliche<br />
Aktivitäten im Freien sind so beliebt wie nie zuvor. Kein<br />
Wunder, immerhin bleibt einem in Zeiten von Lockdown,<br />
Homeoffice und geschlossenen Fitness- sowie<br />
Gesundheitszentren keine andere Wahl. Mit seinem gesundheitsorientierten<br />
Rücken- und Gelenkzentrum für den Außenbereich<br />
schafft Dr. WOLFF einen Raum für Medical Fitness<br />
in der Natur. Hier finden auch Untrainierte und vor allem<br />
Reha-Sportler eine echte Alternative zum Indoor-Training. Elf<br />
multifunktionale Trainingsstationen aus speziell beschichteten<br />
Edelstahlrohren kombiniert mit wetterfesten Holzelementen<br />
schaffen optimale Trainingsbedingungen in drei<br />
Kernbereichen: Krafttraining, Rücken- und Gelenktraining für<br />
eine kräftige Rumpfmuskulatur und<br />
einen gesunden Rücken sowie Beweglichkeitstraining<br />
und Dehnung. „Spezielle<br />
Sommerkampagnen und Kombi-Angebote von Sommerund<br />
Winterabos können neue Geschäftsmodelle sein“, erklärt<br />
Dr. Hartmut Wolff, Geschäftsführer der Dr. WOLFF Sports &<br />
Prevention GmbH. So könnten Fitness- und Gesundheitsanlagen<br />
neben gesundheitsorientiertem Training und Reha-Sport<br />
im Freien auch ergänzendes Training für Jogger und Radfahrer<br />
anbieten. „Eine geniale Lösung, um auch im Sommer Kunden<br />
zu binden und neue Mitglieder zu gewinnen“, verspricht<br />
Hartmut Wolff. Der Installationsaufwand ist überschaubar, die<br />
Geräte lassen sich ohne Bohren oder Fundamente aufbauen.<br />
Dr. Hartmut Wolfff (61)<br />
TICK, TRICK & TRACK<br />
Myzone hat den weltweit<br />
ersten variablen Trainings-Tracker<br />
für das Fitnessstudio,<br />
im Freien oder<br />
im Wasser vorgestellt. Der<br />
Myzone-Switch kann an<br />
Brust, Arm oder Handgelenk<br />
getragen werden<br />
und ist das erste Gerät,<br />
das sowohl PPG- als auch<br />
EKG-Messwerte registriert.<br />
KAMPF & SPORT<br />
Das MMA-inspirierte UFC<br />
GYM hat eine Partnerschaft<br />
mit der PJB Sport<br />
Investment GmbH verkündet,<br />
um 70 Standorte<br />
in Deutschland zu<br />
eröffnen. Das Franchise-Format<br />
bietet Full-Service-Fitness,<br />
persönliches<br />
Coaching und verschiedene<br />
Kampfsport-Kurse.<br />
Fotos: © Hersteller<br />
20<br />
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NEWS<br />
Steripower-Chef Jan Rombach<br />
Saubere Sache: Steripower<br />
aus Starnberg bringt Hygiene<br />
auf die Trainingsfläche<br />
Sicher ist sicher<br />
Selbsterklärend, schnell und schlau: Mit einer Tauschaktion<br />
wollen die Desinfektions-Spezialisten von Steripower Fitnessstudios<br />
dabei unterstützen, ihre Trainingsflächen maximal keimfrei zu gestalten<br />
Leises mechanisches Summen ertönt, bevor ein<br />
feiner Sprühnebel aus Desinfektionsmittel die<br />
Hände umhüllt. Ein Geräusch, das wir alle gut kennen:<br />
vom Flughafen, Krankenhaus, Einkaufscenter<br />
und zunehmend auch aus dem Fitnessstudio. Desinfektion<br />
in Perfektion: Das ist das Versprechen von Steripower,<br />
dem Hersteller des ersten berührungslosen Handdesinfektionsgeräts.<br />
Und zugleich Gegenstand der aktuellen<br />
Tauschrausch-Aktion: „Wir ermöglichen allen, die sich 2020<br />
aufgrund der Corona-Pandemie übereilt ein minderwertiges<br />
Desinfektionssystem angeschafft haben, dieses gegen einen<br />
Steripower zu tauschen”, erklärt Jan Rombach (50), geschäftsführender<br />
Gesellschafter des Unternehmens. Im Angebotspreis<br />
von 688 Euro enthalten sind wahlweise zwölf Liter<br />
Desinfektionsmittel oder ein Preisnachlass von 70 Euro sowie<br />
ein kunststoffbeschichteter Holzaufsteller. „Dieser hat den<br />
Vorzug, dass er zum einen individuell bedruckt werden kann<br />
und zum anderen das Reinigungsmittel an jeden beliebigen<br />
Ort bringt”, betont Rombach, der dank fast 20 Jahren Berufserfahrung<br />
im Hygienebereich genau weiß, wovon er spricht.<br />
AUF DEN PUNKT<br />
Die Triggerdinger von MOCICA<br />
Health lösen muskuläre Verspannungen<br />
noch besser als<br />
Massageball oder -rolle. Ihr Geheimnis<br />
ist punktueller Druck,<br />
der durch ihre Form, die der<br />
eines menschlichen Daumens<br />
nachempfunden ist, ausgeübt<br />
werden kann. Sie lassen sich<br />
optimal als Faszienprodukt in<br />
ein Mobilitytraining integrieren.<br />
AUSBALANCIERT<br />
Mit dem kleinen rollbrett-<br />
Wellenreiter-Set von rollholz<br />
können sowohl Balance als<br />
auch die Sprunggelenke effektiv<br />
trainiert werden. Einsteiger,<br />
die sich anfangs nicht<br />
an Übungen auf der rollholz-<br />
Rolle heranwagen, finden in den<br />
sieben und zehn Zentimeter<br />
großen rollholz-Kugeln einen<br />
leichteren Schwierigkeitsgrad.<br />
Fotos: © Hersteller<br />
22<br />
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NEWS<br />
Fast jeder Fernsehgucker dürfte Ertelt schon einmal<br />
auf dem Bildschirm erspäht haben. In „Gute Zeiten,<br />
schlechte Zeiten“ spielte er einen kriminellen Geschäftsmann,<br />
der 2019 den Serientod starb: Ein Schuss<br />
aus einer Polizeiwaffe machte ihm den Garaus<br />
Wandlungsfähig<br />
Im hiesigen TV ist Markus Ertelt eine<br />
feste Größe, bekannt aus etablierten<br />
Mainstream-Formaten wie GZSZ<br />
oder Forsthaus Falkenau. Seinen<br />
muskelbepackten Körper setzt der<br />
Schauspieler, Extremsportler und<br />
Fitnessfanatiker an anderer Stelle in<br />
Szene und hat etliche Möglichkeiten<br />
gefunden, sich richtig auszutoben<br />
Die einzige echte Actionrolle hatte Markus Ertelt in einem<br />
Bollywood-Film, dem 2016 erschienenen „Shivvay“ von Ajay<br />
Devgn. In Deutschland hingegen muss er seinen Bizeps meist<br />
verstecken: Sturm der Liebe, Gute Zeiten, schlechte Zeiten, Tatort,<br />
Der Bergdoktor: Die Liste seiner Auftritte ist lang, keinen hat er wegen<br />
seiner beeindruckenden Statur bekommen: „Den Durchbruch schaffte ich<br />
2010 mit einem Engagement bei Forsthaus Falkenau.“<br />
Trotzdem modelliert der 42-Jährige unermüdlich seinen Astralkörper. Mit<br />
Personal Trainer Julian Korbel arbeitet er an Muskeln und Kondition, sieben<br />
Tage die Woche. Direkt nach dem Aufstehen um spätestens 6.30 Uhr<br />
absolviert er die erste Einheit. Neben Krafttraining steht Ausdauer auf dem<br />
Programm, Ertelt kommt aus einer Leichtathletik-Familie. Darüberhinaus<br />
hat der ehemalige Waldorfschüler den schwarzen Gürtel im Kickboxen und<br />
Taekwando, ist Schwertkämpfer sowie Fitnesstrainer („damit habe ich mir<br />
mein Studium finanziert“). Korbel schwärmt: „Ich kenne niemanden Ü40,<br />
der einen derart gestählten Body und so unbändigen Ehrgeiz hat.“<br />
Markus Ertelt will sich messen, er sucht und braucht den Wettbewerb, gerne<br />
in aller Öffentlichkeit. Seinen größten Erfolg feierte er bei „Showdown<br />
– Die Wüstenchallenge“. Das RTL-Format gewann er 2018, setzte sich im<br />
fernsehgerecht aufbereiteten, aber knallharten Sportmehrkampf gegen<br />
bärenstarke Gegner durch.<br />
24<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
DER NÄCHSTE SCHRITT<br />
Peloton wirbelt weiter: Jetzt haben die amerikanischen<br />
Heimfitness-Experten um das<br />
Leitungsteam John Foley, Jill Woodworth<br />
und William Lynch (v.l.n.r.) für 420 Millionen<br />
Dollar den Geräteherstellers Precor von Amer<br />
Sports übernommen und steigen damit nun<br />
auch ins B2B-Business ein.<br />
Fotos: © MG RTL D - Stefan Gregorowius, GZSZ, <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>, Hersteller<br />
Beim RTL-Format Showdown<br />
– Die Wüstenchallenge<br />
konnte sich Ertelt 2018 kraft<br />
seiner überlegenen Physis<br />
durchsetzen. Personal Trainer<br />
Julian Korbel bringt und hält<br />
ihn im Stuttgarter Gym Korbel<br />
Funktionelle Fitness in Form<br />
Gegen seine anderen Aktivitäten mutet die Sendung trotzdem an wie ein<br />
Kindergeburtstag: So veranstaltet der Vater fünfjähriger Zwillingstöchter<br />
seit 2010 das Extremsportformat Gettingtough im thüringischen Rudolstadt,<br />
in dem man bei Minustemperaturen 24 Kilometer gegen Matsch<br />
und Hürden ankämpft. Inspiriert wurde Ertelt vom englischen Tough<br />
Guy Race, auf den er sich und eine Gruppe Hartgesottener einst vorbereitete<br />
und mit der Idee zurückkam: „Das brauchen wir hier auch.“ Die<br />
Anfänge waren steinig: „Als wir das erste Event anmeldeten, dachte das<br />
Landratsamt, wir würden Krieg führen wollen, die haben mit Toten und<br />
Verletzten gerechnet.“ Gab es nicht – stattdessen eine stetig wachsende<br />
Fangemeinde: „Zum ersten Lauf kamen 600 Teilnehmer, zuletzt hatten wir<br />
3500, nicht nur Verrückte, auch Normalos und Kids.“ Corona-bedingt fand<br />
2020 nur eine Challenge statt, dieses Jahr sind drei geplant. Sein Fitnessprogramm<br />
dient Ertelt als Vorbereitung fürs Event, der Wettkampf als<br />
Motivation fürs Training. Diese hilfreiche Wechselwirkung half ihm auch,<br />
2017 die heftigste Herausforderung von allen zu bewältigen: Teilnahme<br />
und Sieg beim World‘s Toughest Mudder, der 24-Stunden-Extremhindernislauf-Teamweltmeisterschaft<br />
in der 30 Grad heißen Wüste Nevadas.<br />
„Meine Leidenschaft ist der Sport, mein Hauptberuf bleibt Schauspieler.“<br />
Welche Rolle Markus Ertelt reizen würde? „Ein Engagement bei Alarm für<br />
Cobra 11 wäre der Hammer.“ Der Schwabe mag es eben turbulent.<br />
OBEN AIR<br />
In lichten 198 Metern Höhe hat PRIME TIME<br />
fitness jetzt ein Outdoor-Studio eröffnet. Auf<br />
der geschlossenen Besucherplattform des<br />
Frankfurter Main Tower können Mitglieder direkt<br />
neben den regulären Räumlichkeiten der<br />
Premiumfitnesskette mit Eleiko-Equipment an<br />
der frischen Luft trainieren.<br />
IRGENDWIE ANDERS<br />
Daniel Haymann, bekannt als Gründer und Inhaber<br />
von fitness4you, hat seine Studios verkauft<br />
und konzentriert sich ab sofort auf sein<br />
Projekt Crazylakeheads. Die Marketing- und<br />
Designagentur widmet sich der Gestaltung<br />
von Fitnesstudios, erste Renderings lassen auf<br />
spektakuläre Ergebnisse hoffen.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 25
IN THE CLUB<br />
Grüner<br />
wird’s nicht<br />
Fresh: Die 5200 Quadratmeter<br />
große Anlage verfügt<br />
auch über einen Outdoor<br />
Trainingsbereich<br />
Gold‘s Gym ist das bekannteste und traditionsreichste Fitness unternehmen der Welt. Mit<br />
dem Gold‘s Gym Campus Europe in Berlin kommt nicht nur eine Legende nach Deutschland,<br />
der Global Player stellt zugleich auch sein neues umweltbewusstes Studiokonzept vor<br />
Die Eröffnung des ersten kleinen Fitnessstudios<br />
in Venice Beach/Kalifornien 1965 war<br />
die Geburtsstunde eines unverwechselbaren<br />
Kultstudios: Gold’s Gym. Geprägt durch Lou<br />
Ferrigno und Arnold Schwarzenegger, der als Mitglied und<br />
Stammgast unzählige Stunden mit seinen Buddys im Kalifornischen<br />
Gym verbrachte, begann in den 70er Jahren eine<br />
goldene Bodybuilding-Ära. In den letzten 55 Jahren hat sich<br />
Gold‘s Gym zu einer globalen Marke mit knapp 700 Standorten<br />
entwickelt, die auf sechs Kontinenten mit drei Millionen<br />
Mitgliedern expandiert ist. Nachdem die US-Kultmarke Mitte<br />
2020 als Folge des Corona-Lockdowns Insolvenz anmeldete,<br />
konnten Rainer Schaller und seine RSG Group Gold‘s Gym<br />
im Rahmen eines Bieterverfahrens übernehmen. Damit baute<br />
Schaller nicht nur seine Führungsrolle in der Fitnessbranche<br />
aus, er schmiedete auch Pläne, das Gym nach Deutschland<br />
zu bringen.<br />
TRADITION TRIFFT NACHHALTIGKEIT<br />
Geplant, getan: Mit dem nagelneuen Gold‘s Gym in Berlin<br />
Spandau betreibt die RSG Group ihren ersten unternehmenseigenen<br />
Standort in Europa und zugleich das nachhaltigste<br />
Fitnessstudio der Welt. Hier trainieren die Mitglieder im Ausdauerbereich<br />
unter zehn Meter hohen echten Bäumen. Auch<br />
bei der Studioeinrichtung wurde mit recycelbaren Materialien<br />
gearbeitet: So sind beispielsweise Trainingsböden aus<br />
entsorgten Autoreifen oder Kork verlegt worden und Wandfliesen<br />
aus recycelten Computermonitoren. Das hauseigene<br />
Blockheizkraftwerk arbeitet mit Biogas und eine Solarblume<br />
speichert Sonnenenergie. Zudem erzeugen in der sogenannten<br />
Green Power Halle 150 Boost Bikes mithilfe von Muskelkraft<br />
Strom, der in Akkus gespeichert und für den Betrieb<br />
des Studios genutzt wird. Eine absolute Weltneuheit, die in<br />
Zusammenarbeit mit der TU Berlin speziell für Gold’s Gym<br />
entwickelt wurde. Sobald es die Corona-Auflagen erlauben,<br />
26<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Die gym80 Pure Kraft Strong<br />
Geräteserie, der Posing Room und die<br />
schwersten goldenen Kurzhanteln der<br />
Welt (rechts) sollen aus Berlin Spandau<br />
künftig eine Pilgerstätte für Fitness-<br />
Enthusiasten machen<br />
Fotos: © RSG Group<br />
soll sonntags regelmäßig ein Green Sunday Event stattfinden:<br />
Dann dürfen sich auch Nicht-Mitglieder gratis auspowern und<br />
dabei Gutes tun – für den eigenen Körper und die Umwelt.<br />
Trotz der neuen grünen Linie kommt die Geschichte des weltbekannten<br />
Mekkas aus Venice Beach nicht zu kurz: „Fitness<br />
und Bodybuilding ist unsere Leidenschaft. Sie war die treibende<br />
Kraft bei der Konzeption des neuen Gold’s Gym Campus<br />
Europe“, so Pierre Geisensetter, Kommunikationsleiter für die<br />
Studiomarken der RSG Group. Das neue Gym definiere durch<br />
professionelle Betreuung, die Qualität des Gerätepartners<br />
gym80 und einer allumfassenden Ausstattung einen neuen<br />
Standard auf europäischem Boden. So gibt es beispielsweise<br />
einen exklusiv für Profisportler vorgesehenen Trainingsbereich,<br />
das Gold’s Gym Performance Center, das gleichzeitig<br />
der offizielle Stützpunkt des Bundes Deutscher Berufsboxer<br />
ist. Sobald die Regierung grünes Licht gibt, soll das Flaggschiff<br />
in Berlin seine Tore öffnen. Wir freuen uns drauf!<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 27
IN THE CLUB<br />
„Manchmal muss<br />
man Dinge tun, die<br />
niemand erwartet“<br />
Da wären wir auch schon beim Thema Nachhaltigkeit.<br />
Erwartet man von einem Gold’s Gym tatsächlich<br />
Fliesen aus gebrauchten Plastikflaschen?<br />
Würden Unternehmen stets darauf setzen, was von ihnen<br />
erwartet wird, gäbe es wesentlich weniger Innovationen.<br />
Manchmal muss man Dinge einfach tun, die auf<br />
den ersten Blick niemand erwartet, aber auf den zweiten<br />
absolut schlüssig sind. Verantwortung für den eigenen<br />
Körper, die Umwelt und die Mitmenschen schließen einander<br />
nicht aus, ganz im Gegenteil: Alles passt sogar<br />
sehr gut zusammen. Vor allem, weil Nachhaltigkeit in der<br />
Lebenswirklichkeit vieler Athleten eine immer größere<br />
Rolle spielt.<br />
Pierre Geisensetter (48), Kommunikationsleiter<br />
für die Studiomarken der RSG Group<br />
Wieso, weshalb, warum? Wir wollen wissen,<br />
warum der legendäre Venice-Spirit ein neues<br />
nachhaltiges Image braucht. Und welche Pläne<br />
die RSG Group für die US-Kultmarke Gold‘s Gym<br />
generell geschmiedet hat. Kommunikationsleiter<br />
Pierre Geisensetter steht Rede und Antwort<br />
Wo spiegelt sich der Geist des legendären Venice-<br />
Mekka denn in der neuen grünen Anlage wider?<br />
Die Geschichte von Joe Gold, dem einstigen Gründer, ist<br />
im Gym sehr präsent – nicht zuletzt durch eines der seltenen,<br />
von ihm gebauten historischen Geräte. Wir haben<br />
die Bilder aus dem legendären Gold‘s Gym in Venice und<br />
sogar die Wand aus dem Outdoor-Gym nach Berlin gebracht.<br />
Eine Schwarzenegger Statue begrüßt jeden Gast<br />
vor dem Gebäude und es gibt einen Posing Room für die<br />
Wettkampfvorbereitung. Mit einer Joe Gold-Figur wartet<br />
ein weiterer Foto-Spot auf alle Fans, die zum neuen<br />
Mekka of Bodybuilding reisen. Wir haben einen eigenen<br />
Gold‘s Gym Radio- und Video-Channel. Nicht zuletzt<br />
setzen wir, wie in den anderen Gold‘s Gym Filialen, auf<br />
gute Betreuung. Dabei kommt vor allem unser Konzept<br />
mit top ausgebildeten Head Coaches zum Einsatz.<br />
Pierre, wo genau reiht sich Gold’s Gym im Fitnessstudiolabel-Sortiment<br />
der RSG Group ein?<br />
Gold‘s Gym erweitert das Produktportfolio der RSG Group als<br />
