21.09.2021 Aufrufe

vitamin de, Nr. 90 (Herbst 2021) (Vorschau)

Die neue Ausgabe von "vitamin de", Nr. 90 ist da. Verschaffen Sie sich einen ersten Eindruck in der Vorschau! Aktuell erscheint "vitamin de" wieder als gedruckte Ausgabe (Print). Sie erhalten das Journal wieder mit der Post. Aufgrund der Corona-Krise kann es zu Verzögerungen beim Postversand kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

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Deutschland aktuell • Lesetexte für Deutsch als Fremdsprache • <strong>Nr</strong>. <strong>90</strong> • <strong>Herbst</strong> <strong>2021</strong><br />

Das Altmühltal<br />

› Idyllische Region in Bayern<br />

Star aus Österreich<br />

› Schauspieler Tobias Moretti<br />

Fitness-Apps<br />

› Selbstoptimierung beim Sport


STUDIERE UND<br />

SEI DU SELBST<br />

IN DEUTSCHLAND.<br />

Sag HELLO zu einer toleranten Gesellschaft,<br />

die dich ermutigt, <strong>de</strong>ine berufliche Zukunft<br />

individuell zu gestalten.<br />

study-in-germany.<strong>de</strong><br />

Scan mich.<br />

# HelloGermany


Fotos: Albrecht Fietz/pixabay.com (Marktgemein<strong>de</strong> Essing im Altmühltal), gpointstudio/<strong>de</strong>.freepik.com (junge Frau mit <strong>Herbst</strong>blatt), freepik/<strong>de</strong>.freepik.com (Smartwatch), lookstudio/<strong>de</strong>.freepik.com (Junge mit Laptop)<br />

Editorial<br />

Die Tage wer<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r kürzer,<br />

die Blätter fallen von <strong>de</strong>n Bäumen<br />

und alles steht in einem gol<strong>de</strong>nen<br />

Licht – das kann nur <strong>de</strong>r <strong>Herbst</strong><br />

sein! Höchste Zeit, nach draußen<br />

zu gehen, um die letzten warmen<br />

Sonnenstrahlen <strong>de</strong>s Jahres zu genießen.<br />

Und wenn es dann mal regnet<br />

o<strong>de</strong>r stürmt, ist das die perfekte<br />

Gelegenheit, um gemütlich auf <strong>de</strong>m<br />

Sofa in <strong>de</strong>r neuen Ausgabe von <strong>vitamin</strong><br />

<strong>de</strong> zu lesen. Es warten wie<strong>de</strong>r<br />

spannen<strong>de</strong> Artikel auf euch!<br />

Zum Beispiel berichten <strong>de</strong>utsche<br />

Jugendliche, was sie im <strong>Herbst</strong> am<br />

liebsten unternehmen o<strong>de</strong>r warum<br />

sie sich Lernvi<strong>de</strong>os für die Schule<br />

ansehen. Im <strong>Herbst</strong>monat November<br />

gibt es in Deutschland viele<br />

kirchliche und staatliche Ge<strong>de</strong>nktage.<br />

Welche genau, erfahrt ihr im<br />

Heft. Erinnert wird in diesem Jahr<br />

auch an <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Berliner Mauer<br />

vor 60 Jahren. Die Grenzanlage<br />

teilte die Stadt in Ost und West und<br />

war gleichzeitig das Symbol <strong>de</strong>r Teilung<br />

Deutschlands und <strong>de</strong>s Kalten<br />

Krieges. Wir erklären euch alle Hintergrün<strong>de</strong><br />

zu diesem wichtigen Aspekt<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Geschichte. Im<br />

Frühherbst beginnen viele junge<br />

Leute in Deutschland auch ein Bachelorstudium<br />

o<strong>de</strong>r eine Berufsausbildung.<br />

Wenn ihr in Deutschland<br />

studieren o<strong>de</strong>r eine Berufsausbildung<br />

machen möchtet, dann ist die<br />

aktuelle Ausgabe genau das Richtige<br />

für euch. Wir verraten euch, welche<br />

Schritte ihr auf eurem Weg zum<br />

Studium o<strong>de</strong>r zur Berufsausbildung<br />

nach Deutschland beachten müsst.<br />

Vielleicht wollt ihr ja sogar Architektur<br />

studieren? Dann solltet ihr das<br />

Interview mit einer jungen Architektin<br />

über ihren Berufsalltag lesen.<br />

Außer<strong>de</strong>m stellen wir euch in diesem<br />

Heft das bayerische Altmühltal<br />

und <strong>de</strong>n österreichischen Schauspieler<br />

Tobias Moretti vor. Viel Spaß<br />

beim Lesen und Deutschlernen!<br />

Die Redaktion<br />

Inhalt<br />

Neues aus Deutschland 4<br />

Der an<strong>de</strong>re Blick 6<br />

Leserbriefe 7<br />

Lan<strong>de</strong>skun<strong>de</strong>: Altmühltal 8<br />

Leben: <strong>Herbst</strong>aktivitäten 12<br />

Tradition: Ge<strong>de</strong>nktage 13<br />

Gesundheit: Fitness-Apps 14<br />

Studium: Bachelorstudium 16<br />

Ausbildung: Berufsausbildung 17<br />

Porträt: Tobias Moretti 18<br />

In & Out: Trends aus Deutschland 20<br />

Bibliothek: Expedition Polarstern 21<br />

Geschichte: Berliner Mauer 22<br />

Bildung: Lernvi<strong>de</strong>os 24<br />

Beruf: Architektin 26<br />

Sprache: Umgangssprache 27<br />

Erfin<strong>de</strong>r: Alltagserfindungen 28<br />

Dialog: Im Schloss Schönbrunn 30<br />

Kunst: Neue Sachlichkeit 31<br />

Psychotest: Lebensphilosophie 34<br />

Rezept: Kohlroula<strong>de</strong>n 35<br />

Horoskop: <strong>Herbst</strong>horoskop 36<br />

Fotoquiz: Burgen und Schlösser 37<br />

Jetzt bewerben!, Impressum 38<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong><br />

für <strong>de</strong>n Deutschunterricht<br />

Alle Texte sind nach <strong>de</strong>n Niveaustufen<br />

<strong>de</strong>s Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens<br />

für Sprachen gekennzeichnet:<br />

*<br />

* * * *<br />

* **<br />

Leichte Texte (A2)<br />

Mittelschwere Texte (B1)<br />

Schwere Texte (B2 – C1)<br />

Diese Texte unterhalb <strong>de</strong>s B2-<br />

Niveaus sind für Lerngruppen zu<br />

empfehlen, die anstreben, das<br />

Deutsche Sprachdiplom zweiter<br />

Stufe (DSD II) zu erwerben.<br />

Diese Texte auf B2/C1-Niveau<br />

sind für Lerngruppen zu empfehlen,<br />

die anstreben, das Deutsche<br />

Sprachdiplom zweiter Stufe<br />

(DSD II) zu erwerben.<br />

Arbeitsblätter und Audios<br />

Unter <strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong> gibt es zu<br />

Texten <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n Ausgabe<br />

Arbeitsblätter und Hörtexte zum<br />

Lese- und Hörverstehen.<br />

» www.<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />

Partner von <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong>:<br />

Seite 8<br />

Lan<strong>de</strong>skun<strong>de</strong><br />

» Altmühltal<br />

Seite 12<br />

Leben<br />

» <strong>Herbst</strong>aktivitäten<br />

Seite 14<br />

Gesundheit<br />

» Fitness-Apps<br />

Seite 24<br />

Bildung<br />

» Lernvi<strong>de</strong>os<br />

* * * *<br />

* * *<br />

Goethe-Institut Russland, Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), Institut für Auslandsbeziehungen e. V. (ifa),<br />

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ)<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong> 3


Neues aus Deutschland<br />

› Politik, Gesellschaft, Leben<br />

Unterschiedlich hohes Taschengeld<br />

In Deutschland bekommen Mädchen weniger Taschengeld<br />

als Jungen. Das ergab eine Umfrage <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rzeitschriftenverlags<br />

Blue Ocean Entertainment. Demnach<br />

bekommen Jungen im Alter von vier bis 13 Jahren<br />

im Schnitt 15,34 Euro Taschengeld pro Monat, Mädchen<br />

in <strong>de</strong>rselben Altersgruppe aber nur 13,76 Euro.<br />

Ein Intercityexpress<br />

*<br />

Neuer Fußballnationaltrainer<br />

Deutschland hat einen neuen Cheftrainer<br />

für die Fußballnationalmannschaft <strong>de</strong>r<br />

Männer: Hans-Dieter „Hansi“ Flick. Der<br />

56-Jährige trainierte zuvor <strong>de</strong>n FC Bayern<br />

München und ist als neuer Bun<strong>de</strong>strainer<br />

<strong>de</strong>r Nachfolger von Joachim „Jogi“ Löw,<br />

<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>r diesjährigen Europameisterschaft<br />

seine Karriere been<strong>de</strong>te.<br />

Im Weltraum aktiv<br />

Seit Mitte Juli hat die <strong>de</strong>utsche Bun<strong>de</strong>swehr ein eigenes<br />

Weltraumkommando. Die neue Einheit ist auf einem<br />

militärischen Stützpunkt in <strong>de</strong>r kleinen Gemein<strong>de</strong><br />

Ue<strong>de</strong>m im Bun<strong>de</strong>sland Nordrhein-Westfalen stationiert.<br />

Sie hat unter an<strong>de</strong>rem die Aufgabe, Satelliten zu überwachen<br />

und die Flugbahn von gefährlichem Weltraumschrott<br />

zu beobachten.<br />

Neues Musikalbum<br />

Der beliebte <strong>de</strong>utsche Popsänger Wincent Weiss hat ein<br />

neues Musikalbum veröffentlicht. Es heißt „Vielleicht irgendwann“<br />

und besteht aus 15 <strong>de</strong>utschsprachigen Lie<strong>de</strong>rn<br />

in größtenteils ernst-melancholischer Stimmung.<br />

Da viele Songs darauf langsam gesungen wer<strong>de</strong>n, ist<br />

das Album auch für Deutschlerner geeignet.<br />

Mehr Energie aus Windkraft<br />

In Deutschland wird immer mehr Strom<br />

aus umweltfreundlicher Windkraft produziert.<br />

Das zeigen die Daten <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverbands<br />

<strong>de</strong>r Energie- und Wasserwirtschaft.<br />

So betrug <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r<br />

Windkraft an <strong>de</strong>r Gesamtstromerzeugung<br />

im letzten Jahr 23,5 Prozent. Im<br />

Jahr 2010 waren es nur sechs Prozent.<br />

Größte Buchmesse<br />

Unter <strong>de</strong>m Motto „Re:connect“ fin<strong>de</strong>t im <strong>Herbst</strong> in<br />

Frankfurt am Main wie<strong>de</strong>r die größte Buchmesse <strong>de</strong>r<br />

Welt statt. Mehr als 7 000 Aussteller aus rund 100 Län<strong>de</strong>rn<br />

präsentieren die Neuheiten auf <strong>de</strong>m Buchmarkt<br />

und aktuelle Entwicklungen in <strong>de</strong>r Literatur. Themenschwerpunkt<br />

ist in diesem Jahr Literatur aus Kanada.<br />

Superstar auf Schienen<br />

Der Intercityexpress (ICE) feiert Geburtstag<br />

Er ist <strong>de</strong>r schnellste Zug Deutschlands: <strong>de</strong>r ICE. In diesem<br />

Jahr wird das Flaggschiff <strong>de</strong>r Deutschen Bahn (DB) bereits<br />

30 Jahre alt. Seit 1991 fährt <strong>de</strong>r Schnellzug nun schon<br />

quer durch Deutschland und einige Nachbarlän<strong>de</strong>r – mit bis<br />

zu 300 Kilometern pro Stun<strong>de</strong>. Für viele Deutsche gehören<br />

berufliche o<strong>de</strong>r private Reisen mit <strong>de</strong>m ICE zum Alltag. Täglich<br />

bietet die DB 500 ICE-Verbindungen an; mehr als 1,5<br />

Milliar<strong>de</strong>n Menschen sind bis heute schon mit <strong>de</strong>n insgesamt<br />

330 Zügen dieses Typs gefahren.<br />

Bun<strong>de</strong>stagswahl <strong>2021</strong><br />

Drei Kanzlerkandidaten<br />

Am 26. September wählen die Deutschen ein neues Parlament<br />

(Bun<strong>de</strong>stag) und bekommen einen neuen Bun<strong>de</strong>skanzler.<br />

Die bisherige Bun<strong>de</strong>skanzlerin, Angela Merkel von<br />

<strong>de</strong>r Partei Christlich Demokratische Union Deutschlands<br />

(CDU), been<strong>de</strong>t ihre politische Karriere. Drei Kandidaten<br />

haben nun die Chance, <strong>de</strong>r neue Regierungschef Deutschlands<br />

zu wer<strong>de</strong>n: Armin Laschet, <strong>de</strong>r ebenfalls <strong>de</strong>r CDU angehört,<br />

Annalena Baerbock von <strong>de</strong>r Partei Bündnis <strong>90</strong>/Die<br />

Grünen und Olaf Scholz von <strong>de</strong>r Sozial<strong>de</strong>mokratischen Partei<br />

Deutschlands (SPD). Für eine erfolgreiche Wahl benötigt<br />

ein Kanzlerkandidat die Mehrheit <strong>de</strong>r Wählerstimmen im<br />

Parlament.<br />

CDU-Kanzlerkandidat<br />

Armin Laschet<br />

Fotos: Steindy/wikimedia.org (Hans-Dieter Flick), Wolfgang Klee/Deutsche Bahn AG (ICE), Land NRW (Armin Laschet), Angelika Graczyk/pixabay.com (Windrad)<br />

4 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong>


Start-ups<br />

schaffen viele<br />

neue Jobs<br />

Annalena Baerbock<br />

und Robert Habeck<br />

Die Deutschen nutzen soziale<br />

Medien gern als Zeitvertreib<br />

Fotos: pch.vector/<strong>de</strong>.freepik.com (Mann neben Flipchart), Volkswagen AG (Elektroauto VW ID.3), drobot<strong>de</strong>an/<strong>de</strong>.freepik.com (Frau mit Smartphone)<br />

Jobmotor<br />

Neue Arbeitsplätze durch Start-ups<br />

Neu gegrün<strong>de</strong>te Firmen, auch Startups<br />

genannt, schaffen in Deutschland<br />

viele neue Arbeitsplätze. Zu<br />

diesem Ergebnis kommt eine Studie<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Börse und <strong>de</strong>r Unternehmensberatung<br />

Roland Berger. So<br />

sei die Zahl <strong>de</strong>r Beschäftigten, die in<br />

Deutschland für ein Start-up arbeiten,<br />

in <strong>de</strong>n letzten Jahren weiter gestiegen<br />

– auf inzwischen rund 415 000<br />

Menschen. Insgesamt gebe es in<br />

Deutschland <strong>de</strong>rzeit etwa 1,6 Millionen<br />

Jobs, die direkt o<strong>de</strong>r indirekt<br />

durch Start-ups entstan<strong>de</strong>n sind. Und<br />

das Potenzial für die Zukunft sei groß:<br />

Bis zum Jahr 2030 könnten 974 000<br />

Stellen in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Start-up-Szene<br />

geschaffen wer<strong>de</strong>n, so die Autoren<br />

<strong>de</strong>r Studie.<br />

Fabrikneues Elektroauto<br />

von VW: <strong>de</strong>r ID.3<br />

Elektroauto-Boom<br />

Deutsche lieben <strong>de</strong>utsche<br />

Hersteller<br />

In Deutschland haben 13,5 Prozent aller<br />

im letzten Jahr neu zugelassenen<br />

Autos einen elektrischen Motor – so<br />

viele wie noch nie. Insgesamt gibt es<br />

in Deutschland <strong>de</strong>rzeit etwa 365 000<br />

Elektroautos. Beson<strong>de</strong>rs beliebt sind<br />

sie in <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn Hamburg,<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg und Berlin. Und<br />

am liebsten fahren die Deutschen Elektroautos<br />

von einheimischen Herstellern,<br />

allen voran von Volkswagen (VW), gefolgt<br />

von Merce<strong>de</strong>s, Audi und <strong>de</strong>n Bayerischen<br />

Motoren Werken (BMW). Auf<br />

Platz fünf folgt dann mit Renault <strong>de</strong>r erste<br />

ausländische Hersteller.<br />

Soziale Medien in Deutschland<br />

Wann nutzen die Deutschen Instagram, Facebook und Co?<br />

Mehr als die Hälfte <strong>de</strong>r Deutschen nutzt soziale Medien vor allem abends<br />

o<strong>de</strong>r als Zeitvertreib, wenn gera<strong>de</strong> nichts zu tun ist. Das ergab eine Umfrage<br />

<strong>de</strong>s Onlineportals Statista. Auch beim Fernsehschauen o<strong>de</strong>r im Bett<br />

vor <strong>de</strong>m Einschlafen scrollen die Deutschen gern durch die neuesten Instagram-Posts<br />

o<strong>de</strong>r Facebook-Beiträge. 30 Prozent <strong>de</strong>r Befragten nutzen<br />

die Netzwerke während <strong>de</strong>r Arbeits- o<strong>de</strong>r Lernpausen. Und knapp ein Viertel<br />

sogar während <strong>de</strong>s Toilettengangs.<br />

Antworten auf die Frage: In welchen Situationen nutzen Sie soziale<br />

Medien?<br />

Am Abend/nach Feierabend 53 Prozent<br />

Immer, wenn ich mir die Zeit vertreiben muss 52 Prozent<br />

Beim Fernsehschauen 44 Prozent<br />

Im Bett/vor <strong>de</strong>m Zubettgehen 41 Prozent<br />

Während Arbeits-/Uni-/Schulpausen 30 Prozent<br />

Im Ba<strong>de</strong>zimmer/auf <strong>de</strong>r Toilette 24 Prozent<br />

Während <strong>de</strong>r Morgenroutine 22 Prozent<br />

Auf <strong>de</strong>m Weg zur Arbeit/Uni/Schule 19 Prozent<br />

Quelle: Statista Global Consumer Survey; Basis: 880 Nutzer von sozialen<br />

Medien im Alter von 18 bis 64 Jahren in Deutschland<br />

beobachten hier: betrachten, wachsam verfolgen<br />

betragen ausmachen, sich beziffern, sein<br />

einheimisch inländisch, lokal<br />

Einheit, -en, die hier: Gruppe/Team von Soldaten, kleine Armee<br />

entstehen gemacht/geschaffen wer<strong>de</strong>n<br />

ergeben zeigen, feststellen<br />

Ergebnis, -se, das Resultat, Fazit, Bilanz<br />

geeignet sein, für jmdn. (Akk.) hier: passend/brauchbar/richtig sein<br />

Gesamtstromerzeugung, die vollständige/totale Elektrizitätsproduktion in Deutschland in einem Jahr<br />

Motto, -s, das Devise, Losung, Parole<br />

Nachfolger, -, <strong>de</strong>r jmd., <strong>de</strong>r jmds. Arbeit weitermacht<br />

überwachen hier: kontrollieren, prüfen<br />

Unternehmensberatung, -en, die Experten, die Firmen und Organisationen helfen/konsultieren<br />

Verbindung, -en, die hier: Möglichkeit, von einem Ort zu einem an<strong>de</strong>ren zu gelangen; Mitfahrmöglichkeit<br />

Verlag, -e, <strong>de</strong>r eine Firma, die Bücher und Zeitschriften herausgibt/publiziert<br />

veröffentlichen hier: ein Album zum Verkauf anbieten/herausbringen<br />

wählen votieren, sich entschei<strong>de</strong>n; hier: einer Partei die Stimme geben<br />

Wählerstimme, -n, die hier: Personen, die an <strong>de</strong>r Wahl teilgenommen haben<br />

Wasserwirtschaft, die alle Firmen und Organisationen, die mit Trinkwasser zu tun haben<br />

Weltraum, <strong>de</strong>r Kosmos, Weltall<br />

Weltraumschrott, <strong>de</strong>r alte Satelliten und Reste von Raketen, die um die Er<strong>de</strong> fliegen<br />

Zeitvertreib, <strong>de</strong>r Spaß, Zeit verbringen<br />

zugelassen hier: registriert<br />

Wilhelm Siemers, Lucas Netter<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong> 5


*<br />

Small Talks<br />

und Tabus<br />

› Eszter in Deutschland<br />

In <strong>de</strong>r Rubrik „Der an<strong>de</strong>re Blick“ erzählen<br />

junge Menschen aus <strong>de</strong>m Ausland über ihr<br />

Leben in Deutschland. Die Ungarin Eszter<br />

Stricker ist schon seit über vier Jahren in<br />

Deutschland und studiert in München<br />

Geschichte und Kulturwissenschaften.<br />

Von <strong>de</strong>n ersten Erfahrungen in ihrem<br />

neuen Zuhause berichtet die 23-Jährige.<br />

Obwohl man <strong>de</strong>n Deutschen immer<br />

wie<strong>de</strong>r eine Distanz gegenüber Migranten<br />

nachsagt, habe ich genau das<br />

Gegenteil erlebt. Aufmerksamkeit, Wärme<br />

und Wertschätzung wur<strong>de</strong>n mir vor<br />

allem in <strong>de</strong>n ersten zwei Jahren entgegengebracht.<br />

Das führte dazu, dass<br />

Deutschland schnell mein neues Zuhause<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

Persönliche Fragen sind tabu<br />

Doch einen Unterschied habe ich in<br />

<strong>de</strong>r Kommunikation zwischen meinen<br />

osteuropäischen und <strong>de</strong>utschen Bekanntschaften<br />

festgestellt: Lernen sich<br />

Leute aus Mittel- und Osteuropa kennen,<br />

stellen sie sich schon nach wenigen<br />

Minuten sehr direkte Fragen über<br />

<strong>de</strong>n Beruf und finanziellen Status, Alter,<br />

Familienstand und etwaige Kin<strong>de</strong>r,<br />

die religiöse Zugehörigkeit sowie die<br />

Verwandtschaft. Solche persönlichen<br />

Fragen einem Frem<strong>de</strong>n zu stellen, gilt<br />

bei Deutschen als Tabu und unhöflich.<br />

So habe ich persönliche Details von einigen<br />

meiner <strong>de</strong>utschen Bekannten<br />

erst nach vier Jahren erfahren.<br />

Small Talk lernen<br />

Um keine persönlichen Fragen zu stellen,<br />

musste ich in Deutschland eine<br />

sehr wichtige Fähigkeit lernen: Small<br />

Talk. Und <strong>de</strong>r funktioniert so: Kommst<br />

du zu einem Geschäftstreffen, wird die<br />

ersten 15 Minuten über das Wetter<br />

und ähnliche Themen gere<strong>de</strong>t – meiner<br />

Meinung nach völlig unpassend zur Intention<br />

<strong>de</strong>s Treffens. Am Anfang kann<br />

dieser Small Talk beängstigend wirken,<br />

weil du sowieso schon aufgeregt<br />

bist, und dann kommen noch Fragen<br />

wie „Und wie war Ihre Reise hierher?“<br />

o<strong>de</strong>r „Ist<br />

das Wetter<br />

bei Ihnen<br />

auch so<br />

sonnig?“.<br />

Aber wie so<br />

vieles im Leben<br />

habe<br />

ich auch <strong>de</strong>n<br />

Small Talk<br />

gelernt und<br />

kann nun die<br />

ersten Minuten<br />

eines Gesprächs<br />

leicht<br />

meistern.<br />

Eszter Stricker<br />

Institut für <strong>de</strong>utsche Kultur und<br />

Geschichte Südosteuropas<br />

Neben <strong>de</strong>m Studium ist Eszter Stricker am Institut für <strong>de</strong>utsche<br />

Kultur und Geschichte Südosteuropas e. V. (IKGS) beschäftigt.<br />

Sie arbeitet an einem Projekt im Fotoarchiv <strong>de</strong>s Instituts<br />

und bereitet zurzeit einen Teil <strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>r für die europäische<br />

Kulturhauptstadt <strong>2021</strong> im rumänischen Temeswar<br />

für die Digitalisierung vor. Das IKGS ist eine wissenschaftliche<br />

Forschungseinrichtung an <strong>de</strong>r Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München (LMU). Es erforscht und dokumentiert die<br />

<strong>de</strong>utsche Kultur und Geschichte in <strong>de</strong>n Kulturregionen Südosteuropas.<br />

Sonntags<br />

Schlangen vor <strong>de</strong>m Bäcker<br />

Total interessant fin<strong>de</strong> ich auch, dass<br />

die Deutschen sonntags Schlange vor<br />

<strong>de</strong>n Bäckereien stehen. Je<strong>de</strong>s Mal,<br />

wenn mein Mann und ich am Sonntag<br />

in die Berge fahren, um zu wan<strong>de</strong>rn,<br />

sehe ich in <strong>de</strong>n kleinen Dörfern<br />

diese warten<strong>de</strong>n Menschen. Zwar passiert<br />

es auch in Ungarn, dass man<br />

sonntags kein Brot daheim hat und es<br />

von irgendwoher holen muss. Aber je<strong>de</strong>n<br />

Sonntag mit Absicht einige Minuten<br />

vor einem Bäcker zu stehen, um<br />

frische Brötchen zu haben, obwohl<br />

man sie auch am Abend vorher kaufen<br />

kann, fand ich lustig. Mittlerweile mache<br />

ich das auch immer öfter.<br />

Eszter Stricker<br />

Absicht, -en, die hier: Plan, Vorhaben<br />

aufgeregt nervös, unruhig, hektisch<br />

beängstigend dass man vor etw. Angst hat, beunruhigend<br />

entgegenbringen, jmdm. (Dat.) etw. (Akk.) zeigen, erweisen<br />

Erfahrung, -en, die Eindruck, Erlebnis<br />

erforschen untersuchen, prüfen, analysieren<br />

etwaig eventuell, möglich<br />

Fähigkeit, -en, die Können, Talent<br />

gelten, als jmd./etw. (Nom.) angesehen/betrachtet wer<strong>de</strong>n<br />

Intention, -en, die I<strong>de</strong>e, Gedanke, Vorhaben<br />

meistern schaffen, fertigbringen, bewältigen<br />

nachsagen, jmdm. (Dat.) etw. (Akk.) etw. über jmdn. behaupten/sagen<br />

Unterschied, -e, <strong>de</strong>r Differenz, Kontrast, Gegensatz<br />

Verwandtschaft, die hier: Familie, Familienmitglie<strong>de</strong>r<br />

Wertschätzung, die Respekt, Achtung<br />

wirken hier: <strong>de</strong>n Eindruck machen, scheinen; sein, als ob<br />

Fotos: privat (Eszter Stricker), SKopp/wikimedia.org (Flagge Ungarns), Clker-Free-Vector-Images/pixabay.com (Flagge Deutschlands)<br />

Zugehörigkeit, -en, die Verbun<strong>de</strong>nheit (z. B. mit einer Religion)<br />

6 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong>


Stauffenburg Verlag GmbH mit <strong>de</strong>r Edition Julius Groos<br />

Postfach 25 25 D-72015 Tübingen www.stauffenburg.<strong>de</strong><br />

Ann-Christin Leßmann<br />

Unterrichtsinteraktion in <strong>de</strong>r Grundschule<br />

Sequenzielle Analysen zur Ko-Konstruktion von Angemessenheit<br />

zwischen Lehren<strong>de</strong>n und Lernen<strong>de</strong>n<br />

Wie geht die Lehrperson mit <strong>de</strong>n Äußerungen von Lernanfängern im Unterrichtsgespräch<br />

um? Wie vermittelt sie, was angemessen o<strong>de</strong>r unangemessen ist? Wie<br />

unterschiedlich profitieren Lernen<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n sprachlichen Impulsen und <strong>de</strong>n normsetzen<strong>de</strong>n<br />

Rückmeldungen <strong>de</strong>r Lehrperson?<br />

Die vorliegen<strong>de</strong> Studie rekonstruiert in gesprächsanalytischer Orientierung das sprachliche<br />

Zusammenspiel von Lehren<strong>de</strong>n und Lernen<strong>de</strong>n in Grundschulklassen. Der Grundgedanke<br />

ist dabei, dass Unterrichtsgespräche nicht nur Gelegenheiten für fachliches<br />

Lernen, son<strong>de</strong>rn auch Erwerbskontexte für (unterrichtsrelevante) sprachliche Fähigkeiten<br />

darstellen.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Debatte um <strong>de</strong>n Zusammenhang von sprachlichen Kompetenzen und<br />

Bildungserfolg liefert die Studie eine Mikroanalyse <strong>de</strong>r Verfahren, mit <strong>de</strong>nen Lehrpersonen<br />

die Beiträge <strong>de</strong>r Lernen<strong>de</strong>n akzeptieren, zurückweisen o<strong>de</strong>r weiterbearbeiten.<br />

Sie zeigt so, wie Lehrpersonen festlegen, was sprachlich (un-)angemessen ist.<br />

Ein weiterer Fokus liegt auf <strong>de</strong>r Frage, welchen Anteil die Lernen<strong>de</strong>n an dieser Ko-<br />

Konstruktion haben. Empfehlungen für die Gestaltung von Unterrichtsgesprächen<br />

schließen sich an die Analysen an.<br />

Stauffenburg Linguistik, Bd. 115<br />

2020, 348 Seiten, EUR 49,80<br />

Buch kart.: ISBN 978-3-95809-536-6<br />

E-Book : ISBN 978-3-95809-160-3<br />

Fotos: privat (Wanda Wol f), <strong>de</strong>.fr epik.com (Illustration, Krankenschwester)<br />

Freiwilliges Soziales Jahr<br />

› Wandas Dienst im Krankenhaus<br />

Wanda, warum<br />

hast du dich<br />

dazu entschlossen,<br />

ein FSJ zu<br />

machen?<br />

Als ich die Schule been<strong>de</strong>t ha te,<br />

wusste ich noch nicht so richtig, wie es<br />

für mich weitergehen so l. Da hat mir<br />

eine Freundin vorgeschlagen, ein Freiwi<br />

liges Soziales Jahr zu machen. Von<br />

dieser I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Berufsorientierung war<br />

ich begeistert. Ich fin<strong>de</strong>, das FSJ ist<br />

eine gute Möglichkeit, das Arbeitsleben<br />

kennenzulernen und<br />

gleichzeitig etwas Gutes<br />

für die Gese lschaft<br />

zu tun.<br />

Welche Aufgaben hast<br />

du im Krankenhaus?<br />

Das ist je<strong>de</strong>n Tag unterschiedlich.<br />

Genere l habe<br />

ich sowohl medizinische<br />

als auch pflegerische<br />

Aufgaben. Zum Beispiel<br />

messe ich bei <strong>de</strong>n Patienten<br />

<strong>de</strong>n Blutdruck und<br />

<strong>de</strong>n Puls, wechsele Verbän<strong>de</strong><br />

und säubere Wun<strong>de</strong>n.<br />

Den Patienten helfe<br />

ich auch beim Waschen<br />

und Anziehen. Grundsätzlich<br />

unterstütze ich das Personal <strong>de</strong>r<br />

Station bei a len Aufgaben, die erledigt<br />

wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Was macht dir bei <strong>de</strong>iner Arbeit beson<strong>de</strong>rs<br />

viel Spaß?<br />

Am besten gefä lt mir <strong>de</strong>r direkte Patientenkontakt.<br />

Ich kann mir viel Zeit für<br />

die Patienten auf unserer Station nehmen.<br />

Ich mag es, bei ihnen am Be t zu<br />

sitzen und mich einfach ein bisschen<br />

mit ihnen zu unterhalten. Denn neben<br />

<strong>de</strong>r medizinischen Behandlung ist es<br />

auch wichtig, zwischenmenschlich auf<br />

die Patienten einzugehen. Die Krankenschwestern<br />

und Pfleger haben nicht<br />

immer die Möglichkeit, sich so intensiv<br />

mit <strong>de</strong>n Patienten zu beschäftigen –<br />

ich schon.<br />

Gibt es auch etwas, das dir schwerfä<br />

lt?<br />

Obwohl ich jetzt schon einige Monate<br />

im Krankenhaus arbeite, fällt mir <strong>de</strong>r<br />

Schichtdienst noch schwer. Der Frühdienst<br />

beginnt schon um 6.15 Uhr,<br />

ich muss also sehr früh<br />

aufstehen. Auch <strong>de</strong>r<br />

Dienst am Wochenen<strong>de</strong><br />

ist noch ungewohnt<br />

für mich. Natürlich beschäftigen<br />

mich auch<br />

die Schicksale <strong>de</strong>r Patienten.<br />

Viele von ihnen<br />

haben schwere<br />

Krankheiten, zum Beispiel<br />

Krebs. Am Anfang<br />

habe ich viel über diese<br />

Patienten nachgedacht –<br />

auch nach Feierabend.<br />

Mit <strong>de</strong>r Zeit habe ich<br />

aber gelernt, mich zumin<strong>de</strong>st<br />

im Privatleben davon<br />

zu distanzieren.<br />

Jugendliche in Deutschland können schon früh Verantwortung übernehmen und nach <strong>de</strong>r Schule ein<br />

sogenanntes Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren. Beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Gesundheitsbereich ist für die<br />

„jungen Helfer“ eine große Herausfor<strong>de</strong>rung. Auch Wanda Wol f aus Hamburg engagiert<br />

sich für an<strong>de</strong>re Menschen. Seit Anfang September 2020 arbeitet sie im Rahmen ihres<br />

FSJ am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Im Interview mit <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> erzählt<br />

die 18-Jährige von ihrem Dienst als Freiwillige.<br />

Ein Freiwilliges Soziales Jahr<br />

ka n man in vielen sozialen<br />

Einrichtungen machen,<br />

zum Beispiel im Altenheim<br />

o<strong>de</strong>r im Krankenhaus<br />

Wanda Wol f<br />

24 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 89<br />

*<br />

*<br />

Gesundheit<br />

Welche Eigenschaften muss man haben,<br />

um ein FSJ zu machen?<br />

In meiner Tätigkeit ist Empathie sehr wichtig.<br />

Im Krankenhaus arbeitet man mit kranken<br />

Menschen und sollte <strong>de</strong>shalb mitfühlend und<br />

verständnisvo l sein. Ich selbst war anfangs<br />

sehr schüchtern und auch ein bisschen ängstlich,<br />

weil a les noch neu und ungewohnt war.<br />

Aber man ha täglich mit so vielen Leuten zu<br />

tun, dass man schon nach kurzer Zeit viel offener<br />

wird. Genere l so lte man o fen sein für<br />

Neues und gern mit Menschen arbeiten.<br />

Welche Erwartungen hattest du vor <strong>de</strong>inem<br />

FSJ? Und wur<strong>de</strong>n diese erfü lt?<br />

Eigentlich ha te ich gar nicht so viele Erwartungen.<br />

Ich war vorher noch nie längere Zeit in<br />

einem Krankenhaus, daher wusste ich nicht so<br />

richtig, was auf mich zukommt. Aber ich habe<br />

auf je<strong>de</strong>n Fall geho ft, selbstbewusster zu wer<strong>de</strong>n<br />

– was ich auch tatsächlich wur<strong>de</strong>. Ich<br />

kann nun viel besser mit Menschen umgehen<br />

als früher und habe auch meine Berührungsängste<br />

verloren.<br />

Welche Pläne hast du nach <strong>de</strong>m FSJ?<br />

Eigentlich wo lte ich verreisen und danach eine<br />

Ausbildung o<strong>de</strong>r ein Studium beginnen. Wegen<br />

<strong>de</strong>r Coronapan<strong>de</strong>mie ist dies aber momentan<br />

noch schwierig zu planen. Vie leicht wer<strong>de</strong> ich<br />

<strong>de</strong>shalb mein FSJ auch um einige Monate verlängern<br />

– mit meiner jetzigen Tätigkeit bin ich<br />

nämlich sehr zufrie<strong>de</strong>n.<br />

Das Interview führte Tim Warnecke.<br />

Foto: <strong>de</strong>.fr epik.com (Frau und Ma n in Krankenhauskleidung)<br />

begeistert sein, von etw. (Dat.) sehr erfreut sein; sich über etw. sehr freuen<br />

