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Swissmedic Haemovigilance Jahresbericht 2020

Haemovigilance Jahresbericht 2020

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Juli 2021<br />

<strong>Haemovigilance</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong>


<strong>Haemovigilance</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

Auswertung der <strong>Haemovigilance</strong><br />

Meldungen aus dem Jahr <strong>2020</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Swissmedic</strong>, Schweizerisches Heilmittelinstitut<br />

Abteilung Arzneimittelsicherheit<br />

<strong>Haemovigilance</strong><br />

Hallerstrasse 7<br />

3012 Bern<br />

Schweiz<br />

haemovigilance@swissmedic.ch<br />

www.swissmedic.ch/haemovigilance<br />

Redaktion<br />

René Bulter<br />

Nurhak Dogan<br />

Fachspezialist <strong>Haemovigilance</strong><br />

Clinical Reviewerin


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Editorial 6<br />

2. Einleitung 7<br />

2.1 <strong>Haemovigilance</strong> 7<br />

2.2 Meldewege und Funktionsweise des nationalen<br />

<strong>Haemovigilance</strong>-Systems 8<br />

2.3 Definitionen für HV Meldungen 9<br />

3. Eingegangene Meldungen 19<br />

3.1 Übersicht 19<br />

3.2 Transfusionszahlen und Melderaten 23<br />

3.3 Transfusionsreaktionen 24<br />

3.4 IBPT 36<br />

3.5 Near Miss 39<br />

3.6 Spende/r-Nebenwirkung 43<br />

3.7 Qualitätsmängel und Schutzmassnahmen 44<br />

3.8 Patientenbezogene Rückverfolgungsverfahren<br />

(Look Back) 45<br />

4. Coronavirus 46<br />

Anhang<br />

Abkürzungen 48<br />

Abbildungsverzeichnis 49<br />

Literaturverzeichnis 50


1 Editorial<br />

Das Jahr <strong>2020</strong> wurde vom Corona-Virus und der dadurch ausgelösten weltweiten Pandemie<br />

geprägt. Auch in der Schweiz wurden Spitalressourcen zugunsten der anfallenden Covid-Patienten<br />

freigeschaufelt, elektive Interventionen auch in der Chirurgie verschoben.<br />

Trotzdem mussten wiederum zahlreiche Transfusionen durchgeführt werden, auch wenn<br />

das vergangene Jahr dem bisherigen Trend folgte und knapp vier Prozent weniger Transfusionen<br />

verglichen mit dem Vorjahr stattfanden.<br />

Trotz dieser Entwicklung nahm die Anzahl der <strong>Haemovigilance</strong>-Meldungen im Vergleich<br />

zum Vorjahr um achtzehn Prozent zu. Der Treiber dieser Meldezunahme waren vor allem<br />

die Near Miss-Meldungen. Diese aus Sicht der Qualitätssicherung im Transfusionswesen erfreuliche<br />

Erhöhung der Melderate zeigt, dass das Bewusstsein für die Bedeutung der <strong>Haemovigilance</strong><br />

zugenommen und die Meldecompliance dadurch verbessert wurde.<br />

Das Bewusstsein scheint sich durchzusetzen, dass es sich lohnt, genau hinzusehen und systematisch<br />

potentielle Fehlerquellen zugunsten der Patientensicherheit zu eliminieren – die<br />

meldenden <strong>Haemovigilance</strong>-Verantwortlichen und ihre Institutionen beweisen damit, dass<br />

bei ihnen eine etablierte und fortschrittliche Fehlerkultur gelebt wird, und dass das Qualitätsmanagement<br />

nicht bloss ein Lippenbekenntnis ist. Dass das Erstatten von Meldungen<br />

zur <strong>Haemovigilance</strong> auch zu den gesetzlichen Pflichten gehört, welche im Heilmittelgesetz<br />

(HMG), der Arzneimittelverordnung (VAM) sowie der Arzneimittel-Bewilligungsverordnung<br />

(AMBV) geregelt sind, sei hier für einmal bloss am Rande erwähnt.<br />

Wir freuen uns über Ihr Interesse am vorliegenden Bericht und wünschen Ihnen eine anregende<br />

Lektüre.<br />

Christoph Küng<br />

Leiter Abteilung Arzneimittelsicherheit<br />

2 Einleitung<br />

Im <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> werden regelmässig die aktuellen Daten und Entwicklungen<br />

in der Transfusionssicherheit dargestellt. Damit ein eigenständiger Bericht entsteht,<br />

werden dabei zum Teil Aspekte und Textstellen aus den vorhergehenden <strong>Jahresbericht</strong>en<br />

übernommen, vor allem in den Kapiteln Einleitung und Methoden.<br />

2.1 <strong>Haemovigilance</strong><br />

Bei der <strong>Haemovigilance</strong> handelt es sich um ein Überwachungssystem, welches die gesamte Transfusionskette<br />

umfasst und unerwartete oder unerwünschte Ereignisse wie Spendenebenwirkungen,<br />

Qualitätsmängel, Transfusionsreaktionen, Transfusionsfehler und Near Miss vor, während<br />

und nach der Verabreichung von labilen Blutprodukten erfasst und analysiert.<br />

Ziel der <strong>Haemovigilance</strong> ist es, das Auftreten oder die Wiederholung dieser Ereignisse zu vermeiden<br />

und die Sicherheit der Transfusionstherapie zu verbessern.<br />

Die frühzeitige Erkennung, Analyse und Auswertung ergeben ein aktuelles Gesamtbild über die<br />

Sicherheit der Transfusionskette sowie die Art und Grössenordnung der zu erwartenden Risiken.<br />

Die Abklärungen im Rahmen dieser Ereignisse können zusätzliche Hinweise über die Ursachen<br />

der vermeidbaren Transfusionszwischenfälle geben und aufzeigen, wo Optimierungen notwendig<br />

und möglich sind.<br />

Gemäss Art. 58 des Heilmittelgesetzes (HMG, SR 812.21) ist die <strong>Swissmedic</strong> zuständig für die Überwachung<br />

der Sicherheit der Heilmittel, mithin auch von Blut und Blutprodukten gemäss Art. 4<br />

Abs. 1 HMG. Zu diesem Zweck sammelt sie insbesondere Meldungen nach Art. 59 HMG, wertet<br />

sie aus und trifft die erforderlichen Verwaltungsmassnahmen.<br />

Wer eine Bewilligung für Tätigkeiten mit Blut und labilen Blutprodukten innehat, muss gemäss<br />

Art. 28 Abs. 1 der Arzneimittel-Bewilligungsverordnung (AMBV, SR 812.212.1) eine Person bezeichnen,<br />

die für die Hämovigilanz verantwortlich ist. Diese Pflicht trifft insbesondere die Herstellerinnen<br />

von labilen Blutprodukten, d.h. namentlich die Blutspendedienste.<br />

Laut Art. 65 Abs. 4 der Arzneimittelverordnung (VAM, SR 812.212.21) richten Institutionen, die labile<br />

Blutprodukte anwenden, ein System der Qualitätssicherung für die Anwendung von labilen<br />

Blutprodukten nach dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft und Technik ein. Nach<br />

dieser Definition betrifft dies sämtliche Institutionen, die Transfusionen von labilen Blutprodukten<br />

vornehmen, wie insbesondere Spitäler und Arztpraxen. Sie bezeichnen eine Person, die für<br />

die Erfüllung der Meldepflicht verantwortlich ist.<br />

Editorial | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 6 Einleitung | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

7


2.2 Meldewege und Funktionsweise des nationalen<br />

<strong>Haemovigilance</strong>-Systems<br />

Das nationale <strong>Haemovigilance</strong>-System deckt die ganze Schweiz ab. Für alle Institutionen,<br />

welche Blutprodukte transfundieren (Anwender), sowie die Hersteller von Blutprodukten,<br />

gilt die im Heilmittelgesetz festgelegte Meldepflicht für Transfusionsreaktionen, Fehltransfusionen,<br />

Near Miss und Qualitätsmängel. Weiter sind sowohl für Anwender als auch für<br />

Hersteller die Einrichtung eines Qualitätssicherungssystems und die Ernennung eines <strong>Haemovigilance</strong><br />

verantwortlichen Person vorgeschrieben.<br />

<strong>Swissmedic</strong> erfasst die Meldungen in der <strong>Haemovigilance</strong>-Datenbank und verdankt dem<br />

Einsender den Empfang. Gleichzeitig wird Letzterem die Referenznummer des entsprechenden<br />

Falls mitgeteilt. Die klinischen Daten und die getroffenen Massnahmen werden<br />

von einem Clinical-Reviewer evaluiert. Bei Bedarf holen die <strong>Swissmedic</strong>-Reviewer von den<br />

Meldenden zusätzliche Informationen ein oder verlangen weitere Abklärungen und nehmen<br />

die abschliessende Beurteilung vor.<br />

Bei relevanten Abweichungen von der Beurteilung durch die meldende Fachperson erfolgt<br />

eine Rücksprache mit der <strong>Haemovigilance</strong> verantwortlichen Person und in seinem Ermessen<br />

mit dem Erstmelder, um sicherzustellen, dass alle verfügbaren Informationen bei der abschliessenden<br />

Evaluation der Meldung gebührend berücksichtigt werden.<br />

Ergibt sich aus der Analyse von Einzelfällen Handlungsbedarf in Form der Einführung verbessernder<br />

