die böckmann-brüder RepoRtage

RepoRtage
gilbert böckmann
Jahrgang 1960
„Gilly“ führt mit seiner
Frau Yvonne, die
selbst erfolgreich
S-Springen ritt, den
Springstall. Das Paar
hat zwei Kinder: Justus
studiert in Kuala Lumpur Wirtschaft,
Leoni geht zur Schule
und hat erste Turniererfolge in
Klasse E.
Böckmann hat beim damaligen
Bundestrainer Lutz Merkel in
Warendorf gelernt. Der Ausbilder
hat viele internationale
Erfolge aufzuweisen. In die
internationale Spitze drang er
u.a. mit dem von seinem Vater
gezogenen Hengst Cordalmé
vor. Außerdem hat er drei
Bundes champions geritten
Reiter wie Mario Stevens,
Rebecca Golasch und Cora
Ackermann-Ripke haben bei
ihm gelernt. Außerdem ist er
australischer Bundestrainer.
Er selbst trainiert schon seit
längerem mit Heinrich-Hermann
Engemann – „wir haben
uns immer schon gegenseitig
geholfen“.
www.gilbert-boeckmann.com
Ponyquadrille, Rabauken im Kinderzimmer (v.l.n.r.) und am
1. Mai mit Kutsche, Fahrrad und Vater Anton unterwegs.
Irgendwie sind sie alle
gleich. Brüder eben. Das
sieht man. eigentlich schon
auf den ersten Blick, oder
zumindest auf den zweiten. Natürlich
sind da Unterschiede –
der hagere gilbert, tönne, der
älteste, dessen Haarpracht schon
lange unter der Rubrik „gelockt,
aber recht übersichtlich“ geführt
wird. oder Klaus mit dem augenaufschlag,
der den Denker
durchscheinen lässt und
Roger, der nicht ganz so
schlank wie seine älteren
Brüder ist und der immer
etwas breitbeinig
dasteht mit
Gesucht und gefunden:
Die Stute No father‘s girl
ist das beste Pferd, das
Gilbert Böckmann je
geritten hat.
den Händen hinterm Rücken.
Wie ein Kapitän zu See, der auch
bei starkem Seegang auf Deck
steht. „Der Dicke“, sagen die Älteren.
„Ich bin der einzige, dessen
Bodymassindex höher ausfällt,
als bei den Models in Mailand“,
grinst der so gescholtene. Nach
47 Jahren steckt man so etwas
locker weg. Seine Wangen leuchten
dennoch etwas rot. Und die
anderen lachen. Das sind die
Momente, in denen sie sich
unwahrscheinlich ähnlich sehen.
So verschieden sie auch
sein mögen, die vier Brüder
aus dem kleinen Örtchen
Lastrup im Südoldenburgi-
schen, keine 50 Kilometer vor
der niederländischen grenze. Da
leuchtet etwas gemeinsames auf.
So wie bei den Bee gees mit ihren
Falsett gesängen.
Wobei das gesangstrio nur gesungen
hat. Das Böckmann-Quartett
ist entschieden vielseitiger. alle
waren im Busch unterwegs, bis
zu den Deutschen Meisterschaften.
tönne, der älteste, war sogar
Juniorenmannschafts euro pa -
meis ter. Roger, der jüngste, ist
dieser passion noch am stärksten
verbunden als Mitglied des
Vielseitigkeitsausschusses. Seine
Frau Simone, geborene Richter,
ist selbst „dicke piste“ geritten,