Der Dribbler – Ausgabe #002

FANCLUB NATIONALMANNSCHAFT: Der elitäre Zirkel WIR FÜR EUCH: SGWD spendet 300 Euro! TAKTIK: Das WM-System

Magazin

Das kultige

AUSGABE für Amateurfußballer

Dribbler

Der

Magazin

Calenberger Brau

..

+ Die Landliga:

Eine fiktive Idee

+ Interview

mit Sina

Schlösser

+ DFB: Zeit

für einen

Neuanfang!

SG DEGERSEN & WENNIGSEN

Bier-Pong

+ Unsere

Testspiele

AUSGABE #002

Champions

Alex & Alex

FUSSBALLKULTUR AUS DER LETZTEN LIGA!

Heimspielstätte der SGWD! Es ist vertraglich

festgelegt, dass die Heimspiele

der SG Degersen/Wennigsen in den Sommermonaten

(April bis Sept.) in Degersen

ausgetragen werden. Ob das ein Vorteil

ist? Von der Länge her, ja, aber sonst...

TOPSHOT

Heimbilanz der SGWD

4 Spiele (2S - 0U - 2N)

1:5 SpVg Hüpede-Oerie II

3:0 SV Weetzen III

1:5 VSV Hohenbostel II

3:2 SG Bredenbeck/Holtensen II

2 SG DEGERSEN & WENNIGSEN DAS KULTIGE MAGAZIN FÜR AMATEURFUSSBALL 3

Förderverein

Grundschule

Wennigsen

Ernst-Reuter

Grunfschule

Egestorf

Vorwort

Moin.

Im September – nach den Sommerferien – soll die neue Spielzeit

starten und wir dürfen aus mehreren Gründen gespannt sein.

INHALT

2 Top-Shot

5 Vorwort

KURZNACHRICHTEN

6 Profifußball

8 Amateurfußball

10 Unsere Liga – 4. KK

12 SG Degersen/Wennigsen

SPENDENALARM!

Insgesamt sind im Mai fast 50 Sportler für den

Spendenlauf der 1. Und 2. Herren des TSV Wennigsen

unter dem Motto „Wir für Euch“ an den Start gegangen

und haben insgesamt 2.962,1 km abgespult – Respekt!

Dass wir von der SG Degersen/Wennigsen dabei gar nicht

erst gefragt wurden, geschenkt. Sind wir doch eher die

Kategorie „Techniker“ auf dem Platz...

Da wir die Aktion aber gut finden, haben wir uns gedacht,

wir unterstützen die Schulen lieber finanziell, spenden

10 Cent für jeden Kilometer und lassen die anderen

laufen. Gesagt, getan. Wir rundeten die Summe noch

etwas auf und spendeten…

300Euro

#einfachmallaufenlassen #sitzenstattschwitzen

#diedrittehalbzeitistunsere #weilwireskönnen

1.) Welche Staffel haben wir erwischt? Wird es neue Gegner

geben? Bleiben die Staffeln klein? Wie verfährt der NfV?

2.) Wird die dritte Saison in Folge coronabedingt wieder

abgebrochen werden oder schafft man es, wieder sportlich

Entscheidungen zuzulassen? Was sind die Lehren aus der

Vergangenheit?

3.) Bei uns ist der SV Degersen diese Saison federführend,

deshalb gehen wir unter der SG Degersen/Wennigsen an den

Start. Bringen uns die Neuzugänge voran und können wir besser

abschneiden als zuletzt?

4.) Mehr Frauen im Fußball. Egal ob in gemischten Mannschaften

oder in Führungspositionen im Verband – wir haben ein wenig

recherchiert und möchten ihnen einen Plattform geben.

5.) Ernst oder Spaß? Googelt vorab das Wort „Fiktion“, damit wir

im Teil der Calenberger Landliga uns nicht missverstehen. Der

Ansatz darüber nachzudenken ist nicht verkehrt. Aber wir haben

keinerlei Interesse, unsere eigene Super League zu gründen.

Ihr merkt schon, es gibt wieder viel Lesestoff in dieser Ausgabe.

Amateure, Profis, Nationalmannschaft, Verband, EM, Frauen – wir

haben versucht wieder ein möglichst breites Spektrum

zusammenzustellen und freuen uns über jede Rückmeldung, die

wir zu dieser 2. Ausgabe bekommen

Ach eines noch:

Nach unserer Spende und dem ersten Mannschaftsabend

herrscht Ebbe bei uns. Eine Spende von Dir generiert Dir sogar

etwas Aufmerksamkeit, werbe hier im Online-Magazin für Dein

Unternehmen und tu (uns) Gutes damit. Wir freuen uns darüber.

Bis dahin,

ÜBER UNS

14 Testspielkalender

Reisen quer durchs Land

16 Alex & Alex

Bier-Pong-Champions

18 Statistik

Unsere Vorvorbereitung

20 Training

Passübung Tiki-Taka

22 Jenne‘s Kreuzverhör

Timo Volkwein

26 Mein Lieblingsverein

Hannover 96

28 Wer macht was?

Unsere Zuständigkeiten

THEMEN

30 Sponsoring

Eine alternative Idee

34 Calenberger Landliga

Unsere Gedanken dazu

38 Frauen & Männer

Interview mit Sina Schlösser

44 Neubeginn beim DFB

Was sich ändern muss

54 Denk nach!

Wusstest Du schon, dass...

56 Kritik am Präsidenten

Dr. Rainer Koch unter Druck

58 Der elitäre Zirkel

Fanclub-Nationalmannschaft

64 Taktik-Serie

Das WM-System

68 Die Gallier

TSV Havelse

DAS KULTIGE MAGAZIN FÜR AMATEURFUSSBALL 5

PROFIFUSSBALL - NACHRICHTEN

Fußballdaten

Bei StatsBomb 360 werden

für jedes Event die Positionen

aller Spieler im Bild und

die Räume gezeigt, was die

Analyse wesentlich vorantreibt.

So können nicht nur

Spieler am Ball analysiert

werden, sondern auch die

ohne Ball. Mitgründer Ted

Knutson sagt, sie haben ein

Programm entwickelt, dass

jede Aktion der Spieler in

Spiel und Training aufnimmt

und zur Auswertung bereithält.

Fußball 3.0 quasi.

Der tiefe Fall

135 Millionen Euro bezahlte

der FC Barcelona dem BVB

für die Dienste von Ousmane

Dembélé. Der mittlerweile

24-jährige fiel jedoch eher

durch Skandale, Faulheit

und Verletzungen auf. Ob er

einen neuen Vertrag bekommt,

nachdem er sich bei

der EM verletzt hat? Der

Wertverfall ist jedenfalls

enorm. Heutiger Marktwert:

50 Millionen Euro. Aus dem

Prädikat Weltklasse wurde

Dembélé zum Sorgenkind.

Für die Leidenschaft

Mittlerweile ist er 43 Jahre

alt geworden, doch ans Aufhören

ist nicht zu denken.

Stattdessen hat er die Liebe

zu seinem Heimatverein entdeckt.

Vor exakt 20 Jahren

ging er, um Titel zu gewinnen

und der beste Torwart des

Planeten zu werden. Jetzt

kehrt er zu seinem Heimatverein

Parma Calcio zurück.

Fußballromantiker freuen

sich mit Gianluigi Buffon.

Den Entschluss fasste die UEFA auf

Empfehlung der UEFA-Kommission für

Klubwettbewerbe und der UEFA-Kommission

für Frauenfußball. „Man kann

mit Fug und Recht behaupten, dass der

Heimvorteil heute nicht mehr so bedeutsam

ist wie früher“, sagte UEFA-

Präsident Aleksander Ceferin.

Früher reisten die Mannschaften noch

viel beschwerlicher als heutzutage,

auch waren Bälle, Plätze und Umgebung

nicht so einheitlich wie das mittlerweile

der Fall ist. Ceferin ergänzte:

„Die Auswärtstorregel ist ein fester Bestandteil

der UEFA-Wettbewerbe, seit

sie 1965 eingeführt wurde. Die Frage

nach ihrer Abschaffung wurde jedoch

in den letzten Jahren bei verschiedenen

UEFA-Treffen debattiert. Obwohl

es keine einhellige Meinung gab, haben

viele Trainer, Fans und andere Fußballinteressierte

ihre Fairness in Frage gestellt

und sich für die Abschaffung der

Regel ausgesprochen.“

Laut Ceferin wurden von vielen Seiten

diverse „Ungerechtigkeiten“ kritisiert:

„Insbesondere wenn in der Verlängerung

die Heimmannschaft mehr

hat die Auswärtstore

abgeschafft!

Tore erzielen muss, wenn die Gäste getroffen

haben.“

Deshalb hat das Exekutivkomitee der

UEFA entschieden, die Regel abzuschaffen.

Ceferin ist der Ansicht, dass

„ein Auswärtstor nicht mehr Gewicht

als ein zu Hause erzielter Treffer“ haben

sollte. Die Reaktionen der Netzgemeinde

dazu fallen unterschiedlich aus. Die

einen befürchten eine Häufung der auf

Sicherheit spielenden Mannschaften,

langweiliges Ballgeschiebe und mehr

Verlängerungen und Elfmeterschießen.

Die anderen loben den Fakt, dass man

nun zwingend gefordert ist, ein Tor mehr

zu schießen als der Gegner und dass

die „neue Regel“ das Weiterkommen

gerechter machen würde.

Wenn jetzt noch die CL-Reform rückgängig

gemacht, die Spiele in der Königsklasse

reduziert würden und man

gleich mit einer KO-Phase beginnen

würde, dann hätten die internationalen

Wettbewerbe wieder deutlich mehr

Charme. Zur Zeit ist die Ausweitung der

Wettbewerbe jedoch einzig und allein

eine Geldbeschaffungsmaßnahme der

großen europäischen Ligen.

Europapokal

Kannst Du Dich noch an frühere Zeiten erinnern? Damals, als

der SC Motor Jena 1961/62 in der 2. Runde des Europapokals

der Pokalsieger Dudelange mit 7:0 aus dem Stadion fegte?

Oder als der ruhmreiche 1. FC Magdeburg eben selbigen pokal

im 1974 gewann? Oder als Borussia Dortmund den ersten

internationalen Titel nach Deutschland holte (1966)? Wir stellen

uns jetzt einfach mal vor, es gäbe nur noch die Europapokale

der Landesmeister und Pokalsieger. Dabei sehen wir ein

interessantes Teilnehmerfeld. Wie der Fußball Europas wohl

aussehen würde, ohne die Kapitalisten der großen Ligen?

Europapokal

der Landesmeister

Nefci Baku (ASB)

RB Salzburg (AUT)

Club Brügge (BEL)

Ludogorez Rasgrad (BUL)

Slavia Prag (CZE)

Bröndby IF (DEN)

Manchester City (ENG)

LOSC Lille (FRA)

Bayern München (GER)

Olympiakos Piräus (GRI)

Ferenc. Budapest (HUN)

Maccabi Tel Aviv (ISR)

Inter Mailand (ITA)

Kairat Almaty (KAS)

Dinamo Zagreb (KRO)

Ajax Amsterdam (NED)

FK Bodø/Glimt (NOR)

Legia Warschau (POL)

Sporting Lissabon (POR)

CFR Cluj (RUM)

Zenit St. Petersburg (RUS)

Glasgow Rangers (SCO)

Roter Stern Belgrad (SER)

NS Mura (SLO)

Atlético Madrid (SPA)

Young Boys Bern (SUI)

Malmö FF (SWE)

Slovan Bratislava (SWK)

Besiktas Istanbul (TKR)

Dinamo Kiew (UKR)

Schacht. Salihorsk (WRUS)

FC Omonoia (ZYP)

#throwback

Europapokal

der Pokalsieger

Keshla FK (ASB)

Linzer ASK (AUT)

KRC Genk (BEL)

ZSKA Sofia (BUL)

Viktoria Pilsen (CZE)

Randers FC (DEN)

Leicester City (ENG)

Paris St. Germain (FRA)

Bor. Dortmund (GER)

PAOK Thessaloniki (GRI)

Ujpest Budapest (HUN)

Hapoel Tel Aviv (ISR)

Juventus Turin (ITA)

FK Astana (KAS)

Istra 1961 Pula (KRO)

Vitesse Arnheim (NED)

Viking Stavanger (NOR)

R.Tschenstochau (POL)

Sporting Braga (POR)

Univ. Craiova (RUM)

Lokomotive Moskau (RUS)

FC St. Johnstone (SCO)

Partizan Belgrad (SER)

Olympia Ljubljana (SLO)

FC Barcelona (SPA)

FC Luzern (SUI)

Hammarby IF (SWE)

MSK Zilina (SWK)

Antalyaspor (TKR)

Sorja Luhansk (UKR)

BATE Baryssau (WRUS)

AEL Limassol (ZYP)

Kein Hit

Bei der letzten Europameisterschaft verzückten

die englischsprachigen Teilnehmer mit kreativem

Liedgut. Wisst ihr noch, Will griggs on fire

oder Don‘t take me home der Waliser? Und bei

der EM 2021? Da ist vollkommen tote Hose.

Ob das jetzt an den überschaubaren Leistungen

auf dem Platz lag, dem Vorfall mit Eriksen

zu Turnierbeginn, der Austragung in so vielen

verschiedenen Ländern oder allgemein an der

Coronapandemie – man weiß es nicht.

Aber was ist hängen geblieben? Blickt man

auf verständliche Texte, dann waren es die

Schotten nach der erfolgreichen Quali für die

EM. Ob No Scotland, no party oder der Disco-

Hit Yes Sir, I can boogie – man konnte es aus

zehntausenden Kehlen beim Gastspiel in London

hören, wo die Schotten als reise- und trinkfreudige

Sangeskünstler ihrem Ruf alle Ehre gemacht

haben. Highlight waren aber die Dänen

beim letzten Vorrundenspiel gegen Russland,

als sich das ganze Stadion den WM-Song von

1986 und ein langsames, aber lautes vi er røde,

vi er hvide, vi står sammen, side om side durch

das Stadion Parken schmetterte. Bedeutet

übersetzt so viel wie wir stehen zusammen in rot

und weiß

Einen Hit suchte

man diese EM

vergeblich!

#noscotlandnoparty


AMATEURFUSSBALL - NACHRICHTEN

NEUE SITZSCHALEN

Der FC Eldagsen hat die Corona-Zwangspause

genutzt

und bietet seinen Zuschauern

80 überdachte Sitzplätze

an. Darüber hinaus wurden

kiesbestreute Wege mit Platten

befestigt, um die Barrierefreiheit

für alt und jung zu

erhöhen. Zu Gute kam ihnen

dabei finanzielle Zuwendungen

von der bekannten Sozialorganisation

„Aktion

Mensch“ des ZDF.

GEHRDEN INVESTIERT

Das Halbrund im westlichen

Bereich hinter dem A-Platz

soll beim SV Gehrden eine

multifunktionale Fläche werden,

dort können dann Korbball,

Volleyball oder Fußball

auf einem Kleinspielfeld gespielt

werden. Kostenpunkt

des Vorhabens? Rund

100.000 Euro. Dabei soll der

Regionssportbund helfen.

„Wir werden alle Fördermöglichkeiten

prüfen“, sagt Vorstandssprecher

Rolf Meyer.

Den Rest der Kosten muss

die Stadt übernehmen.

KEINE AUSTRITTE

Beim Heimatverein Hendrik

Weydandts gibt es trotz Corona

keine Austrittswelle. Die

Zahlen blieben stabbil, berichtete

man via Zoom.

Haruna

Sadique

Den kennen wa doch?! Ja richtig, der hat Ostermontag

2016 noch in der 4. Kreisklasse auf Wenigsens roter

Erde gekickt. Jetzt ist er auf Vereinssuche...

Nach seiner Rückkehr aus Ghana ist

Sadique Haruna auf Vereinssuche. Der

36-jährige, der unter Lennart Wrobel

noch für Wichtringhausen in der 4. KK

aktiv war, sucht eine neue Herausforderung.

Gerüchteweise wird er für den

Bezirksliga-Kader der Egestorfer Reserve

eingeplant, wo er mit Adrian Alexa

auf einen alten Weggefährten aus

Hohenbostler Zeiten trifft. Ist die Bezirksliga

nicht etwas zu hoch gegriffen?

Er selbst traut sich den Schritt zu:

„Ich denke, ein paar Jahre kann ich

trotz meiner 36 Jahre noch auf diesem

Niveau spielen. Meine Beine und mein

Körper sind noch genau so fit wie früher,

als ich noch ein junger Spieler

war.“

Den kennen wa doch?!

Vor fünf Jahren war Haruna zwar auch

schon im gehobenen Alter, spielte damals

aber noch für den SV Wichtringhausen

unter Lennart Wrobel. Der heutige

Volksbank Sportpark am Elan war

da noch ein Traum roter Erde und nach

Toren von Hitzschke, Krüger und Fabi

Winkler (siehe Foto) führte die Dritte

zur Pause 3:1. Am Ende siegte jedoch

Wichtringhausen, denn in der letzten

Spielminute wurde besagter Haruna

allein auf die Reise zum Wennigser Tor

geschickt. Haruna blieb cool, umkurvte

Wasner im Gehäuse Wennigsens

und vollendete zum 3:4 für die Gäste.

Immerhin 16 Zuschauer waren Zeuge

dieses torreichen Spiels – damals noch

in der letzten Liga, 4. Kreisklasse.

TSV Wennigsen III - SV Wichtringhausen 3:4 , HZ: 3:1

Zuschauer: 16 Datum: 29.3.2016 - Ostermontag

Kader: Dennis Wasner, Fredrik-Martin Ast, Sven Huppert/46. Benedikt von

Pappenheim, Krister Sanvoss, Maximilian Oblonczek/58. Jonay Miezal, Sascha

Krüger/58. Timo Lauenstein, Tobias Lauenstein/72. Jan Dochow, Fabian Winkler,

Bjarne Zander, Domenik Hitzschke, Stefan Zander.

Tore: 1:0 Domenik Hitzschke/11. Min., 1:1 Konrad Bild/ 29. Min., 2:1 Sascha Krüger

40. Min., 3:1 Fabian Winkler/42. Min., 3:2 Konrad Bild/66. Min., 3:3 Alexander Flohr

88. Min., 3:4 Sadique Haruna/90. Min.

Kabine!

Neue

Nach etwas Verzögerung von rund einem Jahr hat die

1. Herren des TSV Wennigsen ihre Kabine fast fertig.

Die Ursprungsidee war, innerhalb der

Sommerpause die Kabine der ersten

Herrenmannschaft des TSV Wennigsen

zu modernisieren. Dazu hat man sich

nach Vorbild zahlreicher Profimannschaften

einen eigenen Plan gemacht

und die Präsentation war vielversprechend.