eigenständige Marke in eine Richtung, die wir bislang in dieser<br />
Form nicht abbilden konnten: Global vertreten steht sie für klassisches<br />
Bodybuilding, Leistung, Erfolg und pure Leidenschaft.<br />
Gold‘s Gym bringt eine mehr als fünf Jahrzehnte lange und bewegte<br />
Geschichte mit, die wir unter dem Dach der RSG Group<br />
weiterführen. Als neuer Eigentümer ist es unser Anspruch, mit<br />
dem Erbe dieser ikonischen Marke verantwortungsvoll umzugehen,<br />
aber sie auch für die kommenden Generationen weiterzuentwickeln.<br />
Wie ist eigentlich die Kooperation mit dem Berufsboxer-Bund<br />
entstanden?<br />
Der Präsident des BDB, Thomas Pütz, war vom Konzept<br />
des Performance Centers begeistert. Nach seiner ersten<br />
Besichtigung vor Ort wurde die Partnerschaft besiegelt.<br />
Das Gold‘s Gym Performance Center ist jetzt der offizielle<br />
Stützpunkt. Selbst Weltmeisterschaften können hier<br />
stattfinden.<br />
Und wie geht‘s auf nationaler und internationaler<br />
Ebene weiter?<br />
Das zwischen Gelsenkirchen und Dortmund gelegene<br />
Herne sowie Mailand sind zukünftige Standorte für<br />
Gold`s Gym, weitere sind bereits in der Prüfung.<br />
Foto: © RSG Group<br />
28<br />
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WHAT ABOUT?<br />
Gebraucht ist<br />
nicht so teuer<br />
Mit seinem Unternehmen AZ Fitness hat Zaja<br />
die Kapazität, ganze Studios in Rekordzeit<br />
aufzulösen und das Inventar auf stolzen 3000<br />
Quadratmetern Fläche einzulagern<br />
30<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Auf Zajas Schreibtisch steht<br />
kein Computer, er kommuniziert<br />
lieber per WhatsApp.<br />
Einen Namen gemacht hat<br />
er sich bis 2011 mit dem<br />
Vertrieb von Cybex-Geräten<br />
Ante Zaja ist seit zwei Jahrzehnten in der Branche eine feste Größe. Mit Precor und<br />
Cybex ging es los, inzwischen handelt er mit Fitnessgeräten aller Art, die er im großen Stil<br />
ins ehemalige Jugoslawien verkauft. „Erstklassiges Fitness-Equipment aus zweiter<br />
Hand“ lautet sein eingängiges Motto. Besuch bei einem schwäbischen Kroaten<br />
Serbien macht es besser: Schon seit Ende 2020 sind<br />
die Fitnessclubs dort wieder geöffnet, dank ausreichend<br />
Impfstoff ist die Impfquote höher als in fast allen<br />
anderen Ländern Europas. Gute Zeiten für einen<br />
Geschäftsmann wie Ante Zaja, der deutsche Gebrauchtgeräte<br />
nach Serbien, Bosnien und Kroatien verkauft, oder?<br />
Lautstark widersprechen will er dieser Vermutung nicht, kann<br />
sich darüber aber nur begrenzt freuen: „Es ist schlimm, wie<br />
die hiesige Fitnessbranche kaputtgemacht wird. Ich bin in<br />
der Szene so vielen Leuten eng verbunden, die aktuell unverschuldet<br />
um ihre Existenz bangen müssen. Immer mehr<br />
Studiobetreiber geben auf und bieten mir ihre Geräte an, teilweise<br />
keine 12 Monate alt.“ Ante Zaja ist mit seinem in Bietigheim-Bissingen<br />
ansässigen Unternehmen AZ <strong>FITNESS</strong><br />
ein gern gesehener Abnehmer: Der zweifache Familienvater<br />
sorgt dafür, dass gebrauchte Ware abfließt, statt hierzulande<br />
den Markt zu verstopfen. Rund zwei Drittel leitet er Richtung<br />
Balkan weiter, der Rest bleibt hier: „Privatkunden kaufen seit<br />
dem Lockdown bei mir wie verrückt für ihre Kellergyms ein.“<br />
Zudem arbeitet er eng mit großen Betreibern wie der<br />
Pfitzenmeier- oder der Rückgrat-Gruppe zusammen.“ Derlei<br />
Big Player erwerben natürlich keine Gebrauchtgeräte,<br />
sondern neue. Zaja kümmert sich um Bestellung und Beschaffung,<br />
ist mit allen relevanten Herstellern eng vernetzt,<br />
übernimmt die komplette Kommunikation, fungiert als Problemlöser<br />
für alle Zwecke. „Einen Ausrüster-Vertrag gibt es<br />
nicht, lediglich Handshake-Deals, so arbeite ich am liebsten.“<br />
2001 fängt alles an, der junge Ante Zaja startet bei Precor,<br />
wechselt 2003 zur Schweizer LMT, dem Cybex-Generalvertrieb<br />
für die DACH-Region. „Das war eine unglaublich intensive<br />
Zeit damals, ich war fast 100.000 Kilometer unterwegs pro<br />
Jahr.“ Zaja baut sich ein dichtes und stabiles Netzwerk auf:<br />
„Ich habe in dieser Ära bis 2011 rund 2000 Studios persönlich<br />
besucht, aus vielen Kunden sind längst Freunde geworden.“<br />
Auch eigene Fitnessclubs betreibt er mehrere Jahre, 2018 verkaufte<br />
er jedoch seine Anteile: „Ich habe einfach nicht mehr<br />
alles unter einen Hut bekommen, Handel, Studios, Familie, es<br />
wurde zuviel. Früher war ich jung und wild, heute bin ich älter<br />
und klüger,“ sagt der 45-Jährige grinsend. Aber vor allem<br />
demütig und dankbar dafür, es vom Gastarbeiterkind zum erfolgreichen<br />
Fitnessunternehmer gebracht zu haben, der zwischen<br />
alter und neuer Heimat hin- und herpendelt.<br />
Fotos: © <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>, Matrix , privat<br />
PRIVATE EINBLICKE<br />
Feierbiest: Es sind die zwischenmenschlichen<br />
Kontakte die Ante Zaja während<br />
Corona besonders fehlen, zum Beispiel<br />
die Matrix-Party auf der FIBO (rechts)<br />
Landliebe: Der Patriot steht<br />
dem NK Croatia Bietigheim<br />
vor, jettet regelmäßig in<br />
seine alte Heimat und war<br />
schon in jungen Jahren ein<br />
eifriger Unterstützer der<br />
kroatischen Nationalelf, den<br />
„Feurigen“<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 31
KOLUMNE<br />
Der Insider<br />
Noch mindestens bis Ende Juni gibt es im<br />
Rahmen der Überbrückungshilfe III Hilfe<br />
vom Staat. Wer bisher noch nicht von den<br />
bereitgestellten Mitteln profitiert hat, sollte<br />
sich sputen, bevor der Geldfluss versiegt<br />
Der Insider: Torsten Boorberg (49) ist Fitness-Unternehmer und Herausgeber<br />
von <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>. An dieser Stelle berichtet er aus dem Innenleben<br />
einer spannenden Branche und verrät seine Erfolgsgeheimnisse<br />
„Mit staatlicher Hilfe<br />
habe ich einen Outdoorbereich<br />
realisiert“<br />
Viele Studiobetreiber sind unverändert<br />
im Krisenmodus, Max Muskelmann<br />
nicht. Wie alle anderen hatte er<br />
monatelang geschlossen, darf unter<br />
rigorosen Auflagen inzwischen wieder öffnen –<br />
und ist trotzdem rührig und agil, statt niedergeschlagen.<br />
Ich frage ihn, woran das liegt:<br />
„Die Mitglieder kommen inzwischen wieder,<br />
müssen sich aber um die strikt terminierten<br />
Time Slots balgen und dürfen weder<br />
Dusche noch Sauna benutzen.<br />
Kurse kann ich unverändert nur<br />
virtuell abhalten. Ich habe deshalb<br />
beschlossen, ihnen zwar den vollen<br />
Beitrag abzubuchen, aber nur<br />
ein Viertel davon tatsächlich in<br />
Rechnung zu stellen für die sehr<br />
eingeschränkten und reduzierten<br />
Trainingsmöglichkeiten. Der Rest<br />
wird als Gutschein verrechnet, der<br />
in Form von Gratismonaten eingelöst<br />
werden kann.<br />
Aufgrund dieser Belastungen<br />
springt der Staat in die Bresche und erstattet bis<br />
zu 100 Prozent meiner Fixkosten. Darüber hinaus<br />
profitiere ich auch vom Eigenkapitalzuschuss in<br />
Höhe weiterer 40 Prozent.<br />
Folgende Modellrechnung veranschaulicht dieses<br />
Prinzip: Ich habe 1000 Mitglieder, die monatlich<br />
40 Euro zahlen und 25.000 Euro Fixkosten.<br />
Die Mitgliedsbeiträge beschränken sich also<br />
durch die 75 Prozent Reduzierung auf 10.000 Euro<br />
(plus 30.000 Euro Gutscheinwert), ich bekomme<br />
aber meine Fixkosten erstattet plus 10.000 Euro<br />
Eigenkapitalzuschuss (40 Prozent der Fixkosten).<br />
Dadurch stehe ich weder bei meinem Vermieter<br />
noch bei meinem Energieversorger in der<br />
Kreide, meine Bonität bleibt erhalten.<br />
Darüber hinaus nutze ich auch die Möglichkeiten,<br />
die mir der Digitalisierungsfond bietet: Einmalig<br />
stehen dadurch 20.000 Euro zur Verfügung. Damit<br />
habe ich mein bisher recht analoges Studio<br />
komplett modernisiert: Trainingspläne können<br />
jetzt digital erstellt und abgerufen werden, die<br />
betagten Computer am Tresen mussten Macbooks<br />
weichen, zudem stehen für alle Trainer ab<br />
sofort iPads zur Verfügung für die Komunikation<br />
mit den Mitgliedern und die Verwaltung ihrer Daten.<br />
Zudem habe ich das WLAN im kompletten<br />
Studio auf Highspeed getrimmt, sowie meine<br />
veraltete Homepage modernisieren lassen.<br />
Noch mehr Spielraum bietet der Hygienefond,<br />
über den ich bis zu 20.000 Euro im Monat abrufen<br />
kann. Damit habe ich meinen Club mit<br />
Trennwänden, Desinfektionsmittelspendern und<br />
mobilen Luftreinigern bestückt und eine Palette<br />
Schnelltests bestellt. Außerdem habe ich virenabweisende<br />
Anstriche und antivirale Folie in allen<br />
Bereichen mit Publikumsverkehr installiert.<br />
Meinen partiell verlegten Teppichboden habe<br />
ich rausgerissen und gegen abwischbaren Untergrund<br />
ersetzt. Die Fenster wurden ebenfalls<br />
erneuert, damit ich jetzt besser und regelmäßig<br />
lüften kann.<br />
Auch mein neuer Outdoor-Bereich wird über<br />
den Hygienefond finanziert, aus eigener Finanzkraft<br />
hätte ich das dafür nötige Geld niemals aufgebracht:<br />
Unter einer neuen Überdachung kann<br />
mit neuen wetterfesten Geräten jetzt jederzeit<br />
draußen trainiert werden, dank Heizstrahlern<br />
auch bei nasser und kalter Witterung. Natürlich<br />
sollen davon nur Mitglieder profitieren, das wird<br />
durch Einlasskontrollsystem und blickdichte<br />
Zäune sichergestellt. Ein neuer weicher Bodenbelag<br />
auf dem harten Pflaster verhindert Verletzungen<br />
und Beschädigungen.<br />
Natürlich hat mich die Pandemie trotz aller Hilfsgelder<br />
gebeutelt, aber dank der staatlichen Unterstützung<br />
ist meine Existenz nicht gefährdet<br />
und ich kann ruhig schlafen.“<br />
Foto: © Bernd Hanselmann<br />
32<br />
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Eurovision<br />
Es geht steil aufwärts für fit+<br />
Mit ihrem einzigartigen<br />
Konzept hat die Kette einen<br />
Nerv getroffen<br />
Mit cleverem Plan zum großen Erfolg: Die fit+Bosse Torsten Boorberg<br />
und Björn Krämer (r.) sind 2016 mit vier süddeutschen Studios gestartet,<br />
Ende 2021 sollen es mehr als 200 Anlagen sein, verteilt in ganz Europa<br />
Mit ihrem smarten Geschäftsmodell, den ländlichen Raum mit personallosen Anlagen<br />
zu bestücken, trotzt die Fitnessstudiokette fit+ nicht nur der Corona-Pandemie. Ihre<br />
Manager und Franchisenehmer nutzen die Krisenzeit vielmehr, um in ganz Europa<br />
zu wachsen! Neben aktuell 130 Studios in Deutschland gibt es bereits 20 jenseits der<br />
Landesgrenzen – und jede Woche werden es mehr: in Österreich, der Schweiz, den<br />
Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Tschechien, Frankreich, Spanien und der Slowakei.<br />
Nach Ende des Lockdowns planen die fit+Gründer und Geschäftsführer Torsten<br />
Boorberg und Björn Krämer die Erschließung vieler weiterer Länder. Wir beleuchten<br />
die aktuellsten Expansionspläne und haben mit Masterlizenznehmern gesprochen<br />
34<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Österreich ist der perfekte Markt für die Expansion von fit+,<br />
weil es viele kleine Ortschaften mit 5000 bis 6000 Einwohnern<br />
ohne jegliche Trainings- oder Fitnessoptionen gibt. Neben den<br />
beiden Studios in Asten und Hochburg-Ach sind weitere Anlagen<br />
in Planung, bis zum Jahresende sollen insgesamt fünf bis zehn<br />
fit+Standorte den Betrieb aufgenommen haben. Innerhalb<br />
der nächsten fünf Jahre sehe ich Potential für 50 Clubs in ganz<br />
Österreich – Tendenz steigend. Meine 30-jährige Erfahrung in der<br />
Fitnessbranche mitsamt allen Höhen sowie Tiefen, die ich bereits<br />
erlebt habe, sagt mir, dass das Konzept von fit+ in Österreich zwar<br />
momentan noch am Anfang steht, sich aber zu einer richtigen<br />
Erfolgsstory entwickeln wird, weil es so einzigartig und in jeder<br />
Form konkurrenzlos ist. Um diese Geschichte weiter zu schreiben,<br />
brauchen wir Lizenznehmer, die stark in ihrer Region verwurzelt<br />
sind und sich mit Land und Leuten auskennen.<br />
Florian Schmitt, Verantwortlicher für die fit+ Expansion Austria<br />
fit+ wächst immer weiter – auch in der Schweiz: Im Januar<br />
2020 eröffneten wir in Buttikon/Ostschweiz den ersten Club.<br />
Obwohl das Studio letztes Jahr monatelang geschlossen<br />
bleiben musste, konnten wir bis August 2020 mehr als 300<br />
Mitglieder gewinnen. Dabei hatten wir die Gewinnschwelle<br />
schon nach 170 Kunden überschritten. Im April diesen Jahres<br />
konnte nach der Corona-Zwangspause endlich auch unser<br />
nagelneues Fitnessstudio in Schmerikon im Kanton St. Gallen<br />
starten, zahlreiche Mitglieder standen ungeduldig Schlange.<br />
In Einsiedeln und Füllinsdorf werden Ende Mai zwei weitere<br />
Studios eröffnet, für Juli haben wir drei neue Anlagen in<br />
der Pipeline. Bis Ende 2021 werden somit mindestens zehn<br />
Standorte in der Schweiz am Start sein.<br />
Ralf Johner, Geschäftsführer und Mitinhaber fit+ Master Schweiz<br />
Fotos: © Hersteller, Bernd Hanselmann<br />
Seit fast sechs Jahren lebe ich mit meiner Familie auf Teneriffa. Neben Ausdauersport wie<br />
Radfahren oder Joggen ist Fitness hier ein großes Thema: Das Spektrum der Anlagen reicht<br />
von groß und anspruchsvoll bis hin zu muffigen Mini-Muckibuden. Große Ketten gibt es<br />
nicht, die Betreiber sind meist Einzelkämpfer. Mit einem Konzept wie dem von fit+ rennen<br />
wir offene Türen ein, davon bin ich überzeugt. Wir arbeiten aktuell an der Eröffnung des ersten<br />
Studios: Anfang April haben wir ein Gym in La Guancha im Norden Teneriffas übernommen,<br />
das nun zu einem fit+ umgebrandet wird. Auch ein zweiter Standort ist in Planung: in<br />
Adeje, nahe dem Südflughafen. Hier soll bis Herbst unser Aushängeschild entstehen, ein fit+<br />
der Extraklasse. In den kommenden fünf Jahren geht die Expansion weiter: Mindestens 20<br />
fit+Gyms sind auf den kanarischen Inseln geplant.<br />
Ralph Steiger, Masterlizenznehmer fit+ Kanaren<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 35
GOING ABROAD<br />
Das Konzept von fit+ passt in Tschechien und in der Slowakei wie die Faust aufs Auge: Fitness nimmt hier einen immer<br />
größeren Stellenwert ein, doch in ländlichen Regionen und kleineren Städten gibt es oft keine modernen Fitnessstudios.<br />
Auf unserem Fitnessmarkt tummeln sich größtenteils private Betreiber. Dank des cleveren fit+Franchise-Konzepts wollen<br />
wir frischen Wind in die osteuropäische Fitnessbranche bringen. Und unsere Expansionspläne stehen trotz Corona<br />
unter einem guten Stern: Durch die Pandemie mussten viele kleine Fitnessstudios ihren Betrieb einstellen. Das gibt uns<br />
die Möglichkeit, die Standorte zu übernehmen und eine Marktlücke für uns zu nutzen. Das erste Masterstudio soll noch<br />
im September dieses Jahres in Nordböhmen eröffnet werden. Eine weitere Anlage in Mittelböhmen wird voraussichtlich<br />
Anfang Herbst folgen. Bis zum Jahresende wollen wir schließlich zehn bis 15 fit+Studios auf dem Markt etablieren.<br />
Zuzana Nagy, Claudius Wölcken und Jan Posvar, Masterlizenznehmer von fit+ in Tschechien und der Slowakei<br />
Das Konzept, personallose Fitnessclubs auf einer Fläche<br />
von 200 Quadratmetern in kleinen Stadt- oder Dorfzentren<br />
zu eröffnen, ist neu für die Benelux-Staaten. In den Niederlanden<br />
betreiben beispielsweise mehr als 20 Prozent der<br />
Bevölkerung aktiv Sport und Fitness. Große Fitnessstudios<br />
sprechen aber nicht jeden an. Gerade vielen Sportlern, die in<br />
ländlichen Gegenden leben, ist das heimelige Gefühl und die<br />
Gemeinschaftsatmosphäre sehr wichtig. Mit fit+ gehen wir<br />
bewusst auf dieses Bedürfnis ein. Unser erster fit+Club wurde<br />
im vergangenen Oktober in Kapelle in den Niederlanden<br />
eröffnet. Trotz Corona arbeiten wir hart daran, noch in diesem<br />
Jahr vier fit+Clubs in den Niederlanden und einen fit+Standort<br />
in Belgien zu etablieren. Wir haben bereits eine ganze<br />
Reihe starker Partner gefunden, die uns dabei unterstützen.<br />
Unser gemeinsames Ziel ist es, in den nächsten zwei Jahren<br />
60 bis 75 neue fit+Fitnessstudios in den Benelux-Ländern zu<br />
eröffnen.<br />
Bart Verbeek, Masterlizenznehmer fit+ Benelux<br />
