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210721_01_A00_2021_03_Jagdblatt_Sauen im Weizen

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Ausgabe Nr. <strong>03</strong> · Juli <strong>2021</strong> · Einzelausgabe € 4,90 · <strong>im</strong> Abo € 29,90<br />

<strong>Sauen</strong> <strong>im</strong> <strong>Weizen</strong><br />

Brandheiß:<br />

Steiner Nighthunter<br />

Aus großer Optik folgt...<br />

...großes Abenteuer.<br />

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TITELGESCHICHTE<br />

8 <strong>Jagdblatt</strong> Juli <strong>2021</strong>


TITELGESCHICHTE<br />

<strong>Sauen</strong><strong>im</strong> <strong>Weizen</strong><br />

Schwarzkittel üben das ganze Jahr für die meisten<br />

Waidmänner unter uns eine ganz besondere<br />

Faszination aus. Ist es das urige Verhalten,<br />

die Wehrhaftigkeit, die Schwierigkeit, sie zu<br />

überlisten oder aber das leckere Wildbret, welches<br />

diese Beute so begehrt macht? Für uns ist<br />

es von allem etwas und genau die Mischung<br />

macht es.<br />

Die spannendste Zeit ist für uns aber nicht etwa<br />

der Ansitz in der klaren Mondnacht oder der<br />

kurze Moment während einer Drückjagd, sondern<br />

vor allem die Pirsch auf <strong>Sauen</strong>. Absolutes<br />

Highlight ist das Angehen der begehrten Beute<br />

<strong>im</strong> <strong>Weizen</strong> während der Milchreife. Waren die<br />

<strong>Sauen</strong> bisher eher <strong>im</strong> Dschungel aus Raps verborgen,<br />

so stecken sie jetzt <strong>im</strong> <strong>Weizen</strong>.<br />

Mitte Juni, abhängig von Lage und Wetter,<br />

beginnt die heiße Phase. Schon seit Tagen<br />

beobachten wir, wie sich die ersten Wechsel<br />

<strong>im</strong> Getreide abzeichnen und es jeden Tag mehr<br />

werden. Zuerst sind es nur einzelne kleine Rinnen<br />

und kleine Löcher, aber spätestens, wenn<br />

das Korn be<strong>im</strong> Zerquetschen seine milchige<br />

Flüssigkeit freigibt, sind die <strong>Sauen</strong> nicht mehr<br />

zu bremsen.<br />

Um auf der <strong>Weizen</strong>pirsch erfolgreich sein zu<br />

können, sollte man gut vorbereitet sein. Natürlich<br />

weiß man nie genau, an welcher Stelle die<br />

<strong>Sauen</strong> zu Schaden gehen werden, aber wir<br />

legen uns trotzdem vor der Pirsch eine Strategie<br />

zurecht. Es gilt genau zu prüfen, wo sich<br />

ein durch Senken oder Wälle ausreichender<br />

Kugelfang bietet, wo möglicherweise Gefahrenpunkte<br />

wie Wege oder Häuser einen Schuss<br />

verbieten.<br />

Juli <strong>2021</strong><br />

<strong>Jagdblatt</strong> 9


TITELGESCHICHTE<br />

Die Hauptwindrichtung ist eine Basis für den<br />

Pirschplan, besser jedoch sind aktuelle Wetterdaten,<br />

welche ich auf meine Revierkarte übertrage.<br />

Hierzu gibt es hilfreiche Apps, die sehr gut geeignet<br />

sind. Bei der Ausrüstung sollte man genau hinschauen,<br />

was benötigt wird. Raschelnde Kleidung<br />

stört vor allem den Pirschgänger selbst, da er die<br />

Umgebung nicht mehr so gut wahrnehmen kann.<br />

Das Risiko, sich durch diese Geräusche zu verraten,<br />

ist viel geringer als oft behauptet wird. Die <strong>Sauen</strong><br />

<strong>im</strong> hohen <strong>Weizen</strong> nehmen es schlichtweg nicht<br />