Massnahmen, werden entsprechende Vorschläge in Zusammenarbeit mit den<br />

betroffenen Institutionen ermittelt und überprüft.<br />

Das Schweizer <strong>Haemovigilance</strong> System beruht auf Spontanmeldungen, das heisst es handelt<br />

sich um ein sogenanntes passives Überwachungssystem. Eine aktive Erfassung durch<br />

das nationale System, wie beispielsweise in Kohorten-Studien, wird nicht durchgeführt.<br />

Für die quantitative Beurteilung der Transfusionsrisiken steht die Anzahl zur Transfusion<br />

ausgelieferter Blutkomponenten zur Verfügung (Expositionsdaten im Nenner).<br />

2.3 Definitionen für HV Meldungen<br />

2.3.1 Transfusionsreaktion (TR)<br />

Transfusionsreaktionen sind unerwünschte oder unerwartete Ereignisse, die in Zusammenhang<br />

mit der Verabreichung labiler Blutprodukte stehen können. Gemäss Art. 63 Abs. 2<br />

VAM müssen diese Ereignisse mit allen relevanten und verfügbaren Informationen der<br />

<strong>Swissmedic</strong> gemeldet werden.<br />

Tabelle 1<br />

Transfusionsreaktionen<br />

Transfusionsreaktionen<br />

Immunologisch bedingte TR<br />

– Akute transfusionsassoziierte<br />

Lungenschädigung (TRALI)*<br />

– Allergische TR<br />

– Febrile nicht hämolytische TR<br />

(FNHTR)*<br />

– Alloimmunisierungen<br />

– Hämolytische TR (HTR) akut<br />

und verzögert<br />

– Post-Transfusions Purpura (PTP)<br />

– Platelet refractoriness*<br />

– Transfusion assoziierte Graftversus-Host<br />

Disease (Ta-GvHD)<br />

Herz-Kreislauf und Stoffwechselprobleme<br />

– Volumenüberlastung<br />

(TACO)<br />

– Hypotensive TR<br />

– Transfusionsassoziierte<br />

Dyspnoe (TAD)<br />

– Hämosiderose<br />

– gravierende Hypothermie<br />

(Massentransfusion)<br />

– Hyperkaliämie<br />

– Kalziummangel<br />

Infektionen<br />

– Bakteriell<br />

– Parasitär<br />

– Prionen<br />

– Viral<br />

– Pilze<br />

* Bei diesen Transfusionsreaktionen stehen auch nicht immunologische Entstehungsmechanismen zur<br />

Diskussion.<br />

Aufgrund des Underreporting können Transfusionsrisiken unterschätzt werden, entsprechend<br />

sind die in diesem Bericht dargestellten Risiken als Mindestwerte zu verstehen.<br />

Einleitung | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 8 Einleitung | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

9


2.3.1.1 Schweregrad / Imputability / Mortality<br />

Tabelle 2<br />

Schweregrad TR<br />

Schweregrad TR<br />

Grad 1<br />

Grad 2<br />

Grad 3<br />

Grad 4<br />

Nicht schwerwiegend<br />

Schwerwiegend<br />

Bleibende Beeinträchtigung resp. bleibendes Risiko. Bei den folgenden<br />

Symptomen oder Befunden soll eine Transfusionsreaktion als<br />

mindestens schwerwiegend klassiert werden:<br />

– Alloimmunisierungen<br />

– Fieber > 39° C und > 2° C Anstieg<br />

– Dyspnoe / Hypoxie (ausser sehr milde Form), Lungenödem<br />

– Bewusstlosigkeit, Blutdruckabfall (ausser sehr milde Form)<br />

– Verdacht auf hämolytische Transfusionsreaktion<br />

– Verdacht auf bakterielle Kontamination / Infektion als Folge der<br />

Transfusion<br />

– Positive Blutkulturen bei Patient oder Blutprodukt<br />

– Rechtzeitige Intervention nötig, um eine bleibende Beeinträchtigung<br />

oder einen lebensbedrohlichen Verlauf zu vermeiden.<br />

Lebensbedrohlich<br />

Tod<br />

Tabelle 4<br />

Mortality<br />

Mortality (kausaler Zusammenhang zwischen Transfusionsreaktion und Tod)<br />

0 nicht beurteilbar Die Informationen sind ungenügend oder widersprüchlich,<br />

und eine Ergänzung oder Nachprüfung ist nicht<br />

möglich<br />

1 unwahrscheinlich Der Tod ist sicher/eher durch andere Gründe erklärbar<br />

2 möglich Der Tod ist sowohl durch die Transfusion als auch durch<br />

andere Gründe erklärbar<br />

3 wahrscheinlich Der Tod scheint durch keinen anderen Grund erklärbar<br />

4 sicher Der Tod wurde mit aller Wahrscheinlichkeit durch die<br />

Transfusion verursacht<br />

Die Beurteilung des Schweregrades einer Transfusionsreaktion geschieht unabhängig<br />

vom möglichen Zusammenhang mit der Transfusion (Imputability). Zum Beispiel<br />

sollen Verdachtsfälle auf bakterielle Kontamination oder andere Infektionen<br />

als schwerwiegend eingestuft werden und eingestuft bleiben, auch wenn in der<br />

Endbeurteilung die Imputability als «unwahrscheinlich» eingestuft wird.<br />

Tabelle 3<br />

Imputability<br />

Imputability (kausaler Zusammenhang zwischen Transfusion und Reaktion)<br />

0 nicht beurteilbar Die Informationen sind ungenügend oder widersprüchlich,<br />

und eine Ergänzung oder Nachprüfung ist nicht<br />

möglich<br />

1 unwahrscheinlich Die Reaktion ist sicher/eher durch andere Gründe<br />

erklärbar<br />

2 möglich Die Reaktion ist sowohl durch die Transfusion als auch<br />

durch andere Gründe erklärbar<br />

3 wahrscheinlich Die Reaktion scheint durch keinen anderen Grund<br />

erklärbar<br />

4 sicher Die Reaktion wurde mit aller Wahrscheinlichkeit durch<br />

die Transfusion verursacht<br />

Einleitung | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 10 Einleitung | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

11


2.3.2 Transfusionsfehler (Inkorrektes Blutprodukt<br />

transfundiert/IBPT) und Near Miss (NM)<br />

2.3.2.1 IBPT 2.3.2.2 Near Miss<br />

Gemäss Art. 63 VAM müssen Personen, die Arzneimittel berufsmässig anwenden, abgeben<br />

oder dazu berechtigt sind, Beobachtungen schwerwiegender oder bisher nicht bekannter,<br />

die Arzneimittelsicherheit gefährdender Tatsachen <strong>Swissmedic</strong> melden. Fehltransfusionen<br />

werden als Ereignis bezeichnet, bei welchen einem Patienten eine Blutkomponente transfundiert<br />

wurde, die nicht für ihn bestimmt, nicht geeignet, zufällig kompatibel oder nicht<br />

notwendig war oder bei dem die Transfusion verzögert stattgefunden hat.<br />

Die Ursachen für die Transfusion eines inkorrekten Blutproduktes können grundsätzlich<br />

in der ganzen Transfusionskette liegen: Eine falsche Verordnung, die Blutentnahme beim<br />

falschen Patienten oder ein Fehler im immunhämatologischen Labor kann am Anfang eines<br />

Transfusionsfehlers stehen. Damit Fehltransfusionen verhindert werden können, werden<br />

mehrere Kontrollen, wie z. B zwei Blutgruppenbestimmungen aus unabhängigen Blutentnahmen<br />

oder das Vier-Augen-Prinzip eingebaut. Kommt es trotzdem zu einem Transfusionsfehler,<br />

haben diese Kontrollmechanismen versagt.<br />

Tabelle 5<br />

Beispiele IBPT<br />

IBPT<br />

WCT<br />

(Wrong component transfused)<br />

SRNM<br />

(Specific requirements not met)<br />

HSE<br />

(Handling and storage errors)<br />

ADU<br />

(Avoidable, delayed or under-/<br />

over-transfusion)<br />

RBRP<br />

(Right blood right Patient)<br />

– ABO inkompatibel<br />

– ABO zufällig kompatibel<br />

– Nicht Allo-Antikörper kompatible Blutkonserve<br />

– Transfusion vermeidbare ungetestete O negative<br />

Konserven<br />

– HLA inkompatibel<br />

– Falsches Produkt<br />

– Nicht bestrahlte / nicht gewaschene Blutkonserve<br />

– Phänotyp nicht beachtet<br />

– Bewusste Rhesusumstellung bei Massentransfusion<br />

– SOP nicht befolgt<br />

– Falsches Besteck benützt<br />

– Transfusion nach Ablauf der Gültigkeit des Typ<br />

& Screens<br />

– Lagerung des Blutprodukts nicht korrekt<br />

– Nicht angepasste Transfusionsmenge<br />

– Verzögerte Transfusion<br />

– Transfusionsgeschwindigkeit nicht angepasst<br />

– Inkorrekt Blutprodukten ID<br />

Wer berufsmässig Heilmittel abgibt oder an Menschen anwendet oder als Medizinalperson<br />

dazu berechtigt ist, muss gemäss Art. 59 Abs. 3 HMG dem Institut schwerwiegende oder bisher<br />

nicht bekannte unerwünschte Wirkungen und Vorkommnisse, Beobachtungen anderer<br />

schwerwiegender oder bisher nicht bekannter Tatsachen sowie Qualitätsmängel melden,<br />

die für die Heilmittelsicherheit von Bedeutung sind.<br />

Gemäss Art. 4 Abs. 1 Bst. a HMG gehören zu den Arzneimitteln auch Blut und Blutprodukte.<br />

