Leistungsbericht 2020 Rotes Kreuz Tirol
Leistungsbericht 2020 Rotes Kreuz Tirol
Leistungsbericht 2020 Rotes Kreuz Tirol
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UNABHÄNGIGKEIT.
„Niemand kann uns VERBIETEN,<br />
Dir zu helfen.“<br />
- Jean Pictet<br />
(Verfasser der 7 Rotkreuz-Grundsätze)
DAS C-JAHR. <strong>2020</strong> ALS HERAUSFORDERUNG FÜR DAS ROTE KREUZ<br />
Zu Beginn des Jahres <strong>2020</strong> stand das „C“ für China. Damals war das ferne Land täglich<br />
präsent in den Medien. Das Corona-Virus dominierte das Leben der Menschen<br />
- fern von uns. Dann kam der 22. Feber <strong>2020</strong> und mit diesem Tag die erste Person mit<br />
Verdacht auf eine Covid-19-Erkrankung nach <strong>Tirol</strong>.<br />
Ab diesem Zeitpunkt lief nichts mehr so wie gedacht. Die Welt, Österreich, <strong>Tirol</strong><br />
standen Kopf und das C-Jahr nahm seinen Lauf.<br />
Von Beginn der Covid-Pandemie an war das Rote <strong>Kreuz</strong> in die Bekämpfung des<br />
Virus maßgeblich involviert. Auf Landes-, Bezirks- und Ortsstellenebene rückten die<br />
rund 7.000 Mitarbeiter*innen des Roten <strong>Kreuz</strong>es zusammen und arbeiteten täglich<br />
daran, dass die <strong>Tirol</strong>er Bevölkerung psychisch und physisch gesund blieb. Es waren<br />
besondere und auch neue Herausforderungen, die unter zum Teil anspruchsvollen<br />
Arbeitsbedingungen gemeistert wurden. Die Menschen konnten sich einmal mehr<br />
auf das Rote <strong>Kreuz</strong> verlassen.<br />
Eine enge Zusammenarbeit gab es von Beginn an auch mit den Behörden und dem<br />
Land <strong>Tirol</strong>. So mancher vermutete, dass das Rote <strong>Kreuz</strong> dadurch dem Grundsatz der<br />
UNABHÄNGIGKEIT nicht mehr gänzlich entsprach. Tatsächlich ist das Rote <strong>Kreuz</strong><br />
jedoch verpflichtet, diese „Auxiliary Role“ wahrzunehmen. Um diese unterstützende<br />
Rolle des Roten <strong>Kreuz</strong>es zu unterstreichen, widmen wir den <strong>Leistungsbericht</strong> <strong>2020</strong><br />
dem Rotkreuz-Grundsatz der UNABHÄNGIGKEIT.<br />
Günther Ennemoser<br />
Präsident <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> <strong>Tirol</strong><br />
Als Präsident des Roten <strong>Kreuz</strong>es <strong>Tirol</strong>, der ich seit Oktober <strong>2020</strong> sein darf, will ich<br />
mich bei allen Mitarbeiter*innen aufs Allerherzlichste für ihren Einsatz und ihre<br />
Leistung in diesem ganz besonderen C-Jahr bedanken. Bedanken will ich mich auch<br />
bei unseren Unterstützer*innen und Spender*innen, die es uns ermöglichen, dass<br />
wir für die Menschen in <strong>Tirol</strong> zuverlässig da sein können.<br />
3
UNSERE MITARBEITER*INNEN: AllZEIT FÜR DIE MENSCHEN DA<br />
Täglich stehen sie für die Menschen im Dienst: Die 6.634 freiwilligen, 939<br />
hauptamtlichen Mitarbeiter*innen und 635 Zivildiener des Roten <strong>Kreuz</strong>es in<br />
<strong>Tirol</strong>. 3.282 der Mitarbeiter*innen sind weiblich. Die meisten freiwilligen Mitarbeiter*innen<br />
- gesamt 1.826 - engagieren sich im Rettungsdienst.<br />
Der größte Teil der freiwilligen Mitarbeiter*innen ist zwischen 15 und 29 Jahre<br />
alt, gefolgt von der Altersgruppe der 30-49Jährigen.<br />
Gemeinsam haben die freiwilligen Mitarbeiter*innen<br />
729.763 ehrenamtliche<br />
Stunden geleistet. Allein auf den Rettungsdienst<br />
entfallen 485.976 Freiwilligenstunden.<br />
Im Durchschnitt verbleiben freiwillige<br />
Mitarbeiter*innen 58,74 Monate beim<br />
Roten <strong>Kreuz</strong> <strong>Tirol</strong>.<br />
4<br />
Allen Mitarbeiter*innen gebührt von Herzen ein „Danke“ für ihren Einsatz unter den erschwerten<br />
Bedingungen im Jahr <strong>2020</strong> und für ihr LÄCHELN, das auch durch den Mund-Nasen-Schutz zu spüren ist.
