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Forderungspapier

Langfristiges Bestandskonzept für das Krankenhaus Ebern

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Forderungspapier der CSU OV Ebern/Jesserndorf.

Langfristiges Bestandskonzept für

das Krankenhaus Ebern


1

Forderung 1: Keine Schnellschüsse!

Die CSU Ebern fordert die Entscheidungsträger

dazu auf, keine vorschnellen Tatsachen zu

schaffen, die nur schwer rückgängig zu machen

sind!

Nicht erst durch die pandemiebedingten Auswirkungen

muss uns bewusst geworden sein, wie notwendig

eine - auch stationäre - Grundversorgung in

der Fläche ist.

Es ist davon auszugehen, dass dem Bereich der

staatlichen Krankenhausfinanzierung im neu zu

wählenden Bundestag eine besondere Bedeutung

zukommen wird.

Roland Engehausen, Chef der Bayerischen Krankenhausgesellschaft

geht in einem Interview vom

10.04.2021 davon aus, dass die Forderung nach

Vorhaltepauschalen für Krankenhäuser sehr wahrscheinlich

alle Parteien in ihren Wahlprogrammen

als Thema aufgreifen werden. (zit. nach Quelle

unten)

Diese Basisabsicherung der sozialen Daseinsvorsorge

durch eine Vorhaltepauschale könnte das Haus

Ebern in der jetzigen Form stärken!

Roland Engehausen, Bay. Krankenhausgesellschaft

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/

bayern/krankenhaeuser-grundversorgunglangfristig-finanzieren,SU5zZHW


2

Forderung 2: Perspektiven für das Stammpersonal!

Die CSU Ebern fordert die Entscheidungsträger

dazu auf, langfristige Perspektiven für das

Stammpersonal des Hauses Ebern IN Ebern zu entwickeln.

Die familiäre, flexible und menschliche Atmosphäre

ist die große Stärke unseres Hauses Ebern. Das

Spüren auch die Patienten. Hinter dieser warmen

Atmosphäre steht ein engagiertes Team.

Nur durch den täglichen Einsatz dieser Menschen

für uns als Patienten ist das hohe Ansehen des

Krankenhauses Ebern erreicht worden.

Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seit Jahren

und Jahrzehnten der Klinik treu geblieben.

Wir fordern bei allen vielleicht nötigen Umstrukturierungsmaßnahmen

den Menschen hinter jedem

einzelnen Arbeitsplatz im Blick zu haben und

einen adäquaten Arbeitsplatz weiterhin am Standort

Ebern vorzuhalten.

Außerdem sollten den aktuellen Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern Möglichkeiten kostenfreier Weiterbildungs-

und Umschulungsangebote unterbreitet

werden, um im Haus Ebern auch in anderen

Bereichen eingesetzt werden zu können.

Quelle: https://www.np-coburg.de Foto:

Christian Licha

Dies kann auch durch die Stärkung und Ausweitung

des medizinischen Spektrums am Hause Ebern umgesetzt

und realisiert werden.


3

ie CSU Ebern fordert die Entscheidungsträger

Ddazu auf, das MVZ Ebern langfristig zu stärken

und auszubauen.

Forderung 3: Stärkung des MVZ Ebern

Im Stadtgebiet Ebern befinden sich neben dem

größten Arbeitgeber des Landkreises viele weitere

Firmen - auch und v.a. aus dem produzierenden

Gewerbe und dem Handwerk.

Es ist notwendig, dass eine mindestens 16stündige

Notfallversorgung am MVZ Ebern gewährleistet

bleibt. Betriebsunfälle, aber auch Unfälle im privaten

Umfeld müssen weiterhin zuverlässig, täglich und

umfangreich notfallmäßig behandelt werden können.

Hierzu gehört auch eine bestehende Röntgendiagnostik!

Daher muss auch weiterhin sichergestellt sein, dass

durchgehend ein Durchgangsarzt am MVZ tätig ist.

5423 ambulante Fälle am Haus Ebern im Jahr 2020

zeigen die Notwendigkeit einer breiten Versorgung

mit Röntgendiagnostik im Haus Ebern.