Der erläuternde Bericht zur Arzneimittelverordnung vom September 2018 führt hierzu Folgendes<br />

aus: «Beobachtungen schwerwiegender Tatsachen werden aufgrund der Revision<br />

von Artikel 59 Absatz 3 HMG neu aufgenommen. Damit sind namentlich Situationen angesprochen,<br />

in denen eine Fehlanwendung eines Arzneimittels zwar vermieden wurde, die<br />

aber Fehler bei der Anwendung begünstigen und zu einer erheblichen Gesundheitsgefährdung<br />

führen könnten. […] Im Bereich der Blutprodukte müssen knapp vermiedene Transfusionsfehler<br />

ebenfalls gemeldet werden». Damit spricht die Verordnung die sogenannten<br />

Near Miss an. Als Near Miss im Bereich der <strong>Haemovigilance</strong> fallen gemäss Praxiserfahrung<br />

insbesondere folgende in Betracht: Patientenverwechslungen bei fast identischen Namen,<br />

Bestellung eines falschen Blutprodukts infolge Fehlkommunikation oder Bestellung von<br />

Blutprodukten auf Grund präanalytisch bedingt falsch gemessener Hämoglobin-, Thrombozyten-<br />

oder Gerinnungs-Werte.<br />

Diese Beispiele veranschaulichen, dass es sich bei Near Miss um Fehler oder Abweichungen<br />

von Vorschriften oder Richtlinien handelt, die vor der Transfusion entdeckt worden sind<br />

und zu einer Fehltransfusion oder einer Transfusionsreaktion bei einer Empfängerin oder<br />

einem Empfänger hätten führen können.<br />

Auch die Meldung von Near Miss dient der Qualitätssicherung und soll weitere Patientinnen<br />

und Patienten vor den so identifizierten potenziellen Gefahren bewahren. Mit anderen<br />

Worten soll durch das Monitoring der <strong>Haemovigilance</strong>-Daten und Ursachen aufgezeigt<br />

werden, wann und wo im Rahmen der Transfusionskette typischerweise Fehler auftreten.<br />

Dies ermöglicht es, künftig Fehler dieser Art durch die Etablierung spezifischer Massnahmen<br />

zu verhindern.<br />

Einleitung | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 12 Einleitung | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

13


Tabelle 6<br />

Beispiele Near Miss<br />

Near Miss<br />

– Fehlendes Visum auf dem Auftragsformular<br />

– Ungenügend beschriftete Proberöhrchen oder Auftragsformular<br />

– Geringe Diskrepanz zwischen Röhrchen und Auftragsformular<br />

– Geburtsdatum eines anderen Patienten<br />

– Fehlende Etikettierung der Proberöhrchen<br />

– Handling & Storage mit Verwerfen von Produkten<br />

– Entnahme falsche Proberöhrchen<br />

– Unterschiedliche Patientenidentifikationen auf Proberöhrchen/Formular<br />

– Blutentnahme beim falschen Patienten und erst durch Diskrepanzen bei der Blutgruppe<br />

entdeckt wird / Wrong Blood in Tube (WBIT)<br />

– Blutprodukte-Bestellungen für den falschen Patienten<br />

– Bestellung falsches Blutprodukt<br />

– Bestellung von Blutprodukten auf Grund präanalytisch bedingte falsch gemessene<br />

Hämoglobin, Thrombozyten- oder Gerinnungs-Werte<br />

2.3.2.3 Schweregrad für IBPT und NM<br />

Tabelle 7<br />

Schweregrad für IBPT und NM<br />

Schweregrad IBPT und NM<br />

Grad 1<br />

Grad 2<br />

Nicht schwerwiegend<br />

Formfehler ohne Verwechslungspotential:<br />

– Fehlendes Visum auf Auftragsformular<br />

– ungenügend beschriftete Proberöhrchen oder Auftragsformular<br />

– geringe Diskrepanz zwischen Röhrchen und Auftragsformular<br />

– bewusste Rhesusumstellungen bei Massentransfusionen<br />

– Handling & Storage mit Verwerfen von Produkten<br />

Schwerwiegend<br />

Formfehler mit Verwechslungspotential oder Fehltransfusion<br />

mit nicht optimalem Produkt:<br />

– Fehlende Etikettierung der Proberöhrchen<br />

– Geburtsdatum eines anderen Patienten<br />

– unterschiedliche Patienten-Identifikationen auf Proberöhrchen/Formular<br />

– Fehltransfusion mit nicht gesicherter Allo-AK Kompatibilität<br />

gemäss Arbeitsanweisung<br />

Lebensbedrohlich<br />

Grad 3<br />

stattgefundene Verwechslungen auf irgendeiner Stufe der<br />

Transfusionskette:<br />

– Wrong Blood in Tube* (WBIT)<br />

– Diskrepante BG-Bestimmungen<br />

– Blutprodukte-Bestellungen für den falschen Patienten<br />

– Fehltransfusion ABO-inkompatibel oder nur zufällig<br />

ABO-kompatibel<br />

*Wrong Blood in Tube (WBIT) bedeutet, dass die Patienten-Identifikation auf<br />

Röhrchen und Auftragsformular nicht mit dem Patienten, dessen Blut im Röhrchen<br />

ist, übereinstimmen.<br />

Im Fall einer tödlichen Fehltransfusion würde der Fall sowohl als Grad 4 in der Transfusionsreaktion-Datenbank<br />

als auch als Grad 3 in der Fehltransfusion-Datenbank erfasst.<br />

Einleitung | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 14 Einleitung | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

15


2.3.3 Spendenebenwirkungen<br />

Gemäss Art. 58 Abs. 1 HMG überwachen die <strong>Swissmedic</strong> und die anderen mit dem Vollzug<br />

des Heilmittelgesetzes verantwortlichen Behörden im Rahmen ihrer Zuständigkeiten<br />

die Rechtmässigkeit der Herstellung, des Vertriebs, der Abgabe und der Anpreisung von<br />

Heilmitteln. Sie überprüfen mit periodischen Inspektionen, ob die Voraussetzungen für<br />

die Bewilligungen noch erfüllt sind. Die Zuständigkeit von <strong>Swissmedic</strong> für Inspektionen im<br />

Bereich Blut- und Blutprodukte ist in Art. 60 Abs. 2 Bst. b HMG verankert.<br />

Einmal jährlich werden alle Spendenebenwirkungen Grad 1-4 kumulativ durch die Regionalen<br />

Blutspendedienste (RBSD) an <strong>Swissmedic</strong> und an den Blutspendedienst Schweiz gemeldet,<br />

damit die Nebenwirkungen, insbesondere mit Blick auf die Inspektionstätigkeiten<br />

von <strong>Swissmedic</strong>, einem regionalen Blutspendedienst zuordenbar sind. Die schwerwiegenden<br />

Spendenebenwirkungen des Grades 3 und 4 müssen mit dem <strong>Swissmedic</strong>-Formular<br />

innerhalb von 15 Tage an <strong>Swissmedic</strong> gesendet werden.<br />

2.3.4 Qualitätsmängel<br />

Die Person, die eine Bewilligung für Tätigkeiten mit Blut und labilen Blutprodukten<br />

innehat, muss gemäss Art 37 Abs. 1 AMBV sofort die notwendigen Schutzmassnahmen<br />

treffen, insbesondere, wenn sie feststellt, dass die spendende Person anlässlich der Blutspende<br />

die Kriterien für die Spendetauglichkeit nicht erfüllt hat, die Tests auf übertragbare<br />

Krankheiten nicht vorschriftsgemäss durchgeführt worden sind, oder eine durch<br />

Blut übertragbare Krankheit beim Spender festgestellt wurde.<br />

Die Meldungen hinsichtlich Qualitätsmängeln betreffen in den meisten Fällen Infektmarker,<br />

die bei positiv getesteten Spendern festgestellt werden. Zudem beinhalten sie<br />

die Dokumentation allfälliger durch diesen Befund ausgelösten weiteren Abklärungen<br />

bezüglich früheren Spenden derselben Person und/oder allenfalls weiteren Blutspenderinnen<br />

und Blutspendern».<br />

Der Blutspendedienst meldet mit dem <strong>Swissmedic</strong>-Formular die Daten des Spenders,<br />

die positiven Infektmarker sowie bei einem Mehrfachspender die Daten der vorletzten<br />

Spende. Zudem ist anzugeben, ob ein Look back Verfahren (Rückverfolgungsverfahren)<br />

ausgelöst worden ist und das Expositionsrisiko zu beschreiben. Ferner sind die getroffenen<br />

Massnahmen betreffend die Spender darzulegen und die entnommenen Blutprodukte<br />

zu bezeichnen.<br />

Qualitätsmängel und Schutzmassnahmen können aber auch die Anwender betreffen.<br />

Zum einen müssen laut Art. 37 Abs. 4 AMBV Institutionen (i.d.R. Spitäler und Arztpraxen),<br />

welche Blut und labile Blutprodukte an Patientinnen und Patienten anwenden,<br />

bei Abklärungen den Herstellerinnen auf Anfrage die relevanten Informationen zur<br />

Anwendung des labilen Blutprodukts sowie zum Abschluss des Look back Verfahrens<br />

übermitteln. Zum anderen können Qualitätsmängel eines Produktes erst im Spital erkannt<br />

werden.<br />

Diese sind gemäss Art. 63 Abs. 1 Bst. c VAM der <strong>Swissmedic</strong> zu melden. Qualitätsmängel<br />

sind umgehend dem Blutspendedienst zu melden, da in gewissen Fällen (z.B. bei<br />

Verdacht auf eine bakterielle Kontamination des Blutproduktes) weitere Produkte des<br />

