07.10.2021 Aufrufe

Der Digital Kompass 2021

Auch 2021 ist wieder eine neue Ausgabe des „Digital Kompass“ in Zusammenarbeit mit der Fachzeitschrift „Die erfolgreiche Apotheke“ und PHARMATECHNIK erschienen. Der „Digital Kompass“ versucht einen Blick in die Zukunft der Apotheke zu werfen und unterstützt Sie mit allen relevanten Informationen zu den aktuellen digitalen Entwicklungen.

Auch 2021 ist wieder eine neue Ausgabe des „Digital Kompass“ in Zusammenarbeit mit der Fachzeitschrift „Die erfolgreiche Apotheke“ und PHARMATECHNIK erschienen. Der „Digital Kompass“ versucht einen Blick in die Zukunft der Apotheke zu werfen und unterstützt Sie mit allen relevanten Informationen zu den aktuellen digitalen Entwicklungen.

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Ausgabe <strong>2021</strong><br />

www.d-e-a.eu<br />

<strong>Der</strong> <strong>Digital</strong><br />

<strong>Kompass</strong><br />

In Zusammenarbeit mit der Fachzeitschrift<br />

Die erfolgreiche<br />

Apotheke<br />

Fachzeitschrift für die Zukunft der Apotheke<br />

E-Rezept – na und?<br />

Endlich wieder Apotheker sein<br />

Kundenbindung als Schutzschild<br />

Vorausdenken und handeln!


DER DIGITAL-KOMPASS<br />

SO GEHT‘S!<br />

E-Rezept – na und?<br />

Wie Apotheken mit dem E-Rezept<br />

den Versandhandel hinter sich lassen<br />

Sehen Sie<br />

unser komplettes<br />

Video hier:<br />

Gut beraten in die Zukunft.<br />

Mit IXOS & dem neuen Schulungsvideo von PHARMATECHNIK sind Sie und Ihr Team perfekt auf das E-Rezept<br />

vorbereitet. Erfahren Sie, was es für die Umstellung auf das E-Rezept zu beachten gibt, wie Sie Verordnungen in<br />

Form von E-Rezepten bearbeiten und welche Chancen sich für Offizin Apotheken durch die <strong>Digital</strong>isierung ergeben.<br />

E-Rezept live erleben in den PHARMATECHNIK Geschäftsstellen:<br />

Stuttgart 01.10.21<br />

Saarland 06.10.21<br />

Mainz 08.10.21<br />

München 20.10.21<br />

Rostock 20.10.21<br />

Naumburg 10.11.21<br />

Nürnberg 17.11.21<br />

Hamburg 17.11.21<br />

Dresden 24.11.21<br />

Berlin 27.11.21<br />

Jeweils von<br />

13.00 Uhr - 18.00 Uhr<br />

Melden Sie sich jetzt an unter: www.pharmatechnik.de/zukunftswochen<br />

Seit diesem Juli wird das E-Rezept in Berlin<br />

und Brandenburg erfolgreich in der Praxis<br />

eingesetzt und es funktioniert. Mittlerweile<br />

sind fast alle Apotheken in Deutschland an<br />

die Telematik-Infrastruktur angeschlossen<br />

und können damit ab dem 1. Januar 2022<br />

E-Rezepte empfangen. Moderne Apotheken-EDV-Systeme<br />

haben die neuen Abläufe<br />

gut integriert – das Apothekenpersonal<br />

muss sich nur auf wenige Veränderungen –<br />

meistens Vereinfachungen – einstellen.<br />

Für den Patienten ergeben sich sehr komfortable<br />

neue Möglichkeiten. Er kann bequem<br />

von unterwegs sein E-Rezept vorab an eine<br />

Apotheke senden und es dann direkt vor Ort<br />

abholen oder sich liefern lassen.<br />

Die Zeit in der Pandemie hat einerseits dazu<br />

geführt, dass Verbraucher vermehrt auf Online-Bestellungen<br />

und Lieferungen von Waren<br />

setzen. Anderseits haben Apotheken vor<br />

Ort, neben dem Lebensmitteleinzelhandel,<br />

sich als Fels in der Brandung bewiesen. Oftmals<br />

als letzte Bastion des Handels vor Ort<br />

kümmerten sich die Apotheken mit viel Einsatz<br />

um die Kunden. Mit dem E-Rezept und<br />

den neuen digitalen Lösungen kann die Apotheke<br />

dem Versandhandel Paroli bieten – sie<br />

ist ihm somit in Punkto Sofortverfügbarkeit<br />

von Arzneimitteln sowie Service immer und<br />

systematisch überlegen. Aber die Apotheke<br />

muss oftmals noch lernen, diese Vorteile<br />

auszuspielen.<br />

Bequeme digitale Kommunikation mit der<br />

Apotheke per App oder Web, Bestellungen<br />

rund um die Uhr – inklusive Informationen<br />

zur Sofort-Verfügbarkeit, same-day-delivery,<br />

click & collect – all das kann und sollte<br />

eine Apotheke heute einfach leisten und<br />

anbieten – die Lösungen dafür sind längst da<br />

– die Nachfrage der Kunden auch.<br />

Die Apotheken sind dadurch zunehmend<br />

vernetzt, die nächsten Schritte sind die<br />

<strong>Digital</strong>isierung der Kommunikation sowie<br />

weiterer Abläufe mit Ärzten und anderen<br />

Leistungserbringern (KIM – Kommunikation<br />

im Medizinwesen). Weitere Berufsgruppen<br />

wie z.B. die Pflege werden an die Telematik<br />

Infrastruktur angeschlossen und ermöglichen<br />

neue Abläufe und Verbesserungen.<br />

Auch für den Patienten ergeben sich neue<br />

Möglichkeiten. <strong>Der</strong> Ausbau der elektronischen<br />

Patientenakte (ePA) eröffnet neue<br />

Wege und Möglichkeiten, Gesundheitsdaten<br />

systematisch und einheitlich mit dem<br />

Patienten zu teilen und gibt ihm eine neue<br />

Hoheit über seine Daten.<br />

Die zunehmende <strong>Digital</strong>isierung setzt eine<br />

hohe Verfügbarkeit und Robustheit der eingesetzten<br />

Technologie voraus. Die Abhängigkeiten<br />

nehmen zu und werden komplexer –<br />

gut, wenn die Apotheke einen verlässlichen,<br />

innovativen und zukunftssicheren Partner<br />

an ihrer Seite hat, der ihr diese technischen<br />

und organisatorischen Herausforderungen<br />

abnimmt, auftretende Probleme aus einer<br />

Hand löst und damit wieder mehr Zeit für<br />

die Betreuung und Beratung der Kunden und<br />

natürlich die wirtschaftliche Weiterentwicklung<br />

gibt.<br />

Viel Vergnügen beim Lesen wünscht<br />

Dr. D. Graessner<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

PHARMATECHNIK GmbH & Co KG<br />

D03


DER DIGITAL-KOMPASS<br />

DER DIGITAL-KOMPASS<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

E-Rezept – na und? 3<br />

Inhalt / Impressum 4<br />

<strong>Digital</strong>isierung E-Rezept: <strong>Der</strong> Weg vom Arzt bis in die Apotheke 5<br />

Das E-Rezept in der Apotheke 6<br />

<strong>Der</strong> Omnichannel-Ansatz 10<br />

Endlich wieder Apotheker sein 14<br />

Die Apotheke – Gesicht der <strong>Digital</strong>isierung in der Gesundheitsbranche 16<br />