Behandlung, -en, die hier: Heilung, Therapie<br />

Berührungsangst, -“-e, die Angst/Furcht vor menschlichen Kontakten<br />

Eigenschaft, -en, die Beson<strong>de</strong>rheit, Merkmal, Charakteristikum<br />

eingehen, auf jmdn. (Akk.) hier: reagieren, antworten, sich beschäftigen<br />

Einsatzstelle, -n, die hier: Arbeit ste le, Arbeitsplatz<br />

engagieren, sich, für jmdn. (Akk.) hier: jmdm. helfen, jmdn. unterstützen<br />

entschließen, sich sich entschei<strong>de</strong>n/festlegen<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung, -en, die schwierige Aufgabe<br />

mit Behin<strong>de</strong>rung mit (körperlicher und/o<strong>de</strong>r geistiger) Einschränkung/Krankheit<br />

pflegerisch das Helfen von kranken und schwachen Menschen betre fend<br />

Schichtdienst, -e, <strong>de</strong>r Arbeit zu verschie<strong>de</strong>nen Zeiten, z. B. vormi tags, nachmi tags, nachts<br />

Schicksal, -e, das hier: dramatisches Ereignis im Leben<br />

schüchtern unsicher, zurückhaltend<br />

schwerfa len schwierig sein, Mühe machen, Probleme bereiten<br />

selbstbewusst sich selbst sehr sicher sein<br />

ungewohnt unüblich<br />

Verantwortung übernehmen sich verpflichtet fühlen; bereit sein, Probleme zu lösen<br />

Verband, -“-e, <strong>de</strong>r hier: Schutz für eine Verletzung, Bandage<br />

Vorau setzung, -en, die Basis, Grundlage, Bedingung<br />

Wun<strong>de</strong>, -n, die körperliches/gesundheitliches Problem, Verletzung<br />

zukommen, auf jmdn. (Akk.) hier: erwarten, mit etw. rechnen<br />

Freiwilliges Soziales Jahr<br />

Das sogenannte Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) ist ein Freiwilligendienst<br />

in Deutschland. Es bietet jungen Menschen die Möglichkeit,<br />

sich für eine gewisse Zeit sozial zu engagieren und etwas Gutes für<br />

das Zusammenleben aller Menschen in <strong>de</strong>r Gesellschaft zu tun.<br />

Gleichzeitig lernt man das Arbeitsleben kennen, sammelt praktische<br />

Erfahrungen und kann sich persönlich weiterentwickeln. Die<br />

Freiwilligen – auch FSJler genannt – arbeiten in sozialen Einrichtungen<br />

mit, zum Beispiel in Krankenhäusern, Altenheimen, Kin<strong>de</strong>rgärten,<br />

Jugendzentren o<strong>de</strong>r Wohnheimen für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung.<br />

Auch beim Rettungsdienst o<strong>de</strong>r im kulturellen Bereich<br />

kann man ein FSJ absolvieren.<br />

Kein Gehalt, aber Taschengeld<br />

Für ihr freiwilliges Engagement erhalten die FSJler kein Gehalt,<br />

aber ein Taschengeld. Die Höhe <strong>de</strong>s Taschengelds wird individuell<br />

festgelegt und beträgt im Jahr <strong>2021</strong> maximal 426 Euro pro Monat.<br />

Zusätzlich ist es möglich, Unterkunfts- und Essensgeld zu bekommen.<br />

Auch die Beiträge zur Krankenversicherung wer<strong>de</strong>n von<br />

<strong>de</strong>r Einsatzstelle bezahlt. Ein FSJ dauert in <strong>de</strong>r Regel 12 Monate,<br />

man kann <strong>de</strong>n Dienst jedoch auch verkürzen o<strong>de</strong>r verlängern.<br />

FSJ für Auslän<strong>de</strong>r<br />

Grundsätzlich können auch Menschen aus <strong>de</strong>m Ausland in<br />

Deutschland ein FSJ absolvieren. Die Voraussetzungen hierfür sind<br />

unterschiedlich und abhängig vom jeweiligen Herkunftsland. Generell<br />

gilt: FSJ-Bewerber aus <strong>de</strong>m Ausland sollten min<strong>de</strong>stens 18<br />

Jahre alt sein und Deutschkenntnisse min<strong>de</strong>stens auf <strong>de</strong>m Niveau<br />

B1 haben. Wer aus einem Land außerhalb <strong>de</strong>r Europäischen Union<br />

kommt, braucht außer<strong>de</strong>m ein Visum. Nähere Informationen<br />

zum FSJ in Deutschland sowie zum Bewerbungsprozess kann man<br />

in einfacher Sprache auch auf <strong>de</strong>r Homepage <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sarbeitskreises<br />

FSJ nachlesen.<br />

» www.pro-fsj.<strong>de</strong><br />

Beim FSJ übernehmen junge<br />

Leute früh Verantwortung<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 89 25<br />

Welche Eigenschaften muss man haben,<br />

genschaften muss man haben,<br />

genschaften muss man haben,<br />

genschaften muss man haben,<br />

genschaften muss man haben,<br />

genschaften muss man haben,<br />

genschaften muss man haben,<br />

genschaften muss man haben,<br />

genschaften muss man haben,<br />

um ein FSJ zu machen?<br />

In meiner Tätigkeit ist Em<br />

gkeit ist Empathie sehr wichpathie<br />

sehr wichtig.<br />

Im Krankenhaus arbeitet man mit kranken<br />

g. Im Krankenhaus arbeitet man mit kranken<br />

Menschen und so lte <strong>de</strong>shalb mitfühlend und<br />

verständnisvo l sein. Ich selbst war anfangs<br />

gs<br />

sehr schüchtern und auch ein bisschen ängstgstlich,<br />

weil alles noch neu und ungewohnt war.<br />

gewohnt war.<br />

Aber man ha täglich mit so vielen Leuten zu<br />

glich mit so vielen Leuten zu<br />

tun, dass man schon nach kurzer Zeit viel offener<br />

wird. Generell so lte man o fen sein für<br />

Neues und gern mit Menschen arbeiten.<br />

gern mit Menschen arbeiten.<br />

Welche Erwartungen<br />

gen ha test du vor <strong>de</strong>inem<br />

FSJ? Und wur<strong>de</strong>n diese erfü lt?<br />

Eigentlich ha te ich<br />

gentlich ha te ich gar nicht so viele Erwargar<br />

nicht so viele Erwartungen.<br />

Ich war vorher noch nie län<br />

gen. Ich war vorher noch nie längere Zeit in<br />

gere Zeit in<br />

einem Krankenhaus, daher wusste ich nicht so<br />

richtig, was auf mich zukommt. Aber ich habe<br />

g, was auf mich zukommt. Aber ich habe<br />

g, was auf mich zukommt. Aber ich habe<br />

g, was auf mich zukommt. Aber ich habe<br />

auf je<strong>de</strong>n Fall<br />

je<strong>de</strong>n Fall geho ft, selbstbewusster zu wergeho<br />

ft, selbstbewusster zu wergeho<br />

ft, selbstbewusster zu wergeho<br />

ft, selbstbewusster zu wer<strong>de</strong>n<br />

– was ich auch tatsächlich wur<strong>de</strong>. Ich<br />

kann nun viel besser mit Menschen umgehen<br />

gehen<br />

als früher und habe auch meine Berührungsgsgsängste<br />

verloren.<br />

gste verloren.<br />

gste verloren.<br />

gste verloren.<br />

gste verloren.<br />

gste verloren.<br />

Welche Pläne hast du nach <strong>de</strong>m FSJ?<br />

Eigentlich wo lte ich verreisen und danach eine<br />

gentlich wo lte ich verreisen und danach eine<br />

Ausbildung o<strong>de</strong>r ein Studium be<br />

g o<strong>de</strong>r ein Studium beginnen. We<br />

ginnen. Wegen<br />

gen<br />

<strong>de</strong>r Coronapan<strong>de</strong>mie ist dies aber momentan<br />

pan<strong>de</strong>mie ist dies aber momentan<br />

noch schwierig zu<br />

g zu planen. Vie leicht wer<strong>de</strong> ich<br />

planen. Vie leicht wer<strong>de</strong> ich<br />

<strong>de</strong>shalb mein FSJ auch um einige Monate verge<br />

Monate verlängern<br />

– mit meiner<br />

gern – mit meiner jetzi<br />

jetzigen Täti<br />

gen Tätigkeit bin ich<br />

gkeit bin ich<br />

nämlich sehr zufrie<strong>de</strong>n.<br />

Das Interview führte Tim Warnecke.<br />

begeistert sein, von etw. (Dat.) sehr erfreut sein; sich über etw. sehr freuen<br />

Behandlung, -en, die hier: Heilung, Therapie<br />

Berührungsangst, -“-e, die Angst/Furcht vor menschlichen Kontakten<br />

Eigenschaft, -en, die Beson<strong>de</strong>rheit, Merkmal, Charakteristikum<br />

eingehen, auf jmdn. (A k.) hier: reagieren, antworten, sich beschäftigen<br />

Einsatzste le, -n, die hier: Arbeit ste le, Arbeitsplatz<br />

engagieren, sich, für jmdn. (A k.) hier: jmdm. helfen, jmdn. unterstützen<br />

entschließen, sich sich entschei<strong>de</strong>n/festlegen<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung, -en, die schwierige Aufgabe<br />

mit Behin<strong>de</strong>rung mit (körperlicher und/o<strong>de</strong>r geistiger) Einschränkung/Krankheit<br />

pflegerisch<br />

pflegerisch<br />

pfl das Helfen von kranken und schwachen Menschen betre fend<br />

Schichtdienst, -e, <strong>de</strong>r Arbeit zu verschie<strong>de</strong>nen Zeiten, z. B. vormi tags, nachmi tags, nachts<br />

Schicksal, -e, das hier: dramatisches Ereignis im Leben<br />

schüchtern unsicher, zurückhaltend<br />

schwerfa len schwierig sein, Mühe machen, Probleme bereiten<br />

selbstbewu st sich selbst sehr sicher sein<br />

ungewohnt unüblich<br />

Verantwortung übernehmen sich verpflichtet fühlen; bereit sein, Probleme zu lösen<br />

sich verpflichtet fühlen; bereit sein, Probleme zu lösen<br />

sich verpfl<br />

Verband, -“-e, <strong>de</strong>r hier: Schutz für eine Verletzung, Bandage<br />

Vorau setzung, -en, die Basis, Grundlage, Bedingung<br />

Wun<strong>de</strong>, -n, die körperliches/gesundheitliches Problem, Verletzung<br />

zukommen, auf jmdn. (A k.) hier: erwarten, mit etw. rechnen<br />

Freiwilliges Soziales Jahr<br />

Das sogenannte Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) ist ein Freiwilligendienst<br />

in Deutschland. Es bietet jungen Menschen die Möglichkeit,<br />

sich für eine gewisse Zeit sozial zu engagieren und etwas Gutes für<br />

das Zusammenleben aller Menschen in <strong>de</strong>r Gesellschaft zu tun.<br />

Gleichzeitig lernt man das Arbeitsleben kennen, sammelt praktische<br />

Erfahrungen und kann sich persönlich weiterentwickeln. Die<br />

Freiwilligen – auch FSJler genannt – arbeiten in sozialen Einrichtungen<br />

mit, zum Beispiel in Krankenhäusern, Altenheimen, Kin<strong>de</strong>rgärten,<br />

Jugendzentren o<strong>de</strong>r Wohnheimen für Menschen mit Behingärten,<br />

Jugendzentren o<strong>de</strong>r Wohnheimen für Menschen mit Behingärten,<br />

Jugendzentren o<strong>de</strong>r Wohnheimen für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung.<br />

Auch beim Rettungsdienst o<strong>de</strong>r im kulturellen Bereich<br />

g. Auch beim Rettungsdienst o<strong>de</strong>r im kulturellen Bereich<br />

g. Auch beim Rettungsdienst o<strong>de</strong>r im kulturellen Bereich<br />

kann man ein FSJ absolvieren.<br />

Kein Gehalt, aber Taschengeld<br />

Für ihr freiwilliges Engagement erhalten die FSJler kein Gehalt,<br />

aber ein Taschengeld. Die Höhe <strong>de</strong>s Taschengelds wird individuell<br />

festgelegt und beträgt im Jahr <strong>2021</strong> maximal 426 Euro pro Monat.<br />

Zusätzlich ist es möglich, Unterkunfts- und Essensgeld zu bekommen.<br />

Auch die Beiträge zur Krankenversicherung wer<strong>de</strong>n von<br />

<strong>de</strong>r Einsatzstelle bezahlt. Ein FSJ dauert in <strong>de</strong>r Regel 12 Monate,<br />

<strong>de</strong>r Einsatzstelle bezahlt. Ein FSJ dauert in <strong>de</strong>r Regel 12 Monate,<br />

man kann <strong>de</strong>n Dienst jedoch auch verkürzen o<strong>de</strong>r verlängern.<br />

FSJ für Auslän<strong>de</strong>r<br />

Grundsätzlich können auch Menschen aus <strong>de</strong>m Ausland in<br />

Deutschland ein FSJ absolvieren. Die Voraussetzungen h<br />

gen h<br />

gen h<br />

gen h<br />

gen hierfür sind<br />

unterschiedlich und abhängig vom jeweiligen Herkunftsland. Generell<br />

gilt: FSJ-Bewerber aus <strong>de</strong>m Ausland sollten min<strong>de</strong>stens 18<br />

Jahre alt sein und Deutschkenntnisse min<strong>de</strong>stens auf <strong>de</strong>m Niveau<br />

B1 haben. Wer aus einem Land außerhalb <strong>de</strong>r Europäischen Union<br />

kommt, braucht außer<strong>de</strong>m ein Visum. Nähere Informationen<br />

zum FSJ in Deutschland sowie zum Bewerbungsprozess kann man<br />

in einfacher Sprache auch auf <strong>de</strong>r Homepage <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sarbeitskreises<br />

FSJ nachlesen.<br />

» www.pro-fsj.<strong>de</strong><br />

Beim FSJ übernehmen junge<br />

Leute früh Verantwortung<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 89 25<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 89 25<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 89<br />

Foto: <strong>de</strong>.fr epik.com (Frau und Ma n in Krankenhauskleidung)<br />

Freiwilliges Soziales Jahr<br />

Freiwilliges Soziales Jahr<br />

› Wandas Dienst im Krankenhaus<br />

Wanda, warum<br />

hast du dich<br />

dazu entschlossen,<br />

ein FSJ zu<br />

sen, ein FSJ zu<br />

machen?<br />

Als ich die Schule been<strong>de</strong>t ha te,<br />

wusste ich noch nicht so richtig, wie es<br />

g, wie es<br />

für mich weitergehen so l. Da hat mir<br />

gehen so l. Da hat mir<br />

eine Freundin vorgeschla<br />

geschlagen, ein Freigen,<br />

ein Freiwi<br />

liges Soziales Jahr zu machen. Von<br />

ges Soziales Jahr zu machen. Von<br />

dieser I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Berufsorientierung war<br />

g war<br />

g war<br />

g war<br />

ich begeistert. Ich fin<strong>de</strong>, das FSJ ist<br />

geistert. Ich fin<strong>de</strong>, das FSJ ist<br />

geistert. Ich fin<strong>de</strong>, das FSJ ist<br />

geistert. Ich fin<strong>de</strong>, das FSJ ist<br />

geistert. Ich fin<strong>de</strong>, das FSJ ist<br />

geistert. Ich fin<strong>de</strong>, das FSJ ist<br />

eine gute Mö<br />

gute Möglichkeit, das Arbeitsleglichkeit,<br />

das Arbeitsleben<br />

kennenzulernen und<br />

gleichzeiti<br />

gleichzeitig etwas Gug<br />

etwas Gutes<br />

für die Gese lschaft<br />

zu tun.<br />

Welche Aufgaben hast<br />

Welche Aufgaben hast<br />

Welche Aufgaben hast<br />

du im Krankenhaus?<br />

Das ist je<strong>de</strong>n Ta<br />

je<strong>de</strong>n Tag unterg<br />

unterschiedlich.<br />

Genere l habe<br />

ich sowohl medizinische<br />

als auch pfle<br />

pfle<br />

pfle<br />

pflegerische<br />

gerische<br />

gerische<br />

gerische<br />

gerische<br />

gerische<br />

Aufgaben. Zum Beis<br />

Aufgaben. Zum Beis<br />

Aufgaben. Zum Beispiel<br />

piel<br />

messe ich bei <strong>de</strong>n Patienten<br />

<strong>de</strong>n Blutdruck und<br />

<strong>de</strong>n Puls, wechsele Ver<strong>de</strong>n<br />

Puls, wechsele Verbän<strong>de</strong><br />

und säubere Wun<strong>de</strong>n.<br />

Den Patienten helfe<br />

ich auch beim Waschen<br />

und Anziehen. Grundsätzlich<br />

unterstütze ich das Personal <strong>de</strong>r<br />

Station bei a len Aufgaben, die erledi<br />

Station bei a len Aufgaben, die erledi<br />

Station bei a len Aufgaben, die erledi<br />

Station bei a len Aufgaben, die erledi<br />

Station bei a len Auf<br />

Station bei a len Aufgaben, die erledi<br />

Station bei a len Aufgaben, die erledi<br />

gaben, die erledigt<br />

gt<br />

wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Was macht dir bei <strong>de</strong>iner Arbeit beson<strong>de</strong>rs<br />

viel Spaß?<br />

paß?<br />

Am besten gefä lt mir <strong>de</strong>r direkte Patigefä<br />

lt mir <strong>de</strong>r direkte Patientenkontakt.<br />

Ich kann mir viel Zeit für<br />

die Patienten auf unserer Station nehmen.<br />

Ich mag es, bei ihnen am Be t zu<br />

g es, bei ihnen am Be t zu<br />

sitzen und mich einfach ein bisschen<br />

mit ihnen zu unterhalten. Denn neben<br />

<strong>de</strong>r medizinischen Behandlung ist es<br />

g ist es<br />

g ist es<br />

g ist es<br />

auch wichtig, zw<br />

g, zwischenmenschlich auf<br />

die Patienten einzugehen. Die Krangehen.<br />

Die Krangehen.<br />

Die Krankenschwestern<br />

und Pfleger haben nicht<br />

ger haben nicht<br />

immer die Möglichkeit, sich so intenglichkeit,<br />

sich so intensiv<br />

mit <strong>de</strong>n Patienten zu beschäftigen –<br />

gen –<br />

ich schon.<br />

Gibt es auch etwas, das dir schwer-<br />

Gibt es auch etwas, das dir schwerfä<br />

lt?<br />

Obwohl ich jetzt schon eini<br />

jetzt schon einige<br />

ge Monate<br />

im Krankenhaus arbeite, fä lt mir <strong>de</strong>r<br />

Schichtdienst noch schwer. Der Frühdienst<br />

beginnt schon um 6.15 Uhr,<br />

ginnt schon um 6.15 Uhr,<br />

ich muss also sehr früh<br />

aufstehen. Auch <strong>de</strong>r<br />

Dienst am Wochenen<strong>de</strong><br />

ist noch ungewohnt<br />

gewohnt<br />

gewohnt<br />

gewohnt<br />

gewohnt<br />

gewohnt<br />

für mich. Natürlich beschäftigen<br />

mich auch<br />

gen mich auch<br />

die Schicksale <strong>de</strong>r Patienten.<br />

Viele von ihnen<br />

haben schwere<br />

Krankheiten, zum Beispiel<br />

Krebs. Am Anfan<br />

piel Krebs. Am Anfang<br />

habe ich viel über diese<br />

Patienten nachgedacht –<br />

gedacht –<br />

auch nach Feierabend.<br />

Mit <strong>de</strong>r Zeit habe ich<br />

aber gelernt, mich zumingelernt,<br />

mich zumin<strong>de</strong>st<br />

im Privatleben davon<br />

zu distanzieren.<br />

Jugendliche in Deutschland können schon früh Verantwortun<br />

gendliche in Deutschland können schon früh Verantwortun<br />

gendliche in Deutschland können schon früh Verantwortung übernehmen und nach <strong>de</strong>r Schule ein<br />

g übernehmen und nach <strong>de</strong>r Schule ein<br />

g übernehmen und nach <strong>de</strong>r Schule ein<br />

g übernehmen und nach <strong>de</strong>r Schule ein<br />

sogenanntes Freiwilli<br />

genanntes Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren. Beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Gesundheitsbereich ist für die<br />

ges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren. Beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Gesundheitsbereich ist für die<br />

„jun<br />

„jun<br />

„jungen Helfer“ eine<br />

gen Helfer“ eine große Herausfor<strong>de</strong>run<br />

große Herausfor<strong>de</strong>run<br />

große Herausfor<strong>de</strong>run<br />

große Herausfor<strong>de</strong>rung. Auch Wanda Wol f aus Hambur<br />

g. Auch Wanda Wol f aus Hambur<br />

g. Auch Wanda Wol f aus Hambur<br />

g. Auch Wanda Wol f aus Hamburg en<br />

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g enga<br />

ga<br />

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gagiert<br />

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sich für an<strong>de</strong>re Menschen. Seit Anfang Se<br />

g September 2020 arbeitet sie im Rahmen ihres<br />

ptember 2020 arbeitet sie im Rahmen ihres<br />

FSJ am Universitätsklinikum Hamburg-E<br />

g-Eppendorf. Im Interview mit <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> erzählt<br />

ppendorf. Im Interview mit <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> erzählt<br />

ppendorf. Im Interview mit <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> erzählt<br />

die 18-Jährige von ihrem Dienst als Freiwilli<br />

ge von ihrem Dienst als Freiwillige.<br />

ge.<br />

Ein Freiwilliges Soziales Jahr<br />

ka n man in vielen sozialen<br />

Einrichtungen machen,<br />

zum Beispiel im Altenheim<br />

o<strong>de</strong>r im Krankenhaus<br />

Wanda Wol f<br />

24 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 89<br />

*<br />

*<br />

Gesundheit<br />

Fotos: privat (Wanda Wol f), <strong>de</strong>.fr epik.com (Illustration, Krankenschwester)<br />

Foto: Weiße Rose Stiftung e. V. (Sophie Scho l, Hans Scho l und Christoph Probst im Jahr 1942)<br />

Mutige<br />

Wi<strong>de</strong>rstandskämpferin<br />

› Sophie Scholl und die „Weiße Rose“<br />

W as wir sagten und schrieben,<br />

<strong>de</strong>nken ja so viele. Nur wagen<br />

sie nicht, es auszusprechen.“ Mit diesen<br />

Worten ste lte sich die junge Sophie<br />

Scholl am 22. Februar 1943 in<br />

einem Gerichtssaal in München <strong>de</strong>m<br />

Vorwurf <strong>de</strong>s Hochve rats entgegen. Die<br />

Stu<strong>de</strong>ntin ha te mit an<strong>de</strong>ren Mitglie<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>r Gruppe Weiße Rose Flugblätter<br />

verteilt, die zum Sturz <strong>de</strong>s nationalsozialistischen<br />

Regimes aufriefen. Dafür<br />

wur<strong>de</strong>n sie, ihr älterer Bru<strong>de</strong>r Hans und<br />

an<strong>de</strong>re Wi<strong>de</strong>rstandskämpfer von <strong>de</strong>n<br />

Nationalsozialisten vor Gericht gestellt<br />

und anschließend hingerichtet. Heute<br />

wer<strong>de</strong>n Sophie Scholl und die Weiße<br />

Rose für ihren mutigen Einsatz für die<br />

Freiheit verehrt.<br />

Herkunft und Jugend<br />

Sophia Magdalena „Sophie“ Scho l<br />

wur<strong>de</strong> am 9. Mai 1921 in <strong>de</strong>r kleinen<br />

Stadt Forchtenberg im heutigen Bun<strong>de</strong>sland<br />

Ba<strong>de</strong>n-Wür tember geboren.<br />

Gemeinsam mit vier Geschwistern<br />

wuchs sie in einer bürgerlichen Familie<br />

auf, zunächst in Forchtenberg, dann in<br />

Ludwigsburg und später in Ulm. Bei <strong>de</strong>r<br />

Erziehung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r spielten humanistische<br />

und christliche Werte eine wichtige<br />

Ro le und prägten die Weltsicht <strong>de</strong>r<br />

jungen Sophie.<br />

Sophie und die Nationalsozialisten<br />

Trotz<strong>de</strong>m war Sophie – genauso wie<br />

ihre Geschwister – zunächst fasziniert<br />

von <strong>de</strong>n Nationalsozialisten, als diese<br />

Anfang 1933 an die Macht kamen.<br />

Gegen <strong>de</strong>n Wi len ihrer Eltern trat sie<br />

1934 freiwi lig <strong>de</strong>m Bund Deutscher<br />

Mä<strong>de</strong>l (BDM) bei, einer nationalsozialistischen<br />

Jugendorganisation für Mädchen.<br />

Dort war sie sehr engagiert und<br />

wur<strong>de</strong> sogar Gruppenleiterin. Mit <strong>de</strong>n<br />

Jahren ent<strong>de</strong>ckte Sophie jedoch immer<br />

mehr Wi<strong>de</strong>rsprüche zwischen <strong>de</strong>m diktatorischen<br />

System <strong>de</strong>r Nationalsozialisten<br />

und ihrem eigenen liberalen Denken<br />

– und entwickelte so eine ablehnen<strong>de</strong><br />

Haltun gegenüber <strong>de</strong>m Regime<br />

unter Adolf Hitler (1889 – 1945).<br />

Sophie und die Weiße Rose<br />

Im Mai 1942, mi ten im Zweiten Weltkrieg<br />

(1939 – 1945), begann Sophie<br />

in München ein Studium <strong>de</strong>r Biologie<br />

und Philosophie. Ihr knapp drei Jahre<br />

älterer Bru<strong>de</strong>r Hans studierte dort bereits<br />

Medizin. Auch er war inzwischen<br />

ein Gegner <strong>de</strong>s Regimes und ha te mit<br />

einigen Freun<strong>de</strong>n eine stu<strong>de</strong>ntische<br />

Wi<strong>de</strong>rstandsgruppe gegen die Nationalsozialisten<br />

gegrün<strong>de</strong>t – die Weiße<br />

Rose. Die Gruppe agierte im Geheimen<br />

und verfasste mehrere Flugblä ter, die<br />

zum Wi<strong>de</strong>rstand gegen die Hitler-Diktatur<br />

aufriefen. Diese Flugblä ter wur<strong>de</strong>n<br />

heimlich in verschie<strong>de</strong>nen <strong>de</strong>utschen<br />

und österreichischen Städten verteilt<br />

und anonym an Autoren, Professoren<br />

und an<strong>de</strong>re Inte lektue le verschickt.<br />

Obwohl Hans Scho l zunächst dagegen<br />

war, schlos sich auch seine Schwester<br />

Sophie <strong>de</strong>r Weißen Rose an. Mit ihrem<br />

Protest riskierten die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Gruppe viel, <strong>de</strong>nn wer sich gegen die<br />

Nationalsozialisten ste lte, wur<strong>de</strong> verhaftet<br />

o<strong>de</strong>r sogar getötet.<br />

Sophie Scho l war eine <strong>de</strong>utsche Stu<strong>de</strong>ntin, die als Teil <strong>de</strong>r Gruppe „Weiße Rose“ Wi<strong>de</strong>rstand gegen die<br />

Nationalsozialisten leistete. Ihren Mut bezahlte sie mit ihrem Leben. Dieses Jahr wäre Sophie Scholl<br />

100 Jahre alt gewor<strong>de</strong>n. Bis heute gilt sie als wichtige Symbolfigur im Kampf gegen <strong>de</strong>n<br />

Nationalsozialismus.<br />

Wi<strong>de</strong>rstandskämpfer gegen die<br />

Nationalsozialisten: Hans Scholl, Sophie Scholl<br />

und Christoph Probst (v. l. n. r.) im Jahr 1942<br />

22 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 89<br />

* * Geschichte<br />

Verhaftung und Hinrichtung<br />

Zwar war die Weiße Rose sehr vorsichtig,<br />

sodass <strong>de</strong>r Gruppe eine Zeit lang<br />

niemand auf die Spur kam; als Sophie<br />

und ihr Bru<strong>de</strong>r Hans jedoch am<br />

18. Februar 1943 die Flugblä ter in <strong>de</strong>r<br />

Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

verteilten, wur<strong>de</strong>n sie vom Hausmeister<br />

ent<strong>de</strong>ckt<br />

und von <strong>de</strong>r Geheimen<br />

Staatspolizei<br />

(Gestapo)<br />

<strong>de</strong>r Nationalsozialisten<br />

festgenommen.<br />

Auch<br />

ihr Studienko lege<br />

Christoph Probst<br />

wur<strong>de</strong> verhaftet.<br />

Nur wenige Tage<br />

später, nach intensiven Verhören, wur<strong>de</strong>n<br />

die drei Wi<strong>de</strong>rstandskämpfer vor<br />

Gericht geste lt und zum To<strong>de</strong> verurteilt.<br />

Noch am selben Tag, am 22. Februar<br />

1943, wur<strong>de</strong>n sie hingerichtet.<br />

Sophie Scholl wur<strong>de</strong> nur 21 Jahre alt.<br />

Später wur<strong>de</strong>n noch weitere Mitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Weißen Rose verhaftet und umgebracht,<br />

darunter Alexan<strong>de</strong>r Schmore l<br />

(1917 – 1943) und <strong>de</strong>r Universitätsprofessor<br />

Kurt Huber (1893 – 1943).<br />

Erinnerung und Ehrung<br />

Obwohl die Weiße Rose letztlich zerschlagen<br />

wur<strong>de</strong>, haben Sophie Scho l<br />

und ihre Freun<strong>de</strong> einen wichtigen Beitrag<br />

im Wi<strong>de</strong>rstand gegen die Nationalsozialisten<br />

geleistet. Bis heute wer<strong>de</strong>n<br />

sie für ihren Mut und ihre Zivilcourage<br />

bewun<strong>de</strong>rt und verehrt. Sehr<br />

viele Straßen, Plätze und Schulen in<br />

Deutschland sind nach Sophie und<br />

Hans Scholl benannt. Sie gelten als<br />

moralische Vorbil<strong>de</strong>r und zeigen, dass<br />

damals nicht a le Deutschen blin<strong>de</strong> Anhänger<br />

<strong>de</strong>r Hitler-Diktatur waren.<br />

Max Firgau<br />

Wi<strong>de</strong>rstand gegen <strong>de</strong>n<br />

Nationalsozialismus<br />

Neben <strong>de</strong>r Weißen Rose gab es im<br />

nationalsozialistischen Deutschland<br />

auch an<strong>de</strong>re Personen und Gruppen,<br />

die gegen die Hitler-Diktatur<br />

Wi<strong>de</strong>rstand leisteten. Beson<strong>de</strong>rs<br />

be<strong>de</strong>utsam waren hier <strong>de</strong>r bürgerliche<br />

„Kreisauer Kreis“ sowie das<br />

Netzwerk <strong>de</strong>r sogenannten Roten<br />

Kape le. Vor a lem in <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Demokratischen Republik<br />

(DDR) wur<strong>de</strong>n die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Roten Kape le später verehrt. Wi<strong>de</strong>rstand<br />

gab es auch innerhalb<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Armee: Am 20.<br />

Juli 1944 versuchten <strong>de</strong>r Offi -<br />

zier Claus Schenk Graf von Stauffenberg<br />

(1<strong>90</strong>7 – 1944) und einige<br />

Mitstreiter Adolf Hitler durch<br />

ein A tentat zu töten, was nur<br />

knapp misslang. Heute gilt Stauffenberg<br />

als Symbolfi gur <strong>de</strong>s militärischen<br />

Wi<strong>de</strong>rstands gegen <strong>de</strong>n<br />

Nationalsozialismus.<br />

Filme über Sophie Scholl<br />

Die Lebensgeschichte Sophie Scholls wur<strong>de</strong> oft in<br />

Büchern beschrieben und auch in vielen Filmen<br />

und Theaterstücken dargestellt. Beson<strong>de</strong>rs bekannt<br />

ist <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Film „Sophie Scholl – Die letzten<br />

Tage“ aus <strong>de</strong>m Jahr 2005, <strong>de</strong>r sogar für einen Oscar<br />

nominiert war. 2013 erschien die fi lmische Dokumentation<br />

„Sophie Scho l – Die Seele <strong>de</strong>s Wi<strong>de</strong>rstands“,<br />

die man sich kostenlos im Internet<br />

ansehen kann.<br />

ablehnen<strong>de</strong> Haltung, die Abneigung, Antipathie, Gegenposition<br />

agieren han<strong>de</strong>ln, tätig sein<br />

Anhänger, -, <strong>de</strong>r hier: Sympathisant, Fan, Freund<br />

Attentat, -e, das Mordversuch, Angri f<br />

auf die Spur kommen herausfin<strong>de</strong>n, ent<strong>de</strong>cken<br />

aufrufen auffor<strong>de</strong>rn, bi ten, a pellieren<br />

Beitrag leisten, einen sich beteiligen, mitmachen<br />

beitreten, etw. (Dat.) hier: bei einer Organisation mitmachen<br />

Einsatz, -“-e, <strong>de</strong>r hier: Engagement, aktives Han<strong>de</strong>ln, Bemühen<br />

engagiert aktiv, tätig<br />

entgegenste len, sich, jmdm./etw. (Dat.) hier: wi<strong>de</strong>rsprechen, erwi<strong>de</strong>rn, dagegensprechen<br />

fasziniert sein, von jmdm./etw. (Dat.) begeistert/sehr erfreut sein<br />

Flugbla t, -“-er, das ein Stück Papier mit Informationen, Flyer<br />

hinrichten töten, mit <strong>de</strong>m Tod bestrafen<br />

Hochve rat, <strong>de</strong>r Verbrechen/krimine ler Akt gegen <strong>de</strong>n St at<br />

im Geheimen unbemerkt, unerkannt, anonym<br />

misslingen schiefgehen, nicht funktionieren<br />

prägen beeinflu sen, wirken auf etw.<br />

verehren achten, wertschätzen, respektieren<br />

verurteilen bestrafen, eine Strafe auferlegen<br />

wagen riskieren, <strong>de</strong>n Mut haben, sich trauen<br />

Wi<strong>de</strong>rspruch, -“-e, <strong>de</strong>r hier: Gegensatz, Diskrepanz, Inkonsequenz<br />

Wi<strong>de</strong>rstand leisten gegen etw. kämpfen, sich auflehnen, rebe lieren<br />

Zivilcourage, die Mut, sich für humane und <strong>de</strong>mokratische Werte zu engagieren/einzusetzen<br />

Foto: X Verleih AG (Julia Jentsch als Sophie Scho l und Fabian Hinrichs als Hans Scholl in <strong>de</strong>m Film „Sophie Scho l – Die letzten Tage“ aus <strong>de</strong>m Jahr 2 05)<br />

Diese Szene aus <strong>de</strong>m Film „Sophie<br />

Scholl – Die letzten Tage“ (2005)<br />

zeigt, wie Sophie Scholl und ihr Bru<strong>de</strong>r<br />

Hans im Jahr 1943 Flugblä ter in <strong>de</strong>r<br />

Münchener Universität verteilten<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 89 23<br />