Spenders unverzüglich gesperrt oder zurückgerufen werden müssen.<br />

Einleitung | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 16 Einleitung | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

17


3 Eingegangene Meldungen<br />

3.1 Übersicht<br />

Tabelle 8<br />

Meldepflichtige Vorkommnisse bei der Herstellung<br />

Meldepflichtige Vorkommnisse bei der Herstellung<br />

– Sicherheitsrisiken für Blutspender: Vorkommnisse, welche die Gesundheit des Blutspenders<br />

gefährden.<br />

– Spender- und Spendenverwechslungen<br />

– Irrtümliche Freigabe, Falschetikettierungen<br />

– Freigabe von Blutprodukten, welche nicht den Spezifikationen entsprechen<br />

– Defekte Materialien oder Reagenzien. Fehlerhafte Testung<br />

– Vermutete Qualitätsmängel<br />

– Nachweis einer durch Blut übertragbaren Infektion bei einem Blutspender<br />

Tabelle 9<br />

Meldungen <strong>2020</strong><br />

Type<br />

Number of reports<br />

Transfusion reactions 2 032<br />

Transfusion errors / incorrect blood component transfused 38<br />

Near misses (NM) 2 404<br />

Donor reactions 26<br />

Quality defects and protective measures 155<br />

Total number of reports evaluated 4 655<br />

Tabelle 9 zeigt die Anzahl der im Jahre <strong>2020</strong> eingegangenen Meldungen zu labilen Blutprodukten<br />

auf. Insgesamt sind 4 655 Meldungen eingegangen.<br />

Einleitung | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 18 Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

19


Grafik 1<br />

HV Meldungen im zeitlichen Verlauf<br />

Events reported by year (2011 to <strong>2020</strong>)<br />

4 500<br />

2 404<br />

Tabelle 10<br />

Verteilung der TR Meldungen nach Grossregionen<br />

Transfusion reaction reports <strong>2020</strong> by region<br />

Major region Canton Reports Reports per<br />

100 000<br />

inhabitants<br />

4 000<br />

1 921<br />

Lake Geneva Region VD, VS, GE 451 27.4<br />

Espace Mittelland BE, FR, SO, NE, JU 692 36.8<br />

3 500<br />

1 752<br />

Northwestern Switzerland BS, BL, AG 626 53.7<br />

Zurich ZH 116 7.5<br />

3 000<br />

1 168 1 688<br />

Eastern Switzerland GL, SH, AR, AI, SG, GR, TG 48 4.1<br />

Central Switzerland LU, UR, SZ, OW, NW, ZG 51 6.3<br />

2 500<br />

1 147<br />

Ticino TI 48 13.6<br />

2 000<br />

1 500<br />

1 000<br />

467<br />

38<br />

619<br />

57<br />

799<br />

26<br />

784<br />

49<br />

37<br />

36<br />

20<br />

45<br />

69<br />

38<br />

Near miss<br />

Transfusion error<br />

Transfusion reaction<br />

Es besteht eine grosse Ametrie an Melderaten in den unterschiedlichen Grossregionen der<br />

Schweiz. In einigen der grösseren Zentren der Schweiz haben sich die <strong>Haemovigilance</strong>-Systeme<br />

gut etabliert, allerdings besteht über die gesamte Schweiz gesehen noch ein grosses<br />

Gefälle bezüglich Häufigkeit und Qualität der Meldungen. Verschiedene Spitäler verfügen<br />

unterdessen über interne Online-Meldesysteme, ein benutzerfreundlicher Fortschritt, der<br />

sich positiv auf die Meldebereitschaft auswirkt.<br />

500<br />

0<br />

1 068 1 010 1 175 1 077 1 408 1 777 1 226 1 591 1 974 2 032<br />

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 <strong>2020</strong><br />

Grafik 2<br />

Verteilung der TR Meldungen nach Grossregionen<br />

Transfusionreaction reports by Major regions<br />

Grafik 1 zeigt die Anzahl der HV Meldungen im Vergleich zu den Vorjahren.<br />

BS<br />

SH<br />

TG<br />

Die Zunahme bei den Transfusionsreaktionen im Jahr <strong>2020</strong> mit 2 032 gegenüber 1 947 in<br />

2019 ist erneut auf die Alloimmunisierungen zurückzuführen. Die Near Miss-Meldungen<br />

zeigen wiederholt einen Anstieg und resultieren mit 2 404 Meldungen für das Jahr <strong>2020</strong>.<br />

VD<br />

Genferseeregion<br />

Région lémanique<br />

NE<br />

FR<br />

JU<br />

SO<br />

Espace<br />

Mittelland<br />

BE<br />

Nordwestschweiz<br />

Suisse du Nord-Ouest<br />

BL<br />

LU<br />

AG<br />

OW<br />

Zentralschweiz<br />

Suisse centrale<br />

NW<br />

ZG<br />

Zürich<br />

Zurich<br />

UR<br />

SZ<br />

ZH<br />

TI<br />

GL<br />

SG<br />

AR<br />

AI<br />

Ostschweiz<br />

Suisse orientale<br />

GR<br />

Lorem ipsum<br />

TR reports per 100 000 inhabitants<br />

> 20<br />

10 – 19<br />

0 – 9<br />

GE<br />

VS<br />

Tessin<br />

Tessin<br />

Karte Grossregionen der Schweiz<br />

© BFS, ThemaKart, Neuchâtel <strong>2020</strong><br />

Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 20<br />

Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 21


Tabelle 11<br />

Verteilung der NM Meldungen nach Grossregionen<br />

Near Miss reports <strong>2020</strong> by region<br />

Major region Canton Reports Reports per<br />

100 000<br />

inhabitants<br />

Lake Geneva Region VD, VS, GE 533 32.4<br />

Espace Mittelland BE, FR, SO, NE, JU 417 22.2<br />

Northwestern Switzerland BS, BL, AG 159 13.6<br />

Zurich ZH 1 230 79.9<br />

Eastern Switzerland GL, SH, AR, AI, SG, GR, TG 31 2.6<br />

Central Switzerland LU, UR, SZ, OW, NW, ZG 30 3.7<br />

Ticino TI 4 1.1<br />

Grafik 3<br />

Verteilung der NM Meldungen nach Grossregionen<br />

Near miss reports by Major regions<br />

3.2 Transfusionszahlen und Melderaten<br />

Tabelle 12<br />

Transfusionszahlen Schweiz in den letzten 6 Jahren<br />

Number of transfusions in Switzerland over the past 6 years<br />

Blood<br />

components<br />

pRBC:<br />

PC:<br />

FFP:<br />

packed red blood cells (Erythrozytenkonzentrat)<br />

platelet concentrates (Thrombozytenkonzentrat)<br />

fresh frozen plasma (Frisch gefrorenes Plasma)<br />

Datenquelle: Blutspende SRK Schweiz (1)<br />

Grafik 4<br />

Melderate, alle Meldungen<br />

2015 2016 2017 2018 2019 <strong>2020</strong><br />

pRBC 248 647 239 890 226 276 221 100 220481 212947<br />

PC 36 439 38 374 37 490 38 947 36317 35715<br />

FFP 33 658 33 310 29 303 30 552 28405 26681<br />

Total 318 744 311 574 293 069 290 599 285203 275343<br />

Tabelle 12 zeigt die Transfusionszahlen für die ganze Schweiz im Verlauf. Die Zahlen beruhen<br />

auf der Anzahl ausgelieferter Blutkomponenten aus der Jahresstatistik von Blutspende<br />

SRK Schweiz (1). Anhand der Transfusionszahlen lässt sich die Melderate berechnen:<br />

GE<br />

VD<br />

Genferseeregion<br />

Région lémanique<br />

NE<br />

FR<br />

JU<br />

BS<br />

SO<br />

Espace<br />

Mittelland<br />

Karte Grossregionen der Schweiz<br />

© BFS, ThemaKart, Neuchâtel <strong>2020</strong><br />

VS<br />

BE<br />

Nordwestschweiz<br />

Suisse du Nord-Ouest<br />

BL<br />

AG<br />

LU<br />

OW<br />

Zentralschweiz<br />

Suisse centrale<br />

NW<br />

SH<br />

ZG<br />

Zürich<br />

Zurich<br />

UR<br />

SZ<br />

ZH<br />

TI<br />

Tessin<br />

Tessin<br />

TG<br />

GL<br />

SG<br />

AR<br />

AI<br />

Ostschweiz<br />

Suisse orientale<br />

GR<br />

NM reports per 100 000 inhabitants<br />

> 20<br />

10 – 19<br />

0 – 9<br />

Reporting rate<br />

350<br />

300<br />

12.3<br />

250<br />

10.5<br />

10.0<br />

Product bags supplied (in thousands)<br />

16.2<br />

13.8<br />

200 8.5<br />

150<br />

100<br />

50<br />

319 312 293 291 285 275<br />

0<br />

2015 2016 2017 2018 2019 <strong>2020</strong><br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

Reports per 1,000 transfusions<br />

Reporting rate<br />

0 Product bags supplied<br />

Grafik 4 zeigt die Gesamtmelderate. Die Melderate wird berechnet aus der Gesamtzahl der<br />

Meldungen pro 1 000 Transfusionen (ausgelieferter Produktbeutel). Die Melderate ist in<br />