Wir sind nicht nur eine Apotheke – wir sind modern! 18<br />

Das Rad der <strong>Digital</strong>isierung 20<br />

Apothekenwebsite schlägt Versandhandel 22<br />

<strong>Digital</strong>e Verschmelzung von Großhandel und Apotheke 24<br />

Das E-Rezept – die Chance für die Vor-Ort-Apotheke? 26<br />

Wer bietet mehr? 28<br />

<strong>Der</strong> Beruf PTA – Heute und morgen 30<br />

Weiterbildung im Fokus: IXOS.campus 32<br />

Die Rolle der Apotheken in der Bewältigung der Pandemie 34<br />

Kundenbindung als Schutzschild 36<br />

BVDAK: Vorausdenken und handeln! 37<br />

Die Apotheke von morgen 38<br />

Seite Seite Seite<br />

6 34 38<br />

Das E-Rezept in der Apotheke<br />

Was passiert beim E-Rezept genau und vor<br />

allem, was sind die wesentlichen Anwendungsfälle<br />

in der Apotheke? Scheinwerfer<br />

aufs E-Rezept: Das E-Rezept wird vom Arzt<br />

ausschließlich digital erstellt und auch digital<br />

signiert. <strong>Der</strong> Patient erhält dann einen<br />

Rezeptcode. Wie es in der Apotheke weitergeht,<br />

erläutert Lars Polap.<br />

Apotheken in Pandemie-Zeiten<br />

BioNTech hat die wichtige Rolle der Apotheken<br />

bereits sehr früh erkannt und verschiedene<br />

digitale Maßnahmen ergriffen, um<br />

Apotheker zu unterstützen. So startete das<br />

Unternehmen bereits im Januar <strong>2021</strong> mit der<br />

Durchführung von Online-Trainings für Apothekenfachpersonal.<br />

Dabei ging es um den<br />

korrekten Umgang und die richtige Lagerung<br />

und Bereitstellung des COVID-19-mR-<br />

NA-Impfstoffs von BioNTech.<br />

Impressum<br />

<strong>Der</strong> <strong>Digital</strong><br />

<strong>Kompass</strong><br />

HERAUSGEBER<br />

Apo-Verlag AG<br />

St. Wolfgang Strasse 93,<br />

Li-9495 Triesen<br />

REDAKTION<br />

Dipl.-Vw. Klaus Hölzel,<br />

(Chefredaktion)<br />

Thomas Koch (THK)<br />

Mit freundlicher<br />

Unterstützung<br />

PHARMATECHNIK GmbH &<br />

Co. KG Starnberg<br />

AUTOREN<br />

Alexander Arnold<br />

Tanja Bodenhagen<br />

Dr. Detlef Graessner<br />

Cornelia Graesnner-Neiss<br />

Dr. Stefan Hartmann<br />

Nikolas Heep<br />

Johannes Hehenberger<br />

Monika Karos<br />

Florian Köster<br />

Dr. Wolfgang P. Kuck<br />

Ralf König<br />

Gregor Malajka<br />

Benjamin Neidhold<br />

Lars Polap<br />

Holger Seyfarth<br />

Jan Tittelbach<br />

Kathrin Wild<br />

VERLAG<br />

Apo-Verlag AG<br />

St. Wolfgang Strasse 93<br />

LI-9495 Triesen<br />

info@d-e-a.eu<br />

VERLAGSLEITUNG<br />

Ralf Doeker<br />

ANZEIGEN<br />

Ralf Doeker<br />

AVIER Medien GmbH<br />

Wasserburger Straße 42<br />

D-88149 Nonnenhorn<br />

Tel.: +49 (0) 8382 99700 0<br />

info@avier.de<br />

ANZEIGENPREISLISTE<br />

Es gilt die Preisliste von<br />

„Die erfolgreiche Apotheke“<br />

Nr. 14 vom 01.01.<strong>2021</strong><br />

GRAFIK UND LAYOUT<br />

Design mit Herz & Verstand<br />

Chantal Rübenach<br />

Spitzackerweg 10<br />

65375 Oestrich-Winkel<br />

Tobias Pechstein<br />

Janosch Veile<br />

PHARMATECHNIK GmbH &<br />

Co. KG Starnberg<br />

HERSTELLUNG/DRUCK<br />

L.N. Schaffrath GmbH & Co.<br />

KG DruckMedien<br />

Marktweg 42-50<br />

47608 Geldern<br />

Nachdruck, Übersetzung,<br />

Vervielfältigung (gleich<br />

welcher Art), Vortrag sowie<br />

Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen,<br />

auf Ton- oder<br />

Bildträger jeder Art und der<br />

Gebrauch in Lerngeräten jeder<br />

Art sind nur mit Genehmigung<br />

der Herausgeber gestattet.<br />

Aus Namensnennungen mit<br />

oder ohne Hinweise auf den<br />

Warenzeicheninhaber können<br />

keinerlei Rechte abgeleitet<br />

werden.<br />

Fotos: Firmenarchiv<br />

© <strong>2021</strong><br />

by Apo-Verlag AG<br />

Aus Gründen der besseren<br />

Lesbarkeit nutzen wir i.d.R.<br />

die männliche Anredeform,<br />

die Selbstverständlich die<br />

weibliche mit einschließt.<br />

Die Apotheke von morgen<br />

2027: Zwar findet in der Apotheke weiterhin<br />

pharmazeutisch hochwertige Beratung<br />

statt, manche Kunden lassen sich längst<br />

telepharmazeutisch beraten. <strong>Digital</strong>isierung,<br />

Omnichannel sind Realität, durch<br />

Abholfächer sind Öffnungszeiten kein<br />

Thema mehr. Durch die Unterstützung<br />

von Unternehmen wie PHARMATECHNIK<br />

gelingt der Sprung in die Zukunft der Apotheken<br />

vor Ort.<br />

<strong>Digital</strong>isierung E-Rezept:<br />

<strong>Der</strong> Weg vom Arzt bis in die Apotheke<br />

Ralf König (HIH, Bundesministerium Gesundheit)<br />

Apotheker & Director Pharmacy health innovation hub<br />

D<br />

as derzeitige Muster16 (rosa Rezept) ist das wohl<br />

meist verwendete Formular im deutschen Gesundheitswesen.<br />

Ca. 500 Millionen mal durchläuft es mit<br />

vielen Medienbrüchen den Weg vom Arzt über den Patienten<br />

zum Leistungserbringer und weiter über die Abrechnung<br />

FAZIT:<br />

• E-Rezept als<br />

Vorteil begreifen.<br />

• <strong>Digital</strong>er Versand<br />

über eigene Apotheke.<br />

• Energie in Gestaltung<br />

statt Blockade stecken.<br />

zur Krankenkasse. In den letzten<br />

Jahrzehnten haben sich die Abläufe<br />

pragmatisch in den Alltag integriert.<br />

An diesem Prozess muss sich<br />

nun das E-Rezept messen lassen<br />

und dies wird zum Start nicht einfach<br />

werden.<br />

Die Apotheken werden<br />

profitieren<br />

Die Arbeitsabläufe werden einfacher,<br />

sicherer, schneller werden.<br />

Retaxationen wegen Formfehlern<br />

(wie fehlende Unterschrift, Arztstempel, Datum) gehören<br />

der Vergangenheit an. Mit der Zeit werden die Kunden digitale<br />

Wege nutzen und mit ihrer Apotheke E-Rezepte und<br />

Informationen austauschen. Leider setzen viele Kollegen das<br />

E-Rezept oder <strong>Digital</strong>isierung mit Versandhandel gleich, resignieren<br />

und lassen sich die Chance entgehen, ihre Apotheke<br />

beim Kunden nun als der Ansprechpartner für das neue Medium<br />

zu platzieren.<br />

Die Einlösung des E-Rezepts über die App<br />

Da der Zugang zur E-Rezept App der gematik anfangs nur mit<br />

einer neuen NFC fähigen eGK und PIN möglich ist, die nur wenige<br />

Versicherte haben, wird in unseren Apotheken zu über 90%<br />

der Ausdruck mit den Token auftauchen. Natürlich werden<br />

Versandapotheken versuchen, sich hier zu platzieren und die<br />

Kunden zum Abfotografieren dieses Token und dessen digitalen<br />

Versand per APP zu motivieren – aber warum machen wir<br />

das nicht auch? Über 60% der Deutschen kennen das E-Rezept<br />

noch nicht. Es liegt an uns vor Ort, es zu unserer Anwendung zu<br />

machen und unseren Kunden zu erklären wie sie es optimal nutzen.<br />

Wir setzen – neben allen Kanälen, die der Markt bietet – auf<br />

die APP „Meine Apotheke“, die dem Kunden nun die Möglichkeit<br />

bietet, seinen E-Rezept Token einzulesen und ihn in unsere Warenwirtschaft<br />

zu senden. Wir stehen so in einem direktem Austausch<br />

und ermöglichen ihm Beratung, Botendienst, Abholung<br />

vor Ort oder 24h an unserem Abgabeautomaten.<br />

Vorteile gegenüber dem Wettbewerb nutzen<br />

Wer sich so beim Verbraucher platziert, braucht Wettbewerb<br />

nicht zu fürchten. Entscheidend ist doch die Vernetzung vor<br />

Ort. Die Kunden wissen doch spätestens seit digitalen Coronatest-Anmeldungen<br />

und dem digitalen Impfzertifikat,<br />

dass wir auch digital für sie da sind.<br />

Unsere Ärzte werden im ersten Quartal eine Mammutaufgabe<br />

stemmen müssen, ohne einen sichtbaren Vorteil zu haben.<br />

Jeder Patient muss aufgeklärt werden. Dies sollte man im<br />

Vorfeld besprechen und mögliche Hindernisse (z.B. schlechte<br />

Druckerqualität) und pragmatische Lösungen bei Problemen<br />

abstimmen. Mit KIM (Kommunikation im Medizinwesen)<br />

steht uns nun auch ein sicheres Kommunikationssystem<br />

(E-Mail über die TI) zur Verfügung, um uns direkt mit Ärzten<br />

auszutauschen. Dies wird ab nächstem Jahr auch noch um<br />

einen TI-Messenger ergänzt werden.<br />

Das E-Rezept ist für uns die Basis für eine bessere Arzneimittelversorgung.<br />