Verhaftung und Hinrichtun<br />

g und Hinrichtung<br />

Zwar war die Weiße Rose sehr vorsichsodass<br />

<strong>de</strong>r Gruppe eine Zeit lan<br />

ppe eine Zeit lan<br />

ppe eine Zeit lang<br />

niemand auf die Spur kam; als Sopur<br />

kam; als Sopur<br />

kam; als Sopur<br />

kam; als Sopur<br />

kam; als Sophie<br />

und ihr Bru<strong>de</strong>r Hans<br />

phie und ihr Bru<strong>de</strong>r Hans jedoch am<br />

jedoch am<br />

18. Februar 1943 die Flugblä ter in <strong>de</strong>r<br />

gblä ter in <strong>de</strong>r<br />

Ludwig-Maximilians-Universität Müng-Maximilians-Universität<br />

München<br />

verteilten, wur<strong>de</strong>n sie vom Hausmeister<br />

ent<strong>de</strong>ckt<br />

und von <strong>de</strong>r Geheimen<br />

Staatspolizei<br />

(Gestapolizei<br />

(Gestapo)<br />

<strong>de</strong>r Nationalpo)<br />

<strong>de</strong>r Nationalsozialisten<br />

festgenommen.<br />

Auch<br />

genommen. Auch<br />

ihr Studienko lege<br />

ge<br />

Christoph Probst<br />

ph Probst<br />

wur<strong>de</strong> verhaftet.<br />

Nur wenige Ta<br />

ge Tage<br />

ge<br />

später, nach intensiven Verhören, wurpäter,<br />

nach intensiven Verhören, wur<strong>de</strong>n<br />

die drei Wi<strong>de</strong>rstandskämpfer vor<br />

pfer vor<br />

Gericht geste lt und zum To<strong>de</strong> verurgeste<br />

lt und zum To<strong>de</strong> verurgeste<br />

lt und zum To<strong>de</strong> verurgeste<br />

lt und zum To<strong>de</strong> verurteilt.<br />

Noch am selben Tag,<br />

g, am 22. Februar<br />

1943, wur<strong>de</strong>n sie hingerichtet.<br />

gerichtet.<br />

Sophie Scholl wur<strong>de</strong> nur 21 Jahre alt.<br />

phie Scholl wur<strong>de</strong> nur 21 Jahre alt.<br />

Später wur<strong>de</strong>n noch weitere Mit<br />

päter wur<strong>de</strong>n noch weitere Mitglie<strong>de</strong>r<br />

glie<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Weißen Rose verhaftet und umgegebracht,<br />

darunter Alexan<strong>de</strong>r Schmore l<br />

(1917 – 1943) und <strong>de</strong>r Universitätsprofessor<br />

Kurt Huber (1893 – 1943).<br />

professor Kurt Huber (1893 – 1943).<br />

Erinnerung und Ehrung<br />

Obwohl die Weiße Rose letztlich zerschlagen<br />

wur<strong>de</strong>, haben So<br />

gen wur<strong>de</strong>, haben Sophie Scho l<br />

phie Scho l<br />

und ihre Freun<strong>de</strong> einen wichtigen Bei<br />

gen Bei<br />

gen Bei<br />

gen Beitrag<br />

im Wi<strong>de</strong>rstand<br />

g im Wi<strong>de</strong>rstand ge<br />

gegen die Natiogen<br />

die Nationalsozialisten<br />

ge<br />

ge<br />

ge<br />

geleistet. Bis heute wer<strong>de</strong>n<br />

sie für ihren Mut und ihre Zivilcourage<br />

bewun<strong>de</strong>rt und verehrt. Sehr<br />

ge bewun<strong>de</strong>rt und verehrt. Sehr<br />

ge bewun<strong>de</strong>rt und verehrt. Sehr<br />

ge bewun<strong>de</strong>rt und verehrt. Sehr<br />

viele Straßen, Plätze und Schulen in<br />

Deutschland sind nach Sophie und<br />

phie und<br />

Hans Scho l benannt. Sie gelten als<br />

gelten als<br />

moralische Vorbil<strong>de</strong>r und zeigen, dass<br />

gen, dass<br />

damals nicht a le Deutschen blin<strong>de</strong> Anhänger<br />

<strong>de</strong>r Hitler-Diktatur waren.<br />

ger <strong>de</strong>r Hitler-Diktatur waren.<br />

ger <strong>de</strong>r Hitler-Diktatur waren.<br />

Max Firgau<br />

Firgau<br />

Firgau<br />

Wi<strong>de</strong>rstand gegen <strong>de</strong>n<br />

Nationalsozialismus<br />

Neben <strong>de</strong>r Weißen Rose gab es im<br />

nationalsozialistischen Deutschland<br />

auch an<strong>de</strong>re Personen und Gruppen,<br />

die gegen die Hitler-Diktatur<br />

Wi<strong>de</strong>rstand leisteten. Beson<strong>de</strong>rs<br />

be<strong>de</strong>utsam waren hier <strong>de</strong>r bürgerliche<br />

„Kreisauer Kreis“ sowie das<br />

Netzwerk <strong>de</strong>r sogenannten Roten<br />

Kape le. Vor a lem in <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Demokratischen Republik<br />

(DDR) wur<strong>de</strong>n die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Roten Kape le später verehrt. Wi<strong>de</strong>rstand<br />

gab es auch innerhalb<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Armee: Am 20.<br />

Juli 1944 versuchten <strong>de</strong>r Offi -<br />

zier Claus Schenk Graf von Stauffenberg<br />

(1<strong>90</strong>7 – 1944) und einige<br />

Mitstreiter Adolf Hitler durch<br />

ein A tentat zu töten, was nur<br />

ein A tentat zu töten, was nur<br />

knapp misslan<br />

knapp misslang. H<br />

g. Heute gilt Stauffenberg<br />

als Symbolfi gur <strong>de</strong>s militärischen<br />

Wi<strong>de</strong>rstands gegen <strong>de</strong>n<br />

Nationalsozialismus.<br />

Filme über Sophie Scholl<br />

Die Lebensgeschichte Sophie Scholls wur<strong>de</strong> oft in<br />

Büchern beschrieben und auch in vielen Filmen<br />

und Theaterstücken dargeste lt. Beson<strong>de</strong>rs bekannt<br />

ist <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Film „Sophie Scho l – Die letzten<br />

Tage“ aus <strong>de</strong>m Jahr 2005, <strong>de</strong>r sogar für einen Oscar<br />

nominiert war. 2013 erschien die fi lmische Dokumentation<br />

„Sophie Scholl – Die Seele <strong>de</strong>s Wi<strong>de</strong>rstands“,<br />

die man sich kostenlos im Internet<br />

ansehen kann.<br />

ablehnen<strong>de</strong> Haltung, die Abneigung, Antipathie, Gegenposition<br />

agieren han<strong>de</strong>ln, tätig sein<br />

Anhänger, -, <strong>de</strong>r hier: Sympathisant, Fan, Freund<br />

A t<br />

A t<br />

A entat, -e, das Mordversuch, Angri f<br />

auf die Spur kommen herausfin<strong>de</strong>n, ent<strong>de</strong>cken<br />

herausfin<strong>de</strong>n, ent<strong>de</strong>cken<br />

herausfi<br />

aufrufen auffor<strong>de</strong>rn, bi ten, a pe lieren<br />

Beitrag leisten, einen sich beteiligen, mitmachen<br />

beitreten, etw. (Dat.) hier: bei einer Organisation mitmachen<br />

Einsatz, -“-e, <strong>de</strong>r hier: Engagement, aktives Han<strong>de</strong>ln, Bemühen<br />

engagiert aktiv, tätig<br />

entgegenste len, sich, jmdm./etw. (Dat.) hier: wi<strong>de</strong>rsprechen, erwi<strong>de</strong>rn, dagegensprechen<br />

fasziniert sein, von jmdm./etw. (Dat.) begeistert/sehr erfreut sein<br />

Flugblatt, -“-er, das ein Stück Papier mit Informationen, Flyer<br />

hinrichten töten, mit <strong>de</strong>m Tod bestrafen<br />

Hochve rat, <strong>de</strong>r Ve<br />

Ve<br />

V rbrechen/krimine ler Akt gegen <strong>de</strong>n St at<br />

im Geheimen unbemerkt, unerka nt,<br />

unerka nt,<br />

unerka nt anonym<br />

mi slingen schiefgehen, nicht funktionieren<br />

prägen beeinflu sen, w<br />

beeinflu sen, w<br />

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u sen, w auf etw.<br />

verehren achten, wertschätzen, respektieren<br />

verurteilen bestra<br />

bestra<br />

best fen, eine Strafe auferlegen<br />

egen<br />

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wagen riskieren, <strong>de</strong>n Mut haben, sich trauen<br />

Wi<strong>de</strong>rspruch, -“-e, <strong>de</strong>r hier: Gegensatz,<br />

atz,<br />

atz Diskrepanz, Inkonsequenz<br />

Wi<strong>de</strong>rstand leisten gegen etw. kämpfen, sich auflehnen, rebellieren<br />

gegen etw. kämpfen, sich auflehnen, rebellieren<br />

gegen etw. kämpfen, sich aufl<br />

Zivilcourage, die Mut, sich für humane und <strong>de</strong>mokratische Werte zu engagieren/einzusetzen<br />

Diese Szene aus <strong>de</strong>m Film „Sophie<br />

Scholl – Die letzten Tage“ (2005)<br />

zeigt, wie Sophie Scholl und ihr Bru<strong>de</strong>r<br />

Hans im Jahr 1943 Flugblä ter in <strong>de</strong>r<br />

Münchener Universität verteilten<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 89 23<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 89 23<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 89<br />

Verhaftun<br />

Zwar war die Weiße Rose sehr vorsichtig,<br />

g, sodass <strong>de</strong>r Gru<br />

niemand auf die S<br />

Foto: X Verleih AG (Julia Jentsch als Sophie Scho l und Fabian Hinrichs als Hans Scholl in <strong>de</strong>m Film „Sophie Scho l – Die letzten Tage“ aus <strong>de</strong>m Jahr 2 05)<br />

Mutige<br />

Mutige<br />

Wi<strong>de</strong>rstandskämpferin<br />

Wi<strong>de</strong>rstandskämpferin<br />

› Sophie Scholl und die „Weiße Rose“<br />

W as wir sagten und schrieben,<br />

gten und schrieben,<br />

<strong>de</strong>nken ja so viele. Nur wa<br />

ja so viele. Nur wa<br />

ja so viele. Nur wa<br />

ja so viele. Nur wagen<br />

gen<br />

gen<br />

sie nicht, es auszusprechen.“ Mit dieprechen.“<br />

Mit diesen<br />

Worten stellte sich die ju<br />

junge Soge<br />

Sophie<br />

Scholl am 22.<br />

phie Scholl am 22. Februar 1943 in<br />

einem Gerichtssaal in München <strong>de</strong>m<br />

Vorwurf <strong>de</strong>s Hochve rats entge<br />

ge<br />

gegen. Die<br />

gen. Die<br />

gen. Die<br />

gen. Die<br />

Stu<strong>de</strong>ntin ha te mit an<strong>de</strong>ren Mitglieglie<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>r Gruppe Weiße Rose Flu<br />

ppe Weiße Rose Flu<br />

ppe Weiße Rose Flu<br />

ppe Weiße Rose Flu<br />

ppe Weiße Rose Flugblätgblätgblätgblätter<br />

verteilt, die zum Sturz <strong>de</strong>s nati<br />

ter verteilt, die zum Sturz <strong>de</strong>s nationalsozialistischen<br />

Regimes aufriefen. Dafür<br />

gimes aufriefen. Dafür<br />

gimes aufriefen. Dafür<br />

gimes aufriefen. Dafür<br />

wur<strong>de</strong>n sie, ihr älterer Bru<strong>de</strong>r Hans und<br />

an<strong>de</strong>re Wi<strong>de</strong>rstandskämpfer von <strong>de</strong>n<br />

pfer von <strong>de</strong>n<br />

Nationalsozialisten vor Gericht gestellt<br />

gestellt<br />

und anschließend hingerichtet.<br />

gerichtet.<br />

gerichtet.<br />

gerichtet. Heute<br />

wer<strong>de</strong>n Sophie Scholl und die Weiße<br />

phie Scholl und die Weiße<br />

Rose für ihren mutigen Einsatz für die<br />

gen Einsatz für die<br />

gen Einsatz für die<br />

Freiheit verehrt.<br />

Herkunft und Jugend<br />

Sophia Ma<br />

phia Magdalena „So<br />

gdalena „Sophie“ Scho l<br />

phie“ Scho l<br />

wur<strong>de</strong> am 9. Mai 1921 in <strong>de</strong>r kleinen<br />

Stadt Forchtenberg im heuti<br />

g im heutigen Bungen<br />

Bun<strong>de</strong>sland<br />

Ba<strong>de</strong>n-Wür tember gebogeboren.<br />

Gemeinsam mit vier Geschwistern<br />

wuch sie in einer bürgerlichen Familie<br />

gerlichen Familie<br />

auf, zunächst in Forchtenberg, dann in<br />

g, dann in<br />

Ludwigsbur<br />

gsburg und s<br />

g und später in Ulm. Bei <strong>de</strong>r<br />

päter in Ulm. Bei <strong>de</strong>r<br />

Erziehung <strong>de</strong>r Ki<br />

<strong>de</strong>r Ki<br />

<strong>de</strong>r n<strong>de</strong>r spielten humanispielten<br />

humanistische<br />

und christliche Werte eine wichtige<br />

Ro le und<br />

ge Ro le und prä<br />

prä<br />

prä<br />

prägten die Weltsicht <strong>de</strong>r<br />

gten die Weltsicht <strong>de</strong>r<br />

gten die Weltsicht <strong>de</strong>r<br />

gten die Weltsicht <strong>de</strong>r<br />

jun<br />

jungen So<br />

gen Sophie.<br />

phie.<br />

Sophie und die Nationalsozialisten<br />

Trotz<strong>de</strong>m war Sophie –<br />

phie – genauso wie<br />

genauso wie<br />

ihre Geschwister – zunächst fasziniert<br />

von <strong>de</strong>n Nationalsozialisten, als diese<br />

Anfang 1933 an die Macht kamen.<br />

g 1933 an die Macht kamen.<br />

Gegen <strong>de</strong>n Wi len ihrer Eltern trat sie<br />

gen <strong>de</strong>n Wi len ihrer Eltern trat sie<br />

gen <strong>de</strong>n Wi len ihrer Eltern trat sie<br />

gen <strong>de</strong>n Wi len ihrer Eltern trat sie<br />

1934 freiwi lig <strong>de</strong>m Bund Deutscher<br />

Mä<strong>de</strong>l (BDM) bei, einer nationalsozia-<br />

Mä<strong>de</strong>l (BDM) bei, einer nationalsozialistischen<br />

Jugendor<br />

gendorganisation für Mädganisation<br />

für Mädchen.<br />

Dort war sie sehr enga<br />

ga<br />

ga<br />

gagiert und<br />

giert und<br />

giert und<br />

giert und<br />

wur<strong>de</strong> sogar Gru<br />

gar Gruppenleiterin. Mit <strong>de</strong>n<br />

ppenleiterin. Mit <strong>de</strong>n<br />

ppenleiterin. Mit <strong>de</strong>n<br />

Jahren ent<strong>de</strong>ckte Sophie<br />

phie jedoch immer<br />

jedoch immer<br />

mehr Wi<strong>de</strong>rsprüche zwischen <strong>de</strong>m dikprüche<br />

zwischen <strong>de</strong>m dikprüche<br />

zwischen <strong>de</strong>m dikprüche<br />

zwischen <strong>de</strong>m diktatorischen<br />

System <strong>de</strong>r Nationalsoziaystem<br />

<strong>de</strong>r Nationalsozialisten<br />

und ihrem eigenen liberalen Dengenen<br />

liberalen Denken<br />

– und entwickelte so eine ablehnen<strong>de</strong><br />

Haltun ge<br />

gegenüber <strong>de</strong>m Re<br />

genüber <strong>de</strong>m Regime<br />

gime<br />

unter Adolf Hitler (1889 – 1945).<br />

Sophie und die Weiße Rose<br />

Im Mai 1942, mi ten im Zweiten Weltkrieg<br />

(1939 – 1945), be<br />

g (1939 – 1945), begann So<br />

gann Sophie<br />

phie<br />

in München ein Studium <strong>de</strong>r Biologie<br />

gie<br />

und Philosophie. Ihr kna<br />

phie. Ihr knapp drei Jahre<br />

pp drei Jahre<br />

pp drei Jahre<br />

älterer Bru<strong>de</strong>r Hans studierte dort bereits<br />

Medizin. Auch er war inzwischen<br />

ein Gegner <strong>de</strong>s Re<br />

gner <strong>de</strong>s Regimes und<br />

gimes und ha te mit<br />

einigen Freun<strong>de</strong>n eine stu<strong>de</strong>ntische<br />

gen Freun<strong>de</strong>n eine stu<strong>de</strong>ntische<br />

Wi<strong>de</strong>rstandsgru<br />

gruppe<br />

ppe<br />

ppe ge<br />

gegen die Natiogen<br />

die Nationalsozialisten<br />

ge<br />

gegrün<strong>de</strong>t – die Weiße<br />

grün<strong>de</strong>t – die Weiße<br />

Rose. Die Gruppe a<br />

ppe a<br />

ppe a<br />

ppe a<br />

ppe agierte im Geheimen<br />

gierte im Geheimen<br />

gierte im Geheimen<br />

gierte im Geheimen<br />

gierte im Geheimen<br />

gierte im Geheimen<br />

und verfasste mehrere Flugblä ter,<br />

gblä ter, die<br />

zum Wi<strong>de</strong>rstand ge<br />

gegen die Hitler-Diktagen<br />

die Hitler-Diktatur<br />

aufriefen. Diese Flugblä ter wur<strong>de</strong>n<br />

gblä ter wur<strong>de</strong>n<br />

heimlich in verschie<strong>de</strong>nen <strong>de</strong>utschen<br />

und öste reichischen Städten verteilt<br />

und anonym an Autoren, Professoren<br />

ym an Autoren, Professoren<br />

und an<strong>de</strong>re Inte lektue le verschickt.<br />

Obwohl Hans Scholl zunächst dage<br />

gege<br />

ge<br />

war, schlos sich auch seine Schwester<br />

Sophie <strong>de</strong>r<br />

phie <strong>de</strong>r Weißen Rose an. Mit ihrem<br />

phie <strong>de</strong>r Weißen Rose an. Mit ihrem<br />

phie <strong>de</strong>r<br />

Protest riskierten die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

glie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Gruppe viel, <strong>de</strong>nn wer sich<br />

ppe viel, <strong>de</strong>nn wer sich<br />

ppe viel, <strong>de</strong>nn wer sich ge<br />

gegen die<br />

gen die<br />

Nationalsozialisten ste lte, wur<strong>de</strong> verhaftet<br />

o<strong>de</strong>r sogar<br />

gar getötet.<br />

getötet.<br />

Sophie Scho l war eine <strong>de</strong>utsche Stu<strong>de</strong>ntin, die als Teil <strong>de</strong>r Gru<br />

phie Scho l war eine <strong>de</strong>utsche Stu<strong>de</strong>ntin, die als Teil <strong>de</strong>r Gruppe „Weiße Rose“ Wi<strong>de</strong>rstand<br />

ppe „Weiße Rose“ Wi<strong>de</strong>rstand<br />

ppe „Weiße Rose“ Wi<strong>de</strong>rstand<br />

ppe „Weiße Rose“ Wi<strong>de</strong>rstand<br />

ppe „Weiße Rose“ Wi<strong>de</strong>rstand ge<br />

gegen die<br />

gen die<br />

Nationalsozialisten leistete. Ihren Mut bezahlte sie mit ihrem Leben. Dieses Jahr wäre Sophie Scholl<br />

phie Scholl<br />

100 Jahre alt gewor<strong>de</strong>n. Bis heute<br />

gewor<strong>de</strong>n. Bis heute gilt sie als wichti<br />

gilt sie als wichtige S<br />

ge Symbolfi<br />

ymbolfigur im Kam<br />

gur im Kampf<br />

pf ge<br />

gegen <strong>de</strong>n<br />

gen <strong>de</strong>n<br />

Nationalsozialismus.<br />

Wi<strong>de</strong>rstandskämpfer gegen die<br />

Nationalsozialisten: Hans Scholl, Sophie Scholl<br />

und Christoph Probst (v. l. n. r.) im Jahr 1942<br />

22 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 89<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> 89<br />

vi<br />

* * Geschichte<br />

Foto: Weiße Rose Stiftung e. V. (Sophie Scho l, Hans Scho l und Christoph Probst im Jahr 1942)<br />

ha te mit<br />

gierte im Geheimen<br />

gierte im Geheimen<br />

die<br />

gen die Hitler-Diktagblä<br />

ter wur<strong>de</strong>n<br />

heimlich in verschie<strong>de</strong>nen <strong>de</strong>utschen<br />

ym an Autoren, Professoren<br />

gen<br />

war, schlos sich auch seine Schwester<br />

Weißen Rose an. Mit ihrem<br />

gen die<br />

ozialisten ste lte, wur<strong>de</strong> ver-<br />

Deutschland aktuell • Lesetexte für Deutsch als Fremdsprache • <strong>Nr</strong>. 89 • Sommer <strong>2021</strong><br />

Land <strong>de</strong>r tausend Seen<br />

› Die Mecklenburgische Seenplatte<br />

fü D t h ls Fremdsprache • <strong>Nr</strong> 89 • So<br />

Somm<br />

m er 202<br />

021<br />

Der Kubismus<br />

› Malerei <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rne<br />

Impfen, impfen, impfen<br />

› Das Coronavirus besiegen<br />

Deutschland aktuell • Lesetexte für Deutsch als Fremdsprache • <strong>Nr</strong>. 89 • Sommer <strong>2021</strong><br />

Deutschland aktuell • Lesetexte für Deutsch als Fremdsprache • <strong>Nr</strong>. 89 • Sommer <strong>2021</strong><br />

Deutschland aktuell • Lesetexte für Deutsch als Fremdsprache • <strong>Nr</strong>. 89 • Sommer <strong>2021</strong><br />

Land <strong>de</strong>r tausend Seen<br />

› Die Mecklenburgische Seenplatte<br />

fü D t h ls Frem<br />

Frem<br />

Fr dspr<br />

dspr<br />

ds ac<br />

prac<br />

pr he<br />

ache<br />

ac • <strong>Nr</strong><br />

<strong>Nr</strong><br />

N 89<br />

89<br />

8<br />

Deutschland aktuell • Lesetexte für Deutsch als Fremdsprache • <strong>Nr</strong>. 89 • Sommer <strong>2021</strong><br />

•<br />

Deutschland aktuell • Lesetexte für Deutsch als Fremdsprache • <strong>Nr</strong>. 89 • Sommer <strong>2021</strong><br />

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Deutschland aktuell • Lesetexte für Deutsch als Fremdsprache • <strong>Nr</strong>. 89 • Sommer <strong>2021</strong><br />

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Deutschland aktuell • Lesetexte für Deutsch als Fremdsprache • <strong>Nr</strong>. 89 • Sommer <strong>2021</strong><br />

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Deutschland aktuell • Lesetexte für Deutsch als Fremdsprache • <strong>Nr</strong>. 89 • Sommer <strong>2021</strong><br />

•<br />

Deutschland aktuell • Lesetexte für Deutsch als Fremdsprache • <strong>Nr</strong>. 89 • Sommer <strong>2021</strong><br />

• So<br />

Deutschland aktuell • Lesetexte für Deutsch als Fremdsprache • <strong>Nr</strong>. 89 • Sommer <strong>2021</strong><br />

So<br />

Deutschland aktuell • Lesetexte für Deutsch als Fremdsprache • <strong>Nr</strong>. 89 • Sommer <strong>2021</strong><br />

So<br />

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Der Kubismus<br />

› Malerei <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rne<br />

› Malerei <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rne<br />

›<br />

Impfen, impfen, impfen<br />

› Das Coronavirus besiegen<br />

› Das Coronavirus besiegen<br />

›<br />

Überwachung o<strong>de</strong>r Hilfe beim Einkauf? – Personalisierte Werbung im Internet<br />

Den Artikel fin<strong>de</strong> ich sehr informativ. Um Onlinewerbung zielgerichtet schalten zu können, wird nicht nur<br />

das Surfverhalten durch Tracking-Cookies analysiert, son<strong>de</strong>rn es wer<strong>de</strong>n auch persönliche Daten gesammelt.<br />

Das fin<strong>de</strong> ich gefährlich, weil meine Daten an an<strong>de</strong>re Unternehmen weitergegeben wer<strong>de</strong>n könnten.<br />

Deshalb schalte ich in <strong>de</strong>n Einstellungen die personalisierte Werbung aus und lösche regelmäßig die Cookies<br />

<strong>de</strong>s Webbrowsers.<br />

Clarence Fong, Hongkong, China<br />

Mutige Wi<strong>de</strong>rstandskämpferin – Sophie Scholl und die „Weiße Rose“<br />

In Kasachstan sagt man: „Das Angesicht <strong>de</strong>r Hel<strong>de</strong>n sollte man kennen.“ Dieser<br />

Spruch passt gut zum Artikel über Sophie Scholl (1921 – 1943), die zusammen mit<br />

an<strong>de</strong>ren jungen Leuten gegen <strong>de</strong>n Nationalsozialismus in Deutschland kämpfte. Da<br />

das Thema Zivilcourage im Lehrplan unserer Schule steht, passen solche Artikel über<br />

Sophie Scholl o<strong>de</strong>r auch Anne Frank (1929 – 1945) sehr gut.<br />

Elena Urjumzewa, Öskemen, Kasachstan<br />

Freiwilliges Soziales Jahr – Wandas Dienst im<br />

Krankenhaus<br />

Das Interview mit Wanda Wolff über ihre Arbeit im Krankenhaus hat mir beson<strong>de</strong>rs gefallen.<br />

Erstens, weil ich nun weiß, was ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in Deutschland<br />

ist, und zweitens, weil ich selbst Ärztin wer<strong>de</strong>n möchte. Wanda berichtet von ihrem<br />

Arbeitsalltag im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Jetzt ist mir klar, was<br />

mich erwartet, wenn ich ein Praktikum in einem Krankenhaus mache. Ich spiele sogar<br />

mit <strong>de</strong>m Gedanken, ein FSJ in Deutschland zu absolvieren.<br />

Katarina Lončarević, Zagreb, Kroatien<br />

Fotos: <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong><br />

Leserbriefe<br />

Euer Feedback zum Heft ist uns wichtig. Leserbriefe schickt bitte<br />

an unseren Redakteur Wilhelm Siemers unter: info@<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong>.


*<br />

Saubere Natur und Urzeittiere<br />

› Das Altmühltal in Bayern<br />

„Alles, was wir brauchen, um gesund zu bleiben, hat uns die Natur geschenkt“, sagte einst <strong>de</strong>r Priester<br />

Sebastian Anton Kneipp (1821 – 1897). Im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt nutzte er die Heilkraft <strong>de</strong>r Natur<br />

für seine Kneipp-Medizin. Diese „heilen<strong>de</strong>“ Natur gibt es auch im bayerischen Altmühltal.<br />

Hier können Touristen schöne Landschaften, urzeitliche Fossilien sowie viele Rad- und<br />

Wan<strong>de</strong>rwege fin<strong>de</strong>n.<br />

Das Altmühltal<br />

liegt in <strong>de</strong>r südlichen<br />

Mitte Deutschlands<br />

und erstreckt sich<br />

vom bayerischen Leutershausen<br />

in <strong>de</strong>r Region<br />

Mittelfranken in<br />

<strong>de</strong>n Südwesten bis hin<br />

nach Kelheim in Nie<strong>de</strong>rbayern.<br />

Der Fluss Altmühl gab <strong>de</strong>m Tal seinen<br />

Namen. Das Wasser <strong>de</strong>s Flusses ist<br />

sauber und fließt langsam, sodass es<br />

viele Flussschwimmbä<strong>de</strong>r gibt. Der große<br />

Naturpark Altmühltal zeichnet sich<br />

durch seine wertvollen Fossilien in <strong>de</strong>n<br />

vielen Steinbrüchen aus. Die hügelige<br />

Naturlandschaft mit ruhigen Buchenwäl<strong>de</strong>rn<br />

und Wachol<strong>de</strong>rhei<strong>de</strong>n ist i<strong>de</strong>al<br />

für Radtouren, Wan<strong>de</strong>rungen und<br />

Kletterausflüge.<br />

Region<br />

Altmühltal<br />

Berlin<br />

Fossil <strong>de</strong>s Urvogels<br />

Archaeopteryx<br />

Lan<strong>de</strong>skun<strong>de</strong><br />

Beliebt bei Geotouristen<br />

Seit 1860, als die ersten Fossilien <strong>de</strong>s<br />

heute als Urvogel bekannten Archaeopteryx<br />

in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Ortes Solnhofen<br />

gefun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n, ist das Altmühltal<br />

bei Geotouristen sehr beliebt. Die Fossilien<br />

lassen sich in <strong>de</strong>n Kalkschichten<br />

<strong>de</strong>r Region fin<strong>de</strong>n. Zahlreiche Urzeittiere<br />

bewohnten vor 147 Millionen Jahren<br />

das Gebiet <strong>de</strong>s heutigen Altmühltals.<br />

Es war damals eine subtropische<br />

Wasserlandschaft. Als die Ammoniten,<br />

Dinosaurier und Flugsaurier starben,<br />

sanken ihre Körper auf <strong>de</strong>n Meeresgrund.<br />

Nach und nach versteinerten<br />

ihre Schalen und Knochen. Heute lassen<br />

sich die Lagerstätten dieser Fossilien<br />

erkun<strong>de</strong>n, zum Beispiel in <strong>de</strong>n<br />

Steinbrüchen, wo es <strong>de</strong>n bekannten<br />

Solnhofener Plattenkalkstein gibt.<br />

Fotos: H. Raab/wikimedia.org/Museum für Naturkun<strong>de</strong> Berlin (Fossil <strong>de</strong>s Urvogels Archaeopteryx), Dietmar Denger/Tourismusverband Naturpark Altmühltal e. V.<br />

(Altstadt von Monheim, Felsformation „Zwölf Apostel“), <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> (Deutschlandkarte), Clker-Free-Vector-Images/pixabay.com (Flagge Deutschlands)<br />

Die Altstadt von Monheim<br />

Monheim in Bayern liegt im westlichen<br />

Teil <strong>de</strong>s Altmühltals. Die Stadt liegt zwischen<br />

<strong>de</strong>n Regionen Schwaben, Franken<br />

und Altbayern. Beson<strong>de</strong>rs sehenswert ist<br />

die tausendjährige historische Altstadt<br />

mit <strong>de</strong>m Rathaus, <strong>de</strong>n Toren und Türmen<br />

<strong>de</strong>r Stadtmauer sowie <strong>de</strong>n Fachwerkhäusern.<br />

Das Rathaus in Monheim wur<strong>de</strong><br />

zwischen 1714 und 1720 vom jüdischen<br />

Kaufmann Abraham Elias Mo<strong>de</strong>l (gestorben<br />

1760 in Harburg) gebaut.<br />

8 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong>


Fotos: Dietmar Denger/Tourismusverband Naturpark Altmühltal e. V. (Fluss Altmühl beim Dorf Kottingwörth, Kloster Weltenburg)<br />

Zeugnisse <strong>de</strong>r Erdgeschichte und<br />

Jurahäuser<br />

Die Museen im Altmühltal leisten einen<br />

wichtigen Beitrag zur Dokumentation<br />

<strong>de</strong>r Erdgeschichte. Über <strong>90</strong>0 fossile<br />

Zeugnisse <strong>de</strong>r urzeitlichen Tier- und<br />

Pflanzenwelt sind in <strong>de</strong>n Museen zu sehen.<br />

Eine beson<strong>de</strong>rs große Sammlung<br />

von Fossilien bietet das Jura-Museum<br />

Eichstätt. Architektonisch sehenswert<br />

sind die Jurahäuser in <strong>de</strong>r Region. Bei<br />

ihrem Bau wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r regionale Kalkstein<br />

genutzt und für das Dach Kalksteinplatten.<br />

Der Kalkstein aus <strong>de</strong>m<br />

Pad<strong>de</strong>ln auf <strong>de</strong>r Altmühl: Im<br />

Altmühltal lassen sich viele<br />

Flusswan<strong>de</strong>rungen unternehmen<br />

Altmühltal ist das einzige Material, das<br />

sich für Lithografien im Steindruckverfahren<br />

eignet. Diese Technik wur<strong>de</strong><br />

1798 von Alois Senefel<strong>de</strong>r (1771 –<br />

1834) mittels Solnhofener Kalksteinplatten<br />

entwickelt.<br />

Dialekte und Menschen im<br />

Altmühltal<br />

Das Altmühltal liegt hauptsächlich in<br />

Mittelfranken und weniger in Oberund<br />

Nie<strong>de</strong>rbayern. Deshalb wer<strong>de</strong>n in<br />

<strong>de</strong>r Region die Dialekte Ostfränkisch<br />

und Nordbairisch gesprochen. So sagen<br />

die Einheimischen im Ostfränkischen<br />

zum Beispiel „Glaad“ für „Kleid“<br />

und „braat“ für „breit“ o<strong>de</strong>r im Nordbairischen<br />

„Schou“ für „Schuh“ und<br />

„grouß“ für „groß“. Der Charakter <strong>de</strong>r<br />

Menschen im Altmühltal ist durch <strong>de</strong>n<br />

Gegensatz von Stadt und Land geprägt:<br />

Während die Landbewohner als<br />

hilfsbereit und gastfreundlich gelten,<br />

wer<strong>de</strong>n die Stadtbewohner als zurückhaltend<br />

beschrieben.<br />

In <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Solnhofen befin<strong>de</strong>t<br />

sich die Felsformation „Zwölf Apostel“. Die<br />

Felsen bestehen aus Kalkstein und haben<br />

ihre beson<strong>de</strong>re Form durch Erosion vor vielen<br />

Millionen Jahren bekommen. Die Felsgruppe<br />

gehört zu <strong>de</strong>n schönsten Geotopen Bayerns<br />

Kloster Weltenburg<br />

Weltenburg ist ein Kloster <strong>de</strong>r Benediktinermönche. Es wur<strong>de</strong> um das Jahr 600<br />

gegrün<strong>de</strong>t und ist somit das älteste Kloster Bayerns. Es befin<strong>de</strong>t sich in Kelheim<br />

an <strong>de</strong>r Donau in Nie<strong>de</strong>rbayern, nicht weit entfernt von Regensburg. Zehntausen<strong>de</strong><br />

Menschen besuchen jährlich die Klosterkirche mit <strong>de</strong>m Deckenfresko<br />

<strong>de</strong>s spätbarocken Malers Cosmas Damian Asam (1686 – 1739). Wegen seiner<br />

direkten Lage an <strong>de</strong>r Donau ist <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>komplex stark von Hochwasser gefähr<strong>de</strong>t.<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong> 9


Regionale Küche<br />

Auf <strong>de</strong>r Speisekarte <strong>de</strong>s Altmühltals<br />

stehen viele regionale Spezialitäten.<br />

Vor allem Lachsforellen und Karpfen<br />

aus <strong>de</strong>n Flüssen Altmühl und Donau,<br />

frisches Obst und saftiges Gemüse,<br />

traditionell gebrautes Bier, aromatische<br />

Kräuter und süßer Honig<br />

sind Köstlichkeiten<br />

<strong>de</strong>r Region. Eine regionale<br />

Beson<strong>de</strong>rheit ist<br />

das Fleischgericht Altmühltaler<br />

Lamm, <strong>de</strong>nn<br />

auf <strong>de</strong>n Wachol<strong>de</strong>rhei<strong>de</strong>n<br />

gibt es noch viele<br />

Schäfereien. Die saubere<br />

Natur <strong>de</strong>s Altmühltals<br />

garantiert die<br />

hohe Qualität <strong>de</strong>r regionalen<br />

Produkte.<br />

Die Sage von <strong>de</strong>r<br />

Teufelsmauer<br />

Das Altmühltal war im<br />

ersten Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

nach Christus die Grenze<br />

zwischen <strong>de</strong>m Römischen<br />

Reich und Germanien.<br />

So bauten die<br />

Römer zwischen <strong>de</strong>n<br />

Flüssen Rhein und Donau<br />

<strong>de</strong>n Obergermanisch-Raetischen<br />

Limes.<br />

Über dieses Bauwerk<br />

gibt es die Sage von <strong>de</strong>r<br />

Teufelsmauer: Der Teufel<br />

soll einmal Gott gefragt<br />

haben, ob er ein Stück<br />

Land auf Er<strong>de</strong>n haben<br />

dürfe. Gott gab ihm die<br />

Erlaubnis, aber nur unter einer Bedingung:<br />

Der Teufel bekomme nur so viel<br />

Land, wie er in einer Nacht mit einer<br />

Mauer umzäunen könne. Aus Gier versuchte<br />

<strong>de</strong>r Satan ein beson<strong>de</strong>rs großes<br />

Stück Land zu ummauern, wur<strong>de</strong> aber<br />

bis zum nächsten Morgen nicht fertig.<br />

Das Römerkastell Weißenburg<br />

Wütend ließ <strong>de</strong>r Teufel die Mauer halbfertig<br />

stehen. Diese Sage ist entstan<strong>de</strong>n,<br />

weil sich die Menschen im Mittelalter<br />

die beson<strong>de</strong>re Größe <strong>de</strong>s römischen<br />

Limes nicht erklären konnten.<br />

Das Kastell Weißenburg ist ein ehemaliges römisches Militärlager am westlichen Rand <strong>de</strong>r<br />

Stadt Weißenburg in Bayern. Es befin<strong>de</strong>t sich unweit <strong>de</strong>s Obergermanisch-Raetischen Limes.<br />

Dieser war einst ein 550 Kilometer langes Stück <strong>de</strong>r Außengrenze <strong>de</strong>s Römischen Reichs zu<br />