<strong>2020</strong> trotz weniger stattgefundenen Transfusionen erneut angestiegen (16.2 Meldungen<br />

pro 1000 Transfusionen in <strong>2020</strong> gegenüber 13.8 in 2019).<br />

Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

22<br />

Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 23


3.3 Transfusionsreaktionen<br />

3.3.1 Übersicht<br />

Grafik 5<br />

Gemeldete TR 2019/<strong>2020</strong> nach Kategorie<br />

Transfusion reactions according to category<br />

Grafik 6<br />

Gemeldete TR 2019/<strong>2020</strong> nach Kategorie pro 1000 Transfusionen (ohne Allo-AK)<br />

Transfusion reactions according to category per 1000 transfusions<br />

Allo-AB<br />

1 119<br />

1 196<br />

FNHTR<br />

1.44<br />

1.49<br />

FNHTR<br />

412<br />

424<br />

Allergic<br />

0.60<br />

0.55<br />

Allergic<br />

172<br />

158<br />

TACO<br />

0.17<br />

0.31<br />

TACO<br />

88<br />

48<br />

Infection<br />

0.15<br />

0.19<br />

Infection<br />

42<br />

54<br />

Hypotensive TR<br />

0.12<br />

0.18<br />

Hypotensive TR<br />

HTR<br />

TAD<br />

27<br />

23<br />

18<br />

14<br />

34<br />

50<br />

<strong>2020</strong><br />

2019<br />

HTR<br />

TAD<br />

Platelet<br />

refractoriness<br />

0.09<br />

0.08<br />

0.06<br />

0.05<br />

0.04<br />

0.03<br />

<strong>2020</strong><br />

2019<br />

Platelet<br />

refractoriness<br />

TRALI<br />

Hemosiderosis<br />

10<br />

8<br />

3<br />

8<br />

1<br />

3<br />

TRALI<br />

Hämosiderose<br />

Other<br />

0.01<br />

0.03<br />

0.00<br />

0.01<br />

0.10<br />

0.13<br />

Other<br />

29<br />

38<br />

0 0.25 0.50 0.75 1.00 1.25<br />

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1 000 1 100 1200<br />

<strong>2020</strong> wurden 2 032 Transfusionsreaktionen gemeldet, für die Grafik wurden alle Schweregrade<br />

und Imputabilities berücksichtigt. Wie bisher werden am häufigsten Alloimmunisierungen,<br />

FNHTR und allergische TR beobachtet. Sie machen zusammen ca. 88% der gemeldeten<br />

Transfusionsreaktionen aus.<br />

Grafik 6 zeigt die TR in Ratio nach Kategorie berechnet nach Anzahl Reaktionen pro 1 000<br />

Transfusionen. Die Meldungen für Allo-AK wurden hier nicht berücksichtigt. Verhältnismässig<br />

haben die TR-Meldungen in <strong>2020</strong> zugenommen da die Anzahl Transfusionen in <strong>2020</strong><br />

gegenüber dem Vorjahr abgenommen haben.<br />

Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 24 Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

25


3.3.2 TR nach Altersgruppe und Geschlecht<br />

Tabelle 13<br />

Transfusionsreaktionen nach Altersgruppe und Geschlecht<br />

Tabelle 15<br />

Kategorien der TR nach Altersgruppe und Geschlecht<br />

Transfusion reactions by age group and gender<br />

Transfusion reactions according to categories by age group and gender<br />

Age group (years)<br />

Number of<br />

reports<br />

Tabelle 14<br />

TACO nach Altersgruppe und Geschlecht<br />

Gender recipients<br />

male female unknown<br />

0-10 88 48 30 10<br />

11-18 19 10 8 1<br />

18-45 108 55 53 0<br />

45-70 302 184 111 7<br />

>70 316 178 132 6<br />

Total 833 475 333 24<br />

Die Tabelle 13 zeigt die <strong>2020</strong> gemeldeten 833 Transfusionsreaktionen nach Altersgruppe<br />

und Geschlecht. Die Meldungen für Allo-AK wurden nicht berücksichtigt.<br />

TACO-reports by age group and gender<br />

Age group (years)<br />

Number of<br />

TACO-reports<br />

Gender recipients<br />

male female unknown<br />

0-10 6 5 1 0<br />

11-18 2 2 0 0<br />

18-45 4 2 2 0<br />

45-70 22 15 7 0<br />

>70 54 25 28 1<br />

Total 88 49 38 1<br />

Die Risikogruppe ist selbsterklärend mit gesamthaft 54 von 88 TACO Fällen im Jahr <strong>2020</strong> am<br />

stärksten vertreten. Die Ursache bleibt nach wie vor die nicht angepasste Transfusionsrate<br />

bei vorhandenen Risikofaktoren.<br />

FNHTR<br />

Allergic TR<br />

TACO<br />

Infection<br />

Hypotensive<br />

TR<br />

HTR<br />

TAD<br />

TRALI<br />

Platelet refractoriness<br />

Hemosiderose<br />

Other<br />

Total<br />

0–10 11–18 18–45 45–70 >70 Total<br />

M F unk M F unk M F unk M F unk M F unk M F unk<br />

39 10 58 168 134 409<br />

17 17 5 4 5 1 32 26 0 101 62 5 78 52 4 232 162 15<br />

34 6 34 57 41 172<br />

24 9 1 3 3 0 17 17 0 34 23 0 28 13 0 106 65 1<br />

6 2 4 22 54 88<br />

5 1 0 2 0 0 2 2 0 15 7 0 25 28 1 49 38 1<br />

4 0 2 16 20 42<br />

1 2 1 0 0 0 0 2 0 11 4 1 15 5 0 27 13 2<br />

2 0 3 8 21 34<br />

1 1 0 0 0 0 2 1 0 5 3 0 11 9 1 19 14 1<br />

2 1 3 10 11 27<br />

0 0 2 1 0 0 1 2 0 3 6 1 6 5 0 11 13 3<br />

1 0 2 7 8 18<br />

0 0 1 0 0 0 1 1 0 6 1 0 5 3 0 12 5 1<br />

0 0 1 1 8 10<br />

0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 0 0 8 0 0 10 0<br />

0 0 0 3 0 3<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 1 0 0 0 0 2 1 0<br />

0 0 0 1 0 1<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1 0<br />

0 0 1 9 19 29<br />

0 0 0 0 0 0 0 1 0 7 2 0 10 9 0 17 12 0<br />

88 19 108 302 316 833<br />

48 30 10 10 8 1 55 53 0 184 111 7 178 132 6 475 334 24<br />

Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 26 Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

27


3.3.3 TR nach Imputability<br />

Anzahl Transfusionsreaktionen im Jahr <strong>2020</strong> nach Klassierung und Imputability<br />

Tabelle 16<br />

TR nach Imputability<br />

Imputability<br />

1 2 3 4 Total<br />

Allo-Immunisation 0 88 473 635 1 196<br />

FNHTR 64 275 59 14 412<br />

Allergic TR 0 43 99 30 172<br />

TACO 0 21 52 15 88<br />

Infection 39 3 0 0 42<br />

Hypotensive TR 4 15 13 2 34<br />

HTR 3 3 7 14 27<br />

TAD 4 11 3 0 18<br />

Platelet refractoriness 0 1 4 5 10<br />

TRALI 0 2 1 0 3<br />

Hemosiderosis 0 0 0 1 1<br />

Other 8 20 0 1 29<br />

Total 122 482 711 717 2 032<br />

Imputability 1: unwahrscheinlich, 2: möglich, 3: wahrscheinlich, 4: sicher.<br />

3.3.4 TR nach Schweregrad<br />

Hier werden nur die Transfusionsreaktion mit Imputability 2, 3 und 4<br />

(möglich, wahrscheinlich und sicher) dargestellt.<br />

Tabelle 17<br />

TR nach Schweregrad<br />

Severity<br />

1 2 3 4 Total<br />

Allo-Immunisation 0 1 196 0 0 1 196<br />

FNHTR 281 67 0 0 348<br />

Allergic TR 117 44 10 1 172<br />

TACO 4 57 26 1 88<br />

Hypotensive TR 2 27 1 0 30<br />

HTR 2 18 4 0 24<br />

TAD 1 12 1 0 14<br />

Platelet refractoriness 4 6 0 0 10<br />

Infection 0 3 0 0 3<br />

TRALI 0 0 3 0 3<br />

Hemosiderosis 1 0 0 0 1<br />

Other 12 7 1 1 21<br />

Total 424 1 437 46 3 1 910<br />

Schweregrad 1: nicht schwerwiegend, 2: schwerwiegend/bleibende Schädigung, 3: lebensbedrohlich,<br />

4: Tod.<br />

Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 28 Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

29


3.3.5 Lebensbedrohliche oder tödliche (Schweregrad 3 und 4)<br />

Transfusionsreaktionen<br />

Tabelle 18<br />

Lebensbedrohliche oder tödliche TR (Schweregrad 3 und 4)<br />

Grafik 7<br />

Lebensbedrohliche oder tödliche TR<br />

Transfusion reactions with severity 3 (life-threatening) or 4 (death) by year<br />

Life-threatening or fatal TR (severities 3 and 4)<br />

possible probable definite Total<br />

TACO 2 15 10 27<br />

Allergic TR 2 9 0 11<br />

HTR 0 0 4 4<br />

TRALI 2 1 0 3<br />

Hypotensive TR 0 0 1 1<br />

TAD 0 1 0 1<br />

Other 2 0 0 2<br />

Total 8 26 15 49<br />

Insgesamt wurden 49 Todesfälle und lebensbedrohliche Transfusionsreaktionen mit<br />