Ich habe mich schon immer für Sport und Fitness begeistert: Seit<br />
meiner Jugend mache ich Karate und Jiu-Jitsu – und war 1985<br />
Weltmeister im Vollkontakt Kickboxen. Angefangen mit meinem<br />
ersten eigenen Fitnessstudio im Jahr 1975 habe ich bis 2019<br />
eigene Clubs betrieben. Durch die langjährige Erfahrung in der<br />
Fitnessbranche bin ich überzeugt, dass das Konzept von fit+ bei<br />
uns in Frankreich ein großer Erfolg wird! Anfang des Jahres sind<br />
mein Partner Damien Heimburger und ich in die Planungsphase<br />
gestartet. Wir wollen das erste fit+Studio in der französischen<br />
Gebirgsregion Vogesen eröffnen, sobald es die Corona-Einschränkungen<br />
zulassen. Darüber hinaus haben wir in ganz Frankreich<br />
bereits 500 mögliche Standorte ermittelt, an denen wir fit+<br />
etablieren können. Die ersten Gespräche mit Interessenten aus<br />
dem Elsass, der saarländischen Grenzregion sowie Südfrankreich<br />
wurden bereits geführt.<br />
Hans-Peter Wenzel, Masterlizenznehmer fit+ Frankreich<br />
Fotos: © Hersteller<br />
36<br />
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LIVING46<br />
Mitten im Grünen: moderne Villa<br />
mit Seeblick<br />
WATCHES48<br />
Everybody‘s Darling: die beliebtesten<br />
Chronografen<br />
GADGETS50<br />
High Tech der Extraklasse – von<br />
E-Bike bis TV<br />
CRAZY STUFF 52<br />
Drachenzähmen leicht gemacht<br />
mit dem BBQ-Hydra-Megagrill<br />
44<br />
Wilder Hengst gezähmt:<br />
Testfahrt mit dem neuen<br />
Ferrari Roma<br />
LIFESTYLE<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 39
TRAVEL<br />
Spektakulärer, größer, schöner: Gebäude, die die Welt in Staunen<br />
versetzen. Objektiv betrachtet, ist die Londoner St. Paul‘s Kathedrale<br />
das vollkommenste Bauwerk überhaupt. Dicht gefolgt vom Marina<br />
Bay Sands Resort (Singapur) und der Londoner Westminster Abbey<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Haus<br />
PLATZ 1: ST. PAUL’S KATHEDRALE, GROSSBRITANNIEN<br />
Die Kathedrale mitten im Herzen Londons nahe der Themse<br />
zählt zu den größten Bauwerken weltweit. Nach dem Großen<br />
Brand von London 1666 wurde die knapp 112 Meter hohe Bischofskirche<br />
anstelle der zerstörten gleichnamigen Kirche errichtet<br />
und 1710 fertiggestellt.<br />
Spieglein, Spieglein sei mein Held:<br />
Welches ist das schönste Gebäude auf der<br />
ganzen Welt? Dieser Frage hat sich die<br />
britische Firma Roofing Megastore in einer<br />
wissenschaftlichen Studie gewidmet:<br />
100 Gebäude wurden anhand ihrer Proportionen<br />
analysiert. Wir präsentieren<br />
die schönsten zehn Bauwerke von<br />
Großbritannien bis Deutschland<br />
PLATZ 2: MARINA BAY SANDS RESORT, SINGAPUR<br />
Drei 55-stöckige Türme, die einen circa 150 Meter langen Infinity<br />
Pool tragen: Das 2010 eröffnete Resort beherbergt neben<br />
2561 Hotelzimmern viele Freizeitmöglichkeiten wie Einkaufszentren,<br />
Restaurants und das größte Atrium Casino der Welt.<br />
PLATZ 3: WESTMINSTER ABBEY, GROSSBRITANNIEN<br />
Neben St Paul‘s gehört die Westminster Abbey zu den bekanntesten<br />
Kirchen der britischen Hauptstadt London. 1745<br />
errichtet, ist sie traditionell Schauplatz der königlichen Beisetzungen,<br />
Trauungen und Krönungen.<br />
PLATZ 4: BURG OSAKA, JAPAN<br />
Die berühmteste Burg Japans spielte im 16. Jahrhundert eine<br />
wichtige Rolle bei der Vereinigung des Landes. Die Grundfläche<br />
des 1583 komplett aus Holz errichteten Gebäudes um-<br />
40<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
4<br />
5<br />
party<br />
LIFESTYLE<br />
Fotos: © Kelvin Zyteng, Catalin Bot, Hulki Okan Tabak, Nikolay Vorobyev, Jason Rost/Unsplash<br />
fasst etwa einen Quadratkilometer. Seit ihrer Restauration im<br />
20. Jahrhundert besteht sie größtenteils aus Beton.<br />
PLATZ 5: BASILIUS-KATHEDRALE, RUSSLAND<br />
Mit ihren bunten Kuppeln ist die Basilius-Kathedrale das<br />
Wahrzeichen der russischen Hauptstadt Moskau. Die 1561 fertiggestellte<br />
Kathedrale besteht aus neun einzelnen Kirchen,<br />
wobei sich die eigentliche Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kirche<br />
in der Mitte unterhalb der goldenen Kuppel befindet.<br />
PLATZ 6: CASA MILÀ, SPANIEN<br />
1912 als Steinbruch verspottet, 1984 zum Weltkuturerbe erklärt:<br />
Das Casa Milà ist mit seiner unregelmäßigen weißen<br />
Fassade eine beliebte Sehenswürdigkeit in Barcelona. Ihr<br />
Schöpfer: der weltberühmte Architekt Antoni Gaudí, der sich<br />
im Anschluss auf den Bau der Sagrada Família konzentrierte.<br />
PLATZ 7: KATHEDRALE SANTA MARIA DEL FIORE, ITALIEN<br />
Die Kathedrale von Florenz ging als Meisterleistung der frühen<br />
italienischen Renaissancekunst in die Geschichte ein.<br />
Zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung 1436 galt ihre gewaltige<br />
rote Kuppel mit einem Durchmesser von 45 Metern und einer<br />
Höhe von 100 Metern als die größte der Welt.<br />
PLATZ 8: TAJ MAHAL, INDIEN<br />
Es ist eines der sieben Weltwunder der Neuzeit und zugleich<br />
das berühmteste Gebäude Indiens: das schneeweiße<br />
Taj Mahal. Das Liebesdenkmal, das der indische Großmogul<br />
Shah Jahan 1653 für seine verstorbene Frau errichten lies,<br />
wird heute von acht Millionen Menschen pro Jahr besucht.<br />
Besonders schön anzusehen ist es bei Sonnenaufgang.<br />
PLATZ 9: TANZENDES HAUS, TSCHECHIEN<br />
Die Definition moderner Architektur kann man in Prag bewundern:<br />
Hier befindet sich das Tanzende Haus, ein 1996<br />
erbautes Bürogebäude. Sein Spitzname kommt nicht von ungefähr:<br />
Viele Bewunderer assoziieren das Gebäude mit einer<br />
Tänzerin in einem weiten Kleid, die sich an ihren Tanzpartner<br />
schmiegt.<br />
PLATZ 10: SCHLOSS NEUSCHWANSTEIN, DEUTSCHLAND<br />
Das märchenhafte Neuschwanstein hat seinen Platz in der<br />
Top 10 mehr als verdient. Das 1886 fertiggestellte Schloss<br />
diente sogar Walt Disney als Inspirationsquelle für die Kulissen<br />
seiner Zeichentrickfilme. Jährlich reisen über 6000 Menschen<br />
aus nah und fern nach Bayern, um das Schloss zu bestaunen,<br />
das König Ludwig II 1869 in Auftrag gegeben hat.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 41
FASHION<br />
Heiße Ware<br />
Der Sommer wird kommen – daran kann auch<br />
Corona nichts ändern. Am und im Wasser<br />
machen Sonnenanbeter nicht nur mit einem<br />
durchtrainierten Körper eine gute Figur,<br />
sondern auch mit trendiger Bademode, die<br />
wir am liebsten bei Ansary, Mytheresa.com<br />
und Zalando shoppen. Frauen empfehlen<br />
wir körperbetonte Schnitte, Männer sind<br />
mit bequemen Shorts perfekt angezogen<br />
ASYMMETRISCHE ÄSTHETIK<br />
Die beiden One-Shoulder-Badeanzüge<br />
zaubern einen eleganten und femininen<br />
Look – ohne dabei zu viel zu zeigen.<br />
Emilio Pucci (links), 390 € & Bottega<br />
Veneta (rechts), 320 €<br />
KARIBISCHER TRAUM<br />
Dieser Triangel-Bikini liegt mit seinem<br />
Ikat-Print und den sinnlichen<br />
Erdtönen diesen Sommer voll im<br />
Trend. Melissa Odabash, 260 €<br />
ANIMALISCH<br />
Heiß, heißer, Animal<br />
Print. Ein absolutes<br />
Essential – auch 2021.<br />
Zauberhafter Badeanzug<br />
von Moschino,<br />
195 €<br />
FLOWER-POWER<br />
Im verführerischen floralen<br />
Design kommt dieser Bandeau-Bikini<br />
daher. Die süßen<br />
Knötchen am Höschen machen<br />
den Look perfekt. Vix<br />
swimwear, 245 €<br />
42<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
ECKEN UND KANTEN<br />
Geometrische Formen sind 2021 total<br />
in Mode. Wie wäre es etwa mit diesem<br />
rautenförmigen Majolika-Print?<br />
Dolce & Gabbana, 375 €<br />
LÄSSIG UND LOCKER<br />
Gestreifte Shorts kombiniert mit<br />
einem luftigen Leinenhemd: Fertig<br />
ist ein heißer Strandlook. Pink<br />
House Mustique, 139 €<br />
URLAUBSTRIP<br />
Der Sommer strahlt<br />
uns mit hellen Farben<br />
entgegen, wir strahlen<br />
entschlossen zurück.<br />
Dieser auffällige<br />
Paisley-Print schreit<br />
nach Strand und<br />
Spaß. Etro, 205 €<br />
Buntes<br />
Treiben<br />
LIFESTYLE<br />
Knallige Farben sind angesagt,<br />
Grau und Schwarz<br />
haben keine Chance<br />
Fotos: © Hersteller, zalando.de, mytheresa.com, ansarystyle.com<br />
BLAU MACHEN<br />
Der Klassiker unter den Badeshorts:<br />
blau geht immer. Das bicolore Design<br />
strahlt Ruhe und Entspannung<br />
aus – genau das, wonach wir uns<br />
im Urlaub sehnen. Lacoste, 85 €<br />
PRINT GEWINNT<br />
Voll im Trend liegen dieses Jahr<br />
botanische Dschungel-Motive<br />
oder maritime Segelboot-Prints.<br />
Nice! Polo Ralph Lauren (links),<br />
100 € & Tommy Hilfiger (oben),<br />
80 €<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 43
CARS<br />
Ross und Reiter<br />
Ferrari Roma<br />
Leistung 456 kW/620 PS<br />
0-100/200 km/h 3,4/ 9,3 s<br />
Vmax 320 km/h<br />
Verbrauch 11,2 l<br />
Ein Design zum Dahinschmelzen, eine Performance wie ein Rennwagen und ein Cockpit<br />
wie eine PlayStation – so führt der Roma die Marke Ferrari in eine faszinierende Zukunft.<br />
Sportwagenexperte und Autojournalist Thomas Geiger hat die Zügel in die Hand<br />
genommen und für uns einen Ausritt mit dem italienischen Hengst gewagt<br />
Wer zu Preisen ab 194.459 Euro mit dem neuen<br />
Ferrari Roma in den Sommer startet, der fühlt<br />
sich vom hinreißend schnörkellosen Design<br />
des Gran Turismo nicht nur zurück versetzt<br />
in das Rom von Dean Martin, sondern erfährt zugleich, wie<br />
sich die Italiener eine Zukunft in Zeiten von Touchscreen und<br />
Sprachbedienung vorstellen. Nicht mal den Motor startet man<br />
noch mit einem Taster, sondern auf einem kleinen Sensorfeld<br />
am Lenkrad. Natürlich werden Traditionalisten jetzt Zeter und<br />
Mordio rufen, doch spätestens, wenn der V8 unter der endlos<br />
langen Haube zu laufen beginnt, ist alles vergessen. Dann<br />
fliegt der Ferrari völlig mühelos durch die Kurven, hält eisern<br />
seine Spur und wedelt allenfalls ein wenig mit dem angetriebenen<br />
Heck, wenn man die elektronischen Helfer in die Pause<br />
geschickt hat. Klar, kann man den V8 hören, aber er brüllt<br />
nicht wie Zucchero bei der Zugabe, sondern singt wie Luciano<br />
Pavarotti. Und egal, wie sehr man sich am Steuer auch<br />
verausgabt, das Auto bleibt hoffnungslos unterfordert. Denn<br />
nicht nur, dass es eine gefühlte Ewigkeit dauert, bis im Reifen-Display<br />
das „Warm Up“ erlischt. Sondern egal wie rasant<br />
man das Cavallino Rampante auch rennen lässt, bekommt<br />
man den Hinweis zum „Cool down“ nie zu sehen.<br />
44<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
PERFORMANCE-KÜNSTLER<br />
Das neue BMW ALPINA B8 Gran Coupé vereint<br />
Leistung, Dynamik und Komfort auf höchstem<br />
Niveau. In 3,4 Sekunden beschleunigt<br />
der Wagen von Null auf 100 km/h. Die 21 Zoll<br />
Schmiederäder im filigranen 20-Speichen-Design<br />
gelten als exklusives ALPINA Erkennungszeichen.<br />
Der Preis liegt bei 161.200 Euro.<br />
LIFESTYLE<br />
POCKET ROCKET<br />
Der BRABUS 92R auf Smart-Basis fasziniert<br />
nicht nur durch seinen dynamischen Elektroantrieb,<br />
sondern auch durch seine extravagante<br />
Ausstattung. Das edle BRABUS fine leather<br />
Interieur schafft ein nobles Ambiente im Cockpit.<br />
Das 130 km/h schnelle City-Supercar wird<br />
ab 46.284 Euro angeboten.<br />
Text: Thomas Geiger | Fotos: © Hersteller<br />
Was haben der neue Ferrari Roma<br />
(oben) und Ferrari-Boss John<br />
Elkann (rechts) gemeinsam? Sie<br />
haben ganz schön was auf dem<br />
Kasten. Elkann bekleidet seit dem<br />
Rücktritt von CEO Louis Camilleri<br />
im Dezember 2020 neben seinem<br />
Amt als Vorstandsvorsitzender<br />
auch den Posten des Geschäftsführers,<br />
bis ein Ersatz gefunden ist<br />
HIGHSPEED-HELD<br />
Beim diesjährigen Days-of-Speed-Festival in<br />
Russland stellte der Lamborghini Urus einen<br />
Hochgeschwindigkeitsrekord auf Eis auf. Mit<br />
durchschnittlich 114 km/h und einem verbrieften<br />
Spitzenwert von 298 km/h raste er über<br />
den zugefrorenen Baikalsee und legte damit<br />
eine herausragende Performance aufs Eis.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 45
LIVING<br />
Ihre großen Fensterflächen und die<br />
weiße Fassade in Kombination mit<br />
hochwertigen Materialien verleihen<br />
der Villa eine natürliche Schlichtheit.<br />
Sie ist im Innen- wie im Außenbereich<br />
mit extravaganten Highlights<br />
ausgestattet, dazu gehört beispielsweise<br />
der 20 Meter lange Pool. Die<br />
Premium Immobilie wird von<br />
ROBINÉ Projektmanagement<br />
vermittelt<br />
Glaspalast<br />
Eine Villa für Liebhaber moderner Formen: Ihre über drei Meter hohen Decken und die großen<br />
Fensterfronten sorgen für ein Wohlfühl-Klima der Extraklasse. Die luxuriöse Immobilie wurde<br />
erst kürzlich fertiggestellt und hält die eine oder andere Überraschung für Sportler bereit<br />
Immobilienvermittler Harald Robiné<br />
Direkt an der Sechs-Seen-Platte<br />
in Duisburg im Stadtteil Wedau<br />
liegt diese hochmoderne<br />
Villa auf einem rund 1100 Quadratmeter<br />
großen Grundstück. Im<br />
Obergeschoss lassen die offene<br />
Bulthaup-Küche und der große<br />
Wohnraum samt Kamin Immobilienträume<br />
wahr werden. Die<br />
Fenster- und Balkonfronten gewähren<br />
jeweils Zugang zu einer<br />
der drei Terrassen und erlauben<br />
den Blick über den See sowie in<br />
den Wald. Im Staffelgeschoss, erreichbar<br />
über eine Betontreppe, befindet<br />
sich der Schlafbereich samt Ankleidezimmer, Bad und<br />
WC. Alle Räume dieser Ebene führen auf eine nicht einsehbare<br />
Terrasse mit einem großen Wasserbecken aus Edelstahl. Im<br />
Erdgeschoss der 562 Quadratmeter großen Villa befindet sich<br />
neben Arbeitszimmer, Hauswirtschafts- und Fitnessraum eine<br />
kleinere Wohneinheit mit zwei Zimmern und Bad für Kinder<br />
oder Gäste. Das Highlight des Außenbereichs ist der 20 Meter<br />
lange Pool, der auch sportlichen Ansprüchen gerecht wird.<br />
Obwohl die Villa mitten im Grünen liegt, sind die umliegenden<br />
Städte Düsseldorf und Essen – sowohl mit dem Auto als auch<br />
mit Öffentlichen Verkehrsmitteln – schnell und gut erreichbar.<br />
Das Naherholungsgebiet Sechs-Seen-Platte liegt direkt vor<br />
der Haustüre und bietet zahlreiche Freizeitmöglichkeiten wie<br />
Joggen, Radfahren, Wasserski oder Segeln. Golffreunde kommen<br />
im nahegelegenen Golfclub ebenfalls auf ihre Kosten.<br />
Fotos: ROBINÉ Projektmanagement GmbH & Co. KG<br />
46<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
CRAZY
WATCHES<br />
Schönheitswettbewerb<br />
Vier Engel für OMEGA: Markenbotschafterinnen<br />
Liu Shishi,<br />
Alessandra Ambrosio, Cindy<br />
Crawford und Nicole Kidman<br />
Sie geizen nicht mit ihren Reizen – und dafür<br />
lieben wir sie: die beliebtesten und begehrtesten<br />
Uhren des Jahres: nicht nur für Fans und<br />
Experten eine wahrhaftige Augenweide<br />
Tick, tack, trendy – Accessoires formen den Charakter<br />
eines Outfits. Sie sind die Kirsche auf der Torte.<br />
Aber Kirschen gibt es viele – vor allem auf dem Uhrenmarkt.<br />
Von traditionell bis extravagant findet sich<br />
hier eine schier endlose Auswahl an Modellen. Neben dem<br />
Design, Technik und Preis ist gerade im Luxussektor die Marke<br />
das entscheidende Kriterium beim Kauf. Aber welche Hersteller<br />
treffen mit welchen Modellen aktuell den Geschmack?<br />
Wir zeigen fünf Lieblinge im deutschsprachigen Raum, basierend<br />
auf einer Marktanalyse des Uhren-Portals Watchtime<br />
in Kooperation mit dem Online-Marktplatz für Luxusuhren<br />
Chrono24. Auf dem Siegertreppchen ist demnach OMEGA<br />
mit der Speedmaster gelandet – noch vor Rolex Cosmograph<br />
Daytona (Rang 2) und Breitling Navitimer (Rang 3). Auch auf<br />
den weiteren Plätzen folgen bekannte Kollektionen namhafter<br />
Hersteller, darunter Zenith Chronomaster Sport und Hublot<br />
Bing Bang Integral. Seit seiner Unternehmensgründung im<br />
Jahr 1848 steht OMEGA für Innovation, Präzision und Pioniergeist:<br />
So wurde die Speedmaster Moonwatch seit 1965<br />
bei jeder bemannten Weltraummission der NASA getragen.<br />
Inspiriert vom Urdesign des legendären Chronografen, brachte<br />
der Schweizer Luxusuhrenhersteller mit der Speedmaster<br />