RETTUNGSDIENST UND KRISENINTERVENTION:<br />
FLÄCHENDECKEND IN TIROL<br />
354.388 Mal wurde <strong>2020</strong> der Rettungsdienst in <strong>Tirol</strong> alarmiert,<br />
davon galt 16.794 Mal der Alarm auch den Teams des notärztlichen<br />
Dienstes.<br />
Die Mitarbeiter*innen des Rettungsdienstes haben gesamt<br />
327.813 Patient*innen versorgt.<br />
Zum Fuhrpark des Rettungsdienstes gehören 237 Rettungsfahrzeuge,<br />
17 davon sind Notarzteinsatzfahrzeuge. Alle Fahrzeuge<br />
zusammen haben <strong>2020</strong> eine Strecke von 5.891.611 Kilometern<br />
zurückgelegt.<br />
Die Teams der Krisenintervention in <strong>Tirol</strong> wurden 1.718 Mal zu einem Einsatz gerufen und haben<br />
professionelle psychologische Erste Hilfe geleistet. 32 Mal haben sie Kolleg*innen des Rettungsdienstes<br />
nach belastenden Ereignissen betreut.<br />
Unser Umgang MITEINANDER<br />
ist unterstützend und<br />
verbindlich.<br />
5
BLUTSPENDEDIENST: AUF DIE<br />
SPENDER*INNEN IST VERLASS<br />
Trotz der Covid-19 Quarantäne und Lockdowns<br />
konnte sich der Blutspendedienst <strong>Tirol</strong><br />
auf die Spender*innen verlassen. Das Spendeaufkommen<br />
ist gegenüber dem Vorjahr<br />
sogar gestiegen. Die Versorgung mit Blutkonserven<br />
wurde allzeit sichergestellt.<br />
Blutspender*innen: 30.540<br />
Erstspender*innen: 4.577<br />
Vollblutspenden: 39.691<br />
Mobile Blutspendeaktionen: 325<br />
Die Mitarbeiter*innen im<br />
Roten <strong>Kreuz</strong> <strong>Tirol</strong> arbeiten<br />
täglich daran, dass Hilfe<br />
WIRKSAM ist.<br />
KATASTROPHENDIENST: TONNEN<br />
AN MATERIAL TRANSPORTIERT<br />
Der Katastrophendienst des Roten <strong>Kreuz</strong>es<br />
<strong>Tirol</strong> hatte <strong>2020</strong> insbesondere im Bereich der<br />
Materiallogistik große Aufgaben zu meistern<br />
und war unter anderem dafür zuständig, dass<br />
Materialien wie Schutzmasken und -kleidung<br />
in ganz <strong>Tirol</strong> zur Verfügung standen.<br />
6<br />
Feldküchen: 7<br />
Suchhundestaffeln: 5<br />
Feldbetten und Decken: 46.100<br />
Katastrophendienst-Fahrzeuge: 10
Das Rote Keuz setzt sich<br />
für die<br />
CHANCENGLEICHHEIT<br />
von Kindern ein.<br />
JUNGE MENSCHEN IM ROTEN KREUZ:<br />
WERTE VERMITTELN<br />
426 Kinder und Jugendliche engagieren sich in einer der 51 Jugendgruppen des Roten<br />
<strong>Kreuz</strong>es in <strong>Tirol</strong>. <strong>2020</strong> wurden die Gruppenstunden häufig online abgehalten.<br />
Werte zu vermitteln, das gelang den 161 Gruppenbetreuer*innen dennoch.<br />
Über 1.700 Kinder und Jugendliche aus bildungsbenachteiligten Familien wurden<br />
von den Lernbegleiter*innen des Jugendrotkreuzes <strong>Tirol</strong> bei der Bewältigung des<br />
Distance Learnings und Aufholen versäumten Unterrichtsstoffes unterstützt und<br />
1.000 Weihnachtsgeschenke haben <strong>Tirol</strong>er Schulklassen mit Liebe eingepackt und<br />
<strong>Tirol</strong>er Familien, die es nicht leicht haben, geschenkt.<br />
Im Kindertageszentrum Seifenblase des Roten <strong>Kreuz</strong>es wurden 48 Kinder betreut.<br />
7
GSD: UNSER ENGAGEMENT FÜR DAS GEMEINWOHL<br />
Ein Großteil der Leistungen im Bereich Gesundheits- und soziale<br />
Dienste wird ausschließlich durch freiwillige Mitarbeiter*innen<br />
erbracht. Viele von ihnen sind schon älter und konnten aufgrund<br />
der Corona-Schutzbestimmungen ihre Tätigkeiten vorübergehend<br />
nicht mehr ausüben.<br />
Damit die Dienstleistungen für die Klient*innen aufrecht erhalten<br />
werden konnten, wurden die älteren durch jüngere Kolleg*innen<br />
vertreten und unterstützt.<br />
Im GSD betreute Personen: 94.739<br />
Team Österreich Tafel-Kund*innen: 36.012<br />
Team Österreich Tafeln: 20<br />
Zugestellte Essen auf Rädern: 377.506<br />
Ausgestattete Personen mit Seniorenalarm: 5.867<br />
Abgesetzte Notrufe über den Seniorenalarm: 7.886<br />
8<br />
Um die Welt zu verändern und die Gesellschaft<br />
menschlicher zu machen, ist es notwendig, die<br />
Stimme zu erheben und VORBILD zu sein.