wahr, wenn sie schmatzend zwischen den Halmen<br />

stehen. Auch wir dachten vorher anders, aber die<br />

Erfahrung zeigt, dass Geräusche zu vernachlässigen<br />

sind.<br />

Dies gilt übrigens auch für benutztes Licht. Ein<br />

Lichtstrahl sorgt zwar für kurze Aufmerksamkeit,<br />

aber bringt so schnell keine Sau zum Abspringen.<br />

Viel wichtiger und absolutes K.O.-Kriterium ist<br />

schlechter Wind. Diesen Faktor kann man nicht oft<br />

genug nennen: Wind, Wind und nochmals Wind.<br />

Wir haben während dieser <strong>Weizen</strong>saison um die<br />

100 <strong>Sauen</strong> angepirscht und konnten oftmals bis<br />

auf eine Distanz deutlich unter 10 Meter herankommen,<br />

aber bei dem leisesten Windhauch aus<br />

unserer Richtung steckten die erfahrenen <strong>Sauen</strong><br />

sofort ihren Wurf aus dem <strong>Weizen</strong> und sprangen<br />

ab.<br />

Während des Angehens ist <strong>im</strong>mer wieder der<br />

Wind zu prüfen, ob mit Seifenblasen, Windprüfern<br />

oder Pulvern. Nur dann komme ich wirklich nah<br />

an das Wild heran. Passt die Windrichtung nicht,<br />

helfen nur ein sofortiger Rückzug und ein weites<br />

Umgehen der Stelle, um es noch einmal aus anderer<br />

Richtung zu versuchen.<br />

Entdecke ich <strong>Sauen</strong> <strong>im</strong> <strong>Weizen</strong>, ist das größte Problem<br />

ein richtiges Ansprechen. Oft sieht man nur<br />

die Rückenlinie oder Teller. Frischlinge sind auch<br />

mit dem Wärmebildgerät <strong>im</strong> <strong>Weizen</strong> meist nicht<br />

zu erkennen. Der einzige Vorteil bei der Jagd <strong>im</strong><br />

Getreide ist, dass ich viel Zeit habe, um mich zu<br />

vergewissern, um was für ein Stück es sich handelt.<br />

Oft höre ich die Frischlinge durch ihr Quieken<br />

oder sehe raschelnde Halme. Aber Vorsicht:<br />

Wir erpirschten schon einen Frischling, welcher<br />

200 Meter entfernt von der Bache unterwegs war.<br />

Es gibt also nichts, was es nicht gibt.<br />

10 <strong>Jagdblatt</strong> Juli <strong>2021</strong>


TITELGESCHICHTE<br />

Wechseln die <strong>Sauen</strong> durch die Fahrgassen, bietet<br />

sich eine gute Möglichkeit zur Ansprache. Wir<br />

betrachten zunächst jedes Stück als führend, es<br />

sei denn, es ist ein Keiler oder Frischling. Erst wenn<br />

wir Frischlinge definitiv ausschließen können,<br />

geben wir einen Schuss in der Fahrgasse oder auf<br />

der freien Fläche ab. Die Schussabgabe ist meist<br />

auf einer viel kürzeren Distanz als sonst üblich und<br />

hier kommt die benötigte Ausrüstung ins Spiel.<br />

Oft kombiniert man einen Ansitz auf einer offenen<br />

Leiter mit einer Pirsch. Das Zielfernrohr sollte deshalb<br />

beide Möglichkeiten bieten.<br />

Wir nutzen während der <strong>Weizen</strong>jagd ein Leupold<br />

VX5HD. Die 3- bis 15-fache Vergrößerung vereinfacht<br />

einen Schuss aus kurzer Distanz ebenso wie<br />

ein Ansprechen aus größerer Distanz. Mit einem<br />

56mm Objektivdurchmesser bin ich in der Dämmerung<br />

gut beraten. Das Leupold bringt so genügend<br />

Licht, aber auch ausreichendes Sehfeld fürs<br />

Auge. Ein feiner, einstellbarer Leuchtpunkt ist vorhanden<br />

und Grundvoraussetzung.<br />

Bleibt die berühmte Kaliberfrage... Wichtig ist bei<br />

einer Pirsch <strong>im</strong> <strong>Weizen</strong> oder Raps eine Augen-<br />