Leider wird auf den pahrmazeutisch/medizinischen<br />

Nutzen zu wenig eingegangen. Nach der Abgabe<br />

werden die Dispensierdaten verpflichtend in den Fachdienst<br />

der gematik zurückgeschrieben und dort für 100 Tage gespeichert.<br />

Damit haben wir ca. im Juni nahezu die komplette<br />

Medikation von über 70 Millionen Versicherten digital<br />

strukturiert vorliegen. Was fehlt: Die Forderung der Ärzte<br />

und Apotheker auf diesen<br />

Schatz zum Zeitpunkt der<br />

Verordnung/Abgabe zugreifen<br />

zu dürfen. Warum?<br />

Weil es keiner weiß und zu<br />

viel Energie in Blockade<br />

anstatt in Gestaltung gesteckt<br />

wird.<br />

n Ralf König<br />

Apotheker & Director<br />

Pharmacy health innovation hub<br />

D04<br />

D05


DER DIGITAL-KOMPASS<br />

DER DIGITAL-KOMPASS<br />

FAZIT:<br />

Das E-Rezept in der Apotheke<br />

Was Sie in der Apotheke nun ganz konkret erwartet.<br />

V<br />

iel Zeit bleibt wahrlich nicht mehr bis zu seiner<br />

deutschlandweiten Einführung. Die Rede ist vom<br />

E-Rezept. Daher ist jede mit der Vorbereitung auf das<br />

E-Rezept verbrachte Minute sinnvoll investierte Zeit.<br />

Was passiert beim E-Rezept genau und vor allem, was sind die<br />

wesentlichen Anwendungsfälle in der Apotheke? Scheinwerfer<br />

aufs E-Rezept: Das E-Rezept wird vom Arzt ausschließlich<br />

digital erstellt und auch digital signiert.<br />

<strong>Der</strong> Patient erhält dann einen Rezeptcode – entweder digital<br />

oder ausgedruckt in Form eines 2D Barcodes – welcher ihn zur<br />

Einlösung des E-Rezeptes in der Apotheke berechtigt. Erst bei<br />

der Einlösung wird das eigentliche Rezept in der Apotheke digital<br />

vom E-Rezept-Server, dem sogenannten E-Rezept-Fachdienst<br />

in der Telematik Infrastruktur abgerufen und digital an<br />

die Apotheke übermittelt.<br />

• Das E-Rezept kommt<br />

digital oder in Papierform<br />

in die Apotheke.<br />

• Rezeptbearbeitung<br />

wie bisher auch.<br />

• Apotheke und Patienten<br />

müssen jetzt vorbereitet<br />

werden.<br />

<strong>Der</strong> neue Papierausdruck<br />

<strong>Der</strong> neue Papierausdruck beinhaltet bis zu drei Codes für jeweils<br />

eine einzelne Verordnung sowie einen Sammelcode für<br />

alle Verordnungen des Rezepts. <strong>Der</strong> schnellste und einfachste<br />

Weg in der Apotheke ist das Einlegen dieses Ausdrucks in<br />

einen Dokumentenscanner in Verbindung mit einer Apotheken-EDV<br />

wie IXOS, die die Positionen der Codes genau kennt<br />

und so verhindert, dass der falsche Code eingelesen wird. Es<br />

ist zu beachten, dass der Ausdruck selbst keinen Dokumentencharakter<br />

hat, er ist nur der Schlüssel zur elektronischen<br />

Verordnung und ist nach Einlösung DSGVO-konform zu vernichten<br />

oder kann dem Patienten wieder mitgegeben werden.<br />

Ausdruck zur Einlösung Ihres E-Rezeptes<br />

für<br />

Dr. Erika Freifrau von<br />

Mustermann<br />

geboren am<br />

ausgestellt von ausgestellt am<br />

Dr. Monika Freifrau von Mustermann<br />

Praxis für Innere Medizin<br />

030/42666666<br />

2<br />

praxis@praxis.de<br />

1<br />

13.12.1987<br />

13.12.2022<br />

3<br />

Die E-Rezept App der gematik<br />

Anstelle des ausgedruckten E-Rezept-Codes kann der Patient<br />

das E-Rezept via gematik App in die Apotheke bringen. Bei<br />

Verwendung der gematik App ist zwischen zwei Zuständen zu<br />

unterscheiden.<br />

<strong>Der</strong> Nutzung ohne Anmeldung: In diesem Fall trägt der Patient<br />

den Code auf seinem Smartphone in die Apotheke und<br />

lässt ihn dort abscannen, hat aber keinen direkten Zugriff auf<br />

das Rezept.<br />

Fall 2 ist die Nutzung mit Anmeldung: Hat der Patient sich mit<br />

einer eGK der Generation 2.1 und zugehöriger PIN auf seinem<br />

NFC-fähigen Smartphone authentifiziert, so kann er die Verordnung<br />

abrufen und einsehen und direkt an eine Apotheke<br />

schicken. Er kann außerdem zwischen Abholung und Botenlieferung<br />

wählen, falls die Apotheke diesen Service anbietet.<br />

Sammelcode zur Einlösung aller Verordnungen<br />

5<br />

Abb. gematik App<br />

Teil 1 von 4 ab 13.12.2022<br />

1x AZITHROMYCIN AbZ 250 mg<br />

Filmtabletten / 6 St N2<br />

morgens und abends 1<br />

PZN:01065616 Kein Austausch<br />

4 4<br />

2x Ibuprofen / 800mg /<br />

Retard-Tabletten / 20 St<br />

0-1-0-1<br />

Das E-Rezept im Einzelnen<br />

1 Name / Geburtsdatum des Versicherten<br />

2 Angaben zum Arzt<br />

4<br />

Abbildung in Originalgröße: Am Anfang sicher die<br />

häufigste Form des E-Rezepts: 2D Codes auf Papier<br />

Rezeptur<br />

1x Aluminiumchlorid-<br />

Hexahydrat-Gel 15% (NRF<br />

11.24.)<br />

Die App zum E-Rezept<br />

Einfach – Schnell – Flexibel<br />

E-Rezepte jetzt papierlos empfangen<br />

Die Voraussetzungen und weitere Informationen finden Sie<br />

online auf www.das-e-rezept-fuer-deutschland.de und<br />

bei der technischen Hotline 0800 277 377 7<br />

Tokenausdruck DIN A5 (4.<strong>2021</strong>)<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Ausstellungsdatum<br />