Nach dem Entkernen der alten

Kabine musste man jedoch zahlreiche

Unwägbarkeiten in Kauf nehmen und

sich von der Grundidee verabschieden,

dennoch lassen Bilder aus den sozialen

Medien erahnen, dass die neue

Kabine ein wahres Prachtstück geworden

ist. Der Boden ist neu, die Holzvertäfelung

weg und man darf gespannt

sein, wie sie final denn aussehen

wird. Das alles hat die Mannschaft

aus eigenen Mitteln finanziert und dafür

sei an dieser Stelle großes Lob angebracht!

Auch wenn es länger gedauert

hat, es zeigt, mit wieviel Herzblut

die Kicker zu ihrem Verein stehen. In

ihrer Freizeit haben sie unzählige Stunden

geschuftet und das Ergebnis kann

sich allemal sehen lassen.

INTERVIEW

SPERREN GEPLANT!

Wer kennt es nicht? Maulwürfe

und Wühlmäuse untergraben

Sportplätze und

können zu schweren Verletzungen

beitragen. Um der

Ausbreitung der kleinen Tiere

Einhalt zu gebieten hat die

Stadt Ronnenberg im Haushaltsplan

17.000 Euro berücksichtigt,

um in Ronnenberg

Maulwurfsperren zu errichten.

Dasselbe soll 2022

in Weetzen und 2023 in

Ihme-Roloven geschehen.

Keine Probleme im Kampf

gegen Maulwürfe hat man

indes beim VSV Benthe, wo

die Kampfbahn frei von lästigen

Untergrabungen ist.

TSV-VIP-Plätze

Im Volksbank Sportpark

wurden in der Sommerpause

16 Sitzschalen montiert, die

fortan als VIP-Plätze gelten.

Interessierte müssen sich

dabei an den TSV-Vorstand

oder den Förderverein des

TSV Wennigsen wenden.

Public Viewing

Mehrere tausend Euro hat

der SV Degersen während

der EM 2021 eingenommen,

als sie Live-Übertragungen

auf dem Sportplatz anboten.

8 SG DEGERSEN & WENNIGSEN


AMATEURFUSSBALL - 4. KREISKLASSE, STAFFEL 7

Die Lage der Liga

Bald soll es auch in der letzten Liga wieder um Punkte gehen. Grund genug,

eine Ikone der letzten Liga zu interviewen. Wir sprachen mit Matthias

Mensing, Trainer des SV Mittelrode.

Dank vier Toren von

Stürmer Patrick Geider

konnte die SG

Wennigsen/Degersen

letzte Saison mit 5:3 beim

SV Mittelrode gewinnen.

Nein, es ist nicht Mittelerde,

auch wenn ein alter Ofen in

der Umkleide und keine vorhandenen

Duschmöglichkeiten

vielleicht ein wenig an

eine andere Zeit erinnern.

Es ist ein kleiner Ortsteil von

Springe mit etwas weniger als

300 Einwohnern, es gibt einen

kleinen Sportverein und eine

Herrenmannschaft sowie eine

Facebookseite, die super gepflegt

wird und wo u.a. Edelfan

Alexander Graf von Perponcher-

Sedlnitzky (wohnhaft in Frankfurt/Main)

auf dem Laufenden

gehalten wird. Grund genug,

um mal eine Brieftaube hinter

den Deister zu schicken und

Coach Mensing die eine oder

andere Frage zu stellen. Sie

schaffte sogar den Weg zurück,

hier ist das kleine Interview:

Hallo Matthias,

endlich sind die Inzidenzen

Oben Bayern-Fan

und Trainer des

schwarz-gelben

SVM. Ironie des

Schicksals...

gesunken! Diie Jungs dürfen

wieder auf den Platz. Wie

war die Zeit für Dich ohne

Fußball und wie groß ist die

Vorfreude auf die neue

Spielzeit?

Mensing: „Der Fußball hat mir

persönlich schon gefehlt, gerade

die dritte Halbzeit. Man hat

neue Hobbies entdeckt, ich war

z.B. viel beim Geocaching oder

Rad fahren. Die Familie braucht

ja auch mal Ruhe vor mir. Jetzt

freue ich mich erstmal die ganzen

Jungs wieder beim Training

zu sehen.“

Vergangene Spielzeit standet

ihr nach 6 Spieltagen

auf Platz 5. Haben Euch

Spieler verlassen? Konnten

Neuzugänge gewonnen

werden? Und gibt es schon

Saisonziele für die neue

Spielzeit?

Mensing: „Und wir hatten sogar

Tuchfühlung nach ganz

oben! Die Mannschaft bleibt

so zusammen wie sie ist. Nur

leider sind wir alle wieder ein

Jahr älter geworden, es gibt

lose Gesprächen mit zwei, drei

möglichen Neuzugägngen.

Das ziel ist immer das gleiche,

Spaß am Spiel und so viele

Punkte wie möglich.“

Du hast uns ja u.a. dafür kritisiert,

dass wir uns aus dem

Topf von Wennigser und Degerser

Spieler bedienen

können. Muss der NfV dem

einen Riegel vorschieben

und wie sähe eine Lösung

deinerseits aus?

Mensing: „Nein, ich hatte nicht

Euch kritisiert, ihr habt Euch ja

im Rahmen der Regeln verhalten!

Ich habe diese Regeln kritisiert,

dass es dort in der 4. KK

dann eine SG gibt die sich aus

allen Senioren und Ü-Mannschaften

BEIDER Vereine bedienen

kann, sofern die Jungs frei

sind. Ich muss hingegen auch

gucken wie ich spielfähig bin.

Die kleinen Vereine sind doch

so benachteiligt. Im Spiel gegen

uns war Euer entscheidener

Mann einer, der sonst eher nicht

4. KK spielt (das Ding habt ihr

im übrigen auch verdient gewonnen).

Ich denke für solche

Spielgemeinschaften sollte es

Regeln geben, vielleicht das

eine Spieleriste die vor Saison

abgegeben werden muss oder

das sich der Spieler erstmal

festgespielt hat.“

Wie schwer ist es, bei einem

Verein wie Mittelrode

jedes Jahr aufs Neue einen

Kader zusammenzustellen,

ohne auf andere Mannschaften

wie zB in Wennigsen

oder Degersen zurückgreifen

zu können?

Mensing: „Wir denken immer

von Jahr zu Jahr. Wir sind ein

eingeschworener Haufen, der

aber im Schnitt immer älter

wird. Wer uns verlässt, der tut

dies ohne Groll. Wenn Du aber

noch ein paar Jungs übrig hast,

die auch gern mal ein Pils nehmen,

die können gern zu uns

kommen... (lacht)“

Mittelrode ist auch ein bißchen

kultig, schließlich vermisst

man Duschen, dafür

hat man aber einen Ofen in

der Kabine. Gibt es von

Vereinsseite Sanierungsmaßnahmen

oder etwaige

Unten Katze Mensing

war in seiner

aktiven Zeit als

Elfmeterkiller in

der Tagespresse

bekannt.

Bauvorhaben für die nahe

oder ferne Zukunft?

Mensing: „Die Kabinen wurden

von fleißigen Mitspielern

in der Corona-Pause gestrichen

und renoviert. Als man

die Wiese in den 50er Jahren

zum Sportplatz gemacht hat,

wurde kein Strom und Wasseranschluss

gelegt. Das kann

heute keiner mehr bezahlen.

Unser Flulicht läuft über einen

Generator und geduscht werden

kann im Dorfgemeinschaftshaus!“

Glaubst Du, dass die kommende

Saison mal wieder

„normal“ beendet werden

kann oder hast Du angesichts

der Erfahrungen der

letzten zwei Saisons deine

Zweifel?

Mensing: „Ich glaube dass wir

diese Saison zu Ende spielen

können. Im Herbst werden fast

alle geimpft sein. Wir sind draußen

und nicht in Hallen, ich

denke das sollte man auch bedenken.“


KURZNACHRICHTEN

Bisher ohne

Saisonziel

Die SG Degersen/Wennigsen ist in die Vorbereitung

gestartet und das Pensum ist außergewöhnlich!

Seit dem 28.5.2021 befindet sich die

Mannschaft der SG Degersen/Wennigsen

wieder auf dem Platz. Während im

Juni die Vorvorbereitung im Volksbank

Sportpark auf dem Kunstrasenplatz

des TSV Wennigsen stattfand, ist man

ab Mitte Juli wieder Nutzer des Degerser

Sportplatzes. Der Vertrag besagt,

dass in den Sommermonaten (April,

Mai, Juni, Juli, August, September) der

etwas eigenwillige Platz die Heimstätte

der SG ist. Da passt es ja auch, dass

für die Spielzeit 2021/22 der SV Degersen

federführend ist und man in der

neuen, bevorstehenden Saison als

SG Degersen/Wennigsen auf dem

Spielberichtsbogen erscheint.

Um das gute Wetter und die niedrigen

Inzidenzen bestmöglich zu nutzen

hat Trainer Dennis Wasner insgesamt

neun Testspiele organisiert – quer durch

die Republik. Nach dem 8. Platz im Vorjahr

möchte man sich verbessern, das

Duo um Mähler und Wasner hat aber

kein Saisonziel ausgegeben. „Der Spaß

soll bei allen im Vordergrund stehen“,

so Wasner, „da wollen wir keinen Druck

aufbauen.“ Nach der langen Pause ist

es beiden wichtig, dass man nach und

nach wieder in einen Rhytmus kommt.

Drei Borussen für die SG

Rückkehrer Sascha Krüger

hat nach seinem Gastspiel

bei Borussia Empelde II

Heimweh bekommen und ist

zurück an den Deister gewechselt.

Mit im Schlepptau

hatte er zwei weitere Borussen,

die fortan die SGWD unterstützen.

Herzlich Willkommen

Amjad Alhakim und

Thomas Rockel!

Ab in die Kreisliga!

Unser Torhüter Julian Bosch

stellt sich in der kommenden

Spielzeit der Herausforderung

und hütet wieder das

Tor der 1. Herren des TSV

Wennigsen. Trainer Jan

Bornschein rief und „Juli“

möchte noch einmal die Herausforderung

suchen. Wir

wünschen viel Erfolg!

Wiesel-Cup

findet dieses Jahr nicht statt!

Aufgrund der letztjährigen Erfahrungen mit der

Gemeinde Wennigsen und den damit verbundenen

Unsicherheiten haben wir uns dazu entschieden,

2021 den beliebten Wiesel-Cup nicht auszutragen.


SAISONVORBEREITUNG

Testspielkalender

Die SGWD wird in diesem

Sommer mehr als 2.300 km

zurücklegen. Acht der neun

Testspiele sind auswärts angesetzt

- es geht nach Norden

ins schöne Hamburg, in

den Osten nach Dresden

und auch tief in den Westen

an die niederländische Grenze.

Erfahrungen, die wir normalerweise

nicht machen.

Aber Spaß wollen wir haben.

SONNTAG, 4.7.2021

(A) SC Hemmingen-W. IV

15.00 Uhr

SONNTAG, 11.7.2021

(A) SV Ihme-Roloven III

11.00 Uhr

SAMSTAG, 17.7.2021

(A) SG Kirchwehren/Lath. II

14.00 Uhr

Sonntag, 1.8.2021

(A) SVD Auhagen

4. Kreisklasse, Schaumburg-Nord

Treffen: 10:00 Uhr

Anpfiff: 12:00 Uhr

Rückkehr: 17:00 Uhr

32 km

Sonntag, 23.8.2021

(A) Victoria Hamburg VIII

Kreisklasse B, Hamburg

Treffen: 7:30 Uhr

Anpfiff: 11:00 Uhr


200 km

Samstag, 17.7.2021

(A) SG Kirchwehren/L. II

4. Kreisklasse, Region Hannover

Treffen: 12:30 Uhr

Anpfiff: 14:00 Uhr


12 km

16 km

Sonntag, 4.7.2021

(A) SC Hemmingen/W. IV


Treffen: 13:30 Uhr

Anpfiff: 15:00 Uhr


Sonntag, 29.8.2021

(H) SC Elite IV


Treffen: 10:00 Uhr

Anpfiff: 11.30 Uhr

SONNTAG, 25.7.2021

(A) SV Marienberg II

13.30 Uhr

SONNTAG, 1.8.2021

(A) SVD Auhagen

12.00 Uhr

Sonntag, 8.8.2021

(A) BSV Heeren 09/24 III

Kreisliga D, Unna-Hamm

Treffen: 8:00 Uhr

Anpfiff: 11:00 Uhr


180 km

9 km

Sonntag, 11.7.2021

(A) SV Ihme-Roloven III


Treffen: 9:30 Uhr

Anpfiff: 11:00 Uhr


Samstag, 14.8.2021

(A) FSV Lok Dresden III

1. Stadtklasse, Dresden

Treffen: 5:30 Uhr

Anpfiff: 12:00 Uhr

Rückkehr: Sonntag

SONNTAG, 8.8.2021

(A) BSV Heeren 09/24 III

11.00 Uhr

380 km

SAMSTAG, 14.8.2021

(A) FSV Lok Dresden III

11.00 Uhr

SONNTAG, 22.8.2021

(A) Victoria Hamburg VIII

11.00 Uhr

340 km

Sonntag, 25.7.2021

(A) SV Marienberg II

Kreisliga D, Heinsberg

Treffen: 7:30 Uhr

Anpfiff: 13:30 Uhr


SONNTAG, 29.8.2021

(H) SC Elite IV

11.30 Uhr


MANNSCHAFTSABEND

Bier-Pong

Champions

Wenn zweisich freuen

und der Trainer nur

aufs Smartphone schaut.

Alex & Alex

Bestes Wetter,

prominente Gäste.

Wenn die Coolness

über das Ergebnis

hinwegtäuscht...

SPIELPRINZIP

6 TREFFER BIS ZUM SIEG!

Um zu gewinnen musste man so schnell

wie möglich die 6 Becher der Gegner treffen.

Entsprechend wurden die Ergebnisse

wie Tennisergebnisse notiert. Dazu gab

es ein Zeitlimit von 20 Minuten pro Partie,

sodas es auch zu Remis kam. Es fanden

sich sechs Teams, die in einer Hin- und

Rückrunde gegeneinander antraten. Das

Gewinnerteam bekam die Siegprämie

on Höhe von 20 Euro, die Titelverteidiger

traten dieses Jahr nicht an und überließen

dem Rest das Feld. Freddy Liecker - zusammen

mit Florian „Fuxi“ Werner Vorjahressieger

- zeichnete sich bei Streitfragen

als Schiedsrichter aus.

Platz 2 für unseren

neuen Stammtorwart

Pavel.

PLATZIERUNGEN

1. PLATZ

Alex Becker & Alex Dochow

18 Punkte

58 : 40 Treffer

Differenz + 18

2. PLATZ

Jan Dochow & Dennis Wasner

13 Punkte

47 : 47 Treffer

Differenz + 0

Alex & Alex sind die Bier-Pong Champions 2021.

Beim ersten Mannschaftsabend der Saison holten sie

sich den Titel – Ehre wem Ehre gebührt!

Nur bei einer Partie

zogen sie den Kürzeren,

die restlichen

Duelle konnte sie für

sich entscheiden. Bei insgesamt

10 Begegnungen einen

beeindruckende Quote.

Größter Vorteil von beiden war

die doch recht hohe Trefferquote

und s.g. Aufsetzer, die

entsprechend doppelt zählten.

Gegen die beiden war

an dem Abend kein Kraut gewachsen.

Auf Platz 2 folgte das Duo

Jan „Pavel“ Dochow und Dennis

Wasner, die zwischen Himmel

und Hölle schwankten, am

Ende aber noch entscheidende

Punkte machten, um sich von

Oben Beim Losen

der Teams kam es

zu dem Zufall,

dass die Namensvettern

Alex und

Adrian jeweils ein

Team bildeten.

der Konkurrenz abzusetzen.

Julien Mähler wurde Dritter.

Sein anfänglicher Partner war

Jendrik Suhr, der wurde von

Maurice Redecke ersetzt, der

wiederum von Jens Rachfahl

ersetzt wurde. Klar, dass bei

derlei Wechselspielchen man

nicht aufeinander abgestimmt

war.

Adrian & Adrian belegten

einen Platz

Liecker und Theobald

fühlten sich

in der Zuschauerrolle

auch wohl!

Mähler, Suhr und

Redecke in Aktion.

3. PLATZ

Julian Mähler & Komparsen

8 Punkte

48 : 45 Treffer

Differenz + 3

4. PLATZ

Adrian Siegert & Adrian Stegen

8 Punkte

52 : 53 Treffer

Differenz - 1

5. PLATZ

Christian Strietzel & Timo Volkwein

8 Punkte

46 : 50 Treffer

Differenz - 4

6. PLATZ

Nico Geveke & Ronny Ruttke

5 Punkte

38 : 54 Treffer

Differenz - 16

16 SG DEGERSEN & WENNIGSEN im Mittelfeld.


STATISTIK

Nerds

Für

Die Vorvorbereitung hat begonnen und die Trainer

der Spielgemeinschaft konnten wieder so einige

interessante Statistiken zu Tagen fördern. Wir sind

halt eine echte Kreisklassentruppe ...

Ø Gewicht der Mannschaft 93,7 KILOGRAMM

Siegert, Adrian 126,7

Mähler, Julian 122,6

Dochow, Jan 119,6

Ruttke, Ronny 113,1 - 0,2

Redecke, Maurice

108,6 + 5,0

- 3,8

+ 4,9

+ 15,9

GEWICHT

Zuletzt haben sich die

Spieler im Oktober 2020

auf die Waage gestellt.

Grund genug, gleich in

der ersten Trainingswoche

nach mehr als sechs

Monaten Pause mal zu

vergleichen!

Bähre, Jan

108,4

- 3,2

Ewald, Fabian

105,4

NEU

Anzahl Spieler

TRAININGSBETEILIGUNG

Seit Ende Mai trainiert die SG Degersen/Wennigsen wieder auf dem Kunstrasenplatz im Volksbank Sportpark Wennigsen.

Dabei haben sich die Trainer Mähler und Wasner auf einen abwechselnden Modus geeinigt, wo in den ungeraden Kalenderwochen

dienstages und donnerstags, in den geraden Kalenderwochen mittwochs und optional freitags trainiert wird.

20

19

18

17

16

15

14

13

12

11

10

9

8

7

6

5

4

3

2

1

52%

Basierend auf die Gesamtanzahl

an Spielern

lag die Trainingsbeteiligung

bei 52%. Für

letzte Liga ist das ganz

ordentlich.