Imputability 2, 3 oder 4 im Jahr <strong>2020</strong> gemeldet.<br />

TACO<br />

Allergic TR<br />

HTR<br />

TRALI<br />

Hypotensive TR<br />

Infection<br />

Platelet refractoriness<br />

FNHTR<br />

<strong>2020</strong><br />

2019<br />

2018<br />

2017<br />

TAD<br />

Hyperkalemia<br />

Hemosiderosis<br />

Other<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28<br />

Im Vergleich: <strong>2020</strong> wurden 49 Transfusionsreaktionen mit Imputability 2, 3 und 4 (davon 41<br />

mit Imputability 3 und 4) an <strong>Swissmedic</strong> gemeldet verglichen mit 56 im Jahr 2019 (davon 36<br />

mit Imputability 3 und 4).<br />

TACO (27) und Allergische TR (11) bleiben weiterhin die häufigsten Ursachen bei lebensbedrohlichen<br />

oder tödlichen Transfusionsreaktionen.<br />

Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 30 Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

31


3.3.6 Todesfälle<br />

Tabelle 19<br />

Todesfälle <strong>2020</strong><br />

Imputability<br />

3.3.7 Produktspezifische Risiken<br />

Melderaten <strong>2020</strong> pro Produkt, Imputability 2, 3 und 4 alle Schweregrade.<br />

Grafik 8<br />

Melderate nach Produkt<br />

1 2 3 4 Total<br />

Reporting rate according to reaction and blood component<br />

TACO 0 0 1 0 1<br />

Allergic TR 0 0 1 0 1<br />

FNHTR 1 0 0 0 1<br />

HTR 1 0 0 0 1<br />

Total, PC<br />

FNHTR, PC<br />

Allergic, PC<br />

2.0<br />

2.2<br />

5.0<br />

Hypotensive TR 1 0 0 0 1<br />

Total, pRBC<br />

3.2<br />

TAD 1 0 0 0 1<br />

Other 2 1 0 0 3<br />

Total 6 1 2 0 9<br />

Allo-AB, pRBC<br />

FNHTR, pRBC<br />

1.1<br />

1.1<br />

Imputability 1: unwahrscheinlich, 2: möglich, 3: wahrscheinlich, 4: sicher.<br />

Allergic, pRBC<br />

Total, FFP<br />

0.2<br />

0.7<br />

Tabelle 19: Gemeldete Todesfälle <strong>2020</strong> nach Klassierung und Imputability. Insgesamt wurden<br />

im Jahr <strong>2020</strong> neun Todesfälle gemeldet.<br />

Allergic, FFP<br />

FNHTR, FFP<br />

0.0<br />

0.6<br />

TR-reactions/1000 transfusions<br />

pRBC:<br />

PC:<br />

FFP:<br />

packed red blood cells (Erythrozytenkonzentrat)<br />

platelet concentrates (Thrombozytenkonzentrat)<br />

fresh frozen plasma (Frisch gefrorenes Plasma)<br />

Grafik 8 zeigt die produktspezifischen Melderaten im Vergleich. Thrombozytenkonzentrate<br />

(TK) zeigen die höchste Melderate mit ca. 5 Transfusionsreaktionen pro 1000 ausgelieferter<br />

TK Beutel.<br />

Die häufigsten Reaktionen die <strong>2020</strong> bei TK beobachtet wurden, sind FNHTR (2.2/1000) und<br />

allergische Reaktionen (2.0/1000). Allergische Reaktion ist ebenfalls bei frisch gefrorenes<br />

Plasma (FGP) als populärste Reaktion zu sehen, jedoch kommt die Reaktion in geringerer<br />

Häufigkeit vor als bei TK (0.6 /1000).<br />

Erythrozytenkonzentrate (EK) haben eine Melderate von 3.2 /1000, die häufigsten Reaktionen<br />

sind Allo-AK(1.1 /1000) und FNHTR (1.1 /1000). Im Gegensatz zu TK und FGP sind<br />

allergische Reaktionen viel seltener bei EK (0.2 /1000).<br />

Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 32 Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

33


3.3.8 Alloimmunisierungen<br />

Grafik 9<br />

Allo-AK nach BG-Systemen in %<br />

Allo-Immunisations by BG system (%)<br />

Grafik 10<br />

Allo-AK im Rh-System in %<br />

Allo-Immunisation in the RH system<br />

11.8<br />

6<br />

5.6<br />

0.43<br />

0.29<br />

11.5<br />

16.8<br />

4.7 0.43<br />

0.22<br />

16.2<br />

4.6<br />

1.4<br />

0.22<br />

3.7<br />

0.14<br />

0.79<br />

0.07<br />

0.07<br />

14.0<br />

8.9<br />

1.9<br />

0.6<br />

0.3<br />

Anti-E<br />

Anti-D<br />

Anti-c<br />

Anti-C<br />

Anti-Cw<br />

Anti-e<br />

Anti-f<br />

Anti-G<br />

46.1<br />

1.01<br />

46.0<br />

Rhesus (RH)<br />

Kell (KEL)<br />

MNS (MNS)<br />

Lutheran (LU)<br />

Kidd (JK)<br />

Lewis (LE)<br />

Duffy (FY)<br />

Diego (DI)<br />

Others<br />

Tabelle 20<br />

Allo-AK Meldungen nach BG-Systemen<br />

Anti-Bg(a)+Anti-Bg(b)<br />

P-System (P1PK)<br />

Anti-HI<br />

MN CHO (M1)<br />

H (H)<br />

Name (Symbol) ISBT % Name (Symbol) ISBT %<br />

Rhesus (RH) 004 46.1 Anti-Bg(a)+Anti-Bg(b) * 1.01<br />

Kell (KEL) 006 16.2 P-System (P1PK) 003 0.79<br />

MNS (MNS) 002 11.8 Anti-HI * 0.43<br />

Lutheran (LU) 005 6.0 MN CHO (M1) 213002 0.43<br />

Kidd (JK) 009 5.6 H (H) 018 0.29<br />

Lewis (LE) 007 4.7 ABO (ABO) 001 0.22<br />

Duffy (FY) 008 4.6 Chido/Rodgers (CH/RG) 017 0.22<br />

Diego (DI) 010 1.4 Sid (Sda) 901012 0.14<br />

Others 3.7 Yt (YT) 011 0.07<br />

Total 100 Anti-Cs(a) 205001 0.07<br />

*Nach ISBT (2) ( für diese AK wurden in der ISBT-Referenztabelle keine Angaben gefunden)<br />

ABO (ABO)<br />

Chido/Rodgers (CH/RG)<br />

Sid (Sda)<br />

Yt (YT)<br />

Anti-Cs(a)<br />

Tabelle 21<br />

Alloimmunisierung im Rh-System<br />

Allo-AB in the RH system<br />

Antibody<br />

ISBT<br />

AG-NO.<br />

Anti-E 004 003 46.0<br />

Anti-D 004 001 14.0<br />

Anti-c 004 004 11.5<br />

Anti-C 004 002 16.8<br />

Anti-Cw 004 008 8.9<br />

Anti-e 004 005 1.9<br />

Anti-f 004 006 0.6<br />

Anti-G 004 012 0.3<br />

%<br />

Alloimmunisierungen stellen den Hauptanteil der<br />

Transfusionsreaktionen mit Schweregrad 2 dar. Eine<br />

Allo-Antikörperbildung bedeutet eine bleibende Schädigung<br />

für den betroffenen Patienten, da für allfällige<br />

zukünftige Transfusionen eine eingeschränkte Auswahl<br />

kompatibler Blutprodukte zur Verfügung steht.<br />

Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 34 Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

35


3.4 IBPT<br />

3.4.1 Subklassifikation von Fehltransfusionen<br />

Grafik 11<br />

IBPT<br />

Tabelle 22<br />

Subklassifikation IBPT<br />

Transfusion errors classification<br />

Subclassification of IBPT<br />

Transfusion errors classification n n<br />

4<br />

9<br />

3<br />

2<br />

20<br />

SRNM<br />

WCT<br />

RBPRP<br />

ADU<br />

HSE<br />

IBPT (Incorrect blood product<br />

transfused)<br />

WCT (Wrong component<br />

transfused)<br />

SRNM (Specific requirements<br />

not met)<br />

HSE (Handling and storage errors) 2<br />

9<br />

20<br />

ABO-incompatible 3<br />

ABO-compatible by chance 2<br />

Wrong product 4<br />

Non-irradiated 6<br />

Failure to use phenotyped blood 9<br />

Rhesus D switch 4<br />

Failure to follow SOP 1<br />

Wrong giving set used 1<br />

Inappropriate storage in clinical area 1<br />

ADU (Avoidable, Delayed or Under-/ Over-transfusion) 3<br />

Avoidable 2<br />

Delayed 1<br />

WCT:<br />

SRNM:<br />

HSE:<br />

ADU:<br />

RBRP:<br />

Wrong component transfused<br />

Specific requirements not met<br />

Handling and storage errors<br />

Avoidable, Delayed or Under-/ Over-transfusion<br />

Right blood right patient<br />

RBRP<br />

(Right blood right patient)<br />

4<br />

Transposition of labels for same<br />

patient<br />

Miscellaneous 1<br />

Total 38 38<br />

3<br />

Gemäss SHOT Definitionen (3)<br />

Die Fehltransfusionen wurden gemäss SHOT Definitionen eingeteilt (9)<br />

Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 36 Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