Germanien, gelegen zwischen Rhein und Donau. Heute zählt das Kastell mit <strong>de</strong>m rekonstruierten<br />

Nordtor, <strong>de</strong>n römischen Bä<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>m Römermuseum zu <strong>de</strong>n wichtigsten Adressen<br />

<strong>de</strong>r Limesforschung in Deutschland.<br />

Fotos: Dieter Ludwig Scharnagl/pixabay.com (Altmühlschleife bei Rie<strong>de</strong>nburg), Dietmar Denger/Tourismusverband Naturpark Altmühltal e. V.<br />

(Kastell Weißenburg), ExQuisine (Fleischgericht vom Altmühltaler Lamm)<br />

Wun<strong>de</strong>rschönes Panorama: die<br />

Altmühlschleife bei Rie<strong>de</strong>nburg<br />

Die kulinarische Spezialität <strong>de</strong>r Region sind<br />

Fleischgerichte vom Altmühltaler Lamm<br />

10 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong>


Foto: Dietmar Denger/Tourismusverband Naturpark Altmühltal e. V. (Burg Prunn)<br />

Barockstadt Eichstätt<br />

Die Stadt mit ihren rund 13 000<br />

Einwohnern ist für ihre barocken<br />

Bauwerke und Plätze bekannt und<br />

wird auch Barockstadt genannt.<br />

Ein Beispiel dieser Architektur ist<br />

die Resi<strong>de</strong>nz an <strong>de</strong>r Südseite <strong>de</strong>s<br />

Eichstätter Doms. Die Kirche selbst<br />

wur<strong>de</strong> aber im Baustil <strong>de</strong>r Hochund<br />

Spätgotik gebaut. In Eichstätt<br />

befin<strong>de</strong>t sich die einzige katholische<br />

Universität im <strong>de</strong>utschen<br />

Sprachraum. In diesem Jahr war<br />

Eichstätt auch <strong>de</strong>r Startpunkt für<br />

spezielle Wasserwan<strong>de</strong>rungen, die<br />

zum 200. Geburtstag von Sebastian<br />

Anton Kneipp stattfan<strong>de</strong>n. Der<br />

Naturmediziner wusste schon damals<br />

von <strong>de</strong>r „heilen<strong>de</strong>n“ Wirkung<br />

<strong>de</strong>s Altmühltals und sagte: „Wer bemüht<br />

ist, sein eigenes Glück zu suchen,<br />

<strong>de</strong>r ist auch <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren dabei<br />

gern behilflich.“<br />

Elvira Metzler<br />

Der Altmühlsee<br />

Der Altmühlsee ist ein Stausee<br />

und gehört zur Fränkischen Seenplatte.<br />

Touristisch wird er intensiv<br />

genutzt und ist i<strong>de</strong>al zum<br />

Segeln, Surfen und Ba<strong>de</strong>n. Der<br />

See ist ökologisch wichtig wegen<br />

<strong>de</strong>r Vielzahl seltener Vogelarten,<br />

die hier leben. Die bayernweit<br />

größte Brutkolonie <strong>de</strong>r<br />

seltenen Schwarzkopfmöwe befin<strong>de</strong>t<br />

sich hier.<br />

Burg Prunn bei Rie<strong>de</strong>nburg<br />

Die Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r Burg Prunn bei Rie<strong>de</strong>nburg liegt in ihrer Lage: Sie wur<strong>de</strong><br />

vor fast 1 000 Jahren auf einem steilen Kalkfelsen aus <strong>de</strong>r Jurazeit gebaut.<br />

Von <strong>de</strong>r Burg aus, die um 1600 im Stil <strong>de</strong>r Renaissance umgebaut<br />

wur<strong>de</strong>, lässt sich das Altmühltal gut überblicken. Erfahrene Kletterer dürfen<br />

am Felsen unterhalb <strong>de</strong>r Burg sogar hochklettern.<br />

auszeichnen, sich, durch etw. (Akk.) hier: beson<strong>de</strong>rs/charakteristisch sein<br />

Beitrag leisten, einen, zu etw. (Dat.) mithelfen, unterstützen; hier: eine Rolle spielen<br />

eignen, sich, für etw. (Akk.) passen, infrage kommen<br />

Einheimische, -n, <strong>de</strong>r/die jmd., <strong>de</strong>r schon lange an einem Ort wohnt; Inlän<strong>de</strong>r<br />

entstehen hier: erzählt/geschrieben wer<strong>de</strong>n<br />

erkun<strong>de</strong>n hier: ent<strong>de</strong>cken, auffin<strong>de</strong>n, erforschen<br />

erstrecken, sich zwischen zwei Punkten liegen, sich entlangziehen<br />

Fossil, -ien, das totes Tier, das zu Stein gewor<strong>de</strong>n ist<br />

Gegensatz, -“-e, <strong>de</strong>r Differenz, Kontrast<br />

geprägt sein, durch etw. (Akk.) beeinflusst/gekennzeichnet sein<br />

Gier, die Drang, immer mehr (haben) zu wollen<br />

Heilkraft, -“-e, die gesund machen<strong>de</strong>r Effekt<br />

hügelig uneben, nicht flach, bergig<br />

im <strong>de</strong>utschen Sprachraum in Regionen, in <strong>de</strong>nen Deutsch gesprochen wird<br />

Kalkschicht, -en, die waagerecht in <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> liegen<strong>de</strong>r Stein<br />

Kletterausflug, -“-e, <strong>de</strong>r Exkursion in die Berge, um sie zu besteigen<br />

Lagerstätte, -n, die Ort, an <strong>de</strong>m man viel von etw. fin<strong>de</strong>t (z. B. Gold, Marmor)<br />

Lamm, -“-er, das junges Schaf<br />

Plattenkalkstein, -e, <strong>de</strong>r Steine, ähnlich wie Marmor<br />

Priester, -, <strong>de</strong>r ein kirchlicher Beruf; jmd., <strong>de</strong>r Christen in <strong>de</strong>r Kirche betreut; Pastor<br />

Sage, -n, die Legen<strong>de</strong>, alte Geschichte, Märchen<br />

Stausee, -n, <strong>de</strong>r künstlich angelegter See<br />

Steinbruch, -“-e, <strong>de</strong>r Ort, an <strong>de</strong>m man Steine aus <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> holt<br />

Steindruckverfahren, -, das Technik, um Steine mit Buchstaben und Bil<strong>de</strong>rn zu bedrucken<br />

umzäunen um ein Stück Land einen Zaun o<strong>de</strong>r eine Mauer bauen<br />

unter einer Bedingung mit <strong>de</strong>r Voraussetzung/For<strong>de</strong>rung<br />

urzeitlich prähistorisch<br />

versteinern zu Stein wer<strong>de</strong>n<br />

von Hochwasser gefähr<strong>de</strong>t sein Risiko, dass Wasser das Land überflutet/be<strong>de</strong>ckt<br />

Wachol<strong>de</strong>rhei<strong>de</strong>, -n, die Region, in <strong>de</strong>r Bäume wachsen, <strong>de</strong>ren Früchte als Gewürz genutzt wer<strong>de</strong>n<br />

wütend verärgert, aggressiv, böse<br />

Zeugnis, -se, das hier: Beispiel, Zeichen<br />

zurückhaltend hier: kühl, distanziert, verschlossen<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong> 11


Leben<br />

*<br />

Lieblingsjahreszeit <strong>Herbst</strong><br />

› Junge Leute und ihre <strong>Herbst</strong>aktivitäten<br />

Der <strong>Herbst</strong> ist auf <strong>de</strong>r Nordhalbkugel die Zeit <strong>de</strong>r Ernte. In dieser Zeit gibt es viele Bräuche<br />

und Traditionen, wie zum Beispiel das Erntedankfest o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Martinstag. Von <strong>de</strong>utschen<br />

Schülerinnen und Schülern wollte <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> wissen, was sie im <strong>Herbst</strong> am liebsten machen.<br />

Meine liebste Jahreszeit<br />

Der <strong>Herbst</strong> ist meine<br />

liebste Jahreszeit.<br />

Mit meiner Familie bin<br />

ich viel draußen, um Fahrrad<br />

o<strong>de</strong>r Skateboard zu fahren. Im<br />

<strong>Herbst</strong> koche und backe ich auch gern.<br />

Das ist für mich eine willkommene<br />

Pause von <strong>de</strong>r Schule, in <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs<br />

im <strong>Herbst</strong> viel zu tun ist. Am 31.<br />

Oktober schnitzen wir Halloween-Kürbisse,<br />

essen Kürbiskuchen o<strong>de</strong>r Kürbissuppe.<br />

Das schmeckt beson<strong>de</strong>rs,<br />

wenn es draußen kalt ist und stürmt.<br />

Oft nutzen wir dann <strong>de</strong>n Wind, um unseren<br />

selbst gebauten Drachen steigen<br />

zu lassen.<br />

Elisabeth Winter, 15 Jahre, Berlin<br />

<strong>Herbst</strong>zeit<br />

Der <strong>Herbst</strong> ist eine <strong>de</strong>r vier Jahreszeiten.<br />

Der meteorologische <strong>Herbst</strong> umfasst die<br />

Monate September, Oktober und November.<br />

Der astronomische <strong>Herbst</strong> beginnt<br />

in diesem Jahr am 22. September<br />

und dauert bis zum 21. Dezember. Der<br />

3. Oktober (Tag <strong>de</strong>r Deutschen Einheit)<br />

ist in Deutschland ein staatlicher Feiertag<br />

und arbeitsfrei. Im November gibt es<br />

viele Ge<strong>de</strong>nktage (siehe Seite 13).<br />

Anna Padyukova, Anouk Höfling<br />

Im Wald Tiere beobachten und Pilze<br />

sammeln<br />

In Thüringen beginnt im <strong>Herbst</strong> die<br />

Jagdsaison. Ich gehe aber nicht mit<br />

meinem Vater zur Jagd, weil mir die<br />

Tiere viel zu sehr leidtun. Nach <strong>de</strong>r<br />

Schule gehe ich mit meiner Familie<br />

oft in <strong>de</strong>n Wald. Wir beobachten Tiere<br />

und sammeln Pilze. Diese putzen<br />

wir anschließend und trocknen sie für<br />

<strong>de</strong>n Winter. Das ist viel Arbeit, aber ich<br />

freue mich schon auf das gemeinsame<br />

Aben<strong>de</strong>ssen, das im <strong>Herbst</strong> oft aus<br />

Bratkartoffeln mit Speck und gebratenen<br />

Pilzen besteht. Auch im Garten<br />

ist immer viel zu tun, wenn die Bäume<br />

ihre Blätter verlieren.<br />

Maximilian Sauer, 15 Jahre, Suhl<br />

Einen Drachen steigen zu lassen<br />

macht im <strong>Herbst</strong> viel Spaß<br />

Viel Arbeit auf <strong>de</strong>m Bauernhof<br />

Auf <strong>de</strong>m Bauernhof meiner Eltern gibt<br />

es im <strong>Herbst</strong> viel Arbeit. Mal muss ich<br />

die Kühe ins Tal treiben, weil sie im<br />

Winter nicht auf <strong>de</strong>r Alm bleiben können,<br />

mal helfe ich bei <strong>de</strong>r Weinlese,<br />

wenn die Trauben reif sind. Anschließend<br />

feiern wir in unserer Region ein<br />

Weinfest. Auch das Erntedankfest, in<br />

diesem Jahr am 3. Oktober, kann sehr<br />

lustig sein, wenn alle zufrie<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r<br />

Ernte sind. Meine kleinen Geschwister<br />

freuen sich aber eher auf <strong>de</strong>n Laternenumzug<br />

am Martinstag. Mit ihnen<br />

sammle ich oft Kastanien und baue<br />

kleine Tierchen daraus.<br />

Amelie Krüger, 17 Jahre, Passau<br />

Zimmer aufräumen und Vögel<br />

zählen<br />

Im <strong>Herbst</strong> mag ich es, mein Zimmer<br />

und meinen Klei<strong>de</strong>rschrank aufzuräumen,<br />

um Platz für die Winterkleidung<br />

zu schaffen. Meist bringe ich meine<br />

Sommerklamotten auf einen Flohmarkt<br />

und tausche sie gegen etwas Neues,<br />

weil mir Ökologie sehr wichtig ist. Deshalb<br />

nehme ich auch je<strong>de</strong>s Jahr an einer<br />

Vogelzählung teil. Dieses Jahr beobachte<br />

ich vor allem Kraniche, Stare<br />

und Graugänse.<br />

Johann Richter, 14 Jahre, Potsdam<br />

Alm, -en, die Wei<strong>de</strong>/Wiese im Gebirge für die Kühe<br />

Bauernhof, -“-e, <strong>de</strong>r Farm, landwirtschaftlicher Betrieb<br />

beobachten ansehen, betrachten<br />

Brauch, -“-e, <strong>de</strong>r Ritual, Tradition<br />

Drachen, -, <strong>de</strong>r hier: Fluggerät aus Papier, Plastik und Holz für Kin<strong>de</strong>r<br />

Ernte, -n, die Einholen von <strong>de</strong>m, was auf <strong>de</strong>n Fel<strong>de</strong>rn wächst<br />

Flohmarkt, -“-e, <strong>de</strong>r Markt, auf <strong>de</strong>m man alte Gegenstän<strong>de</strong> kaufen kann<br />

Ge<strong>de</strong>nktag, -e, <strong>de</strong>r Tag <strong>de</strong>r Erinnerung<br />

ins Tal treiben hier: von <strong>de</strong>n Bergen nach Hause bringen<br />

Jagd, -en, die das Schießen von wil<strong>de</strong>n Tieren (z. B. Hirsch, Reh, Hase)<br />

Laternenumzug, -“-e, <strong>de</strong>r Prozession mit Lampions/Lampen aus Kerzen und Papier<br />

Nordhalbkugel, die nördlicher Teil <strong>de</strong>s Globus<br />

reif geeignet für die Ernte; essbar<br />

schaffen hier: frei machen, einen Platz suchen<br />

schnitzen Holz mit einem Messer bearbeiten<br />

steigen lassen fliegen lassen<br />

Vogelzählung, -en, die Ornithologen registrieren/zählen die Vögel<br />

Weinlese, -n, die Einsammeln <strong>de</strong>r Weintrauben<br />

zufrie<strong>de</strong>n glücklich, froh<br />

Fotos: Arne<strong>90</strong>01/Dreamstime.com (Mädchen mit Drachen), stux/pixabay.com (<strong>Herbst</strong>blätter)<br />

12 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong>


Tradition<br />

Fotos: Staff Sgt. Joe W. McFad<strong>de</strong>n/United States Air Force (Soldaten und Zivilisten beim Ge<strong>de</strong>nken am Volkstrauertag 2016 auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kriegsgräberstätte Bitburg-Kolmeshöhe),<br />

macrovector/<strong>de</strong>.freepik.com (Kerze)<br />

Zeit <strong>de</strong>s<br />

Ge<strong>de</strong>nkens<br />

› Der Trauermonat<br />

November<br />

Der November in Deutschland ist<br />

nebelig. Deshalb wird er auch<br />

Nebelmonat genannt. Das Wetter<br />

passt zu <strong>de</strong>n kirchlichen und<br />

staatlichen Ge<strong>de</strong>nktagen <strong>de</strong>s<br />

Monats. Sie erinnern an Heilige,<br />

Verstorbene und Kriegsopfer. Die<br />

Geschichte dieser Ge<strong>de</strong>nk- und<br />

Feiertage erklärt <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong>.<br />

Gleich zu Beginn <strong>de</strong>s Monats,<br />

am 1. November, feiern die<br />

Katholiken bereits seit <strong>de</strong>m 9.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt Allerheiligen. Das<br />

Fest ist in katholisch geprägten<br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn, zum Beispiel in<br />

Bayern und Nordrhein-Westfalen,<br />

ein gesetzlicher Feiertag und arbeitsfrei.<br />

An diesem Tag wird allen<br />

Heiligen gedacht. Weil die katholische<br />

Kirche viele Heilige hat,<br />

wur<strong>de</strong> Allerheiligen als zentraler<br />

Ge<strong>de</strong>nktag für diese Personen<br />

geschaffen.<br />

Ge<strong>de</strong>nken am Volkstrauertag: Auf einem Soldatenfriedhof<br />

in Bitburg erinnern Amerikaner und Deutsche gemeinsam<br />

an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft<br />

Allerseelen<br />

Am 2. November wird Allerseelen<br />

gefeiert. An diesem Tag stehen<br />

alle Verstorbenen im Mittelpunkt <strong>de</strong>s<br />

Ge<strong>de</strong>nkens. Allerseelen geht auf das<br />

Jahr 998 zurück. Der Abt Odilo von<br />

Cluny (961/62 – 1049) ordnete damals<br />

in einigen französischen Klöstern<br />

das Ge<strong>de</strong>nken an die Verstorbenen<br />

am 2. November an. Papst Benedikt<br />

XV. (1854 – 1922) führte Allerseelen<br />

im Jahr 1915 dann für die gesamte<br />

katholische Kirche ein. An Allerheiligen<br />

und Allerseelen besuchen viele Menschen<br />

die Gräber ihrer Verstorbenen<br />

aus <strong>de</strong>m Familien- und Freun<strong>de</strong>skreis.<br />

Die Gräber sind mit frischen Blumen<br />

und Gestecken geschmückt. Überall<br />

brennen Grablichter. Es sind die Tage<br />

<strong>de</strong>r Stille und <strong>de</strong>r Trauer.<br />

Volkstrauertag<br />

Seit 1952 gibt es in Deutschland <strong>de</strong>n<br />

Volkstrauertag. Er fin<strong>de</strong>t immer zwei<br />

Sonntage vor <strong>de</strong>m ersten Advent statt<br />

und ist ein staatlicher Ge<strong>de</strong>nktag zur<br />

Erinnerung an die Opfer von Krieg und<br />

Gewaltherrschaft. Am Volkstrauertag<br />

fin<strong>de</strong>t im Deutschen Bun<strong>de</strong>stag eine<br />

Abt, -“-e, <strong>de</strong>r Leiter eines Klosters<br />

anordnen befehlen, veranlassen<br />

einführen hier: erlauben, möglich machen<br />

Fahne(n) auf halbmast hängen, die Flagge(n) nur auf halbe Höhe setzen<br />

ge<strong>de</strong>nken, jmds./etw. (Gen.) an jmdn./etw. erinnern, sich auf jmdn./etw. besinnen<br />

Ge<strong>de</strong>nkstätte, -n, die Ort <strong>de</strong>r Erinnerung, Memorial, Denkmal<br />

Ge<strong>de</strong>nkstun<strong>de</strong>, -n, die Veranstaltung/Feier <strong>de</strong>r Erinnerung<br />

Ge<strong>de</strong>nktag, -e, <strong>de</strong>r Tag <strong>de</strong>r Erinnerung<br />

geprägt hier: beeinflusst<br />

gesetzlich hier: staatlich<br />

Gesteck, -e, das Dekoration aus Blumen und an<strong>de</strong>ren Pflanzen<br />

Gewaltherrschaft, die Tyrannei, Despotie, Diktatur<br />

Grab, -“-er, das Ort, an <strong>de</strong>m ein Toter liegt/ein Verstorbener beerdigt wird<br />

Heilige, -n, <strong>de</strong>r/die wichtige religiöse Person<br />

Kranz, -“-e, <strong>de</strong>r run<strong>de</strong> Dekoration aus Blumen und an<strong>de</strong>ren Pflanzen<br />

Kriegsopfer, -, das Geschädigter/Leidtragen<strong>de</strong>r/Toter eines Krieges<br />

nebelig mit viel dichter, weißer Luft vor allem im <strong>Herbst</strong><br />

nie<strong>de</strong>rlegen auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n stellen<br />

Versöhnung, -en, die Frie<strong>de</strong>n schließen, sich vertragen<br />

zentrale Ge<strong>de</strong>nkstun<strong>de</strong> mit einer Re<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nten statt. Nach <strong>de</strong>r<br />

Re<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n durch <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nten<br />

und an<strong>de</strong>re Repräsentanten<br />

<strong>de</strong>s Staates Kränze an <strong>de</strong>r zentralen<br />

<strong>de</strong>utschen Ge<strong>de</strong>nkstätte „Neue Wache“<br />

in Berlin nie<strong>de</strong>rgelegt und die<br />

Fahnen auf halbmast gehängt. Auch<br />

Angehörige gefallener Soldaten und<br />

an<strong>de</strong>rer Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft<br />

legen an diesem Tag Blumen<br />

und Kränze an <strong>de</strong>n Gräbern <strong>de</strong>r<br />

Gefallenen und Verstorbenen nie<strong>de</strong>r.<br />

Neben <strong>de</strong>r Trauer soll <strong>de</strong>r Volkstrauertag<br />

auch ein Symbol für Frie<strong>de</strong>n und<br />

Versöhnung sein.<br />

Totensonntag<br />

Der Totensonntag ist <strong>de</strong>r letzte Sonntag<br />

<strong>de</strong>s zu En<strong>de</strong> gehen<strong>de</strong>n Kirchenjahres<br />

und in <strong>de</strong>r evangelischen Kirche ein<br />

Ge<strong>de</strong>nktag für alle Verstorbenen. Der<br />

preußische König Friedrich Wilhelm III.<br />

(1770 – 1840) führte ihn 1816 am<br />

Sonntag vor <strong>de</strong>m ersten Advent ein.<br />

Dafür hatte <strong>de</strong>r König von Preußen verschie<strong>de</strong>ne<br />

Grün<strong>de</strong>. Erstens gab es bis<br />

zu diesem Zeitpunkt keinen Totenge<strong>de</strong>nktag<br />

in <strong>de</strong>r evangelischen Kirche,<br />

zweitens for<strong>de</strong>rten die Befreiungskriege<br />

(1813 – 1815) gegen Napoleon Bonaparte<br />

(1769 – 1821) viele Opfer, <strong>de</strong>rer<br />

die Menschen ge<strong>de</strong>nken wollten. So<br />

hat <strong>de</strong>r Tag für die Protestanten eine<br />

ähnliche Be<strong>de</strong>utung wie Allerseelen für<br />

die Katholiken. Heute wer<strong>de</strong>n in vielen<br />

evangelischen Kirchen am Totensonntag<br />

die Namen <strong>de</strong>r Menschen vorgelesen,<br />

die während <strong>de</strong>s Jahres gestorben<br />

sind.<br />

Katrin Luft<br />

*<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong> 13


Gesundheit<br />

Fit mit digitaler Hilfe?<br />

› Selbstoptimierung durch Fitness-Apps<br />

Fitness- und Gesundheits-<br />

Apps sind auch bei vielen<br />

Freizeitsportlern beliebt<br />

Fitness- und Gesundheits-Apps sind beliebt. Vor allem während <strong>de</strong>r Coronapan<strong>de</strong>mie, als<br />

Fitnessstudios und Sportvereine geschlossen waren, trieben viele Menschen zu Hause Sport. Um ihre<br />

Fitness und Gesundheit zu kontrollieren, nutzen sie dabei auch immer öfter Apps auf ihren<br />

Smartphones o<strong>de</strong>r spezielle Uhren und Armbän<strong>de</strong>r. <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> wollte von vier jungen Deutschen wissen,<br />

warum sie diese Apps nutzen und welche Erfahrungen sie damit gemacht haben.<br />

*<br />

Motiviert durch die App<br />

Seit Anfang <strong>de</strong>s Jahres nutze ich die Fitness-App<br />

„Gymondo“. Ich möchte gern<br />

ein paar Kilos abnehmen, aber mir fehlt<br />

oft die Motivation, Sport zu treiben. Die<br />

App motiviert mich, weil sie abwechslungsreiche<br />

Übungsformen anbietet,<br />

zum Beispiel Pilates o<strong>de</strong>r Krafttraining.<br />

Außer<strong>de</strong>m fin<strong>de</strong> ich dort auch gesun<strong>de</strong><br />

Kochrezepte. Seit<strong>de</strong>m ich die App nutze,<br />

habe ich schon drei Kilos abgenommen.<br />

Hoffentlich bleibe ich weiter motiviert<br />

und kümmere mich auch in Zukunft<br />

um mein Wohlbefin<strong>de</strong>n.<br />

Kata Roth, 28 Jahre, Riesbürg<br />

Schlafrhythmus messen<br />

Bei meiner Fitnessuhr kann ich individuelle<br />

Ziele eingeben. Zum Beispiel<br />

gibt es einen Schrittzähler, <strong>de</strong>n ich<br />

gern nutze. Die Uhr zählt meine Schritte<br />

und ich kann sehen, ob ich mein<br />

persönliches Tagesziel erreicht habe.<br />

Außer<strong>de</strong>m misst die Fitnessuhr meinen<br />

Puls. So kann ich während <strong>de</strong>s Sports<br />

ablesen, wie stark mein Herz schlägt<br />

und ob mich die Übung genügend auslastet.<br />

Praktisch ist auch, dass die Uhr<br />

meinen Schlafrhythmus misst. Auf diese<br />

Weise kann ich die Qualität meines<br />

Schlafes analysieren und herausfin<strong>de</strong>n,<br />

zu welcher Nachtzeit ich beson<strong>de</strong>rs tief<br />

o<strong>de</strong>r unruhig schlafe. Kurz gesagt: Die<br />

Uhr hilft mir bei <strong>de</strong>r Selbstoptimierung.<br />

Michael Hoffmann, 29 Jahre, Stuttgart<br />

Zu viel Zeit investiert<br />

Früher habe ich die Fitness-App<br />

„MyFitnessPal“ genutzt. Sie hat mir<br />

nicht so gut gefallen. Bei dieser App<br />

muss man zu viel Zeit investieren –<br />

Tabellen führen, Körpergewicht eintragen,<br />

Kalorien zählen und sich die<br />

Sportaktivitäten merken. Vielleicht ist<br />

die App für jeman<strong>de</strong>n geeignet, <strong>de</strong>r<br />

professionell Sport treibt und sich darauf<br />

voll konzentriert. Aber für jeman<strong>de</strong>n<br />

wie mich, <strong>de</strong>r nur ein bisschen fitter<br />

wer<strong>de</strong>n möchte, war das nervig. So<br />

hatte ich auch <strong>de</strong>n Spaß am Sport verloren.<br />

Seit ein paar Wochen nutze ich<br />

aber eine Fitnessuhr, mit <strong>de</strong>r ich zufrie<strong>de</strong>n<br />

bin, weil sie meine Leistung, wie<br />

zurückgelegte Schritte und Kalorienverbrauch,<br />

automatisch misst.<br />

Nicholas Le<strong>de</strong>rer, 25 Jahre, Köln<br />

Leistung messen und vergleichen<br />

Ich jogge regelmäßig. Damit ich meine<br />

Leistung messen kann, nutze ich die<br />

App „Runtastic“ von Adidas. Die App<br />

misst meine Laufstrecke in Kilometern<br />

und stoppt die Zeit, die ich für die<br />

Strecke brauche. Viele meiner Freun<strong>de</strong><br />

nutzen die App auch. So kann ich meinen<br />

Leistungsstand mit ihnen vergleichen.<br />

Außer<strong>de</strong>m erinnert mich die App<br />

ans Joggen, wenn ich mal längere Zeit<br />

nicht gelaufen bin. Damit bleibe ich<br />

motiviert. Seit<strong>de</strong>m ich regelmäßig jogge,<br />

geht es mir besser. Ich fühle mich<br />

fit und vor allem hilft mir das Laufen,<br />

<strong>de</strong>n Kopf frei zu kriegen.<br />

Jessica Nie<strong>de</strong>rfriniger, 30 Jahre,<br />

Bopfingen<br />

Grün<strong>de</strong> für die Nutzung von Fitness-Apps<br />

Eine Studie <strong>de</strong>r Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) fand heraus,<br />

dass 28 Prozent <strong>de</strong>r Deutschen eine Fitness- o<strong>de</strong>r Gesundheits-App<br />

nutzen. Hier die drei wichtigsten Grün<strong>de</strong>, warum die Leute eine solche<br />

App verwen<strong>de</strong>n.<br />

Grund Prozent<br />

Erhalt/Verbesserung <strong>de</strong>r Fitness/<br />

Gesundheit<br />

Motivation zum Training 50<br />

Energielevel erhöhen 35<br />

55<br />

Quelle: Health and fitness tracking, GfK (2016)<br />

Foto: ViDIstudio/<strong>de</strong>.freepik.com (Frau mit Smartphone am Arm)<br />

14 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong>


Vor- und Nachteile von Fitness-Apps<br />

Darauf solltest du achten<br />

S<br />

ebastian<br />

Sebastian<br />

Schulz<br />

Schulz ist Sportwissenschaftler und Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Unternehmens KOBAMOTO. Er befasst sich seit<br />

Jahren mit Sport und Gesundheit. Im Interview erklärt <strong>de</strong>r Experte die Vor- und Nachteile von Fitness- und<br />

Gesundheits-Apps.<br />

Herr Schulz, woher<br />

kommt <strong>de</strong>r Trend,<br />

Fitness- und Gesundheits-Apps<br />

zu<br />

nutzen?<br />

In <strong>de</strong>n letzten Jahren<br />

hat sich <strong>de</strong>r Trend zu<br />

mehr Körperbewusstsein und<br />

einem gesün<strong>de</strong>ren Lebensstil<br />

stark entwickelt. Damit verbun<strong>de</strong>n<br />

ist auch die Nutzung solcher Apps.<br />

Man bekommt von ihnen Trainingspläne<br />

und kann selbstständig eigene<br />

Trainingseffekte überprüfen. Vor<br />

allem für Freizeitsportler sind die<br />

Apps eine gute Möglichkeit, um die<br />

eigene Leistung auch ohne einen<br />

Trainer zu<br />

optimieren.<br />

Welche Vor- und Nachteile haben<br />

solche Apps?<br />

Der Vorteil ist, dass man selbstständig<br />

trainieren kann und auch ohne<br />

viel Vorwissen und die Anleitung eines<br />

Trainers effektiv Sport treiben<br />

kann. Schwierig ist es nur, wenn<br />

man Apps für das Krafttraining nutzt<br />

und kein Vorwissen hat. Bei bestimmten<br />

Übungen, in <strong>de</strong>nen sensible<br />

Körperbereiche wie Rücken<br />

o<strong>de</strong>r Schultern belastet wer<strong>de</strong>n, ist<br />

die richtige Ausführung <strong>de</strong>r Bewegung<br />

wichtig. Dafür braucht <strong>de</strong>r Anfänger<br />

die Hilfe eines Trainers, <strong>de</strong>nn<br />

die falsche Ausführung<br />

mancher<br />

Übungen<br />

kann zu<br />

langfristigen<br />

Verletzungen<br />

führen. Deshalb sollte man als Anfänger<br />

Apps nutzen, die die Übungen<br />

sehr genau beschreiben und<br />

zum Beispiel anhand eines Vi<strong>de</strong>os<br />

zeigen.<br />

Kann die Nutzung solcher Apps<br />

auch psychologisch ungesund<br />

sein?<br />

Meiner Meinung nach hat die Motivation<br />

zur Selbstoptimierung einen<br />

positiven Effekt. Außer<strong>de</strong>m erhöhen<br />

die Apps das individuelle Gesundheitsbewusstsein.<br />

Allerdings gibt es<br />

auch Ausnahmen. Manche Leute<br />

sind übermotiviert und setzen sich<br />

durch solche Apps unter Druck, die<br />

eigene Leistung immer weiter optimieren<br />

zu müssen. Deshalb ist<br />

es wichtig, dass man regelmäßig –<br />

zwei- o<strong>de</strong>r dreimal in <strong>de</strong>r Woche –<br />

Sport treibt und ihn in <strong>de</strong>n Tagesablauf<br />

integriert, ohne dass es zu sehr<br />

stresst. Die Apps sollen motivieren.<br />

Sie können aber auch Stress auslösen,<br />

zum Beispiel, wenn sie jeman<strong>de</strong>m<br />

zeigen, dass er wie<strong>de</strong>r mal seine<br />

Tagesziele nicht erreicht hat.<br />

Fotos: privat (Sebastian Schulz), pch.vector/<strong>de</strong>.freepik.com (Illustration)<br />

abnehmen hier: schlanker/dünner wer<strong>de</strong>n, Kilos verlieren<br />

abwechslungsreich vielfältig, verschie<strong>de</strong>n<br />

App, -s, die digitales Programm für das Smartphone/Tablet<br />

Armband, -“-er, das hier: digitales Gerät, das am Handgelenk getragen wird<br />

Ausführung, (hier o. Pl.), die wie man etw. macht<br />

auslasten hier: schwer sein<br />

auslösen verursachen, bewirken, zur Folge haben<br />

eingeben eintippen, hineinschreiben, speichern<br />

erreichen hier: realisieren, schaffen<br />

geeignet sein, für jmdn. (Akk.) passen, nützlich/brauchbar sein<br />

Geschäftsbedingung, -en, die Inhalt eines Vertrags<br />

herunterla<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Internet auf <strong>de</strong>n Computer kopieren; downloa<strong>de</strong>n<br />

Körperbewusstsein, das Gefühl für <strong>de</strong>n eigenen Körper und seine Fähigkeiten<br />

Körpergewicht, das wie viele Kilogramm ein Mensch wiegt<br />

Laufstrecke, -n, die hier: beim Joggen gelaufene Distanz<br />

Leistung, -en, die hier: sportliche Fähigkeiten, Stärke, Können<br />

messen hier: feststellen, bestimmen<br />

unter Druck setzen, sich sich selbst stressen<br />

verbun<strong>de</strong>n sein in Zusammenhang stehen, kombiniert sein<br />

Verein, -e, <strong>de</strong>r Klub<br />

Verletzung, -en, die körperliches/gesundheitliches Problem<br />

Wohlbefin<strong>de</strong>n, das Gesundheit, guter körperlicher Zustand<br />

zurückgelegt hier: gegangen, gelaufen, gejoggt<br />

Die Apps sammeln sehr viele Daten<br />

von ihren Nutzern. Sind die<br />

Daten gut geschützt?<br />

Man sollte auf je<strong>de</strong>n Fall aufpassen.<br />

Immerhin geht es hier um sehr<br />

persönliche Daten. Deshalb sollte<br />

man unbedingt die Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

(AGBs) lesen,<br />

bevor man eine App herunterlädt.<br />

Dort steht, was mit <strong>de</strong>n Daten passiert.<br />

Auch eine Internetrecherche<br />

über die Seriosität <strong>de</strong>r Anbieter ist<br />

empfehlenswert.<br />

» https://kobamoto.<strong>de</strong><br />

Das Interview führte<br />

Daniela Todorovićová.<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong> 15


Bachelorstudium in Deutschland<br />

› Vier wichtige Schritte<br />

Studium<br />

Du möchtest <strong>de</strong>in Bachelorstudium in Deutschland absolvieren? Der Weg dorthin ist gar nicht so<br />

schwer. Allerdings solltest du vier wichtige Schritte beachten, damit du erfolgreich studieren kannst.<br />

Kommst du aus <strong>de</strong>r Europäischen Union (EU), ist es einfach, ein Bachelorstudium in Deutschland zu beginnen. Du<br />

brauchst we<strong>de</strong>r ein Visum, noch musst du eine Feststellungsprüfung machen. Lebst du aber in einem Nicht-EU-Land, ist<br />

das Ganze ein bisschen schwerer.<br />

*<br />

1<br />

Anerkennung <strong>de</strong>s Schulabschlusses<br />

Der erste Schritt zum Studium in Deutschland ist die sogenannte<br />

Hochschulzugangsberechtigung. Auch in <strong>de</strong>inem<br />

Heimatland brauchst du <strong>de</strong>n richtigen Schulabschluss,<br />

um studieren zu dürfen. Jedoch wer<strong>de</strong>n einige ausländische<br />

Schulabschlüsse in Deutschland nicht anerkannt. Ob<br />

<strong>de</strong>ine Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland akzeptiert<br />

wird, erfährst du auf <strong>de</strong>m Infoportal zu ausländischen<br />

Bildungsabschlüssen (www.anabin.<strong>de</strong>). Wenn sie<br />

nicht anerkannt wird, musst du entwe<strong>de</strong>r ein Studienkolleg<br />

in Deutschland besuchen o<strong>de</strong>r zuerst ein Studium in <strong>de</strong>inem<br />