DO DO DI DO MI FR DI DO MI

Insgesamt 9 Einheiten / Juni 2021

Suhr, Jendrik

Alhakim, Amjad

Theobald, Tobias

Volkwein, Timo

Dochow, Alex

El-Outa, Hassan

Zander, Stefan

Kruttwig, Leon

Liecker, Freddy

Wasner, Dennis

Krüger, Sascha

104,9 + 1,2

103,1 NEU

99,6 + 3,1

99,6

96,4

95,7

93,2

+ 0,9

- 2,4

90,1 + 4,4

87,7 + 0,4

87,7 - 1,0

87,0 NEU

- 15,0

+ 13,7

POSITIONEN

Wir haben zu Beginn der Vorvorbereitung die Spieler gefragt, auf welcher Position

sie zum Einsatz kommen wollen. Dabei versucht das Trainerteam, die Primärposition

zu berücksichtigen. Da wir aber stets Alternativen parat haben sollten, wurde

auch nach Alternativpositonen gefragt. Hier eine Übersicht:

REDECKE

PREUSCHOFF

SUHR

KRÜGER

BECKER

PREUSCHOFF

SIEGERT

KRÜGER

MÄHLER

WASNER

SUHR

LIECKER

WASNER

REDECKE

LIECKER

ZANDER

J. DOCHOW

STRIETZEL

VOLKWEIN

PREUSCHOFF

MÄHLER

ALHAKIM

A. DOCHOW

RUTTKE

REDECKE

STRIETZEL

BÄHRE

ROCKEL

RACHFAHL

THEOBALD

TRAININGSTEILNAHMEN

Das Trainerduo bewertet nach jedem Training die Leistungen der Spieler und vergibt pro Kopf zwischen 1 und 3 Punkte.

Das hier sind die 12 Trainingsfleißigsten der SGWD im Juni gewesen:

27

18

9

Liecker, Freddy

17

Volkwein, Timo

16

Krüger, Sascha

15

Suhr, Jendrik

15

Dochow, Alex

14

Rockel, Thomas

13

Becker, Alex

12

Geveke, Nico

12

Preuschoff, Julian

12

ø12

Rachfahl, Jens

12

Durchschnittlich

12 Pkt. sind so der

Querschnitt der

Mannschaft, was die

Trainingsleistungen

betrifft.

Stegen, Adrian

12

Wasner, Dennis

12

Rockel, Thomas

Becker, Alex

Geveke, Nico

Stegen, Adrian

Strietzel, Christian

Rachfahl, Jens

Römelt, Hannes

Preuschoff, Julian

81,3 NEU

77,5 NEU

77,1 - 3,3

77,0 - 3,1

74,0 + 2,1

67,0 - 1,0

67,0 - 0,8

65,5 - 2,3

RACHFAHL

EL OUTA

ROCKEL

EL-OUTA

GEVEKE

SIEGERT

PAPENDICK

RÖMELT

KRUTTWIG

STEGEN

EWALD

WASNER

ZANDER

RUTTKE

PAPENDICK

SIEGERT

RUTTKE

EWALD

VOLKWEIN

RACHFAHL

ALHAKIM

VOLKWEIN

THEOBALD

J. DOCHOW

STEGEN

BECKER

STEGEN

A. DOCHOW

BECKER

BÄHRE

GEVEKE

VOLKWEIN

SIEGERT

STRIETZEL

PAPENDICK

ROCKEL

BÄHRE

EWALD

GEVEKE

EL OUTA

ALHAKIM


RAINING

Passübung

Tiki Taka

bei der SGWD

Dauer: ca. 10-15 Min.

Um die Spieler auf weitere technische

Trainingsinhalte vorzubereiten kommt relativ

früh während einer Trainingseinheit

die Übung „Tiki Taka“ zum Einsatz. Abwechselnd

werden im Stakkato „lang,

kurz, lang“ direkte Pässe geübt. Dabei

folgen die Spieler ihrem Pass zum nächsten

Hütchen.

TRAINING

1.) Von Außen

wird der Ball zum

hinteren Hütchen

im Innenfeld gepasst.

12-16 m

Start

5-8 m

3.) Von Innen wird

wieder „lang“

nach Außen

gepasst, worauf

ein nächster

„langer“ Pass

wieder nach Innen

folgt.

2.) Im Innenfeld

wird der Pass nur

kurz „klatschen“

gelassen.


INTERVIEW

Jennes

Kreuz-

Entweder oder?

Degersen oder Wennigsen?

Wennigsen, aber Degersen ist auch ok

Lieber ein 1:0 oder ein 4:3?

Als Abwehrspieler lieber 1:0

Mittelfeldplatz als Stammspieler oder

Meister werden als Bankdrücker?

Meister als Bankdrücker habe ich bereits

hinter mir. Aktuell lieber Mittelfeldplatz als

Stammspieler

Malle oder Städtetrip?

In meinem Alter Städtetrip

Herri oder Gilde?

Herri

Notbremse oder Gegentor?

Klar die Notbremse

Ein Traumtor oder zwei Abstauber?

Zwei Abstauber, weil Tor ist Tor

Wo liegen deine Stärken:

Auf‘m PLatz oder an der Theke?

Mähler zählte mich in der letzten Ausgabe

zu den Top3 der Mannschaft an der Theke.

Da sehe ich mich nicht. Bei beiden Punkten

sehe ich mich im Mittelfeld.

Selber kochen oder Lieferdienst?

Mittlerweile selber kochen

Mähler oder Wasner?

Wasner, kenne ich seit einer Ewigkeit,

mein bester Freund und ich war sein Trauzeuge.

Aber Mähler ist nicht weit weg,

auch wenn er Fan vom HSV ist.

verhör

mit Timo Volkwein

Es ist wieder an der Zeit für „Jennes

Kreuzverhör“. Hier interviewen wir

Spieler unserer Mannschaft um euch einen

Einblick zu geben welche Charaktere Teil

In der letzten Ausgabe des

„Dribblers“ durften wir erfahren,

dass du als einziger

der SGWD eine überragende

Teilnahmequote bei Veranstaltungen

in Höhe von

100% inne hast. Respekt!

Wie kommt es, dass du

scheinbar immer Zeit und

Motivation für alle unsere

Events hast?

Volkwein: „Das war eigentlich

schon immer so. Die Termine

passen einfach gut in meinen

Kalender und wenn ich etwas

mache, dann auch zu 100 Prozent.“

Durch eine ausführliche

Recherche konnte ich erfahren,

dass deine Wurzeln

in Wilkenburg liegen. Wie

kam der Kontakt zum TSV

zu stande?

Volkwein: „Das ist korrekt.

Nach 10 Jahren Fußballpause

Interview: Jendrik Suhr

kam es an Dennis‘ 30. Geburtstag

Pavel gegenüber in Bierlaune

zu einem folgenschweren

Versprechen meinerseits. Klar,

komme ich zum Training. Vier

Jahre später hatte ich die drittmeisten

Spiele für die 3. Herren

des TSV gemacht. Ich bereue

aber auch nichts. “

Auch du bekommst von mir

die Frage: Wenn wir die

Trinkfestigkeit der SGWD in

einer Tabelle darstellen

würden, wo würdest du

dich selbst einordnen?

Volkwein: „Habe ich ja bereits

oben beantwortet. Mähler

schätzt mich da sicherlich

falsch ein. Gutes Mittelfeld. An

solche Stars wie Mähler, Freddy

und Pavel komme ich einfach

nicht ran. “

Bei uns im Team spielst du

ja meist als so genannter

Ein guter

Gin Tonic

ist immer

was Feines


JENNES KREUZVERHÖR

„Wellenbrecher“ vor oder in

der Viererkette. Spielst du

schon immer defensiv, oder

durfte man dich in früheren

Zeiten auch mal mit raffinierten

Tricks und schnellen

Körpertäuschungen auf

anderen Position wirbeln

sehen?

Volkwein: „Also raffinierte

Tricks und Körpertäuschungen

gab es bei mir nie zu sehen. In

Wilkenburg habe ich noch Stürmer

gespielt. Aber mit zunehmendem

Alter und Gewicht fühle

ich mich in der Abwehr aktuell

wohler. Ich habe gern das

Spiel vor mir und kann so meine

Mitspieler besser dirigieren.“

In einem hypothetischen

teaminternen 100m Sprint,

was glaubst du in welcher

Reihenfolge würden folgende

fünf ins Ziel kommen

und warum: Mähler, Wasner,

Pavel, Siegert, Z. ?

Volkwein: „Z, Wasner, Mähler,

Siegert, Pavel. Z ist einfach der

fitteste der 5, Wasner und Mähler

haben den unbedingten Willen,

Siegert ist da meiner Meinung

nach der Schlendrian und

Pavel läuft doch keine 100 Meter

– schon gar nicht im Sprint.“

Mit welchem Kaltgetränk

kann man dich am Wochenende

am ehesten begeistern

und wobei läuft es dir

kalt den Rücken runter?

Volkwein: „Ein guter Gin Tonic

ist immer was Feines, ansonsten

auch gern Bier oder Osborne

Cola. Aktuell ist Birnerla, ein

Williams-Christ-Birnenbrand

mein absoluter Endgegner und

Lockstedter geht überhaupt

nicht. “

Raffinierte

Tricks und

Körpertäuschungen

gab es bei mir

nie zu sehen.

Wer wird nach deiner Einschätzung

nächste Saison

der Top-Torjäger der

SGWD?

Volkwein: „Wenn er fit bleibt,

wird Freddy das machen.“

Bei welchem Sportverein/

Anlage gibt es in der Region

Hannover das beste Bier,

den geilsten Platz und die

dicksten Bäuche?

Volkwein: „Bayreuther Hell

gab es bei unseren Spielen

manchmal, das ist was Feines.

Oben Volkwein

beim Torschuss.

Der Volksbank Sportpark, also

der Kunstrasenplatz in Wennigsen

beim Elan ist top und bei

den Bäuchen ist es wohl unsere

Truppe.“

Was erhoffst du dir von der

neuen Saison? Für dich individuell

sowie für die

SGWD als Team?

Volkwein: „Ich hoffe wir können

die neue Saison ohne Abbruch

und Quotientenregelung

spielen. Als Mannschaft einfach

gemeinsam Spaß haben,

den ein oder anderen Sieg einfahren

und danach wieder ungestört

Bier trinken.

Für mich persönlich wünsche

ich mir, wie immer, ein Tor mehr

als Pavel, obwohl dieser in der

neuen Saison ja kürzer treten

will.“

Und abschließend: In der

letzten Ausgabe erwähnte

Mähler deine Diät die sehr

gut zu laufen schien. Wie

siehts diesbezüglich aus?

Läuft es weiterhin so gut?

Volkwein: „Es läuft sehr gut.

Die Wette mit Mähler hatte ich

ja bereits am Anfang der Saison

gewonnen. Ich will aber

auch nicht zu viel verraten und

euch die Überraschung nehmen.

Hauptsache meine Trikot

passt noch!“

Und was wünscht du dir für

die nächste Ausgabe/ das

nächste Kreuzverhör?

Volkwein: „Freddy oder Siegert,

die können gleich Stellung

zu meinen Aussagen beziehen.“

Wir werden sehen, was sich

machen lässt!

Vielen Dank!

HAUPTSPONSOR

PREMIUMSPONSOR

WEITERE UNTERSTÜTZER


Mein Lieblinsverein:

Hannover

Text: Adrian Stegen

Seit über 30 Jahren

bin ich 96-Fan, egal

ob 1., 2. oder 3. Liga,

DFB Pokal oder Europa

League, es ging immer

ins Stadion um das Team zu

unterstützen. Viele Highlights

wurden bejubelt, aber auch

Tiefschläge verdaut. Der erste

Coup war der sensationelle

DFB-Pokal-Sieg 1992 gegen

Borussia M‘gladbach (4:3

n.E.). Als achtjähriger durfte

ich mit meinem Vater und seiner

Fußballmannschaft im

Clubheim in Wennigsen das

Finale sehen. Nach Jahren

grauen Fußballalltags in Liga

2 folgte 1996 der bittere Abstieg

in die Regionalliga Nord

mit anschließendem finanziellem

Überlebenskampf.

Der Wiederaufstieg 1997 war

Pflicht. Im Relegationsspiel gegen

Energie Cottbus zog man

unter kuriosen Umständen im

Rückspiel (Flutlichtausfall) den

Kürzeren. 1998 folgte dann der

ersehnte Aufstieg im Duell mit

Tennis Borussia Berlin. Hinspiel

- 0:2! Es folgte dann eines der

verrücktesten Spiele was ich je

live miterlebte. 2:0 für die Roten

nach 90 Minuten, Rückstand

ausgeglichen, Fallrückzieher,

torlose Verlängerung,

Elfmeterschießen, 3:1! „Colt

Sievers“ wurde zum Helden,

mehr als 50.000 Fans im

Oben Ob bei Elite

oder auswärts –

ins Glas wird nicht

gespuckt!

Ausnahmezustand, Rückkehr

in die 2. Bundesliga!

Es folgte 2002 der souveräne

Bundesligaaufstieg und man

etablierte sich im Oberhaus.

Die nächsten Highlights folgten

in der Europa League (2010–

2012). Unvergessliche, höchstemotionale

Spiele gegen den

FC Sevillia, auswärts beim FC

Kopenhagen (vor über 10.000

mitgereisten 96-Anhängern),

Standard Lüttich, Atlético Madrid,

u.v.m. bleiben in ewiger

Erinnerung und waren

Fußballfeiertage. In den Folgejahren

ging es aber stets bergab.

Es wurde unruhig im Vereinsumfeld

und es folgte der Abstieg

2016. Zwar gelang der

direkte Wiederaufstieg 2017

(mit stimmungsvollen Derbysieg),

aber 2019 verabschiedete

man sich erneut ins Unterhaus,

wo man bis heute im Mittelmaß

versunken ist. Es ist

wahrlich nicht einfach 96-Fan

zu sein, aber man steht zu seinem

Verein in guten wie in

schlechten Zeiten.


wofür

Wer ist

verantwortlich?

ADMIRALE

JULIAN MÄHLER & DENNIS WASNER

Sorgen mit Härte, Strenge, Disziplin sowie

Nachsicht, Spaß und Humor für einen soliden

Korpsgeist. Ergebnisse der Truppe werden an

ihrer Arbeit gemessen.

KAPITÄN

ADRIAN STEGEN

Die rechte Hand des Trainerduos. Bekommt Einblicke in Bereiche,

wo kein anderer aus der Mannschaft mit einbezogen

wird. Seine Meinung hat bei beiden Trainern hohes Gewicht

und ist absolute Autoritätsperson. Dazu etwaiger Streitschlichter.

Als Führungsspieler auf und neben dem Platz von

der Mannschaft anerkannt und als Verbinder zu den Admirälen

die Schnittstelle für ein positives Miteinander auf und

neben dem Platz. Darf Entscheidungen kritisieren, eigene

Ideen mit einbringen und genießt allgemein hohes Ansehen.

Gibt auch sonst regelmäßig Anweisungen auf dem Platz.

FINANZMARSCHALL

CHRISTIAN STRIETZEL

Der wichtigste Mann für die Finanzen. Treibt die Beiträge für

die Mannschaftskasse ein, ist Hüter des schwarzen Buches

für unsere Strafenkasse und unnachgiebig. Nur nach Rücksprache

mit ihm kann die Mannschaft auf Rabatte hoffen, ist

angewiesen auf entsprechende Zahlungsmoral. Erinnert die

Truppe regelmäßig an Säumnisse, lässt nicht mit sich über

Kleinstvergehen verhandeln. Christian hat vom Trainerduo

das bedingungslose Vertrauen, gestaltet die Übersicht

ausstehender Beträge transparent, übersichtlich und für alle

nachvollziehbar.

VERGNÜGUNGSMAJOR

JENDRIK SUHR

Eine große Aufgabe, die Mannschaft über die Saison hinweg

bei Laune zu behalten. Muss den richtigen Mix finden, ohne

zu viele Aktionen zu planen. Dafür muss er kreativ sein, die

Messlatte liegt hoch. Organisierte zum Vorbereitungsstart die

zweite Auflage des mannschaftsinternen Bier-Pong-Turniers,

konnte also einen ersten Erfolg feiern. Weihnachtsfeier,

Sponsorentag, Mannschaftsfahrt – es gibt viel zu tun. Hat als

Student aber auch die nötige Zeit dafür und dank seines jungen

Alters eine Menge Ideen. Treibt beim SV Degersen auch

die E-Sport-Sparte voran!

SCHLUCKOBERST

MAURICE REDECKE

Die Hauptversorgungslast der Truppe liegt auf

seinen Schultern. Muss in die Rolle hineinwachsen

und vor allem delegieren können,

wenn er beruflich verhindert ist.

KABINENOBERST

RONNY RUTTKE

Sauberkeit ist das A und O! Vergessene

Dinge werden dank ihm dem Finanzmarschall

gemeldet, die Kabine – egal ob heim oder

auswärts – wird stets besenrein hinterlassen.

FELDARZT

NICO GEVEKE

Simulanten werden dank Kräuterschnäpsen

direkt im Gefecht wieder einsatztauglich

gemacht. Hat mehr als nur Eisspray in seiner

Grundausstattung.

FÄHNRICH TRIKOTS

TIMO VOLKWEIN

Als Chauffeur unserer Uniform verantwortlich,

dass diese zu unserem Waschsalon des

Vertrauens gebracht und vor den Spielen dort

auch wieder abgeholt werden.

FÄHNRICH BÄLLE

AMJAD ALHAKIM

Sorgt mit seinen Adleraugen dafür, dass jeder

Ball wieder den Weg zurück in den Ballsack

findet. Nicht aufgepumpte Bälle gehören der

Vergangenheit an.

FÄHNRICH LEIBCHEN

LEON KRUTTWIG

Egal ob beim Training oder vorm Spiel. Damit

die Truppe sich unterscheiden kann, trägt er

die Verantwortung dafür. Wenn die Jungs lieb

sind, wird auch mal gewaschen.


Sponsoring

Text:

Dennis

Wasner

Sinnvolles

Was muss Firma XY tun, um regional mehr

wahrgenommen zu werden? Ist es der B2B-

Austausch in der Loge von Hannover 96 als einer

von vielen Sponsoren? Wir haben eine andere Idee ...

Sag doch mal auf die

Schnelle zehn Sponsoren

von Hannover

96 auf! Gar nicht so

einfach, oder? Ja klar, HDI,

Heinz von Heiden oder Macron

als Ausrüster gehen

leicht von der Hand. Aber

wusstest Du, dass z.B. auch

Falkensteiner Urlaubshotels,

like2drive oder das Gartencenter

Stanze die Roten unterstützen?

