Ausgabe 5/12 - DGUV Forum
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Prävention<br />
*<br />
1 Informationen über Instrumente mit Sicherheitsmechanismen<br />
bieten die Unfallversicherungsträger<br />
auf Papier, CD oder im<br />
Internet an: zum Beispiel in der „Liste<br />
sicherer Produkte – Schutz vor Schnitt- und<br />
Stichverletzungen“ (M6<strong>12</strong> / 613-Li) der<br />
Berufsgenossenscha� für Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspflege (www.bgwonline.de)<br />
oder im Gesundheitsdienstportal<br />
der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen<br />
(www.gesundheitsdienstportal.de) unter<br />
dem Stichwort „Infektionsschutz“.<br />
2 www.stop-nadelstich.de / Infomaterial.html<br />
• Der Arbeitgeber sorgt für eine Arbeitsumgebung,<br />
in der sich die Arbeitnehmer<br />
und ihre Vertreter an der Entwicklung<br />
von Regeln und Methoden für<br />
Gesundheit und Sicherheit beteiligen.<br />
• Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter<br />
arbeiten auf geeigneter Ebene zusammen,<br />
um Gefahren zu vermeiden<br />
beziehungsweise auszuschließen, die<br />
Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer<br />
zu schützen und eine sichere<br />
Arbeitsumgebung zu schaff en. Dazu gehört<br />
auch eine Beteiligung hinsichtlich<br />
der Auswahl und Verwendung sicherer<br />
Arbeitsmittel, der Ermittlung der besten<br />
Vorgehensweisen bei der Unterrichtung<br />
und Unterweisung sowie hinsichtlich<br />
der Information und der Schaff ung eines<br />
Gefahrenbewusstseins.<br />
BGR / GUV-R / TRBA 250 Biologische Arbeitssto� e im Gesundheitswesen und in der<br />
Wohlfahrtspflege, www.dguv.de / publikationen bzw. www.baua.de / de / Themen-von-A-Z /<br />
Biologische-Arbeitssto� e / TRBA / TRBA.html<br />
RICHTLINIE 2010 / 32 / EU DES RATES vom 10. Mai 2010 zur Durchführung der von HOSPEEM<br />
und EGÖD geschlossenen Rahmenvereinbarung zur Vermeidung von Verletzungen durch<br />
scharfe / spitze Instrumente im Krankenhaus- und Gesundheitssektor, http://eur-lex.europa.eu<br />
Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten mit biologischen<br />
Arbeitssto� en – Biosto� verordnung, www.gesetze-im-internet.de / biosto� v<br />
Informationssystem der Gesundheitsberichterstattung des Bundes, www.gbe-bund.de<br />
RKI-Ratgeber für Ärzte: HIV / AIDS, Hepatitis B und Hepatitis C, www.rki.de<br />
MemoCard zum Vorgehen nach Nadelstichverletzungen,<br />
www.stopnadelstich.de / Infomaterial.html<br />
Risiko Virusinfektion – Übertragungsweg Blut, BGWthemen M6<strong>12</strong> / 623, www.bgw-online.de<br />
Liste sicherer Produkte – Schutz vor Schnitt- und Stichverletzungen, BGWthemen<br />
M6<strong>12</strong> / 613-Li, www.bgw-online.de<br />
Gesundheitsdienstportal der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen,<br />
www.gesundheitsdienstportal.de<br />
36 · <strong>DGUV</strong> <strong>Forum</strong> 5/<strong>12</strong><br />
In Deutschland durchgeführte Modellvorhaben<br />
haben gezeigt, dass Instrumente<br />
mit eingebautem Sicherheitsmechanismus<br />
dann erfolgreich eingesetzt werden<br />
können, wenn die Mitarbeiter zuvor bei<br />
der Auswahl einbezogen und auch besonders<br />
in der Verwendung geschult wurden.<br />
Diese Erfahrung greift die Richtlinie also<br />
auf.<br />
Einige Details der Richtlinie werden in<br />
den vom BMAS hinzugezogenen Expertenkreisen<br />
von ABAS und FB Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspflege noch<br />
auf ihre Umsetzbarkeit und Praktikabilität<br />
geprüft werden müssen: Kann das absolute<br />
Recapping-Verbot der Richtlinie ohne<br />
Ausnahme übernommen werden? Was ist<br />
mit „wirksamen, verhältnismäßigen und<br />
abschreckenden Sanktionen“ gemeint?<br />
Genügen die in Deutschland vorhandenen<br />
Möglichkeiten, NSV zu erfassen und<br />
zu dokumentieren, den geforderten „lokalen,<br />
nationalen und europaweiten Regelungen<br />
der Meldeverfahren“? Denn neue<br />
Datenfriedhöfe helfen niemandem.<br />
Fazit und Ausblick<br />
Die Bestimmungen der TRBA 250 haben<br />
in den letzten Jahren dazu geführt, dass<br />
das Problem der NSV in der Praxis viel<br />
intensiver als in den Jahren zuvor wahrgenommen<br />
und diskutiert wird. Viele,<br />
aber längst nicht alle Einrichtungen des<br />
Gesundheitsdienstes führen bereits Schulungen<br />
zum Einsatz neuer Instrumente<br />
mit Sicherheitsmechanismus durch und<br />
setzen diese Instrumente ein. Die TRBA<br />
250 geht einen risikobezogenen Weg und<br />
vergisst die Patientensicherheit nicht. Die<br />
Richtlinie 32 / 2010 / EU greift dies auf und<br />
schreitet fort zu einem explizit genannten<br />
systematischen Ansatz unter Einbeziehung<br />
der Bedingungen am Arbeitsplatz<br />
bis hin zu psychosozialen Faktoren. Sie<br />
betont die Zusammenarbeit von Arbeitgebern<br />
und Arbeitnehmern. Der deutschen<br />
Umsetzung der Richtlinie 32 / 2010 / EU<br />
darf mit einiger Neugier entgegenge sehen<br />
werden! ●<br />
Autoren<br />
Foto: privat<br />
Dr. rer. nat. Stefan Dreller<br />
Leiter des Referats Gesundheitsdienst,<br />
Biologische Einwirkungen<br />
der <strong>DGUV</strong><br />
E-Mail: stefan.dreller@dguv.de<br />
Dr. med. Regina Jäckel<br />
Fachärztin für Innere Medizin<br />
und Arbeitsmedizin, Deutsche<br />
Rentenversicherung Bund<br />
E-Mail: dr.med.regina.jaeckel@<br />
drv-bund.de<br />
Foto: privat