MÄA-1617-2021online
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VERSCHIEDENES
Münchner Ärztliche Anzeigen
Gesundheits- und Pflegepreis 2021
Auszeichnung für PSU Akut e.V.
Für das Projekt „Krisenkompass“
zur psychosozialen Unterstützung
von Pflegenden und anderen Menschen
in Gesundheitsberufen hat
der Verein PSU Akut e.V. am 7. Juli
den mit 10.000 Euro dotierten
Gesundheits- und Pflegepreis der
Stadt München erhalten.
Der berufliche Alltag erfordert von
Ärzt*innen und Pflegenden ein
Höchstmaß an fachlicher Professionalität,
persönlicher Sicherheit und
Stabilität. Hohe Anforderungen, Zeitdruck,
komplexe Krankheitsbilder,
Konflikte, aggressive Patient*innen/
Bewohner*innen, sowie starke
Arbeitsauslastung und Personalmangel,
stellen sie immer wieder vor
Herausforderungen und haben eine
kontinuierliche Stressbelastung zur
Folge.
Berufsimmanent sind zusätzlich
schwerwiegende Ereignisse, wie
beispielsweise unerwartete Todesfälle
oder Reanimationssituationen,
insbesondere mit Kindern. Diese
Aspekte des Berufsbilds können
schwerwiegende gesundheitliche
Folgen haben, wie zahlreiche Studien
belegen.
V.l.n.r.: Ivonne Mohr - Fachpflegekraft für Anästhesie und Intensivmedizin, PSU-Peer
Dr. phil. Susanne Katharina Heininger - Geschäftsführerin, Andreas Igl – Geschäftsführer,
Verena Dietl – 3. Bürgermeisterin der LH München, Beatrix Zurek – Gesundheitsreferentin
Foto: PSU Akut e.V.
„Seit Beginn der Pandemie haben
wir versucht, diejenigen, die mit am
stärksten betroffen sind, mit unserem
Angebot zu unterstützen. Dazu
haben wir die PSU HELPLINE ins
Leben gerufen. Durch die Zusammenarbeit
mit der Landeshauptstadt
München und dem Gesundheitsreferat
können wir nun auch eigens entwickelte
Unterstützungsangebote
für in München tätige Pflegende
anbieten“ sagt der Geschäftsführer
des gemeinnützigen Vereins Andreas
Igl.
Der Münchner Gesundheits- und
Pflegepreis zeichnet Angebote aus,
die über das behördlich geforderte
Angebot im Bereich Pflege und
Gesundheit hinaus gehen, die psychische
und körperliche Gesundheit
verbessern und auch einen Beitrag
zur Gewinnung von Mitarbeitenden
leisten.
Der von PSU Akut entwickelte Krisenkompass
richtet den Fokus auf
die psychosoziale Unterstützung der
Pflegekräfte mit dem Ziel der
Gesunderhaltung sowie dem Erhalt
der Arbeitsfähigkeit. Gegliedert ist
das Unterstützungsangebot in unterschiedliche
Bereiche: (1) Akuthilfe in
und nach Ausnahmesituationen, (2)
Prävention im Vorfeld besonderer
Belastungssituationen und (3) im
Rahmen der beruflichen Weiterbildung.
Das Angebot der Akuthilfe beinhaltet
eine anonyme und vertrauliche
Telefonberatung sowie Unterstützungsangebote
für Teams vor Ort in
Kliniken, Pflegeeinrichtungen oder
Praxen. Die Präventionsangebote
beinhalten Fortbildungen zur Resilienzstärkung
speziell für medizinisches
Personal sowie zur Stärkung
der persönlichen Krisenkompetenz.
Für eine nachhaltige Auseinandersetzung
und Umsetzung wird das
Konzept der kollegialen Unterstützung
bereits in der berufsspezifischen
Aus- und Weiterbildung eingeführt.
„Wir freuen uns sehr, dass die Landeshauptstadt
München die Zeichen
der Zeit erkannt hat und die Mitarbeitenden
entsprechend mit unserem
PSU-Krisenkompass unterstützt.
Was in Rettungsdienst und
Feuerwehr längst gelebte Praxis ist,
wird für andere Berufsgruppen, wie
Pflegekräfte, die ebenfalls täglich
besonderen Belastungssituationen
und schwerwiegenden Ereignissen
ausgesetzt sind, nun zumindest in
München möglich“ sagt der PSU-
Akut-Vorsitzende Dr. Andreas
Schießl.
PSU Akut e.V.