Für die Zukunft ist es wichtig, dass wir auf die Wünsche und Anliegen der Finanzintermediäre reagieren und gemeinsame Lösungen finden, Christian Minkus, FMA – Finanzmarktaufsicht Liechtenstein
SEHR GEEHRTER HERR MINKUS, Bereits vor Einführung der AIFMD hat das Fürsten-tum Liechtenstein im Jahr 2012 die Richtlinie umge-setzt. In einem Artikel der Zeitschrift ZBB 2014, 22ff wurde geschrieben „ …Das Fürstentum Liech-tenstein wird einbezogen, weil der EWR-Staat mit seiner bereits im Dezember 2012 verabschiedeten vollständigen Umsetzung Luxemburg die traditio-
SEHR GEEHRTER HERR MINKUS,
Bereits vor Einführung der AIFMD hat das Fürsten-tum Liechtenstein im Jahr 2012 die Richtlinie umge-setzt. In einem Artikel der Zeitschrift ZBB 2014, 22ff wurde geschrieben „ …Das Fürstentum Liech-tenstein wird einbezogen, weil der EWR-Staat mit seiner bereits im Dezember 2012 verabschiedeten vollständigen Umsetzung Luxemburg die traditio-
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FÜR DIE ZUKUNFT IST ES WICHTIG, DASS WIR AUF DIE<br />
WÜNSCHE UND ANLIEGEN DER FINANZINTERMEDIÄRE<br />
REAGIEREN UND GEMEINSAME LÖSUNGEN FINDEN<br />
Chr<strong>ist</strong>ian <strong>Minkus</strong>, <strong>FMA</strong> <strong>–</strong> Finanzmarkt<strong>auf</strong>sicht <strong>Liechtenstein</strong><br />
SEHR GEEHRTER HERR MINKUS,<br />
Bereits vor Einführung <strong>der</strong> AIFMD hat das <strong>Für</strong>stentum<br />
<strong>Liechtenstein</strong> im Jahr 2012 <strong>die</strong> Richtlinie umg<strong>es</strong>etzt.<br />
In einem Artikel <strong>der</strong> Zeitschrift ZBB 2014,<br />
22ff wurde g<strong>es</strong>chrieben „ …Das <strong>Für</strong>stentum <strong>Liechtenstein</strong><br />
<strong>wir</strong>d einbezogen, weil <strong>der</strong> EWR-Staat mit<br />
seiner bereits im Dezember 2012 verabschiedeten<br />
vollständigen Umsetzung Luxemburg <strong>die</strong> traditionelle<br />
Rolle d<strong>es</strong> „first movers….“ abgerungen hat.“<br />
Wir als XOLARIS kennen <strong>die</strong> Thematik d<strong>es</strong> First<br />
Movers <strong>und</strong> <strong>die</strong> damit verb<strong>und</strong>enen Risiken. Was<br />
hat <strong>die</strong> <strong>FMA</strong> dazu bewegt, <strong>die</strong>sen Schritt vor allen<br />
an<strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n anzugehen, <strong>und</strong><br />
damit den Standort <strong>Liechtenstein</strong> sehr deutlich zu<br />
positionieren.<br />
<strong>Liechtenstein</strong> hat eine enge <strong>wir</strong>tschaftliche sowie<br />
soziale Verbindung zu seinen Nachbarlän<strong>der</strong>n.<br />
Es war <strong>und</strong> <strong>ist</strong> daher ein <strong>Anliegen</strong> auch <strong>die</strong><br />
Marktzugänge gegenseitig zu ermöglichen. Als<br />
Mitglied d<strong>es</strong> Europäischen Wirtschaftsraums<br />
<strong>ist</strong> <strong>Liechtenstein</strong> zudem verpflichtet, <strong>die</strong> europäische<br />
Finanzmarktregulierung in national<strong>es</strong><br />
Recht umzusetzen. Die rasche, konsequente <strong>und</strong><br />
marktgerechte Umsetzung strategischer EU-Regulierungen<br />
wie <strong>die</strong> AIFMD-Richtlinie schafft Konkurrenzvorteile<br />
gerade in Sektoren, in denen sich <strong>die</strong><br />
Märkte erst entwickeln. <strong>Liechtenstein</strong> nutzt als<br />
klein<strong>es</strong> Land seinen Vorteil <strong>der</strong> kurzen Wege. Es <strong>ist</strong><br />
ein sehr agil<strong>es</strong> <strong>und</strong> innovationsfreudig<strong>es</strong> Land <strong>und</strong><br />
seine Fondsplatzstrategie erfolgreich.<br />
Wie sieht <strong>die</strong> <strong>FMA</strong> dem Standort<br />
<strong>Liechtenstein</strong> heute regulatorisch im<br />
G<strong>es</strong>amtvergleich aller europäischen<br />
Län<strong>der</strong> positioniert bzw. wie will <strong>die</strong><br />
fma den Status als „First Mover“<br />
weiter ausbauen.<br />
<strong>Liechtenstein</strong> <strong>ist</strong> regulatorisch gleichwertig mit den<br />
europäischen Län<strong>der</strong>n <strong>und</strong> nutzt seinen Vorteil <strong>der</strong><br />
hohen Agilität. Damit wollen <strong>wir</strong> <strong>die</strong> gute Position<br />
d<strong>es</strong> Finanzplatz<strong>es</strong> international weiter ausbauen.<br />
Neben <strong>der</strong> Wahrung <strong>und</strong> Schaffung tragfähiger<br />