Einzelcodes je Verodnung (max.3)<br />

Sammelcode aller Verordnungen<br />

Sollte ein Patient eine der Verordnung nicht in dieser<br />

Apotheke abholen wollen, so kann diese auch an den<br />

Patienten zurückgegeben werden. Dann wird diese<br />

Verordnung auf dem E-Rezept-Fachdienst für andere<br />

Apotheken freigegeben.<br />

D06<br />

D07


DER DIGITAL-KOMPASS<br />

Die App „Meine Apotheke“<br />

Auch andere Apps werden die Einlösung des E-Rezept-Codes<br />

ermöglichen. Die App „Meine Apotheke“ ist schon lange E-Rezept-ready.<br />

Sie setzt besonders auf die Verbindung des Kunden<br />

mit seiner Stammapotheke und die nahtlose Integration in<br />

PHARMATECHNIK IXOS. Mit dieser App ist es möglich, die Apothekenkunden<br />

auf das E-Rezept vorzubereiten. <strong>Der</strong> Verbraucher<br />

kann bereits jetzt das Muster-16-Rezept als Foto vom Smartphone<br />

aus in die Apotheke senden. So werden die Kunden schon an<br />

den Prozess der E-Rezept-Einlösung gewöhnt und es entsteht<br />

eine digitale Kundenbindung. Ist das E-Rezept dann da, wird anstelle<br />

eines Rezeptfotos einfach der Code gescannt und in die<br />

Apotheke geschickt.<br />

Ist der E-Rezept-Code dann auf einem der genannten Wege (Papierausdruck,<br />

gematik-App, Meine Apotheke App oder andere<br />

App) in die Apotheke gelangt, kann die Apotheke das Rezept<br />

vom Fachdienst abrufen und in ihrer Warenwirtschaft weiterbearbeiten.<br />

Bei PHARMATECHNIK IXOS wurde Wert daraufgelegt,<br />

die Bearbeitung so nah wie möglich am Prozess des bisherigen<br />

Papierrezeptes zu halten. Dadurch werden Schulungsaufwände<br />

minimiert und das Personal hat den Kopf frei für Beratung des<br />

Patienten und die Abgabe des Medikaments.<br />

Auch Verordnungskorrekturen oder Sonderzeichen lassen sich<br />

zukünftig nur noch digital abbilden. Zum Glück ist aber auch hier<br />

der Ablauf nah am heutigen Vorgehen angelehnt. Dazu wird wie<br />

heute aus einer Liste vorgegebener Gründe ausgewählt. Bei der<br />

Rezeptkontrolle signiert dann der Apotheker oder die Apothekerin<br />

die Änderungen – vollständig digital, mittels des elektronischen<br />

Heilberufsausweises (eHBA).<br />

Um sich auf das E-Rezept perfekt vorzubereiten und zu verhindern,<br />

dass Patienten an den Versandhandel verloren gehen, sollten<br />

Apothekerinnen und Apotheker nun die vorhandenen Möglichkeiten<br />

nutzen und sich und ihr Personal sowie die Kunden<br />

bestens vorbereiten. Die Tipps sind so klar, wie einfach:<br />

Gewöhnen Sie Ihre Kunden an den digitalen Bestellprozess per<br />

APP. Zeigen Sie mit geschickter Bildschirmwerbung in der Offizin<br />

und an der Kasse, dass Sie auch digital erreichbar sind und<br />

das E-Rezept rund um die Uhr annehmen können. Verwöhnen<br />

Sie Ihre Kunden mit attraktiven Serviceleistungen und kurzen<br />

Lieferzeiten sowie bester Verfügbarkeit. IXOS RX 4.0 sorgt für<br />

hohe Lieferfähigkeit und der Botendienst IXOS U5 kann Sie und<br />

Ihr Botenpersonal bestens dabei unterstützen, das „same day delivery“<br />

des Versandhandels zu einem alten Hut werden zu lassen.<br />

Zu guter Letzt der wichtigste<br />

Punkt:<br />

Sorgen Sie für eine positive<br />

Kommunikation zum<br />

E-Rezept, so dass auch Ihr<br />

Personal dem Thema offen<br />

gegenübersteht. PHARMA-<br />

TECHNIK stellt ab Mitte Oktober<br />

allen Apothekenteams<br />

mit IXOS.campus ein neues<br />

innovatives, digitales Lernangebot<br />

zur Verfügung.<br />

Das E-Rezept wird kommen.<br />

Es ist mir daher eine Herzensangelegenheit,<br />

dass Sie<br />

und Ihre Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter bestens auf<br />

dieses für die Branche so<br />

wichtige Thema vorbereitet<br />

sind.<br />

n Lars Polap<br />

Geschäftsführer, Leitung<br />

Produktentwicklung,<br />

PHARMATECHNIK<br />

Mein<br />

weil das eRezept<br />

direkt an meine<br />

Stammapotheke<br />

geht.<br />

KEINE ANGST VOR DEM E-REZEPT<br />

• Gewöhnen Sie Ihre Kunden an den digitalen<br />

Bestellprozess per APP.<br />

• Zeigen Sie mit geschickter Bildschirmwerbung in<br />

der Offizin und an der Kasse, dass Sie auch digital<br />

erreichbar sind und das E-Rezept rund um die Uhr<br />

annehmen können.<br />

• Heben Sie die Stärken der Vor-Ort-Apotheke hervor:<br />

Arzneimittel sofort verfügbar.<br />

• IXOS RX 4.0 sorgt für hohe Lieferfähigkeit und<br />

der Botendienst IXOS U5 kann Sie und Ihr Botenpersonal<br />

bestens dabei unterstützen, das „same<br />

day delivery“ des Versandhandels zu einem alten<br />

Hut werden zu lassen.<br />

Ihr BD Rowa Plus:<br />

Unsere hoch modernen Kommissioniersysteme sorgen für<br />

reibungslose, volldigitalisierte Abläufe in Ihrer Apotheke.<br />

Das Medikament kann sofort im Automaten für Ihren<br />

Kunden reserviert werden, so dass Sie jederzeit eine<br />

maximale Lieferfähigkeit gewährleisten können.<br />

Mehr unter: bd.com/rowa<br />

D08<br />

#innovationforpeople


DER DIGITAL-KOMPASS<br />

DER DIGITAL-KOMPASS<br />

<strong>Der</strong> Omnichannel-Ansatz<br />

Wie Apotheken durch geschickte Strategien und Services Umsätze sichern<br />

und ihre Kunden genau dort abholen, wo sie einkaufen.<br />

FAZIT:<br />

• Kunden auf allen<br />

Kanälen abholen.<br />

O<br />

nline ist IN. Was vor etlichen Jahren mit<br />

CDs und Büchern begann, hat längst<br />

schon alle Branchen erreicht. Wir bestellen<br />

alles – zu jeder Uhrzeit und von jedem<br />

Ort aus. Von früh morgens bis spät abends geben<br />

sich die Lieferdienstmitarbeiter die Klinke<br />

in die Hand. Transporter mit Warnblinker verstopfen<br />

die Straßen. Bücher, Gartenerde, Tierfutter<br />

oder auch Lebensmittel<br />

werden in Kartons<br />

verpackt ausgeliefert.<br />

• Eigene Schwächen<br />

erkennen und Stärken<br />

ausspielen.<br />

Am Wochenende treffen<br />

sich dann alle am<br />

Wertstoffhof bei den<br />

Kartonagen. Online<br />

boomt. Und wenn<br />

man mal ganz ehrlich<br />

ist: Es ist ja auch einfach<br />

unwahrscheinlich bequem, sich per<br />

Mausklick oder Smartphone von zu Hause<br />

aus die bunte Welt ins eigene Wohnzimmer<br />

liefern zu lassen. <strong>Der</strong> viel zitierte<br />

Corona-Effekt, also die Beschleunigung<br />

des E-Commerce durch die Corona-Pandemie,<br />

die damit verbundenen Ausgangsbeschränkungen<br />

und Ängste haben dem ganzen Trend einen massiven Auftrieb<br />

gegeben. Das gilt auch für den Versandhandel mit Arzneimitteln,<br />

der sogar überproportional im Vergleich zu anderen<br />

Branchen gewachsen ist. Einem Wachstum von 30,6<br />

Prozent im zweiten Quartal <strong>2021</strong> ging laut dem Bundesverband<br />

E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. ein<br />

Wachstum von 45,4 Prozent im Vorquartal voraus. Klar ist:<br />

Dieser Trend wird auch nach einer Entspannung der Pandemiesituation<br />

erhalten bleiben, wenn auch mit möglicherweise<br />

kleineren Wachstumsraten.<br />

• Kundenbindung durch<br />

maximalen Komfort und<br />

bestes Einkaufserlebnis.<br />

Es kommt sogar noch ein weiterer Effekt hinzu: Mit der verpflichtenden<br />

Einführung des E-Rezeptes wird es zukünftig<br />

auch noch leichter, Rezepte digital einzulösen, da man dafür<br />

nicht mehr zwingend ein Stück Papier von A nach B (bzw. H<br />

= Holland) senden muss.<br />

<strong>Der</strong> Omnichannel-Ansatz<br />

<strong>Der</strong> Omnichannel-Ansatz ist die Weiterentwicklung des Multi-Channel-Ansatzes,<br />