Juli <strong>2021</strong><br />

<strong>Jagdblatt</strong> 11


TITELGESCHICHTE<br />

blickswirkung, Nachsuchen gestalten sich hier<br />

sehr schwierig. Die Outfitter von Hornady in<br />

wasserdicht,versiegelter, vernickelter Hülse<br />

ist mit dem blei- und splitterfreien 7,8g/120gr<br />

GMX Geschoss nicht nur zäh genug für Tiefenwirkung<br />

und geringe Ablenkung bei klei-<br />

neren Hindernissen, sondern <strong>im</strong> Kaliber 6,5<br />

Creedmoor mit 900 m/s auch schnell genug<br />

für eine beeindruckende Augenblockswirkung.<br />

Den Wildkörper verdeckende Halme lenken die<br />

Kugel nicht ab und die Wirkung ist auf kurze Entfernung<br />

augenblicklich.<br />

12 <strong>Jagdblatt</strong> Juli <strong>2021</strong>


TITELGESCHICHTE<br />

In der Fahrgasse auf kurze Entfernung beschossene<br />

<strong>Sauen</strong> lagen <strong>im</strong> Knall ohne Flucht. Es gab<br />

weder Hämatome noch andere nennenswerte<br />

Wildbretentwertungen. Der Ausschuss brachte<br />

jede Menge Schweiß, ein weiterer wichtiger Vorteil,<br />

falls es doch zu einer Nachsuche kommen<br />

sollte.<br />

Wichtig ist es, vor der Jagd einen Kontrollschuss<br />

auf sehr kurze Distanz abzugeben. Montagebedingt<br />

liefert ein montiertes Zielfernrohr auf<br />

kurze Entfernungen einen Tiefschuss. Unsere<br />

Kombination aus der Savage 110 T<strong>im</strong>berline,<br />

Leupold VX5HD und Hornady Outfitter ist auf<br />

4cm Hochschuss auf 100m eingeschossen. Auf<br />

10m Schussentfernung lagen wir ca. 4cm tief.<br />

Die Savage T<strong>im</strong>berline ist das neuste Modell<br />

aus der Top-Linie mit kompletter Ausstattung,<br />

wie verstellbarer Schaft, verstellbarem Abzug,<br />

Drei-Positionen-Sicherung mit Kammersperre<br />

etc., sondern durch die Kombination von Realtree<br />

Escape Camo-Schaft und olivgrüner Cerakote-Beschichtung<br />

vom kannelierten Lauf mit<br />

Mündungsgewinde und System, auch optisch<br />

ansprechend. Die tatsächliche Treffpunktlage<br />

sollte man unbedingt selbst vorher ausprobieren<br />

und sich nicht auf Tabellen verlassen. Ein Zielstock,<br />

wie zum Beispiel der genutzte Triggerstick<br />

von Pr<strong>im</strong>os, gehört zur Pflichtausrüstung. Für<br />

die zu erwartende kurze Entfernung reicht er in<br />

der Zweibeinvariante völlig aus und durch die<br />

Möglichkeit, ihn schnell in der Höhe verstellen zu<br />

können, ist er für die <strong>Weizen</strong>pirsch gut geeignet.<br />

Mit einem Fernglas lassen sich die <strong>Sauen</strong> <strong>im</strong><br />

Getreide oft nicht ausmachen und ein Wärmebildhandgerät<br />

ist hier erste Wahl. Frischlinge sind<br />

aus der Pirschperspektive zwischen den Halmen<br />

zwar nicht zu erkennen, aber in der Fahrgasse<br />

hilft es be<strong>im</strong> Ansprechen einer Sau hervorragend.<br />

Oft sind dort sogar Striche einer Bache zu<br />

erkennen, aber dies ist nicht <strong>im</strong>mer möglich und<br />

auch das beste Gerät bringt hier keine Garantie.<br />

Wer mehr zum getesteten Gerät, dem neuen<br />

Steiner Nighthunter H35, wissen will, findet dies<br />

<strong>im</strong> Testbericht "Nachts sind alle Katzen grau".<br />

Autoren: team winz<br />

Juli <strong>2021</strong><br />

<strong>Jagdblatt</strong> 13


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64 <strong>Jagdblatt</strong> Juli <strong>2021</strong><br />

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