Natürlich ist ein

ehemaliger Erstligist vermeintlich

attraktiver für ein

Unternehmen als wir von der

SG Degersen/Wennigsen als

Letztligist. Aber was macht

heutzutage Sportsponsoring

aus? Was sind die Trends?

Und wie könnte man in der

Region Hannover für Aufsehen

erregen? Damit setzen

wir uns im folgenden Beitrag

auseinander.

Kein Sponsor

Bei der SG Degersen/Wennigsen

gibt es Status Quo kein

klassisches Sponsoring. Verständlich.

Wir Rübenkicker beackern

die Plätze in der letztmöglichen

Liga, der 4. Kreisklasse.

Zur Gründung in der

letzten Spielzeit war es uns

wichtig, verschiedenfarbige Trikotsätze

zu haben. Dank guter

Kontakte können wir uns bei

Jan Wohlann und dem Hotel

Restaurant Pinkenburg bedanken,

dass diese auf unserer –

zugegeben in vielen Fällen sehr

breiten – Brust ihren Namen

bzw. ihr Logo stehen haben

und uns somit ausgestattet haben.

GPS-sports hat die Beflockung

geleistet und unsere eigentliche

Hoffnung, aufgrund

der gustatorischen Vorlieben

Anfrage Trikotsponsoring

Sehr geehrte Damen und Herren,

Oben Eine Kiste

Veterano gab es

für lau!

vieler Spieler, eine Kooperation

mit der Marke Veterano Osborne

einzugehen wurde nach regem

Mailverkehr mit der

Deutschlandzentrale immerhin

mit einer kostenlosen Kartonlieferung

für den ersten gemeinsamen

Bierpong-Abend

unterstützt. Das war es aber

auch bei der SGWD. Fortlaufende

Einnahmen für die Mannschaft

gibt es nicht, bei uns

zahlen die Spieler einen hohen

Preis dafür, dass sie Teil der SG

sein können. Die Gesamtsumme

lässt sich saisonal mit einem

Kurzurlaub vergleichen.

Wir wollen uns darüber aber

nicht beklagen, gerade in den

unteren Spielklassen ist jede

Mannschaft froh über Unterstützung.

Da gilt noch der gute,

alte Handschlag-Deal und

wenn für die Mannschaft da

was bei rumkommt, dann

macht man manchmal auch

SPORT-SPONSORING

wir sind auf der Suche nach einem Brustsponsor für unser Fußballtrikot. Da eine außergewöhnlich

hohe Anzahl von 72% unseres Kaders „Veterano Osborne“ als ihr Lieblingsgetränk angaben,

dachten wir uns, dass Fragen nichts kostet.

Wir – das ist die SG Degersen/Wennigsen – die 3. Herrenmannschaft des TSV Wennigsen

und die 2. Herrenmannschaft des SV Degersen. Wir spielen Fußball in der 4. Kreisklasse (die

niedrigste Klasse) und benötigen einen Trikotsatz bzw. das nötige Kleingeld dafür.

Der Trikotsatz inkl. Beflockung würde uns ca. 700 Euro kosten – für Sie die Chance, ihr Logo

auf unserer Brust zu platzieren. Aufgrund der Corona-Pandemie haben wir in unseren Orten

bereits erfolglos bei diversen Unternehmern angefragt, wir als Spieler können diese Summe

aufgrund der Vereins-/Spartenbeiträge, Melden der Mannschaft zum Spielbetrieb und weitere

Kosten leider nicht selbst aufbringen.

außergewöhnliche Dinge (man

erinnere sich an den Tanz-Auftritt

der 3. Herren des TSV Wennigsen

vor vier Jahren beim

Keglerball. Brachte halt Geld

in die Mannschaftskasse und

wurde auf der Mannschaftsfahrt

entsprechend versoffen).

Wir wollen aber der Frage

nachgehen, warum Unternehmen

beim Sport werben und

was für ein Mehrwert die Unternehmen

daraus generieren.

Dabei möchten wir ganz bewusst

zwischen Breitensport

und Profisport unterscheiden,

beschränken uns aber auf Fußball

– wenngleich auch andere

Sportarten wie Eishockey,

Leichtathletik oder Tennis

ebenso auf Sportsponsoren

angewiesen sind wie alle anderen.

Denn ohne Wirtschaftspartner

die den Sport fördern

gibt es keinen Breitensport,

ohne Breitensport kein

30 SG WENNIGSEN & DEGERSEN DAS KULTIGE MAGAZIN FÜR AMATEURFUSSBALL 31

SPORT-SPONSORING

Spitzensport, und ohne Spitzensport

keine großen Erfolge

und Helden, die im ganzen

Land Euphorie auslösen und

eine hohe Identifikation schaffen.

Das ist der einfach erklärte

Hintergrund zu der Frage

nach dem Warum.

Geld, Geld, Geld

Untermauert wird dies durch

zahlreiche Statistiken. Etwa 70

Millionen Deutsche sind empfänglich

für Sport-Sponsoring,

es gibt schätzungsweise 45

Millionen Sportinteressierte,

davon rund die Hälfte noch

Egal ob Stadion, Trikot,

Bande oder Werbetafel.

Der Profifußball ist voll

damit.

einmal besonders sportinteressiert.

Der Staat profitiert

ebenfalls mit fast 10 Milliarden

Euro an Nettogütersteuern

bzw. beim Bruttoinlandsprodukt

(BIP), wo der Sport mit

mehr als 2% einen nicht zu unterschätzenden

Teil zu beiträgt.

Das Konsumaufkommen privater

Haushalte in Verbindung

mit Sport beträgt jährlich etwa

65 Milliarden Euro. In der

1. Bundesliga ist das Trikotsponsoring

mit Abstand der

höchste Mehrwert für Unternehmen

und die 18 Bundesligisten

erzielten in der

Namenswechsel am

alten Niedersachsenstadion.

AWD hat ausgedient,

HDI übernimmt.

Auch auf Ärmeln der

Unparteiischen wird

geworben.

abgelaufenen Spielzeit

2020/21 Einnahmen in Höhe

von 281,7 Mio. Euro. Das sind

durchschnittlich 15,65 Mio.

Euro pro Verein, wenngleich

„Branchenprimus“ Wolfsburg

mit Volkswagen auf der Brust

mit 70 Mio. gefördert wird,

während andere namhafte

Bundesligisten wie z.B. Hertha

BSC (Tedi, 7,5 Mio. Euro) oder

Werder Bremen (Wiesenhof, 8

Mio. Euro) mit deutlich weniger

auskommen mussten. Überraschungsmannschaft

Union

Berlin erzielte gar nur 2,5 Mio.

Euro Einnahmen, dafür wurde

65

Milliarden Euro

Konsum privater

Haushalte.

10

Milliarden Euro

Steuereinnahmen

281,7

Millionen Euro für

Trikotsposnoring

aber auch auf den Ärmeln zusätzlich

mit geworben. Und

Hannover? Sucht zur neuen

Spielzeit einen neuen Trikotsponsor,

nachdem der Vertrag

mit Heinz von Heiden ausgelaufen

ist. Dieser brachte zuletzt

noch immerhin 1,5 Mio.

Euro in der 2. Bundesliga, Zukunft

ungewiss.

Fernab des Trikotsponsorings

sind es die Namensrechte am

Stadion, die fast schon traditionell

Begehrlichkeiten wecken

lassen (Man erinnere sich in

Hannover: Niedersachsenstadion,

AWD-Arena, HDI-Arena

oder bezogen auf Wennigsen:

B-Platz, Volksbank Sportpark).

Weitere klassische Werbebausteine

sind noch die Werbebanden

im Stadion oder Eckbälle

bzw. Zuschauerzahlen, die

während des Spiels von Sponsor

XY präsentiert werden und

die in der Halbzeitpause mehr

oder minder ansehnlichen Spiele

mit Fans, die den Bekanntheitsgrad

steigern sollen. Der

heiße Scheiß findet zukünftig

aber in den sozialen Medien

statt. Facebook, Instagram, Telegram,

TikTok, Snapchat – Generation

Y und Z möchten jetzt

nicht mehr aus dem Bällebad

abgeholt werden, sondern verlangt

nach coolen Storylines mit

Interaktion, Trailern, Bildern und

Gewinnspielen. Spieler der Vereine

werden zu Influencern für

bestimmte Marken, die Anzahl

der Follower sind in der Kabine

der Profis der neue Status. Exklusive

Werbedeals, Klamotten,

Autos, whatever – der Profifußball

verändert sich, das Konsumverhalten

ebenso. Aber

was bedeutet das für den Amateurfußball?

Aufmerksamkeit

Für uns stellt sich die Frage,

wie ein in Hannover regional

ansässiges Unternehmen einen

Mehrwert durch Sportsponsoring

generieren kann. Und da

bot uns die Super League den

Anstoß zu einer Schnapsidee,

die einfach mal weiter gesponnen

wurde. Zugegeben, nüchtern

wurde das nicht besprochen,

am Ende aber mit reichlich

Promille für zumindest interessant

befunden, sodass es

als Artikel in diese Ausgabe des

Dribblers geschafft hat. Die

entscheidenden Fragen die wir

hier einer fiktiven Brauerei aus

dem Calenberger Land stellen

ist: „Wie generiere ich mit meinem

Sponsoring mehr Aufmerksamkeit?

Habe ich einen

Mehrwert, wenn ich einer von

40 anderen Sponsoren auf einer

Werbetafel beim Bundesligisten

bin und dort bei Heimspielen

auf der Videoleinwand

die Eckbälle präsentiere? Oder

generiere ich mit einem neuen

Format wie einer LANDLIGA einen

viel höheren Mehrwert sowie

mediales Interesse?“

Natürlich haben wir dabei

nicht ganz uneigennützig auch

an uns gedacht, an den Amateurfußball

und speziell die letzte

Liga. Auf der nächste Doppelseite

erfahrt ihr mehr zu unseren

Gedankenspielen und

wir waren uns auch nicht zu

schade, den einen oder anderen

sportlichen Konkurrenten

mit unseren Ideen zu konfrontieren.

Was die anderen davon

halten und wie die Super

League im Kleinen funktionieren

könnte, wir haben immerhin

eine Antwort erhalten. Und

viele Ideen für wenig Geld!


FINANZEN SPORT MARKETING

Calenberger Brau

..

Calenberger Landliga

EIN NEUES PROJEKT FÜR DIE HELDEN DES ALLTAGS

Wie kann man den Amateurfußball interessanter gestalten?

Mit dieser Frage beschäftigte sich ein Konsortium verschiedenster Liebhaber des runden Leders. Da

die Verbandsspitze beim DFB heillos zerstritten und bei der Nationalmannschaft schon lange nicht

mehr die Interessen des typisch deutschen Fußballfans vertreten werden, darüber hinaus aber auch

der niedersächsische Landesverband mit Quotienten-Regelung bzw. Saisonabbruch für keine geregelte

Struktur garantieren kann, wird es an der Zeit etwas ganz Neues zu wagen. Fußballfans sehnen

sich nach ehrlichem Sport, Wettkampf, Bratwurst und Bier. Es ist ein kommerzielles Antikommerzprojekt,

welches im Südwesten Hannovers erstmals als Pilotprojekt gestartet werden soll.

Dank der Bierbrauerei Calenberger Bräu, die die Schirmherrschaft für dieses Projekt übernimmt, gibt

es für die Saison 2021/22 eine Garantie von festen Bonuszahlungen für jene acht Mannschaften, die

auserkoren wurden, an dem Pilotprojekt teilzunehmen. Für Spieler und Umfeld ein lukrativer Segen,

der jedoch einen Bruch mit dem bisherigen Amateurfußball darstellt.

Zum einfachen Verständnis gliedert sich das Projekt in drei Säulen – Finanzen, Sport und Marketing.

Calenberger Bräu investiert an die 15.000 Euro in dieses Projekt. Jede teilnehmende Mannschaft

bekommt für die Teilnahme 500 Euro garantiert, weitere Boni sind erfolgsabhängig. Damit die Spiele

auch an Attraktivität gewinnen und möglichst viele Zuschauer zu den Spielen kommen, wurde nicht

nur die Abseitsregel abgeschafft, die Brauerei zahlt pro geschossenes Tor 10 Euro Prämie! Darüber

hinaus sind aber auch die teilnehmenden Mannschaften dazu verpflichtet, Exklusivverträge mit der

Brauerei abzuschließen, die die Abnahme von einer Kiste Calenberger Bräu (helles, dunkel oder

frisch) pro Trainingseinheit garantieren (bei einem Einkaufspreis von 17,49 Euro pro Kiste). Ebenso

gibt es gewisse Marketing-Spielregeln in den sozialen Medien, an die sich die teilnehmen Mannschaften

zu halten haben, da sonst Strafen drohen.

TEILNAHME

500 Euro pro Mannschaft

TORPRÄMIE

10 Euro pro Tor

PLATZIERUNGSPRÄMIE

1. Platz = 1.000 Euro

2. Platz = 700 Euro

3. Platz = 500 Euro

4. Platz = 300 Euro

5. Platz = 200 Euro

6. Platz = 150 Euro

7. Platz = 100 Euro

8. Platz = 50 Euro

*anhand des Tabellenplatzes können sich die

Mannschaften am Ende der Saison zusätzliche

Boni erspielen.

ZUSCHAUERPRÄMIE

1. Platz = 32 %

2. Platz = 20 %

3. Platz = 16 %

4. Platz = 12 %

5. Platz = 8 %

6. Platz = 6 %

7. Platz = 4 %

8. Platz = 2 %

*Die Mannschaften sind verpflichtet, 1 Euro Eintritt

pro Zuschauer zu nehmen und diesen betrag

nach den Spielen der Brauerei zu überweisen.

Am Ende der Saison verdoppelt

Calenberger Bräu die Summe und schüttet sie

wieder an die Teams aufgrund einer Zuschauerstatistik

wieder aus, sodass es im Interesse der

Mannschaften sein sollte, aktiv für Zuchauer zu

werben.

KADERGRÖSSE

max. 20 Spieler im Kader

*Der Sponsor verpflichtet die Mannschaften zu

ausgeglichenen Kadern und verlangt daher

einen Querschnitt der Gesellschaft. So gibt es

folgende Vorraussetzungen:

- 3 Spieler = U23

- 3 Spieler = Ü30

- 3 Spieler = 100+ kg

**Jeder Spieler im Kader muss auf mindestens

fünf Einsätze kommen.

SPIELLEITUNG

Die Spielleitung übernimmt in der ersten Halbzeit

stets ein Funktionär der Gastmannschaft, in

der zweiten Halbzeit jmd. vom Gastgeber. Es

sind max. 3 Wechsel pro Team erlaubt. Das

ein-/auswechseln ist verboten.

SPIELABSAGEN

Es dürfken keine Spiele aufgrund der Witterung

mehr abgesagt werden. Regelspieltag ist der

Sonntag.

REGELN

- Abseitsregel ist abgeschafft.

- Hand ist Hand.

- Einschuss statt Einwurf.

- Diskussionen und/oder Beschwerden bei der

Spielleitung werden automatisch mit einer gelben

Karte geahndet, im Wiederholungsfall mit

einem Platzverweis und einer 3-Spiele-Sperre.

- Die Spielzeit wird für jede Unterbrechung um

eine Minute erhöht, dazu zählen Auswechslungen,

Tore und Behandlungen von verletzten

Spielern.

EXKLUSIVVERTRAG

Jede Mannschaft schließt mit der Brauerei einen

Exklusivvertrag ab. Darin sind die Mannschaften

verpflichtet, pro Trainingseinheit eine Kiste Bier

zum Selbstkostenpreis in Höhe von 17,49 Euro

abzunehmen. Auch an Spieltagen dürfen nur

Produkte des Calenberger Bräu ausgeschenkt

werden.

SOZIALE MEDIEN

Die Mannschaften verpflichten sich dazu, Eindrücke

von ihren Trainingseinheiten und Spielen

auf den sozialen Medien zu posten und dabei

stets auf die Brauerei zu verweisen.

ZUSCHAUER

Um Zuschauer für die neue Liga zu begeistern

unterstützt die Brauerei die Teams mit je 1.000

kostenlosen Flyern, Spielankündigungsplakaten

und weiteren Werbemitteln.

WOCHENSCHAU

Seitens der Brauerei gibt es eine Media GmbH,

die im Auftrag der Brauerei jedwede Erlaubnis

für Foto- und Filmaufnahmen bekommt.

Darüber hinaus gibt es ein monatlich erscheindes

Magazin als auch eine halbstündige

Wochenschau, in der die wichtigsten Ereignisse

inklusive aller Spiele und Tore zusammengefasst

werden.

NAMENSRECHTE

Ähnlich der NFL oder DEL sind die Teams aus

Vermarktungsgründen dazu verpflichtet, sich ein

Pseudonym zuzulegen. Darüber hinaus besteht

das Heimtrikot stets aus einer hellen Farbe, das

Auswärtstrikot stets aus einer dunklen Farbe

nach Vorbild der NHL.

Wir haben Euch einmal die drei Kernsäulen auf der rechten Seite veranschaulicht.



Philipp

Schnell

SC HEMMINGEN-WESTERFELD IV

Habt ihr Sponsoren,

die Euch finanziell

unterstützen?

Schnell: „Wir haben

das Glück, dass uns

kurz vor Corona Lockdown

Nr. 2 die Augenklinik

Dr. Hoffmann mit

einem neuen Trikotsatz

ausgerüstet hat. Gerade in der aktuellen

Situation sind wir sehr

glücklich, dass sich das so ergeben

hat. Da sind in Zukunft auch

noch ein paar Sachen geplant, sobald

das wieder unproblematisch

möglich ist.“

Weiterhin im NfV oder lieber

Calenberger Landliga?

Schnell: „Sehr charmante Idee

mit der Calenberger Landliga.

(lacht) Ich denke, Euer Konzept

enthält viele gute Ideen und Ansätze.

Für uns wird es jedoch kurzfristig

auf jeden Fall erstmal im

normalen NfV-Spielbetrieb weitergehen

und wir werden nicht abtrünnig.“

Was bietet ihr für regionales

Sponsoring?

Schnell: „Grundsätzlich haben

wir in der Vergangenheit eigentlich

Ich glaube es gibt

immer Bedarf über

gewisse Thematiken

nachzudenken.

immer Sponsoren über persönliche

Beziehungen und/oder individuelles

Engagement gewinnen

können. In der Vergangenheit wurden

wir lange von einem Hemminger

Betrieb (Sievers) unterstützt.

Die regionale Komponente hat da

für uns jetzt nicht immer die übergeordnete

Rolle gespielt. Mit unserem

aktuellen Sponsor können

wir hoffentlich auch zeitnah unsere

Zielgenauigkeit vor dem Tor etwas

verbessern.“

Muss der NfV über Reformen

in den niedrigen Spielklassen

nachdenken?