welcher auf dem Single-Channel beruht.<br />

Dabei liegt der entscheidende Unterschied nicht in der<br />

Anzahl der Kanäle, sondern darin, dass alle Kanäle miteinander<br />

und zusammen agieren. Dabei steht das Patientenerlebnis<br />

im Mittelpunkt.<br />

Umsatzveränderung je Warengruppe nach Quartalen 2020<br />

Abb.: Bundesverband E-Commerce und Versandhandel<br />

Ganz genau auf die Kundenbedürfnisse schauen<br />

Was bedeutet das alles nun für die Apotheke von morgen?<br />

Wie muss sie sich aufstellen, um in diesem Wettbewerb zu<br />

bestehen und ihre eigenen Stärken ausspielen zu können?<br />

Denn Stärken hat die Vor-Ort-Apotheke ja ganz offensichtlich.<br />

Stärken, um die der Versandhandel sie beneidet. Was<br />

glauben Sie, warum die Versandhändler den Arm Richtung<br />

stationärer Apotheken ausstrecken, um Partnerapotheken<br />

zu gewinnen? Weil ihnen die Vor-Ort-Präsenz fehlt, weil sie<br />

nicht vor Ort persönlich beraten können. Weil sie nicht über<br />

die geografische und menschliche Nähe zum Verbraucher<br />

verfügen. In einem sind sie den Vor-Ort-Apotheken allerdings<br />

voraus, und das ist der Internethandel.<br />

Sollten Apotheker nun aber all ihre Energie in den Aufbau von<br />

Onlineangeboten stecken? Die Lösung an dieser Stelle ist,<br />

wie so oft, ganz genau auf den Kunden und seine Bedürfnisse<br />

zu schauen. Was erwartet der Kunde von seiner Apotheke?<br />

Auf welchen Kanälen kann der Kunde abgeholt, begeistert<br />

und gebunden werden? Kaum ein Kunde ist heute mehr nur<br />

vor Ort in der Apotheke, genau so wenig, wie es Verbraucher<br />

gibt, die ausschließlich online bestellen. Die Wahl des<br />

Kanals erfolgt situationsabhängig. So wird auch der Stammkunde<br />

der Online-Apotheken in die Vor-Ort-Apotheke gehen,<br />

wenn er bei akuten Beschwerden ein Rezept einlösen<br />

möchte. Auch die Mär von Oma Erna, die kein Smartphone<br />

besitzt und daher die Onlinepräsenz nicht schätzt, ist heute<br />

nicht mehr zulässig. Klar gibt es diese Oma Erna auch heute,<br />

aber vielleicht ist sie gar nicht so altmodisch, wie man denkt,<br />

oder aber ihr Enkel kümmert sich für sie um die Medikamentenbestellung.<br />

Und dieser Enkel ist dann möglicherweise genau<br />

der nächste Kunde einer Versandapotheke, in der Oma<br />

Erna früher ihre Rezepte vor Ort eingelöst hatte.<br />

<strong>Der</strong> Verbraucher möchte heutzutage mit seiner Apotheke<br />

auf verschiedenen Wegen kommunizieren und Einkäufe<br />

tätigen. Er interagiert nicht mehr nur offline. Großen<br />

Wert legt er auch auf Bequemlichkeit bei der Informationsbeschaffung<br />

und im Einkaufsprozess. Angebote<br />

studiert er gerne auch mal online auf<br />

D10<br />

D11


DER DIGITAL-KOMPASS<br />

Die Offizin als Herzstück des Omnichannel Ansatzes:<br />

Abb. Wiemer Einrichtungen GmbH<br />

dem Smartphone. Dies alles bestätigte auch eine von PHAR-<br />

MATECHNIK durchgeführte Umfrage unter Apothekenkunden.<br />

Integrierte Lösungsangebote nutzen<br />

Durch die Corona-Pandemie haben sich die Menschen endgültig<br />

daran gewöhnt, nach möglichst einfachen und bequemen<br />

Lösungen zu suchen. Wie also stellen sich dabei die<br />

Apotheken am besten auf?<br />

Nehmen wir an, der Kunde sitzt beim Arzt, erhält sein E-Rezept<br />

und möchte dies in seine Apotheke schicken. Dazu nutzt<br />

er die App „Meine Apotheke“ (mobil), um mit dieser das<br />

E-Rezept direkt an seine Stammapotheke zu schicken. Er bekommt<br />

umgehend eine Rückmeldung, ob und wann er das<br />

Medikament abholen kann, dazu auch weitere Informationen<br />

zu einer Botenlieferung.<br />

Sollte der Patient Zuhause feststellen, dass er für seinen Urlaub<br />

noch diverse Medikamente benötigt, kann er über das<br />

Portal seiner Apotheke in seine Bestellung einsehen und den<br />

Status ablesen. Zusätzlich kann er nun weitere Artikel, aus<br />

aktuelle Aktion, die er im apoTV oder in der Vor-Ort-Apotheke<br />

gesehen hat, online in den Warenkorb legen und bestellen.<br />

Anschließend bezahlt er mit seinem Smartphone.<br />

Am nächsten Tag möchte er noch einmal weitere Informationen<br />

zu den Artikeln, wie Beipackzettel, Einnahmemöglichkeiten<br />

oder Nebenwirkungen, einsehen. Hierzu geht wieder<br />

in sein Portal und sieht alle relevanten und wichtigen Informationen.<br />

Wir sehen hier klar, dass der Patient über alle Touchpoints<br />

mit der Apotheke agiert und dies bipolar in beide Richtungen<br />

über den mobilen Weg einer App, über den Online-Weg des<br />

Portals oder über den stationären Bereich vor Ort. Zusätzlich<br />

kann er auch weiterhin via Telefon bei seiner Apotheke vor<br />

Ort bestellen.<br />

n Alexander Arnold,<br />

Teamleiter Produktmanagement<br />

PHARMATECHNIK<br />

D12


DER DIGITAL-KOMPASS<br />

DER DIGITAL-KOMPASS<br />

FAZIT:<br />

Endlich wieder Apotheker sein<br />

Die Anforderungen an den Beruf des Apothekers steigen kontinuierlich.<br />

Gut, wenn Sie die richtigen Werkzeuge an Ihrer Seite haben.<br />

• Künstliche Intelligenz<br />

entlastet.<br />

• Besonderer Vorteil durch<br />

integrierte Lösungen.<br />

• Freiraum schaffen und<br />

auf Kernkompetenzen<br />

konzentrieren.<br />

A<br />

pothekerinnen und Apotheker in Deutschland haben<br />

gemeinsam mit ihrer Mannschaft in der Krise Großartiges<br />

geleistet. Sie haben gezeigt, wie flexibel sie<br />

auf geänderte Rahmenbedingungen reagieren können. Und das<br />

alles, um den Patienten die bestmögliche und sicherste Arzneimittelversorgung<br />