Moonwatch Master Chronometer Kollektion Anfang diesen<br />
Jahres eine Neuauflage auf den Markt. Das Edelstahlgehäuse<br />
ist dem Stil des Klassikers nachempfunden, den die Astronauten<br />
der Apollo 11 bei der Mondladung trugen. Den Chronografen<br />
gibt es in zwei Ausführungen: mit Hesalitglas oder mit<br />
Saphirglas. Erhältlich sind die unterschiedlichen Varianten<br />
entweder mit einem Leder-, beschichteten Nylon- oder gebürsteten<br />
Edelstahlarmband.<br />
48<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
STILSICHER<br />
Die unverwechselbare beidseitig drehbare Perlenlünette<br />
von Breitling sowie das 41-mm-Edelstahlgehäuse und<br />
das übersichtliche Drei-Zeiger-Zifferblatt machen die<br />
Navitimer 1 Automatic 41 zur stilvollen Ergänzung jeder<br />
Garderobe. Die Stundenindizes sowie die Stunden- und<br />
Minutenzeiger sind mit einem Leuchtmaterial beschichtet,<br />
das bei allen Lichtverhältnissen eine gute Lesbarkeit<br />
gewährleistet. Preis: 4.500 €<br />
GALAKTISCH<br />
Die OMEGA Speedmaster Moonwatch Professional<br />
Master ist die neuste Generation des<br />
legendärsten Zeitmessers der Welt. Sie wird von<br />
einem OMEGA Co-Axial Master Chronometer<br />
Kaliber 3861 angetrieben. Das schwarze Ziffernblatt<br />
verfügt neben der zentralen Zeitanzeige<br />
über einen 12-Stunden- sowie einen 30-<br />
Minuten-Zähler und eine kleine<br />
Sekunde.<br />
Preis: 6.100 €<br />
LIFESTYLE<br />
KNALLHART<br />
Das 42-mm-Gehäuse der Big Bang Integral von<br />
Hublot bildet, verschmolzen mit ihrem Armband,<br />
eine untrennbare Einheit. Sie ist komplett aus<br />
Keramik gefertigt – mit Ausnahme der Lünettenansätze,<br />
die aus grauem Verbundmaterial bestehen.<br />
Kautschukelemente an der Krone und den<br />
Drückern sorgen für zusätzlichen Tragekomfort.<br />
Preis: 22.700 €<br />
Fotos: © Hersteller<br />
SPORTLICH<br />
Die neue Chronomaster Sport verkörpert<br />
eine neue Ära des Zenith Chronografen:<br />
Mit ihrer Lünette aus polierter schwarzer<br />
Keramik und ihrem dreifarbigen El Primero<br />
Chronografenzähler kommt sie sportlich-schick<br />
daher. Die markanten Kontraste<br />
sorgen für eine perfekte Ablesbarkeit.<br />
Preis: 9.700 €<br />
RASANT<br />
Für den Motorsport entwickelt, ist der<br />
Rolex Cosmograph Daytona nach der<br />
bekannten Rennstrecke in Florida benannt.<br />
Durch seine schwarze Lünette<br />
aus Cerachrom lassen sich mit ihm<br />
Durchschnittsgeschwindigkeiten von<br />
bis zu 400 Meilen oder Kilometer pro<br />
Stunde messen. Preis: 12.250 €<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 49
GADGETS<br />
Saubermann<br />
Zuhause ist es doch<br />
am schönsten – vor<br />
allem mit den High-End-<br />
Produkten von Dyson.<br />
Sie verleihen den eigenen<br />
vier Wänden strahlende<br />
Schönheit und Sauberkeit.<br />
Auch Modedesigner und<br />
Tierliebhaber Guido Maria<br />
Kretschmer ist begeistert<br />
„Wir wollen Dinge<br />
instinktiv verbessern und<br />
effizienter machen“<br />
James Dyson<br />
Guidos Empfehlung: der Dyson V11 Absolut Extra. So schafft er<br />
sich trotz seiner fünf Barsoi-Damen ein blitzblankes Zuhause<br />
Sie rücken das eigene Heim im wahrsten<br />
Sinne des Wortes in ein gutes Licht:<br />
Staubsauger Dyson V15 Detect (oben)<br />
zum Preis von 699 US-Dollar, Luftreiniger<br />
Pure Humidify+Cool (Mitte) für 679 Euro<br />
und Stehleuchte Lightcycle Morph (unten)<br />
für 749 Euro<br />
Ob Böden, Sofas oder Betten – mit dem kabellosen Dyson V11 Absolut Extra Handstaubsauger<br />
hat tiefsitzender Hausstaub keine Chance. Jetzt setzt Dyson noch einen drauf: Das Unternehmen<br />
präsentierte mit dem Dyson V15 Detect und V12 Detect Slim die weltweit ersten<br />
Staubsauger mit Lasertechnologie, die sogar für das normale Auge unsichtbaren<br />
Schmutz sichtbar machen! In den USA und in China sind sie bereits erhältlich, wir<br />
in Deutschland müssen uns noch ein wenig gedulden. Bis dahin können wir mit<br />
einem anderen Geniestreich von Dyson immerhin schon mal Bakterien, Viren<br />
und Pollen den Kampf ansagen: Pure Humidify+Cool befeuchtet und reinigt<br />
die Luft zugleich. Gerade in Corona-Zeiten eine Wohltat für die Atemwege. Als<br />
echte Alltagserleichterung entpuppt sich auch die Dyson Lightcycle Morph-<br />
Stehleuchte. Sie ist Akzent-, Umgebungs- und Arbeitsplatzbeleuchtung in einem.<br />
Noch dazu kann sie ihre Lichttemperatur an das lokale Tageslicht anpassen.<br />
Mit diesen und weiteren Innovationen steht das Label von Gründer James<br />
Dyson für die Königsklasse unter den Haushaltsgeräten.<br />
James Dyson<br />
50<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Rundum-Sorglos-Paket für die Stadt:<br />
Im Precede:ON von Canyon Bicycles<br />
vereinen sich kraftvoller Motor und<br />
elegantes Carbon-Design<br />
Starkstromer<br />
Grenzenlose Mobilität: Das City-E-Bike Precede:ON des deutschen Herstellers<br />
Canyon bringt einen schnell und einfach ans Ziel. Mit seinem<br />
markanten Design sieht es dabei auch noch unverschämt gut aus<br />
Zur Arbeit, in die Schule oder in die Stadt: Fahrradfahren<br />
liegt gerade voll im Trend. Laut Bundesministerium<br />
für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />
halten 55 Prozent der Deutschen das<br />
Rad inzwischen für ein unverzichtbares Verkehrsmittel.<br />
E-Bike-Fans kommen am Precede:ON von Canyon nicht<br />
vorbei. Durch seinen starken Bosch-Motor mit einem<br />
maximalen Drehmoment von 85 Newtonmetern und einer<br />
Akkukapazität von 500 Wattstunden, die für maximal<br />
100 Kilometer reichen, integriertem Ständer, cleverer Gepäcklösung<br />
und Anhänger kupplung ist es die ideale Mobilitätslösung<br />
für den urbanen Raum. Das Carbon-Cockpit<br />
kommt mit vielen Features daher. So etwa ergonomisch,<br />
komfortable Bremshebel, eine helle Supernova Mini 2 Pro<br />
Beleuchtung mit Fernlicht und ein mehrfarbiges Bosch<br />
Kiox Display, das die Geschwindigkeits- und Ladestandsanzeige<br />
mit Navigation und Routenplanung vereint. Gepäckträger<br />
– vorne sowie hinten – können durch das integrierte<br />
QuickLock 3.1 mit nur einem Handgriff ein- und<br />
ausgehängt werden. Preis: 4299 Euro.<br />
LIFESTYLE<br />
Fotos: © Hersteller, Dyson GmbH<br />
GROSSES KINO<br />
Gestochen scharfes<br />
Bild und glasklarer<br />
Klang treffen auf zeitlos<br />
schlankes Design<br />
und smarte Features.<br />
Der aktuelle LG<br />
OLED ZX 8K TV aus<br />
der Signature-Reihe macht seinem Namen alle Ehre: mit<br />
88 Zoll, 8K-Auflösung, unübertroffenem Kontrast und satten<br />
Farben dank selbstleuchtender OLEDS. Zudem hält das integrierte<br />
Dolby-Atmos-fähige Soundsystem raumfüllenden<br />
Ton parat. Für maximale Programmvielfalt sorgen der integrierte<br />
Twin Triple Tuner mit Watch & Record-Funktion sowie<br />
die komplette Vielfalt an Streaming-Diensten, die der Smart-<br />
TV natürlich alle unterstützt. Preis: 29.999 Euro.<br />
KLEINES GENIE<br />
Das neue Samsung Galaxy S21 Ultra 5G<br />
ist die kompromisslose Kombination aus<br />
High-End-Kamera, hochwertigen Materialien,<br />
leistungsstarkem Exynos 2100 Prozessor,<br />
512 Gigabyte Speicher und ausdauerndem<br />
Akku. Seine fortschrittliche<br />
Quad-Hauptkamera ermöglicht extrem<br />
scharfe Bildaufnahmen – sogar bei 100-fachem<br />
Zoom. Auch Videos können in 8K<br />
aufgenommen werden. Praktisch: Dank des<br />
8K-Video-Snaps lassen sich hochauflösende Bilder<br />
sogar aus Filmsequenzen extrahieren. Umhüllt ist die Technik<br />
von einem Aluminiumrahmen. Das Dynamic AMOLED-Display<br />
sowie die Rückseite des Smartphones werden von robustem<br />
Gorilla Glass Victus geschützt. Preis: 1429 Euro.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 51
CRAZY STUFF<br />
Feuer &<br />
Grillen wie ein Profi: TV-Koch Ralf<br />
Jakumeit (unten) macht vor, wie easy<br />
und eindrucksvoll Grillen mit der<br />
BBQ-Hydra ist. Mit dem Drachen im<br />
Garten kassiert man schon mal einen<br />
neidischen Blick vom Nachbarn<br />
Flamme<br />
Grillfans aufgepasst! Diesmal haben<br />
wir das spektakuläre BBQ-Monster<br />
von Antonio Basile im Gepäck: den<br />
Hydra 900 im Nosferatu-Style. Der<br />
Luxus-Grill der Extra klasse macht<br />
nicht nur optisch einiges her, er<br />
glänzt auch durch seine vielseitige<br />
Einsetzbarkeit. Spätestens jetzt<br />
wird‘s Zeit, die Grillsaison einzuleiten<br />
Aus Edelstahl geschliffen, thront in 2,5 Metern Höhe<br />
ein grimmiger Drachenkopf über dem Rost des<br />
Holzkohlegrills. Zähnefletschend beobachtet er, das<br />
über den heißen Flammen brutzelnde Grillgut – und<br />
verleiht dem Luxus-Grill einen unverwechselbaren Look. Er<br />
besteht aus rostfreiem Edelstahl und wird von der Antonio<br />
Basile GmbH komplett in Deutschland gefertigt: „Ich wollte<br />
einen Grill erschaffen, der alles zu bieten hat, was sich ein<br />
Profi wünscht“, erklärt Geschäftsführer Antonio Basile seine<br />
Absichten hinter der Konstruktion des 250 Kilogramm<br />
schweren Grills. „Dabei haben wir jedes noch so kleine Detail<br />
bedacht.“ So kann man beispielsweise mit geschlossener<br />
Haube im American-Style grillen – und sogar backen oder<br />
räuchern. Oder man funktioniert den Hydra 900 kurzerhand<br />
zum höhenverstellbaren Schwenkgrill oder zu einer Feuerstelle<br />
für gemütliche Abende um.<br />
Die Temperatur im geschlossenen Garraum kann über ein<br />
dreifaches Zuluft-System feinfühlig geregelt und dank eines<br />
Präzisionsthermometers überwacht werden. Wer seine<br />
Steaks lieber im Blick behält, spitzt einfach durch das Bullauge<br />
aus Sicherheitsglas. Vorsicht: Da läuft einem schnell<br />
mal das Wasser im Mund zusammen. Unterstützt von Öldruckdämpfern<br />
und Gasfedern kann man die Haube aber<br />
auch mit einem einzigen Handgriff öffnen. Die komfortable<br />
Arbeitsplatte aus gebürstetem Edelstahl eignet sich perfekt<br />
zum Abstellen und Vorbereiten von Grillspießen, Steaks oder<br />
Hummer. So ist auch der Nachschub immer griffbereit. Dank<br />
des großen Grillrosts mit 90 Zentimetern Durchmesser wird<br />
im Handumdrehen eine ganze Fußballmannschaft satt. Dann<br />
mal einen guten Hunger!<br />
Fotos: © Hersteller<br />
52<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
SQ8<br />
SUPERSPORTLER MIT<br />
ÜBERRAGENDEN 650 PS<br />
ABT AUDI SQ8 – 650 PS (478 kW), 850 Nm<br />
Verbrauchswerte in l/100 km (die angegebenen Verbrauchswerte beziehen sich auf das Serienfahrzeug):<br />
innerorts 16,6, außerorts 9,4, kombiniert 12,1 – 12,0; CO2-Emissionen kombiniert: 276 – 275 g/km.<br />
Abbildung zeigt Individualisierungsmaßnahmen nach den Regelungen der StVZO<br />
für Änderungen an in Verkehr befindlichen Fahrzeugen.<br />
WWW.ABT-SPORTSLINE.DE<br />
ABT Sportsline GmbH · Johann-Abt-Straße 2<br />
D-87437 Kempten · Tel.-Nr. 0831 / 57140-0
VISION<br />
Auf individuelle Bedürfnisse eingehen:<br />
Tristan Horx sieht in persönlicher Betreuung<br />
und gesundheitsorientiertem<br />
Training die Zukunft der Branche<br />
Bleibt alles anders<br />
Wie sieht die Zukunft der<br />
Fitnessbranche aus und<br />
welche Auswirkungen wird<br />
die Corona-Pandemie nach<br />
sich ziehen? Eine Kristallkugel<br />
hat Zukunftsforscher<br />
Tristan Horx nicht – aber<br />
einen scharfen Verstand. Im<br />
exklusiven Interview prophezeit<br />
er Fitnessstudios rosige<br />
Perspektiven – mahnt aber<br />
auch Veränderungen an<br />
Herr Horx, welchen Bezug haben Sie<br />
persönlich zu Sport?<br />
In meiner Jugend habe ich 4,5 Jahre<br />
American Football gespielt – und mir<br />
neben der einen oder anderen Gehirnerschütterung<br />
jegliche Gelenke zerstört.<br />
Dann bin ich auf Fitnesstraining umgestiegen,<br />
um meinen Körper wieder in<br />
Form zu bringen. Ganz ehrlich: Nach<br />
dem Football habe ich mit meinen Proportionen<br />
in keinen vernünftigen Anzug<br />
gepasst. Das wollte ich ändern.<br />
Warum ist das Thema Sport und Fitness<br />
für Sie als Zukunftsforscher besonders<br />
spannend?<br />
Weil es um die Fragen der individuellen<br />
Gesundheit geht. Aktuell droht unsere<br />
Gesellschaft, am Überfluss zu ersticken.<br />
Deshalb brauchen wir mehr denn je<br />
Kulturformen, die den Menschen helfen,<br />
einen Ausgleich zu schaffen und Zivilisationskrankheiten<br />
vorzubeugen. Sport<br />
und Fitness sind ein zentrales Tool zur<br />
Lösung dieses Problems.<br />
Welche Rolle nimmt Fitness in unserer<br />
Gesellschaft heute ein und welche<br />
Entwicklungen sehen Sie künftig?<br />
Die Fitnessbranche hat in den vergangenen<br />
Jahren einen enormen Boom erlebt<br />
und in unserer Gesellschaft einen<br />
54<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Zukunftsforscher Tristan Horx<br />
Und welche gesellschaftlichen Auswirkungen<br />
zeichnen sich aktuell im<br />
Hinblick auf den Sport ab?<br />
Es gibt zwei Bewegungen: Die einen<br />
investieren mehr Zeit, um in die Natur<br />
zu gehen und beispielsweise regelmäßig<br />
zu joggen und sich fit zu halten.<br />
Die anderen bleiben vermehrt zuhause<br />
und betätigen sich kaum noch sportlich.<br />
Zwischen diesen beiden Welten<br />
wird es künftig eine Annäherung geben<br />
müssen.<br />
Interview: Viktoria Feifer | Fotos: © Hersteller, Jonathan Borba, Solen Feyissa/Unsplash<br />
bedeutenden Stellenwert eingenommen.<br />
Dennoch sage ich, sie wird künftig<br />
einen Wandel durchlaufen müssen.<br />
Wie meinen Sie das?<br />
Die Fitnessbranche ist heute von einer<br />
Oberflächlichkeitskultur geprägt, die<br />
im Grunde wenig mit Gesundheit zu<br />
tun hat, aber schöngeredet wird – und<br />
das ist eine Lüge. Wenn man sich ansieht,<br />
wie die Fitnesswelt in den Sozialen<br />
Netzwerken abgebildet wird, merkt<br />
man: Hier geht es vor allem um Inszenierung.<br />
Und darum, gut auszusehen.<br />
Im Grunde sind das keine verwerflichen<br />
Sachen, aber das sind nicht die Prioritäten<br />
des gesamtgesellschaftlichen<br />
Typen. Für ihn ist Fitness wirklich ein<br />
Abbild der Gesundheit.<br />
Aber genau diesen Weg hat die Fitnessbranche<br />
doch eingeschlagen.<br />
Mit Corona als Treiber: Das Virus hat<br />
die Priorität des Gesundheitsfaktors<br />
nochmals verstärkt. Überspitzt gesagt,<br />
ist die Pandemie wie eine Immunsystemauslese:<br />
Die hochansteckenden<br />
Virusmutanten und die schweren<br />
Krankheitsverläufe – auch bei jüngeren<br />
Generationen – verdeutlichen, wie<br />
wichtig die Stärkung des Immunsystems<br />
ist. Ich glaube, diese Tatsache<br />
wird den Stellenwert von Gesundheit<br />
durch sportliche Aktivitäten enorm<br />
steigern.<br />
Apropos Corona: Inwiefern wird unsere<br />
Gesellschaft durch die Entscheidungen<br />
des Staats geprägt?<br />
Ich habe langsam das Gefühl, immer<br />
weniger. Jede Krise hat vier Phasen. Die<br />
erste heißt Energie und Euphorie, dann<br />
folgt die neue Normalität. Die dritte und<br />
kritischste Phase ist die Ermüdung, die<br />
von Bezichtigungen geprägt ist, und in<br />
der wir uns aktuell befinden. Alle Maßnahmen<br />
greifen weniger effektiv, da<br />
die Menschen ihr Leben nicht mehr<br />
fremdbestimmt führen wollen. Insofern<br />
muss in naher Zukunft eine Erlösung<br />
kommen.<br />
Also das Ende des Lockdowns.<br />
Ja, und die damit verbundene Herdenimmunität,<br />
sodass wir dann in die vierte<br />
und letzte Stufe kommen, die Veränderung.<br />
Aktuell sind wir alle frustriert, weil<br />
wir in einer zombifizierten Gegenwartsform<br />
festhängen. Der naheliegendste<br />
Weg, damit umzugehehen ist, in Politik<br />
und Regierung den Sündenbock zu suchen.<br />
Ein Problemlösungsprozess ist<br />
das allerdings nicht.<br />
Welche Funktion haben Fitnessstudios<br />
dabei?<br />
Die Rolle der Fitnessbranche wird es<br />
sein, dazu beizutragen, dass wieder<br />
mehr Leute Sport machen und auf ihre<br />
Gesundheit achten. Dafür müssen Fitnessstudios<br />
einen Wandel durchlaufen.<br />
Sie müssen zum einen hygienischer<br />
und zum anderen zugänglicher für die<br />
breite Masse werden.<br />
Wie können Inhaber dieses Ziel erreichen?<br />
Sie müssen auf einen pädagogischeren<br />
Zugang zum Training setzen – und mehr<br />
Vertrauen durch Coaching schaffen. Die<br />
Kernfunktion eines Fitnesstrainers darf<br />
