Dr. ThomasDUSCHLBAUERZU GUTER LETZT …Zum Glück ist das Sommerloch vorüber und esgibt endlich wieder etwas Substanzielles in denZeitungen zu lesen. Die Schlagzeilen steigernsich von Ausgabe zu Ausgabe und gewinnenderart an Heftigkeit, dass sie beinahe schon umwerfendsind. Selbst in der Lokalberichterstattung meldensich die Politiker nach den verdienten Ferien wieder zuWort. Sie eröffnen feierlich einen Eierautomaten alsörtlichen Beitrag zur Digitalisierung, sie besuchen dieKleintierschau oder begleiten zu SchulbeginnTaferlklassler über die Straße.DAS sagt uns das SOMMERLOCHDie Aufmerksamkeit im Sommer gehörte abernicht zu Unrecht den Reptilien: Waren es in denvergangenen Jahren stets spektakuläre Sichtungen vonsogenannten Problemtieren oder gar Seeungeheuernaus größerer Entfernung, so hat sich die Wahrnehmungheuer auf den territorial begrenzten Raum der Toilettefokussiert, so dass es sich nicht mehr um distanzierte,sondern um äußerst intime und für die Betroffenensicherlich berührende Begegnungen handelte. In derRegel sind wir es ja, die oft unter beträchtlicherAufwendung von Kraft und Muse mit unserem Allerwertestenunterschiedlich große, schlangenförmigeArtefakte formen, die wir dann abseilen, um uns Freudeund Erleichterung zu verschaffen. Wir dürfen uns dabeiwie ein Bildhauer fühlen, der in einem kreativ-gestalterischenAkt alles gibt, was in ihm steckt. Umso größer istnatürlich die Irritation, wenn dieser Prozess umgekehrtwird und sich nun eine Schlange von unten nach obenwindet, um ihrer Präsenz Ausdruck zu verleihen. Genaugenommen handelt es sich dabei also um den uraltenKonflikt zwischen Kultur und Natur. In erhabenerPosition setzt sich der Mensch schöpferisch über dieNatur hinweg, die nun mit großer Symbolkraft subversivdagegen rebelliert. Denn es war nicht bloß irgendeinlächerlicher Nager, der sich am Allerwertesten oder amGemächt des Opfers zu schaffen machte. Nein, es wardie Schlange, die in der christlichen Tradition dasultimativ Böse verkörpert. Die schmerzhafte Botschaft:Wir sollten bei jeder Gelegenheit auf die Umwelt achten!Was wurde aus? Heimische Prominenz von gestern, heute betrachtetGustav Ernst (77)Das Alter legitimiert offenbar mehr zur Lehrtätigkeit“, meint Ernst. AngehendeSchriftsteller suchen immer wieder seinen Rat. Das hat ihn und seine Frau dazuSchon als junger Lyriker entdeckteveranlasst, 2005 die Leondinger Akademie für Literatur ins Leben zu rufen.Ernst (*23.08.1944) seine wichtigsten Dort lernen die Studierenden erfahrene Autoren kennen, absolvieren mit ihnenThemen: das Verhältnis zwischen den Schreibübungen und erhalten Tipps. Ein Lehrgang dauert 8 Monate, wobei manGeschlechtern, sexuelle und emotionale sich alle 4 Wochen trifft. Dieses Format ist einmalig. Dank dieser Institution ist dieNöte und andere Aspekte der Liebe. kleine Stadt Leonding zu einem beachtenswerten kulturellen Player avanciert (Infos:www.literatur-akademie.at). Der 77-jährige Autor erhält keine Alterspension,Später engagierte er sich auch politisch.Er hat viele Romane und Theaterstücke weil er nie in die Pensionsversicherung einbezahlt hat. Nach wie vor lebt er vomveröffentlicht und etliche Preise gewonnen.Zusammen mit Karin Fleischanderl ner Feder erschienen. Im Roman „Grundlsee“ (Haymon-Verlag) nimmt er das Fami-Schreiben und Unterrichten. In den letzten Jahren sind erfolgreiche Bücher aus sei-gründete er 2005 eine Literaturakademiein Leonding. Dort unterstützen tet wiederum intime Einblicke in den Literaturbetrieb. Aus seiner Verbindung mitlienleben satirisch aufs Korn. Der Krimi „Betriebsstörung“ (Verlag Sonderzahl) bie-renommierte Schriftsteller ehrgeizige Fleischanderl entstammen drei Kinder. Er besucht regelmäßig das Fitness-Studio,Nachwuchsautoren.um gesund zu bleiben und lange noch seinem Beruf nachgehen zu können.Foto: Foto: Gustav Ernst – Foto FleischanderlEIN „ERNSTES“ WORT: „Du suchst den Traumberuf? Mach dich auf Albträume gefasst!“
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