und professionelle Beratung zu bieten und<br />

um die Bevölkerung mit Desinfektionsmitteln und Masken oder<br />

die Ärzte mit Impfstoffen zu versorgen.<br />

Um wie all die Jahre zuvor auch schon für<br />

die Menschen da zu sein. Als unersetzbarer<br />

Ratgeber, Experte und Zuhörer. Als<br />

Anlaufstelle vor Ort.<br />

So gesehen ein durchweg positives Thema.<br />

Oder doch nicht? Schließlich ist<br />

durch das Geleistete das Ansehen der<br />

Apotheke in der Bevölkerung gestiegen,<br />

die Bedeutung der Apotheke vor Ort<br />

für ein funktionierendes Gesundheitswesen<br />

endlich wieder ins rechte Licht gerückt. Gleichzeitig<br />

aber hinterlassen wahrgenommene Zusatzaufgaben wie Impfstoffbeschaffung<br />

und die Ausstellung digitaler Impfzertifikate<br />

auch Spuren. Manche Apotheken-Teams arbeiten bis an ihre<br />

Grenzen. Denn die Pandemie ist nur eine der vielen Herausforderungen,<br />

die neben dem Apothekenalltag<br />

bewältigt werden müssen. Gestiegene<br />

Bürokratie, Kosten- und Wettbewerbsdruck<br />

und die Schwierigkeit,<br />

qualifizierte Mitarbeiter zu finden,<br />

sorgen für zusätzlichen Druck.<br />

Auch die rasch voranschreitende<br />

<strong>Digital</strong>isierung betrachten einige<br />

mit Sorge. Steckt dahinter<br />

aber nicht auch eine<br />

Riesenchance?<br />

Die Möglich-<br />

keit schneller und besser zu sein als andere? Die Gelegenheit,<br />

Kunden digital zu begeistern und den Rücken freizubekommen?<br />

Diese Fragestellung möchte ich näher beleuchten und aufzeigen,<br />

wie die gewachsenen technischen Möglichkeiten unseren<br />

Apothekerinnen und Apothekern helfen können, das zu tun,<br />

was sie am liebsten machen. Endlich wieder Apotheker sein!<br />

Die Sinnhaftigkeit mancher Neuerungen erschließt sich uns<br />

ganz von allein. Ein Beispiel: Fast zwei Drittel aller Neuwagen<br />

wurden 2018 mit einem Navigationssystem ausgeliefert. Die<br />

Quote dürfte heute noch wesentlich höher sein. Kein Wunder,<br />

die Vorteile des Navis liegen auf der Hand. Eine Karte macht<br />

bestenfalls als Backup noch Sinn. Durch die Lande navigieren<br />

wir aber am liebsten mit Unterstützung unseres elektronischen<br />

Helferleins.<br />

Ein weiteres Beispiel: Unsere Post, unsere Fotos, oft auch Rechnungen<br />

und andere Dokumente speichern wir zu Hause digital<br />

auf externen Festplatten oder in der Cloud. Warum? Um Platz<br />

und Zeit zu sparen. Um die Dokumente sicher abgelegt<br />

und überall griff-<br />

bereit zu haben. Und um nicht<br />

theke clever und mit in die Warenwirtschaft integrierten Lösungen<br />

optimiert. Angefangen mit der Warenlogistik, über die<br />

Verkaufspreisoptimierung, bis hin zur Kundenbeziehungspflege<br />

(CRM). Die gute Nachricht: Vieles, was die Apothekerinnen und<br />

Apotheker heute belastet, lässt sich deutlich vereinfachen. Die<br />

IXOS Sortimentssteuerung RX 4.0 schafft es, die Warenlogistik<br />

so zu optimieren, dass möglichst wenige Kunden mit Rezept ein<br />

zweites Mal wiederkommen müssen. Dabei wird der gesamte<br />

Prozess mit Hilfe künstlicher Intelligenz so weit automatisiert,<br />

dass manuelle Eingriffe zwar möglich, aber kaum noch nötig<br />

sind. Dies sorgt für zufriedenere Kunden und entlastet das Personal<br />

maßgeblich.<br />

Damit keine Insellösungen entstehen, sondern auch exakt<br />

messbare Mehrwerte, ist eine umfangreiche Bestandsaufnahme,<br />

die Berücksichtigung apothekenindividueller Besonderheiten<br />

und eine sorgfältige und professionelle Beratung der richtige<br />

Weg. Dann wird für Apotheker, als auch alle Mitarbeiter der<br />

Apotheke, der Mehrwert erlebbar. Und Sie können das tun, was<br />

Sie am liebsten machen: Endlich wieder Apotheker sein!<br />

lange suchen zu müssen. Warum aber stapeln sich in vielen<br />

Apotheken auch heute noch die Aktenordner? Warum beschäftigen<br />

sich Mitarbeiterinnen mit der Aktenablage und bewegen<br />

kistenweise Papier? Wo doch durch Nutzung moderner, sicherer<br />

und hochspezialisierter Dokumentenmanagementsysteme<br />

wie IXOS ORBIZ von PHARMATECHNIK die Entlastung<br />

der Apotheke plastisch erlebbar wird. Regale leeren sich, die<br />

Daten sind sicher und rechtskonform abgelegt und intelligent<br />

verschlagwortet. Somit gehört das aufwändige Suchen wichtiger<br />

Rechnungen oder Auftragsformulare der Vergangenheit<br />

an. Manche Dokumente wandern sogar ins System, bevor sie<br />

überhaupt ausgedruckt werden müssen. So geht Nachhaltigkeit<br />

heute.<br />

Richtig smart wird die Entlastung spürbar, wenn man nicht nur<br />

an einzelnen Bausteinen ansetzt, sondern die gesamte Apo-<br />

n Johannes Hehenberger<br />

Leiter Produktmanagement<br />

PHARMATECHNIK<br />

D14<br />

D15


DER DIGITAL-KOMPASS<br />

DER DIGITAL-KOMPASS<br />

FAZIT:<br />

Die Apotheke – Gesicht der <strong>Digital</strong>isierung<br />

in der Gesundheitsbranche<br />

Es gibt keine Einzelhandelsbranche in Deutschland,<br />

die so früh digitalisiert wurde, wie der Apothekenbereich.<br />

Z<br />

ur <strong>Digital</strong>isierung in der Apotheke befragen wir in einem<br />

Kamingespräch Holger Seyfarth, er ist Apotheker in der<br />

Arnsberg Apotheke in Frankfurt am Main und treibt die<br />

Umsetzung der <strong>Digital</strong>isierung als Leuchtturm-Apotheker erfolgreich<br />

voran. Als zweiten Gesprächspartner<br />

begrüße ich als Moderator Herrn Dr. Graessner,<br />

den Geschäftsführenden Gesellschafter<br />

bei PHARMATECHNIK.<br />

Die Apotheken stehen an der Spitze der <strong>Digital</strong>isierung.<br />

Gut 19.000 Apotheken erhalten<br />

heute über das IT-System alle notwendigen<br />

Updates wie Verordnungen und Gesetze. Es<br />

werden automatisch Bestellungen an den<br />

Großhandel ausgelöst, nachdem der Apotheker<br />

die optimalen Bestell- und Aktionsvorschläge<br />

erhalten hat. Keine Branche war<br />

so früh und so gut digital vernetzt wie die<br />

Gesundheitsbranche, allein schon durch die<br />

Datenverarbeitung innerhalb der Apotheke.<br />

CRM Module zur individuellen Aktionsplanung für die gezielte<br />

Kundenansprache werden in Zukunft unverzichtbar sein und für die<br />

Apotheke ein wichtiges Modul zur Positionierung sein. <strong>Der</strong> Kunde<br />

wird vermehrt digitale Lösungen wie Plattformen und Webshops<br />

z.B. für die Bestellung von Artikeln in der Apotheke nutzen.<br />

• E-Rezept =<br />

Stärkung der Apotheke.<br />

• Vorteile durch integrierte<br />

Lösungen nutzen.<br />

• Freiraum schaffen zur<br />

Stärkung von<br />

Kernkompetenzen.<br />

Herr Seyfarth – was muss eine moderne Warenwirtschaft heute aus<br />

Ihrer Sicht erfüllen?<br />

H. Seyfarth: In Richtung <strong>Digital</strong>isierung und E-Rezept muss mein<br />

EDV-System absolut sicher, zuverlässig und intuitiv bedienbar sein.<br />

Sie legen heute ein Rezept in den Scanner, wobei nur 80 Prozent<br />

der Rabattvertragspartner auf dem Rezept stehen. Im Hintergrund<br />

laufen 30 Millionen Varianten in der Prüfung. Bei 30.000 Rabattverträgen<br />

wäre dies ohne eine moderne Softwarelösung wie IXOS<br />

nicht mehr beherrschbar.<br />

Mit dem E-Rezept erhält die Apotheke die Chance der digitalen Vernetzung<br />

mit anderen Bereichen. Kein E-Rezept sollte die Arztpraxis<br />

verlassen, ohne dass geprüft ist, dass das Medikament verkehrsfähig<br />

ist, dass es noch im Handel und idealerweise auch lieferbar ist.<br />

Wir haben allein 120 Rx-Artikel, die derzeit nicht lieferbar sind.<br />

Ein wichtiger Faktor für mich ist die Sicherheit. PHARMATECHNIK<br />

nimmt aktuell z. B. das Thema Cyberkriminalität sehr ernst. Die<br />

Mehrzahl der Apotheken wird sicher nicht mit höchster Priorität<br />

darauf schauen, da sich die Apotheke nicht selbst absichern möchte.<br />

Grundsätzlich braucht man auch hier einen starken Partner, der<br />

für seine Kunden investiert, mit dem Ziel, das Angebot für Apotheken<br />

nutzbar zu machen.<br />

Herr Seyfarth, sehen Sie hier eine Chance, sich auch dem Versandhandel<br />

gegenüber zu positionieren?<br />

H. Seyfarth: Betrachtet man heute die Versender, haben diese<br />

nominal verloren. Neueste Zahlen besagen, dass der Rx-Anteil bei<br />

den Versendern in Packungen zurückgegangen ist. <strong>Der</strong> Gesamtanteil<br />

in Prozent liegt bei 1,4 % bis 1,6 %. Wenn wir als Basis unter<br />

dem Strich einmal 800 Millionen Rx-Packungen nehmen, die im<br />

Jahr zu vergeben sind, macht das pro Apotheke einen Rohertrag<br />

von 4.000,- Euro im Jahr aus. In diesem Kontext ist festzustellen,<br />

dass das E-Rezept auch oder gerade in diesem Bereich als ein echter<br />

Turbo zur Stärkung der Vor-Ort Apotheke betrachtet werden kann.<br />

Hinzu kommt, dass es im Jahr 2012 rund 18.000 Apotheken-Inhaber<br />

gab, im Vergleich zu heute liegt die Zahl bei nur noch 14.000. Diese<br />

verzeichnen jedoch ein deutlich größeres Volumen durch die Filialapotheken.<br />

