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Wissenschaftler untersuchen, ob die einst bei uns heimische ...

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ForscHungssäule saal 29<br />

Wiener brut<br />

Die türKentAUbe - in Wien ein stadtbekannter Anblick. Die Naturräume der Stadt Wien sind vielfältig: Vom Wienerwald<br />

im Westen über <strong>die</strong> Auwälder des Praters und der<br />

L<strong>ob</strong>au bis zu Trockenrasengebieten im Südosten bieten<br />

sie diversen Vogelarten ideale Lebensbedingungen. Die Vogelwelt<br />

Wiens ist auch so artenreich, weil <strong>die</strong> Stadt zwischen den Ausläu-<br />

DAs bUcH - „Die VogelWelt Wiens“ fern der Alpen und der Pannonischen Tiefebene im Osten liegt.<br />

Die ergebnisse einer mehrjährigen vogelkundlichen ras- Strengere EU-Bestimmungen führten 1998 zu einem neuen<br />

terkartierung wurden 2009 in „Die Vogelwelt Wiens - Atlas Wiener Naturschutzgesetz. Damals wurde in Wien von der MA<br />

der brutvögel“ veröffentlicht. Die detaillierte erfassung ergab 22 eine Bestandsaufnahme der Brutvögel im Stadtgebiet in Auf-<br />

115 Vogelarten, <strong>die</strong> regelmäßig in Wien brüten, 14 Arten, <strong>die</strong> trag gegeben. Denn <strong>die</strong> noch immer reichhaltige Natur Wiens<br />

möglicherweise in Wien brüten, sowie 29 Arten von ehemaligen täuscht darüber hinweg, dass <strong>die</strong> Landschaft in den letzten 150<br />

brutvögeln. Die Kartierung soll unter anderem als richtlinie für Jahren dramatische Veränderungen erfahren hat. Naturnahe Ge-<br />

<strong>die</strong> stadtplanung <strong>die</strong>nen, nicht nur um <strong>die</strong> gesetzlichen Auflagen biete wurden an den Stadtrand abgedrängt oder verschwanden.<br />

zum schutz der Vögel zu erfüllen, sondern auch um möglichst Viele Vogelarten sind stark gefährdet, weil geeignete Lebensräu-<br />

vielen Arten ein überleben in Wien zu sichern. me im Stadtgebiet verloren gehen. So hat <strong>die</strong> intensive Gartenund<br />

Grünflächenpflege zum Rückgang des Gartenrotschwanzes<br />

<strong>bei</strong>getragen, da alte Obstbäume, Sträucher und naturnahe Wiesen,<br />

<strong>die</strong> er unbedingt braucht, zunehmend weniger werden.<br />

Um Arten zu schützen, muss man wissen, wo sie früher lebten,<br />

wo sie heute vorkommen und warum sie aus ihren Lebensräumen<br />

verschwunden sind. Dazu können Wissenschafter wie Dr. Ernst<br />

Bauernfeind und Hans-Martin Berg aus der Vogelsammlung des<br />

NHM einen wichtigen Beitrag leisten. Die Beleg- und Datensammlungen,<br />

<strong>die</strong> oft Jahrhunderte zurückgehen, sind heute eine<br />

wichtige Basis für effektive Naturschutzar<strong>bei</strong>t. 1882 wurde <strong>die</strong><br />

erste „Vogelwelt Wiens“ von August von Pelzeln, dem damaligen<br />

Leiter der Vogelsammlung im NHM, federführend mitverfasst.<br />

Die wissenschaftliche Erfassung von Vogelarten im Freiland<br />

erfordert große Sachkenntnis, Erfahrung und spezielle Methodik:<br />

Vögel bekommt man oft nur kurz oder gar nicht zu Gesicht. Etwa<br />

zwei Drittel der Arten werden anhand ihrer Gesänge identifiziert.<br />

Der tUrMFAlKe - nur wer aufmerksam be<strong>ob</strong>achtet und<br />

Wiens Vögel bestmöglich zu schützen, ist das zentrale Anlie-<br />

lauscht, bekommt <strong>die</strong>sen bewohner Wiens zu gesicht.<br />

gen des Projekts „Brutvogelatlas“. Das große Me<strong>die</strong>ninteresse<br />

am Wiener Brutvogelatlas 2009 zeigte, wie sehr den Wienern ihre<br />

Vögel am Herzen liegen!<br />

8 NHM S Frühling 2011<br />

115 Vogelarten und bis zu 350.000 Brutpaare<br />

nisten Jahr für Jahr in Wien. 120 Jahre,<br />

nachdem <strong>die</strong> Vogelwelt Wiens zum ersten Mal<br />

wissenschaftlich erfasst wurde, hat Birdlife<br />

Österreich in Kooperation mit Mitar<strong>bei</strong>tern des<br />

NHM <strong>die</strong> Brutvögel Wiens neuerlich erh<strong>ob</strong>en. Die<br />

Ergebnisse dokumentieren vielfältige Veränderungen:<br />

Einige Vogelarten sind ganz aus der<br />

Stadt verschwunden oder sehr selten geworden,<br />

andere dagegen wurden erst während der letzten<br />

Jahrzehnte zu echten Stadtbewohnern.<br />

fotos: fotos: XXXXXXXXXXXXXX<br />

A. tHAler, c. rolANd

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