Schnell: „Ich glaube es gibt immer

Bedarf über gewisse Thematiken

nachzudenken und Entwicklungen

zu hinterfragen. Corona hat

sicherlich auch den Verband sehr

unvorbereitet getroffen (wie viele

andere Institutionen auch). Ich bin

gespannt wie bei den sinkenden

ANTWORT DER MUTIGEN!

Zahlen im Jugendbereich von

Seiten des Verbandes entgegengewirkt

werden kann und

ob sich nach dem Lockdown

jetzt dann eine gewisse Art

von Euphorie entfacht. Oder

ob der Lockdown eher dazu

beigetragen hat, dass viele

sich von dem Sport und dem Vereinsleben

entfernt haben.

Insgesamt machen einem natürlich

gewisse Entwicklungen (vor

allem im übergeordneten Verband

DFB) schon Sorgen. Ich hoffe also

darauf, dass jetzt, wo so vieles

wieder möglich ist, die Basis ordentlich

unterstützt wird.“

Erläuterung:

Wir haben bei mehreren Vereinen um

Meinungen gebeten. Im Nachgang

sollte sich jedoch herausstellen,

dass die Fragestellungen den Verdacht

näherten, dass wir vorhaben,

außerhalb des NfV eine eigene Liga

zu gründen. Wir möchten hiermit

klarstellen, dass dies nicht der

Fall ist und nach dem Aufflammen

der Super League eine Schnapsidee

war, die wir an einem Abend im kleinen

Personenkreis besprachen.

Mannschaftsfoto der

Hemminger Vierten.

36 DAS KULTIGE MAGAZIN FÜR AMATEURFUSSBALL 37

INTERVIEW

Interview mitSina

Schlösser

Der niederländische Fußballverband KNVB entschied im Mai diesen Jahres,

dass ab kommender Spielzeit Frauen im Amateurbereich auch in

Männermannschaften mitspielen dürfen. NFV-Präsident Günter Diestelrath

befürwortet den Ansatz und will dies auch in Deutschland ermöglichen.

Interview: Dennis Wasner

Ich würde mir

eine Ausweitung

bis zum Ende der

Jugendklasse

wünschen, ohne

Beschränkung.

Oben Inmitten der

befreundeten Boys

aus Menaam –

Ellen Fokkema.

Die 19-jährige Ellen Fokkema

wollte mit ihren

Kumpels, mit denen

sie seit Kindheitstagen

immer zusammen gespielt hat,

beim Friesischen Amateurklub

VV Foarut dies weiterhin tun.

Mehrfach klagte sie, dass es

ihr verboten sei und so willigte

der KNVB ein, in der vergangenen

Spielzeit einen Testlauf mit

ihr durchzuführen. Das Ergebnis

ist eine kleine Fußball-Revolution,

denn künftig dürfen

dass alle Frauen. Ob das Modell

auch in Deutschland in

Frage käme? In einer Umfrage

des Sportbuzzer sträubte sich

noch eine knappe Mehrheit,

doch die Frauen bekommen

prominente Unterstützung wie

z.B. von DFB-Vizepräsident und

NFV-Präsident Günter Diestelrath.

„Die strikte Trennung zwischen

Frauen und Männern ist

mit Blick auf die Geschlechtergerechtigkeit

auch im Amateurfußball

nicht mehr zeitgemäß“,

wird er Ende Mai in einer Mitteilung

seines NFV zitiert. Diestelrath

wolle erreichen, „dass sich

die Fachabteilungen und Gremien

des DFB mit der Frage

der Umsetzung befassen und

mit Blick auf den nächsten Bundestag

einen entsprechenden

Antrag erarbeiten“. Denn, so

Diestelrath, „wir wollen mehr

Frauen in verantwortungsvolle

Positionen des Fußballs holen.

Dann aber dürfen wir sie

auf dem Platz nicht weiter ausschließen.“

Für welche Spielklassen

würde das gelten? Als

Zuständiger für Antidiskriminierung

fordert Diestelrath „so

schnell wie möglich“ Frauen „in

allen Amateurklassen unterhalb

der Regionalliga“ mitspielen zu

lassen.

Was sagen andere dazu? Wir

holten uns die Meinungen verschiedener

Trainer aus der Region

ein und das Ergebnis ist,

dass man prinzipiell wohlwollend

dem Gedanken gegenüber

steht. Außerdem sprachen

wir mit Sina Schlößer, bald

38 DAS KULTIGE MAGAZIN FÜR AMATEURFUSSBALL 39

FRAUEN IN MÄNNERTEAMS?

INTERVIEW

selbst zweifache Mutter und aktive

Fußballerin. Früher stand

sie selbst zwischen den Pfosten,

u.a. für den SC Hemmingen-Westerfeld,

die TSG Ahlten

und ESV Fortuma Celle. Mittlerweile

ist sie ein wenig kürzer getreten,

spielte aber noch aktiv

für die FSG Deister und den TSV

Bemerode und betreute in ihrer

Freizeit u.a. die C-Jugend vom

SV Arminia und die Futsal-Sparte

beim FC Schwalbe.

Hallo Sina,

Du warst in Deiner Hochphase

eine erfolgreiche

Torfrau und hast u.a. Regionalliga

gespielt. Wenn

es möglich gewesen wäre

– hättest Du es Dir zugetraut,

auch bei den Männern

zu versuchen?

Schlösser: „Hallo Dennis.

Puh, schwierige Frage. Um

ehrlich zu sein, habe ich da

bisher keinen Gedanken dran

verschwendet. Ich vermute

mal, dass es als Torfrau

tendenziell möglich gewesen

wäre, allerdings nur bis zu einer

bestimmten Spielklasse.“

Speziell im Torwartspiel

– was sind die Unterschiede

zwischen Frauen und

Männern? Eigentlich geht

es doch nur darum, die

Bälle zu halten, oder?

Schlösser: „Grundsätzlich

ist die Aufgabe ja geschlechterunspezifisch:

Mit allen

Mitteln verhindern, dass der

Ball in deinem Tor landet.

Dementsprechend sind auch

die grundlegenden Techniken

dieselben, aber oft hapert es

ja schon beim Training. Ich

hatte wirklich großes

Glück und konnte

mit zwei großartigen

Torwarttrainern (Karsten

Rump und Ulrike

Heuer) arbeiten, in

vielen anderen Vereinen

ist dies - gerade im

Frauen- und Mädchenbereich

- immer noch

eine Ausnahme. Im männlichen

Bereich hingegen wird

oft schon ab der E-Jugend

spezifisches Torwarttraining

angeboten. Im Erwachsenenbereich

zeigt sich dies

dann, ob man halt ein oder

fünf Jahre zusätzlich trainiert

wurde. Es ist also teilweise

kein körperlicher, sondern ein

Trainingsvorsprung.

In meinen Augen kommen

aber tatsächlich auch noch

körperliche Aspekte hinzu.

Ich bin mit knapp 1,70m nicht

klein, aber fürs Torwartspiel

damals hätte ich gerne noch

Im Kreis

würde das

wohl nicht

groß auffallen!

Oben Sina war

aktiv als Torfrau

eine der Besten

aus Hannover.

ein paar Zentimeter

mehr genommen. Man

kann natürlich versuchen,

dass auszugleichen,

bspw durchs

eplizite Training von

Sprungkraft, aber

im Notfall haben mir

diese paar Zentimeter

halt gefehlt.“

Oftmals wird angeführt,

dass Frauen und Männer

unterschiedliche Voraussetzungen

mitbringen und

Männer gerade im physischen

Bereich den Frauen

überlegen sind. Wie

groß ist der Unterschied

zwischen Männern und

Frauen wirklich?

Schlösser: „Ich denke mal,

das ist u.a. auch abhängig

von der Spielklasse. Im Kreis

würde das wohl nicht groß

auffallen, wenn Männer und

Frauen gemischt spielen,

aber spätestens danach geht

es bei den Herren ja auch

schon um einiges. Wir dürfen

nicht vergessen, dass bei den

Frauen die Kreisliga die erste

Spielklasse für 11er-Mannschaften

ist, während bei den

Männern vor der Kreisliga

noch etliche Kreisklassen

kommen.

Grundsätzlich würde ich

vermuten, dass Männer

schon einen physischen

Vorteil haben, gerade im Bereich

Schnelligkeit. Ich kenne

zwar einige Spielerinnen,

die dieses Tempo mitgehen

könnten, die sind in ihren

Teams dann aber auch die

Schnellsten.“

Kannst Du das an einem

Beispiel oder einem Spielklassenvergleich

festmachen?

In welcher Klasse

würde beispielsweise eine

deutsche Nationalspielerin

mithalten können?

Was denkst Du?

Schlösser: „Einer Almuth

Schult hätte ich ohne weiteres

auch Bundesliga zugetraut,

aber das ist dann

halt wieder die gesonderte

Position des Torwarts.“

Viele Männer stehen

gemischten Mannschaften

skeptisch gegenüber.

Wie sind Deine eigenen

Erfahrungen? Du hast

früher doch auch in einem

Mix-Team bei Betriebsevents

mitgespielt. Sind

Kerle wirklich raubeiniger

oder haben sie womöglich

Angst vor der eigenen

Courage?

Schlösser:“Diese Mix-

Teams bei Spaßveranstaltungen

(wie Betriebevents

oder auch das interne Turnier

bei der TSG Ahlten) haben

mir immer sehr viel Spaß

gemacht. Weil es eben nicht

um Punkte ging, sondern

vorrangig darum, dass Leute,

die Spaß am Fußball spielen

haben, zusammen kommen.

Und dennoch gab es auch

bei diesen Veranstaltungen

immer mindestens einen Herren

der Schöpfung, der sich

in seiner Ehre gekränkt sah,

wenn ihn eine Frau ausgedribbelt

hat - und dies dann

durch überhartes Einsteigen

wett machen wollte. Glücklichweise

waren die Erfahrungen

damit aber, dass der

Rest der Mannschaft dann

ganz klar Stellung bezogen

hat und solch ein Verhalten

nicht geduldet wurde.“

Eine typische Stereotype

des Mannes ist die

„kurzhaarige Kampflesbe“,

die etwas mehr auf

den Hüften hat und eine

Wadenbeißer-Mentalität

an den Tag legt. Wie sind

Deine Erfahrungen aus

der Vergangenheit? Wie

waren Deine Mitspielerinnen

so? Und ist es ein

himmelweiter Unterschied

zwischen Frauen- und

Männermannschaft?

Schlösser: „Kann ich so

nicht bestätigen. Man muss

sich doch nur mal das aktuelle

Mannschaftsbild der Frauennationalmannschaft

ansehen.

Es gibt in jeder Mannschaft

unterschiedliche Typen mit

WAS SAGEN DIE MÄNNER?

Gustel Kuhn,

Trainer TSV Goltern:

„Ich bin der Meinung, man sollte es einfach mal

ausprobieren. Man kann es ja mal eine Saison

lang testen und sehen, wie das Interesse ist. In

der heutigen Zeit ist alles möglich, ich persönlich

finde es eine gute Sache!“

Pedro Diaz-Garcia,

Trainer SV Degersen:

„Warum nicht? Frauen sind genauso talentiert

und würden vielleicht zusätzlichen Ansporn

geben. Ein Zeichen, dass der Fußball auch keine

Männerdomäne mehr ist.“

Manuel Lieven,

Trainer FC Burgwedel:

„Ich fände es nicht verkehrt, wenn man einen

Spielbetrieb anbietet, wo Männer und Frauen

zusammen kicken können. Vielleicht wär es

sinnvoll, über Mixed-Staffeln nachzudenken.“

Stephan Schmitt,

Trainer SV Arnum II:

„Das Konzept in den Niederlanden ist ein guter

Schritt. In vielen ‚Hobbytruppen‘ wird das schon

gelebt. Warum sollte das nicht auch in

Vereinsstrukturen funktonieren? Außerdem ist

es im Jugendbereich ein wichtiger Baustein, da

nicht alle Vereine Mädchenmannschaften stellen

können.“

Stefan Zander,

Trainer FSG Deister:

„Der Ansatz klingt wohlwollend und interessant,

impliziert aber auch eine Menge weiterer Fragen.

Dürfen Männer dann auch bei Frauenmannschaften

mitspielen? Wie werden Zweikämpfe

angegangen und beurteilt? Wie ist das mit der

Trainingsgestaltung unter Berücksichtigung der

physischen Komponente? In meinen Augen vom

Prinzip her richtig, aber nicht zu Ende gedacht.

Vielleicht sollte man über ein eigenes Ligasystem

nachdenken, wo der Spaß am Hobby im

Vordergrund steht - sonst wird es schwierig.“


FRAUEN IN MÄNNERTEAMS?

unterschiedlichen Zielen. Und

da muss man auch nicht alle

mögen, das ist bei so vielen

unterschiedlichen Charakteren,

die da teilweise aufeinander

treffen, auch gar nicht

möglich. Frauen sind wohl

etwas „diskutierfreudiger“,

dass habe ich so noch bei keiner

männlichen Mannschaft

mitbekommen - und auch

deutlich nachtragender. (lacht)

Den allergrößten Unterschied

sehe ich aber einfach

darin, dass in Frauenmannschaften

mit Homosexualität

viel offener umgegangen

wird.“

Erkläre uns das anhand

von einem Beispiel.

Schlösser: „In keiner

Mannschaft, in der ich

bisher gespielt habe, wurde

ein großes Theater darum

gemacht. Teilweise wurden

die Neuen nach dem ersten

Training gefragt, worauf sie

stehen und damit war das

Thema erledigt. Wichtig war,

ob man mit den Leuten Fußball

spielen konnte. Darum

geht es doch.“

Nur, weil die Frau

damit kein Problem

hätte, kann

es ja durchaus

sein, dass es für

den ein oder anderen

Mann unangenehm

ist.

Unten Nach ihrer

Zeit im Tor war sie

noch im Feld aktiv.

liche Berührungen für

Frauen eine große Hemmschwelle

darstellen?

Schlösser: „Habe ich mir

bisher keine Gedanken drum

gemacht. Im ersten Moment

Zurück zu etwaig gemischten

Mannschaften.

Glaubst Du, dass unsitthätte

ich jetzt „Nein“ gesagt,

denn auch im Frauenfußball

werden ja Zweikämpfe

geführt, die alles andere

als fair sind. Aber bestimmt

könnte es auch als Hemmschwelle

betrachtet werden.

Wie groß diese ist, das muss

dann jeder individuell für sich

entscheiden.“

Gibt es weitere Hindernisse,

wie z.B. gemeinsame

Umkleide- und/oder

Duschmöglichkeiten?

Schlösser: „Es gab bei

einigen Vereinen auch teilweise

nur gemeinsame

Duschmöglichkeiten mit der

gegnerischen Mannschaft,

dass ist nach einem hitzigen

Spiel nicht unbedingt eine

gute Idee, also das finde

ich grundsätzlich ungünstig

- egal ob gemischt oder

nicht. Und eine gemeinsame

Umkleide, das kommt doch

vielleicht auch darauf an, wie

lange man schon zusammen

spielt. Bei der Ellen Fokkema

könnte ich mir vorstellen,

dass denen das egal ist, weil

sie als Team schon Ewigkeiten

zusammen spielen.

Da müsste man dann aber

vielleicht auch beide Seiten

zu befragen. Denn nur, weil

die Frau damit kein Problem

hätte, kann es ja durchaus

sein, dass es für den ein oder

anderen Mann unangenehm

ist.“

Wenn es in Deutschland

ermöglicht werden würde,

inwiefern haben dann

Spielgemeinschaften im

Frauenfußball um die

Oben Sina setzt

sich gegen zwei

durch.

Gunst der Spielerinnen zu

kämpfen? Siehst Du das

als problematisch an?

Schlösser: „Spielgemeinschaften

werden meistens

ja gegründet, weil zu wenige

Spielerinnen im eigenen

Verein vorhanden sind, man

den Frauen aber weiterhin

die Möglichkeit für Training

und Spiele bieten möchte.

Grundsätzlich würde ich

sagen, gewinnt man durch

so eine SG ja nur: mehr

Spielerinnen, Umkleiden und

Trainings- und Spielmöglichkeiten.

Wenn aber der Verein

deutlich macht, dass er dem

männlichen Fußball (egal welcher

Altersklasse) deutlichen

Vorrang gibt, dann würde

ich mir als Spielerin vielleicht

überlegen, ob ich nicht lieber

in der gemischten Mannschaft

kicken möchte, die auf

dem „guten“ Platz zu einer

akzeptablen Zeit trainiert

und nicht erst um 20 Uhr auf

einem Viertel des Ascheplatzes.

Da sind also auch die

Vereine gefragt.

Für Gegenden, in denen

keine SG zustande kommt,

halte ich das aber für einen

guten Kompromiss.“

Letzte Frage: Überwiegen

für Dich die Vorteile der

Gleichbehandlung oder

bist Du eher skeptisch,

weil zwischen Frauen und

Männern im Fußball ein

himmelweiter Unterschied

besteht? Was ist Dein

Fazit und was würdest Du

Dir wünschen?

Schlösser: „Ganz schwierig.

Ich finde schon, dass man

INTERVIEW

die technischen und taktischen

Vorteile bei den Mädels

sieht, die lange gemeinsam

mit den Jungs gekickt

haben. Bisher ist das ja mit

Ausnahmegenehmigung bis

zur B-Jugend möglich - hier

würde ich mir eine Ausweitung

bis zum Ende der Jugendklasse

wünschen, ohne

Beschränkung. In Gegenden

mit einer schlechten Infrastruktur

mag das Modell gemischter

Mannschaften sich

durchaus bewähren, aber in

Großstädten wie Hannover?

Da habe ich als Spielerinnen

jede Möglichkeit, von der

Kreisklasse bis zur Regionalliga,

einen für mich passenden

Verein zu finden. Ab Ü32/Ü40

mag das anders aussehen.

Allerdings würde ich mir

auch wünschen, dass man

aufhört, den Männer- und

Frauenfußball zu vergleichen

- macht man bspw beim Tennis

ja auch nicht. Durch das

Verbot des Frauenfußballs bis

1970 gibt es im Frauenbereich

(auch strukturell) noch

einiges aufzuholen, da ist der

Männerbereich einfach deutlich

weiter.

Mein Fazit/Wunsch? DIe

Möglichkeit gemischter

Mannschaften, diese jedoch

ganz klar begrenzt, sei es in

Kopplung mit dem Alter oder

der Spielklasse.“

Wir sind gespannt, ob sich der

DFB dem Thema annimmt und

darüber weiter berät oder ob

es nur ein populistisches Aufflammen

war, weil der KNVB

den mutigen Schritt ging und

Mixed-Teams ermöglichte.