Hinzu kommt, dass die Bevölkerung in der Altersgruppe<br />

der Versorgenden stetig wächst.<br />

Herr Seyfarth, Sie sind Ihr eigener Chef – welche Vorteile bringt dies<br />

für Sie und Ihr Team?<br />

H. Seyfarth: Als Unternehmer muss man Risiken frühzeitig erkennen<br />

und Entscheidungen treffen, um entsprechende Maßnahmen<br />

ergreifen zu können. Sein eigener Chef zu sein, ist definitiv ein großer<br />

Vorteil, der mit nichts aufzuwiegen ist.<br />

Für meine Apotheken treffe ich alle Entscheidungen selbst, dadurch<br />

bin ich flexibel und unabhängig. Davon profitieren in erster Linie<br />

auch meine Mitarbeiter. Denn schließlich haben starke Chefs auch<br />

starke Mitarbeiter.Gerne arbeite ich mit Partnern mit der Möglichkeit<br />

des direkten Kontaktes zusammen, die sich aber auch nicht im<br />

hinteren Drittel des Marktfeldes eingruppieren sollten. Ich bevorzuge<br />

hier diejenigen, die zu den Marktführern gehören.<br />

Herr Dr. Graessner, in Ihrer Werbung zum E-Rezept gehen Sie mit der<br />

Behauptung „na und?“ locker mit den Herausforderungen in der Apotheke<br />

um – warum?<br />

Dr. D. Gassner: Wir bei PHARMATECHNIK haben seit einem Jahr<br />

mit einer großen Mannschaft das E-Rezept stetig weiterentwickelt<br />

und den Anforderungen stetig angepasst. Dabei haben wir einen<br />

starken Fokus auf die Bearbeitung des E-Rezeptes gelegt, der Prozess<br />

sollte vereinfacht werden. Die gute Nachricht unsererseits ist,<br />

dass unsere Kunden entspannt dem E-Rezept entgegenblicken können.<br />

Im Prozess verändert sich nicht viel. Das fängt schon bei der<br />

bewährten Ansicht an, die in IXOS gleich dem Image des „Muster<br />

16“ ist. Im gewohnten Prozess geht es dann auch weiter, inklusive<br />

der Umsetzung vieler Vorteile, die das E-Rezept mit sich bringt.<br />

Das Scannen funktioniert einwandfrei. Unabhängig der Größe des<br />

E-Rezeptes, erkennt der Dokumenten Scan den Data-Matrix Code.<br />

In IXOS funktioniert auch die Abrechnung praktisch per Knopfdruck<br />

über das <strong>Digital</strong>e Rezept Zentrum. Abzüglich der Margen der Abrechner<br />

werden Rechenzentren mit eigener Warenwirtschaft zu den<br />

Gewinnern gehören.<br />

Herr Seyfarth, was zeichnet die Entscheidung für IXOS in der täglichen<br />

Arbeit für Sie aus?<br />

H. Seyfarth: Wie viele Tasten muss ich in IXOS drücken, um zum<br />

Ergebnis zu kommen? Die Architektur bei IXOS ist immer ein kleines<br />

Stück besser als bei anderen Systemen. Wenn wir über die<br />

ERFA-Gruppe beispielsweise eine Aushilfe in eine Partner-Apotheke<br />

schicken, kommen diese zurück zur mir mit der Aussage, „froh zu<br />

sein, dass wir uns für IXOS entschieden haben.“<br />

„Deutschland braucht Aushängeschilder<br />

von Apothekern, die Zukunft leben“<br />

(Holger Seyfarth)<br />

ANZEIGE<br />

<strong>Der</strong> Königsweg ist immer der, wenn wir miteinander und voneinander<br />

lernen. Erlauben Sie mir – auch wenn nur retrospektiv – die<br />

Frage, was wäre, wenn man an bestimmten Stellschrauben dreht,<br />

auch prospektiv heute schon möglich? Nicht überall ist Lieferfähigkeit<br />

von 94 % im Rx-Bereich erreichbar, für den Standort kann man<br />

die Ärzte selektieren sowie die Kundenanzahl und Verpackungen.<br />

Es stellt sich die Frage, ob heute vier Lieferungen vom Großhandel<br />

pro Tag wirklich notwendig sind? Wäre es nicht optimaler, Synergien<br />

und Zeitfenster zu nutzen, die z. B. durch intelligente Steuerung<br />

in der Software heute schon erkennbar sind? Ich komme heute<br />

mit einem Großhändler aus, der mich dreimal beliefert. Ich setze<br />

erfolgreich elektronische Etiketten ein und habe alles digitalisiert,<br />

von der Sichtwahl bis hin zum Warenlager. Meinen Mitarbeitern<br />

bleibt dadurch mehr Zeit für die Beratung. Das alles trägt zur Zufriedenheit<br />

der Mitarbeiter bei, die mir sehr wichtig sind und optimale<br />

Voraussetzungen für den Erfolg schaffen.<br />

n Apotheker H. Seyfarth e.K., Inhaber Arnsburg-Apotheke<br />

Dr. D. Graessner, Geschäftsführender Gesellschafter PHARMATECHNIK<br />

D16<br />

D17


DER DIGITAL-KOMPASS<br />

DER DIGITAL-KOMPASS<br />

Wir sind nicht nur eine Apotheke<br />

Wir sind modern!<br />

Abb. Wiemer Einrichtungen GmbH<br />

FAZIT:<br />

• Die modern konzipierte<br />

Apotheke wird zum<br />

Kundenmagnet.<br />

• Das moderne, digitalaffine<br />

Image einer Apotheke<br />

begeistert Stammkunden<br />

und lockt Neukunden.<br />

• <strong>Digital</strong>e Komponenten<br />

schaffen eine erlebbare<br />

Wettbewerbs-<br />

Differenzierung.<br />

angesprochen und Mehrwerte leichter transportiert werden.<br />

Automatisch wechselnde<br />

und aktuelle Inhalte ermöglichen<br />

es der Apotheke,<br />

sich persönlich und exklusiv<br />

dem Verbraucher zu präsentieren.<br />

D<br />

ie öffentliche Apotheke ist ein<br />

inhabergeführtes Unternehmen,<br />

bleibt aber in seiner unternehmerischen<br />

Freiheit stets dem<br />

heilberuflichen Versorgungsauftrag und<br />

dem Gemeinwohl verpflichtet. Dennoch<br />

sind Apotheken heute längst nicht mehr<br />

nur die zentrale Anlaufstelle für Gesundheitsfragen,<br />

sondern auch ein moderner<br />

Einzelhandel, der sich dem digitalen<br />

Fortschritt stellt.<br />

Um das Erlebnis des Kunden auch in der<br />

stationären Apotheke zu steigern, sollte<br />

sie sich ebenfalls offline digital aufstellen<br />

und so einen modernen Eindruck<br />

wiedergeben, der positiv vom Verbraucher<br />

auf das Gesamtbild übertragen<br />

wird. Denn ohne klare Struktur kann die Offizin unübersichtlich<br />

und überladen wirken.<br />

Legt man den Fokus auf die digitale Wahrnehmung entlang der<br />

Customer-Journey beginnt diese Reise außerhalb der Apotheke<br />

mit dem SchaufensterTV – der „Visitenkarte“ der Apotheke.<br />

Durch sie besteht die Möglichkeit, potenzielle Kunden zum Besuch<br />

zu ermuntern und für sich zu gewinnen. Dank dem digitalen<br />

Schaufenster kann die Aufmerksamkeit des Laufkunden<br />

maximal auf die Apotheke vor Ort gerichtet werden. Eine einfache<br />

Steuerung der Medienverwaltung direkt vom Smartphone<br />

aus ermöglicht es zum Beispiel, Produktflyer rund um die Uhr<br />

sichtbar zu machen. Ebenso können speziell angepasste Inhalte<br />

zur emotionalen Ansprache des Kunden ausgewählt werden.<br />

<strong>Der</strong> nächste visuelle Touch-Point mit dem Patienten – nachdem<br />

er sich für diese Apotheke entschieden hat – ist in der Offizin<br />

der Freiwahlbereich, der durch gezielt positionierte Monitore<br />

Kaufreize setzt, über Dienstleistungen der Apotheke informiert<br />

oder die gefühlte Wartezeit verkürzt.<br />

<strong>Der</strong> dritte und letzte Touch-Point ist am HV-Tisch. Hier kann<br />

man mit hilfreichen Tools, wie etwa der KassenTV von PHAR-<br />

MATECHNIK, mit nur ein paar Klicks direkt aus der Warenwirtschaft<br />

IXOS die Kundendisplays als zusätzliche Information<br />

gezielt steuern und individuell einsetzen. Zudem wird während<br />

der Beratung an der Kasse eine harmonische Umgebung erzeugt.<br />

Weitere Vorteile ergeben sich durch die nachweisliche<br />

Erhöhung der Kundenzufriedenheit, die Anregung von OTC-Impulskäufen<br />

und die gezielte Unterstützung des Apothekenteams<br />

bei Zusatzverkäufen. So können erfolgreich Umsatz und<br />

Gewinn gesteigert werden.<br />

Neben den Vorteilen und Annehmlichkeiten für den Patienten<br />

ist es ebenfalls wichtig, dass auch der Aufwand für das Personal<br />

nicht weiter erhöht wird. Das gelingt problemlos durch Media.<br />

connect. Hierbei können Inhalte zentralisiert und aufeinander<br />

abgestimmt schnell, einfach editiert und an die Kundschaft automatisiert<br />

angepasst werden.<br />

Durch ein perfektes Infotainment können der Kunde direkt<br />

n Tanja Bodenhagen<br />

Produktmanagement<br />

PHARMATECHNIK<br />

D18<br />

D19


DER DIGITAL-KOMPASS<br />

DER DIGITAL-KOMPASS<br />

FAZIT:<br />

Das Rad der <strong>Digital</strong>isierung<br />

D<br />

igitale Transformationsprozesse – weg von der analogen<br />

Welt hin zu mehr und mehr digitaler Bequemlichkeit – neudeutsch:<br />

Convenience. Als Verbraucher nehmen wir die Angebote<br />

gerne an und lassen uns von Smartphones, Apps & Co den<br />

Alltag erleichtern. Auch das Gesundheitswesen profitiert von dem<br />

Fortschritt der <strong>Digital</strong>isierung und transformiert sich stetig.<br />

