Kolumne Ihr Helmut Wichlatz „Ich glaub´, es geht schon wieder los“… … sang einst ein von mir insgeheim verehrter deutscher Schlagersänger. Seine lebensfrohen Worte kamen mir dieser Tage in den Sinn. Denn überall riecht es nach Aufbruch. Es wird geimpft auf Teufel komm raus und jede Woche bekommen wir Impfzahlen präsentiert, die diesen Geruch noch verstärken. Langsam dämmert uns, dass auch wir in absehbarer Zeit unsere beiden Pikse bekommen und dann ist alles wieder gut. Alles wird auf „Neuanfang“ gesetzt und wir tun so, als wären die Monate seit Februar 2020 nur ein Alptraum gewesen. Interessant ist die Frage, wie es weitergeht. Verfallen wir alle in den alten Trott? Alle paar Wochen mal nach Malle fliegen, um die Sau rauszulassen und ansonsten auf dem Sofa sitzen und vergessen, dass draußen gleich um die Ecke die Freiheit wartet, nach der wir uns noch vor ein paar Wochen gerade abends nach zehn so sehr gesehnt haben? Jetzt, wo man bald wieder kann, muss man ja nicht mehr. Es ist ja nur das Wissen darum, dass man könnte, wenn man wollte, welches wir voreilig mit „Freiheit“ verwechseln. An sich sollten Fallschirmspringen, Weltumsegelungen, das Erlernen längst vergessener Kampfkünste und Selbstfindung jeder Art boomen und abgehen wie Schmitz´ Katze. Denn davon haben wir doch alle monatelang geträumt. Als das „könnte, wenn ich wollte“ wegen der mehr oder weniger sinnigen Pandemiemaßnahmen nicht mehr ging, begann die Sehnsucht. Na, und die ist ja nun bald nicht mehr nötig. Ebenso das Durchpflügen wohnortnaher Naturgebiete oder das Anhäufen von Brotback-Mischungen und Toilettenpapier. Man muss auch das Positive sehen. Aber sonst? Seien wir ehrlich: Wahrscheinlich werden nicht mehr Leute in die Theater und Kinos gehen als vor Corona. Die Kleinkünstler werden weiterhin vor einem überschaubaren Publikum auftreten und die Gastronomie wird wieder von Monat zu Monat ums Überleben kämpfen. Die vielen neuen E-Bikes werden neben den abgemeldeten Wohnmobilen in den Garagen verrosten und die Naherholungsgebiete wieder den Schulklassen, Seniorengruppen und Familien vorbehalten sein. Es bleibt noch die Frage, was mit den vielen Hunden geschieht, die wir uns wegen Corona zugelegt haben. Überleben sie die Normalität oder werden sie zur Last? Fernreisen mit Hund kann man ja wirklich niemandem zumuten. Und überhaupt: Wenn man doch wieder einfach so nach zehn rausgehen kann (oder könnte, wenn man wollte), braucht man nicht mehr zwangsläufig einen Alibi-Hund. Sie haben es sicher bemerkt. Mich treibt die Sorge um, dass wir als Gesellschaft wieder so ignorant und konsumblind werden, wie wir es vor Corona waren. Es beginnt ja gerade jetzt schon durch die Diskussion über mehr Rechte für diese und weniger jene, obwohl nicht genug Impfstoff vorhanden ist, um aus jenen auch diese zu machen. Die Drängler drängeln schon wieder und mokieren sich über die, die vor ihnen geimpft werden könnten. Dabei haben sie es doch monatelang geschafft, mit Maske und Abstand zu anderen einfach mal das Richtige zu tun. Gut, das war aus Angst. Und angstbedingte Einsicht hält allem Anschein nach nicht so lange. Aber wenn man ehrlich ist, war es schon angenehm, dass einem nicht ständig jeder Dödel auf die Pelle gerückt ist. Was bleibt uns in Erinnerung, wenn wieder alles „normal“ ist? Ich werde die Solidarität und die verstärkte Bereitschaft zur gegenseitigen Rücksichtnahme und Fürsorge vermissen. Ich habe Menschen in Krisensituationen neu kennen und schätzen gelernt. Ich hoffe, Sie werden sich rückblickend auch an Gutes erinnern können. Die sternenklaren Nächte habe ich persönlich sehr geschätzt. Ebenso die Tatsache, dass Deutschland endlich mal seine ehrgeizigen Klimaziele erreichen konnte. Und weil Homeoffice neuerdings im deutschen Sprachgebrauch nicht mehr mit Faulenzerei und schönem Lenz assoziiert wird, werde ich vielleicht auf meine alten Tage endlich mein Büro und die zum Arbeiten notwendigen Dinge nach jahrelangem Gezerre angemessen steuerlich absetzen können. Zumindest dafür danke, Corona! Impressum Herausgeber & Verlag: <strong>GURU</strong> <strong>Magazin</strong> GmbH Zentrale Redaktionsanschrift: Heinz-Nixdorf-Str. 21, 41179 M´gladbach Redaktion: Fon: 02161.29998-504, Fax: 02161. 29998-554 www.guru-magazin.com redaktion@guru-magazin.com Geschäftsleitung: Volker Mevissen, Peter Wagner Redaktion: Peter Wagner (Chefredaktion und v.i.S.d.P.), Volker Mevissen, Kirsten Wirtz (Kultur), Luca Kindervatter Layout: Agentur NUVISTA Fotos: V. Mevissen, P. Wagner, Matthias Stutte, Dieter Wiechmann, fotolia.de, istock.com., Jörn Riewe, Maris Rietrums, H.J. U. M. 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