Heimatland beginnen. Nach ein bis zwei Studienjahren<br />

kannst du dann in Deutschland weiterstudieren.<br />

2<br />

Studienkolleg<br />

Wird <strong>de</strong>in Schulabschluss nicht anerkannt, musst du eine<br />

sogenannte Feststellungsprüfung ablegen. Dies erfolgt an<br />

einem Studienkolleg (www.studienkollegs.<strong>de</strong>). Diese speziellen<br />

Schulen – für <strong>de</strong>ren Besuch man bereits gute Deutschkenntnisse<br />

nachweisen muss – bereiten dich ein Jahr lang<br />

sprachlich und fachlich auf ein Studium in Deutschland vor.<br />

Überlege dir schon vor <strong>de</strong>m Besuch <strong>de</strong>s Studienkollegs, welche<br />

Fachrichtung du studieren möchtest. Du musst dich am<br />

Studienkolleg für einen Schwerpunktkurs entschei<strong>de</strong>n, wie<br />

zum Beispiel <strong>de</strong>n M-Kurs für medizinische und biologische<br />

Fächer o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n G-Kurs für geisteswissenschaftliche Fächer.<br />

4<br />

Visum<br />

Sowohl für <strong>de</strong>n Besuch eines Studienkollegs als auch für<br />

das Studium brauchen die meisten Nicht-EU-Bürger ein<br />

<strong>de</strong>utsches Stu<strong>de</strong>ntenvisum. Um dieses zu bekommen,<br />

brauchst du auch einen Finanzierungsnachweis. Meistens<br />

ist das ein Sperrkonto bei einer <strong>de</strong>utschen Bank, auf das<br />

du vor Studienbeginn 10 332 Euro (Stand: <strong>2021</strong>) einzahlen<br />

musst. Wenn du ein Stipendium hast, gilt auch dieses<br />

als Finanzierungsnachweis. Zu<strong>de</strong>m brauchst du auch eine<br />

Zulassung für die Hochschule, an <strong>de</strong>r du studieren möchtest.<br />

Das heißt, du musst schon vor <strong>de</strong>m Visumsantrag einen<br />

Studienplatz haben. Außer<strong>de</strong>m brauchst du eine stu<strong>de</strong>ntische<br />

Krankenversicherung. Auf <strong>de</strong>r Webseite <strong>de</strong>s Deutschen<br />

Aka<strong>de</strong>mischen Austauschdienstes (www.daad.<strong>de</strong>)<br />

kannst du Stipendien für <strong>de</strong>in Studium in Deutschland fin<strong>de</strong>n.<br />

Wenn du diese Schritte befolgst, steht <strong>de</strong>inem Studium<br />

in Deutschland nichts mehr im Weg.<br />

Daniela Todorovićová<br />

In Deutschland studieren<br />

junge Leute aus aller Welt<br />

3<br />

Bewerbung an Hochschulen<br />

Nach bestan<strong>de</strong>ner Feststellungsprüfung<br />

kannst du in Deutschland studieren. Suche<br />

dir die Hochschulen aus, für die du<br />

dich bewerben willst. Frage im International<br />

Office nach, mit welchen Dokumenten<br />

man sich bewirbt. Mittlerweile<br />

akzeptieren viele Universitäten und<br />

Fachhochschulen nur noch Bewerbungen<br />

über die Arbeits- und Servicestelle<br />

für internationale Studienbewerbungen<br />

(www.uni-assist.<strong>de</strong>). Aber nicht alle,<br />

<strong>de</strong>shalb musst du dich vorher informieren,<br />

damit nichts schiefgeht.<br />

Anerkennung, die hier: Bestätigung, Akzeptanz<br />

bestan<strong>de</strong>n erfolgreich been<strong>de</strong>t/abgelegt<br />

bewerben, sich hier: Dokumente abgeben, um zu studieren<br />

entschei<strong>de</strong>n, sich, für etw. (Akk.) wählen, festlegen<br />

fachlich professionell, speziell<br />

Fachrichtung, -en, die Spezialisierung, Profil<br />

Feststellungsprüfung, -en, die spezielles Examen, um studieren zu können<br />

geisteswissenschaftlich sich mit Literatur und Kunst befassend; humanistisch<br />

gelten, als jmd./etw. (Nom.) angesehen/betrachtet wer<strong>de</strong>n<br />

Hochschulzugangsberechtigung, -en, die Recht/Erlaubnis, eine Universität zu besuchen/studieren zu dürfen<br />

Krankenversicherung, -en, die Garantie/Absicherung bei Krankheit/Unfall<br />

nachweisen zeigen, belegen, bestätigen<br />

schiefgehen missglücken, misslingen, nicht funktionieren<br />

Sperrkonto, -ten, das Geld auf einer Bank, das man nur im Land <strong>de</strong>r Bank nutzen darf<br />

überlegen, sich (Dat.) sich Gedanken machen, be<strong>de</strong>nken, nach<strong>de</strong>nken<br />

Visumsantrag, -“-e, <strong>de</strong>r Abgabe <strong>de</strong>r Dokumente für ein Visum<br />

Foto: KamranAydinov/<strong>de</strong>.freepik.com (Stu<strong>de</strong>nt)<br />

absolvieren hier: studieren<br />

16 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong>


Ausbildung<br />

Foto: aleksandarlittlewolf/<strong>de</strong>.freepik.com (Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> in Werkshalle)<br />

Eine junge Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> in<br />

einem Industrieunternehmen<br />

Ausbildung in Deutschland<br />

› Der Weg in <strong>de</strong>n Beruf<br />

Das <strong>de</strong>utsche System <strong>de</strong>r dualen Berufsausbildung ist weltweit einzigartig. In Theorie und Praxis lernen<br />

die Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n (auch „Azubis“ genannt) alles, was sie zur Ausübung eines Berufs wissen müssen.<br />

Auch du kannst in Deutschland eine Ausbildung machen. Den Weg dorthin erklärt dir <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong>.<br />

Ob Elektroniker, Kauffrau für Büromanagement<br />

o<strong>de</strong>r Hotelfachfrau<br />

– in Deutschland gibt es mehr als<br />

300 duale Ausbildungsberufe. Auch<br />

Menschen aus <strong>de</strong>m Ausland können in<br />

Deutschland einen Beruf erlernen. Die<br />

Voraussetzungen hierfür sind je nach<br />

Herkunftsland unterschiedlich: Kommst<br />

du aus <strong>de</strong>r Europäischen Union (EU),<br />

kannst du leicht für eine Ausbildung<br />

nach Deutschland einreisen. Wenn<br />

du jedoch aus einem Nicht-EU-Land<br />

kommst, brauchst du ein Ausbildungsvisum.<br />

Um dieses zu bekommen, solltest<br />

du diese Schritte beachten:<br />

1<br />

Deutsch lernen<br />

Wenn du in Deutschland einen Beruf<br />

erlernen möchtest, sind gute Sprachkenntnisse<br />

sehr wichtig. Denn im Betrieb<br />

und in <strong>de</strong>r Berufsschule wird<br />

Deutsch gesprochen. Auch die Prüfungen<br />

fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>utscher Sprache statt.<br />

Sprachkenntnisse min<strong>de</strong>stens auf <strong>de</strong>m<br />

Niveau B1 sind daher ein Muss. Für<br />

manche Berufe musst du sogar das Niveau<br />

B2 nachweisen.<br />

2<br />

Abschlusszeugnis<br />

übersetzen und anerkennen lassen<br />

Für die Bewerbung auf einen Ausbildungsplatz<br />

brauchst du <strong>de</strong>in Abschlusszeugnis<br />

aus <strong>de</strong>r Schule – natürlich<br />

auf Deutsch. Lasse <strong>de</strong>in Zeugnis<br />

(und auch <strong>de</strong>inen Lebenslauf) professionell<br />

übersetzen und beglaubigen.<br />

Danach musst du <strong>de</strong>ine schulischen<br />

Dokumente in Deutschland noch anerkennen<br />

lassen. Mehr Informationen<br />

zur Anerkennung von Schulabschlüssen<br />

kannst du im Infoportal zu ausländischen<br />

Bildungsabschlüssen nachlesen<br />

(www.anabin.<strong>de</strong>).<br />

3<br />

Ausbildungsplatz fin<strong>de</strong>n und<br />

sich bewerben<br />

Wenn <strong>de</strong>in Zeugnis anerkannt wur<strong>de</strong>,<br />

kannst du dich für <strong>de</strong>ine Berufsausbildung<br />

bewerben. Freie Ausbildungsplätze<br />

sowie eine Liste aller Ausbildungsberufe<br />

fin<strong>de</strong>st du zum Beispiel<br />

auf <strong>de</strong>r Webseite Ausbildung.<br />

<strong>de</strong> (www.ausbildung.<strong>de</strong>). Wenn du<br />

Abschlusszeugnis, -se, das hier: Dokument/Zertifikat, das man nach Beendigung <strong>de</strong>r Schule bekommt<br />

anerkennen lassen bestätigen/legitimieren lassen<br />

anwen<strong>de</strong>n benutzen, gebrauchen, einsetzen<br />

Arbeitsvertrag, -“-e, <strong>de</strong>r ein Dokument darüber, dass jmd. eine Arbeit hat<br />

Ausübung, die das Praktizieren<br />

Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>, -n, <strong>de</strong>r/die jmd., <strong>de</strong>r einen Beruf lernt; Lehrling<br />

beantragen einen Antrag stellen; hier: alle notwendigen Dokumente für das Visum abgeben<br />

beglaubigen offiziell bestätigen<br />

Betrieb, -e, <strong>de</strong>r hier: Firma, Unternehmen, Organisation<br />

bewerben, sich, für etw. (Akk.) hier: Dokumente abgeben, um einen Ausbildungsplatz zu bekommen<br />

einzigartig einmalig, ungewöhnlich, ohne Beispiel<br />

Krankenversicherung, -en, die Garantie/Absicherung bei Krankheit/Unfall<br />

Lebenslauf, -“-e, <strong>de</strong>r berufliche/aka<strong>de</strong>mische Biografie<br />

nachweisen zeigen, belegen, dokumentieren<br />

Unterkunft, -“-e, die Haus, Wohnung, Platz zum Wohnen<br />

vermitteln hier: lehren, unterrichten<br />

eine interessante Stelle gefun<strong>de</strong>n hast,<br />

kannst du dich oft direkt online bewerben.<br />

Übrigens, in Deutschland beginnen<br />

die meisten Ausbildungen im August<br />

o<strong>de</strong>r September.<br />

4<br />

Visum beantragen<br />

Hast du <strong>de</strong>n Ausbildungsplatz bekommen<br />

und <strong>de</strong>n Arbeitsvertrag unterschrieben,<br />

kannst du das Visum zur<br />

Einreise nach Deutschland beantragen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Beantragung musst du<br />

auch nachweisen, dass du eine Unterkunft<br />

hast sowie genug Geld, um<br />

in Deutschland zu leben. Außer<strong>de</strong>m<br />

brauchst du eine Krankenversicherung.<br />

Wenn du all diese Schritte geschafft<br />

hast, heißt es für dich: Koffer packen,<br />

ab nach Deutschland und im neuen<br />

Job durchstarten!<br />

Felix Busse<br />

Duale Berufsausbildung<br />

In Deutschland gibt es eine beson<strong>de</strong>re<br />

Art, einen Beruf zu erlernen:<br />

die duale Berufsausbildung. „Dual“<br />

be<strong>de</strong>utet, dass man an zwei Orten<br />

für <strong>de</strong>n Beruf ausgebil<strong>de</strong>t wird,<br />

nämlich in <strong>de</strong>r Berufsschule und<br />

im Ausbildungsbetrieb. In <strong>de</strong>r Berufsschule<br />

wird theoretisches Wissen<br />

vermittelt, das man dann bei<br />

<strong>de</strong>r praktischen Arbeit im Betrieb<br />

anwen<strong>de</strong>n kann. In <strong>de</strong>r Regel dauert<br />

eine Ausbildung in Deutschland<br />

drei Jahre. In dieser Zeit verdienen<br />

die Azubis, je nach Beruf und Ausbildungsjahr,<br />

durchschnittlich etwa<br />

1 000 Euro im Monat.<br />

*<br />

Voraussetzung, -en, die Basis, Grundlage, Bedingung<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong> 17


Porträt<br />

*<br />

Österreichs Liebling<br />

› Der Schauspieler Tobias Moretti<br />

Ältere Deutschlernen<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n Tobias Moretti noch aus <strong>de</strong>r Serie „Kommissar Rex“ (mit <strong>de</strong>m<br />

Schäferhund) kennen, jüngere aus Kinofilmen und vielleicht von <strong>de</strong>n Salzburger Festspielen. Moretti,<br />

1959 im Bun<strong>de</strong>sland Tirol geboren, ist in <strong>de</strong>n letzten Jahren immer wie<strong>de</strong>r zum beliebtesten<br />

Schauspieler Österreichs gewählt wor<strong>de</strong>n. <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> stellt <strong>de</strong>n Charakterdarsteller vor.<br />

Tobias Moretti ist einer <strong>de</strong>r gefragtesten<br />

Schauspieler Österreichs.<br />

Er spielt sowohl in Theaterstücken als<br />

auch in Kino- und Fernsehfilmen mit.<br />

Sein markantes Gesicht und seine charismatischen<br />

Rollen machen ihn so populär.<br />

Moretti wuchs in einem kreativen<br />

Elternhaus auf. Sein Vater war Schriftsteller,<br />

seine Mutter Lehrerin. Nach <strong>de</strong>r<br />

Matura studierte Moretti zunächst Komposition<br />

an <strong>de</strong>r Universität für Musik<br />

und darstellen<strong>de</strong> Kunst in Wien. Bald<br />

ging er an die Otto-Falckenberg-Schauspielschule,<br />

in München, wo er später<br />

am Bayerischen Staatstheater und <strong>de</strong>n<br />

Münchner Kammerspielen auf <strong>de</strong>r Bühne<br />

stand. Seinen Geburtsnamen Bloéb<br />

än<strong>de</strong>rte er bereits 1984 in <strong>de</strong>n Nachnamen<br />

Moretti.<br />

Ab zum Film<br />

Anfang <strong>de</strong>r 19<strong>90</strong>er-Jahre begann <strong>de</strong>r<br />

Theaterschauspieler, für das Kino und<br />

das Fernsehen zu arbeiten. So bekam<br />

Moretti eine Rolle als Bauernsohn in<br />

<strong>de</strong>m vierteiligen österreichischen Fernsehfilm<br />

„Die Piefke-Saga“, <strong>de</strong>r die beson<strong>de</strong>re<br />

Beziehung zwischen Deutschen<br />

und Österreichern thematisiert.<br />

Berühmt wur<strong>de</strong> er jedoch durch die<br />

Krimiserie „Kommissar Rex“. Viereinhalb<br />

Jahre spielte er <strong>de</strong>n Kommissar<br />

Richard Moser. Für seine Arbeit in <strong>de</strong>m<br />

<strong>de</strong>utschen Heimatfilm „Krambambuli“<br />

(1998), <strong>de</strong>r von einem Duell zwischen<br />

einem Förster und einem Wil<strong>de</strong>rer han<strong>de</strong>lt,<br />

erhielt Moretti<br />

1999 <strong>de</strong>n Grimme-<br />

Preis.<br />

Kritische Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />

Tobias Moretti spielte<br />

auch Rollen, die sich<br />

kritisch mit <strong>de</strong>r nationalsozialistischen<br />

Vergangenheit<br />

Deutschlands<br />

und Österreichs<br />

auseinan<strong>de</strong>rsetzen. In<br />

<strong>de</strong>m dreiteiligen Dokumentationsdrama<br />

„Speer und Er“<br />

(2005) wird die beson<strong>de</strong>re Beziehung<br />

zwischen <strong>de</strong>m Diktator Adolf Hitler<br />

(1889 – 1945), gespielt von Moretti,<br />

und <strong>de</strong>m Architekten und späteren<br />

Kriegsverbrecher Albert Speer (1<strong>90</strong>5 –<br />

1981), gespielt von Sebastian Koch,<br />

thematisiert. Die Dokumentation verwen<strong>de</strong>t<br />

dazu rekonstruieren<strong>de</strong> Spielfilmszenen,<br />

historisches Filmmaterial<br />

und Interviews mit Zeitzeugen.<br />

Einsatz mit Schäferhund: Tobias<br />

Moretti in <strong>de</strong>r beliebten Fernsehserie<br />

„Kommissar Rex“ (19<strong>90</strong>er-Jahre)<br />

Charakterdarsteller: Tobias Moretti in<br />

<strong>de</strong>m Film „Deutschstun<strong>de</strong>“ (2019)<br />

Fotos: Georges Pauly/NETWORK MOVIE Film- und Fernsehproduktion GmbH/Wild Bunch Germany GmbH (Tobias Moretti und Louis Hofmann im Film „Deutschstun<strong>de</strong>“, 2019),<br />

Ali Schafler/ProSiebenSat.1 Media SE (Tobias Moretti in <strong>de</strong>r Fernsehserie „Kommissar Rex“, 19<strong>90</strong>er-Jahre)<br />

18 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong>


Foto: X Verleih AG (Plakat <strong>de</strong>s Films „Das finstere Tal“, 2014)<br />

Familienmensch Moretti<br />

Trotz seiner Popularität ist<br />

Tobias Moretti immer ein Familienmensch<br />

geblieben.<br />

Seit 1997 ist er mit <strong>de</strong>r Musikerin<br />

Julia Moretti verheiratet.<br />

Sie haben drei Kin<strong>de</strong>r:<br />

Antonia, Lenz Valentino und<br />

Rosa Cäcilia. Die Familie<br />

mag das Landleben und hat<br />

sogar einen alten Bauernhof<br />

in Tirol. Morettis älteste<br />

Tochter Antonia ist ebenfalls<br />

Schauspielerin. In <strong>de</strong>r zweiteiligen<br />

Fernsehproduktion<br />

„Il Pastore“ (<strong>2021</strong>) sind Vater<br />

und Tochter das erste Mal<br />

zusammen in einem Film zu<br />

sehen. Auch einer von Morettis<br />

Brü<strong>de</strong>rn, Gregor Bloéb,<br />

ist als Theater- und Filmschauspieler<br />

aktiv. Neben ihrem<br />

Beruf verbin<strong>de</strong>t die Geschwister<br />

auch ihr gemeinsames<br />

Hobby – das Motorradfahren.<br />

Vom Lieblingsschwiegersohn<br />

zum Charakterdarsteller<br />

In <strong>de</strong>n letzten 20 Jahren wur<strong>de</strong><br />

Moretti bereits sechsmal<br />

zum beliebtesten Schauspieler<br />

Österreichs gewählt und<br />

mit <strong>de</strong>m Fernsehpreis „Romy“<br />

ausgezeichnet. Sein Ehrgeiz<br />

hat ihn berühmt gemacht. Mit seinem<br />

anfänglichen Erfolg bei „Kommissar<br />

Rex“ wur<strong>de</strong> ihm vom Publikum<br />

die Rolle <strong>de</strong>s „Lieblingsschwiegersohns“<br />

zugeschrieben. Aber in<br />

vielen Rollen hat Moretti längst gezeigt,<br />

dass er ein Charakterdarsteller<br />

ist. Zum Beispiel auch von 2017<br />

bis 2020 in <strong>de</strong>r Titelrolle im „Je<strong>de</strong>rmann“<br />

– einem Theaterstück <strong>de</strong>s<br />

österreichischen Dramatikers Hugo<br />

von Hofmannsthal (1874 – 1929) –<br />

bei <strong>de</strong>n Salzburger Festspielen. Die<br />

Wahl zum beliebtesten Schauspieler<br />

Österreichs <strong>2021</strong> wird bestimmt<br />

nicht seine letzte Auszeichnung gewesen<br />

sein.<br />

Katharina Ferner<br />

Filmtipps für Deutschlernen<strong>de</strong><br />

Das finstere Tal<br />

Für seine Rolle in „Das finstere Tal“ wur<strong>de</strong><br />

Moretti 2014 als bester Nebendarsteller mit<br />

<strong>de</strong>m Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.<br />

Der Film basiert auf einem Roman von Thomas<br />

Willmann. Er ist eine ungewöhnliche<br />

Mischung aus Western und Heimatfilm. Ein<br />

junger Mann namens Grei<strong>de</strong>r kommt En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts mit zwei Pfer<strong>de</strong>n und<br />

Gepäck in ein kleines Bergdorf in <strong>de</strong>n Al-<br />

Tobias Moretti hat schon in fast hun<strong>de</strong>rt Film- und Fernsehproduktionen mitgespielt.<br />

Zwei von ihnen stellt <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> hier vor.<br />

pen. Er stellt sich als Fotograf vor und bittet<br />

die Bewohner um Quartier für einen Winter.<br />

Seine Ankunft stößt auf Ablehnung und erst<br />

nach Vorauszahlung <strong>de</strong>r Miete kann er bleiben.<br />

Das Dorf wird von <strong>de</strong>n sechs Söhnen<br />

<strong>de</strong>s patriarchalen Bauern Hans Brenner, gespielt<br />

von Moretti, streng kontrolliert.<br />

Deutschstun<strong>de</strong><br />

Die Neuverfilmung <strong>de</strong>s Literaturklassikers<br />

„Deutschstun<strong>de</strong>“ von Siegfried Lenz<br />

(1926 – 2014) kam 2019 in die <strong>de</strong>utschen<br />

Kinos und hat folgen<strong>de</strong> Handlung: In <strong>de</strong>n<br />

1950er-Jahren sitzt Siggi Jepsen im Jugendgefängnis<br />

auf einer Insel in <strong>de</strong>r Elbe und soll<br />

in <strong>de</strong>r Deutschstun<strong>de</strong> einen Aufsatz über<br />

„Die Freu<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Pflicht“ schreiben. Siggi<br />

schreibt über seine Kindheit und Jugend –<br />

und beson<strong>de</strong>rs über seinen Vater Jens Ole<br />

Jepsen, gespielt von Ulrich Noethen. Dieser<br />

war Dorfpolizist in Nord<strong>de</strong>utschland und<br />

erfüllte immer seine Pflicht. Während <strong>de</strong>r<br />

Zeit <strong>de</strong>s Nationalsozialismus hatte <strong>de</strong>r Vater<br />

<strong>de</strong>n Auftrag, seinen Jugendfreund, <strong>de</strong>n<br />

Maler Max Ludwig Nansen, gespielt von Tobias<br />

Moretti, zu überwachen. Die Nationalsozialisten<br />

hatten <strong>de</strong>m Künstler das Malen<br />

verboten und seine Bil<strong>de</strong>r als „entartet“<br />

stigmatisiert. Für seine Darstellung bekam<br />

Tobias Moretti viele positive Kritiken.<br />

auf Ablehnung stoßen nicht gewollt sein, abgelehnt wer<strong>de</strong>n<br />

Auftrag, -“-e, <strong>de</strong>r hier: Aufgabe, Arbeit<br />

aufwachsen groß wer<strong>de</strong>n, seine Kindheit verbringen<br />

auseinan<strong>de</strong>rsetzen, sich, mit etw. (Dat.) sich mit etw. beschäftigen/befassen<br />

auszeichnen belohnen, man gibt jmdm. einen Preis<br />

Bühne, -n, die Po<strong>de</strong>st/Podium vor einem Publikum<br />

Charakterdarsteller, -, <strong>de</strong>r Schauspieler für charismatische Rollen<br />

darstellen<strong>de</strong> Kunst, die Form <strong>de</strong>r Kunst, die auf Aufführungen vor Publikum basiert (z. B. Tanz, Theater)<br />

Ehrgeiz, <strong>de</strong>r Fleiß, Eifer, Ambition<br />

entartet <strong>de</strong>generiert, gegen die Norm<br />

Förster, -, <strong>de</strong>r jmd., <strong>de</strong>r sich um das Ökosystem in einem Wald kümmert<br />

han<strong>de</strong>ln, von etw. (Dat.) thematisieren, erzählen<br />

Jugendgefängnis, -se, das Gebäu<strong>de</strong> für jugendliche/junge Häftlinge/Kriminelle<br />

Kriegsverbrecher, -, <strong>de</strong>r jmd., <strong>de</strong>r in einem Krieg gegen das Völkerrecht verstoßen hat<br />

markant charakteristisch, auffallend<br />

Matura, die höchster Schulabschluss in Österreich<br />

Nebendarsteller, -, <strong>de</strong>r jmd., <strong>de</strong>r nicht die Hauptrolle spielt<br />

Pflicht, -en, die hier: Aufgabe, die man unbedingt erfüllen/erledigen muss<br />

Schwiegersohn, -“-e, <strong>de</strong>r Ehemann <strong>de</strong>r Tochter<br />

stigmatisieren kritisieren, diskriminieren<br />

überwachen kontrollieren, beobachten, ausspionieren<br />

Wil<strong>de</strong>rer, -, <strong>de</strong>r Person, die illegal (wil<strong>de</strong>) Tiere im Wald tötet<br />

Zeitzeuge, -n, <strong>de</strong>r hier: jmd., <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Krieg gesehen/erlebt hat<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong> 19


*<br />

Aktuelle Trends<br />

aus Deutschland<br />

Was liegt in diesem <strong>Herbst</strong> in Deutschland im Trend? Und welche Dinge sind<br />

nicht so populär? Iunia Voicu, Stu<strong>de</strong>ntin für Deutsch als Fremdsprache in <strong>de</strong>r<br />

thüringischen Stadt Jena, hat Antworten auf<br />

diese Fragen.<br />

StudyStream<br />

Die kostenlose Webseite www.studystream.live<br />

ist für alle interessant,<br />

die weltweit mit an<strong>de</strong>ren online lernen<br />

möchten. So kann man neue Menschen<br />

kennenlernen und fühlt sich<br />

beim Lernen nicht allein. Auch die<br />

Fremdsprachenkenntnisse lassen sich<br />

so verbessern.<br />

Pflanzliche Milch<br />

Immer mehr Deutsche verzichten auf<br />

Kuhmilch. Sie trinken lieber Milch aus<br />

Soja, Man<strong>de</strong>ln o<strong>de</strong>r Hafer. Vor allem<br />

Leute, die sich vegetarisch o<strong>de</strong>r vegan<br />

ernähren, trinken die pflanzliche Milch,<br />

aber auch Menschen mit Allergien und<br />

Laktoseintoleranz.<br />

Aktien<br />

In Zeiten von niedrigen Zinsen ist<br />

das Investieren in Aktien besser als<br />

das klassische Sparen. Das gilt auch<br />

für junge Leute. Man sollte monatlich<br />

aber nur wenig Geld an <strong>de</strong>r Börse<br />

anlegen. Statistiken zeigen, dass<br />

sich die Investition in Aktien langfristig<br />

auszahlt.<br />

Strickware<br />

Pullover, Jacken und Röcke – Kleidung,<br />

die gestrickt wur<strong>de</strong>, ist in <strong>de</strong>r<br />

<strong>Herbst</strong>- und Winterzeit gefragt. Strickwaren<br />

sind in Mo<strong>de</strong>, weil sie bequem<br />

sind und man sie im Homeoffice tragen<br />

kann. Beson<strong>de</strong>rs Kleidung aus<br />

Schurwolle liegt im Trend.<br />

Bargeld<br />

Die Coronapan<strong>de</strong>mie hat auch das<br />

Bezahlen in Deutschland verän<strong>de</strong>rt.<br />

Aus hygienischen Grün<strong>de</strong>n<br />

nutzen die Deutschen immer seltener<br />

Bargeld, son<strong>de</strong>rn zahlen mit<br />

Karte o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Smartphone.<br />

Auch viele Geschäfte bitten ihre<br />

Kun<strong>de</strong>n, die Einkäufe kontaktlos zu<br />

bezahlen.<br />

Plastik<br />

Der viele Plastikmüll ist schlecht<br />

für die Umwelt. Viele Deutsche<br />

versuchen <strong>de</strong>shalb, <strong>de</strong>n Verbrauch<br />

von Plastik zu reduzieren: Sie benutzen<br />

beim Einkaufen Stofftaschen<br />

o<strong>de</strong>r kaufen nur Lebensmittel<br />

ohne Plastikverpackung.<br />

Make-up<br />

anlegen hier: investieren<br />

Erfindung, -en, die Neuheit, Ent<strong>de</strong>ckung, Innovation<br />

ernähren, sich essen<br />

gelten, für jmdn. (Akk.) hier: gültig sein, wahr sein, betreffen<br />

Hafer, <strong>de</strong>r Getrei<strong>de</strong>, das oft als Brei gekocht wird<br />

Kenntnis, -se, die Wissen, Können, Fähigkeit<br />

langfristig für längere Zeit<br />

niedrig klein, gering, wenig<br />

reduzieren verringern, weniger/kleiner machen<br />

Schurwolle, die textiles Material aus <strong>de</strong>m Fell eines Schafs<br />

sparen Geld nicht verbrauchen/ausgeben, Geld aufheben/beiseitelegen<br />

stricken aus Fä<strong>de</strong>n mit Na<strong>de</strong>ln Kleidung produzieren<br />

verän<strong>de</strong>rn an<strong>de</strong>rs machen, umformen<br />

verbessern besser machen, korrigieren<br />

verzichten, auf etw. (Akk.) hier: nicht trinken<br />

Zins, -en, <strong>de</strong>r Prozente, die man für Geld bekommt, das man auf <strong>de</strong>r Bank hat<br />

Schminke ist out! Frauen in<br />

Deutschland verzichten mehr und<br />

mehr auf Make-up, weil sich die<br />

Leute während <strong>de</strong>r Coronapan<strong>de</strong>mie<br />

oft nur per Vi<strong>de</strong>okonferenz<br />

sehen. So können sie auch etwas<br />

Geld sparen.<br />

Autos mit Benzin- o<strong>de</strong>r<br />

Dieselmotor<br />

Eine bekannte <strong>de</strong>utsche Erfindung<br />

wird es bald kaum noch<br />

geben: Autos mit Benzin- o<strong>de</strong>r<br />

Dieselmotor. Für die Automobilindustrie<br />

sind Elektroautos<br />

die Zukunft und<br />

nicht mehr die Benzin-<br />

und Dieselautos.<br />

Diese wer<strong>de</strong>n bald<br />

Oldtimer sein.<br />

Iunia Voicu<br />

In und Out<br />

Fotos: mego-studio/<strong>de</strong>.freepik.com (StudyStream), jcomp/<strong>de</strong>.freepik.com (pflanzliche Milch), standret/<strong>de</strong>.freepik.com (Aktien), azerbaijan-stockers/<strong>de</strong>.freepik.com (Strickware), analogicus/pixabay.com (Bargeld), Monfocus/pixabay.com (Plastik),<br />

Karolina Grabowska/pixabay.com (Make-up), manfredkrammer0/pixabay.com (Innenansicht eines Autos)<br />

20 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong>


Foto: cbj Kin<strong>de</strong>rbücher Verlag/Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH (Cover <strong>de</strong>s Buchs „Expedition Polarstern – Dem Klimawan<strong>de</strong>l auf <strong>de</strong>r Spur“, <strong>2021</strong>)<br />

Bibliothek<br />

Expedition<br />

Polarstern<br />

› Dem Klimawan<strong>de</strong>l auf <strong>de</strong>r Spur<br />

Klimaforscher wissen, dass die Arktis die „Wetterküche“ <strong>de</strong>r<br />

Nordhalbkugel ist. Um <strong>de</strong>n Klimawan<strong>de</strong>l im arktischen Winter<br />

genauer zu erforschen, ging <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Forschungseisbrecher<br />

Polarstern im September 2019 auf eine beson<strong>de</strong>re Expedition. Von<br />

dieser Reise berichtet das Sachbuch von Katharina Weiss-Tui<strong>de</strong>r<br />

(Text) und Christian Schnei<strong>de</strong>r (Illustrationen).<br />

Wie kommt man im arktischen Winter zum Nordpol? Selbst große Eisbrecher<br />

können in dieser kalten und dunklen Jahreszeit das dicke Meereis nicht<br />

durchbrechen. Deshalb hatten die Forscher einen beson<strong>de</strong>ren Plan: Ein ganzes<br />

Jahr lang ließ sich die Polarstern mit knapp 100 Menschen an Bord im arktischen<br />

Eis einfrieren – und trieb so in Richtung Nordpol. So konnten Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler aus 20 Län<strong>de</strong>rn die zentrale Arktis erforschen.<br />

Gefangen im Eis<br />

Der Plan klingt einfach, ist aber kompliziert: Die Crew <strong>de</strong>r Polarstern musste eine<br />

geeignete Eisscholle fin<strong>de</strong>n, um sich darauf einfrieren zu lassen. Auf <strong>de</strong>m Meereis<br />

wur<strong>de</strong> dann ein Forschungscamp gebaut. Außer<strong>de</strong>m musste die Polarstern<br />

alle zwei bis drei Monate mit frischen Nahrungsmitteln versorgt wer<strong>de</strong>n. An <strong>de</strong>r<br />

Expedition waren auch sechs an<strong>de</strong>re Eisbrecher und Forschungsschiffe beteiligt.<br />

Der Aufwand lohnt sich, <strong>de</strong>nn so kann man mehr über <strong>de</strong>n menschengemachten<br />

Klimawan<strong>de</strong>l erfahren. In <strong>de</strong>r Arktis wird dieser beson<strong>de</strong>rs sichtbar.<br />

Buch für junge Klimaforscher<br />

Das Sachbuch eignet sich hervorragend für<br />

Schülerinnen und Schüler, auch für jene,<br />

die Deutsch als Fremdsprache lernen. Zu<br />

<strong>de</strong>n informativen Texten gibt es viele schöne<br />

Bil<strong>de</strong>r und Zeichnungen, wichtige Fachbegriffe<br />

wer<strong>de</strong>n im Glossar erklärt. Vor allem<br />

präsentiert das Buch Hintergrundwissen<br />

über <strong>de</strong>n Klimawan<strong>de</strong>l. „Noch bleiben<br />

uns wohl wenige Jahre, um einige <strong>de</strong>r dramatischsten<br />

Verän<strong>de</strong>rungen im Klimasystem<br />

<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> zu verhin<strong>de</strong>rn“, schreibt <strong>de</strong>r<br />

Leiter <strong>de</strong>r Expedition Markus Rex.<br />

Wilhelm Siemers<br />

Aufwand, -“-e, <strong>de</strong>r Arbeit, Anstrengung<br />

Crew, -s, die Team, Gruppe, Kollektiv<br />

einfrieren hier: im Eis (<strong>de</strong>r Arktis) liegen bleiben<br />

Eisscholle, -n, die ein Stück flaches Eis, das auf Wasser schwimmt<br />

Fachbegriff, -e, <strong>de</strong>r Wort/Ausdruck/Terminus aus <strong>de</strong>r Wissenschaft<br />

Forscher, -, <strong>de</strong>r Experte, Gelehrter<br />

Forschungseisbrecher, -, <strong>de</strong>r Schiff mit Experten, das durch Eis fahren kann<br />

geeignet passend, brauchbar, richtig<br />

hervorragend erstklassig, sehr gut, ausgezeichnet<br />

Hintergrundwissen, das Fakten, Basisinformationen<br />

Klimawan<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Klimas (durch <strong>de</strong>n Menschen)<br />

Nordhalbkugel, die nördlicher Teil <strong>de</strong>s Globus<br />

treiben hier: von <strong>de</strong>r Meeresströmung fortbewegt wer<strong>de</strong>n<br />

verhin<strong>de</strong>rn blockieren, stoppen<br />

versorgen hier: liefern, geben<br />

*<br />

Au-pair<br />

in Deutschland<br />

Kostenloser Service für<br />

Au-pairs: Vermittlung und Betreuung<br />

• 260 € Taschengeld und 50 €<br />

für Sprachkurs im Monat<br />

• Reisen, Kultur, Sprache,<br />

neue Freun<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>n<br />

• Au-pair Treffen<br />

weitere Leistungen<br />

• Online-Infos auf Russisch, Spanisch,<br />

Französisch und Englisch<br />

• Familien in ganz Deutschland<br />

• Betreuung während <strong>de</strong>s<br />

ganzen Aufenthaltes<br />

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<strong>de</strong>r Au-pairs<br />