keinesfalls im Mikromanagement oder<br />
im Fachwissen liegen, das sich darauf<br />
konzentriert, wie auch der allerletzte<br />
Muskel trainiert werden kann – das ist<br />
Nebensache. Es geht vielmehr darum,<br />
die Leute zu motivieren und sie nachhaltig<br />
für Fitness zu begeistern.<br />
Zu viel des Guten? „Selbsttracking ist was für Spitzensportler,<br />
aber nicht für die breite Masse“, so Horx<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 55
VISION<br />
„Wir müssen aus der Vergangenheit<br />
lernen, dürfen aber nicht in alte<br />
Muster zurückfallen“<br />
Was ist dafür nötig?<br />
Der zentrale Punkt ist, mehr auf Qualität<br />
statt auf Quantität zu setzen. Fitnessstudioinhaber<br />
müssen sich ihrer<br />
gesellschaftlichen Aufgabe bewusst<br />
werden und nicht an der ökonomisch<br />
besten Lösung arbeiten. Denn ich glaube,<br />
wenn man wieder die Wahl hat,<br />
sich zwischen Home-Workout und Training<br />
im Studio zu entscheiden, spricht<br />
sich die große Mehrheit für Letzteres<br />
aus. Deshalb sollten die Studios die<br />
Zeit jetzt nutzen, um sich ein bisschen<br />
umzuorientieren.<br />
Inwiefern?<br />
Ich denke, wer versucht, die Zeiten vor<br />
Corona zu imitieren, wird es künftig<br />
schwer haben. Das ist nicht die Zukunft.<br />
Insofern stellt sich die Frage, ob nachhaltige<br />
Veränderungen aus der Pandemie<br />
gezogen werden können. Wir sollten<br />
aus der Vergangenheit lernen aber<br />
nicht wieder in alte Muster zurückfallen,<br />
sonst dauert es nicht lange, bis die<br />
nächste Krise einschlägt.<br />
Welchen Weg wird die Fitnessbranche<br />
denn künftig beschreiten?<br />
Die Anzahl der Insolvenzen und Studioschließungen<br />
wird weiter steigen, sodass<br />
eine kreative Zerstörung eintreten<br />
kann. Ich glaube, dass im Anschluss digitale<br />
Lösungen dazu beitragen können,<br />
die Betreuung von Trainierenden unter<br />
gesundheitlichen Aspekten zu optimieren.<br />
Hier ein kleines Beispiel: Stellen wir<br />
uns vor, man hätte ein Gym-Abo und<br />
könnte an einem Tag, an dem man nicht<br />
im Studio trainiert, seinen Personal Trainer<br />
bei Fragen trotzdem kontaktieren.<br />
Das wäre ein Service, der mehr Verfügbarkeit<br />
und Sicherheit verspricht.<br />
Warum wird der persönliche Kontakt<br />
künftig immer wichtiger werden?<br />
Jemand, der sich nie um seine Ernährung<br />
oder Gesundheit gekümmert hat,<br />
bekommt durch einen persönlichen<br />
Ansprechpartner Sicherheit – auf zwischenmenschlicher,<br />
beratender und<br />
pädagogischer Ebene. Getrieben durch<br />
dieses Modell, entsteht auch die Möglichkeit,<br />
neue Kooperationen – beispielsweise<br />
mit Ärzten und Therapeuten<br />
– einzugehen und einen Informationsaustausch<br />
zu schaffen. Das wird zukünftig<br />
noch sehr spannend.<br />
Stichwort Digitalisierung: Welche<br />
Trends halten Sie für sinnvoll?<br />
Ehrlich gesagt, gibt es ziemlich viel<br />
Schnickschnack. Ein großer Trend ist<br />
sicherlich das Selbsttracking. Meiner<br />
Meinung nach eignet sich dieses Tool<br />
aber ausschließlich für Spitzensportler.<br />
Die breite Bevölkerung macht Sport,<br />
um gesund zu bleiben und in Form<br />
zu sein. Dafür muss man nicht jedes<br />
Protein tracken. Für diese Zielgruppe<br />
erachte ich Technologien, die Informationen,<br />
Rückhalt und Kommunikation<br />
fördern, als sinnvoller.<br />
Wie müssen sich Studioinhaber heute<br />
positionieren, um künftig erfolgreich<br />
sein zu können?<br />
Die Headline für das Studio von morgen<br />
wäre für mich: Fitness without Bullshit.<br />
Wenn wir mal ehrlich sind, ist es doch<br />
so, dass die Branche mittlerweile von<br />
Gadgets und viel zu viel Detailwissen<br />
überlagert wird. Es ist an der Zeit, die<br />
Wertschöpfungsmodelle umzudenken:<br />
Barrierefreiheit, reines Fitnesstraining<br />
in Kombination mit mehr Connectivity<br />
sind für mich die Leitprinzipien der<br />
Zukunft.<br />
Trendforschung im Blut:<br />
Tristan Horx (27) kommt<br />
aus einer Zukunftsforscher-Familie<br />
und steht<br />
selbst als Speaker auf<br />
internationalen Bühnen.<br />
Privat hat er sich schon<br />
immer für Sport und<br />
Fitness interessiert<br />
Fotos: © privat<br />
56<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
DER INNOVATIVE<br />
BODENABLAUF<br />
AUS V4A EDELSTAHL<br />
Ihre defekten Bodenabläufe führen zu unangenehmen<br />
und penetranten Gerüchen?<br />
Ihre Kunden, Mitarbeiter,<br />
Kollegen und Geschäftspartner<br />
sollen sich bei Ihnen wohlfühlen!<br />
Anwendung<br />
Rostdeckel und Geruchsverschluss werden entnommen<br />
und das Produkt wird einfach an der Stelle des<br />
alten Deckels eingelegt - ganz ohne Stemmarbeiten!<br />
Von nun an verhindern die Wassersperre im Siphon und<br />
die Flachdichtung den Geruchsausstoß.<br />
Der ili-D Bodenablauf V4A ist ein individuelles Produkt und<br />
überall einsetzbar.<br />
Ihre Vorteile<br />
Die herkömmlichen Methoden, um dieses Problem zu lösen, sind<br />
mit mühevollen Arbeiten und hohen Kosten verbunden. Mit unserer<br />
Lösung haben Sie nicht nur Geld und Zeit gespart, sondern Sie<br />
ermöglichen Ihren Kunden einen tollen Aufenthalt.<br />
Es kommt auf die Details an!<br />
Optimale und<br />
problemlose<br />
Reinigung!<br />
Kontakt<br />
Standort<br />
Telefon : +49 (0)40 52 44 715 Ilisin & Sohn GmbH<br />
Email : info@ili-ds.de<br />
Web : www.ili-ds.com<br />
Tiedenkamp 3-5<br />
24558 Henstedt-Ulzburg<br />
Interesse geweckt?<br />
QR Code scannen und<br />
76 Sekunden Erklärfilm<br />
schauen!
VOTING<br />
Fass ohne Boden<br />
120<br />
100<br />
Der grüne Strich markiert die aktuelle Geschäftslage, der pinkfarbene die Erwartung.<br />
Der <strong>FITNESS</strong>-KLIMA-INDEX setzt sich aus dem Mittelwert dieser beiden Kennziffern zusammen<br />
Gegenwärtige Geschäftslage<br />
Erwartung<br />
<strong>FITNESS</strong>-KLIMA-INDEX<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
August 20 Oktober 20 Dezember 20 Februar 21 April 21 Juni 21<br />
<strong>FITNESS</strong>-<br />
KLIMA-INDEX<br />
Wir wollen wissen, wie es Ihnen geht,<br />
liebe Fitnessmacher: Per Mail bitten wir<br />
Sie regelmäßig, uns Ihre gegenwärtige<br />
Geschäftslage und Ihre Erwartungen für<br />
die kommenden Monate mitzuteilen. Die<br />
Erkenntnisse bilden das Gerüst für unseren<br />
<strong>FITNESS</strong>-KLIMA-INDEX<br />
Immer wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von<br />
nirgendwo ein Lichtlein her. So lässt sich die aktuelle<br />
Situation beschreiben, die unser <strong>FITNESS</strong>-KLIMA-<br />
INDEX abbildet. Zuletzt betitelt mit „Abwärtsspirale”<br />
oder „Stimmung im Keller”, müssen wir wieder einmal<br />
frustriert feststellen: Es ist nach wie vor keine Besserung<br />
in Sicht. Das Fass hat scheinbar keinen Boden. Unser Stimmungsbarometer<br />
rauscht weiter in die Tiefe. Keine Überraschung,<br />
in Anbetracht der Lage.<br />
Die Ergebnisse der Eckdaten-Studie der deutschen Fitness-Wirtschaft<br />
2021 des DSSV-Arbeitgeberverbands deutscher<br />
Fitness- und Gesundheits-Anlagen in Zusammenarbeit mit<br />
Deloitte und der Deutschen Hochschule für Prävention und<br />
Gesundheitsmanagement verdeutlichen nochmals, wie stark<br />
die coronabedingten Schließungen die Fitness- und Gesundheitsbranche<br />
bisher getroffen haben: Am 31. Dezember 2020,<br />
dem Stichtag der Erhebung, verzeichnete die Branche rund 10,3<br />
Millionen Mitglieder. Das entspricht einem Minus von knapp<br />
12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – der erste Rückgang seit<br />
30 Jahren. Daraus resultieren Einbußen in Höhe von 1,35 Milliarden<br />
Euro, der Umsatz liegt momentan 25 Prozent unter dem<br />
Wert von 2019. Welche Langzeitfolgen die behördlich angeordneten<br />
Schließungen auch künftig noch nach sich ziehen werden,<br />
kann zum jetzigen Zeitpunkt keiner abschätzen. Streng reglementierte<br />
Öffnungen in einzelnen Bundesländern sind nur ein<br />
kleiner Hoffnungsschimmer, der hammerharte Bundeslockdown<br />
macht vielen dieser Initiativen aber den Garaus.<br />
Dabei zeitigt das Saarland-Modell ausschließlich positive Resultate:<br />
Motivierte Mitglieder, die nach dem Restart deutlich<br />
häufiger trainierten als zuvor, sind dort aufgrund hervorragender<br />
Hygienekonzepte nur einem sehr geringen Infektionsrisiko ausgesetzt.<br />
Die Inzidenzwerte im Saarland lagen zuletzt folgerichtig<br />
deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Ein kleiner Sieg für die<br />
Fitnessbranche, der leider nicht überall Beachtung findet.<br />
58<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Umfrageergebnisse<br />
O-Töne<br />
MARKUS HODYAS (49),<br />
MARKETING DIRECTOR<br />
ERGO-FIT<br />
WIE BEURTEILEN SIE IHRE GEGENWÄRTIGE<br />
GESCHÄFTSLAGE?<br />
76,1%<br />
8,7%<br />
15,2%<br />
Natürlich gestaltet sich die aktuelle<br />
Lage schwierig, dennoch konnte Ergo-Fit<br />
als Komplettanbieter rund um Fitness und Therapie bisher<br />
keinen allzu starken geschäftlichen Einbruch verzeichnen.<br />
Unser Angebot umfasst Geräte für das Cardio- und Krafttraining,<br />
Trainingssysteme sowie individuelle Konzepte für<br />
maßgeschneidertes Gesundheitstraining. Viele Partner investieren<br />
momentan in diesen Bereich und statten ihre Studios<br />
mit medizinischen Trainingsgerätengeräten aus. Auch<br />
in meiner eigenen Einrichtung, dem Exclusive – medizinisches<br />
Fitnesstraining Landstuhl, geht es langsam bergauf:<br />
Aktuell dürfen wir vier Kunden gleichzeitig betreuen,<br />
das sind pro Tag etwa 40. Training ist allerdings nur mit einer<br />
ärztlichen Verordnung gestattet. Ich denke, Fitness und gesundheitsorientiertes<br />
Training werden künftig einen großen<br />
Zuwachs erfahren. Dieser Trend hat sich bereits im Oktober<br />
2020 vor dem zweiten Lockdown bemerkbar gemacht.<br />
Corona hat das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung<br />
geschärft. Das lässt mich positiv in die Zukunft blicken.<br />
gut<br />
befriedigend<br />
schlecht<br />
Fotos: © shutterstock, Hersteller<br />
WIE SIND IHRE ERWARTUNGEN FÜR DIE<br />
NÄCHSTEN SECHS MONATE?<br />
52,2%<br />
21,7%<br />
26,1%<br />
günstiger gleichbleibend<br />
ungünstiger<br />
PATRICK DOLL (43),<br />
GESCHÄFTSFÜHRER MONTE<br />
MARE UNTERNEHMENSGRUPPE<br />
Als mein Vater Herbert Doll 1984<br />
im Kurort Rengsdorf die erste monte<br />
mare-Anlage eröffnete, war noch nicht abzusehen, dass<br />
das Unternehmen zu einem der größten Freizeitanbieter<br />
Deutschlands werden würde. Derzeit betreiben wir zehn<br />
eigene Anlagen, über 80 weitere Einrichtungen wurden in<br />
Rengsdorf geplant und deutschlandweit errichtet. Unser<br />
Portfolio umfasst viele unterschiedliche Bereiche: Hotelbetrieb,<br />
Gastronomie, Freizeit-, Hallen-, Sport- und Freibäder,<br />
Fitness- und Gesundheitszentren sowie Saunaanlagen. Die<br />
Freizeitbranche hat in der Politik einen viel zu geringen Stellenwert.<br />
Dabei leisten wir einen enormen Beitrag zur Gesundheitsförderung<br />
– und können die Corona-Regeln in<br />
unseren Anlagen einhalten. Es bleibt abzuwarten, welche<br />
weiteren Hilfsmaßnahmen uns die Regierung ab dem 30.<br />
Juni in Aussicht stellt, da wir von allen Branchen am längsten<br />
geschlossen bleiben müssen. Wir können nur hoffen,<br />
dass die Impfungen und Tests bald eine Öffnung zur Folge<br />
haben. Jeder weitere Tag im Lockdown geht mit einem<br />
größeren gesundheitlichen und finanziellen Schaden einher.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 59
FACTS<br />
Marketing leicht gemacht: In unserem Neukunden-ABC stellen die Experten Michael<br />
Lamm und Daniel Krespach clevere Strategien zur Gewinnung neuer Mitglieder vor<br />
Teil 1<br />
A wie Affenfaust<br />
In Zeiten von Corona und Lockdown ist das Affenfaust-Prinzip<br />
ein effektives Mittel, um Bestandskunden bei der Stange zu<br />
halten und neue Mitglieder sowie Sympathisanten zu gewinnen<br />
Im herkömmlichen Sinne versteht man unter Affenfaust<br />
eine Maßnahme, mit der die Ureinwohner in manchen<br />
Ländern Affen fangen, um Wasserlöcher zu finden.<br />
Hierbei legen sie ein Salzstück in das Loch eines Baumstammes.<br />
Neugierige Affen nehmen Witterung auf, entdecken<br />
die Öffnung und greifen hindurch, um das Salz herauszuholen.<br />
Bedingt durch den starken Greifreflex hat der Affe keine<br />
Möglichkeit, die Faust wieder aus dem Loch herauszuziehen.<br />
Von Neugier getrieben, weigert sich der Affe aber auch, das<br />
Salzstück wieder loszulassen. In seinem Dilemma ist es für<br />
die Ureinwohner ein Leichtes, den Affen zu fangen und an<br />
einen Baum zu binden. Er erhält dann das Salzstück, welches<br />
er gierig verspeist. Dies löst mit der Zeit ein starkes Durstgefühl<br />
aus. Wenn der Drang nach Wasser schier unerträglich ist,<br />
wird der Affe befreit. Instinktiv rennt dieser sofort zum nächstbesten<br />
Wasserloch und führt so auch die Ureinwohner direkt<br />
dorthin. Im übertragenen Sinne bedeutet dies, dass man<br />
seinen potenziellen Kunden ein scheinbares Gratis- Angebot<br />
– beispielsweise ein 30-tägiges Probetraining – bietet. In<br />
dieser Zeit ist es die Aufgabe des Studios, dafür zu sorgen,<br />
dass der Neukunde so oft wie möglich zum Training kommt<br />
und nach den 30 Tagen erste Ergebnisse sieht, sodass er am<br />
Ball bleibt und die Mitgliedschaft unterschreibt. Dafür müssen<br />
die Einstiegshürden so gering wie möglich sein. Konkret:<br />
Kurze Dauer, keine oder nur sehr geringe Kosten, schnelle<br />
und einfache Anmeldung, kaum Aufwand und kein Risiko.<br />
SO NUTZT MAN DIESES PRINZIP IN ZEITEN VON CORONA<br />
Um als Fitnessunternehmen auch in diesen schwierigen<br />
Zeiten Neukunden zu gewinnen, eignen sich als Affenfaust<br />
beispielsweise Online-Challenges. Sie erzeugen eine gefühlte<br />
Verpflichtung, sowohl gegenüber der Gruppe, vor allem<br />
aber auch gegenüber sich selbst – und entfachen eine<br />
zusätzliche Motivation. Eine Option wäre etwa eine „30 Tage<br />
Resistance-Band-Challenge“: Jedem Teilnehmer wird ein mit<br />
Studiologo bedrucktes Resistance-Band nach Hause geliefert,<br />
die nötige Anleitung erfolgt über eine gemeinsame<br />
Facebook-Gruppe. Gut aufgesetzte und richtig vermarktete<br />
Online-Challenges haben das Potenzial, vor allem zum Sommer<br />
hin, zu echten Gamechangern zu werden.<br />
Mit ihrer Unternehmer Academy veranstalten<br />
Daniel Krespach (links) und Michael<br />
Lamm u.a. Produktivitäts-Coachings und<br />
vermitteln Umsatz-Turbo-Strategien. Mehr<br />
Infos: fitness-unternehmer-mentoring.de<br />
Fotos: © Hersteller, Freepik.com<br />
60<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
IN THE CLUB<br />
Das Beste<br />
oder nichts<br />
Fotos: © Martin Hasibar<br />
62<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Die Pürzel-Brüder sind immer im Studio, trainieren<br />
aktuell meist Powerlifting zusammen. Neben dem<br />
zweistöckigen Sportareal punktet DAS GYM mit<br />
Gastro- und Seminarbereich, Museum, Posing- &<br />
Boxraum, Chillout-Area mit Billard, Kicker, Dart<br />
und sogar Übernachtungsmöglichkeiten<br />
Das beste Fitnessstudio der Welt wollten<br />
Andreas (35, ganz links) und Alexander Pürzel<br />
(37) 2016 in Wien eröffnen. Fünf Jahre später<br />
ist DAS GYM weit über die Grenzen der Stadt<br />
bekannt und ein Mekka für ambitionierte<br />
Athleten, die kein Chichi suchen, sondern<br />
ungefilterten Kraftsport unter kompetenter<br />
Leitung zweier markanter Chefs, die ihr<br />
Thema mit Haut und viel Haaren leben<br />
Wer keine Kompromisse eingeht im Leben, der<br />
hat es in der Regel schwerer als der, der sein<br />
Mäntelchen in den Wind hängt. Kann dafür<br />
aber erhobenen Hauptes und klaren Blickes in<br />
den Spiegel schauen, statt gebückt und demütig vor sich hin<br />
zu schrumpfen. Die Pürzel-Brüder sind zwei derart unbeugsame<br />
Typen. Für „Bullshit“ haben sie nichts übrig, für nachhaltigen<br />
Muskelaufbau und ernsthaftes Krafttraining dafür<br />
umso mehr: „Nur darum geht es bei uns, um nichts anderes.“<br />
Wir haben DAS GYM in Wien besucht – und Geschäftsführer<br />
Andreas Pürzel einfach reden lassen.<br />