4

Forderung 4: Ebern als Gesundheitszentrum stärken!

Die CSU Ebern fordert die Entscheidungsträger

dazu auf, das Haus Ebern langfristig als

Gesundheitszentrum zu sichern und weiter auszubauen.

Sollte es tatsächlich unumgänglich werden, zentrale

Abteilungen wie etwa die Chirurgie in Ebern

zu schließen, müssen bestehende Abteilungen zu

Gunsten des Hauses Ebern gestärkt werden.

Ausbau der Inneren Medizin (auch durch weitere

Belegbetten), Stärkung bzw. Erweiterung der Palliativabteilung,

Erhaltung des OP-Bereichs der Inneren

und Ausweitung des orthopädischen Angebots von

Prof. Dr. Hartwig seien hier nur exemplarisch genannt.

Die angedachte Erweiterung durch das Angebot

einer Kurzzeitpflege wird begrüßt.


5

Forderung 5: Ausbau der Palliativabteilung

Die CSU Ebern fordert die Entscheidungsträger

dazu auf, die Abteilung der Palliativmedizin zu

erweitern und mit weiterem Personal - evtl. durch

Umstrukturierungen zu besetzen.

„Seit Ende April 2012 gibt es im Haus Ebern der

Haßberg-Kliniken einen Palliativmedizinischen

Dienst, der dazu beiträgt, Menschen mit einer

schweren, unheilbaren Krankheit die letzten Tage,

Wochen oder Monate so lebenswert und angenehm

wie möglich zu gestalten. Umfassende Therapieangebote,

eine seelsorgerische Begleitung sowie

insbesondere eine spezielle pflegerische Betreuung

schaffen hierfür die Voraussetzungen.“ (der Homepage

Haus Ebern entnommen)

Sollte es tatsächlich unumgänglich werden, zentrale

Abteilungen wie etwa die Chirurgie in Ebern zu

schließen, fordern wir die Aufstockung der Bettenzahl

in der Palliativabteilung von derzeit 3 (4) auf

dann 16 Betten.

Hier kann ein über den Landkreis hinaus wirkendes

palliativ-medizinisches Angebot etabliert

werden.

Quelle: https://www.hassberg-kliniken.de/

fileadmin/_migrated/content_uploads/Broschuere_Palliativ_08_2013_01.pdf


6

Forderung 6: Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit

Die CSU Ebern fordert die Entscheidungsträger

dazu auf, die Öffentlichkeitsarbeit bzgl. des

Hauses Ebern auszuweiten.

„Reden Sie selbst, bevor andere über Sie reden!“

Dieser Grundsatz gilt für das Haus Ebern. Die teilweise

dramatischen Veränderungen im Gesundheitswesen

erfordern neue Strukturen und Strategien,

auch in Sachen PR. Unter dem einstigen

(Abrechnungs-)System konnten Krankenhäuser auf

Öffentlichkeitsarbeit und Marketing leicht verzichten.

Doch mit der Einführung neuer Vergütungsinstrumente

(Fallpauschalen, DRG) begann ein „Wandel

von einem Verkäufer- zu einem Käufermarkt“.

Die Krankenhäuser müssen sich dem Wettbewerb

um Patienten stellen, der über Kriterien wie Qualität,

Service, Spezialisierung oder Effizienz entschieden

wird.

Wie bereits an anderen Stellen zitiert genießt das

Haus Ebern in vielen Bereichen einen sehr guten

Ruf. Auch wird gerade die Arbeit des medizinischen

und pflegerischen Personals immer wieder positiv

herausgestellt.

Aber diese Stärken „verkaufen“ sich nicht von

selbst, sie müssen aktiv kommuniziert werden.

Zahlreiche Kliniken haben die Zeichen der Zeit

erkannt und nutzen die breite Klaviatur der Öffentlichkeitsarbeit,

bis hin zu Social Media.