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Staat initiiert<br />

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Heike Hambloch<br />

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Tel.: 0049 221 733030<br />

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Geschichte<br />

*<br />

Symbol<br />

<strong>de</strong>r Teilung<br />

› Der Bau <strong>de</strong>r<br />

Berliner Mauer<br />

Vor 60 Jahren wur<strong>de</strong> die Berliner<br />

Mauer gebaut. Die Grenzanlage<br />

teilte die Stadt in Ost und West.<br />

Sie war das Symbol <strong>de</strong>r Teilung<br />

Deutschlands und <strong>de</strong>s Kalten<br />

Krieges. Dieser war ein Konflikt<br />

zwischen <strong>de</strong>n Westmächten unter<br />

Führung <strong>de</strong>r USA einerseits und<br />

<strong>de</strong>n Ostblockstaaten mit <strong>de</strong>r<br />

Sowjetunion an<strong>de</strong>rerseits.<br />

Min<strong>de</strong>stens 140 Menschen<br />

starben bei <strong>de</strong>m Versuch, über<br />

die Mauer von Ost- nach<br />

Westberlin zu gelangen.<br />

Es war ein Sommertag in Berlin,<br />

ein Sonntag. Als die Bewohner <strong>de</strong>r<br />

Bernauer Straße am Morgen <strong>de</strong>s 13.<br />

August 1961 aus ihren Fenstern schauten,<br />

konnten sie kaum glauben, was sie<br />

dort sahen: In <strong>de</strong>r Nacht hatten Polizisten,<br />

Arbeiter und Soldaten <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Demokratischen Republik (DDR)<br />

damit begonnen, mitten auf <strong>de</strong>r Straße<br />

Steine und Stacheldraht aufzutürmen.<br />

Niemand konnte mehr von einer Straßenseite<br />

zur an<strong>de</strong>ren gehen. Die Teilung<br />

Berlins wur<strong>de</strong> Wirklichkeit. Abgezeichnet<br />

hatte sich dies bereits mit <strong>de</strong>r<br />

Gründung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Staaten<br />

im Jahr 1949: <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik<br />

Deutschland (BRD) in West<strong>de</strong>utschland<br />

und <strong>de</strong>r DDR in Ost<strong>de</strong>utschland.<br />

Die Spuren <strong>de</strong>r<br />

Vergangenheit<br />

Von <strong>de</strong>r Berliner Mauer ist heute nicht<br />

mehr viel zu sehen. Fast alle Abschnitte<br />

wur<strong>de</strong>n abgebaut. Einen Rest <strong>de</strong>r<br />

Mauer, ein 70 Meter langes Originalteilstück<br />

<strong>de</strong>r Grenzanlagen, gehört<br />

heute zur Ge<strong>de</strong>nkstätte Berliner Mauer<br />

an <strong>de</strong>r Bernauer Straße. Der Ort erinnert<br />

an die Teilung Berlins und die<br />

To<strong>de</strong>sopfer an <strong>de</strong>r Mauer. Diese hat<br />

über Jahrzehnte die Biografien vieler<br />

Menschen in Ost und West geprägt.<br />

» www.berliner-mauerge<strong>de</strong>nkstaette.<strong>de</strong><br />

Gründung zweier <strong>de</strong>utscher Staaten<br />

Die Berliner Mauer war eine Folge <strong>de</strong>s<br />

Zweiten Weltkrieges (1939 – 1945).<br />

Seit <strong>de</strong>m Sieg <strong>de</strong>r Alliierten über das<br />

nationalsozialistische Deutschland im<br />

Mai 1945 waren das Land und die<br />

Stadt Berlin in vier Sektoren geteilt:<br />

Ost<strong>de</strong>utschland war von <strong>de</strong>r Sowjetunion<br />

besetzt, die westlichen Gebiete<br />

von <strong>de</strong>n USA, Großbritannien und<br />

Frankreich. Im Mai 1949 wur<strong>de</strong> auf Initiative<br />

<strong>de</strong>r Westalliierten die BRD gegrün<strong>de</strong>t.<br />

Die Westalliierten und die Beneluxstaaten<br />

(Belgien, Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong><br />

und Luxemburg) hatten die Gründung<br />

<strong>de</strong>r BRD auf <strong>de</strong>r Londoner Sechsmächtekonferenz<br />

im Juni 1948 beschlossen.<br />

Die Sowjetunion wur<strong>de</strong> nicht beteiligt<br />

und reagierte mit eigenen Plänen<br />

für Ost<strong>de</strong>utschland.<br />

Konkurrenz <strong>de</strong>r Systeme<br />

Im Oktober 1949 entstand als Antwort<br />

<strong>de</strong>r Sowjetunion ein neuer, zweiter<br />

<strong>de</strong>utscher Staat: die DDR. Dadurch<br />

gab es eine Grenze, die mitten durch<br />

Deutschland führte. Die bei<strong>de</strong>n Systemblöcke<br />

stan<strong>de</strong>n in Konkurrenz zueinan<strong>de</strong>r:<br />

im Osten Sozialismus und<br />

Planwirtschaft, im Westen Demokratie<br />

und freie Marktwirtschaft. Durch Aufbauprogramme<br />

und Kredite <strong>de</strong>r USA<br />

schaffte die BRD <strong>de</strong>n wirtschaftlichen<br />

Neustart schnell. Die Wirtschaft <strong>de</strong>r<br />

DDR entwickelte sich langsamer, auch<br />

weil <strong>de</strong>r Staat hohe Reparationen an<br />

die Sowjetunion zu leisten hatte. Viele<br />

Ostberliner gingen in Westberlin arbeiten,<br />

weil es dort höhere Löhne gab.<br />

Und immer mehr DDR-Bürger zogen<br />

aus wirtschaftlichen Grün<strong>de</strong>n in die<br />

BRD o<strong>de</strong>r nach Westberlin. So sank<br />

die Bevölkerung <strong>de</strong>r DDR zwischen<br />

1950 und 1961 von 18,4 Millionen<br />

auf 17,1 Millionen Menschen. Die Folge:<br />

In <strong>de</strong>r DDR gab es immer weniger<br />

Arbeits- und Fachkräfte. Das war eine<br />

Gefahr für die wirtschaftliche Entwicklung<br />

im Land – und die Regierung <strong>de</strong>r<br />

DDR mit Staatschef Walter Ulbricht<br />

(1893 – 1973) an <strong>de</strong>r Spitze musste<br />

reagieren. Deshalb wur<strong>de</strong> das Überqueren<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsch-<strong>de</strong>utschen Grenze<br />

erschwert.<br />

Geheimer Plan Mauerbau<br />

Um die Migration von Ost nach West<br />

auch innerhalb Berlins zu stoppen,<br />

hatte die DDR-Regierung einen geheimen<br />

Plan – <strong>de</strong>n Bau einer Grenze,<br />

in Form einer Mauer quer durch<br />

die Stadt. Noch im Juni 1961 hatte<br />

Staatschef Walter Ulbricht gesagt:<br />

„Niemand hat die Absicht, eine Mauer<br />

zu errichten.“ Zwei Monate später<br />

aber stand die Mauer. Dennoch war es<br />

Westberlinern weiterhin erlaubt, durch<br />

die DDR in die BRD zu fahren, und<br />

auch West<strong>de</strong>utsche konnten durch die<br />

DDR nach Westberlin fahren. DDR-Bür-<br />

Fotos: Chris Jantsch/wikimedia.org (Berliner Mauer im Bereich <strong>de</strong>s Bran<strong>de</strong>nburger Tors, 1983), Clker-Free-Vector-Images/pixabay.com (Flagge Deutschlands),<br />

Jwnabd/wikimedia.org (Flagge <strong>de</strong>r DDR)<br />

22 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong>


Aufbau <strong>de</strong>r Grenzanlagen um<br />

Westberlin in <strong>de</strong>n 1980er-Jahren<br />

Foto: Ericmetro/wikimedia.org (Illustration <strong>de</strong>s Grenzanlagensystems rund um die Berliner Mauer)<br />

Geteilte Stadt: Blick aus<br />

Westberlin auf die Berliner<br />

Mauer und das dahinter<br />

– in Ostberlin – liegen<strong>de</strong><br />

Bran<strong>de</strong>nburger Tor (1983)<br />

ger durften allerdings nur selten und<br />

nur mit beson<strong>de</strong>rer Erlaubnis in <strong>de</strong>n<br />

Westen reisen.<br />

Tod an <strong>de</strong>r Grenze<br />

Trotz <strong>de</strong>r Mauer versuchten einige<br />

DDR-Bürger, nach Westberlin zu fliehen.<br />

Die Grenze wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb stark<br />

gesichert. Die hohe Mauer zog sich um<br />

ganz Westberlin herum – 155 Kilometer<br />

lang. Sie war nachts hell beleuchtet<br />

und mit Wachtürmen ausgestattet. Bewaffnete<br />

Soldaten mit Hun<strong>de</strong>n sollten<br />

je<strong>de</strong> Flucht verhin<strong>de</strong>rn. Einige Offiziere<br />

und Soldaten schossen dabei auch<br />

mit <strong>de</strong>r Waffe auf fliehen<strong>de</strong> Menschen.<br />

Dabei wur<strong>de</strong>n viele verletzt, einige tödlich.<br />

Schon am 24. August 1961 gab<br />

es das erste To<strong>de</strong>sopfer an <strong>de</strong>r Mauer.<br />

Bei weiteren Fluchtversuchen wur<strong>de</strong>n<br />

bis 1989 min<strong>de</strong>stens 140 Menschen<br />

getötet.<br />

Spektakuläre Fluchtversuche<br />

In <strong>de</strong>n 28 Jahren, in <strong>de</strong>nen die Mauer<br />

stand, konnten mehr als 5 000 DDR-<br />

Bürger in <strong>de</strong>n Westteil Berlins fliehen.<br />

Eine beson<strong>de</strong>rs spektakuläre Flucht gelang<br />

im Oktober 1964. Seit April hatten<br />

Westberliner Stu<strong>de</strong>nten und Verwandte<br />

<strong>de</strong>r Flüchtlinge einen Tunnel<br />

gegraben. Er war 145 Meter lang und<br />

Absicht, -en, die hier: Plan, Vorhaben<br />

abzeichnen, sich erkennbar wer<strong>de</strong>n, sich an<strong>de</strong>uten<br />

Alliierte, -n, <strong>de</strong>r/die Mitstreiter, militärischer Partner; hier: Anti-Hitler-Koalition<br />

auflösen, sich verschwin<strong>de</strong>n, nicht mehr da sein<br />

auftürmen stapeln, anhäufen, einen großen Berg/Haufen aus etw. machen<br />

ausgelöst eingeleitet, initiiert, gestartet<br />

ausgestattet sein, mit etw. (Dat.) haben<br />

bewaffnet eine Waffe (z. B. Gewehr, Pistole) habend<br />

Bürgerbewegung, -en, die hier: Gruppe von Menschen, die politische Verän<strong>de</strong>rungen for<strong>de</strong>rt<br />

fliehen hier: aufgrund schlechter Lebensumstän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r einer Gefahr (schnell) das Land verlassen<br />

Flucht, -en, die das Weglaufen/Wegrennen<br />

geheim hier: vertraulich, diskret<br />

gelangen hier: einen bestimmten Ort erreichen, ans Ziel kommen<br />

Grenzanlage, -n, die System zur Kontrolle und Sicherung einer Grenze<br />

leisten hier: bezahlen<br />

prägen beeinflussen, formen, wirken auf etw.<br />

sichern bewachen, schützen<br />

Stacheldraht, -“-e, <strong>de</strong>r Absperrung aus Metall, an <strong>de</strong>r sich scharfe Klingen befin<strong>de</strong>n<br />

standhalten, etw. (Dat.) durchstehen, verkraften, aushalten<br />

To<strong>de</strong>sopfer, -, das jmd., <strong>de</strong>r bei einem Unglück/einer Katastrophe stirbt<br />

Überqueren, das von einer Seite auf die an<strong>de</strong>re gehen (z. B. bei einer Grenze)<br />

Vereinigung, -en, die Fusion, Zusammenschluss; hier: aus <strong>de</strong>r DDR und <strong>de</strong>r BRD wird ein Land<br />

verhin<strong>de</strong>rn etw. machen, damit etw. an<strong>de</strong>res nicht passiert; unmöglich machen<br />

Wachturm, -“-e, <strong>de</strong>r hohes Bauwerk, von <strong>de</strong>m aus ein bestimmtes Gebiet beobachtet/kontrolliert wird<br />

Zustand, -“-e, <strong>de</strong>r Situation, Lage<br />

70 Zentimeter hoch und führte von <strong>de</strong>r<br />

ehemaligen Bäckerei eines Ostberliner<br />

Hinterhauses bis zur Bernauer Straße<br />

in Westberlin. Insgesamt 57 Flüchtlinge<br />

gelangten so in <strong>de</strong>n Westen. In<br />

<strong>de</strong>r Nacht vom 3. auf <strong>de</strong>n 4. Oktober<br />

1964 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tunnel ent<strong>de</strong>ckt.<br />

Bürgerbewegungen im Ostblock<br />

Ab Mitte <strong>de</strong>r 1980er-Jahre waren immer<br />

mehr DDR-Bürger mit <strong>de</strong>m Zustand<br />

ihres Lan<strong>de</strong>s unzufrie<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r<br />

DDR entwickelte sich ein Bedürfnis<br />

nach mehr Demokratie, ebenso in Polen,<br />

Ungarn und <strong>de</strong>r Tschechoslowakei.<br />

Motiviert wur<strong>de</strong>n die DDR-Bürger auch<br />

durch die von Michail Gorbatschow<br />

ausgelösten gesellschaftlichen Verän<strong>de</strong>rungen<br />

in <strong>de</strong>r Sowjetunion. Die Bürgerbewegung<br />

<strong>de</strong>r DDR wollte <strong>de</strong>n Sozialismus<br />

im Staat reformieren, aber<br />

grundsätzlich erhalten. An<strong>de</strong>re DDR-<br />

Bürger wünschten sich – erst im Stillen,<br />

dann immer offener – eine Vereinigung<br />

mit <strong>de</strong>r BRD.<br />

9. November 1989<br />

Im Sommer 1989 flohen Tausen<strong>de</strong><br />

DDR-Bürger über Ungarn und die BRD-<br />

Botschaft in Prag in <strong>de</strong>n Westen. In<br />

<strong>de</strong>r DDR fan<strong>de</strong>n große Demonstrationen<br />

gegen die Regierung von Staatschef<br />

Erich Honecker (1912 – 1994)<br />

statt. Am Abend <strong>de</strong>s 9. November<br />

1989 fiel schließlich die Mauer: Die<br />

DDR-Führung konnte <strong>de</strong>m Druck ihrer<br />

Bürger nicht mehr standhalten und<br />

öffnete die Grenze. Ein knappes Jahr<br />

nach <strong>de</strong>m Fall <strong>de</strong>r Mauer, am 3. Oktober<br />

19<strong>90</strong>, löste sich <strong>de</strong>r Staat DDR<br />

auf und es entstand ein wie<strong>de</strong>rvereinigtes<br />

Deutschland.<br />

Dennis Grabowsky<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong> 23


Bildung<br />

Viele Jugendliche in Deutschland<br />

nutzen Lernvi<strong>de</strong>os als unterhaltsame<br />

Alternative zu klassischen Lernmetho<strong>de</strong>n<br />

*<br />

Lernen mit YouTube?<br />

› Lernvi<strong>de</strong>os wer<strong>de</strong>n immer beliebter<br />

Lernvi<strong>de</strong>os wer<strong>de</strong>n in Schulen, Universitäten und Unternehmen schon lange eingesetzt. Heutzutage –<br />

und beson<strong>de</strong>rs in Coronazeiten – nutzen junge Leute sie immer häufiger als Alternative zu klassischen<br />

Lernmetho<strong>de</strong>n, vor allem auf <strong>de</strong>m Vi<strong>de</strong>oportal YouTube. Doch helfen die Vi<strong>de</strong>os wirklich beim Lernen?<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> wollte von vier Schülerinnen und Schülern wissen, warum sie sich Lernvi<strong>de</strong>os ansehen.<br />

Hilfe beim Lernen für eine Klausur<br />

Auf YouTube gibt es viele gute Lernvi<strong>de</strong>os,<br />

die komplexe Themen verständlich<br />

erklären. Sie haben mir schon oft<br />

beim Lernen für eine Klausur geholfen.<br />

Ein YouTube-Kanal, <strong>de</strong>r mir in Mathematik<br />

sehr hilft, ist „Mathe by Daniel<br />

Jung“. Ich hatte schon immer Probleme<br />

in Mathe und kann durch diese<br />

Vi<strong>de</strong>os Geometrie und Algebra wie<strong>de</strong>rholen.<br />

Bei gesellschaftlichen Themen<br />

schaue ich mir die Vi<strong>de</strong>os <strong>de</strong>r Kanäle<br />

„EinfachSchule“ und „explainity“ an.<br />

Und wenn ich mir einen Überblick über<br />

die <strong>de</strong>utschen Literaturepochen verschaffen<br />

möchte, nutze ich <strong>de</strong>n Kanal<br />

„musstewissen“.<br />

Alice Krause*, 18 Jahre,<br />

12. Klasse, Ernst-Haeckel-Gymnasium,<br />

Wer<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Havel<br />

Vor- und Nachteile von Lernvi<strong>de</strong>os<br />

Fragen stellen können<br />

Ich benutze Lernvi<strong>de</strong>os auf YouTube<br />

eher selten. Mir fehlt bei diesem Format<br />

die Rückmeldung eines Lehrers.<br />

Ich fin<strong>de</strong>, dass ein Vi<strong>de</strong>o eine reale<br />

Person, die mir ein kompliziertes Thema<br />

erklärt, nicht ersetzen kann. Ich<br />

brauche die Möglichkeit, nochmals<br />

nachfragen zu können. Darum ist es<br />

für mich zum Lernen besser, wenn ich<br />

mir etwas von Freun<strong>de</strong>n erklären lasse<br />

o<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>r Unterrichtsstun<strong>de</strong> mit<br />

meinem Lehrer offene Fragen klären<br />

kann. Allerdings fin<strong>de</strong> ich, dass Lernvi<strong>de</strong>os<br />

auf YouTube dann hilfreich sein<br />

können, wenn ich etwas über ein Thema<br />

erfahren möchte, das mich außerhalb<br />

<strong>de</strong>s Schulunterrichts interessiert,<br />

zum Beispiel Fotografietechniken.<br />

Florian Schmidt*, 15 Jahre,<br />

9. Klasse, Ernst-Haeckel-Gymnasium,<br />

Wer<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Havel<br />

Vorteile Nachteile<br />

- durch die Verbindung von Sprache<br />

und Bil<strong>de</strong>rn gute Präsentation zu stellen<br />

- es gibt keine Möglichkeit, Fragen<br />

<strong>de</strong>r Informationen<br />

- Lernvi<strong>de</strong>os sind (meist) nicht auf<br />

- Vi<strong>de</strong>os können zeitunabhängig <strong>de</strong>n individuellen Leistungsstand<br />

angesehen wer<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Schüler ausgerichtet<br />

- sie sind meist kostenlos<br />

- es gibt keinen Austausch und keine<br />

Diskussion<br />

- individuelles Lerntempo (Vi<strong>de</strong>os<br />

lassen sich pausieren sowie vor- - Inhalte wer<strong>de</strong>n nur angeschaut,<br />

und zurückspulen)<br />

aber nicht trainiert<br />

- sie lassen sich archivieren und<br />

teilen<br />

Foto: senivpetro/<strong>de</strong>.freepik.com (Schülerin beim Lernen)<br />

24 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong>


Verständlich und unterhaltsam<br />

Für mich sind Lernvi<strong>de</strong>os wertvolle Helfer. Beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>n letzten zwei<br />

Schuljahren habe ich sie schätzen gelernt. In Schulbüchern verstehe ich<br />

komplexe Zusammenhänge oft nicht sofort und im Internet ist mir die<br />

Menge an Informationen häufig zu groß und zu unübersichtlich. In Lernvi<strong>de</strong>os<br />

wer<strong>de</strong>n die Themen oft verständlich und abwechslungsreich erklärt.<br />

Während <strong>de</strong>s Distanzunterrichts in <strong>de</strong>r Coronazeit haben Vi<strong>de</strong>os<br />

teilweise sogar <strong>de</strong>n Lehrer ersetzt. Auch wenn ich Lernvi<strong>de</strong>os sehr mag,<br />

sehe ich die Gefahr, dass auch sie fehlerhafte Informationen enthalten<br />

können, zum Beispiel, wenn die erklären<strong>de</strong> Person selbst kein richtiger<br />

Experte ist. Vor allem jüngeren Schülern ist das meist nicht bewusst.<br />

Mira Meierhoff*, 18 Jahre, 11. Klasse, Humboldt-Gymnasium, Potsdam<br />

Mit Vi<strong>de</strong>os Mathematik und<br />

Literatur besser verstehen<br />

Auf YouTube gibt es viele Kanäle mit<br />

Lernvi<strong>de</strong>os. <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> stellt zwei beliebte<br />

<strong>de</strong>utschsprachige Kanäle mit Vi<strong>de</strong>os<br />

aus <strong>de</strong>r Welt <strong>de</strong>r Mathematik und <strong>de</strong>r Literatur<br />

vor.<br />

Johann „DorFuchs“ Beurich<br />

Fotos: musik.fandom.com (Johann „DorFuchs“ Beurich), Sommers Weltliteratur to go/sommers-weltliteratur.<strong>de</strong> (Michael Sommer), YouTube/wikimedia.org (YouTube-Logo)<br />

Wie Schulbücher, nur direkter und anschaulicher<br />

Lernvi<strong>de</strong>os sind auch für mich ziemlich hilfreich. Wenn ich ein Thema<br />

nicht ganz verstan<strong>de</strong>n habe o<strong>de</strong>r für eine Klausur lernen muss, greife ich<br />

gern auf sie zurück. Sie sind ähnlich wie Schulbücher, nur direkter und<br />

anschaulicher. In Büchern wer<strong>de</strong>n die Inhalte dafür meist <strong>de</strong>taillierter<br />

dargestellt als in Vi<strong>de</strong>os. Außer<strong>de</strong>m <strong>de</strong>cken die Vi<strong>de</strong>os nicht alle Themen<br />

<strong>de</strong>r Lehrpläne ab. Im besten Fall sollte man also Bücher und Vi<strong>de</strong>os miteinan<strong>de</strong>r<br />

kombinieren. Insgesamt sind Lernvi<strong>de</strong>os eine gute Hilfe beim<br />

Lernen, aber sie ersetzen nicht <strong>de</strong>n richtigen Unterricht, in <strong>de</strong>m ich direkt<br />

Fragen stellen kann.<br />

Simon Wolf*, 17 Jahre, 11. Klasse, Humboldt-Gymnasium, Potsdam<br />

* ) Der Name wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Redaktion geän<strong>de</strong>rt.<br />

ab<strong>de</strong>cken hier: thematisieren, ansprechen, behan<strong>de</strong>ln<br />

abwechslungsreich unterhaltsam, interessant<br />

anschaulich lebendig, <strong>de</strong>utlich, bildhaft<br />

ausgerichtet sein, auf etw. (Akk.) hier: an etw. angepasst sein, sich an etw. orientieren<br />

betreiben hier: besitzen, haben, führen<br />

bewusst sein, jmdm. (Dat.) klar sein; jmd. versteht/erkennt/begreift<br />

einsetzen hier: nutzen, verwen<strong>de</strong>n, benutzen<br />

enthalten zum Inhalt haben, haben<br />

erscheinen hier: laufen, zu sehen sein<br />

ersetzen hier: tauschen, austauschen<br />

Gefahr, -en, die Risiko, etw. Schlechtes<br />

gesellschaftlich sozial, die Leute betreffend<br />

Handlung, -en, die hier: Inhalt, Plot, Geschehen<br />

Klausur, -en, die Test, Kontrollarbeit, schriftliche Prüfung/Examen<br />

Leistungsstand, -“-e, <strong>de</strong>r erreichte Fähigkeiten; Kenntnisse, Wissen<br />

Rückmeldung, -en, die Reaktion, Feedback<br />

schätzen hier: positiv sehen/beurteilen<br />

Überblick verschaffen, sich, einen sich ein Bild machen, sich informieren<br />

unübersichtlich chaotisch, durcheinan<strong>de</strong>r, schwer zu überblicken<br />

verzweifeln die Hoffnung verlieren, keinen Ausweg wissen<br />

vor- und zurückspulen hier: ein Vi<strong>de</strong>o (schnell) vor- und zurücklaufen lassen<br />

wertvoll hier: nützlich, wichtig, gut<br />

zurückgreifen, auf etw. (Akk.) hier: nutzen, benutzen<br />

zusammenfassen komprimieren, resümieren<br />

Zusammenhang, -“-e, <strong>de</strong>r hier: Kontext, Thema, Lerninhalt<br />

Jara Zinnäcker<br />

DorFuchs<br />

Ob binomische Formeln, lineare Funktionen<br />

o<strong>de</strong>r die Zahl Pi: Mathematik ist für viele<br />

Schüler ein Fach zum Verzweifeln. DorFuchs<br />

erklärt Mathe leicht und verständlich – und<br />

zwar in Form von Rapsongs. Gemacht wer<strong>de</strong>n<br />

die Lie<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Mathematiker<br />

Johann Beurich aus Dres<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r<br />

mit diesem ungewöhnlichen Format großen<br />

Erfolg hat. Der Name seines YouTube-Kanals<br />

„DorFuchs“ ist sächsisch geschrieben und<br />

be<strong>de</strong>utet auf Hoch<strong>de</strong>utsch „DerFuchs“.<br />

Michael Sommer<br />

Sommers Weltliteratur to go<br />

Funktioniert das? Klassische Literatur mithilfe<br />

von Playmobilfiguren nachspielen? Ja,<br />

das funktioniert! Seit 2015 erscheinen auf<br />

<strong>de</strong>m Kanal „Sommers Weltliteratur to go“<br />

wöchentlich Vi<strong>de</strong>os, die in meist weniger als<br />

zehn Minuten die Handlung <strong>de</strong>utscher und<br />

internationaler Klassiker zusammenfassen.<br />

Der <strong>de</strong>utsche Autor und Regisseur Michael<br />

Sommer betreibt <strong>de</strong>n Kanal und „verfilmte“<br />

bereits mehr als 300 Titel <strong>de</strong>r Weltliteratur.<br />

Inzwischen gibt es auch einen Schwesterkanal<br />

namens „Sommer’s World Literature to<br />

go“, auf <strong>de</strong>m die englischen Versionen <strong>de</strong>r<br />

Vi<strong>de</strong>os zu fin<strong>de</strong>n sind.<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong> 25


Beruf<br />

Vielseitiger Beruf<br />

› Die Architektin Vanessa Rosbach<br />

Ein Architekt entwirft und gestaltet<br />

Häuser und an<strong>de</strong>re Bauwerke<br />

Vanessa Rosbach ist eine von rund 117 500 Architektinnen und Architekten in Deutschland. Sie lebt<br />

und arbeitet in München und liebt ihren Beruf sehr. Wie sie Architektin wur<strong>de</strong> und was man für<br />

diesen Beruf können muss, erzählt die 31-Jährige im Interview.<br />

*<br />

Vanessa, muss man<br />

ein Mathefreak<br />

sein, um Architektin<br />

zu wer<strong>de</strong>n?<br />

Nein, man muss kein<br />

Mathegenie sein. Man<br />

sollte aber keine Angst<br />

vor Zahlen und auch Spaß an Geometrie<br />

haben. Zahlen brauche ich ständig,<br />

zum Beispiel für die Berechnung <strong>de</strong>r<br />

Statik o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Baukosten.<br />

Vanessa Rosbach<br />

Welche Fähigkeiten sind wichtig?<br />

Der Beruf <strong>de</strong>r Architektin ist sehr vielseitig.<br />

Es ist gut, wenn man Freu<strong>de</strong><br />

am kreativen Arbeiten hat, gern zeichnet<br />

und Mo<strong>de</strong>lle baut. Außer<strong>de</strong>m sollte<br />

man gern recherchieren und sich für<br />

Baugeschichte interessieren. Auch Organisationstalent<br />

ist wichtig, um beispielsweise<br />

Bauabläufe zu planen und<br />

zu kontrollieren.<br />

Du hast Architektur studiert. Welche<br />

Voraussetzungen braucht man<br />

für dieses Studium?<br />

Je nach Universität gibt es unterschiedliche<br />

Voraussetzungen. Ich habe mich<br />

nach <strong>de</strong>m Abitur an <strong>de</strong>r Technischen<br />

Universität in Darmstadt beworben<br />

und konnte mich einfach einschreiben.<br />

Meine Abiturnote war gut genug. An<br />

manchen Universitäten, wie zum Beispiel<br />

in München, hat man eine Mappenprüfung<br />

und ein Vorstellungsgespräch,<br />

bevor man für <strong>de</strong>n Studiengang<br />

Architektur zugelassen wird. Ich<br />

kenne auch einige Kolleginnen und<br />

Kollegen, die zuerst eine Schreinero<strong>de</strong>r<br />

Zimmererlehre gemacht und danach<br />

noch Architektur studiert haben.<br />

Und nach <strong>de</strong>m Studium ist man<br />

dann Architektin o<strong>de</strong>r Architekt?<br />

Fast. Nach erfolgreichem Bachelorund<br />

Masterstudium muss man in<br />

Deutschland zwei weitere Jahre Praxiserfahrung<br />

sammeln, bevor man in die<br />

Architektenkammer eintreten kann und<br />

sich Architektin o<strong>de</strong>r Architekt nennen<br />

darf.<br />

Was gefällt dir an <strong>de</strong>iner Arbeit beson<strong>de</strong>rs?<br />

Ich mag es, dass mein<br />

Beruf so vielseitig ist. Oft<br />

Bauablauf, -“-e, <strong>de</strong>r Organisationsschritte beim Bau/Errichten eines Hauses/Gebäu<strong>de</strong>s<br />

Baukosten, die (Pl.) Geld, das man für <strong>de</strong>n Bau/das Errichten eines Hauses/Gebäu<strong>de</strong>s braucht<br />

Berechnung, -en, die Kalkulation, das Zusammenzählen<br />

bewerben, sich hier: Dokumente abgeben, um zu studieren<br />

einschreiben, sich hier: immatrikuliert wer<strong>de</strong>n; an einer Universität das Studium beginnen<br />

einsetzen hier: nutzen, verwen<strong>de</strong>n<br />

Fähigkeit, -en, die Können, Talent<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung, -en, die schwierige Aufgabe<br />

Kammer, -n, die hier: spezielle wirtschaftliche Organisation<br />

Lehre machen, eine eine Ausbildung machen, einen Beruf erlernen<br />

Mappenprüfung, -en, die Präsentation von eigenen Entwürfen/Zeichnungen/Bil<strong>de</strong>rn<br />

recherchieren Informationen sammeln; erforschen<br />

Schreiner, -, <strong>de</strong>r Person, die mit Holz und Kunststoff arbeitet<br />

Tücken, die (Pl.) verborgene Schwierigkeit/Problem<br />

Verknüpfung, -en, die hier: Befestigung, Verkleidung, Verbindung<br />

Voraussetzung, -en, die Bedingung; hier: Zeugnis, Zertifikat, Dokument<br />

Ziegel, -, <strong>de</strong>r (roter) Stein zum Bauen<br />

kann ich kreativ arbeiten,<br />

habe auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite<br />

aber auch viele weitere Aufgaben<br />

wie die Kostenkontrolle o<strong>de</strong>r Organisation<br />

<strong>de</strong>r Baustelle. Einerseits arbeite<br />

ich viel im Büro am Computer o<strong>de</strong>r<br />

baue Mo<strong>de</strong>lle, an<strong>de</strong>rerseits mag ich<br />

auch die Arbeiten auf <strong>de</strong>n Baustellen<br />

und bin viel unterwegs.<br />

Was sind die größten Herausfor<strong>de</strong>rungen?<br />

Die Komplexität <strong>de</strong>r Aufgaben ist<br />

manchmal herausfor<strong>de</strong>rnd. Ich muss<br />

spontan bleiben: Je<strong>de</strong> Baustelle ist unterschiedlich,<br />

je<strong>de</strong>s Haus hat seine Tücken.<br />

Diese Komplexität macht <strong>de</strong>n<br />

Beruf aber so spannend.<br />

Wie sieht <strong>de</strong>in Traumhaus aus?<br />

Mein Traumhaus ist ein großes, helles<br />

Haus mit horizontalen und vertikalen<br />

Verknüpfungen <strong>de</strong>r Räume und großen<br />

Fensterflächen. Eingesetzt wer<strong>de</strong>n natürliche<br />

Materialien wie Holz und Ziegel.<br />

Das Interview führte Johanna Nimrich.<br />

Der <strong>de</strong>utsche Wohnungsmarkt<br />

Fast 60 Prozent <strong>de</strong>r Deutschen leben zur<br />

Miete, doch <strong>de</strong>r Wohnungsmarkt<br />

sorgt für viele Diskussionen: Es<br />

gibt zu wenige günstige Wohnungen.<br />

Seit Jahren steigen im ganzen<br />

Land die Mietkosten. Vor allem<br />

in <strong>de</strong>n großen Städten haben<br />

sich die Nettokaltmieten (ohne<br />

Strom-, Heiz- und Nebenkosten)<br />

in <strong>de</strong>n letzten zehn Jahren verdoppelt.<br />

Die teuersten Städte für Mieter<br />

sind München (18,48 Euro<br />

pro Quadratmeter), Frankfurt am<br />

Main (15,75 Euro pro Quadratmeter)<br />

und Stuttgart (14,74 Euro pro<br />

Quadratmeter).<br />

Fotos: privat (Vanessa Rosbach), freepik/<strong>de</strong>.freepik.com (Bauplan und Arbeitsmaterial eines Architekten)<br />

26 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong>


Sprache<br />

Umgangssprachliche Wörter<br />

› Astreiner Ohrwurm im Saftla<strong>de</strong>n<br />

Ob mit Freun<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>r Familie o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Straße – in Alltagsgesprächen benutzen die Deutschen<br />

häufig Ausdrücke, die so nicht im Lehrbuch stehen. Diese sogenannte Umgangssprache ist für<br />

Deutschlerner oft schwer zu verstehen. <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> stellt <strong>de</strong>shalb verschie<strong>de</strong>ne Aspekte <strong>de</strong>r<br />

Umgangssprache vor und erklärt ihre Be<strong>de</strong>utung. Diesmal: drei umgangssprachliche Wörter.<br />

Astrein<br />

Beispiel: Katharina ist ein großer Fan<br />

<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Popsängers Mark Forster. Gestern<br />

Abend hat sie eines seiner Konzerte besucht –<br />

und war von <strong>de</strong>r Show begeistert. Am nächsten<br />

Tag in <strong>de</strong>r Schule erzählt sie ihren Freundinnen<br />

davon und sagt: „Das Konzert war echt<br />

astrein!“<br />

Fotos: brgfx/<strong>de</strong>.freepik.com (Illustration <strong>de</strong>s Jungen), nizovatina/<strong>de</strong>.freepik.com (Illustration <strong>de</strong>s Mädchens), pch.vector/<strong>de</strong>.freepik.com (Illustration <strong>de</strong>r Musiker)<br />

Be<strong>de</strong>utung: sehr schön/gut, super, großartig<br />

Herkunft: Das Adjektiv „astrein“ entstand im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

mit Beginn <strong>de</strong>r industriellen Möbelproduktion.<br />

Wenn die Holzstücke, die man zum Bau <strong>de</strong>r Möbel benutzte,<br />

keine Stellen hatten, aus <strong>de</strong>nen mal ein Ast herausgewachsen<br />

war, nannte man das Holz „astrein“ – ein<br />

Zeichen für höchste Qualität. In <strong>de</strong>r heutigen Umgangssprache<br />

benutzt man dieses Wort, um auszudrücken,<br />

dass etwas sehr schön o<strong>de</strong>r super ist.<br />

Der Saftla<strong>de</strong>n<br />

Beispiel: Melanie wollte sich heute ein neues<br />

Smartphone kaufen. Doch <strong>de</strong>r Mitarbeiter <strong>de</strong>s Elektrogeschäfts<br />

war sehr unfreundlich zu ihr und konnte<br />

kaum eine ihrer technischen Fragen beantworten.<br />

Außer<strong>de</strong>m hatte das Geschäft nur ein sehr kleines<br />

Angebot an aktuellen Smartphones. Melanie hat<br />

<strong>de</strong>shalb nichts gekauft. Zu Hause sagt sie zu ihrer<br />

Mutter: „Unfreundlich und inkompetent – in diesen<br />

Saftla<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong> ich nicht mehr gehen!“<br />

