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BIM Tag Deutschland / Im Zeichen der Nachhaltigkeit

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Im Zeichen der Nachhaltigkeit / BIM Tag Deutschland

IM ZEICHEN DER

NACHHALTIGKEIT

NOMINIERT IN

DER KATEGORIE:

„PROJEKTENTWICKLUNG

& PLANUNG“

Geplant wurde die Erweiterung des Eisbärhauses als 3D-Gebäudemodell und unter Anwendung von

BIM. Dies wirkte sich gleich dreifach positiv auf das Ergebnis aus. So erleichterte das Gebäudemodell

die Detailplanung und ermöglichte einen Variantenvergleich bei der Raumaufteilung.

Der BIM-Manager des Unternehmens, Ralf Pimiskern, erklärt: „Der beidseitige Datenaustausch per

IFC-Modell unter anderem mit der Zimmerei, die den Holzbau ausgeführt hat, ermöglichte den

Abgleich der Bauteile im Planungsprozess und eine reibungslose Ausführung. Zudem konnte die

DGNB-Platin-Zertifizierung des Gebäudes, die auch Nachhaltigkeitsbewertungen und eine Ökobilanz

des Gebäudes beinhaltet, unter anderem mithilfe der Massenermittlung aus dem Gebäudemodell

heraus erreicht werden.“

Im Zentrum von Kirchheim unter Teck wurde mit der Erweiterung des Eisbärhauses ein Gebäude

fertiggestellt, das neue Maßstäbe im Bereich des nachhaltigen Bauens setzt. Die Deutsche Gesellschaft

für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zeichnete das Wohn- und Geschäftshaus hierfür mit dem Zertifikat in

Platin aus. Mit der höchsten Bewertung, die ein Neubau im Zertifizierungsverfahren der DGNB jemals

erreicht hat, zählt das Eisbärhaus als derzeit nachhaltigstes Gebäude der Welt.

Ganzheitliches

Gebäudekonzept

Der Neubau wurde direkt im Anschluss an das

bereits 2009 bezogene „Eisbärhaus“ errichtet.

Wie das Eisbärhaus (Bauteile A+B) wurde auch

dessen Erweiterung (Bauteil C) als Passivhaus

konzipiert. Durch die Nutzung einer mechanischen

Be- und Entlüftung kann im Innenraum stets eine

optimale Versorgung mit Frischluft gewährleistet

werden. Im Bauteil C wird die zugeführte Luftmenge

über einen CO2- Sensor geregelt.

Dieser misst kontinuierlich die Luftqualität

im Raum und führt die entsprechende Menge

Frischluft zu. Im Rahmen des Lüftungskreislaufes

wird der entweichenden Abluft im Winter durch

ein technisches Verfahren Wärme entzogen,

die dann zur Erwärmung der frischen Außenluft

wiedereingesetzt wird. Den Strombedarf deckt

eine Fotovoltaikanlage, den Wasserbedarf für die

sanitären Anlagen und die Gartenbewässerung

eine Regenwasser-Zisterne. Im Sommer wird das

Gebäude durch die Nutzung von Geothermie

gekühlt. Die Wärmeversorgung des neuen Bauteil

C wird komplett über das bestehende Eisbärhauses

gesichert, da dort aufgrund der inneren Wärmelasten

ein Energieüberschuss besteht (Nahwärmenetz).

Der Neubau selbst besitzt keine eigene

Wärmequelle!

Holz als vorherrschendes

Gestaltungsmerkmal

Nicht nur aus energetischer Sicht setzt der neue

Bauteil C Maßstäbe. Vorbildlich ist auch die Auswahl

der eingesetzten Baustoffe. Das Gebäude wurde als

Stahlbeton-Holz-Hybridbau errichtet. Als Grundlage

für die Auswahl der eingesetzten Baustoffe diente

unter anderem der Vorarlberger Ökoleitfaden.

Jedes Produkt wurde hinsichtlich dessen

„Grauer Energie“, der benötigten Energie bei der

Herstellung des Produktes, geprüft. Ein weiteres

Kriterium stellte die möglichst geringe Belastung

von Mensch und Umwelt durch die verwendeten

Produkte dar. Und das nicht nur im eingebauten

Zustand, sondern auch bei der Herstellung und der

Verarbeitung. Regionale Produkte sowie Materialien

mit Nachhaltigkeitslabels hatten stets Vorrang.

Holz als natürlich nachwachsender Rohstoff erfüllt

all diese Bedingungen und schafft im Innenraum

durch seine warme und lebendige Wirkung ein

gesundes Wohlfühlklima. Für die Betonarbeiten

kam, wo möglich, ressourcenschonender Beton

zum Einsatz (RC-Beton).

BANKWITZ

beraten planen bauen GmbH

Einsatz von BIM

Regionale Produkte

sowie Materialien mit

Nachhaltigkeitslabels

hatten stets Vorrang.

Quelle:

“ Eisbaerhaus-Copyright

Niels Schubert“

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