Quelle: https://www.aerzteblatt.de/

archiv/168047/Kommunikation-Social-Media-auch-hierzulande-fuer-Krankenhaeuserattraktiv

Quelle: angelehnt und leicht verändert:

https://www.management-krankenhaus.de/

topstories/personal/oeffentlichkeitsarbeitim-gesundheitswesen


7

Forderung 7: Stärken bei Neueinstellungen nutzen

Die CSU Ebern fordert die Entscheidungsträger

dazu auf, die unbestrittenen Vorteile und Stärken

des Hauses Ebern bei anstehenden Neubesetzungen

von Arztstellen zu nutzen.

„Die übersichtliche, familiäre, flexible und menschliche

Atmosphäre ist die große Stärke im Krankenhaus

Ebern. Es gibt keine weiten Wege und keine

unnötig langen Wartezeiten, wohl aber eine rasche

Diagnostik, eine umfassende Therapie sowie ein

tägliches Gespräch der Patienten mit den zuständigen

Klinikärzten bis hin zu Oberarzt und Chefarzt.“

(zit. nach www.ethimedis.de)

Diese Stärken müssen auch bei der Akquirierung

von neuem Personal positiv in den Vordergrund

gestellt werden! Über dem Haus Ebern darf nicht

immer das „Damoklesschwert“ der Schließung

schweben. Medizinisches Personal lässt sich so nicht

gewinnen, sondern eher abschrecken.

Grundsätzlich muss für das Haus Ebern gelten:

Keine Vakanzen in medizinischen Bereichen! Frühzeitige

Neueinstellungen, bevor Stellen unbesetzt

bleiben!

Quelle:https://www.ethimedis.de/hassbergkliniken-haus-ebern


8

Forderung

8: Attraktivität des ländlichen Raumes erhalten

Die CSU Ebern fordert die Entscheidungsträger

dazu auf, den begonnen Weg der Staatsregierung

zur Stärkung des ländlichen Raumes nicht

durch die Schwächung zentraler Infrastruktureinrichtungen

zu gefährden.

Mit der Verlagerung der Landesbaudirektion nach

Ebern sollte auch ein Zeichen dafür gesetzt werden,

gleiche Lebensbedingungen für alle in ganz Bayern

zu schaffen. Davon sind wir noch immer weit entfernt.

Der ländliche Raum und damit auch das Stadtgebiet

Ebern ist von Zuzug abhängig bzw. muss versuchen,

den Wegzug gerade der jungen Generation zu begrenzen.

Neben einem breiten Bildungsangebot ist eine

wohnortnahe Gesundheitsversorgung aber ein

grundlegender Entscheidungsfaktor für junge Familien,

sich auf dem Land anzusiedeln.

Die Schwächung des Hauses Ebern hätte auch negative

Auswirkungen auf die Attraktivität Eberns

als Wohnort.

Stärkung des ländlichen Raumes!

Foto: https://www.ebern.de/index.php/tourismus-3


9

Forderung 9: Visionen entwicklen und zulassen!

Die CSU Ebern fordert die Entscheidungsträger

dazu auf, visionär zu denken und Positivbeispiele

„unorthodoxer“ Klinikfinanzierungen zu nutzen.

Viele v.a. kommunale Krankenhäuser sehen sich

ähnlichen finanziellen Herausforderungen gegenüber

wie die Haßbergkliniken.

Einige Kommunen und Sachaufwandsträger gehen

hier nun aber einen offensiven Weg bspw. des

Sponsorings. Hier wird die Privatwirtschaft gewonnen

und etwa bei der technischen Ausstattung

einbezogen.

Größere Firmen erkennen zunehmend den Wert der

betriebsnahen Gesundheits- und Notfallversorgung

und beteiligen sich an Kosten der Ausstattung.

Weiteres Beispiel: Die Vestische Kinder- und Jugendklinik

Datteln hat mit einem hauseigene

Fundraising-Team zur Finanzierung des Kinderpalliativzentrums

rund 6 Mio. € Spendengelder eingeworben.

So konnten über 95 % des Investitionsvolumens

aus Spendenmitteln finanziert werden.

Wäre eine Stelle für Sozialmarketing (Fundraising)

im Bereich der Gesundheitsversorgung nicht

denkbar?

Quelle:https://www.management-krankenhaus.de/topstories/gesundheitsoekonomie/fundraising-spender-sponsoren-und-dankbare-patienten

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