Be<strong>de</strong>utung: schlecht geführtes Geschäft/<br />

Unternehmen<br />

Herkunft: Im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n Apotheken<br />

scherzhaft „Saftlä<strong>de</strong>n“ genannt, weil<br />

sie Flaschen mit flüssiger Medizin<br />

verkauften. Später wur<strong>de</strong>n Gasthäuser<br />

und Bars, in <strong>de</strong>nen man<br />

Alkohol trinken konnte, als „Saftlä<strong>de</strong>n“<br />

bezeichnet. Da diese oft einen<br />

schlechten Ruf hatten, bekam<br />

<strong>de</strong>r Ausdruck „Saftla<strong>de</strong>n“ eine negative<br />

Be<strong>de</strong>utung. Heutzutage kann<br />

je<strong>de</strong>s Geschäft und je<strong>de</strong> Firma mit<br />

schlechtem Ruf ein Saftla<strong>de</strong>n sein.<br />

Der Ohrwurm<br />

Beispiel: Heute Morgen hat Max im Radio das Lied<br />

„Traum“ <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Rappers Cro gehört. Jetzt,<br />

während er im Büro an seinem Schreibtisch sitzt und<br />

arbeitet, summt er die ganze Zeit die Melodie dieses<br />

Lie<strong>de</strong>s vor sich hin. Das nervt seine Kollegin Sandra,<br />

die direkt neben ihm sitzt und sich nicht konzentrieren<br />

kann. Max sagt: „Sandra, es tut mir leid! Ich wer<strong>de</strong><br />

diese Melodie einfach nicht los! Das ist ein richtiger<br />

Ohrwurm!“<br />

Be<strong>de</strong>utung: Lied/Melodie, das/die einem für längere<br />

Zeit nicht mehr aus <strong>de</strong>m Kopf geht<br />

Herkunft: Der Ohrwurm ist eigentlich ein Insekt. Früher<br />

glaubten die Leute, dass Ohrwürmer bei Menschen<br />

ins Ohr kriechen und Krankheiten verursachen.<br />

Ausgehend von dieser falschen Vorstellung<br />

bezeichnet man seit Anfang <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

auch leicht merkbare Melodien o<strong>de</strong>r Lie<strong>de</strong>r als „Ohrwurm“:<br />

Die Musik „kriecht“ wie ein Wurm ins Ohr<br />

und geht einem für längere Zeit nicht mehr aus <strong>de</strong>m<br />

Kopf.<br />

Ast, -“-e, <strong>de</strong>r Teil eines Baums<br />

Ausdruck, -“-e, <strong>de</strong>r hier: Wort, Bezeichnung<br />

begeistert sein, von jmdm./etw. (Dat.) sehr erfreut/zufrie<strong>de</strong>n sein<br />

bezeichnen nennen, benennen<br />

entstehen sich entwickeln, aufkommen<br />

flüssig eine Konsistenz wie Wasser<br />

kriechen sich langsam fortbewegen, krabbeln; hier: kommen, gelangen<br />

loswer<strong>de</strong>n hier: sich von einer Sache befreien<br />

merkbar leicht im Gedächtnis/in Erinnerung bleibend<br />

scherzhaft nicht ernst gemeint, aus Spaß, humorvoll<br />

schlechten Ruf haben, einen ein schlechtes Image haben<br />

verursachen auslösen, hervorrufen, <strong>de</strong>r Grund sein<br />

vor sich hin summen leise eine Melodie singen<br />

Zeichen, -, das hier: Merkmal<br />

Lucas Netter<br />

*<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong> 27


Deutsche Erfin<strong>de</strong>r<br />

Erfindungen <strong>de</strong>s Alltags<br />

› Deutsche Innovationen machen das Leben leichter<br />

Viele große Erfindungen kommen aus Deutschland: <strong>de</strong>r Buchdruck, das Auto o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Computer. Auch<br />

zahlreiche kleine Erfindungen, die <strong>de</strong>n Alltag leichter machen, wur<strong>de</strong>n von Deutschen erfun<strong>de</strong>n. Zum<br />

Beispiel <strong>de</strong>r Kaffeefilter von Melitta Bentz (1873 – 1950) o<strong>de</strong>r Aspirin von Felix Hoffmann (1868 –<br />

1946). <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> stellt euch sieben <strong>de</strong>utsche Erfindungen <strong>de</strong>s Alltags vor.<br />

*<br />

1. Das Telefon von Philipp Reis<br />

Ohne die Erfindung <strong>de</strong>s Telefons von<br />

Philipp Reis (1834 – 1874) wür<strong>de</strong> es<br />

heute keine Smartphones geben. Dem<br />

Lehrer für Mathematik und Physik gelang<br />

es, Töne in elektrischen Strom<br />

umzuwan<strong>de</strong>ln und sie an einem an<strong>de</strong>ren<br />

Ort (ein paar Meter weiter) als<br />

Schall wie<strong>de</strong>rzugeben. Im Jahr 1861<br />

stellte Reis seinen Telefonapparat <strong>de</strong>m<br />

Physikalischen Verein in Frankfurt am<br />

Main vor. Dabei verwen<strong>de</strong>te er <strong>de</strong>n lustigen<br />

Testsatz: „Das Pferd frisst keinen<br />

Gurkensalat.“ Eine frühe Version seines<br />

Telefons wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n USA von Alexan<strong>de</strong>r<br />

Graham Bell (1847 – 1922) zu einem<br />

Massenprodukt weiterentwickelt.<br />

2. Die Zahnpasta von Ottomar von<br />

Mayenburg<br />

Zweimal täglich Zähne putzen! Ottomar<br />

von Mayenburg (1865 – 1932) machte<br />

dies mit seiner Zahnpasta in Tuben<br />

möglich. Der Apotheker aus Dres<strong>de</strong>n<br />

führte auf seinem Dachbo<strong>de</strong>n Experimente<br />

durch. Er suchte nach einer<br />

Paste zum Reinigen <strong>de</strong>r Zähne,<br />

die günstig, lange haltbar und gesund<br />

war. Dazu sollte sie noch einen angenehmen<br />

Geschmack haben. So erfand<br />

er 1<strong>90</strong>7 die Chlorodont-Zahnpasta.<br />

Er grün<strong>de</strong>te seine eigene Firma,<br />

die Leowerke, und füllte die Zahnpasta<br />

in Tuben. Durch gute Reklame schaffte<br />

es <strong>de</strong>r Erfin<strong>de</strong>r schnell, die Konkurrenz<br />

hinter sich zu lassen. Die Dres<strong>de</strong>ner<br />

Leowerke gibt es immer noch. Sie<br />

heißen heute DENTAL-Kosmetik GmbH.<br />

Diese Firma stellt weiterhin Zahnpasta<br />

her.<br />

3. Die Handbohrmaschine von<br />

Wilhelm Emil Fein<br />

Dieses Gerät darf in keinem Werkzeugkasten<br />

fehlen. Die elektrische Handbohrmaschine<br />

wur<strong>de</strong> vom Stuttgarter<br />

Elektrotechniker Wilhelm Emil Fein<br />

(1842 – 1898) erfun<strong>de</strong>n. Das war<br />

1895. Standbohrmaschinen gab es<br />

schon vorher, aber nun konnte man<br />

das Werkzeug mit sich herumtragen –<br />

eine sehr hilfreiche Neuerung. Allerdings<br />

brauchte man dazu Kraft: Die<br />

erste Handbohrmaschine wog 7,5 Kilogramm!<br />

Noch etwas Interessantes<br />

am Ran<strong>de</strong>: 1879/80 arbeitete <strong>de</strong>r junge<br />

Robert Bosch (1861 – 1942) bei<br />

<strong>de</strong>r Firma Fein. Später grün<strong>de</strong>te Bosch<br />

eine <strong>de</strong>r größten Firmen für Elektrogeräte<br />

– und stellte auch Handbohrmaschinen<br />

her.<br />

4. Der Dübel von Artur Fischer<br />

Artur Fischer (1919 – 2016) war einer<br />

<strong>de</strong>r produktivsten Erfin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Welt.<br />

Der Unternehmer aus <strong>de</strong>m Schwarzwald<br />

entwickelte über 2 000 Produkte.<br />

Viele davon sind patentiert. So entwarf<br />

er 1958 <strong>de</strong>n Dübel. Dieses Röhrchen<br />

aus Plastik funktioniert so: Schrauben<br />

halten nicht gut in festen Materialien<br />

wie Beton o<strong>de</strong>r Stein. Der Dübel von<br />

Fischer wird daher in ein vorgebohrtes<br />

Loch gesteckt. Wenn eine Schraube<br />

in <strong>de</strong>n Dübel hineingeschraubt wird,<br />

spreizt er sich auseinan<strong>de</strong>r und die<br />

Schraube sitzt sehr fest. Ein Vorteil von<br />

Fischers Dübel ist die günstige Herstellung<br />

aus Kunststoff.<br />

5. Der Teebeutel von Adolf Rambold<br />

„Erst einmal abwarten und Tee trinken.“<br />

Das sagte sich Adolf Rambold<br />

(1<strong>90</strong>0 – 1996), als er darüber nachdachte,<br />

wie man am besten Tee kochen<br />

könnte, ohne dass die Teeblätter<br />

in <strong>de</strong>r Kanne blieben. Schon lange<br />

gab es Teesäckchen und erste Teebeutel;<br />

sie verschlechterten aber <strong>de</strong>n<br />

Geschmack <strong>de</strong>s Tees. Rambold, Mitarbeiter<br />

<strong>de</strong>r Dres<strong>de</strong>ner Teefirma „Teekanne“,<br />

hatte 1929 die Lösung: Er benutzte<br />

Pergamentpapier, das er in beson<strong>de</strong>rer<br />

Form faltete. So kam mehr<br />

heißes Wasser an <strong>de</strong>n Tee, er konnte<br />

besser ziehen. Außer<strong>de</strong>m entwickelte<br />

Rambold eine Maschine, die Teebeutel<br />

schnell, günstig und in großen Mengen<br />

herstellen konnte.<br />

6. Die Thermosflasche von Reinhold<br />

Burger<br />

Für Tee- und Kaffeetrinker ist auch die<br />

Thermosflasche praktisch; sie wur<strong>de</strong><br />

aber zuerst für einen an<strong>de</strong>ren Zweck<br />

entwickelt. Der Berliner Glastechniker<br />

Reinhold Burger (1866 – 1954) sollte<br />

für <strong>de</strong>n Eismaschinenfabrikanten Carl<br />

von Lin<strong>de</strong> (1842 – 1934) isolieren<strong>de</strong><br />

Glasbehälter für flüssige und sehr kalte<br />

Luft herstellen. Diese Behälter entwickelte<br />

er auch für an<strong>de</strong>re Flüssigkeiten<br />

weiter. Burger verbesserte 1<strong>90</strong>3 die<br />

Form <strong>de</strong>r doppelwandigen Behälter und<br />

schaffte es, dass die Silberschicht im<br />

Glasinneren zur Reflexion nun auch von<br />

Wärme nicht abblättert. Zum Schutz<br />

baute er um <strong>de</strong>n Behälter ein leichtes<br />

Metallgehäuse. Daraus wur<strong>de</strong> später<br />

die Thermosflasche.<br />

7. Die Currywurst von Herta Heuwer<br />

Die letzte Erfindung macht das tägliche<br />

Leben nicht unbedingt leichter, aber leckerer.<br />

Herta Heuwer (1913 – 1999)<br />

hatte nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg<br />

(1939 – 1945) eine I<strong>de</strong>e: Sie verkaufte<br />

ab 1949 an ihrem Berliner Imbissstand<br />

Bratwürste mit einer Spezialsoße.<br />

Sie mischte Tomatenmark mit Chili<br />

und an<strong>de</strong>ren Gewürzen. Ihre Kreation<br />

nannte sie „Currywurst“. In <strong>de</strong>n<br />

1950er-Jahren entwickelte sich die<br />

Currywurst zu einem Kultessen. Heute<br />

wer<strong>de</strong>n in Deutschland je<strong>de</strong>s Jahr<br />

800 Millionen Currywürste gegessen.<br />

Beson<strong>de</strong>rs in Kantinen und an Imbissstän<strong>de</strong>n<br />

wählen die Deutschen am<br />

liebsten die Currywurst.<br />

28 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong>


1.<br />

4.<br />

Fotos: Alexas_Fotos/pixabay.com (Telefon), snaXXy/pixabay.com (Currywurst), OpenClipart-Vectors/pixabay.com (Bohrmaschine, Zahnbürste mit Zahnpasta), InspiredImages/pixabay.com (Dübel), alfi GmbH (Thermosflasche), PublicDomainPictures/pixabay.com (Tee)<br />

2.<br />

7.<br />

3.<br />

Patentanmeldungen in<br />

Europa<br />

Ein Patent ist ein Schutzrecht für eine Erfindung.<br />

Es wird zum Beispiel beim Europäischen<br />

Patentamt (EPA) in München<br />

angemel<strong>de</strong>t. Jemand, <strong>de</strong>r ein Patent hat,<br />

kann an<strong>de</strong>ren die Nutzung seiner Erfindung<br />

juristisch verbieten. Das Schutzrecht<br />

wird auf Zeit vergeben, zum Beispiel<br />

für 20 Jahre. Die fünf aktivsten<br />

Län<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>n Patentanmeldungen beim<br />

EPA waren 2020 die USA, Deutschland,<br />

Japan, China und Frankreich. Die <strong>de</strong>utschen<br />

Firmen erfin<strong>de</strong>n viel im Bereich<br />

elektrische Maschinen und Energie.<br />

Land Patentanmeldungen<br />

USA 44293<br />

Deutschland 25954<br />

Japan 21841<br />

China 13432<br />

Frankreich 10554<br />

Quelle: EPA<br />

Max Firgau<br />

abblättern etw. fällt in kleinen Teilen von etw. ab, z. B. Farbe von <strong>de</strong>r Wand<br />

auseinan<strong>de</strong>rspreizen, sich ausweiten, breiter wer<strong>de</strong>n, auseinan<strong>de</strong>rgehen<br />

doppelwandig aus zwei Wän<strong>de</strong>n/Hüllen bestehend<br />

durchführen hier: machen<br />

entwerfen projektieren, ausarbeiten<br />

Erfindung, -en, die Neuheit, Ent<strong>de</strong>ckung, Innovation<br />

falten aufeinan<strong>de</strong>rlegen, zusammenlegen<br />

gelingen klappen, schaffen, Erfolg haben<br />

Gewürz, -e, das pflanzliche Substanz mit beson<strong>de</strong>rem Aroma<br />

Glasbehälter, -, <strong>de</strong>r eine beson<strong>de</strong>re Flasche aus Glas<br />

grün<strong>de</strong>n eröffnen, aufbauen<br />

haltbar hier: brauchbar, nutzbar<br />

herstellen produzieren, bauen<br />

hinter sich lassen hier: besser/stärker (als die Konkurrenten) sein<br />

Röhrchen, -, das kleiner Zylin<strong>de</strong>r<br />

Schall, <strong>de</strong>r Geräusch, Klang, Ton, Akustik<br />

Schraube, -n, die spezielles Stück Metall, um etw. zu befestigen<br />

umwan<strong>de</strong>ln verän<strong>de</strong>rn, umformen, modifizieren<br />

Verein, -e, <strong>de</strong>r Assoziation, Vereinigung, Gesellschaft<br />

vorgebohrt mit einem speziellen Apparat vorher bearbeitet<br />

weiterentwickeln an etw. arbeiten, um es besser zu machen<br />

Werkzeugkasten, -“-, <strong>de</strong>r Box für Geräte/Instrumente<br />

ziehen hier: aufgekocht/aufgebrüht wer<strong>de</strong>n, stark wer<strong>de</strong>n<br />

5.<br />

6.<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong> 29


Die Geheimtür<br />

› Unterwegs im Schloss Schönbrunn<br />

Dialog<br />

Die Japanerin Kayo und ihre Freundin Valerie machen einen Ausflug zum Schloss Schönbrunn. Obwohl<br />

Valerie in Wien geboren ist, hat sie <strong>de</strong>n barocken Palast noch nie besucht. Zum Glück aber ist Kayo<br />

bestens über die Geschichte <strong>de</strong>s Schlosses informiert.<br />

*<br />

Valerie: Kayo, ich lebe jetzt seit 17<br />

Jahren in Wien und war noch nie im<br />

Schloss Schönbrunn. Das ist mir peinlich.<br />

Kayo: Jetzt hast du es ja geschafft.<br />

Ach, Valerie, ich liebe diesen Ort einfach!<br />

Je<strong>de</strong>r Raum sieht an<strong>de</strong>rs aus.<br />

Und wusstest du eigentlich, dass es im<br />

Schloss über 1 400 Zimmer gibt?<br />

Valerie: Über 1 400 Zimmer? Die können<br />

wir heute aber nicht alle besichtigen.<br />

Kayo: Natürlich nicht! Wir besuchen<br />

nur 45 Zimmer.<br />

Valerie: Mmh ... weißt du, ich fin<strong>de</strong><br />

dieses Schloss zwar schön, aber wohnen<br />

möchte ich hier nicht.<br />

Kayo: Oh, Moment, siehst du <strong>de</strong>n<br />

Spalt dort drüben an <strong>de</strong>r Wand? Was<br />

ist das <strong>de</strong>nn?<br />

Valerie: Aha, eine Tapetentür! Die hat<br />

man früher als Geheimtür benutzt.<br />

Weißt du was? Ich gehe da jetzt rein.<br />

Kayo: Warte, das geht doch nicht! Valerie?<br />

Valerie: Okay, also hier ist es ziemlich<br />

eng, dunkel und …<br />

Kayo: Pass auf, die Tür fällt zu! Valerie,<br />

kannst du mich noch hören? Bleib bitte,<br />

wo du bist, ich hole Hilfe!<br />

Museumsaufseher: Sag mal, warum<br />

schreist du <strong>de</strong>nn so?<br />

Kayo: Meine Freundin ist hinter dieser<br />

Tapetentür verschwun<strong>de</strong>n. Sie lässt<br />

sich nicht mehr öffnen. Helfen Sie ihr<br />

bitte!<br />

Museumsaufseher: Ich frage dich lieber<br />

nicht, warum ihr diese Tür geöffnet<br />

habt. Das ist verboten!<br />

Kayo: Es tut mir wirklich leid!<br />

Museumsaufseher: Na ja, was solls.<br />

Wir müssen <strong>de</strong>iner Freundin je<strong>de</strong>nfalls<br />

helfen. Komm, wir gehen in <strong>de</strong>n<br />

nächsten Raum. Der Gang hinter dieser<br />

Tür führt an weiteren Tapetentüren<br />

vorbei. Ich hoffe, <strong>de</strong>ine Freundin wird<br />

nach einem an<strong>de</strong>ren Ausgang suchen.<br />

Kayo: Das hoffe ich auch.<br />

[20 Minuten später]<br />

Kayo: Das gibt es doch nicht! Wo kann<br />

sie nur sein?<br />

Museumsaufseher: Ich weiß es nicht!<br />

Wir haben fast alles durchsucht.<br />

Kayo: Oje! Hoffentlich ist ihr nichts …<br />

Valerie: Hallihallo, Kayo! Hast du einen<br />

neuen Freund gefun<strong>de</strong>n?<br />

Kayo: Valerie! Wo kommst du <strong>de</strong>nn<br />

jetzt her? Wir haben dich überall gesucht!<br />

Valerie: Aus <strong>de</strong>m Zimmer da vorn. Da<br />

ich die Tapetentür nicht mehr öffnen<br />

konnte, bin ich weitergegangen und<br />

habe alle Türen ausprobiert; eine ließ<br />

sich dann doch öffnen.<br />

Kayo: Ach, du meine Güte! Ich bin so<br />

erleichtert!<br />

Museumsaufseher: Ich bin auch froh,<br />

dass dir nichts passiert ist. Aber eigentlich<br />

müsstest du für so ein unpassen<strong>de</strong>s<br />

Verhalten eine Strafe zahlen.<br />

Valerie: Ja, es tut mir wirklich leid.<br />

Museumsaufseher: Gut, gut. Dieses<br />

Mal drücke ich ein Auge zu. Aber nur<br />

dieses eine Mal!<br />

Kayo: Vielen Dank! Ich bin total glücklich<br />

darüber, dass du wie<strong>de</strong>r da bist,<br />

Valerie! Wollen wir unseren Besuch<br />

vielleicht verschieben und nach Hause<br />

gehen?<br />

Valerie: Nein. Wir starten noch einmal<br />

im ersten Zimmer – aber dieses Mal<br />

öffne ich keine Geheimtür.<br />

Barbara Hanko<br />

aufpassen vorsichtig/achtsam sein<br />

Auge zudrücken, ein etw. nicht so ernst nehmen<br />

besichtigen ansehen, anschauen<br />

durchsuchen überall nachsehen/suchen<br />

Schloss Schönbrunn in Wien<br />

erleichtert sein beruhigt/entspannt/gelassen sein<br />

Geheimtür, -en, die kleine, fast unsichtbare Tür in einer Wand<br />

peinlich unangenehm, beschämend, blamabel<br />

schaffen hier: machen, erreichen<br />

Schloss, -“-er, das hier: großes Haus für einen König/eine Königin<br />

schreien sehr laut sprechen/rufen<br />

Spalt, -e, <strong>de</strong>r sehr kleine Öffnung<br />

Tapetentür, -en, die kleine Tür in einer Wand (hinter einer Tapete)<br />

unpassen<strong>de</strong>s Verhalten etw. Verbotenes/Falsches tun<br />

verschieben hier: auf einen späteren Zeitpunkt legen<br />

verschwin<strong>de</strong>n weg sein<br />

ziemlich sehr, einigermaßen<br />

zufallen hier: schließen/zugehen<br />

Schloss Schönbrunn<br />

Das Barockschloss in Wien wur<strong>de</strong> in<br />

seiner heutigen Form im 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

als Sommerresi<strong>de</strong>nz <strong>de</strong>r Monarchin<br />

Maria Theresia (1717 – 1780) gebaut.<br />

Es ist das größte und meistbesuchte<br />

Schloss Österreichs. Im Park <strong>de</strong>s Palastes<br />

befin<strong>de</strong>t sich auch <strong>de</strong>r Tierpark Schönbrunn.<br />

Er ist <strong>de</strong>r älteste noch bestehen<strong>de</strong><br />

Zoo <strong>de</strong>r Welt.<br />

Foto: Charlottees/pixabay.com (Schloss Schönbrunn)<br />

30 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong>


Kunst<br />

Fotos: Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München (Gemäl<strong>de</strong> „Oskar Maria Graf“ von Georg Schrimpf, 1918), <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> (Karten von Deutschland und Österreich, Zeitstrahl)<br />

Das Porträt <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utsch-amerikanischen Schriftstellers<br />

Oskar Maria Graf (1894 – 1967) ist eines <strong>de</strong>r<br />

bekanntesten Werke von Georg Schrimpf. Das Gemäl<strong>de</strong><br />

entstand im Jahr 1918 und wird in <strong>de</strong>r Städtischen Galerie<br />

im Lenbachhaus und Kunstbau München ausgestellt<br />

Kunst in Deutschland<br />

› Neue Sachlichkeit<br />

Kurz nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Ersten Weltkrieges (1914 – 1918) entwickelte sich in Deutschland<br />

<strong>de</strong>r Kunststil <strong>de</strong>r Neuen Sachlichkeit. Wie <strong>de</strong>r Name dieser Kunstrichtung bereits erkennen lässt,<br />

ging es hierbei um eine Rückbesinnung auf die Welt <strong>de</strong>s Sichtbaren. In Form eines nüchternen und<br />

sachlichen Malstils konzentrierten sich die Künstler dieser Epoche wie<strong>de</strong>r auf eine möglichst<br />

realistische Abbildung <strong>de</strong>r Wirklichkeit.<br />

Es gilt die Dinge zu sehen, wie sie<br />

sind“, sagte einst Otto Dix (1891 –<br />

1969) – einer <strong>de</strong>r berühmtesten Künstler<br />

<strong>de</strong>r Neuen Sachlichkeit – über seinen<br />

Anspruch an die Malerei. Was er<br />

damit meinte, war, die Kunst müsse<br />

weg vom Abstrakten und wie<strong>de</strong>r zurück<br />

zum Alltagsobjekt, zu einem klaren Bildkonzept<br />

sowie zu traditionellen Techniken<br />

und Malweisen. „Wir wollen die<br />

Dinge ganz nackt, klar sehen, beinahe<br />

Epochen und Kunststile in Deutschland<br />

ohne Kunst“, so Dix weiter. Er stand<br />

damit in einer Reihe mit zahlreichen<br />

<strong>de</strong>utschsprachigen Künstlern, die stark<br />

von <strong>de</strong>n traumatischen Erfahrungen <strong>de</strong>s<br />

Ersten Weltkrieges geprägt waren. Der<br />

Schrecken <strong>de</strong>s Krieges hatte ihre Sicht<br />

auf <strong>de</strong>n Menschen und die Welt radikal<br />

verän<strong>de</strong>rt. Sie distanzierten sich <strong>de</strong>shalb<br />

von <strong>de</strong>n vorhergehen<strong>de</strong>n avantgardistischen<br />

Kunstbewegungen, wie <strong>de</strong>m<br />

Düsseldorf<br />

Berlin<br />

Karlsruhe<br />

München<br />

Wien<br />

Expressionismus und Kubismus, und<br />

strebten nach einer „Rückkehr zur Ordnung“<br />

und Realität. Im Zentrum <strong>de</strong>s<br />

künstlerischen Schaffens sollte nunmehr<br />

die Abbildung <strong>de</strong>r nüchternen<br />

Wirklichkeit stehen. Damit wur<strong>de</strong> die<br />

Neue Sachlichkeit zu einer führen<strong>de</strong>n<br />

Kunstrichtung im Deutschland zur Zeit<br />

<strong>de</strong>r sogenannten Weimarer Republik<br />

(1918 – 1933).<br />

Römische Bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kunst<br />

Kunst <strong>de</strong>r Antike Gotik Barock Romantik Jugendstil Kubismus Neue <strong>de</strong>r Gegenwart<br />

Frühgeschichte Romanik Renaissance Klassizismus Impressionismus Expressionismus Sachlichkeit<br />

*<br />

15 v.Chr. – 500 1200 – 1550 1600 – 1780 1800 – 1840 18<strong>90</strong> – 1910 1<strong>90</strong>6 – 1914 ab 1950<br />

ab 40 000 v. Chr. 950 – 1250 1500 – 1600 1750 – 1840 1860 – 1910 1<strong>90</strong>0 – 1930 1920 – 1933<br />

Christliche Kunst<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong> 31


Diese Westberliner Briefmarke aus <strong>de</strong>m<br />

Jahr 1977 zeigt ein berühmtes Gemäl<strong>de</strong><br />

von George Grosz („Ohne Titel“, 1920)<br />

Sachlich-realistischer Malstil<br />

Insbeson<strong>de</strong>re in Abgrenzung zum Expressionismus<br />

zeichnen sich die Gemäl<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Neuen Sachlichkeit durch<br />

eine möglichst objektive und wirklichkeitsnahe<br />

Darstellung <strong>de</strong>s Bildgegenstands<br />

aus. Kühl, technisch, sachlich<br />

und emotional distanziert sollte die<br />

Realität wie<strong>de</strong>rgegeben wer<strong>de</strong>n. Diese<br />

„Versachlichung“ <strong>de</strong>r künstlerischen<br />

Ausdrucksform orientierte sich an <strong>de</strong>n<br />

exakten Malweisen <strong>de</strong>r „alten Meister“<br />

<strong>de</strong>s 14. bis 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts, zum Beispiel<br />

<strong>de</strong>r Epoche <strong>de</strong>r Renaissance. Die<br />

Künstler <strong>de</strong>r Neuen Sachlichkeit malten<br />

bevorzugt Stillleben, Großstadtszenen,<br />

Landschaften und Porträts. Häufig<br />

wur<strong>de</strong>n Alltagsgegenstän<strong>de</strong> in die Malerei<br />

einbezogen, zum Beispiel Reklameschil<strong>de</strong>r.<br />

Auch die Welt <strong>de</strong>r Technik<br />

und neue Technologien, wie die Glühbirne<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Radioapparat, waren als<br />

Bildmotive beliebt.<br />

Das wichtige Jahr 1925<br />

Obwohl <strong>de</strong>r „Siegeszug“ dieses neuen<br />

Realismus in <strong>de</strong>r Kunst bereits<br />

kurz nach <strong>de</strong>m Ersten Weltkrieg begann,<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Begriff „Neue Sachlichkeit“<br />

erst im Jahr 1923 vom Kunsthistoriker<br />

Gustav Friedrich Hartlaub<br />

(1884 – 1963) eingeführt. Im Sommer<br />

1925 eröffnete Hartlaub als Direktor<br />

<strong>de</strong>r Kunsthalle Mannheim die Ausstellung<br />

„Die Neue Sachlichkeit. Deutsche<br />

Malerei seit <strong>de</strong>m Expressionismus“,<br />

Das Aquarell „Zeitungsträger (Arbeit<br />

schän<strong>de</strong>t)“ von Georg Scholz<br />

(1921) thematisiert die sozialen<br />

Probleme in <strong>de</strong>r Weimarer Republik<br />

auf <strong>de</strong>r die wichtigsten Repräsentanten<br />

dieser Stilrichtung mit zahlreichen<br />

Bil<strong>de</strong>rn vertreten waren, darunter Otto<br />

Dix, George Grosz (1893 – 1959), Georg<br />

Schrimpf (1889 – 1938) und Rudolf<br />

Schlichter (18<strong>90</strong> – 1955). Die<br />

Ausstellung war so erfolgreich, dass<br />

sie ab Oktober 1925 auch durch viele<br />

Städte Sachsens und Thüringens tourte<br />

– wodurch die Neue Sachlichkeit zu<br />

einem populären Kunststil in <strong>de</strong>r Weimarer<br />

Republik wur<strong>de</strong>. Die Kunst <strong>de</strong>r<br />

Neuen Sachlichkeit war aber keine homogene:<br />

Die Künstler unterschie<strong>de</strong>n<br />

sich stark in ihren Motiven und Themen.<br />

Generell lassen sich innerhalb<br />

<strong>de</strong>r Neuen Sachlichkeit drei Strömungen<br />

unterschei<strong>de</strong>n: Verismus, Klassizismus<br />

und Magischer Realismus.<br />

Verismus<br />

Im Verismus war die Neue Sachlichkeit<br />

eine politische Kunst, die sich kritisch<br />

mit <strong>de</strong>r Nachkriegsgesellschaft und<br />

<strong>de</strong>n sozialen Zustän<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Weimarer<br />

Republik auseinan<strong>de</strong>rsetzte. Der<br />

Begriff „Verismus“ stammt dabei von<br />

<strong>de</strong>m lateinischen Wort „verus“, was<br />

auf Deutsch „wahr“ be<strong>de</strong>utet. Viele Veristen<br />

waren selbst politisch engagiert<br />

und oft in sozialistischen o<strong>de</strong>r kommunistischen<br />

Parteien aktiv. Die hauptsächlichen<br />

Themen ihrer Bil<strong>de</strong>r waren<br />

die Großstadt, die oft monströs dargestellt<br />

wur<strong>de</strong>, und gesellschaftliche Probleme,<br />

vor allem Klassenunterschie<strong>de</strong><br />

Frauen in <strong>de</strong>r Neuen<br />

Sachlichkeit<br />

In <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>r Weimarer Republik<br />

verän<strong>de</strong>rte sich auch die Rolle <strong>de</strong>r<br />

Frauen: Die sogenannte Neue Frau<br />

war selbstbewusst und nahm ihr<br />

Leben selbst in die Hand – zumin<strong>de</strong>st<br />

in <strong>de</strong>n Großstädten. Die Einführung<br />

<strong>de</strong>s Frauenwahlrechts und<br />

verän<strong>de</strong>rte Moralvorstellungen<br />

machten dies möglich. So wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Typus <strong>de</strong>r Neuen Frau zu einer<br />

Ikone <strong>de</strong>r 1920er-Jahre. Auch in<br />

<strong>de</strong>r Kunst waren Frauen nun <strong>de</strong>utlich<br />

präsenter als in <strong>de</strong>n Epochen<br />

zuvor. Zu <strong>de</strong>n wichtigsten <strong>de</strong>utschen<br />

Künstlerinnen <strong>de</strong>r Neuen<br />

Sachlichkeit zählen unter an<strong>de</strong>rem<br />

Jeanne Mammen (18<strong>90</strong> – 1976)<br />

und Dodo (1<strong>90</strong>7 – 1998, geboren<br />

als Dörte Clara Wolff). In ihren<br />

Werken stellten sie die neue Lebensführung<br />

<strong>de</strong>r Frau in <strong>de</strong>n Mittelpunkt<br />

und verkörperten auch<br />

selbst dieses neue Frauenbild.<br />

und die Ausbeutung <strong>de</strong>r Arbeiterschaft.<br />

In <strong>de</strong>m Aquarell „Zeitungsträger (Arbeit<br />

schän<strong>de</strong>t)“ (1921) von Georg Scholz<br />

(18<strong>90</strong> – 1945) etwa wird die Ungleichheit<br />

zwischen Arm und Reich thematisiert:<br />

Ein dicker Herr mit Zigarre starrt<br />

aus einem Auto auf einen dünnen, gebückten<br />

Mann und ein ebenso trauriges<br />

Kind, die vor einer Industriekulisse<br />

zu Fuß gehen. Der Industrielle und <strong>de</strong>r<br />

Fotos: Staatliche Kunsthalle Karlsruhe (Aquarell „Zeitungsträger (Arbeit schän<strong>de</strong>t)“ von Georg Scholz, 1921), Deutsche Bun<strong>de</strong>spost Berlin/Bun<strong>de</strong>sdruckerei Berlin/Deutsche Post AG/Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen<br />

(Briefmarke aus <strong>de</strong>m Jahr 1977 mit Gemäl<strong>de</strong> „Ohne Titel“ von George Grosz, 1920)<br />

32 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong>


Das Gemäl<strong>de</strong> „Lied in <strong>de</strong>r Dämmerung“<br />

(1931) von Franz Sedlacek ist ein Beispiel<br />

für die Strömung <strong>de</strong>s Magischen Realismus<br />

Fotos: Staatliche Kunsthalle Karlsruhe (Gemäl<strong>de</strong> „Großes Stillleben mit Krügen und roter Teedose“ von Alexan<strong>de</strong>r Kanoldt, 1922), Albertina Wien (Gemäl<strong>de</strong> „Lied in <strong>de</strong>r Dämmerung“ von Franz Sedlacek, 1931, Dauerleihgabe <strong>de</strong>r Österreichischen Nationalbank)<br />

Arbeiter bewegen sich in entgegengesetzte<br />

Richtungen – ein Symbol für die<br />

gesellschaftliche Situation in <strong>de</strong>r Weimarer<br />

Republik. Neben Georg Scholz<br />

waren weitere wichtige Vertreter <strong>de</strong>s<br />

Verismus unter an<strong>de</strong>rem Otto Dix, Rudolf<br />

Schlichter und George Grosz.<br />

Klassizismus<br />

An<strong>de</strong>re Künstler <strong>de</strong>r Neuen Sachlichkeit,<br />

wie zum Beispiel Georg Schrimpf<br />

und Alexan<strong>de</strong>r Kanoldt (1881 – 1939),<br />

waren weniger politisch interessiert<br />

und äußerten in ihren Gemäl<strong>de</strong>n auch<br />

keine Gesellschaftskritik. Sie machten<br />

nicht die harte Realität in <strong>de</strong>r Weimarer<br />

Republik zum Thema, son<strong>de</strong>rn<br />

hatten vielmehr eine große Sehnsucht<br />

nach Idylle, die sich in Darstellungen<br />

von Stillleben, Porträts und zeitlosen<br />

Landschaften äußerte. Die Bildgegenstän<strong>de</strong><br />

ihrer Werke wirkten oft glatt,<br />

kalt und statisch, anschaulich zu sehen<br />

beispielsweise in Alexan<strong>de</strong>r Kanoldts<br />

Gemäl<strong>de</strong> „Großes Stillleben mit Krügen<br />

und roter Teedose“ (1922). Aufgrund<br />

ihrer klassisch-traditionellen Auffassung<br />

von Kunst wur<strong>de</strong>n diese Maler<br />

<strong>de</strong>r Neuen Sachlichkeit auch „Klassizisten“<br />

genannt.<br />

Merkmale <strong>de</strong>r Neuen<br />

Sachlichkeit<br />

• Orientierung an <strong>de</strong>r Realität<br />

• möglichst objektive Darstellungsweise<br />

• sachlich-nüchterner Malstil<br />

• Motive: Großstadt, Stillleben, Porträts,<br />

Landschaften, Technik<br />

• Themen: Sozialkritik (Verismus),<br />

Idylle (Klassizismus), „dritte Realität“<br />

(Magischer Realismus)<br />

Magischer Realismus<br />

Der Begriff „Magischer Realismus“<br />

wur<strong>de</strong> 1925 von <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen<br />