NEUBEGINN BEIM DFB

Ein

Neubeginn

Müllers Fehlschuss kurz

vor dem Ende wird ihm

viele Nächte rauben!

ist von Nöten

Die EM 2024 wird in Deutschland stattfinden

und es muss wieder neue Euphorie entfacht

werden! Nach dem Aus im Achtelfinale gegen

England ist die Weiche der sportlichen

Führung gestellt, doch es müssen noch viele

weitere Weichen gestellt werden.

Selten wurde ein Ausscheiden

bei einer

EM emotionsloser

aufgefasst als an jenem

Dienstagabend, als die

Ära Löw mit einem emotionslosen

0:2 in Wembley nach

198 Spielen ihr Ende fand.

Viele schwankten zwischen

Schulterzucken und einem

Aufatmen der Erleichterung,

dass die Tristesse, mit der

man die Nationalmannschaft

seit der WM 2018 verband,

nun endlich eine neue sportliche

Führung bekommt. Kann

es Hansi Flick gelingen, den

Negativtrend der letzten fünf

Jahre zu stoppen und aus

Deutschland wieder einen Titelkandidaten

zu formen,


NACH DER EM

NEUBEGINN BEIM DFB

neue Euphorie auszulösen?

Es kann, dafür muss man

aber den Finger in die Wunde

legen und schonungslos analysieren,

was alles geändert

werden muss. Herzlich Willkommen

auf Deutschlands

neuer Großbaustelle!

Die positive Nachricht vorweg:

Es sind noch drei Jahre

Zeit! Drei Jahre, um sportlich

altbekanntes in die Tonne zu

treten. So erfreuten sich Trainer,

Spieler, Teile der Medien

und Fans an der Dominanz des

deutschen Ballbesitzfußballs.

Sie zogen Statistiken hervor,

wieviele Pässe man gespielt

hat, wieviel Ballbesitz man hatte,

was für eine Passquote

Spieler XY in den Spielen davontrug.

Am Ende ist entscheidend,

wer mehr Tore geschossen

hat. Da reichte ein 4:2 über

Portugal aus, um einen durchschnittlich

begabten Robin Gosens

zwei Tage lang in astronomische

Sphären zu hypen,

nur um gegen Ungarn (37. Platz

der FIFA-Weltrangliste hinter

Iran, Marokko oder Venezuela)

verdeutlicht zu bekommen, wie

wenig diese ganzen Statistiken

wert sind. Das Offensichtliche

war die Harmlosigkeit in der Offensive

auf der einen Seite, die

Anfälligkeit in der Defensive auf

der anderen Seite. Für die Statistikfreunde:

Gegen Ungarn

hatte man 70% Ballbesitz, dem

Gegner reichten aber drei

Chancen, um zwei Tore zu erzielen.

Bedarf es mehr Worte?

Gegen Frankreich war jeder

Schuss der Franzosen, der

aufs Tor kam, drin. Gegen Portugal

genauso.

Sportliche Analyse

Warum die Nationalmannschaft

mit Dreierkette spielte ist

ein ebenso großes Rätsel wie

der Versuch Löws, eine Cola-

Flasche mit Kronkorkenverschluss

aufzudrehen. Beides

kam aber zum gleichen Ergebnis

– es gelang nicht. In allen

vier EM-Spielen geriet die

deutsche Mannschaft in Rückstand.

Eingespielt war sie nie

und es fielen mehrere, vermeidbare

Fehler auf. Das Herausrücken

und Verschieben misslang

ebenso wie die Spieleröffnung

eines Ginters oder Rüdigers.

Schnelligkeitsdefizite bei

Hummels wurden zwar mustergültig

weggegrätscht, aber

ein Boateng oder Süle hätten

es auch nicht schlechter

Ginter (l.) und Kimmich

hatten so ihre Mühe

auf der rechten

Seite!

machen können. Vier Spiele,

sieben Gegentore. Selbst X-

Faktor Neuer bekam nie einen

Finger dazwischen. Offensichtlich

war zudem die Anfälligkeit

über die rechte Seite. War da

nicht was? Ach ja, da sollte ja

ein gewisser Joshua Kimmich

spielen, dessen eigentliche Position

im zentralen Mittelfeld

von anderen Akteuren besetzt

war. Wie gut das Zusammenspiel

zwischen Ginter und ihm

gelang, zeigten eindrucksvoll

die Gegentore gegen Frankreich

(0:1), Portugal (0:1) und

England (0:1, 0:2). Sowohl Kimmich

als auch Ginter spielten

defensiv eine unterirdische EM.

Warum Löw nach den Erfahrungen

der Vorrunde an besagter

Spielweise festhielt? Sturheit?!

Selbstüberschätzung?!

Aber auch in der Offensive

war Deutschland unglaublich

kreativ- und ideenlos. Bei so

hohem Ballbesitz, wie es die

deutsche Nationalmannschaft

gewohnt ist, benötigst du lauffreudige

Offensivspieler, die

unabhängig ihrer vorgesehenen

Positonen entweder durch

ihre Laufwege Räume schaffen,

um Abwehrketten auseinander

zu bringen oder robuste

Stürmertypen, die mit dem Rücken

zum Tor mal einen Ball

fest machen können oder besser

noch per Kopf aufs Tor bringen.

Gnabry, Werner, Sané –

alle drei funktionierten nicht.

Ebenso wenig wie Radio Müller,

der auf ungewohnter Position

fremdelte und ohne eigenen

Torerfolg blieb. Die Chancenarmut

war erschreckend.

Das größte Fragezeichen setzte

der Bundestrainer aber

gleich im ersten Spiel gegen

Frankreich.

Was hat sich Löw dabei gedacht,

beim Stand von 0:1 gegen

Frankreich den einzigen

Stoßstürmer Kevin Volland in

der 88. Spielminute als Linksverteidiger

einzuwechseln?

Oder den erst 18-jährigen Jamal

Musiala in der 91. Minute

beim 0:2 gegen England? Keiner

weiß es. Es ist jedoch für

die sportliche Führung der

DFB-Elf ein Armutszeugnis,

wenn aufgrund eines fehlenden

Plan B auf der einen Seite viel

zu spät reagiert wurde und auf

der anderen Seite keinerlei taktische

Variablität vorhanden

war. Was war mit den Ersatzspielern?

Traute man ihnen

nicht zu, flexibel auf Situationen

zu reagieren um der Mannschaft

nochmal einen Impuls


NACH DER EM

NEUBEGINN BEIM DFB

Meine Vorfreude

ist

riesig, denn

ich sehe die

Klasse der

Spieler, gerade

auch der

jungen Spieler

in Deutschland.

zu geben? Oder war es die fehlende

Chemie untereinander,

wo Platzhirsche wie Müller

oder Kimmich trotz schlechter

Auftritte das Vertrauen ausgesprochen

bekamen? Und wo

war der Wille, der Ehrgeiz, die

Spiele unbedingt gewinnen zu

wollen? In Wembley, gegen

England, da erlag die deutsche

Nationalmannschaft zahmen

Löwen mut-, ideen- und leidenschaftslos.

So darf das

Deutschland der Zukunft nicht

auftreten!

Neue Führung

Den Abschied, den Löw wählte,

hat er eigentlich nicht verdient.

Aber es war auch ein Zeichen

der Hilflosigkeit, das

Klammern an den Posten, das

ständige Rechtfertigen für getroffene

Entscheidungen, die

dazu beigetragen haben, dass

es mit diesem langweiligen 0:2

endete, statt mit einem Fußballfest.

2018 ist man an der

eigenen Arroganz erstickt, die

darauf folgenden Jahre zeigte

man in der Nations League,

dass man mit den Großen nicht

mehr mithalten kann und die

Niederlagen in Spanien (0:6)

oder im Heimspiel gegen Nordmazedonien

(1:2) verfestigten

den Eindruck, dass bei der

DFB-Elf zwingend ein neuer

Impuls gesetzt werden muss.

Mit Hansi Flick hat man nun einen

Trainer, der den Apparat

DFB in- und auswendig kennt,

der die Strukturen kennt und

der um seine Aufgabe Bescheid

weiß, war er doch jahrelang

Co-Trainer. Nach dem

CL-Erfolg mit Bayern München

hat er in Deutschland den

Status, einer der besten Trainer

zu sein. Kann er auch Cheftrainer

der Nationalmannschaft

sein? Ja verdammt, aber er

muss mutig sein und nach dem

Leistungsprinzip aufstellen,

nicht nach Alter oder irgendwelchen

Trophäen der Vergangenheit.

Er muss ein Elf findet,

die begeisternden Fußball

spielt. Der Kampfgeist Kimmichs

gepaart mit der Leidenschaft

Gosens‘ kombiniert mit

der Schlitzohrigkeit Müllers

und der Erfahrung Hummels –

so wollen wir die Deutschen

2024 sehen. Und wer weiß welches

Talent bis dahin noch seinen

Druchbruch schaffte. Gelingt

es Musiala, Havertz,

Goretzka & Co. Ihr Niveau zu

halten oder gar zu steigern?

Wir werden es sehen. Unwichtig

sind die Namen die auf dem

Platz stehen, wenn sie mit ihrer

Spielart neue Begeisterung

entfachen können. Dabei ist

der Erfolg nur sekundär wichtig,

der Fan will das Gefühl vermittelt

bekommen, alles für die

Nationalmannschaft gegeben

zu haben.

So lobend es ist, wenn sich

„die Mannschaft“ gegen Rassismus

und für mehr Toleranz

und Weltoffenheit einsetzt, so

furchtbar unglaubwürdig ist es,

wenn selbige Nationalspieler

von Katar in ihren Vereinen zahlt und für deren Fluggesell-

beschaft

in Werbeclips eingesetzt

werden. Wenn man dieser

Karte ausspielt, dann

aber bitte auch auf allen

Ebenen, sonst ist es nicht

authentisch und die

Glaubwürdigkeit

ist nicht

gegeben. Generell

stünde

der Mannschaft

mehr

Demut gut zu

Gesicht. Es ist

gewiss nicht

einfach, als

Profifußballer

Millionen zu verdienen

und alle drei Tage

von A nach b zu jetten, um

Fußball zu spielen und im

Rampenlicht der Öffentlichkeit

zu stehen, aber etwas mehr

Bodenhaftung würde generell

nicht schaden. Dazu gehört

auch, selbstkritisch zu sein und

das eine oder andere zu hinterfragen

oder analysierte Fehler

einzugestehen und nicht immer

dieselben, hohlen Fußballerphrasen

zu wiederholen, die

von den Medienberatern einem

so eingetrichtert werden.

Leroy Sané im Werbeclip

für Qatar Airways, Sponsor

des FC Bayern München.

Kritik an Katar wird

vom „Kaiser“ einfach

weggebügelt!

Da wären wir dann auch

schon beim Nationalmannschaftsmanager

Bierhoff angelangt,

die personifizierte Eventisierung

des Gebildes. Aus

Merketinggründen „die Mannschaft“

aus dem Boden gestampft,

hat er es geschafft,

tausende von Fans zu verlieren.

Zuletzt war zwar die Corona-Pandemie

und die Stadien

durften eh nicht besucht

werden, aber der Zuschauerrückgang

als auch die

miese Stimmung während der

Deutschland-Spiele sind offensichtlich.

Maßgeblich verantwortlich

für das Auftreten, die

Auswahl des Spielortes, die

Anstoßzeit, das Rahmenprogramm

und die Ticketpreise ist

letzten Endes genau eine Person

– Oliver Bierhoff. Dafür wird

er u.a. von Ewald Lienen kritisiert.

„Das Erlebnis im Stadion,

was wir momentan nicht haben,

wird gerade von der aktiven

Fanszene immer wieder

getragen. Wenn das nicht

Ich hab‘ nicht

einen einzigen

Sklaven in Katar

g‘sehn! Die

laufen alle frei

‚rum, weder in

Ketten gefesselt

noch mit

irgendeiner

Büßerkappe

am Kopf.


NACH DER EM

NEUBEGINN BEIM DFB

Der Austausch

wird nicht so

gelebt, wie es

sein sollte.

mehr da ist und ich daraus einen

‚Supporter‘s Club‘ mache,

für den ich einen Beitrag bezahle

und das auch noch mit

einem großen internationalen

Konzern garniere, dann bin ich

falsch gewickelt und auf einem

kompletten Holzweg“, sagte

der Ex-Trainer. Bierhoff habe

bei den Vereinsvertreten „nicht

unbedingt große Sympathiewerte“,

sagte Union-Geschäftsführer

Ruhnert: „Ich

weiß auch gar nicht, ob ich ihn

in einem Bundesligastadion

schon einmal gesehen habe.

Der Austausch wird nicht so

gelebt, wie es sein sollte. ‚Die

Mannschaft‘ - das kann ich

überall hinschreiben, aber man

muss es leben.“ Es wird Zeit,

dass sich auch dort etwas ändert

und sich grundlegende

Gedanken zum Auftreten der

Nationalmannschaft gemacht

Kritische Worte

von Ruhnert.

werden. Doch ist der Verband,

der in der Führungsebene heillos

zerstritten ist, mutig genug?

Denn eine weitere, wichtige

Baustelle ist der DFB-Nachwuchs.

Die U21, trainiert von

Stefan Kuntz, erreichte das,

was der A-Nationalmannschaft

verwehrt blieb. Sie wurden Europameister.

„Diesem Jahrgang

hatte man nicht viel zugetraut“,

sagte Kuntz nach

dem Spiel. „Aber was ist Talent?

Hier im Endspiel zu gewinnen

oder die beste 100-Meter-Zeit

zu laufen?“ Und er fügte

hinzu: „Ich hab ihnen gesagt,

Ihr müsst wie die Hyänen-Bande

sein: Keiner kann sie leiden,

aber sie bekommen, was sie

wollen. Und das heute Abend

hat mich daran erinnert.“ Eben

jener Kuntz hat mit der U21 drei

Mal in Folge ein Endspiel erreicht,

zwei davon gewonnen.

Olympia wird diesen Sommer

sein vermutlich letztes Turnier

sein. Und dann? Wer wäre als

DFB-Nachwuchskoordinator

besser geeignet als Kuntz? Ex-

Bundestrainer Berti Vogts kritisierte

anhand von Robin Gosens

die Nachwuchsarbeit der

deutschen Nachwuchsleistungszentren.

Vogts kritisierte,

dass in den Nachwuchsleistungszentren

„nicht etwa das

individuelle Talent gefördert,

sondern die Allgemeinheit der

Nachwuchs-Topspieler auf ein

gemeinsames Niveau gebracht“

werde. „Wir brauchen

keine Roboter, sondern besondere

Menschen. Wäre Gosens

mit 14 in ein Nachwuchsleistungszentrum

gegangen, wäre

er heute nicht so besonders,

wie er es nun mal ist.“

Dazu haben wir außer Volland,

der wie bereits erwähnt

als Linksverteidiger eingewechselt

wurde, keinen wirklichen

Stoßstürmer mehr. Was

hätte sich der Amateurfußball

über einen Sascha Mölders gefreut,

schlechter als das vorhandene

Personal hätte er es

auch nicht machen können.

Aber wo sind sie, die deutschen

zentralen Stürmer? In

der Bundesliga sprechen alle

über Lewandowski, Haaland

oder in der letzten Saison auch

über einen Weghorst. Wo sind

die Erben von Klose, Müller,

Klinsmann, Völler oder Seeler?

Liegt es am Systemfußball, der

seit nun mehr als zwei Dekaden

in den Nachwuchsleistungszentren

den jungen Spielern

eingetrichtert wird? Wo ist

die Stärke des einzelnen

Individuums? Wo sind dribbelstarke

Spieler, die in 1:1-Situationen

technisch brilliant den

Gegner aufs Glatteis führen

können und Erinnerungen an

Robben oder Ribéry wach werden

lassen? Gibt es diese Spielertypen

noch? Oder wurden

diese aufgrund der Ballbesitzmaschinerie

schon wegrationalisiert?

Ebenso die Kämpfer,

die Beißer – und damit ist nicht

Antonio Rüdiger gemeint!

Neue Gesichter

Nach dem Abgang von Ex-Präsident

Keller, der über eine verbale

Entgleisung und an den

Strukturen innerhalb des DFB

scheiterte, verwaltet Dr. Rainer

Koch den größten deutschen

Verband interimsweise zusammen

mit Peter Peters, Ex-Geschäftsführer

von Schalke 04,

Kuntz formte aus einer

Mannschaft voller Unbekannter

eine hungrige

Siegertruppe.

dem mittlerweile Zweitligisten.

Der eine, der hat außer immer

dabei zu sein keine Erfolge vorzuweisen,

dafür aber als bayrischer

Verbandfunktionär Netze

im Hintergrund gesponnen,

die ihm seine Macht und seinen

Einfluss sichern. Er sitzt ja nicht

zuletzt als deutscher Vertreter

im UEFA-Exekutivkomitee,

auch die nächste vier Jahre.

Nebenbei soll er auch für den

deutschen Amateurfußball verantwortlich

sein. Jedes geschriebene

Wort dazu wäre

Zeitverschwendung. Also kommen

wir zu PP, wie Peters auch

gerne mal genannt wird. Als

rechte Hand für Tönnies war er

lange Zeit stiller Geschäftsführer

auf Schalke, verdammt zu

sportlichem Erfolg. Ohne diesen

drohte stets eine Spirale

des Niedergangs. Letzter Fall


NACH DER EM

NEUBEGINN BEIM DFB

ist nun eingetreten, Schalke

zweitklassig, Peters nicht mehr

an Bord. Dafür aber mit Koch

am Ruder des DFB. Zumindest

bis zum nächsten DFB-Bundestag,

der irgendwann „Anfang

2022“ stattfinden soll. Viel

Zeit und Möglichkeit, die Weichen

im eigenen Sinne zu stellen.

Warum nicht einen außerordentlichen

DFB-Bundestag

einberufen? Die zeit drängt.

Warum weitere acht Monate

oder länger von einem Duo geführt

werden, dessen Zeit offensichtlich

abgelaufen ist und

die nicht fähig sind, den Verband

zu modernisieren oder

gar umzustrukturieren. Die unter

der Oberfläche von vielen

kritisch beäugt werden, sich zu

zahlreichen Themen in Widersprüche

verstricken, aber unbedingt

an ihrem Posten festhalten

wollen. Und dazu noch

Drohungen aussprechen und

Machtmissbrauch ausüben –

wie zuletzt bei der weltbekannten

Schiedsrichterin Bibiana

Steinhaus-Web, die sich von

Koch unter Druck gesetzt fühlte.