In der VIELFALT erkennen<br />
wir als <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> eine<br />
Stärke und die Voraussetzung<br />
für eine lebenswerte<br />
Gesellschaft.<br />
ZUSAMMENLEBEN: TIROL IST, WAS WIR DARAUS MACHEN<br />
Mit Shakan und HomebasE bietet das Rote <strong>Kreuz</strong> jungen erwachsenen Menschen<br />
die Chance auf ihre ersten, eigenen vier Wände. Gerade für Careleaver<br />
ist die eigene Wohnung ein wichtiger Schritt für ein selbstbestimmtes Leben.<br />
Wohnbetreute Menschen Shakan: 109<br />
Wohnbetreute Menschen HomebasE: 18<br />
Bei Yo!Vita finden minderjährig geflüchtete Menschen einen geschützten<br />
Raum, in dem sie sich entfalten und Perspektiven entwickeln können.<br />
Betreute Menschen bei Yo!Vita: 37<br />
Betreuer*innen bei Yo!Vita: 16<br />
9
Als <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> mobilisieren<br />
wir Menschen für unsere IDEE<br />
und motivieren sie zur Mitarbeit.<br />
10<br />
AUSBILDUNG: UMSTELLUNG AUF ONLINE<br />
Um den Schutz und die Gesundheit von Trainer*innen und Schulungsteilnehmer*innen<br />
zu gewährleisten, wurde <strong>2020</strong> ein großer Teil der Ausbildungen<br />
rasch und unbürokratisch auf online-Schulungen umgestellt.<br />
Präsenzschulungen erfolgten unter Berücksichtigung der chefärztlichen<br />
Hygienevorschriften.<br />
Durchgeführte Kurse für die Mitarbeiter*innen: 505<br />
Durchgeführte Kurse für die Bevölkerung: 847<br />
Gesamt geschulte Personen: 15.600<br />
Gesamt durchgeführte Erste Hilfe Schulungen: 789<br />
Ausgebildete get social-Jugendreporter*innen: 15
IHR KONTAKT ZUM ROTEN KREUZ<br />
Bezirksstelle Osttirol<br />
T: 04852 62 321 | Bezirksstellenleiter: Egon Kleinlercher<br />
Bezirksstelle Kitzbühel<br />
T: 05356 69 100 | Bezirksstellenleiter: Daniel Hofer<br />
Bezirksstelle Kufstein<br />
T: 05372 6900 | Bezirksstellenleiter: Heinrich Scherfler<br />
Bezirksstelle Schwaz<br />
T: 05242 62 598 | Bezirksstellenleiter: Hans-Peter Thaler<br />
Bezirksstelle Hall in <strong>Tirol</strong>/Wattens<br />
T: 05223 52 144; 057 144 2713 | Bezirksstellenleiter: Andreas Hlavac<br />
Bezirksstelle Innsbruck<br />
T: 0512 33 444 | Bezirksstellenleiter: Rupert Stöckl<br />
Bezirksstelle Innsbruck Land<br />
T: 057 144 2022 | Bezirksstellenleiter: Michael Volderauer<br />
Bezirksstelle Telfs<br />
T: 057 144 2813 | Bezirksstellenleiter: Thomas Praxmarer<br />
Bezirksstelle Imst<br />
T: 05412 664 444 | Bezirksstellenleiter: David Schmid<br />
Bezirksstelle Reutte<br />
T: 05672 62 444 | Bezirksstellenleiter: Stefan Scheucher<br />
Bezirksstelle Landeck<br />
T: 05442 628 440 | Bezirksstellenleiter: Christian Klimmer<br />
Landesrettungskommando<br />
T: 057 144 511 | Landesrettungskommandant: Martin Dablander<br />
Landesverband <strong>Tirol</strong><br />
T: 057 144 123 | Präsidium: Günther Ennemoser (Präsident),<br />
Egon Kleinlercher, Margit Schäfer, Thomas Fluckinger, Sebastian Strobl
SETZE EIN ZEICHEN FÜR<br />
UNABHÄNGIGKEIT.<br />
Nimm das Titelblatt dieses <strong>Leistungsbericht</strong>es<br />
und setze es in einen<br />
Bilderrahmen. Das Bild soll dich daran<br />
erinnern, dass das Rote <strong>Kreuz</strong> Eigenständigkeit<br />
bewahrt und nach den<br />
Rotkreuz-Grundsätzen handelt.<br />
IMPRESSUM LEISTUNGSBERICHT <strong>2020</strong><br />
<strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> <strong>Tirol</strong> | Steinbockallee 13, 6063 Rum | ZVR: 608483625 |<br />
T: 057 144 123 | E: info@roteskreuz-tirol.at | I: www.roteskreuz.at/tirol |<br />
Geschäftsleitung: Thomas Wegmayr, Andreas Karl, Wilfried Unterlechner |<br />
Grafische Gestaltung und Text: Christine Widmann | Florentine Gruber |<br />
Fotos: Andreas Amplatz, Daniel Liebl, Bernhard Strolz, RK Reutte/Lienz, ORK |