20210911_BIM_Magazin_final
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
BIM Tag Deutschland / Im Zeichen der Nachhaltigkeit
50 51
Im Zeichen der Nachhaltigkeit / BIM Tag Deutschland
IM ZEICHEN DER
NACHHALTIGKEIT
NOMINIERT IN
DER KATEGORIE:
„PROJEKTENTWICKLUNG
& PLANUNG“
Geplant wurde die Erweiterung des Eisbärhauses als 3D-Gebäudemodell und unter Anwendung von
BIM. Dies wirkte sich gleich dreifach positiv auf das Ergebnis aus. So erleichterte das Gebäudemodell
die Detailplanung und ermöglichte einen Variantenvergleich bei der Raumaufteilung.
Der BIM-Manager des Unternehmens, Ralf Pimiskern, erklärt: „Der beidseitige Datenaustausch per
IFC-Modell unter anderem mit der Zimmerei, die den Holzbau ausgeführt hat, ermöglichte den
Abgleich der Bauteile im Planungsprozess und eine reibungslose Ausführung. Zudem konnte die
DGNB-Platin-Zertifizierung des Gebäudes, die auch Nachhaltigkeitsbewertungen und eine Ökobilanz
des Gebäudes beinhaltet, unter anderem mithilfe der Massenermittlung aus dem Gebäudemodell
heraus erreicht werden.“
Im Zentrum von Kirchheim unter Teck wurde mit der Erweiterung des Eisbärhauses ein Gebäude
fertiggestellt, das neue Maßstäbe im Bereich des nachhaltigen Bauens setzt. Die Deutsche Gesellschaft
für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zeichnete das Wohn- und Geschäftshaus hierfür mit dem Zertifikat in
Platin aus. Mit der höchsten Bewertung, die ein Neubau im Zertifizierungsverfahren der DGNB jemals
erreicht hat, zählt das Eisbärhaus als derzeit nachhaltigstes Gebäude der Welt.
Ganzheitliches
Gebäudekonzept
Der Neubau wurde direkt im Anschluss an das
bereits 2009 bezogene „Eisbärhaus“ errichtet.
Wie das Eisbärhaus (Bauteile A+B) wurde auch
dessen Erweiterung (Bauteil C) als Passivhaus
konzipiert. Durch die Nutzung einer mechanischen
Be- und Entlüftung kann im Innenraum stets eine
optimale Versorgung mit Frischluft gewährleistet
werden. Im Bauteil C wird die zugeführte Luftmenge
über einen CO2- Sensor geregelt.
Dieser misst kontinuierlich die Luftqualität
im Raum und führt die entsprechende Menge
Frischluft zu. Im Rahmen des Lüftungskreislaufes
wird der entweichenden Abluft im Winter durch
ein technisches Verfahren Wärme entzogen,
die dann zur Erwärmung der frischen Außenluft
wiedereingesetzt wird. Den Strombedarf deckt
eine Fotovoltaikanlage, den Wasserbedarf für die
sanitären Anlagen und die Gartenbewässerung
eine Regenwasser-Zisterne. Im Sommer wird das
Gebäude durch die Nutzung von Geothermie
gekühlt. Die Wärmeversorgung des neuen Bauteil
C wird komplett über das bestehende Eisbärhauses
gesichert, da dort aufgrund der inneren Wärmelasten
ein Energieüberschuss besteht (Nahwärmenetz).
Der Neubau selbst besitzt keine eigene
Wärmequelle!
Holz als vorherrschendes
Gestaltungsmerkmal
Nicht nur aus energetischer Sicht setzt der neue
Bauteil C Maßstäbe. Vorbildlich ist auch die Auswahl
der eingesetzten Baustoffe. Das Gebäude wurde als
Stahlbeton-Holz-Hybridbau errichtet. Als Grundlage
für die Auswahl der eingesetzten Baustoffe diente
unter anderem der Vorarlberger Ökoleitfaden.
Jedes Produkt wurde hinsichtlich dessen
„Grauer Energie“, der benötigten Energie bei der
Herstellung des Produktes, geprüft. Ein weiteres
Kriterium stellte die möglichst geringe Belastung
von Mensch und Umwelt durch die verwendeten
Produkte dar. Und das nicht nur im eingebauten
Zustand, sondern auch bei der Herstellung und der
Verarbeitung. Regionale Produkte sowie Materialien
mit Nachhaltigkeitslabels hatten stets Vorrang.
Holz als natürlich nachwachsender Rohstoff erfüllt
all diese Bedingungen und schafft im Innenraum
durch seine warme und lebendige Wirkung ein
gesundes Wohlfühlklima. Für die Betonarbeiten
kam, wo möglich, ressourcenschonender Beton
zum Einsatz (RC-Beton).
BANKWITZ
beraten planen bauen GmbH
Einsatz von BIM
Regionale Produkte
sowie Materialien mit
Nachhaltigkeitslabels
hatten stets Vorrang.
Quelle:
“ Eisbaerhaus-Copyright
Niels Schubert“