37


3.4.2 Lokalisation des Fehlers<br />

Tabelle 23<br />

Lokalisation IBPT<br />

Localisation of the error<br />

Transfusion errors classification Clinical Laboratory Total<br />

IBPT<br />

(Incorrect blood product transfused)<br />

HSE<br />

(Handling and storage errors)<br />

SRNM (Specific requirements not met) 8 12 20<br />

WCT (Wrong component transfused) 4 5 9<br />

1 1 2<br />

ADU (Avoidable, Delayed or Under-/ Over-transfusion) 2 1 3<br />

RBRP<br />

(Right blood right patient)<br />

2 2 4<br />

Total 17 21 38<br />

Grafik 12<br />

Lokalisation IBPT<br />

Transfusion errors classification and location<br />

SRNM<br />

8 12<br />

3.5 Near Miss<br />

Grafik 13<br />

NM Melderate im zeitlichen Verlauf<br />

Near miss reporting rate<br />

Product bags supplied (in thousands)<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

3.6 3.7<br />

5.8<br />

6.0<br />

6.7<br />

Grafik 13 zeigt die Melderate für NM. Die Melderate wird berechnet aus der Gesamtzahl<br />

der Meldungen pro 1 000 Transfusionen (ausgelieferter Produktbeutel). Die Melderate ist<br />

in <strong>2020</strong> trotz weniger stattgefundenen Transfusionen erneut angestiegen (8,7 Meldungen<br />

pro 1000 Transfusionen in <strong>2020</strong> gegenüber 6,7 in 2019).<br />

8.7<br />

319 312 293 291 285 275<br />

2015 2016 2017 2018 2019 <strong>2020</strong><br />

9.0<br />

8.0<br />

7.0<br />

6.0<br />

5.0<br />

4.0<br />

3.0<br />

2.0<br />

1.0<br />

Reports per 1,000 transfusions<br />

Near miss reporting rate<br />

0.0 Product bags supplied<br />

WCT<br />

RBRP<br />

ADU<br />

4<br />

2 2<br />

2 1<br />

5<br />

Clinical<br />

Laboratory<br />

HSE<br />

1<br />

1<br />

SRNM WCT RBRP ADU HSE<br />

Clinical 8 4 2 2 1<br />

Laboratory 12 5 2 1 1<br />

Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 38 Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

39


3.5.1 Near Miss nach Schweregrad und Lokalisation<br />

Tabelle 24<br />

NM Schweregrad<br />

NM by Severity<br />

Grafik 15<br />

NM nach Schweregrad und Lokalisation<br />

Near miss according to severity and localisation<br />

Clinical (prep.)<br />

Severity<br />

n<br />

Non-severe 1 052<br />

Severe 1 171<br />

Life-threatening 181<br />

Total 2 404<br />

Laboratory<br />

Clinical (admin.)<br />

Other<br />

0 500 1000 1500 2000<br />

Non-severe<br />

Severe<br />

Life-threatening<br />

Grafik 14<br />

NM nach Schweregrad<br />

Near miss reports according to severity<br />

Severity<br />

Clinical<br />

(preparation)<br />

Laboratory<br />

Clinical<br />

(administration)<br />

Non-severe 783 12 255 2<br />

Severe 1083 37 49 2<br />

Life-threatening 150 26 3 2<br />

Other<br />

181<br />

3.5.2 NM Entdeckung<br />

1 052<br />

Non-severe<br />

Severe<br />

Life-threatening<br />

Tabelle 25<br />

NM Entdeckung<br />

NM discovery<br />

1 171<br />

Discovery of the deviation<br />

Ward/Op Laboratory Other Total<br />

Clinical (preparation) 22 1992 2 2016<br />

Stage at which the<br />

deviation occured<br />

Laboratory 12 62 1 75<br />

Clinical (administration) 17 289 1 307<br />

Other 2 4 0 6<br />

Total 53 2347 4 2404<br />

Tabelle 25 zeigt die Lokalisierung der Abweichung (Zeilen) und die Lokalisierung der<br />

Entdeckung der Abweichung (Spalten). Die Abweichungen werden im Labor entdeckt.<br />

Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 40 Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

41


3.5.3 NM Vorkommnisse nach Ursache<br />

Grafik 16<br />

NM nach Ursache<br />

Near miss source<br />

blood sample labeling<br />

1 003<br />

3.6 Spende/r-Nebenwirkung<br />

3.6.1 Übersicht<br />

<strong>Swissmedic</strong> hat 26 Meldungen für das Jahr <strong>2020</strong> erhalten.<br />

Tabelle 26<br />

Spende/r-Nebenwirkung<br />

order / administrative<br />

528<br />

Donor reactions<br />

unusable blood sample<br />

WBIT<br />

product discard<br />

storage<br />

issue / product release<br />

80<br />

64<br />

47<br />

151<br />

445<br />

Severity<br />

Local<br />

symptoms<br />

Vasovagal<br />

reactions<br />

Other<br />

Non-severe 0 6 0 6<br />

Severe 3 4 1 8<br />

Life-threatening 0 12 2 14<br />

Death 0 0 0 0<br />

Total<br />

results incorrect<br />

30<br />

Total 3 22 3 28<br />

product defect<br />

25<br />

incorrect product<br />

communication<br />

17<br />

14<br />

Bei 26 Fällen sind in 2 Fällen mehrere Nebenwirkungen aufgetreten (insgesamt 28 Nebenwirkungen).<br />

Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 42 Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

43


3.7 Qualitätsmängel und Schutzmassnahmen<br />

3.7.1 Übersicht<br />

Im Jahr <strong>2020</strong> sind insgesamt 151 Meldungen von Schutzmassnahmen bei positivem Infektmarker<br />

und Qualitätsmängel eingegangen. Bei 5 Spendern wurden 2 Qualitätsmängel gemeldet.<br />

3.7.2 Infektmarker bei Spenderstatus<br />

Grafik 18<br />

Infektmarker bei Spenderstatus<br />

Infectious marker according to donor status<br />

Grafik 17<br />

Qualitätsmängel und Schutzmassnahmen<br />

Quality defects and protective measures reports<br />

Chagas disease<br />

(T.cruzi)<br />

Hepatitis C<br />

Malaria (Plasmodium spp.)<br />

100 %<br />

92 %<br />

8 %<br />

86 % 14 %<br />

Hepatitis E<br />

Hepatitis B<br />

Malaria (Plasmodium spp.)<br />

28<br />

36<br />

42<br />

Syphilis (T.pallidum)<br />

Hepatitis B<br />

Parvo B19<br />

67 % 33 %<br />

64 % 36 %<br />

15 % 85 %<br />

First time donor<br />

Returning donor<br />

Parvo B19<br />

20<br />

Hepatitis E<br />

12 % 88 %<br />

Hepatitis C<br />

12<br />

CJD<br />

100 %<br />

Syphilis (T.pallidum)<br />

9<br />

Hepatitis A<br />

100 %<br />

Other<br />

5<br />

CJD<br />

Hepatitis A<br />

Chagas disease (T.cruzi)<br />

1<br />

1<br />

2<br />

3.8 Patientenbezogene Rückverfolgungsverfahren (Look Back)<br />

Tabelle 27<br />

Look Back-Verfahren <strong>2020</strong><br />

Patient-specific Look-Back procedures<br />

Infectious marker Number of cases Excluded Not Exluded<br />

HCV 1 1 0<br />

Beim Look Back-Verfahren wurden die Spender negativ getestet.<br />

Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 44 Eingegangene Meldungen | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

45


4. Coronavirus<br />

Im Jahr <strong>2020</strong> wurden 19 Transfusionsreaktionen bei Patienten mit einer bestätigten<br />

Covid-19 Infektion gemeldet.<br />

Tabelle 28<br />

Transfusionsreaktionen bei Covid-19 Patienten<br />

Transfusion reactions by Covid-19 patients<br />

Severity<br />

Imputability<br />

1 2 3 4 1 2 3 4<br />

FNHTR 10 0 0 0 6 4 0 0<br />

Allergic TR 1 0 1 0 0 0 2 0<br />

TACO 0 4 0 0 0 3 0 1<br />

HTR 0 0 0 1 0 1 0 0<br />

TRALI 0 0 1 0 0 1 0 0<br />

Other 1 0 0 0 0 1 0 0<br />

Total 12 4 2 1 6 10 2 1<br />

Severity (Schweregrad) 1: nicht schwerwiegend, 2: schwerwiegend/bleibende Schädigung, 3: lebensbedrohlich, 4: Tod.<br />

Imputability 1: unwahrscheinlich, 2: möglich, 3: wahrscheinlich, 4: sicher.<br />

Die Tabelle 28 zeigt die gemeldeten Transfusionsreaktionen nach Klassierung, Schweregrad und Kausalität.<br />

Tabelle 29<br />

Produzierte und gelieferte Rekonvaleszenten-Plasmen nach Grossregion<br />

Produced and delivered convalescent plasma units by major regions<br />

Major region Canton Convalescent Plasma<br />

Produced<br />

Delivered<br />

Lake Geneva Region VD, VS, GE 68 20<br />

Espace Mittelland BE, FR, SO, NE, JU 124 46<br />

Northwestern Switzerland BS, BL, AG 195 64<br />

Zurich ZH 249 *<br />

Ticino TI 54 59**<br />

Total 695 184<br />

*Information bis zum Abschluss des <strong>Jahresbericht</strong>es nicht erhalten.<br />

**18 zusätzliche Produkte wurden von anderen RBSD zugekauft und ausgeliefert.<br />

<strong>2020</strong> wurden 695 Einheiten Rekonvaleszentes Plasma produziert. Davon wurden 184 Einheiten an die Spitäler geliefert.<br />

Aus einer Grossregion ist nicht bekannt, wieviel Produkte ausgeliefert wurden.<br />

Coronavirus | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 46 Coronavirus | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