Besagte Steinhaus-Webb

gehört zu der Frauen-Initiative

um Marketingexpertin Katja

Kraus, die in einem Schreiben

an die Landes- und Regionalverbände

sowie ans DFB-Präsidium

fordern, schnellstmöglich

einen außerordentlichen

Bundestag abzuhalten um mit

der Strukturreform des Verbandes

beginnen zu können. Die

Initiative fordert ebenfalls einen

radikalen Wechsel in der Führungsebene,

die die Erneuerung

des Verbandes glaubwürdig

vorantreibt. Gemäß Paragraph

29 der DFB-Satzung

kann das Präsidium „aus wichtigem

Grund“ einen außerordentlichen

Bundestag einberufen.

In der aktuellen Lage, in

der sich der Verband nach einem

langen Machtkampf in der

desolatesten Verfassung seiner

Historie befindet, dürfte sich eigentlich

kaum die Frage stellen,

ob die avisierte Neuaufstellung

ein „wichtiger Grund“ ist

oder nicht. Aber unabhängig

davon ist das Präsidium „auch

ohne wichtigen Grund“ zur Einberufung

des Konvents verpflichtet,

wenn dies die Liga,

zwei Regional- oder sechs Landesverbände

fordern. Man

müsste sich nur aus der Deckung

trauen.

Denn wenn der Stein erst einmal

ins Rollen kommt, dann ist

vieles möglich. Oder um es mit

Fühlte sich von

der DFB-Spitze

bedroht.

Jessy Wollmers Worten zu sagen:

„Ende gut, alles gut? Oder

eben nicht alles gut?“ Das darf

der mediale Qualitätsjournalismus

dann in drei Jahren selbst

beantworten. Ein erster Schritt

wäre, vielleicht den Dialog mit

den Fankurven wieder aufzunehmen,

den elitären Zirkel

(siehe Seite 58) abzuschaffen

und mit mehr Demut, Authentizität

und Euphorie in die Zukunft

zu blicken. Wenn sich

dann die knapp dreitausend

Streitigkeiten im Verborgenen

klären, der Profifußball mehr an

die Basis denkt und mehr Frauen

mitentscheiden, dann sind

wir ganz guter Dinge. Bestes

Beispiel dafür: Almuth Schult,

die als ARD-Expertin bei der

EM glänzte, analytisch überzeugte

und dabei nicht vergaß,

die Zuschauer mit einer Prise

Humor zu unterhalten. So geht

moderner Fußball!

War die freudigste,

positive Überraschung

als

TV-Expertin bei

der ARD:

Almuth Schult


DENK NACH!

Wusstest Du, dass ...

die Nationalspieler eine neue

Rekordprämie in Höhe von

400.000 €

für die EM 2021 ausgehandelt hatten?

Also falls sie den Titel gewonnen hätten...

Nur zur Erinnerung: Für den Titel 2014 in Brasilien gab es 300.000 Euro.

Es folgte ein Halbfinal-Aus bei der EM 2016, ein Vorrunden-Aus 2018, der letzte

Platz in der Nations League 2019 und eine rumpelige EM-Qualifikation.

Die Siegprämie sei sicherlich hoch, so Bierhoff, aber „ich würde sie gern als DFB

bezahlen“. Dass Nationalspieler überhaupt von Verbandsseite bezahlt werden,

während sie von ihren Vereinen schon Millionen bekommen, ist schwer nachvollziehbar.

Das steht aber auf einen anderen Blatt. Was würden wohl Amateurvereine

machen, wenn sie die 10,4 Mio. Euro anteilig bekommen würden? Wären pro Verein

immerhin knapp 428 Euro.

Denk

nach!


Fisch

Der

fängt am Kopf an zu stinken

Text: Autor:in möchte anonym bleiben

Nach dem Rückzug von

Generalsekretär Friedrich

Curtius und dem Rücktritt

von Präsident Fritz Keller

scheint das Flaggschiff DFB

ruhigere Gewässer anzusteuern.

Doch unterhalb

des Decks brodelt es

gewaltig. Im Visier:

Dr. Rainer Koch.

Wie ein Kraken

zieht besagter

Dr. Rainer Koch

mit Hilfe seiner

Posten die Fäden im Schattenreich

des DFB und trotzt

wie ein Fels in der Brandung

jenen Angriffen, die seiner

Person gelten. Wird er auch

nach dem Abgang Kellers –

zum dritten Mal an vorderster

Front – auch dem nächsten

Sturm Stand halten können?

Gewiss ist nur, dass die

Gischt immer dreckiger wird,

da der DFB an mehreren Stellen

Leck geschlagen hat und

Schadstoffe ungefiltert ins

Meer strömen können.

Da gibt es zum einen die Exklusivmitgliedschaft

im Exekutivkomitee

der UEFA. Das

fand die Pläne der Super

League doof, hat zuletzt während

der Empörung darüber

aber die Ausweitung der

Champions League auf 36

Mannschaften beschlossen.

Rolex Kalle sitzt dort auch drin

und Koch seit dem Zeitpunkt,

als Grindel damals als DFB-

Präsident zurücktrat. Was für

ein Zufall. Des Weiteren ist der

Präsident des bayrischen Fußballverbandes

(seit 2004), des

süddeutschen Fußballverbandes

(seit 2011) und jetzt interimsweise

bis zum nächsten

Bundestag – der offiziell erst

für das Frühjahr 2022 geplant

ist – auch des deutschen Fußballbundes.

Zum dritten Mal.

Und doch befindet sich das

Mutterschiff noch in rauer See.

Der Wind ebbt ab. Die Lecks

sind groß. Wird im Zuge dessen

vielleicht auch Koch von

der Kommandobrücke gespült?

Oder kann er sich

Unten Können

Kraus & Co. den

Verband ändern?

halten an seinen Posten? Egal

ob Einzahl oder Mehrzahl.

Anhaltende Kritik

Er wurde von Ex-Präsident Keller

in einer internen Sitzung als

Freisler beschimpft. Das sagt

schon viel aus über das, was

hinter den Luken des DFB vor

sich geht. Die Kumpanei mit

Diekmann in der Sommermärchenaffäre

und dem Beratungsunternehmen

Esecon, die

Anzeige der Frauen-Initiative

bei der Ethikkommission des

FRAUEN-INITIATIVE

Unter dem Motto „Fußball kann mehr“ haben

sich neun prominente Frauen aus dem

Bereich des Fußballs zu einer Initiative zusammengeschlossen,

die für den DFB weitreichende

Veränderungen anstreben. Zu den

Unterzeichnerinnen des Konzepts gehören

unter anderem Nationaltorhüterin und Sportschau-EM-Expertin

Almuth Schult, Ex-

Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus-Webb,

die frühere Funktionärin Katja Kraus, ZDF-

Journalistin Claudia Neumann und die ehemalige

Sportstudio-Moderatorin Gaby Papenburg,

die sich um das Präsidentenamt

des Berliner Fußball-Verbandes (BFV) bewirbt.

Sie fordern u.a.:

1. Frauenquote von 30 % in

Führungspositionen bis 2024

2. Frauenquote von 30 % in

Aufsichtsräten sowie mindestens

eine Frau im Vorstand bei allen Profi-

Klubs der Männer & Frauen bis 2024

3. Paritätische Verteilung von

Männern und Frauen auf zweiter

Führungsebene bis 2024

4. Programme zur Herstellung der

Chancengleichheit von Frauen

5. Gehaltstransparenz

6. Veränderungen der

Rahmenbedingungen um Frauen und

Diversität zu stärken

7. Geschlechtergerechte und

diskriminierungsfreie Sprache

DFB-INTERIMSPRÄSIDENT

Ein Präsident

muss die Unterstützung

der Amateurverbände

haben.

DFB, die Kritik von Schalke-

Peters, der zusammen mit ihm

das Kapitänsamt übernehmen

soll – und trotzdem wird Rainer

Koch immer wieder gewählt.

Der gegenüber Fans als Hardliner

bekannte Koch sieht sich

einer Vielzahl an Vorwürfen

ausgesetzt, bisher konnte er

sich stets an seine Posten

klammern und auch Ex-Präsident

Keller scheiterte an dem

Versuch, den DFB zu modernisieren.

Wohl auch, weil im

Hintergrund Koch aktiver Gegenspieler

war und mit Curtius

und Schatzmeister Osnabrügge

interne Meuterei beging.

Wer will schon Veränderung,

wenn es in der Kombüse gemütlich

und bequem ist?

Ob der Bundestag des größten

deutschen Verbandes wirklich

erst im Frühjahr 2022 stattfinden

wird darf aufgrund der

jüngsten Entwicklungen bezweifelt

werden. Dass das

Flaggschiff namens DFB mit

Strippenzieher Koch und Ex-

Schalke-Finanzhasardeur Peters

aber wieder den richtigen

Kurs findet, nicht zuletzt auch

zum Wohle der ganzen Amateure,

wäre wünschenswert.

Ebenso, wie ein Lottogewinn

für den Otto Normalbürger.

Beides hat ungefähr dieselbe

Wahrscheinlichkeit.

8. Sanktionierung von Sexismus und

56 SG DEGERSEN & WENNIGSEN Diskriminierung

AMATEURFUSSBALL 57

FANBLOCK-ELITE

Text: Dennis Wasner

Ticket-Skandal

Die Fanblock-Elite

Ohne Mitgliedschaft

kaum eine Chance

auf Tickets der

Nationalmannschaft.

Vorteil: Keine UItras,

keine Hooligans und

(fast) keine Negativschlagzeilen.

Es sei

denn, es geht um

Stimmung. Die wird

mittlerweile sogar

kritisiert...

Die deutsche Nationalmannschaft,

Zugpferd

des DFB und

Vorbild für Millionen

Deutsche hat seit geraumer

Zeit ein Imageproblem. Ausnahmsweise

sind es nicht

marodierende Horden von

Hooligans oder Rauchtopf

und Bengalo zündelnde Ultras.

Es sind die Normalos,

die für ihre Nicht-Stimmung

Kritik von allen Seiten gefal-

len lassen müssen. Es gipfelt

darin, dass wir uns immer

wieder dabei ertappen, wie

wir neidvoll auf die ganzen

kleinen Nationen blicken,

egal ob das die Isländer

mit ihrem

„Huh“ sind oder

sanges- und

trinkfreudige

Schotten in

ihren Kilts.

Die Deutschen,

ver-

meintlicher

Stimmungs-

bzw. Partyweltmeister

von

2006, haben

es satt, ihre

„Mannschaft“

anzufeuern.

Sicherlich

gibt es viele

Gründe, die

man jetzt aufzählen

könnte.

Ein Grund ist aber auch

die Ticket-Politik seitens

des DFB, wo Mitglieder im

„Fanclub Nationalmannschaft

powered by Coca

Cola“ Vorteile gegenüber

Otto Normalbürger genießen.

Wir haben uns das

dortige Bonussystem mal

Ein typischer

Schland-Fan.

Unten Der typisch

deutsche Schland-

Fan während EM

oder WM.

angesehen und fühlen uns ertappt,

wenn wir unsere Gedanken

abschweifen lassen

und an elitäre Kreise denken,

wo nur die reinkommen, die

schon immer da sind.

Möchte man ein Spiel der

deutschen Nationalmannschaft

besuchen, bekommt jeder

die Möglichkeit dazu. Außer

es ist ein Auswärtsspiel.

Oder eine EM. Oder eine WM.

Dann nämlich sollte man Mit-

glied in diesem elitären Fanclub

sein. Und sich nicht zu

schade, sich für mehr oder

minder gute Choreografien

benutzen zu lassen. Schließlich

sind diese Choreos der

große Stolz des von Coca

Cola gesponsorten Fanclubs.

Wer kennt es nicht,

das gute „Volley“ aus

dem

Hamburger

Volkspark beim Spiel

gegen die Niederlande

2019?! Sollte eigentlich

„Vollgas“ heißen. War den

Organisatoren aufgrund

der deutschen schichte dann doch etwas

zu heikel.

Ge-

Kein Mitglied,

kein Ticket

Ist man jedenfalls nicht

Mitglied in diesem Zirkel,

wird es schwierig, an Karten

für Spiele der Fußballidole zu

kommen. Nehmen wir die EM

als Beispiel und blenden wir

mal Zuschauerbeschränkungen

oder diesen Virus kurz

aus, so stellen wir fest, dass

zB für das Spiel Deutschland

gegen Frankreich in München

dem DFB 16% des Ticket-

Kontigents zur Verfügung

gestellt wurden. Bei einer


FANBLOCK-ELITE

Kapazität von 75.000 Plätzen

sind das 12.000 Tickets. Da

die Nachfrage höher sein

würde, als die angebotenen

Plätze, musste man sich

etwas einfallen lassen um die

Tickets zu verteilen und da

kam man beim DFB auf folgende

Idee: 40% (also 4.800

Tickets) werden über dieses

s.g. „Bonussystem“ innerhalb

des Fanclubs Nationalmannschaft

verteilt und je 30%

(also je 3.600 Tickets) stehen

sowohl den Fanclub-Betreuern

und Fanbeauftragten der

ersten drei Ligen zu als auch

dem Rest der Republik. Naja

nicht ganz der Rest der Republik.

Für die letzten 3.600

Tickets kommen nur jene in

Frage, die sich rechtzeitig für

das Turnier registriert haben

sowie alle Mitglieder des Fanclubs

Nationalmannschaft,

die bei den 4.800 Tickets mit

dem Bonussystem erfolglos

waren. Auch alle, die eigentlich

über das Bonussystem

buchen wollen, aber die

Spiele zusammen mit einem

Freund gucken wollen, fallen

in die 30%-Gruppe am Ende.

Steht so in den AGB. Also

einfach für das Turnier registrieren

lassen und hoffen?

Nicht ganz, denn für die Turnierregistrierung

muss man

Mitglied im Fanclub Nationalmannschaft

sein – kurios

oder? Die Mitgliedschaft

kostet jährlich nämlich 30

Euro zzgl. einer Anmeldegebühr

in Höhe von 10 Euro.

Ist doch nicht zu viel verlangt

von unserem Verband, einfach

mal 40 Euro den Leuten

abzuknöpfen, ohne Garantie

auf Tickets – oder? Schließlich

bekommt man als Mitglied

die „exklusiven Artikel in

Schwarz-Rot-Gold die schon

Unten Was war in

Duisburg das

Ziel? Gegen Nordmazedonien

gab

es ein 1:2.

Exklusive DFB-Artikel

haben so manches

Nicht-Mitglied neidisch

gemacht.

so manches Nicht-Mitglied

neidisch gemacht haben. Wer

Cap und Schal im Stadion

trägt, gibt sich als Fan Club-

Mitglied zu erkennen und

wird als solches erkannt. Beide

haben einen hohen Wiedererkennungswert“

heißt es

dort. Oder anders: Die fürstlichen

Prämien (siehe letzte

Ausgabe) oder Gehälter in

den oberen Gremien der Verbandsspitze

müssen ja auch

irgendwie bezahlt werden.

Hat man die Mitgliedschaft

dann mit der dazugehörigen

Fan-Club-Mitgliedsnummer,

dann benötigt man nur noch

einen UEFA-Account. Dieser

ist immerhin kostenfrei.

Wer dann bereit ist, zzgl. zu

Anfahrt und Konsum noch 50

bis 185 Euro für eine Karte

auszugeben, der darf dann

hoffen, die Stars um Christian

Günther, Jamal Musiala oder

Florian Neuhaus live zu sehen.

Eine Eintrittskarte 1954

für das WM-Endspiel kostete

übrigens 6 Franken. Jaja,

früher war alles anders.

Die Elite unter sich

Aber zurück zum Bonussystem.

Wer den letzten Absatz

gelesen hat, ist ja vielleicht auf

den Geschmack gekommen,

sich dort zu registrieren. Dessen

Vorteile wollen wir auch

nicht schmälern, schließlich

gibt es allein für die Mitgliedschaft

schon einen Treuepunkt.

Wer kennt sie nicht, die Treuepunkte,

die man u.a. bei Rewe

sammeln kann um für einen guten

Zweck zu spenden? Punkte,

die man durch einen Wareneinkauf

bekommt. Bei der Nationalmannschaft

ist dabei sein

alles! Wer bis zu 5 Jahre dabei

bleibt, bekommt noch einen

Treuepunkt. Bei mehr als 10

Jahren gibt es noch einen

obendrauf und das Ultima Ratio

ist die Mitgliedschaft von 15

Jahren aufwärts – da gibt es

noch einen Bonuspunkt mehr.

Weitere Bonuspunkte bringen

natürlich die Besuche von Länderspielen.

Für den Besuch

von Heim- oder Auswärtsspielen

gibt es 2 Bonuspunkte pro

Spiel, beim Heimspiel muss

das Ticket aber zwingend im

Vorfeld personalisiert worden

sein. Wenn Harry der alte Fanclubkollege

plötzlich eine Karte

über hat, weil seine Erika

kurzfristig erkrankt ist, dann

kann man zwar das Spiel mit

ihm schauen. Bonuspunkte

gibt es dafür aber keine, da ist

der DFB knallhart. Auch auswärts

gibt es die Punkte nur

bei der Abholung der Tickets

beim Voucher-Tausch. Und

wehe man schummelt, dann ist

man sofort raus aus dem elitären

Club!

Zusammengefasst hat es allerlei

Vorteile, wenn man da

Mitglied ist. Dann kann man die

Oben Egal wer

sich die Sprüche

ausdenkt – sie

sind scheiße.

deutsche Nationalmannschaft

weltweit unterstützen, wird mit

schwarz-rot-goldenen Merchandise

überschüttet, darf bei

den Heimspielen coole Papptafeln

auf Anweisung hochhalten

und hat eher eine Chance

auf ein Ticket bei großen Turnieren

heranzukommen als der

Otto Normalbürger. Dazu gibt

es immer mal wieder geile Aktionen:

Man kann bei Heimspielen

das Fanclub-Zelt


TREUE-PUNKTE FÜR DIE ZUGEHÖRIGKEIT

IM FAN CLUB NATIONALMANNSCHAFT

• 1 Treue-Punkt – für die Teilnahme am Fan Club Nationalmannschaft.

• 1 weiterer Treue-Punkte – Dauer von 1 bis 5 Jahren.

• 1 weiterer Treue-Punkte – Dauer von 5 bis 10 Jahren.

• 1 weiterer Treue-Punkte – Dauer von 10 Jahren + x

• 1 weiterer Treue-Punkt – Dauer von 15 Jahren + x

Die Zugehörigkeit wird ab dem Zeitpunkt des letzten Beitritts

bemessen. Das heißt, bei Kündigung oder Ausschluss aus dem

Fan Club Nationalmannschaft wird der Zeitpunkt der erneuten

Teilnahme gewertet.