Kunstkritiker Franz Roh (18<strong>90</strong> – 1965)<br />

geprägt. Diese Strömung <strong>de</strong>r Neuen<br />

Sachlichkeit verband die Wirklichkeit<br />

(das Reale) mit surrealen o<strong>de</strong>r geheimnisvollen<br />

Elementen. So verschmilzt<br />

die rationale Realität mit einer Art<br />

„magischer“ Realität aus Träumen und<br />

Halluzinationen, was <strong>de</strong>n Werken dieses<br />

Stils eine fantastische Perspektive<br />

zu verleihen scheint. Deshalb wird <strong>de</strong>r<br />

Magische Realismus auch als Brücke<br />

zur Kunstbewegung <strong>de</strong>s Surrealismus<br />

verstan<strong>de</strong>n. Wichtige Vertreter <strong>de</strong>s Magischen<br />

Realismus waren Franz Radziwill<br />

(1895 – 1983) und <strong>de</strong>r Österreicher<br />

Franz Sedlacek (1891 – 1945).<br />

In <strong>de</strong>ssen Gemäl<strong>de</strong> „Lied in <strong>de</strong>r Dämmerung“<br />

(1931) wird die typische<br />

Stimmung zwischen Idylle und Bedrohung<br />

beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>utlich.<br />

Alexan<strong>de</strong>r Kanoldts Gemäl<strong>de</strong> „Großes Stillleben<br />

mit Krügen und roter Teedose“ (1922) ist in<br />

<strong>de</strong>r Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe zu sehen<br />

Das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Neuen Sachlichkeit<br />

Als im Jahr 1933 die Nationalsozialisten<br />

in Deutschland an die Macht kamen<br />

und die Weimarer Republik zu<br />

En<strong>de</strong> war, be<strong>de</strong>utete dies auch das<br />

En<strong>de</strong> für die Neue Sachlichkeit. Viele<br />

Werke dieses Stils wur<strong>de</strong>n fortan als<br />

„entartete Kunst“ diffamiert – und<br />

ihre Ausstellung verboten. Als „entartete<br />

Kunst“ galten im Dritten Reich<br />

(1933 – 1945) alle Kunstwerke und<br />

kulturellen Strömungen, die mit <strong>de</strong>m<br />

Kunstverständnis und <strong>de</strong>m Schönheitsi<strong>de</strong>al<br />

<strong>de</strong>r Nationalsozialisten nicht vereinbar<br />

waren. Darunter fielen unter an<strong>de</strong>rem<br />

auch <strong>de</strong>r Expressionismus und<br />

<strong>de</strong>r Kubismus. Nicht wenige Künstler<br />

bekamen in <strong>de</strong>r Folge sogar Berufsund<br />

Malverbot. Viele von ihnen verließen<br />

Deutschland <strong>de</strong>shalb und gingen<br />

ins Exil, darunter George Grosz. An<strong>de</strong>re,<br />

wie zum Beispiel Felix Nussbaum<br />

(1<strong>90</strong>4 – 1944), wur<strong>de</strong>n Opfer <strong>de</strong>s<br />

Holocaust.<br />

Lucas Netter, Robert Teschner<br />

Anspruch, -“-e, <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung, Erwartung<br />

Auffassung, -en, die Meinung, Position<br />

Ausbeutung, die hier: Ausnutzung/Exploitation von Arbeitskräften<br />

auseinan<strong>de</strong>rsetzen, sich, mit etw. (Dat.) sich mit etw. beschäftigen/befassen<br />

äußern hier: zeigen, ausdrücken, aussagen<br />

auszeichnen, sich, durch etw. (Akk.) hier: beson<strong>de</strong>rs/charakteristisch sein<br />

diffamieren schlecht über jmdn./etw. re<strong>de</strong>n; herabsetzen, diskreditieren<br />

einbeziehen hier: integrieren, einbin<strong>de</strong>n, einfügen<br />

entartet <strong>de</strong>generiert, gegen die Norm<br />

entgegengesetzt hier: gegenüberliegend<br />

gebückt <strong>de</strong>n Oberkörper in Richtung Bo<strong>de</strong>n beugend<br />

geheimnisvoll mystisch, rätselhaft<br />

in Abgrenzung zu jmdm./etw. (Dat.) im Unterschied/Gegensatz zu<br />

Rückbesinnung, die Orientierung an <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

Schaffen, das Schöpfung, Werk, Leistung<br />

Sichtbare, das etw., das man mit <strong>de</strong>n Augen sehen kann; Realität, Wirklichkeit<br />

Siegeszug, -“-e, <strong>de</strong>r Triumph, Durchbruch<br />

starren hier: lange anblicken/ansehen, fixieren<br />

verkörpern symbolisieren, sein, personifizieren<br />

verleihen hier: geben<br />

verschmelzen verbun<strong>de</strong>n/kombiniert wer<strong>de</strong>n<br />

vorhergehend zuvor geschehen/stattgefun<strong>de</strong>n<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong> 33


Psychotest<br />

Daumen hoch!<br />

› Was ist <strong>de</strong>ine Lebensphilosophie?<br />

Heute ist ein guter Tag! Und morgen wird es noch besser, o<strong>de</strong>r? Vielleicht ist <strong>de</strong>in Leben voller<br />

Sonnenschein. O<strong>de</strong>r du siehst immer nur alles schwarz. Mit welcher Einstellung gehst du durchs<br />

Leben? Mache unseren Test und fin<strong>de</strong> heraus, welche Lebensphilosophie du hast. Wähle die Antworten,<br />

die am besten zu dir passen!<br />

Auswertung<br />

Welchen Buchstaben hast du am<br />

häufigsten angekreuzt?<br />

A, B o<strong>de</strong>r C?<br />

*<br />

Bist du ein<br />

Optimist, Pessimist<br />

o<strong>de</strong>r Realist?<br />

Fragen<br />

Morgen hast du eine Prüfung in<br />

Deutsch. Wie fühlst du dich?<br />

A Schlecht, ich bekomme wie<strong>de</strong>r<br />

eine schlechte Note.<br />

B Super! Dann zeige ich, was ich<br />

kann.<br />

C Okay, ich habe gelernt.<br />

Hast du Glück im Spiel?<br />

A Nein, und auch nicht in <strong>de</strong>r<br />

Liebe.<br />

B Ja, ich bin ein Gewinnertyp.<br />

C Ich brauche kein Glück, <strong>de</strong>nn ich<br />

habe eine gute Strategie.<br />

Du wachst mit Husten auf. Was<br />

<strong>de</strong>nkst du?<br />

A Das ist Corona!<br />

B Cool, ich muss heute nicht in die<br />

Schule/zur Uni.<br />

C Ich sollte eine Tablette nehmen.<br />

Welches Tier passt zu dir?<br />

A Schnecke<br />

B Delfin<br />

C Adler<br />

Zusammengestellt von<br />

Dagmar Glück<br />

Was <strong>de</strong>nkst du über <strong>de</strong>n<br />

Klimawan<strong>de</strong>l?<br />

A Schrecklich! Das ist das En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Welt!<br />

B Die Wissenschaft fin<strong>de</strong>t eine<br />

Lösung.<br />

C Keine Panik, aber wir müssen etwas<br />

än<strong>de</strong>rn!<br />

Mein größter Traum ...<br />

A bleibt lei<strong>de</strong>r nur ein Traum.<br />

B wird bald wahr.<br />

C kann wahr wer<strong>de</strong>n. Ich muss dafür<br />

arbeiten!<br />

Probierst du gern neue Dinge<br />

aus?<br />

A Nein, ich bin eher ängstlich.<br />

B Ja, klar! Ich bin sehr neugierig.<br />

C Ja, wenn sie nicht zu verrückt<br />

sind.<br />

A) Pessimistisch<br />

Du <strong>de</strong>nkst lei<strong>de</strong>r oft: „Oh nein, das<br />

geht nicht gut!“ Wenn etwas neu für<br />

dich ist, erwartest du nur Chaos und<br />

Katastrophen. Das Leben ist aber voller<br />

schöner Überraschungen. Sei mutig<br />

und freue dich auf das Neue!<br />

B) Optimistisch<br />

Bei dir ist immer alles super, toll und<br />

cool. Auch an schlechten Tagen<br />

kannst du lachen. Deine Freundinnen<br />

und Freun<strong>de</strong> lieben <strong>de</strong>inen Optimismus.<br />

Du bist aber auch ein wenig<br />

naiv. Pass gut auf, <strong>de</strong>nn nicht alle<br />

Menschen sind super, toll und cool!<br />

C) Realistisch<br />

Dein Motto ist: „Es ist, wie es ist.“<br />

Du analysierst Probleme und fin<strong>de</strong>st<br />

meist eine gute Lösung. Für <strong>de</strong>ine<br />

Freundinnen und Freun<strong>de</strong> bist du<br />

eine große Hilfe. Sehr emotional bist<br />

du aber nicht. Unser Tipp: Sei doch<br />

mal verrückt und singe laut in <strong>de</strong>r U-<br />

Bahn!<br />

Adler, -, <strong>de</strong>r großer Vogel/Greifvogel<br />

ängstlich unsicher, vorsichtig<br />

aufpassen hier: vorsichtig/achtsam sein<br />

aufwachen nach <strong>de</strong>m Schlaf zu sich kommen, die Augen aufmachen<br />

Einstellung, -en, die hier: Meinung, Ansicht, Position<br />

fühlen, sich wie es jmdm. geht/welche Laune jmd. hat<br />

Husten, <strong>de</strong>r Krankheit, Erkältung; das laute Ausatmen <strong>de</strong>r Luft durch <strong>de</strong>n Mund<br />

Klimawan<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Klimas (durch <strong>de</strong>n Menschen)<br />

Lösung, -en, die Antwort, Erklärung<br />

Motto, -s, das Devise, Losung, Parole<br />

mutig ohne Angst, tapfer, selbstsicher<br />

neugierig interessiert, aufmerksam<br />

Schnecke, -n, die Tier ohne Knochen, manchmal mit einem Haus auf <strong>de</strong>m Rücken<br />

Überraschung, -en, die etw. Unerwartetes, Sensation<br />

verrückt hier: außergewöhnlich, seltsam, abson<strong>de</strong>rlich<br />

Foto: wayhomestudio/<strong>de</strong>.freepik.com (junge Frau)<br />

wahr wer<strong>de</strong>n realisiert wer<strong>de</strong>n, sich erfüllen<br />

34 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong>


Rezept<br />

Fotos: Lebensmittelfotos/pixabay.com (Kohlroula<strong>de</strong>n mit Speck), OpenClipart-Vectors/pixabay.com (Illustration <strong>de</strong>r Kohlköpfe)<br />

Richtig gewickelt<br />

› Leckere Kohlroula<strong>de</strong>n wie bei Oma<br />

Wie Sauerbraten o<strong>de</strong>r Kassler gehören Kohlroula<strong>de</strong>n, auch Krautwickel genannt, zu <strong>de</strong>n<br />

typisch <strong>de</strong>ftigen Gerichten in Deutschland. Wie man duften<strong>de</strong> Kohlroula<strong>de</strong>n in einer<br />

würzigen Soße zubereitet, verrät dir <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong>.<br />

Zutaten für drei Portionen (mit<br />

Hackfleischfüllung):<br />

• ½ Brötchen (vom Vortag)<br />

• ½ Kopf Weißkohl<br />

• ½ Zwiebel<br />

• 375 Gramm Hackfleisch<br />

• 1 Ei<br />

• Salz, Pfeffer, Paprikapulver<br />

(e<strong>de</strong>lsüß)<br />

• 1 Teelöffel Senf<br />

• 1½ Esslöffel (EL) Öl<br />

• ½ EL Tomatenmark<br />

• 0,5 Liter Gemüsebrühe<br />

• 1½ EL Soßenbin<strong>de</strong>r<br />

• ein bisschen Zucker<br />

• Küchengarn<br />

Kohlroula<strong>de</strong>n für Vegetarier<br />

Falls du Vegetarier bist, kannst du die Kohlroula<strong>de</strong>n<br />

auch mit einer Reis-Gemüse-Füllung zubereiten.<br />

Das geht so: Erhitze drei EL Öl in einer<br />

Pfanne und röste darin eine zerhackte Zwiebel<br />

goldbraun an. Das Gemüse, zum Beispiel Karotten,<br />

Zucchini o<strong>de</strong>r Paprikaschoten, wird in kleine<br />

Stücke geschnitten und in <strong>de</strong>r Pfanne angeröstet.<br />

Würze die Mischung mit Salz, Pfeffer, Senf und<br />

Paprikapulver. Den fertig gekochten Reis gibst du<br />

zum Gemüse hinzu, mischst alles gut durch und<br />

lässt es abkühlen. Dann schlägst du zwei Eier<br />

in die Mischung, rührst Parmesan und Mehl unter<br />

und schmeckst ab. Danach bereitest du die<br />

Kohlroula<strong>de</strong>n wie im klassischen Rezept zu.<br />

Zubereitung:<br />

Weiche das Brötchen in kaltem Wasser<br />

ein. Dann wasche <strong>de</strong>n Kohl und<br />

schnei<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Strunk heraus. Lege <strong>de</strong>n<br />

halben Kohlkopf kurz in kochen<strong>de</strong>s<br />

Wasser, hole ihn dann wie<strong>de</strong>r heraus<br />

und löse vorsichtig die Blätter ab. Die<br />

Kohlblätter blanchierst du nochmals<br />

zwei Minuten und lässt sie gut abtropfen.<br />

Bei je<strong>de</strong>m Kohlblatt schnei<strong>de</strong>st du<br />

das En<strong>de</strong> v-förmig heraus.<br />

Für die Hackfleischfüllung schälst und<br />

zerschnei<strong>de</strong>st du die halbe Zwiebel.<br />

Danach drückst du das Wasser aus<br />

<strong>de</strong>m halben Brötchen und verknetest<br />

es zusammen mit <strong>de</strong>m Hackfleisch,<br />

<strong>de</strong>n Zwiebelstückchen,<br />

<strong>de</strong>m Ei,<br />

Salz und<br />

Lecker: Die gewickelten Kohlroula<strong>de</strong>n<br />

brutzeln mit Speck in einer würzigen Soße<br />

Pfeffer, Senf und Paprikapulver. Aus<br />

<strong>de</strong>r Fleischmasse formst du längliche<br />

Frika<strong>de</strong>llen. Je<strong>de</strong> Frika<strong>de</strong>lle legst du<br />

auf ein Kohlblatt, wickelst bei<strong>de</strong>s zu einer<br />

Roula<strong>de</strong> und bin<strong>de</strong>st Küchengarn<br />

darum.<br />

Dann erhitze das Öl in einer großen<br />

Pfanne und brate die Kohlroula<strong>de</strong>n darin<br />

kräftig an. Anschließend gibst du<br />

das Tomatenmark hinzu, lässt es kurz<br />

braten und fügst dann die Brühe hinzu.<br />

Bei mittlerer Hitze lässt du alles<br />

45 Minuten schmoren. Hole dann die<br />

Kohlroula<strong>de</strong>n heraus. Die Flüssigkeit<br />

in <strong>de</strong>r Pfanne kochst du auf und rührst<br />

sie mit Soßenbin<strong>de</strong>r an. Die Soße<br />

schmeckst du mit Salz, Pfeffer und Zucker<br />

ab und servierst sie zu <strong>de</strong>n Roula<strong>de</strong>n.<br />

Dazu schmecken Salzkartoffeln.<br />

Guten Appetit!<br />

Ekaterina Markeli<br />

Kohlsorten in Deutschland<br />

Früher war <strong>de</strong>r beim Kochen stark riechen<strong>de</strong><br />

Kohl ein sogenanntes Armeleuteessen.<br />

Heute sind Kohlgerichte wie<strong>de</strong>r populär,<br />

weil das Gemüse kalorienarm, <strong>vitamin</strong>reich<br />

und herzhaft im Geschmack ist. Die beliebtesten<br />

Kohlsorten in Deutschland sind<br />

Weiß- und Rotkohl, Wirsing, Blumenkohl,<br />

Brokkoli, Rosenkohl, Grünkohl und<br />

Kohlrabi.<br />

ablösen hier: wegnehmen, herausbrechen<br />

abschmecken aromatischer/kräftiger machen<br />

abtropfen lassen trocknen lassen<br />

anrösten etw. kurz braten/grillen<br />

anrühren hier: mischen, mixen<br />

<strong>de</strong>ftig kalorienreich, herzhaft<br />

einweichen mit Wasser weich machen<br />

Hackfleischfüllung, -en, die Mischung aus kleinen Fleischteilen<br />

herausschnei<strong>de</strong>n (mit <strong>de</strong>m Messer) bearbeiten<br />

hinzufügen hier: dazugeben, hineintun<br />

Küchengarn, -e, das Schnur, um Essen zu fixieren<br />

schälen die Schale/Haut entfernen/abschnei<strong>de</strong>n<br />

schmoren dünsten<br />

Soßenbin<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r Pulver, um eine Soße zu machen<br />

Strunk, -“-e, <strong>de</strong>r hartes Stück in <strong>de</strong>r unteren Mitte <strong>de</strong>s Kohls<br />

verkneten mischen, formen<br />

Wirsing, <strong>de</strong>r Kohl, <strong>de</strong>r weichere Blätter hat<br />

würzig aromatisch, scharf, kräftig<br />

zerhackt in kleine Stücke geschlagen/geschnitten<br />

*<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong> 35


<strong>Herbst</strong>horoskop<br />

› Hinduistische Sternzeichen<br />

Horoskop<br />

Der Sommer ist schon wie<strong>de</strong>r vorbei, die Tage wer<strong>de</strong>n kürzer und <strong>de</strong>r Urlaub ist nur noch eine schöne<br />

Erinnerung. Da reist du in Gedanken gern wie<strong>de</strong>r in die Ferne und schaust nach Horoskopen aus an<strong>de</strong>ren<br />

Kulturen. Diesmal verrät dir <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong>, was die Sterne in <strong>de</strong>r hinduistischen Astrologie über dich<br />

sagen.<br />

Kanya<br />

18.09. – 17.10.<br />

Du bist vorsichtig. Deshalb ist es dir<br />

wichtig, dass du Ordnung und Struktur<br />

im Leben hast. Das hilft dir, in neuen<br />

Situationen ruhiger zu sein. Außer<strong>de</strong>m<br />

hilfst du gern an<strong>de</strong>ren, was <strong>de</strong>ine<br />

Freun<strong>de</strong> sehr schätzen.<br />

Kumdha<br />

14.02. – 14.03.<br />

Irgendwie hast du oft das Gefühl, an<strong>de</strong>rs<br />

zu sein als an<strong>de</strong>re. Du hast oft<br />

originelle I<strong>de</strong>en und liebst <strong>de</strong>ine Freiheit.<br />

Da du dich schnell langweilst, bist<br />

du immer auf <strong>de</strong>r Suche nach Neuem<br />

und einer i<strong>de</strong>alen Welt.<br />

Mesha<br />

15.04. – 14.05.<br />

Du bist immer aktiv. Das mögen <strong>de</strong>ine<br />

Freun<strong>de</strong> prinzipiell. Aber manchmal ist<br />

es für sie anstrengend, dass du dich<br />

immer durchsetzen willst. Es wäre besser,<br />

mal einen Kompromiss zu schließen.<br />

*<br />

Thula<br />

18.10. – 16.11.<br />

Du orientierst dich oft an an<strong>de</strong>ren<br />

Menschen und hast viele Kontakte.<br />

Konflikte magst du nicht. Du liebst Harmonie.<br />

Deshalb fällt es dir oft schwer,<br />

<strong>de</strong>ine Ziele zu erreichen. Daran könntest<br />

du arbeiten!<br />

Vrishika<br />

17.11. – 16.12.<br />

Du bist vielseitig interessiert,<br />

auch an magischen Dingen.<br />

Wenn etwas nicht klappt,<br />

machst du dir Sorgen. Das ist<br />

nicht so gut für <strong>de</strong>ine Gesundheit.<br />

Meditation wäre da gut<br />

für dich.<br />

Danur<br />

17.12. – 15.01.<br />

Du bist optimistisch und<br />

suchst mit viel Energie nach<br />

<strong>de</strong>m Sinn <strong>de</strong>s Lebens. Am<br />

liebsten bist du unterwegs,<br />

aber nicht allein, son<strong>de</strong>rn<br />

mit an<strong>de</strong>ren Menschen. Du<br />

liebst philosophische Gespräche.<br />

Makara<br />

16.01. – 13.02.<br />

Erfolg im Beruf ist das Wichtigste<br />

für dich. Deshalb hast<br />

du manchmal Probleme mit<br />

<strong>de</strong>iner Familie o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>inen<br />

Freun<strong>de</strong>n, weil du keine Zeit<br />

für sie hast. Denk daran,<br />

dass sie dir auch wichtig<br />

sein sollten!<br />

Meena<br />

15.03. – 14.04.<br />

In <strong>de</strong>inem Leben spielen Gefühle eine<br />

große Rolle. Du bist sehr emotional.<br />

An<strong>de</strong>re Menschen sind gern mit dir zusammen,<br />

weil du gut auf sie eingehen<br />

kannst. Manchmal fin<strong>de</strong>n sie dich aber<br />

auch kompliziert.<br />

Anerkennung, -en, die hier: Lob, Bewun<strong>de</strong>rung<br />

anstrengend hier: nervig, stressig<br />

durchsetzen, sich dominieren, gewinnen, siegen<br />

eingehen, auf jmdn. (Akk.) hier: guten Kontakt/Harmonie mit jmdm. haben<br />

entschei<strong>de</strong>n, sich, für etw. (Akk.) wählen, festlegen<br />

Erinnerung, -en, die Erlebnis, das im Gedächtnis/Kopf fixiert ist<br />

erreichen hier: realisieren, schaffen<br />

gesellig kommunikativ, kontaktfreudig<br />

großzügig freigiebig, spendabel<br />

klappen funktionieren, jmd. schafft etw.<br />

schätzen hier: positiv sehen/beurteilen<br />

schwerfallen schwierig sein, Mühe machen, Probleme bereiten<br />

Sicherheit, die hier: Stabilität, Schutz, Geborgenheit<br />

Sinn, <strong>de</strong>r hier: Zweck, Ziel, Aufgabe<br />

Sorgen machen, sich (Dat.) beunruhigt/nervös sein<br />

verraten hier: (ein Geheimnis) erzählen/offenbaren<br />

vorsichtig hier: skeptisch, aufmerksam<br />

wirken hier: <strong>de</strong>n Eindruck machen, scheinen; sein, als ob<br />

Vrishaba<br />

15.05. – 15.06.<br />

Du magst kein Risiko, son<strong>de</strong>rn möchtest<br />

Sicherheit. Wenn du etwas planst,<br />

dann machst du das sehr genau. Materielle<br />

Dinge sind dir wichtig. Denk<br />

aber daran, dass das nicht alles im Leben<br />

ist!<br />

Mithuna<br />

16.06. – 16.07.<br />

Als geselliger Mensch bist du<br />

gern mit an<strong>de</strong>ren Menschen<br />

zusammen. Lei<strong>de</strong>r wirkst du<br />

oft unruhig und hast Probleme,<br />

dich für etwas zu entschei<strong>de</strong>n.<br />

Das wirst du aber<br />

im Laufe <strong>de</strong>r Zeit noch lernen.<br />

Kataka<br />

17.07. – 17.08.<br />

Für dich ist die Familie am<br />

wichtigsten. Am besten geht<br />

es dir zu Hause, wenn du<br />

mit <strong>de</strong>inen Liebsten zusammen<br />

sein kannst. Das<br />

gibt dir auch die Sicherheit,<br />

die dir manchmal<br />

fehlt, wenn du allein bist.<br />

Simha<br />

18.08. – 17.09.<br />

Du bist ein bisschen egoistisch.<br />

Du magst es sehr,<br />

wenn du Anerkennung von<br />

an<strong>de</strong>ren bekommst. Das<br />

fin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>ine Freun<strong>de</strong> oft<br />

nervig. Gut fin<strong>de</strong>n sie aber,<br />

dass du auch großzügig<br />

und gesellig bist.<br />

Evelin Eichler<br />

Fotos: Los Angeles County Museum of Art (indisches Gemäl<strong>de</strong> „Vishnu madhu kaitabh“, zwischen 1675 und 1700), nightwolf<strong>de</strong>zines/vecteezy.com (Ornamente)<br />

36 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong>


Fotos: Thomas Wolf/www.foto-tw.<strong>de</strong>/wikimedia.org (Bild 1), Kolossos/wikimedia.org (Bild 2), Marcel Quietzsch/www.schloesserland-sachsen.<strong>de</strong> (Bild 3), Steffen Schmitz (Carschten)/wikimedia.org (Bild 4),<br />

Thomas Ulrich/Lobostudio Hamburg (Bild 5), Wartburg-Stiftung Eisenach (Bild 6)<br />

Rätsel<br />

Fotoquiz<br />

› Deutsche Burgen und Schlösser<br />

Früher waren sie die Resi<strong>de</strong>nzen von Fürsten und Königen, heute<br />

sind sie beliebte Ausflugsziele für Touristen: die Burgen und<br />

Schlösser in Deutschland. Kennst du die folgen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen<br />

Burgen und Schlösser? Ein Tipp: Die Bil<strong>de</strong>r 1, 2 und 5 zeigen<br />

<strong>de</strong>utsche Schlösser, bei <strong>de</strong>nen du nur <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>s jeweiligen<br />

Schlosses nennen musst. Schreibe die richtigen Begriffe in<br />

die abgebil<strong>de</strong>ten Kästchen und schicke das Lösungswort bis<br />

zum 30. November <strong>2021</strong> an unsere E-Mail-<br />

Adresse quiz@<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong>.<br />

–<br />

1 –<br />

5<br />

3<br />

1<br />

3<br />

5<br />

Lösungswort: 1 2 3 4 5 6<br />

Auflösung <strong>de</strong>s Quiz <strong>de</strong>r Sommerausgabe <strong>2021</strong><br />

Das richtige Lösungswort war: Sommer<br />

Die Gewinner sind:<br />

• Alexandra Koleva, Burgas, Bulgarien<br />

• Stanislava Horvat, Zagreb, Kroatien<br />

Die Gewinner wer<strong>de</strong>n per E-Mail von <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> benachrichtigt und bekommen<br />

als Preis das Sachbuch „Expedition Polarstern“.<br />

4<br />

2<br />

6<br />

2<br />

4<br />

6<br />

So fin<strong>de</strong>st<br />

du das<br />

passen<strong>de</strong><br />

Studium!<br />

Der ZEIT Studienführer ist die <strong>Nr</strong>. 1<br />

für die Studienwahl und hilft dabei,<br />

die richtige Entscheidung zu treffen.<br />

Von <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>s passen<strong>de</strong>n Fachs<br />

über die Bewerbungsphase bis hin<br />

zum Studienbeginn – hier fin<strong>de</strong>t<br />

man alle Informationen für einen<br />

erfolgreichen Start in die Zukunft.<br />

+ Extraheft<br />

»Das Berufsspezial <strong>2021</strong>/22«<br />

Wie eng hängen Ausbildung<br />

und Beruf<br />

zusammen? Wie stellt man<br />

die Weichen auf <strong>de</strong>m Weg<br />

ins Berufsleben richtig?<br />

Worauf es ankommt,<br />

erklärt das Begleitheft.<br />

Neu<br />

am Kiosk o<strong>de</strong>r<br />

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<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> erscheint<br />

vier Mal im Jahr<br />

(März, Mai,<br />

September, November).<br />

Jahresabonnement für alle<br />

Län<strong>de</strong>r (außer Russland) mit<br />

4 Ausgaben: 18 Euro,<br />

inklusive Porto.<br />

Jahresabonnement<br />

in Russland mit<br />

4 Ausgaben: 600 Rubel,<br />

inklusive Porto<br />

(weitere Informationen<br />

im Regionalteil).<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> wird in alle Län<strong>de</strong>r<br />

mit <strong>de</strong>r Post geliefert.<br />

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und Bestellungen<br />

in Deutschland:<br />

Verein „<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> e. V.“<br />

Danziger Straße 6<br />

10435 Berlin<br />

abo-welt@<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />

Tel.: +49 (0)157-7287-4308<br />

in Russland:<br />

Redaktion <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong><br />

ul. Puschkina 67<br />

644010 Omsk<br />

abo@<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />

Tel.: +7 3812-3<strong>90</strong>951<br />

Alle Infos unter:<br />

www.<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />

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38 <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>90</strong><br />

Jetzt bewerben!<br />

Für Führungskräfte von morgen<br />

Das Bun<strong>de</strong>skanzler-Stipendium <strong>de</strong>r Alexan<strong>de</strong>r von Humboldt-<br />

Stiftung bietet angehen<strong>de</strong>n Führungskräften die Chance, ihren<br />

nächsten Karriereschritt in Deutschland zu machen. Die<br />

Stipendiaten realisieren dabei eigene Projekte von gesellschaftlicher<br />

Relevanz. Bewerben können sich international<br />

orientierte Hochschulabsolventen aus Brasilien, China, Indien,<br />

Russland, Südafrika und <strong>de</strong>n USA.<br />

Bewerbungsfrist: 15. Oktober <strong>2021</strong><br />

» www.humboldt-foundation.<strong>de</strong>/bewerben/<br />

foer<strong>de</strong>rprogramme/bun<strong>de</strong>skanzler-stipendium<br />

Für Juristen<br />

Die Stiftung <strong>de</strong>r Hessischen Rechtsanwaltschaft vergibt Stipendien<br />

an ausländische Juristen, die in Deutschland eine<br />

Zusatzqualifikation erwerben wollen. Wichtige Auswahlkriterien<br />

sind unter an<strong>de</strong>rem eine sehr gute fachliche Qualifikation,<br />

soziales Engagement sowie ein Bezug zum Bun<strong>de</strong>sland<br />

Hessen. Mit <strong>de</strong>m Stipendium soll auch ein Praktikum in einer<br />

hessischen Anwaltskanzlei verbun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Bewerbungen: je<strong>de</strong>rzeit<br />

» https://ra-stiftung-hessen.org/stipendien<br />

Für Hochschullehrer und Nachwuchswissenschaftler<br />

Hochschullehrer und Nachwuchswissenschaftler aus Mittel-<br />

und Osteuropa sowie <strong>de</strong>m GUS-Raum können sich beim<br />

Deutschen Aka<strong>de</strong>mischen Austauschdienst (DAAD) um ein<br />

Fortbildungs- und Forschungsstipendium zur Sprache, Geschichte<br />

und Kultur <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Min<strong>de</strong>rheiten bewerben.<br />

Das Programm sieht einen mehrmonatigen Aufenthalt an einer<br />

<strong>de</strong>utschen Hochschule vor.<br />

Bewerbungsfrist: 15. November <strong>2021</strong><br />

» www.daad.<strong>de</strong>/go/<strong>de</strong>/stipa57575939<br />

Für junge Aka<strong>de</strong>miker<br />

Die Studienstiftung <strong>de</strong>s Abgeordnetenhauses von Berlin för<strong>de</strong>rt<br />

junge Aka<strong>de</strong>miker aller Fachrichtungen aus Frankreich,<br />

Großbritannien, <strong>de</strong>n USA und <strong>de</strong>n Nachfolgestaaten <strong>de</strong>r<br />

Sowjetunion, die an Berliner Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />

studieren und forschen wollen. Die insgesamt<br />

15 Stipendien wer<strong>de</strong>n für ein Studienjahr vergeben.<br />

Bewerbungsfrist: 15. Dezember <strong>2021</strong><br />

» www.parlament-berlin.<strong>de</strong>/<strong>de</strong>/das-parlament/<br />

studienstiftung<br />

<strong>Vorschau</strong> » <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> <strong>Nr</strong>. 91<br />

Region Harz<br />

» Wäl<strong>de</strong>r und Felsen<br />

Auf Wan<strong>de</strong>rschaft<br />

» Handwerker unterwegs<br />

Impressum<br />

Herausgeber/Verlag:<br />

Verein „<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> e. V.“, Berlin (D)<br />

Gegrün<strong>de</strong>t von Tillmann Heß<br />

und Robert Teschner.<br />

ISSN: 1818-877X<br />

Chefredaktion: Robert Teschner<br />

Redaktion: Wilhelm Siemers, Lucas Netter<br />

(Institut für Auslands beziehungen)<br />

Grafik: Stefan Zettler<br />

Autoren: Felix Busse, Evelin Eichler, Katharina<br />

Ferner, Max Firgau, Dagmar Glück,<br />

Dennis Grabowsky, Barbara Hanko, Anouk<br />

Höfling, Katrin Luft, Ekaterina Markeli, Elvira<br />

Metzler, Johanna Nimrich, Anna Padyukova,<br />

Eszter Stricker, Daniela Todorovićová, Iunia<br />

Voicu, Jara Zinnäcker<br />

Fachberatung durch:<br />

Goethe-Institut Moskau,<br />

Institut für Auslandsbeziehungen<br />

Korrektur/Redaktion DaF: Clemens Tragelehn,<br />

Marina Lopatina<br />

Titelfotos: Dietmar Denger/Tourismusverband<br />

Naturpark Altmühltal e. V. (Kaiser-Ludwig-Brunnen<br />

in <strong>de</strong>r Altstadt von Weißenburg<br />

in Bayern), gpointstudio/iStock-525511331<br />

(Sportlerin mit Smartphone am Arm), Allstar<br />

Picture Library Limited/Alamy Stock Photo/<br />

ID: BHJKXD (Tobias Moretti bei <strong>de</strong>n 60.<br />

Internationalen Filmfestspielen in Berlin,<br />

2010)<br />

Abonnement:<br />

Weltweit:<br />

(abo-welt@<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong>),<br />

Tel.: +49 (0)157-7287-4308<br />

Für Russland:<br />

(abo@<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong>),<br />

Tel.: +7 3812-3<strong>90</strong>951<br />

Anzeigen:<br />

(reklama@<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong>)<br />

Tel.: +49 (0)175-8253-1075<br />

Regional-Redaktionen:<br />

China: Natalie Wagner, Goethe-Institut<br />

Peking<br />

Ukraine, Zentralasien: Wilhelm Siemers<br />

Russland: Marina Lopatina<br />

Adresse:<br />

Verlag / Redaktion: Verein <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> e. V.,<br />

Danziger Straße 6, D-10435 Berlin<br />

Tel.: +49 (0)157-7287-4308<br />

verein@<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong>,<br />

www.<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />

Druck: OmskBlankIsdat<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Copyright © <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> e. V.<br />

In <strong>de</strong>r Zeitschrift <strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> wird die männliche<br />

Form stets generisch gebraucht und<br />

bezieht folglich die weibliche Form mit ein.<br />

<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> erscheint als Print-Ausgabe.<br />

Die in dieser Zeitschrift „<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong>“<br />

veröffentlichten Beiträge und Texte sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Je<strong>de</strong> Vervielfältigung<br />

und Verbreitung <strong>de</strong>r Zeitschrift o<strong>de</strong>r<br />

einzelner Inhalte als Kopien sowie über<br />

das Internet sind untersagt. Von einzelnen<br />

Beiträgen dürfen Kopien für <strong>de</strong>n privaten<br />

Gebrauch gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Anfragen an: Verein „<strong>vitamin</strong> <strong>de</strong> e. V.“<br />

(verein@<strong>vitamin</strong><strong>de</strong>.<strong>de</strong>).<br />

Gerichtsstand: Berlin-Charlottenburg (D)<br />

Ausbildung<br />

» Studieren in <strong>de</strong>r Pan<strong>de</strong>mie<br />

Erscheint im November <strong>2021</strong><br />

Fotos: azerbaijan-stockers/<strong>de</strong>.freepik.com (junge<br />

Frau mit Büchern), Sven Lachmann/pixabay.com<br />

(Berg Brocken im Harz), A.stemmer/wikimedia.org<br />

(Handwerker auf Wan<strong>de</strong>rschaft)

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