DAS STUDIO IST IHR ZUHAUSE<br />
„Der Sport in unserem Studio ist unser Lebensmittelpunkt und<br />
-inhalt. Wir sind eigentlich immer hier. Man kann nur in einer<br />
perfekten Umgebung perfekt trainieren und alles aus sich herausholen.<br />
DAS GYM ist das Resultat jahrzehntelanger Erfahrung:<br />
Mein Bruder und ich pumpen, seitdem wir 14 Jahre alt<br />
sind, quasi nonstop. Wir kommen aus dem Wettkampfsport,<br />
sind bis heute aktiv in den Bereichen Strongman, Powerlifting<br />
und Natural Bodybuilding. Obwohl wir über das nötige wissenschaftliche<br />
Hintergrundwissen und die Grundlagen bestens<br />
Bescheid wissen, bilden wir uns jeden Tag weiter, lernen<br />
stets dazu. Kaum ein Studiobesitzer ist ein Wettkampfathlet.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 63
IN THE CLUB<br />
„Unsere Mitglieder sollen über<br />
ihre Grenzen hinauswachsen“<br />
Er wird sein Business deshalb anders betreiben als wir. Und<br />
eher auf Erlöse und Mitgliederzahlen schielen, als darauf, ob<br />
seine Mitglieder wirklich besser werden. Für uns hat hingegen<br />
das trainingsspezifische Wissen Priorität, nicht das unternehmerische.<br />
Wir sagen unseren Mitgliedern nicht: Werde bei<br />
uns ein bisschen fitter. Sondern: Erreiche jedes deiner Ziele,<br />
werde eine sportliche Legende. Diesen Weg gehen wir mit<br />
jedem, der es will, ohne Gnade. Dabei geht es nicht nur um<br />
Quälerei, sondern auch um Spaß, das leben wir so vor.<br />
KONZEPT MIT ERFOLG<br />
Wenn wir mit unserem Konzept keinen Groschen verdienen<br />
würden, würden wir es trotzdem nicht ändern. Aber unser<br />
Plan ist aufgegangen: Wir müssen regelmäßig Aufnahmestopps<br />
einlegen, weil es zu voll wird. Jedes unserer 1100<br />
Mitglieder trainiert bei uns für maximal 99 Euro rund 20-mal<br />
pro Monat im Schnitt, wir haben keine Karteileichen. Wir verkaufen<br />
1000 Tageskarten im Monat, zehn Besucher pro Tag<br />
kommen von außerhalb Österreichs, 30 Hartgesottene sind<br />
wegen unseres Studios nach Wien gezogen. Dieser Hype ist<br />
toll, aber auch anstrengend: weil jeder mit dir reden will. Wenn<br />
du am Tag 300-mal Hallo sagst, musst du aufpassen, dass aus<br />
einem persönlichen Kontakt kein unpersönlicher wird.<br />
RUMBLE IN THE JUNGLE<br />
DAS GYM ist ein Dschungel, weil es permanent wächst. Geräte<br />
kommen, werden getestet, umgebaut, optimiert, ausgetauscht,<br />
alles entwickelt sich weiter und wird hinterfragt: Brauchen<br />
Anfänger anderes Equipment als Profis? Nein, Quatsch.<br />
Es gibt auch keine Frauen-Apartheid bei uns, sie trainieren<br />
mit den Männern. Alle haben Zugriff auf 50 Wettkampf-Hantelstangen<br />
sowie Scheiben sämtlicher IPF-zertifizierter Hersteller<br />
– zur perfekten Vorbereitung auf jeden Contest. DAS<br />
GYM verfügt über 120 Geräte von 30 Herstellern, jedes mit<br />
Sinn und Verstand angeschafft und platziert. Auch steinalte,<br />
aber nicht aus Nostalgie, sondern weil sie gut sind, zum<br />
Yin und Yang: Trainiert wird jeden<br />
Tag, dazu ordentlich gegessen<br />
und auch meditiert<br />
64<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Springender Funke: Der<br />
Gymschmied hat jeden Tag zu<br />
tun, repariert Geräte oder passt<br />
sie an an die Wünsche seiner<br />
hyperkreativen Chefs an<br />
Beispiel die Nautilus-Bizepsmaschine des sechsmaligen<br />
Mr.-Olympia-Siegers Dorian Yates. Wir wollen unseren Mitgliedern<br />
einimpfen, über ihre Grenzen hinauszuwachsen und<br />
sich nicht mit Mini-Erfolgen zufriedenzugeben. Deshalb ist<br />
jedes unser acht Tripleracks (entspricht 24 Powerrack-Stationen)<br />
mit je 700 Kilogramm Gewicht bestückt. Wir haben<br />
Kurzhanteln bis 120 kg. Unser Kunstrasen-Grünstreifen ist 35<br />
Meter lang, keine zehn wie anderswo. In den Duschen haben<br />
wir Klimmzugstangen montiert, über jedem Pissoir Screens,<br />
auf denen Motivations-Clips laufen.<br />
WEITER GEDACHT<br />
Wir wissen um die Bedürfnisse von Top-Athleten, weil wir<br />
selber welche sind. Wir wollen keine Powerriegel nach dem<br />
Training, sondern leckeres, proteinhaltiges Essen. Weshalb<br />
wir ins Gym letztes Jahr unser Restaurant DAS ANABOL integriert<br />
haben, mit zwei Köchen und Barista. Monatsumsatz<br />
40.000 Euro! Trotzdem ist DAS GYM kein Selbstläufer. Man<br />
muss immer aufpassen: Wenn ein Unternehmen wächst,<br />
benötigt es mehr Mitarbeiter. Die haben alle ihre Ideen und<br />
Vorstellungen. Ruckzuck verselbstständigen sich Dinge und<br />
man ist als Unternehmer nicht mehr Leitwolf, sondern nur<br />
noch Teil eines Systems. Ich will aber die Richtung vorgeben,<br />
deshalb sage ich öfter Nein als Ja, muss immer reflektieren<br />
und sicherstellen, dass niemals Geld oder Geltungssucht<br />
zur Triebfeder meines Tuns werden. Sonst geht schnell alles<br />
schief: Siehe Gold‘s Gym vor Übernahme durch RSG. Wie<br />
kann eine Kette mit einem solchen Namen pleite gehen, undenkbar<br />
eigentlich.<br />
ES KANN NUR EINES GEBEN<br />
Ob ein Ableger in Deutschland möglich wäre? Niemals. Unser<br />
Konzept ist nicht skalierbar, ein zweites Gym würde zwangsläufig<br />
zu einem Qualitätsverlust führen. DAS GYM gibt‘s nur in<br />
Wien. Wir multiplizieren nur Dinge, die auch in vervielfachter<br />
Form gut bleiben. Unsere Bücher zum Beispiel, die es inzwischen<br />
auch in Englisch gibt. Trotzdem wundert es mich, dass<br />
noch keiner unser Konzept kopiert hat. Es würde in jeder Metropole<br />
auf der Welt funktionieren, allerdings nur, wenn man<br />
genug investiert: nicht Cash, sondern Herzblut.“<br />
Fotos: © Martin Hasibar<br />
Völlig losgelöst von der Erde: DAS GYM dringt Equipment-technisch mit bis zu 120 Kilogramm schweren Kurzhanteln in Sphären vor, in denen kein anderes Studio operiert<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 65
IN THE TEST<br />
Dauerrenner<br />
Im Rahmen unserer jüngsten Abstimmung haben wir die Fitnessmacher des Landes über<br />
den besten Hersteller von Cardiogeräten abstimmen lassen. Wir präsentieren die Top 3<br />
Unsere Suche nach den herausragendsten Big<br />
Brands der Fitnessbranche geht weiter. In der<br />
letzten Ausgabe haben Sie, liebe Fitnessmacher,<br />
Concept M zum besten Fitnessstudio-Einrichter<br />
gekürt. Diesmal wollten wir wissen, welcher Cardiogeräte-Hersteller<br />
Ihre Nummer Eins ist. Schließlich bringt<br />
Cardiotraining nicht nur Herz und Kreislauf in Schwung,<br />
sondern geht mit zahlreichen positiven Effekten hinsichtlich<br />
der Muskulatur, des Nervensystems und der Lunge einher.<br />
Kurzum: Ausdauersport macht gesund und glücklich – und<br />
davon profitieren Sportler jeder Altersgruppe. Sie durften<br />
zehn namhafte Marken nach dem Schulnotenprinzip von 1 bis<br />
6 bewerten und haben Life Fitness, Matrix und Precor aufs<br />
Siegertreppchen gewählt. Alle drei Hersteller können durch<br />
ihre modernen Designs, aber vor allem mit technologischen<br />
Meisterleistungen überzeugen. Auch im Hinblick auf die Langlebigkeit<br />
und die Konnektivität liegen die drei Bestplatzierten<br />
ganz dicht beieinander.<br />
Note 1-<br />
Platz1<br />
GLOBAL PLAYER<br />
Life Fitness mit Hauptsitz in Rosemont, nahe Chicago, Illinois, ist der weltweit führende<br />
Hersteller von Fitnessgeräten. Das Unternehmen produziert und vertreibt Ausdauer- und<br />
Krafttrainingsgeräte unter den Markennamen Life Fitness, Hammer Strength, Cybex, Indoor<br />
Cycling Group und SCIFIT. Die Produkte werden in 166 Ländern verkauft. Life Fitness<br />
ist ein Unternehmen der Investmentgesellschaft KPS Capital Partners. Der Firmensitz der<br />
Life Fitness Europe GmbH befindet sich in Unterschleißheim bei München.<br />
„Life Fitness Cardiogeräte mit der neuesten Generation der Discover SE3 HD-Konsole<br />
bieten neben einem umfangreichen Entertainmentangebot auch unsere eigens entwickelten<br />
Life Fitness On-Demand Trainingskurse. Das moderne und ansprechende<br />
Design, sowie die neueste Technologie treffen die Bedürfnisse von Studios und Trainierenden<br />
in gleicher Weise und sind maßgeblich für den Erfolg verantwortlich.“<br />
Eckbert Ganns, Geschäftsführer Life Fitness Europe GmbH<br />
66<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Platz2<br />
Note 2<br />
„Mit unserer neuen Cardio-<br />
Generation müssen Studiobetreiber<br />
bei ihren Investitionen<br />
keine Kompromisse mehr<br />
eingehen. Stattdessen können<br />
sie innerhalb von zwei<br />
kompletten Geräteserien<br />
Rahmen und Konsolen exakt<br />
so kombinieren, wie es den<br />
individuellen Anforderungen<br />
entspricht. Jede der fünf<br />
neuen Matrix Konsolen – von<br />
der innovativen Premium<br />
LED Benutzeroberfläche bis<br />
zur XL Touchscreen-Konsole<br />
bietet auch Möglichkeiten<br />
der digitalen Vernetzung.“<br />
Ulfert Böhme, CEO Johnson<br />
Health Tech GmbH<br />
Note 2–<br />
Platz3<br />
INNOVATIONSSCHMIEDE<br />
Im Jahr 2002 lancierte Johnson Health Tech die Marke Matrix, um professionelle Fitness- und<br />
Gesundheitsgeräte auf den internationalen Markt zu bringen. Seitdem steht Matrix für Leistung,<br />
Design, Technologie und Langlebigkeit, die jeder anspruchsvollen Studioumgebung standhält.<br />
So hat sich Matrix inzwischen weltweit als eine der führenden Fitnessgerätemarken etabliert.<br />
Mit rund 500 Modellen im Portfolio bietet die in Frechen bei Köln ansässige Dependance des<br />
internationalen Unternehmens passende Lösungen für das Kraft-, Cardio- und Functionaltraining<br />
an. Neben mehr als 250 Ingenieuren, die sich in den USA und Taiwan allein der Forschung<br />
und Entwicklung widmen, umfasst der Innovationsprozess ein User-Feedback-Gremium mit<br />
mehr als 600 Personen. Auch die Deutsche Fußball Nationalmannschaft, das deutsche Basketball<br />
Team oder der deutsche Eishockeyverband setzen auf Matrix Trainingsgeräte.<br />
„Der Erfolg unserer Cardiogeräte begann bereits<br />
im Gründungsjahr 1980. 1995 hat Precor dann<br />
den weltweit ersten Elliptical Fitness Crosstrainer<br />
(EFX) auf den Markt gebracht und sich stets<br />
weiterentwickelt: mit der Markteinführung des<br />
Adaptive Motion Trainers (AMT) und den anderen<br />
Cardiogeräten der Experience Series, die<br />
ein individuell anpassbares Cardio-Portfolio mit<br />
drei verschiedenen Konsolenlösungen bietet.“<br />
Martin Borchers, Business<br />
Manager Precor Deutschland<br />
Fotos: © Hersteller<br />
LANGSTRECKENLÄUFER<br />
Precor Incorporated, eine Geschäftseinheit von Peloton mit Hauptsitz im Großraum Seattle, Washington, leistet seit über 40<br />
Jahren Pionierarbeit bei der Bereitstellung von Fitnesserlebnissen für B2B-Kunden und Trainierende. Precor beliefert mehr als<br />
100 Länder weltweit mit Niederlassungen in Amerika sowie den EMEA- und APAC-Regionen, und produziert an zwei Standorten<br />
in den USA. Die Produkte und Dienstleistungen von Precor decken sämtliche Kategorien ab, darunter Cardio-, Kraft- und<br />
Functional Training sowie Gruppentraining und vernetzte Fitnesslösungen. 2020 erreichte Precor den Meilenstein von über einer<br />
Milliarde aufgezeichneter Trainingseinheiten in der Preva Fitness Cloud. Diese Zahl steht für über 140.000 vernetzte Geräte in<br />
mehr als 13.000 Einrichtungen. Demzufolge verbringen Trainierende täglich mehr als 20 Millionen Minuten auf Precor-Geräten.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 67
BEST PRACTICE<br />
Zug um Zug<br />
entwickeln sich immer mehr Fitnessstudios in Richtung Gesundheit weiter.<br />
Mit seiner Beratungsagentur aconcept unterstützt Thomas<br />
Kotsch Clubbetreiber beim diesbezüglichen Transformationsprozess.<br />
Wir haben ihn zu zwei seiner Kunden begleitet<br />
Dynamisches Gespann: Thomas Kotsch von<br />
aconcept (links) und Life-Inhaber Jörg Düniß<br />
68
Mit seinem Gesundheitszentrum actiVital in Dessau schlägt<br />
Inhaber und Geschäftsführer Christian Graupner (links) eine<br />
Brücke zwischen Fitness und Gesundheit. Er setzt auf bewusstes<br />
Training und persönliche Betreuung – etwa in der EMS-Lounge<br />
Ein Jahr nachdem Jörg Düniß (50) mit<br />
seiner Fitnessanlage in Magdeburg<br />
den Schritt in die Selbstständigkeit<br />
wagte, passierte 2002 die Katastrophe:<br />
Die Elbe überflutete das Life im Herrenkrug.<br />
Alles, was sich Düniß nach der Übernahme der<br />
insolventen Multifunktionsanlage aufgebaut hatte,<br />
stand unter Wasser – ganze 60 Zentimeter.<br />
Ein harter Rückschlag für den Existenzgründer.<br />
Den Kopf in den Sand stecken? Für Düniß keine<br />
Option. Er entwickelte ein Konzept zum Um- und<br />
Wiederaufbau der Anlage als Gesundheitszentrum.<br />
In dieser Zeit lernte er auch Berater Thomas<br />
Kotsch (52) kennen: „2004 war Jörg auf der<br />
Suche nach exzellenten Fitnessgeräten für den<br />
Aufbau eines Rückentherapiezentrums“, erzählt<br />
Kotsch, Geschäftsführer und Inhaber des Beratungsunternehmens<br />
aconcept. „Durch meine<br />
damalige Kooperation mit Cybex haben wir uns<br />
kennengelernt.“ Seither begleitet der studierte<br />
Sportwissenschaftler die Erfolgsgeschichte des<br />
Life: Beispielsweise indem er Düniß seine Erfahrungswerte<br />
aus über 500 anderen gesundheitsorientierten<br />
Studios und Physiotherapiezentren<br />
weitergibt oder ihn beim Aufbau eines Therapiezentrums<br />
nach der (zweiten!) Überflutung der<br />
kompletten Anlage im Jahr 2013 unterstützte.<br />
Dank Stehaufmännchen Jörg Düniß hat sich das<br />
Life im Anschluss trotzdem zur heute größten<br />
und modernsten Trainings- und Fitnessanlage<br />
Sachsen-Anhalts weiterentwickelt. Auf seinen<br />
9.800 Quadratmetern Fläche bietet es alles, was<br />
das Herz begehrt – von Training bis hin zu Physiotherapie<br />
und Wellness. „Neben der Qualität<br />
unserer Trainer ist das Rückenschmerztherapiezentrum<br />
zu einem unserer Alleinstellungsmerkmale<br />
geworden“, erklärt der Inhaber des Life,<br />
der auf Kotsch als perfekten Sparringspartner<br />
schwört. Die Ehrlichkeit des Beraters und sein<br />
Wille, therapiebedürftigen Menschen zu helfen,<br />
haben auch Christian Graupner (46), Inhaber<br />
des aktiVital in Dessau, überzeugt. „Thomas und<br />
ich vertreten die gleiche Philosophie“, erzählt<br />
Graupner. „So entstand eine Partnerschaft, aus<br />
der unsere Physiotherapie hervorging.“ In den<br />
letzten 16 Jahren hat sich das aktiVital zu dem<br />
Gesundheitszentrum schlechthin entwickelt – mit<br />
Premium Fitness, Reha sportverein, Schmerztherapie,<br />
EMS-Lounge und natürlich Physiotherapie.<br />
Und es geht weiter: Ein neues Therapiehaus mit<br />
größerer Physio-, Trainings- und Schmerztherapie<br />
ist in Planung. Als Graupner davon berichtet,<br />
wendet er sich im Rahmen unseres Interviews<br />
spontan an Kotsch und fragt ihn nach qualifizierten<br />
Physiotherapeuten – und bekommt umgehend<br />
seine Unterstützung zugesichert.<br />
Fotos: © <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>, Hersteller<br />
Ob Muskelaufbau, Schmerztherapie<br />
oder Gewichtsverlust:<br />
Das Life im Herrenkrug in<br />
Magdeburg (links) steht für<br />
nachhaltiges, sportwissenschaftlich<br />
fundiertes Training<br />
unter Anleitung hochqualifizierter<br />
Trainer und Therapeuten<br />
69
BEST PRACTICE<br />
Individualisierbar: app4gym<br />
Solutions4Gym-Boss Peter<br />
Nomden (l.) freut sich über<br />
seine app4gym, die den Studiobetrieb<br />
massiv erleichtert<br />
Appgefahren<br />
Eine neue App steuert die lästige<br />
Terminbuchung in Zeiten von<br />
Corona: Dank Solutions4Gym<br />
haben Betreiber wieder Zeit für<br />
das Wesentliche – oder eine Pizza.<br />
Aldo Köhler vom Sportstudio<br />
Syke ist angetan<br />
Startklar: Aldo Köhler hat sein Studio<br />
mit der app4gym ausgestattet<br />
Auch wenn wir schon weit gekommen sind, wir gehen immer<br />
weiter hoch hinaus – was Schmusesänger Tim Bendzko predigt,<br />
setzt Fitnessstudiobetreiber Aldo Köhler in der Realität<br />
um: Er macht sich die Digitalisierung zunutze, indem er das Reservierungssystem<br />
app4gym von Solutions4Gym-Geschäftsführer Peter<br />
Nomden in den Alltag seines Fitnessstudios in Syke integriert. Denn Aldo<br />
weiß genau: „Sobald wir endlich öffnen dürfen, wird die Verwaltung der Reservierungen<br />