47


Anhang<br />

Abkürzungen<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

% Prozent<br />

°C Grad Celsius<br />

AB<br />

ABO<br />

Abs.<br />

ADU<br />

AG<br />

AG-NO.<br />

AK<br />

Allo-AK<br />

AMBV<br />

Art.<br />

BG<br />

BSD<br />

Bst.<br />

CH<br />

CJD<br />

EK<br />

F<br />

FFP<br />

FGP<br />

FNHTR<br />

h<br />

HBV<br />

HCV<br />

HEV<br />

HIV<br />

HLA<br />

HMG<br />

HSE<br />

HTR<br />

HV<br />

HvP<br />

IBPT<br />

ID<br />

ISBT<br />

IT<br />

Antibodies<br />

ABO Blutgruppensystem<br />

Absatz<br />

Avoidable, Delayed or Under-/Over-transfusion<br />

Antigen<br />

Antigen Number<br />

Antikörper<br />

Alloantikörper<br />

Arzneimittel Bewilligungsverordnung<br />

Artikel<br />

Blutgruppe<br />

Blutspende/Blutspendedienst<br />

Buchstabe<br />

Schweiz<br />

Creutzfeldt Jacob Disease<br />

Erythrozytenkonzentrat<br />

Female / weiblich<br />

fresh frozen plasma<br />

Frisch Gefrorenes Plasma, auch FFP, Fresh Frozen<br />

Plasma<br />

Febrile Nicht Hämolytische Transfusionsreaktion<br />

Stunde<br />

Hepatitis B Virus<br />

Hepatitis C Virus<br />

Hepatitis E Virus<br />

Humanes Immundefizienz Virus<br />

Human leukocyte antigen<br />

Heilmittelgesetz<br />

Handling and storage errors<br />

Hämolytische Transfusionsreaktion<br />

<strong>Haemovigilance</strong><br />

<strong>Haemovigilance</strong> Verantwortliche/r<br />

Inkorrektes Blutprodukt transfundiert / Fehltransfusion<br />

Identification<br />

International Society of Blood Transfusion<br />

Informationstechnik<br />

Rh Rhesus<br />

SHOT serious hazards of transfusion (United Kingdom‘s<br />

haemovigilance scheme)<br />

SOP Standard Operating Procedure<br />

SRK Schweizerisches Rotes Kreuz<br />

SRNM Specific requirements not met<br />

T&S Type and Screen (Blutgruppenbestimmung und<br />

Suche nach irregulären AK)<br />

T. cruzi Trypanosoma cruzi (Erreger der Chagas-Krankheit)<br />

TACO Transfusion Associated Circulatory Overload<br />

TAD Transfusions-assoziierte Dyspnoe<br />

Ta-GvHD Transfusions assozierte Graft versus Host Disease<br />

TK Thrombozytenkonzentrat (Tka: aus Apherese;<br />

Tkb: aus Vollblut)<br />

TR Transfusionsreaktion<br />

TRALI Transfusion Related Acute Lung Injury<br />

unk unknown / unbekannt<br />

VAM Arzneimittelverordnung<br />

WBIT Wrong Blood in Tube<br />

WCT Wrong component transfused<br />

z.B. zum Beispiel<br />

AI Appenzell Innerrhoden<br />

AR Appenzell Ausserrhoden<br />

BE Bern<br />

BL Basel-Landschaft<br />

BS Basel-Stadt<br />

FR Fribourg<br />

GE Genève<br />

GL Glarus<br />

GR Graubünden<br />

JU Jura<br />

LU Luzern<br />

NE Neuchâtel<br />

NW Nidwalden<br />

OW Obwalden<br />

SG St. Gallen<br />

SH Schaffhausen<br />

SO Solothurn<br />

Grafik 1 HV Meldungen im zeitlichen Verlauf<br />

Grafik 2 Verteilung der TR Meldungen nach<br />

Grossregionen<br />

Grafik 3 Verteilung der NM Meldungen nach<br />

Grossregionen<br />

Grafik 4 Melderate, alle Meldungen<br />

Grafik 5 Gemeldete TR 2019/<strong>2020</strong> nach Kategorie<br />

Grafik 6 Gemeldete TR 2019/<strong>2020</strong> nach Kategorie pro<br />

1000 Transfusionen (ohne Allo-AK)<br />

Grafik 7 Lebensbedrohliche oder tödliche TR<br />

Grafik 8 Melderate nach Produkt<br />

Grafik 9 Allo-AK nach BG-Systemen in %<br />

Grafik 10 Allo-AK im Rh-System in %<br />

Grafik 11 IBPT<br />

Grafik 12 Lokalisation IBPT<br />

Grafik 13 NM Melderate im zeitlichen Verlauf<br />

Grafik 14 NM nach Schweregrad<br />

Grafik 15 NM nach Schweregrad und Lokalisation<br />

Grafik 16 NM nach Ursache<br />

Grafik 17 Qualitätsmängel und Schutzmassnahmen<br />

Grafik 18 Infektmarker bei Spenderstatus<br />

Tabelle 1<br />

Tabelle 2<br />

Tabelle 3<br />

Tabelle 4<br />

Tabelle 5<br />

Tabelle 6<br />

Tabelle 7<br />

Tabelle 8<br />

Transfusionsreaktionen<br />

Schweregrad TR<br />

Imputability<br />

Mortality<br />

Beispiele IBPT<br />

Beispiele Near Miss<br />

Schweregrad für IBPT und NM<br />

Meldepflichtige Vorkommnisse bei der<br />

Herstellung<br />

Tabelle 9 Meldungen <strong>2020</strong><br />

Tabelle 10<br />

Tabelle 11<br />

Verteilung der TR Meldungen nach<br />

Grossregionen<br />

Verteilung der NM Meldungen nach<br />

Grossregionen<br />

Tabelle 12 Transfusionszahlen Schweiz in den letzten 6<br />

Jahren<br />

Tabelle 13<br />

Tabelle 14<br />

Tabelle 15<br />

Tabelle 16<br />

Tabelle 17<br />

Tabelle 18<br />

Transfusionsreaktionen nach Altersgruppe<br />

und Geschlecht<br />

TACO nach Altersgruppe und Geschlecht<br />

Kategorien der TR nach Altersgruppe und<br />

Geschlecht<br />

TR nach Imputability<br />

TR nach Schweregrad<br />

Lebensbedrohliche oder tödliche TR<br />

(Schweregrad 3 und 4)<br />

Tabelle 19 Todesfälle <strong>2020</strong><br />

Tabelle 20<br />

Tabelle 21<br />

Tabelle 22<br />

Tabelle 23<br />

Tabelle 24<br />

Tabelle 25<br />

Tabelle 26<br />

Allo-AK Meldungen nach BG-Sytemen<br />

Alloimmunisierung im Rh-System<br />

Subklassifikation IBPT<br />

Lokalisation IBPT<br />

NM Schweregrad<br />

NM Entdeckung<br />

Spende/r-Nebenwirkung<br />

Tabelle 27 Look Back-Verfahren <strong>2020</strong><br />

Tabelle 28<br />

Tabelle 29<br />

Transfusionsreaktionen bei Covid-19<br />

Patienten<br />

Produzierte und gelieferte Rekonvaleszenten-<br />

Plasmen nach Grossregion<br />

JB<br />

<strong>Jahresbericht</strong><br />

SZ<br />

Schwyz<br />

M<br />

Male / männlich<br />

TG<br />

Thurgau<br />

NM<br />

Near Miss<br />

TI<br />

Ticino<br />

PC<br />

platelet concentrates<br />

UR<br />

Uri<br />

pRBC<br />

packed red blood cells<br />

VD<br />

Vaud<br />

PTP<br />

Post-Transfusions Purpura<br />

VS<br />

Valais<br />

RBRP<br />

Right blood right patient<br />

ZG<br />

Zug<br />

RF<br />

Risk factors / Risikofaktoren<br />

ZH<br />

Zürich<br />

Anhang | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong> 48 Anhang | <strong>Haemovigilance</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2020</strong><br />

49


Literaturverzeichnis<br />

1. Blutspende SRK Schweiz. Jahresstatistik. Bern : Blutspende<br />

SRK Schweiz, <strong>2020</strong>.<br />

2. ISBT - International Society of Blood Transfusion. [Online]<br />

ISBT Central Office, office@isbtweb.org, Marnixstraat<br />

317, 1016 TB, Amsterdam, the Netherlands. [Zitat vom:<br />

02. 06 2021.] https://www.isbtweb.org/working-parties/<br />

red-cell-immunogenetics-and-blood-group-terminology.<br />

3. SHOT. SHOT Definitions. UK : Serious Hazards of<br />

Transfusion, 2018.<br />

4. Schweizerische Arbeitsgruppe Qualitätssicherung in<br />

der Anwendung von Blutprodukten. Leitfaden für die<br />

Qualitätssicherung in der Transfusionspraxis. 2017.<br />

5. SVTM, Transfusionsmedizinische Laboruntersuchungen an<br />

Patientenproben. [Online] 01. 02 2021.<br />

https://www.svtm-asmt.ch/upload/File/DOK_128_<br />

Transfusionsmed_Laborunters_Pat_D_V10.pdf.<br />

50


Schweizerisches Heilmittelinstitut<br />

Institut suisse des produits thérapeutiques<br />

Istituto svizzero per gli agenti terapeutici<br />

Swiss Agency for Therapeutic Products<br />

<strong>Swissmedic</strong>, Schweizerisches Heilmittelinstitut<br />

Abteilung Arzneimittelsicherheit<br />

<strong>Haemovigilance</strong><br />

Hallerstrasse 7<br />

3012 Bern<br />

Schweiz<br />

haemovigilance@swissmedic.ch<br />

www.swissmedic.ch/haemovigilance

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