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"Im Garten" Sommerausgabe 2021

Magazin der Herrenhäuser Gärten Hannover

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nehmen und umsetzen. Das senkt die Kosten enorm, da große<br />

Solitärpflanzen rar und teuer sind. Zudem haben wir durch eine<br />

gute Gelegenheit einen bereits fünf Meter hohen Drachenbaum<br />

anschaffen können. Er soll Hauptattraktion im neuen Schauhaus<br />

werden. „Treffpunkt unterm Drachenbaum“ könnte es<br />

künftig bei Führungen heißen. So knüpfen wir zugleich an alte<br />

Zeiten in den Herrenhäuser Gärten an: Ab 1750 waren zwei drei<br />

Meter hohe Drachenbäume als besondere Raritäten im Besitz<br />

der hannoverschen Krone. Ursprünglich stammten sie aus der<br />

umfangreichen Orangeriesammlung von Georg Ernst Tatter. Die<br />

Krone kaufte Tatter seine Sammlung für 2092 Reichstaler ab.<br />

Dies entspricht etwa 40 Jahresgehältern eines Gartenarbeiters<br />

oder vier Jahresgehältern von Tatter, dem damals höchstbezahltesten<br />

Hofgärtner. Allein die Drachenbäume hatten einen<br />

Wert von zweieinhalb Monatsgehältern Tatters.<br />

Während kleinere Gehölze bereits in der Anzucht des Berggartens<br />

ausgesät und gekeimt sind, lagern Staudensamen<br />

noch fachgerecht bis zur Aussaat etwa zwei Jahre vor Eröffnung<br />

des Hauses. Unschlagbarer Vorteil der eigenen Produktion<br />

ist, dass man keine unerwünschten „Passagiere“ einkauft,<br />

die dann im gesamten neuen Haus ihr Unwesen treiben könnten.<br />

Ein großer Fundus ist auch das Fachwissen, das in den<br />

letzten drei Jahrzehnten bei der Pflege und Vermehrung der<br />

Kanarenpflanzen im Berggarten angesammelt werden konnte.<br />

Es kommt dem neuen Projekt jetzt besonders zu Gute. Es geht<br />

doch nichts über gesunde Pflanzen durch engagierte, fachlich<br />

versierte Gärtner*innen!<br />

Für das neue Schauhaus ist eine Fläche von tausend Quadratmetern im<br />

Bereich des jetzigen Kanarenhauses vorgesehen. Es ist in drei Bereiche<br />

gegliedert: Pflanzen der Kanarischen Inseln und des Mittelmeerraums -<br />

Ausstellungsflächen für Pflanzenschätze des Berggartens und Wintergarten<br />

- tropische Riesenseerose und exotische Schmetterlinge.<br />

Mehr zum neuen Ausstellungshaus folgt in der nächsten<br />

Ausgabe. Dr. Anke Seegert<br />

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