Zeit ohne Ende fressen.“ Doch das muss nicht sein: Dank der<br />
neuen App können Studioinhaber den Fitnessbetrieb auch unter strengen<br />
Corona-Auflagen wieder aufnehmen – ohne großen Aufwand, sowohl für<br />
Kunden als auch für Betreiber. Die Software kann einfach im App Store runtergeladen<br />
und individuell gestaltet werden – beispielsweise im Corporate<br />
Design. Die möglichen Trainingsslots passt die App an die aktuell geltenden<br />
Auflagen, wie beispielsweise die maximal mögliche Anzahl der trainierenden<br />
Personen aus unterschiedlichen Haushalten, stetig an. Zudem erhält<br />
der Trainierende über das Dashboard oder Push-Benachrichtigungen für<br />
ihn wichtige Informationen, etwa über aktuelle Corona-Einschränkungen<br />
oder Angebote des Fitnessstudios. Kurse sowie Personal Training können<br />
über die Software ebenfalls gebucht werden. Dafür bekommt sie von Aldo<br />
Köhler einen dicken grünen Haken in puncto Corona-Tauglichkeit. Die<br />
lückenlose Dokumentation macht die aufwändige Kontaktnachverfolgung<br />
zum Kinderspiel. Immer, immer weiter hoch hinaus: „Ihr volles Potenzial hat<br />
die App noch nicht ausgeschöpft”, verrät Peter Nomden. „Es ist noch Luft<br />
nach oben.” In Zukunft sollen auch Motivations-Tools, Trainingsplanung und<br />
Informationen über den eigenen Gesundheitszustand abrufbar sein.<br />
Fotos: © Hersteller, talian Exhibition Group, AIDA, <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong><br />
70<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
SAVE THE DATE<br />
Veranstaltungsort: die Rimini Fiera in Italien<br />
RIMINI WELLNESS<br />
1. – 4. Juli 2021<br />
Rimini Wellness, die größte Veranstaltung der Fitnessund<br />
Wellnessbranche, will dieses Jahr wieder an den Start<br />
gehen – dank modular gestalteten Außenflächen und<br />
einem sicheren Hygienekonzept. Von Trainingsgeräten<br />
und Sportartikeln aller Art über Sportnahrung bis hin zu<br />
Spa- und Wellnessprodukten bietet die internationale<br />
Ausstellung alles, was das Sportlerherz höherschlagen<br />
lässt. Daneben hält das Sommerevent Trainingskurse,<br />
Seminare und Konferenzen für die Teilnehmer bereit.<br />
Super Stimmung in schöner<br />
Umgebung: zwei prägende<br />
Elemente der Veranstaltung<br />
Schiff Ahoi!<br />
Heißt es im September, wenn die AIDAbella den<br />
Kieler Hafen in Richtung Dänemark verlässt. Mit an<br />
Bord: die Teilnehmer des 6. Krämer Fitness Events<br />
Auf dem Krämer Fitness Event treffen sich jedes<br />
Jahr die wichtigsten Player der Fitnessbranche.<br />
Das Networking-Event bietet die perfekte Gelegenheit,<br />
um zahlreiche Kontakte zu knüpfen und<br />
bestehende Geschäftsbeziehungen zu vertiefen. 2021 steht<br />
eine ganz besondere Location auf dem Programm: Nachdem<br />
die Veranstaltung bereits in Stuttgart, Hamburg, Dubai,<br />
auf der Zugspitze und auf der Wolkenburg in Köln stattfand,<br />
geht’s dieses Jahr mit der AIDAbella aufs offene Meer. Das<br />
Kreuzfahrtschiff, das vom 23. bis 26. September von Kiel<br />
nach Kopenhagen schippert, wird zum Veranstaltungsort des<br />
Branchentreffens der Superlative. 20 Industrievertreter und<br />
40 Fitnessstudiobetreiber finden auf hoher See die perfekte<br />
Gelegenheit, um sich gegenseitig kennenzulernen und sich in<br />
entspannter Atmosphäre intensiv auszutauschen. Vorterminierte<br />
Meetings mit ausgewählten Gesprächspartnern in Form<br />
von 15-minütigen Speed-Dates garantieren einen konstruktiven<br />
Austausch auf Augenhöhe und schaffen zugleich die perfekte<br />
Grundlage für ein gemeinsames Business. Neben dem<br />
Aufenthalt in der einmaligen Location mit High-Class-Catering<br />
und festlicher Abendgala bildet eine Überraschungsparty<br />
den Höhepunkt der Kurzreise. Da das Zimmerkontingent auf<br />
65 begrenzt ist, lohnt es sich, frühzeitig zu buchen. Mehr Infos<br />
und Anmeldung unter: www.fitness-events.biz<br />
09.06.21<br />
Fitness Future Days<br />
Berlin<br />
16.06.21<br />
Fitness Future Days<br />
Frankfurt<br />
24.06.21<br />
Rimini<br />
Wellness<br />
02.07.21<br />
Krämer Fitness<br />
Event<br />
Fitness Future Days<br />
Leipzig<br />
10.06.21<br />
FFD Medical Edition<br />
Köln<br />
17.06.21<br />
FFD Medical Edition<br />
Hamburg<br />
01.-04.07.21<br />
Fitness Meets Food<br />
Augsburg<br />
23.-26.09.21<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 71
INTRO<br />
Geballte Expertise: Thomas Trugge,<br />
Jan-Erik Matthei, Dirk Thomas (v. l.<br />
hinten), Jens Schmidt und Ullrich<br />
Anhalt (v. l. vorne)<br />
Die Fantastischen 5<br />
Fotos: © Aleksander Perkovic<br />
Gemeinsam lassen sie Raumträume wahr werden: Jan-Erik Matthei und<br />
seine Geschäftspartner sind ein perfekt eingespieltes Team. Mit viel Liebe<br />
zum Detail, Kompetenz und – nicht zu vergessen – Spaß bei der Arbeit<br />
helfen sie Fitnessstudiobetreibern dabei, sich mit einem individuellen<br />
Einrichtungskonzept von der breiten Masse der Mitbewerber abzuheben<br />
72<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
INTRO<br />
Concept M im Kurzporträt 72<br />
OVERVIEW<br />
Die Geschäftspartner stellen<br />
sich vor:<br />
objectflor 74<br />
Trugge Holding 75<br />
GANTNER Electronic 76<br />
Licht.Einfach.Durchdacht 77<br />
INTERVIEW<br />
Teamwork: So funktioniert<br />
die Zusammenarbeit78<br />
Jan-Erik Matthei weiß,<br />
worauf es bei der Fitnessstudio-Einrichtung<br />
ankommt<br />
BEST PRACTICE<br />
Großprojekt in Limburg80<br />
Wandlungsfähig<br />
Aus durchschnittlich wird einmalig: Als Kompletteinrichter für Fitnessstudios meistert<br />
Jan-Erik Matthei mit seiner Firma Concept M jedes noch so herausfordernde<br />
Umbauprojekt. Ein enormer Pluspunkt ist der 350 Quadratmeter große Showroom,<br />
in dem der Kunde im Vorfeld die gestalterischen Möglichkeiten erleben kann<br />
Als Gesellschafter und Inhaber von Concept M kann Jan-Erik<br />
Matthei (58) heute auf eine 25-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken.<br />
Aus der 1996 gegründeten Kotthaus & Matthei<br />
Schreinerei ging 2005 die Firma Concept M hervor. Seither<br />
ist der urprünglich gelernte Werkzeugmacher und Tischler<br />
in der Fitnessbranche aktiv. „Früher habe ich Bodybuilding<br />
betrieben”, erzählt Jan-Erik Matthei. „Damals hat sich herumgesprochen,<br />
dass ich auch Möbelstücke wie Theken und<br />
Schränke produziere. Dementsprechend bekam ich Anfragen<br />
von Studiobetreibern.” Durch die regelmäßige Präsenz auf der<br />
internationalen Fitness-Leitmesse FIBO baute Matthei ein<br />
umfangreiches Vertriebsnetz auf und ist mit Concept M heute<br />
einer der erfolgreichsten Inneneinrichter der Fitnessbranche.<br />
Das Portfolio des Unternehmens reicht von der Studio- und<br />
Bistromöblierung bis hin zur Komplettausstattung von Empfangs-,<br />
Umkleide- und Wellnessbereichen – samt Wand- und<br />
Lichtgestaltung. Dabei war es Matthei schon immer wichtig,<br />
gemeinsam mit seinen Kunden passgenaue Konzepte zu<br />
erarbeiten – und das zu einem fairen Preis. „Deshalb haben<br />
meine Partner und ich beschlossen”, erklärt Matthei, „ein gemeinsames<br />
Netzwerk in Form unseres Showrooms zu schaffen.”<br />
Er ist das Herzstück der fünf Geschäftspartner Concept<br />
M, objectflor, Trugge Holding, GANTNER Electronic und<br />
LED - Licht.Einfach.Durchdacht. Hier können sich ihre Kunden<br />
einen Überblick über das eindrucksvolle Produktportfolio<br />
jedes Dienstleisters verschaffen – von Boden- und Wandgestaltung,<br />
über Inneneinrichtung und Schließsysteme, bis hin<br />
zu Getränketechnik und Beleuchtungskonzepten. Zudem erhalten<br />
sie eine kompetente Beratung von einem oder mehreren<br />
Geschäftspartnern: „Wir helfen unseren Kunden dabei,<br />
die Idee in Form eines Grundrisses greifbar zu machen”, berichtet<br />
Matthei. Anschließend geht es in die Detailplanung mit<br />
3D-Visualisierungen: Dann werden Einzelkomponenten wie<br />
beispielsweise ein Umkleidebereich samt Föhnstationen und<br />
Sitzmöglichkeiten entworfen. Kunden kaufen nicht einfach<br />
nur die Produkte von Concept M oder einer Partnerfirma, sie<br />
profitieren vom Enthusiasmus und der Liebe zum Detail jedes<br />
einzelnen Unternehmers. „Hier arbeiten Profis zusammen“,<br />
betont Jan-Erik Matthei. „Dank der gebündelten Expertise<br />
können wir beispielsweise einen Thekenaufbau nachträglich<br />
mit neuen Innovationen aus dem Hause Gantner ausstatten<br />
– ohne die Theke auseinandernehmen zu müssen. Das kann<br />
sonst keiner.”<br />
Ein Elektrokamin verleiht jedem<br />
Loungebereich das gewisse Extra<br />
CONCEPT M SPECIAL<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 73
OVERVIEW<br />
„Die EXPONA Commercial-<br />
Kollektion eignet sich<br />
perfekt für den Einsatz<br />
im Fitnessstudio“<br />
Jens Schmidt, Key Account Manager Retail & Stores<br />
bei objectflor<br />
Die Produktlinie EXPONA<br />
Commercial verfügt über<br />
80 Dekor-Optionen, die Jens<br />
Schmidt so gut wie seine<br />
Westentasche kennt<br />
Bodenständig<br />
Wenn es um die Auswahl eines elastischen Bodenbelags geht, ist objectflor mit seiner<br />
jahrelangen Erfahrung der perfekte Partner. Die Produkte erfüllen nicht nur die höchsten<br />
Qualitätsstandards, sie verbinden innovatives Design mit hoher Funktionalität<br />
Die Firma objectflor gehört zu den europaweit führenden<br />
Anbietern von elastischen Bodenbelägen für den Objekt- und<br />
Wohnbereich. Das 1989 in Köln gegründete Unternehmen ist<br />
eine Tochter der britischen James Halstead Flooring. Neben<br />
EXPONA Design Flooring gehören POLYFLOR Vinyl Flooring<br />
und SaarFloor Rubber Flooring zum Sortiment. Jens Schmidt<br />
(51) ist bereits seit 21 Jahren für objectflor tätig: „Im Jahr 2000<br />
habe ich als Objektleiter für den Bereich Nordrhein-Westfalen<br />
angefangen”, erinnert er sich, „und seit mittlerweile 16 Jahren<br />
bin ich Key Account Manager für die Bereiche Retail & Stores<br />
und Fitness.”<br />
Er beschreibt die Übernahme der Vertriebsgesellschaft<br />
Karndean International im Jahr 1998 und den damit einhergehenden<br />
Einstieg in den Bereich Design-Bodenbeläge<br />
als großen Meilenstein der Firmengeschichte. „Seither hat<br />
sich die EXPONA Commercial-Kollektion als der ideale Designbelag<br />
für Fitnessstudios einen Namen gemacht”, benennt<br />
Jens Schmidt die erfolgreichste Produktlinie von objectflor,<br />
die durch den Relaunch Anfang 2021 ein Update erhielt. 30<br />
neue Designs wurden exklusiv für den Relaunch der Kollektion<br />
entwickelt. Eine Besonderheit sind dabei Holz-Dekore,<br />
die alte Handwerkskunst ganz einfach auf den Boden bringen:<br />
“Versailles Fliesen” mit geflochtener Optik oder kürzere<br />
Parquet-Planken für beeindruckende Fischgrätverlegungen.<br />
Ein Blickfang seien zudem die neuen Terrazzo-Dekore, die<br />
2020 ein großes Comeback erlebt hatten. Insgesamt bietet<br />
die EXPONA Commercial Kollektion 53 authentische Holzdekore,<br />
18 moderne Steindekore sowie neun Effektdekore.<br />
„Damit werden die beliebtesten klassischen und modernen<br />
Designs weitergeführt”, erklärt Jens Schmidt, „durch die<br />
große Auswahl an Gestaltungsmöglichkeiten in Kombination<br />
mit der Robustheit sowie Langlebigkeit des Produkts und der<br />
langjährigen Erfahrung im Fitnessbereich finden wir für jeden<br />
Kunden eine Lösung.”<br />
Im gemeinsamen Showroom in Wuppertal hält Schmidt auch<br />
für die unterschiedlichsten Ansprüche Speziallösungen bereit.<br />
Darunter etwa die Produktlinie EXPONA Simply: „Dabei handelt<br />
es sich um ein komplett lose liegendes System”, verrät der<br />
Experte. „Gerade, wenn ein Mietobjekt umgestaltet werden<br />
soll, jedoch der vorhandene Untergrund nicht verletzt werden<br />
darf, eignet sich dieser Bodenbelag perfekt.” Die Fliesen und<br />
Planken können ohne Kleben extrem schnell verlegt werden<br />
und bilden selbst in den unterschiedlichen Dekoren zusammen<br />
eine geschlossene Einheit. Die nach dem Mix-and-<br />
Match-Prinzip gestalteten Flächen können in kürzester Zeit<br />
verändert werden, um neue Ideen umzusetzen. Clever!<br />
74<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Schmackhaft<br />
Ob eine kalte Erfrischung oder ein gesunder<br />
Snack – die Trugge Holding hat von Getränketechnik<br />
bis Vendingsystemen alles zu bieten,<br />
was das Sportlerherz begehrt. Ein Muss<br />
für jeden Studioinhaber<br />
Angefangen bei der Getränketechnik<br />
erweiterte Geschäftsführer Thomas<br />
Trugge sein Portfolio stetig<br />
Thomas Trugge und seine Trugge Holding samt Trugge Getränketechnik,<br />
Trugge Vending Systeme und Pure Fresh sind<br />
seit mehr als 20 Jahren im Fitnessbereich tätig. „Ursprünglich<br />
habe ich eine Ausbildung zum Industriekaufmann gemacht,<br />
den Speditionskaufmann angehängt und bin bei einem Getränkeunternehmen<br />
gelandet“, erinnert sich der heute 46-Jährige an<br />
die Anfänge seiner beruflichen Karriere. Schankanlagen waren<br />
für ihn schon damals ein sehr interessantes Thema. So kam eins<br />
zum anderen und er absolvierte eine Weiterbildung im Schankanlagenwesen<br />
und in der EDV. Dann machte er seinen Diplombetriebswirt,<br />
begann Schankanlagenwartungen für große<br />
Brauereien durchzuführen und eigene Anlagen zu bauen. Nach<br />
zahlreichen Firmengründungen in den Bereichen Systemwartung,<br />
Hygieneartikel, Supplements und EDV-Systeme fand er<br />
schließlich den Weg in die Fitnessbranche. „Mittlerweile betreuen<br />
wir in Deutschland mehr als 5000 Fitnessstudios und im europäischen<br />
Ausland nochmals 3500 Stück, sind weltweit aufgestellt<br />
und haben eigene Niederlassungen in den USA“, berichtet<br />
Trugge stolz. Das Produktportfolio des Full-Service-Dienstleisters<br />
fängt bei der Getränketechnik an und hört bei der Objektplanung<br />
auf: „Wir sind der kompetente Partner, wenn es um<br />
die Ausstattung von Fitnessstudios im Hinblick auf Getränkeund<br />
Wasseraufbereitungstechnik, Kaffee- und Vendingsysteme<br />
geht“, sagt Thomas Trugge. Eigene EDV-Systeme für Fitness<br />
und Gastronomie sowie ein Wartungs- und Reinigungsservice<br />
runden das Dienstleistungsspektrum ab. Jede Beratung beginnt<br />
mit einer Bedarfsanalyse. „Denn jede Schankanlage wird individuell<br />
für den Kunden maßgeschneidert“, verdeutlicht Trugge<br />
den Vorteil seiner Anlagen, „und kann je nach Kundenwunsch<br />
auch nachträglich noch erweitert werden.“ So könnte der Käufer<br />
mit einem kleinen Wassersystem starten und dieses bis<br />
zum High-End-Modell aufrüsten. Die IQ-Schankanlagen mit<br />
Online-Streaming-Funktion, Wetteranzeige und integrierter<br />
Mitgliederverwaltung sind der ganze Stolz der Trugge Holding.<br />
„Ende 2021 kommt die fünfte Generation mit Sprachsteuerung<br />
auf den Markt“, stellt Thomas Trugge in Aussicht.<br />
CONCEPT M SPECIAL<br />
Fotos: © Aleksander Perkovic<br />
Schankanlage der IQ-Serie in vierter Generation<br />
Das Produktportfolio reicht von<br />
Vendingsystemen bis hin zu<br />
intelligenten Schankanlagen<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 75
OVERVIEW<br />
Das neueste Terminal von<br />
GANTNER arbeitet cloudbasiert:<br />
Alle Informationen werden<br />
direkt in die Cloud eingespeist<br />
und können von dort auch<br />
wieder abgerufen werden<br />
Zukunftsorientiert<br />
High-Tech-Lösungen für den reibungslosen und kontaktfreien Fitnessstudiobetrieb: Die<br />
Kernkompetenz von GANTNER Electronic Deutschland liegt in der Digitalisierung.<br />
Geschäftsführer Dirk Thomas gibt Einblicke in die Firmengeschichte und das Produktportfolio<br />
Als Pionier der berührungslosen Datenübertragung mittels<br />
RFID Technik wurde GANTNER Electronic mit Sitz in<br />
Nüziders in Österreich 1982 gegründet. „In den 90er Jahren<br />
haben wir uns dem Thema Zutrittskontrolle und Zeiterfassung<br />
gewidmet“, berichtet Dirk Thomas, Geschäftsführer der<br />
GANTNER Electronic GmbH Deutschland, „und haben angefangen,<br />
die Check-in-Counter der Fitnessbranche mit RFID<br />
Lesern auszustatten.“ Eine Revolution auf dem Fitnessmarkt.<br />
Getrieben vom Innovationsgeist war die deutsche Tochter der<br />
österreichischen Elektronikfirma schon bald eines der ersten<br />
