Programm PolitFilmFestival 2021
www.politfilmfestival.at
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VORWORT TICKETS UND DANKE
von Daniel
Dlouhy
Macht und Betrug. Ein Motto. Ein Thema - kein Thema. Große Worte, die so viel
Bedeutung haben und über die trotzdem kaum nachgedacht wird. Dabei begegnen sie
uns täglich. Nach so viel Krise wie in den letzten Monaten, wurde viel über Ohnmacht
und das Unterdrückt-werden gesprochen. Um Freiheit – das nächste große Wort – oder
Unfreiheit wurde sich oft bemüht. Es wurde viel heruntergebrochen, viel vereinfacht,
Komplexes wurde versucht, simpel zu gestalten, damit eine Masse versteht, um was es
geht. Und genau da liegt der Hund begraben. So einfach ist es dann halt doch nie. Das
wissen wir ja auch, in Zeiten der Ohnmacht vergessen wir es aber gern.
Genau da versuchen wir mit unserem Programm einzuhaken. Es ist ein Wiedersehen
mit den Graubereichen, ein Aufbrechen der Ohnmachtsstarre. Denn es kann immer
etwas dagegen getan werden. Das fällt oft nicht leicht und bedingt am Anfang vor allem
eines: die Auseinandersetzung mit sich selbst. Und da sind wir auch schon beim Film.
Gelungene Filme eint meist ein Moment: das Eröffnen neuer Möglichkeitsräume. Das
PolitFilmFestival verschreibt sich genau diesen Möglichkeitsräumen und geht noch einen
Schritt weiter. Die Kombination aus der filmischen und realen Auseinandersetzung vor
Ort, mit drei Filmen an drei Tagen und anschließend langen und diversen Diskussionen,
ist durchaus fordernd, für manche überfordernd. Aber erst wenn es ungemütlich wird,
kann der Sprung weg vom Unterhalten-werden hin zum Nachdenken geschafft werden.
Diese geistige und körperliche Anstrengung ist zwingend notwendig, und sie macht sich
am Ende so gut wie immer bezahlt.
Setzen wir uns mit Inhalten wieder auseinander. Konfrontieren wir uns. Gehen wir mal
wieder raus. Keiner wird die ideale Welt für uns entwerfen. Das müssen wir schon selbst
machen. Sehen wir das Entwerfen als Gegenteil von ‚unterwerfen‘ und teilen diesen
Entwurf mit anderen – denn genau da beginnt Widerstand.
Ticketpreis 8,90 €
Tickets ermäßigt 7,60 €
Die Tickets können erworben und reserviert werden im
LEOKINO oder unter 0512 560470
POLIT FILM FESTIVAL
ist eine Veranstaltung des Vereins
COURAGE
WEM GEHÖRT MEIN DORF?
SONGS OF REPRESSION
MONTAG
13.09.2021
19.30 Leokino
R: Aliaksei Paluyan
Weißrussisch-russische ORIGINALFASSUNG mit dt. UT
Deutschland/Weissrussland 2021, 90min
DIENSTAG
14.09.2021
19.30 Leokino
R: Christoph Eder
Deutsche ORIGINALFASSUNG
Deutschland 2021, 96min
MITTWOCH
15.09.2021
19.30 Leokino
R: Estephan Wagner, Marianne Hougen-Moraga
Deutsch-spanische ORIGINALFASSUNG mit eng. UT
Dänemark 2020, 90min
Vor 15 Jahren schon haben Maryna, Pavel und Denis die engen Grenzen des autoritären Regimes
nicht länger hingenommen: Sie verließen das Staatstheater Minsk, um für das neu gegründete
Belarus Free Theatre zu spielen. Zivilcourage als Gebot der Moral. Die Proben laufen heimlich, der
Regisseur wird aus dem Exil zugeschaltet. Jetzt, seit den Präsidentschaftswahlen im August 2020
sind es Hunderttausende, die nicht mehr wegschauen. Die „laut schweigend”, gewaltfrei für einen
friedlichen Machtwechsel in Belarus protestieren. Von diesem Sog, die drei mittendrin, handelt
COURAGE.
“How would you feel when one person rules your home country for 26 years and there never was a
chance for free elections? How would you act to gain basic democratic rights? In Belarus, where I
come from, this is not a hypothetical question, it’s in fact reality.” Aliaksei Paluyan
LET'S
TALK
POLITICS
Es diskutieren:
Moderation:
Alexandra Logvinova (Head of Public Outreach
Office of Sviatlana Tsikhanouskaya)
Tba (to be announced)
Fabian Sommavilla (Journalist, Der Standard)
Im Ostseebad Göhren auf Rügen, dem Heimatdorf des Filmemachers, streiten die Einwohner·innen
über die Zukunft des beliebten Urlaubsortes. Der Gemeinderat wird seit Jahren von vier Männern
dominiert, die die Hotelprojekte eines Multimillionärs unterstützen. Als dieser ein Bauvorhaben
in einem Naturschutzgebiet plant, gehen die Aktivistin Nadine und ihr Vater Bernd dagegen vor.
Schnell merken sie, dass sie nur eine Chance haben, die malerische Landschaft ihrer Heimat zu
schützen: Indem sie bei der anstehenden Kommunalwahl die Mehrheit im Gemeinderat erringen.
„Spannend wie ein Spielfilm entwickelt sich auch dank großartiger Protagonist:innen ein
demokratischer Kampf um die Mitbestimmung um das Göhrener Schicksal. Der Film zeigt, dass
Veränderung im Kleinen beginnen und dabei große Wellen schlagen kann.” Christoph Eder
LET'S
TALK
POLITICS
Es diskutieren:
Anna Burton (WIFO - Strukturwandel und Regionalentwicklung)
Martin Neururer (Bürgerinitiative Lebenswertes Ötz)
Thomas Praxmarer (Bürgerinitiative Feldring)
Sepp Niedermoser (Bürgerinitiative Gebiet Kitzbühel)
Moderation: Juliane Nagiller (Wissenschaftsredakteurin bei Ö1)
Inmitten eines idyllischen Tals am Fusse der Anden in Zentralchile liegt „Villa Baviera“.Nur allzu
leicht täuscht die Schönheit des heutigen Touristenortes über dessen dunkle Vergangenheit hinweg.
Denn auf dem Areal der ehemaligen Colonia Dignidad beging die Sekte um den Sadisten Paul
Schäfer jahrzehntelang ihre Gräueltaten.
Noch immer leben rund 120 deutschsprachige Menschen aus drei Generationen an jenem Ort, an
welchem sie physische und psychische Gewalt erfahren oder ausgeübt haben. Sie bewegen sich
zwischen Aufarbeitung und Verdrängung, Realität und Beschönigung, Erinnern und Vergessen.
SONGS OF REPRESSION schafft einen einzigartigen Zugang zu Opfern und Tätern zugleich und
zeigt den konträren Umgang mit erlittenen Traumata auf.
LET'S
TALK
POLITICS
Es diskutieren:
Moderation:
Winfried Hempel (Opferanwalt, ehemaliger Bewohner Colonia Dignidad)
Dieter Maier (Philosoph, Sachbuchautor, beschäftigt sich
seit 1976 mit Colonia Dignidad)
Margret Aull (Psychotherapeutin und Supervisorin)