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BÜHNEN-
LEUTE
REIF
Beim Theater
begann alles. Jetzt
ist er wieder auf die
Bretter, die die Welt bedeuten,
zurückgekehrt: ORF-
Legende Walter Witzany über
sein Leben als Publikumsliebling
und seine neue
Aufgabe beim CITY!
Das Leben schreibt bekanntlich die
schönsten Geschichten. Und einer,
der sie mit seiner markanten Stimme
so spannend erzählt wie ORF-Hörfunklegende
Walter Witzany (78), dem
könnte man dabei ewig zuhören. CITY!
Chefredakteur Christian Horvath hat mit
dem Publikumsliebling, der seit seiner
ORF-Pensionierung wieder am Linzer Landestheater
Erfolge feiert,
›› Ich habe
nie gearbeitet in
meinem Leben.
lange geplaudert. Natürlich
auch über das neueste
Projekt des Altenbergers:
für das CITY! Magazin trifft
sich Walter Witzany ab sofort
mit Landsleuten zum
Kaffeeplausch. Vom Landeshauptmann bis
zum Mediziner, vom Busfahrer bis zum
Müllentsorger – Witzany trifft sie alle, ab
der nächsten Ausgabe nachlesbar.
Bevor wir über Dein neues Engagement
beim CITY! reden, lass uns etwas zurückblicken.
Wie bist Du eigentlich zum Radio
gekommen?
Witzany: Das war ganz unspektakulär.
Jürgen Zweythurm, ein Freund von mir,
mit dem ich damals schon Theater gespielt
habe, war Nachrichtensprecher beim ORF
OÖ. Und eines Tages ist er zu mir gekommen
und meinte, „Du Walter, ich habe keine
Zeit, kannst Du vielleicht die Nachrichten
lesen?“ Ich wollte nicht, aber er meinte:
„Bitte, ich habe sonst niemanden.“ Und daraufhin
bin ich dann halt doch ins Studio
gefahren und habs gemacht. Nicht nur einmal
(lacht sein typisches Witzany-Lachen).
Damals war übrigens noch das spätere
Ö3-Urgestein Reinhard Mildner in Linz,
und der hat mich dann in Folge auch für
ganze Sendungen engagiert. So hat sich das
langsam und in Wahrheit
aus einem Freundschaftsdienst
heraus entwickelt.
Ich habe dann in Folge bei
Ö3 auch „Radio Holiday“
im Sommer moderiert.
Aber dauerhaft wollte ich
nicht in Wien leben. Und so bin ich wieder
zurück.
Also gäbe es ohne das Theater keine spätere
Hörfunkkarriere?
Das lässt sich so sagen. Aber zum Theater
bin ich ja in Wahrheit auch nur deshalb
gekommen, weil ich zuhause im Elternhaus
immer nur zu hören bekommen habe, dass
ich nichts bin, ich nichts wirklich gut kann
und aus mir nix wird. Und irgendwann bin
ich dann halt auf die Idee gekommen, auf
die Schauspielschule zu gehen und es allen
zu zeigen. Und dann folgten auch schon
erste kleine Rollen in den Linzer Kammerspielen.
Aber davon konnte man wohl finanziell
keine großen Sprünge machen. Dein Brotberuf
war über viele Jahre hinweg dann
also doch ein anderer?
Ja, ich war Pharmazeut in der Veterinärmedizin
und habe Tierärzte besucht in
Oberösterreich und in Niederösterreich bis
Amstetten und in Salzburg bis St. Johann
im Pongau sowie im Steirischen Ennstal.
Und ich habe da total nette Menschen, sehr
liebe Tierärzte, kennengelernt. Mit denen
bin ich teilweise heute noch in Kontakt.
Das war dann schon ein freundschaftliches
Verhältnis.
Seit sieben Jahren bist Du aber nicht mehr
im ORF tätig. Dafür hast Du wieder Zeit
fürs Theater gefunden. Der Kreis hat sich
sozusagen wieder geschlossen. Was steht
aktuell an, auf den Brettern, die die Welt
bedeuten?
Momentan ist am Musiktheater in Linz
gerade die Oper La Bohème im Entstehen.
Da laufen jetzt noch Proben für die Premiere
am 25. September im Musiktheater.
Ich bin gerne dabei, denn nichts zu tun,
macht mich wahnsinnig.
Das heißt, Du brauchst den Kontakt zu
den Menschen, nicht nur am Theater. Du
warst ja auch viel als Außenreporter unterwegs
und immer auf Du und Du mit
den Oberösterreichern.
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