Unternehmen, die sich mit der Entwicklung berührungsloser<br />
Schrankschlösser auseinandersetzte – und sicherte sich somit<br />
„Mit unseren Lösungen können Betreiber<br />
ihr komplettes Fitnessstudio digitalisieren“<br />
Dirk Thomas, Geschäftsführer der GANTNER Electronic GmbH Deutschland<br />
die Marktführerschaft. „Neben verschiedenen Arten von RFID<br />
Schlössern für den Umkleideschrank, darunter Batterieschlösser<br />
oder vernetzte Schlösser mit permanenter Stromversorgung,<br />
haben wir unsere Produktpalette von der Zutrittskontrolle<br />
über die Identifikation an Trainingsgeräten bis zur Integration<br />
von Cashless-Payment-Lösungen erweitert“, umreißt der<br />
54-jährige Geschäftsführer die gesamte Produktfamilie für den<br />
Fitnessbereich. Im eigenen Haus entwickelt und produziert ist<br />
sie durch ihre offene Schnittstelle mit jeder verfügbaren Verwaltungssoftware<br />
kompatibel. Kurz gesagt: Mit den Lösungen<br />
von GANTNER können Betreiber ihr Fitnessstudio komplett digitalisieren<br />
und alle Leistungen steuern, die reglementiert oder<br />
limitiert werden sollen. „Das macht uns einzigartig”, sagt Thomas.<br />
„Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern können wir mit<br />
unserer großen Produktfamilie alles bieten, was eine moderne<br />
Anlage braucht.” Kein Wunder, dass die digitalen Systeme<br />
mittlerweile in 60 Ländern vertreten und alleine in Deutschland<br />
mehr als 1500 Anlagen damit ausgestattet sind. Auch viele<br />
große Fitnessketten wie Fitness First setzen in ihren Anlagen<br />
weltweit auf die Systeme der Firma GANTNER, die im Oktober<br />
2020 von der SALTO Systems, einem weltweit führenden Anbieter<br />
von Zutrittssystemen, übernommen wurde.<br />
76<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Bedruckte und beleuchtete<br />
Stoffbespannungen sind<br />
gerade der letzte Schrei. In<br />
Kombination mit stylischen<br />
Donut-Leuchten (unten) verleihen<br />
sie jedem Trainingsbereich<br />
das gewisse Etwas<br />
Blendend<br />
Es werde Licht: Wenn es um Lösungen und Konzepte im Bereich der LED-Technik<br />
geht, sind Ullrich Anhalt und sein Unternehmen LED - Licht.Einfach.Durchdacht die<br />
perfekten Ansprechpartner. Sie lassen jedes Studio im richtigen Licht erscheinen<br />
CONCEPT M SPECIAL<br />
Fotos: © Aleksander Perkovic<br />
Als gelernter Bankkaufmann und studierter Betriebswirt mit<br />
der Fachrichtung Möbelhandel machte sich Ullrich Anhalt<br />
2007 selbstständig. Der Geschäftsführer der LED - Licht.Einfach.Durchdacht<br />
GmbH & Co. KG wollte seine Kreativität<br />
ausleben und hat sein Hobby zum Beruf gemacht „Ich komme<br />
aus einer Tischlerei-Familie”, berichtet der 64-jährige Unternehmer,<br />
„und habe Jahrzehnte lang Präsentations- und Studiokonzepte<br />
für den Möbelhandel entwickelt.”<br />
Der Umbruch in der Lichtbranche<br />
durch LED-Technologie weckte sein<br />
Interesse. So begann Ullrich Anhalt<br />
Raumkonzepte mit Displays, Beleuchtungssystemen,<br />
Wandbespannungen<br />
sowie LED-Rahmen zu konzipieren und<br />
legte damit den Grundstein für seinen<br />
heutigen Unternehmenserfolg. „Seit ich<br />
vor knapp fünf Jahren mit der Fitnessbranche<br />
in Berührung gekommen bin”,<br />
sagt er, „macht mir die Arbeit noch viel<br />
mehr Spaß.” Denn jedes Fitnessstudio<br />
sei ein Unikat und halte andere Herausforderungen<br />
bereit. Durch den Zusam-<br />
„Seit ich in der Fitnessbranche<br />
tätig bin, habe<br />
ich noch viel mehr Spaß<br />
an meiner Arbeit“<br />
Ullrich Anhalt, Geschäftsführer der<br />
LED - Licht.Einfach.Durchdacht GmbH<br />
menschluss mit seinen Netzwerkpartnern ist er heute in der<br />
Lage, seinen Kunden ein Komplettpaket zu schnüren. „Ich<br />
glaube, das war ein wichtiger Schritt”, erzählt er, „weil viele<br />
Kunden, gerade im Hinblick auf die Einrichtung, Wert darauf<br />
legen, alles aus einer Hand zu erhalten.” Das Produktportfolio<br />
seiner Firma beginnt bei der Fassade mit beleuchteten<br />
Schriftzügen und hört bei der Wandgestaltung im Inneren mit<br />
bedruckten und beleuchteten Stoffbespannungen<br />
sowie Deko-Elementen<br />
und Displays auf. „Wir fertigen alle Produkte<br />
passgenau an”, verspricht Anhalt,<br />
„und liefern auf Wunsch auch Motivvorschläge.”<br />
Mit seinen Lichtkonzepten<br />
gibt er Fitnessstudiobetreibern das<br />
nötige Werkzeug an die Hand, um bei<br />
den Trainierenden positive Emotionen<br />
zu erzeugen. Obwohl die bespannten<br />
Leuchtrahmen momentan der absolute<br />
Hit sind, hat Anhalt bereits das nächste<br />
Ass im Ärmel: „Digital Signage wird<br />
meines Erachtens, langfristig gesehen,<br />
die Zukunft sein.”<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 77
INTERVIEW<br />
Fünf Profis und eine Mission: Fitnessstudios<br />
zu neuem Glanz verhelfen. Gemeinsam sind<br />
sie ein unschlagbares Team<br />
Gemeinsame Ideale, Qualitätsansprüche und<br />
Vertrauen bringen zusammen, was zusammengehört:<br />
fünf Geschäftspartner, die Spitzenleistungen<br />
vollbringen. Im Interview erzählen sie, wie<br />
sich ihre Zusammenarbeit gestaltet<br />
Schnelle Eingreiftruppe<br />
Eigentlich heißt es immer: Viele Köche verderben den Brei.<br />
Betrachtet man das Erfolgsrezept von Jan-Erik Matthei, Dirk<br />
Thomas, Jens Schmidt, Ullrich Anhalt und Thomas Trugge,<br />
kommt man schnell zu folgendem Schluss: Diese Köche<br />
verbessern den Brei. Wobei der Brei in unserem Fall sinnbildlich<br />
für eine gelungene Fitnessstudio-Einrichtung steht.<br />
Ihr gemeinsamer Erfolg resultiert aus einem kompetenten<br />
Miteinander auf Augenhöhe, einer soliden Vertrauensbasis<br />
und einer gehörigen Portion Sympathie. Im gemeinsamen<br />
Interview kristallisiert sich ziemlich schnell heraus: Die fünf<br />
Geschäftspartner haben sich gesucht und gefunden! Jeder<br />
Einzelne bringt eine enorme Kompetenz aus seinem Fachgebiet<br />
mit. Geschickt gebündelt, macht sie das zu einem unschlagbaren<br />
Team.<br />
Was macht Sie zu besonders starken Partnern?<br />
Thomas Trugge: Wir sind die perfekte Mischung an Partnern,<br />
die seit Jahren im Fitnessmarkt zusammenarbeiten.<br />
Wir haben die absolute Kompetenz in Sachen Ausstattung,<br />
Böden, Möbel, EDV, Lese- und nicht zu vergessen Getränkesysteme.<br />
Wir wissen alle, wovon wir reden, weil jeder<br />
Einzelne bereits über zehn bis 20 Jahre Markterfahrung<br />
verfügt.<br />
Jan-Erik Matthei: Vom Prinzip ähnelt unser Modell einem<br />
Autokauf: Wenn ein Kunde zu uns kommt, weil er ein neues<br />
Fitnessstudio eröffnen will, fragen wir im Vorfeld ab, ob es<br />
einen Bedarf an Bodenbelägen gibt, welche Schlösser oder<br />
EDV verbaut werden sollen. Ob er selbst Ideen und Wünsche<br />
hat. Und natürlich wie das Budget aussieht.<br />
78<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
„Wir verkaufen unseren Kunden<br />
nur das, was sie wirklich brauchen<br />
– und zwar maßgeschneidert zu<br />
einem vernünftigen<br />
Preis“<br />
Foto: © Aleksander Perkovic<br />
Dirk Thomas: Dabei ist unser Ziel immer, dass unsere Kunden<br />
zufrieden sind und uns dementsprechend auch weiterempfehlen.<br />
Jens Schmidt: Dem kann ich mich nur anschließen und hinzufügen,<br />
dass alle Showroom-Partner sehr innovativ sind und<br />
wir uns dementsprechend hervorragend ergänzen.<br />
Jan-Erik Matthei: Zum Beispiel bieten wir unseren Kunden<br />
Produkte, die auch im Nachhinein erweiterbar und wandelbar<br />
sind, sodass sie über viele Jahre hinweg verwendet werden<br />
können. Ein gutes Beispiel ist die Wandgestaltung: Eine<br />
Tapete bleibt Minimum zehn Jahren an der Wand. Wenn ich<br />
mich einmal auf eine Steingestaltung festgelegt habe, klebt<br />
sie erstmal. Aber eine beleuchtete Rahmenbespannung kann<br />
ganz leicht viermal im Jahr ausgetauscht werden.<br />
Was zeichnet Ihr Netzwerk noch aus?<br />
Ullrich Anhalt: Wenn wir Termine zusagen, dann werden sie<br />
definitiv eingehalten. Ich kann mich darauf verlassen, dass jeder<br />
Showroom-Partner nicht nur zu 100 Prozent, sondern zu<br />
1000 Prozent für seine Kunden da ist: Wir verkaufen unseren<br />
Kunden nicht nur irgendwelche Produkte, wir sind auch nach<br />
Projektabschluss noch greifbar – zum Beispiel, wenn jemand<br />
Beratung braucht oder Fehler behoben werden müssen. Vor<br />
allem in der Fitnessbranche ist das nicht selbstverständlich.<br />
Wie läuft ein klassischer Kundentermin im Showroom ab?<br />
Dirk Thomas: Je nach Auftrag sind wir alle vor Ort oder gegebenenfalls<br />
nur einzelne Partner. Kunden, die sich erst mal<br />
grundsätzlich informieren möchten, berät Jan-Erik Matthei. Er<br />
kümmert sich um die Konzeption. Wenn zusätzlich über den<br />
Boden gesprochen werden soll, kommt beispielsweise Jens<br />
Schmidt dazu. So gestalten wir die Beratungsgespräche ganz<br />
individuell.<br />
Jan-Erik Matthei: Wenn Kunden am Wochenende einen<br />
Rundgang durch unseren Showroom machen möchten, treffen<br />
sie sich meistens mit mir und wir machen gemeinsam<br />
eine Bedarfsermittlung. Im Anschluss beginnt die Projektarbeit<br />
mit allen beteiligten Ansprechpartnern.<br />
Welche Benefits können Sie Ihren Kunden aufgrund Ihres<br />
Zusammenschlusses bieten?<br />
Dirk Thomas: Wenn man sich die Entwicklung der Fitnessbranche<br />
innerhalb der letzten 20 Jahre ansieht, merkt man<br />
schnell, dass wir uns in einem sehr dynamischen Markt befinden:<br />
angefangen beim klassischen Bodybuilding über die Erfolgsgeschichte<br />
von Premium Clubs mit Wellnessangeboten<br />
bis hin zum Discount. Betreiber müssen sich letztlich immer<br />
an den Anforderungen ihrer Mitglieder orientieren. Sie stehen<br />
vor der Herausforderung, Mitglieder zu binden und Neukunden<br />
zu gewinnen. Die Raumgestaltung spielt dabei eine große<br />
Rolle, vor allem im Hinblick auf eine emotionale Bindung.<br />
Wir kennen die Fitnessbranche und wissen, in welche Richtung<br />
sie sich entwickelt. Dieses Wissen lassen wir auch in die<br />
Entwicklung unserer Produkte einfließen.<br />
Ullrich Anhalt: Apropos Beratung: Wenn wir verschiedene<br />
Gestaltungsoptionen anbieten, haben 95 Prozent der<br />
Kunden Schwierigkeiten, sich etwas Konkretes darunter<br />
vorzustellen. Deshalb arbeiten wir mit Fotomontagen oder<br />
3D-Visualisierung. Auf dieser Basis können wir ganz genau<br />
aufzeigen, wo die Reise hingehen soll. Das gibt unseren Kunden<br />
Sicherheit. Raumgestaltung ist ein sehr kreativer Schaffensprozess.<br />
Das heißt, wir beginnen mit einem Projekt, aber<br />
das bedeutet nicht, dass es am Ende auch bei diesem einen<br />
Projekt bleibt. Oft ergeben sich weitere Teilprojekte oder sogar<br />
ein Großprojekt.<br />
Was macht Ihnen an der Zusammenarbeit mit den anderen<br />
Partnern besonders viel Spaß?<br />
Thomas Trugge: Die Offenheit. Ich weiß genau, mit wem ich<br />
es zu tun habe – alles Leute, die wissen, wovon sie sprechen.<br />
Das passt perfekt!<br />
Ullrich Anhalt: Wir haben ein schönes Miteinander, deshalb<br />
macht die gemeinsame Arbeit auch so viel Spaß.<br />
Jens Schmidt: Genau, der menschliche Faktor passt. Wir arbeiten<br />
Hand in Hand und setzen jedes Projekt gemeinschaftlich<br />
um. Das bereitet uns Freude – und diese Freude können<br />
wir unseren Kunden ebenfalls vermitteln. Deshalb ist unsere<br />
Zusammenarbeit auch so erfolgreich.<br />
Warum können Sie Kunden empfehlen, mit Concept M<br />
oder einem anderen Partner zusammenzuarbeiten?<br />
Thomas Trugge: Ganz einfach, weil die Qualität und die Beratung<br />
das Nonplusultra sind. Concept M und die anderen<br />
Kooperationspartner arbeiten auf dem gleichen Level wie wir.<br />
Sie verkaufen dem Kunden nur das, was er wirklich braucht –<br />
und zwar maßgeschneidert zu einem vernünftigen Preis.<br />
CONCEPT M SPECIAL<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 79
BEST PRACTICE<br />
Glanz & Gloria<br />
Umbauprojekt der Superlative: Meine SportZEIT<br />
Limburg. Inhaber Michael Och wünschte sich<br />
nichts Geringeres als einen Fitness- und Wellnesstempel<br />
der Superlative. Concept M und Partner<br />
halfen ihm dabei, diesen Traum zu verwirklichen<br />
Zeit für Sport. Zeit für Gesundheit. Zeit für Wellness. Zeit für Veränderung.<br />
Für Michael Och, Inhaber des Fitness- und Wellnesszentrums Meine<br />
SportZEIT Limburg, war 2020 die Zeit reif: „Ich wollte weg vom Discount<br />
und einen Ort erschaffen, an dem sich meine Mitglieder wohlfühlen“, erzählt<br />
er. In dem mehr als gelungenen Ergebnis spiegelt sich die perfekte<br />
Partnerwahl wieder: Och‘s langjähriger Freund und Unternehmensberater<br />
Jörg Hidding hatte ihm Jan-Erik Matthei und Concept M als vertrauenswürdigen<br />
Partner empfohlen. „Gleichzeitig hatte Jörg auch Jan-Erik geraten,<br />
mit mir zusammenzuarbeiten“, erinnert sich Michael Och. So entstand<br />
von Anfang an eine beidseitige Vertrauensbasis auf der ein konstruktiver<br />
Arbeitsprozess aufgebaut werden konnte. „Genauso ist Jan-Erik auch mit<br />
seinen Netzwerkpartnern vorgegangen“, erzählt Michael Och weiter.<br />
Als einen besonders wichtigen Part beschreibt er den Besuch des<br />
Showrooms in Wuppertal, „weil man sich dort direkt mit den Netzwerkpartnern<br />
Ullrich Anhalt, Thomas Trugge, Dirk Thomas und Jens Schmidt<br />
austauschen und sich verschiedene Design-Optionen ansehen konnte.<br />
Darunter Theken, Lichtanlagen, Wandgestaltungsoptionen, Getränkeanlagen,<br />
Spiegel, Tische und Stühle.“ Unter dem Motto „Alles kann, nichts<br />
muss“ haben Jan-Erik Matthei und seine Partner Michael Och dabei unterstützt,<br />
herauszufinden, wo die Reise von Meine SportZEIT hingehen soll.<br />
Basierend auf 3D-Entwürfen erweckten sie das gemeinsam erarbeitete<br />
Konzept zum Leben: den Eingangsbereich samt Theke und Bistro-Lounge<br />
mit Kaminwand, Umkleideräume und Schließsysteme, beleuchtete Wandelemente<br />
und Trainingsflächenabgrenzungen, Bodengestaltung sowie<br />
grüne Mooswände im five-Traingsbereich. Und setzten den<br />
Plan strukturiert um. „Mit welcher Erfahrung, Kompetenz und<br />
Leidenschaft alle zusammengearbeitet haben, hat mich begeistert“,<br />
schließt Michael Och sein Fazit. So konnte seine<br />
Vision einer Wohlfühloase in Limburg Realität werden.<br />
Partner auf Augenhöhe: Torsten<br />
Scheibel von Pavigym, Jan-Erik<br />
Matthei von Concept M, Michael<br />
Och von Meine SportZEIT und Jörg<br />
Hidding von Aktiv Consult (v. l.)<br />
„Ich wollte weg vom Discount<br />
und einen Ort erschaffen, an<br />
dem sich meine Mitglieder<br />
wohlfühlen“<br />
80<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Dank Concept M hat Michael Och die besten Partner für<br />
die Umsetzung seiner Vision und die damit verbundene<br />
konzeptionelle, architektonische und handwerkliche<br />
Gestaltung des Empfangsbereichs, der Lounge, des<br />
Trainingsbereichs und der Umkleide- bzw. Waschbereiche<br />
sowie Behandlungsräume von Meine SportZEIT<br />
gefunden. „Die Persönlichkeit und Erfahrung von Jan-Erik<br />
Matthei und seinen Partnern, ihre Referenzen, die Zuverlässigkeit<br />
und Verbindlichkeit, das Vertrauen, das Knowhow,<br />
der gute Ruf, die angegliederten Handwerksbetriebe<br />
und auch der eindrucksvolle Showroom haben mich<br />
beeindruckt“, schwärmt der Meine SportZEIT-Inhaber<br />
CONCEPT M SPECIAL<br />
Fotos: © Meine Sportzeit GmbH & Co. KG<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 81
VORSCHAU<br />
Erneut waren wir in ganz Deutschland unterwegs, auf der Suche nach den spannendsten<br />
Geschichten aus der Fitnessbranche. Und haben im Gespräch mit rührigen Unternehmern<br />
erfreut festgestellt, dass die Szene unverändert lebt und pulsiert<br />
NEWS<br />
Patrick Barthelmey<br />
(l.) und Florian<br />
Schmidt führen<br />
uns im brandneuen<br />
Showroom<br />
in Wenden den<br />
Böckelt Velus Jet vor<br />
BEST PRACTICE<br />
Michael Maute vom Fitness Rottweil<br />
schwört auf das Know-how von<br />
FAMOSO-Chef Reinhold Stärk (l.)<br />
IN THE CLUB<br />
peoples Fitness-<br />
Geschäftsführer<br />
Emanuel Bischof<br />
hat seinen Discounter<br />
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82<br />
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