Vorgaben für <strong>die</strong> liechtensteinischen <strong>Finanzintermediäre</strong><br />
war <strong>und</strong> <strong>ist</strong> <strong>es</strong> <strong>der</strong> <strong>FMA</strong> <strong>wichtig</strong>, <strong>dass</strong> <strong>wir</strong><br />
<strong>auf</strong> Augenhöhe mit den Intermediären sind. Wir<br />
suchen <strong>und</strong> för<strong>der</strong>n daher den aktiven <strong>und</strong> offenen<br />
Austausch. Wir wollen wissen, was <strong>die</strong> <strong>Anliegen</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Wünsche</strong> <strong>der</strong> Branchen sind. <strong>Für</strong> neue Finanztechnologien<br />
hat <strong>die</strong> <strong>FMA</strong> ein Regulierungslabor<br />
g<strong>es</strong>chaffen, das als Anl<strong>auf</strong>stelle für klassische Finanz<strong>die</strong>nstle<strong>ist</strong>er<br />
<strong>und</strong> FinTechs <strong>die</strong>nt.<br />
Mit welchen Themen will <strong>die</strong> <strong>FMA</strong><br />
<strong>Liechtenstein</strong>s Stellung als Innovationshub<br />
<strong>der</strong> Real Asset Industry in<br />
Europa bis hin zum Market Lea<strong>der</strong><br />
ausbauen.<br />
Real Assets sind weitaus komplexer <strong>und</strong> herausfor<strong>der</strong>n<strong>der</strong><br />
als <strong>die</strong> klassischen gel<strong>ist</strong>eten bzw.<br />
Börsen gehandelten Assets. D<strong>es</strong>halb <strong>ist</strong> <strong>wichtig</strong>,<br />
<strong>dass</strong> das entsprechende Know-how vorhanden <strong>ist</strong>.<br />
<strong>Liechtenstein</strong> hat h<strong>ist</strong>orisch mit den Inv<strong>es</strong>tmentunternehmen<br />
bereits sehr früh ähnliche Fonds<br />
wie AIF für Real Assets etabliert <strong>und</strong> gehabt. Die<br />
AIFMD hat dazu geführt, <strong>dass</strong> sämtliche liechtensteinischen<br />
Inv<strong>es</strong>tmentunternehmen mit sehr<br />
wenigen Ausnahmen als Alternative Inv<strong>es</strong>tmentfonds<br />
(AIF) firmieren <strong>und</strong> so <strong>die</strong> Expertise mittels<br />
Passporting <strong>der</strong> AIFs bekannt wurde. <strong>Für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
<strong>ist</strong> <strong>es</strong> <strong>wichtig</strong>, <strong>dass</strong> <strong>wir</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Wünsche</strong> <strong>und</strong> <strong>Anliegen</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Finanzintermediäre</strong> <strong>reagieren</strong> <strong>und</strong> <strong>gemeinsame</strong><br />
<strong>Lösungen</strong> <strong>finden</strong>. Di<strong>es</strong> hat vor einigen<br />
Jahren auch sehr gut mit den Crypto-Fonds funktioniert<br />
<strong>und</strong> zeigt klar <strong>die</strong> Vorteile <strong>und</strong> das vorhandene<br />
Know-how d<strong>es</strong> Finanzplatz<strong>es</strong> mit b<strong>es</strong>on<strong>der</strong>en<br />
Assets. Natürlich beziehen <strong>wir</strong> immer als Aufsichtsbehörde<br />
mit dem Auftrag d<strong>es</strong> K<strong>und</strong>enschutz<strong>es</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> Gewährle<strong>ist</strong>ung <strong>der</strong> Stabilität auch immer <strong>die</strong><br />
Risiken in unsere Betrachtungen ein.<br />
Welche Rolle spielt dabei <strong>die</strong> direkte,<br />
verlässliche <strong>und</strong> konstruktive<br />
Zusammenarbeit <strong>der</strong> <strong>FMA</strong> mit den<br />
einzelnen AIFM´s bzw. dem <strong>Liechtenstein</strong>ischen<br />
Fondsanlageverband.<br />
Der direkte Austausch mit den AIFMs bzw. <strong>der</strong><br />
UCITS-Verwaltungsg<strong>es</strong>ellschaften sowie dem LAFV<br />
<strong>ist</strong> sehr <strong>wichtig</strong>, da <strong>es</strong> uns ermöglicht, <strong>die</strong> <strong>Anliegen</strong><br />
<strong>und</strong> Bedürfnisse zu kennen <strong>und</strong> mit Augenmass in<br />
<strong>der</strong> Aufsicht zu berücksichtigen. Kurze Wege, <strong>die</strong><br />
Tradition d<strong>es</strong> Dialogs <strong>und</strong> eine <strong>wir</strong>tschaftsfre<strong>und</strong>liche<br />
Gr<strong>und</strong>haltung sind eindeutig Standortvorteile<br />
<strong>Liechtenstein</strong>s.<br />
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