Treue-Punkte erhalten die Fan Club-Teilnehmer unabhängig von

Ticket-Käufen. Sie können ihr Punktekonto durch den Erwerb

von Bonus-Punkten erhöhen, die sie beim Besuch von Länderspielen

der Nationalmannschaft erhalten.

VERGABE VON BONUS-PUNKTEN BEI LÄNDERSPIELEN

• Für Heim- und Auswärtsspiele werden dem Teilnehmer des

Fan Club Nationalmannschaft jeweils 2 Bonus-Punkte gutgeschrieben.

• Der Erwerb von Bonus-Punkten bei Heimspielen setzt voraus,

dass das Ticket bereits beim Kauf personalisiert wird.

• Bonus-Punkte werden erst nach dem Besuch der Spiele gutgeschrieben.

• Die Überprüfung erfolgt bei Heimspielen durch Abgleich mit der Zutrittskontrolle,

auswärts durch Abholung des Tickets beim Voucher-Tausch.

• Die Gutschrift erfolgt über das Servicezentrum des Fan Club Nationalmannschaft

und nimmt bis zu fünfzehn Werktage in Anspruch. Der Teilnehmer kann

seinen Punktestand in seinen Stammdaten einsehen.

• Bei Missbrauch oder Täuschung behält sich der Fan Club Nationalmannschaft

vor, dem Teilnehmer bisher erworbene Punkte zu entziehen. Unberührt

davon bleiben die Konsequenzen bezüglich der Teilnahme im Fan Club

Nationalmannschaft (siehe AGB).

betreten wo es „Coke4free“

gibt, prominente Talk-Gäste

vorbeischnuppern und eine

Coca-Cola-Gaming-Ecke aufgebaut

ist. Man kann beim Fan-

Match mitmachen gegen andere

Nationen, wenn man nicht

der einäugige unter den Blinden

ist. Die Hobbykicker-Elite

kann beim Cup der Fans mitmachen,

der in regelmäßigen

Abständen ausgetragen wird

und es gibt zahlreiche Gewinnspiele

für die ganz persönlichen

Fan-tastic Moments. Wer jedoch

weiter als vom Kopf bis

zur Tapete denken kann, der

dürfte sich nicht wundern, warum

die Stimmung bei den Länderspielen

scheiße ist. Wenn

statt der marodierenden Horden

subkultureller Ultra-Anhänger

Justus Cornelius im

Stadion steht, dessen Mitgliedschaft

von Papa finanziert ist

und der voller stolz „Deutschland

vor, noch ein Tor krächzt“

ehe seine sich im Stimmbruch

befindende Stimme verabschiedet,

dann können wir uns

auch die neidischen Blicke zu

den anderen Nationen sparen.

DIE FAKTEN ZUM BONUSSYSTEM:

In die Wertung fließen nur offizielle

• In die Wertung fließen nur offizielle

Länderspiele der Nationalmannschaft

ein. Ausgenommen sind Turniere wie

EM, WM oder Confed-Cup.

• Nur die Bonus-Punkte aus den

letzten 15 Spielen fließen in die

Wertung ein.

Oben Ob andere

Verbände bei ihren

Fans auch so

stringent sind?


• Voraussetzung für die Teilnahme

am Bonussystem ist die Teilnahme

am Fan Club Nationalmannschaft.

• Die Teilnahme in Form einer

Turnierregistrierung berechtigt

nicht zur Beteiligung am

Bonussystem.


• Um Bonus-Punkte für Heimspiele

gutgeschrieben zu bekommen, muss

der Käufer sein Ticket personalisieren

– das heißt, bereits beim Kauf

muss sich der Fan Club-Teilnehmer

mit seinen Daten einloggen. Eine

nachträgliche Gutschrift der Bonus-

Punkte ist nicht möglich.

Es wird einem das Gefühl vermittelt,

dass nur der Akademiker

mit genug Knatze in der Tasche

es sich leisten kann, regelmäßig

Spiele der Nationalelf

zu schauen. Werbung hier,

Marketing da, tolle vorgegebene

Choreografien, Sponsorenname

nennen, Liedchen von

Helene Fischer spielen und und

und – der DFB ist eben nicht

mehr für alle da. Jedenfalls

nicht für Jerome, Kevin oder

Mustafa, was nach außen gerne

propagiert wird. Aber was

kostet heutzutage ein Besuch

beim Länderspiel? Sagen wir

für eine einfache, vierköpfige

Familie? Von den Anstoßzeiten

(ihr wisst ja, lukrative TV-Verträge

usw.) mal ganz abgesehen.

Vielleicht sollte nach den

ganzen anderen Baustellen, die

derzeit beim DFB darauf warten

bewältigt zu werden, vielleicht

wieder etwas Bodenständigkeit

in den abgehobenen

Mief in Frankfurt Einzug

walten lassen. Jeder sollte die

gleiche Chance besitzen, ein

Spiel der Nationalmannschaft

Kritik aus der Kurve

zu besuchen. Egal ob es ein

Freundschaftsspiel ist oder

eine Weltmeisterschaft. Ein

verpflichtende Mitgliedschaft

inkl. Gebühren sind das Gegenteil

davon. Man muss ja

nicht gleich den Ultras und

Hooligans den roten Teppich

auslegen, aber ein Stück weit

mehr Einflüsse eben jener jungen

Subkultur würden der Nationalmannschaft

wieder gut zu

Gesicht stehen. Dass Antonio,

Ilkay, Joshua, Emre, Jamal

oder Leroy derzeit nicht so toll

unterstützt werden liegt nicht

daran, dass dies keine typisch

deutschen Vornamen oder sie

vielleicht gerade nicht so erfolgreich

sind. Es liegt vielmehr

daran, dass die Basis, die Woche

für Woche fähig dazu ist,

tolle Choreografien und Stimmung

in die TV-Geräte zu

transportieren, von den Verantwortlichen

des eigenen Verbandes

nicht gewollt sind.

Dann doch lieber Justus Cornelius.

Der Preis dafür ist die

Stille in den Endgeräten, selbst

wenn die Stadien wieder ausverkauft

sein dürften.


AKTIK

WM-System

Das

In unserer Serie TAKTIK - die verschiedenen

Fußballsysteme richten wir den Blick auf

Systeme, die primär auf den Bolzplätzen unserer

Region zum Einsatz kommen oder historisch

betrachtet wertvoll waren. Nach der „schottischen

Furche“ (Ausgabe 1) adeln wir in diesem Beitrag

Herbert Chapman, dessen Taktik maßgeblich

dazu beitrug, dass Deutschland 1954 erstmals

Weltmeister wurde.

Text: Dennis Wasner

Wissentlich,

dass hinter folgender

Person

Zuschauer

emotional aufgeladen und

dicht gedrängt ein Fußballspiel

verfolgen, ist es die

Kernaufgabe des Linienrichters,

über Abseits zu entscheiden.

Seit 1891 sind sie

elementarer Bestandteil des

deutschen liebsten Spiels.

Damals, lange Zeit bevor es

Videotechnologie gab, die

anhand kalibrierter Linien und

vierundzwanzigfachen Zoom

darüber entscheidet, ob ein

Stück getrocknetes Nasense-

kret näher zum Tor hängt als

das Hühnerauge des Gegenspielers,

waren sie die Entscheider

ob eine Großchance

zugelassen und etwaig ein

Tor erzielt wurde oder nicht.

Damals, also vor 1925, trennten

auch drei Spieler der gegnerischen

Mannschaft den

Stürmer vorm Abseits, heutzutage

sind es nur noch zwei

– der Torwart und ein Verteidiger.

Unten Herberger

brachte es auf

den Punkt.

TAKTIK

Mit dieser Regeländerung

beschäftigte sich u.a. auch

Herbert Chapman, 1878 in der

Bergbaugemeinde Kiveton

Park geboren, ein unterdurchschnittlicher

Amateurkicker mit

vielen Vereinswechseln. Mit 47

Jahren, also 1925, wurde er der

erste Trainer, der eigenmächtig

Entscheidungen treffen durfte.

Dies war zuvor im Mutterland

England nur Klubeigentümern

und Direktoren vergönnt.

Höchstleistung im

Sport und vergnügliches

Leben sind wie

Feuer und Wasser.


AKTIK

WM-System

Das

Fünf Jahre seines Lebens nutzte

er, um dem offensiv ausgerichteten

2-3-5 abzuschwören

und auf ein defensiv, stabileres

3-4-3 zu setzen, welches nach

heutigen Maßstäben eher einem

3-2-2-3 zugeordnet werden

könnte. Und diese Formation

wurde weltberühmt unter

dem Namen WM-Formation.

Das hatte nichts mit einer kontinentalen

Meisterschaft zu tun.

Vielmehr ging es um die optische

Darstellung der einzelnen

Positionen. Vor dem Torwart

gab es drei Verteidiger (ähnlich

einer Dreierkette) und zwei defensiv

eingestellte Läufer im

Zentrum. In der heutigen Fassung

klassische Sechser. Diese

Positionen, angeordnet auf

Oben Kein Turnier,

sondern eine

Regeländerung

schuf dieses

System.

einem Spielfeld aus der Vogelperspektive,

ergaben ein W. Die

Offensive stellet sich spiegelverkehrt

auf. Zwei offensive

Läufer (heutzutage klassische

Achter) und drei Stürmer bildeten

ein M. So war das System

geboren.

Prinzipiell könnte der Artikel

hier enden, wenn Chapman

nicht auch Pionier des Konterfußballs

gewesen wäre. Denn

um den offensiv stürmenden

Taktiken der Gegner Einhalt zu

gebieten legte Chapman den

Fokus auf eine stabile Defensive,

um dann überfallartig zu

kontern. Eminent wichtig waren

entsprechend schnelle Außenbahnspieler.

Dabei ging es

nicht darum, zu „zerstören“.

Viel mehr ging es Chapman darum,

mit Hilfe weniger eigener

Kontakte den sich dadurch bietenden

Raum zu nutzen, dort

hineinzustoßen und innerhalb

kürzester Zeit den Torabschluss

zu suchen. Der Erfolg

sollte sich zeigen, als dieses

vermeintlich defensive System

in der Spielzeit 1930/31 herausstach,

als der FC Arsenal

mit 127 erzielten Treffern Meister

wurde und einen neuen Rekord

aufstellte. In der Folge holte

er mit den Gunners zwei weitere

Meisterschaften sowie den

englischen Pokal, den FA-Cup.

Wobei die letzte Meisterschaft

von einem anderen Trainer beendet

wurde, da Chapman im

Januar 1934 auf tragische Weise

verstarb. Nachdem er am 2.

Januar 1934 stark erkältet

Sheffield Wednesday (Arsenals

nächster Gegner) beobachtete,

schaute er sich nach seine

Rückkehr in London im strömenden

Regen auch noch die

Partie der dritten Mannschaft

von Arsenal gegen Guildford

City an. Aus der Erkältung wurde

eine Lungenentzündung, an

der er am 6. Januar verstarb.

Ein positiv Fußballverrückter,

wie es sie heutzutage nur noch

selten gibt. Dass man den Namen

Chapman mal gehört haben

sollte verdeutlichen seine

Maßnahmen, den Fußball zu

professionalisieren. Bei Arsenal

war er dabei maßgeblich dafür

verantwortlich, dass im Stadion

sowohl eine große Uhr als

auch Flutlichtstrahler in die

Westtribüne eingebaut wurden.

Er befürwortete den Gebrauch

von weißen Fußbällen, damit

die Zuschauer dem Spiel auch

bei widrigen Wetterverhältnissen

besser folgen konnten, und

die Verwendung von durchnummerierten

Trikots — primär

als Orientierung für die eigenen

Spieler, um bei den einstudierten

Spielzügen schneller den

jeweiligen Mannschaftskamerad

zu „orten“. 20 Jahre nach

seinem Ableben besiegte

Deutschland Ungarn in Bern

mit 3:2, weil Trainer Sepp Herberger

auf die WM-Formation

setzte. Vor Turek verteidigten

Posipal, Liebich und Kuhlmeyer,

defensive Läufer waren

Eckel und Mai während für die

Offensive neben Max Morlock

und Fritz Walter, die als Antreiber

galten, auch Rahn, Schäfer

und Ottmar Walter stürmten.

„Sie haben meine Vorstellungen

vom guten Spiel personifiziert“,

sagte Herberger auf

das Finale angesprochen.

Man braucht den Ball,

um anzugreifen. Was

ist also falsch daran,

zurückzukommen

und ihn sich zu holen?

TAKTIK


SCHAUPLATZ HDI-ARENA

Gallier

Als

Text:

Dennis

Wasner

im Kolosseum

So groß die Freude über den Aufstieg in die

3. Liga auch war, die Voraussetzungen für

den TSV Havelse übersteigen das Mögliche.

Trotz großer Historie ist der kleine Verein

aus Garbsen Abstiegsfavorit Nr. 1.

Viele der Jungs

müssen das

noch mit ihren

Arbeitgebern

klären.

Es hat ja was, wenn die

Außenseiter vermeintliche

Favoriten besiegen.

Ob das die Gallier

gegen die Römer waren oder

der TSV Havelse in der kommenden

Spielzeit, die Fanherzen

werden stets für den TSV

schlagen. Egal ob der Gegner

Kaiserslautern, Braunschweig,

Magdeburg oder 1860 München

heißt. Doch zu welchem

Preis lohnt sich das Abenteuer

3. Liga? Und ist Havelse wirklich

bereit dafür?

Erfolgstrainer Jan Zimmermann

wurde vom städtischen

Platzhirschen Hannover 96 abgeworben,

neuer Trainer ist der

Ex-Wolfsburger Rüdiger Ziehl.

Oben Wie wird es

sein, vor 2.000

Zuschauern in einer

riesigen Arena

zu spielen?

Statt defensives Bollwerk will

er den Spielern einen eigenen

Spielstil mit auf den Weg geben.

Das Team ist im Profi-

Business angekommen. Der

Übergang ist aber noch zu regeln.

Die TSV-Spieler haben

alle noch einen normalen Job

neben dem Fußballspielen.

„Viele der Jungs müssen das

noch mit ihren Arbeitgebern

klären“, so Ziehl. Statt 9 + 2

Relegationsspielen aus der

Saison 20/21 erwartet die

Truppe ein voller Kalender mit

38 Spieltagen. Am 23.7. beginnt

die Saison mit einem

Heimspiel gegen Saarbrücken.

Die im Schnitt 500 Zuschauer

konnten die Spiele bisher

im 3.500 Zuschauer fassenden

Wilhelm-Langrehr-Stadion

in Havelse anschauen. In

der neuen Saison ist alles anders.

Da das Stadion nicht den

Mindestvoraussetzungen des

DFB genügt (Rasenheizung,

Flutlicht, Kapazität usw.), wird

man in der HDI-Arena des großen

Nachbarn spielen. Statt

49.000 werden mit 2.500 Zuschauern

kalkuliert – den namhaften

Gästen und deren reisefreudigen

Fans sei Dank.

Bezahlen müsse man nur die

Betriebskosten. Doch was ist

das für ein Bild, wenn die

Heimspielstätte noch nicht

einmal zu 10% ausgelastet

ist?

Kleine Brötchen

Mit 900.000 Euro aus der TV-

Vermarktung und 150.000 Euro

von Sponsoren liegt der Etat

der Garbsener knapp über der

Millionenmarke. Bis Donnerstagmorgen

standen nicht einmal

genügend Bälle für den

Trainingsauftakt bereit. Die Havelser

hätten sich welche bei

den C-Jugendlichen leihen

müssen. Die 30 Aufstiegsbälle

von Derbystar verschwanden

während der Aufstiegsparty

nach dem Sieg gegen Schweinfurt.

Drei Bälle blieben übrig,

Donnerstag kam die erste Lieferung

des Drittliga-Sponsors

Adidas – gerade rechtzeitig.

270 neue Fußbälle, Havelse

konnte loslegen und bekommt

auch noch Geld dafür: Der

Sportausrüster zahlt in der 3.

Liga über 93 400 Euro pro Team

als Sponsor.

Befürchtungen, dass es so

kommen könnte wie beim VfB

Lübeck, hat er nicht. Die Travestädter

waren vor einem Jahr

nach einer abgebrochenen Saison

auch dank der Quotientenregel

aufgestiegen und sind

dann mit 1,3 Millionen Euro

Schulden sofort wieder

Oben Das Stadion

in Havelse genügt

nicht den Ansprüchen

des DFB.

abgestiegen. „Ich bin seit achteinhalb

Jahren Vorsitzender,

wir haben in dem Zeitraum die

Schulden halbiert auf jetzt

200.000 Euro“, sagte Hörnschemeyer.

Alles kann, nichts

muss - so haben sie es schon

immer gehalten beim TSV Havelse.

So wünschen auch wir

uns, dass die positiven Schlagzeilen

überwiegen werden und

drücken dem TSV die Daumen

beim Kampf um den Klassenerhalt.


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Impressum

Juli 2021

Ausgabe #002

Herausgeber:

SG Degersen/Wennigsen

V.i.S.d.P.:

Dennis Wasner

E-Mail:

dennis.wasner@online.de

Redaktion:

Jendrik Suhr

Adrian Stegen

Dennis Wasner

Beiträge geben die Meinung des Verfassers wieder

und müssen nicht unbedingt mit der Auffassung

der Redaktion übereinstimmen. Artikelkürzung

und -bearbeitung bleibt vorbehalten. Für

unverlangt eingesandte Manus kripte, redaktionelle

Beiträge, Satz- und Druckfehler, Fotos, Dias,

Bücher usw. übernehmen wir keine Haftung. Das

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ist ur he ber rechtlich geschützt, soweit sich

aus dem Urheber rechtsgesetz und sonstigen Vorschriften

nichts anderes ergibt. Vervielfältigungen

und Mundpropaganda sind durchaus erwünscht.

(c} 2021

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Ausgabe Ersch.-Datum / Thema 1/1 1/2 1/3 QF 1/3 HF Spalte Rubrik

#003 06.09.2021 Saisonbeginn 50,00 30,00 20,00 15,00 10,00 25,00

#004 08.11.2021 Winterpause 100,00 60,00 45,00 30,00 20,00 50,00

#005 07.03.2022 Rückserie 150,00 90,00 60,00 45,00 30,00 75,00

#006 09.05.2022 Saisonbilanz 175,00 105,00 70,00 52,00 35,00 88,00

#007 01.07.2022 Wiesel-Cup 200,00 120,00 80,00 60,00 40,00 100,00

Kontakt » Dennis Wasner • 0173 61 57 947 • dennis.wasner@online.de

Der Dribbler – Ausgabe #002

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