• Es warten Herausforder<br />

ungen, aber auch große<br />

Chancen.<br />

• Frühzeitige Vorbereitungen<br />

erleichtern den Start.<br />

• Am Kunden bleiben,<br />

Serviceangebote an<br />

“digitale” Erwartungen<br />

anpassen.<br />

“Wir brauchen mehr Tempo beim Ausbau digitaler<br />

Medizin” – stimmen Sie zu? Oder aus<br />

einer anderen Perspektive betrachtet – was<br />

meinen Sie, wie die Bundesbürger und Bürgerinnen<br />

diese Aussage beantworten? Laut<br />

einer aktuellen Umfrage der Bitkom Research<br />

bestätigen 71 Prozent der Befragten, dass wir<br />

die <strong>Digital</strong>isierung schneller vorantreiben<br />

sollten 1 . Blicken wir auf das letzte halbe Jahr<br />

zurück, liefert der digitale Impfnachweis ein<br />

gutes Beispiel für die zügige Umsetzung einer<br />

digitalen Anwendung mit großem Nutzen in<br />

einer Pandemie.<br />

Und tatsächlich ist 78 Prozent der Befragten<br />

die Wichtigkeit der <strong>Digital</strong>isierung des Gesundheitswesens<br />

durch die Pandemie klarer<br />

geworden. Befeuert durch die Auswirkungen der Pandemie, sind digitale<br />

Transformationsprozesse in Gang gekommen, die sich sowohl<br />

auf Seiten der Verbraucher, Patienten, Arbeitnehmer und Unternehmen<br />

etabliert haben und sich weiterentwickeln werden. Patienten<br />

und Endverbraucher haben Vorteile und die Notwendigkeit von<br />

digitalen Anwendungen in der Gesundheitsversorgung noch mehr zu<br />

schätzen gelernt.<br />

Mit dem verpflichtenden bundesweiten Start des E-Rezeptes zum<br />

01.01.2022 wird ein großer Schritt in Richtung digitaler Wandel<br />

im deutschen Gesundheitswesen vollzogen. Nach der stufenweisen<br />

Einführung seit Juli dieses Jahres, beginnend in der Fokusregion<br />

Berlin, wird mit dem Jahreswechsel das Papierrezept für verschreibungs-<br />

und apothekenpflichtige Arzneimittel der Vergangenheit angehören.<br />

Für bestimmte Rezepttypen, wie Betäubungsmittelrezepte<br />

oder T-Rezepte oder auch für die Versorgung im Pflegesektor wird es<br />

weiterhin Verordnungen auf Papier geben, die Umstellung erfolgt in<br />

weiteren Stufen.<br />

Elektronische Rezepte werden in der Vor-Ort-Apotheke nun auf digitalem<br />

Weg über Apps wie Meine Apotheke von PHARMATECHNIK<br />

oder die E-Rezept-App der Gematik eingehen. In der Startphase<br />

Anfang 2022 wird zwar das Gros der Verordnungen noch als ausgedruckte<br />

E-Rezeptvariante in den Apotheken ankommen, jedoch<br />

sollte dies nicht das Signal sein, Vorbereitungen in der Apotheke auf<br />

die neuen digitalen Eingangskanäle auf die lange Bank zu schieben.<br />

Bereits heute können über die App Meine Apotheke ortsunabhängig<br />

digitale Bestellungen in die Apotheke gesendet werden. Die Weiterverarbeitung<br />

findet ohne Medienbruch nahtlos in der Warenwirtschaft<br />

statt. Backoffice-Prozesse können vorbereitend adaptiert und<br />

zum Beispiel die Ablage von Rechnungen, Lieferscheinen, Bestellungen<br />

und Ähnlichem durch ein Dokumentenmanagementsystem digitalisiert<br />

werden.<br />

Weiterhin auf das Alleinstellungsmerkmal des niedrigschwelligen<br />

Zugangs zu einer Vor-Ort Apotheke mit persönlicher pharmazeutischer<br />

Beratung zu setzen, ist gut und sehr wichtig. Im Wettbewerb<br />

mit Versandapotheken gilt es mit der Einführung des E-Rezeptes jedoch<br />

auch an weiteren Stellschrauben zu drehen. Gehen zukünftig<br />

die Verordnungen als digitale Bestellungen ein, bietet eine schnelle<br />

Arzneimittelverfügbarkeit und das Angebot der Botendienstlieferung<br />

die perfekte Kombination, um Patienten innerhalb weniger<br />

Stunden zu versorgen.<br />

Lenkt man den Fokus nun auf den Apothekenkunden, stellt sich die<br />

Frage, welche Angebote langfristig zur Kundenbindung beitragen.<br />

Was wünschen sich Apothekenkunden im Zuge der fortschreitenden<br />

<strong>Digital</strong>isierung von ihrer Apotheke? Wie können die Patienten auf<br />

das E-Rezept vorbereitet werden? Für welche Zusatzangebote der<br />

Apotheke interessieren sich die Kunden? Um uns davon ein klareres<br />

Bild machen zu können, haben wir im Rahmen von Entwicklungsprozessen<br />

zahlreiche Endverbraucher befragt, wie deren zukünftige<br />

Wünsche, Bedürfnisse und Anforderungen an die Apotheke vor Ort<br />

aussehen.<br />

Einen Mehrwert sahen die Befragten in digitalen Serviceangebote,<br />

wie zum Beispiel Bestellungen vorab online in die Apotheke zu senden<br />

oder das Angebot eines Botendienstes.<br />

“Ich bin gerne Kunde in meiner Vor-Ort Apotheke, wünsche<br />

mir aber, dass ich auch online bereits mein Rezept<br />

oder andere Bestellungen in meiner Apotheke vorbestellen<br />

kann. So spare ich mir doppelte Wege. Wird es<br />

zeitlich knapp, ist es klasse, wenn ein Bote mir meine<br />

Medikamente nach Hause bringt.”<br />

1 https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/<strong>Digital</strong>e-Gesundheitsangebote-werden-den-Deutschen-waehrend-Corona-sehr-viel-wichtiger<br />

“Manchmal muss es schnell gehen, und ich<br />

habe keine Zeit sofort zu einer Apotheke zu<br />

fahren. Die Möglichkeit, dass Fragen in einem<br />

Chat beantwortet werden oder ich eine digitale<br />

Beratung von meiner Stammapotheke<br />

bekommen kann, wäre sehr hilfreich.”<br />

“Ob Kassenbon, Zuzahlungsliste oder<br />

Dokumente, die ich mit meiner Apotheke austauschen<br />

möchte – bitte am liebsten alles digital.”<br />

n Kathrin Wild<br />

Produktmanagement<br />

PHARMATECHNIK<br />

D20<br />

D21


DER DIGITAL-KOMPASS<br />

DER DIGITAL-KOMPASS<br />

Apothekenwebsite schlägt<br />

Versandhandel<br />

Medikamentenbestellungen im Internet, Telepharmazie, Apotheken-Apps –<br />

die Zukunft der Apotheken spielt sich im Web und auf Plattformen ab.<br />

Dort müssen sie aber erst einmal gefunden werden.<br />

Menschen wollen schnell und einfach Medikamente<br />

bestellen und diese geliefert bekommen. Außerdem<br />

wollen sie jederzeit mit kompetenten Partnern über<br />

Gesundheitsfragen sprechen. Die Apotheke sollte als Gesundheitsdienstleister<br />

hier die erste Adresse sein. Dabei spielt es<br />

keine Rolle, ob Bestellungen oder Chatanfragen über Plattformen<br />

oder die eigene Apothekenwebsite eingehen. <strong>Der</strong> springende<br />

Punkt ist vielmehr: Um die Leistungen einer Apotheke in<br />

Anspruch nehmen zu können, müssen Kunden wissen, dass es<br />

sie gibt. Sie müssen die Apotheken und ihre Angebote kennen<br />

und sie Online finden.<br />

Für eine nachhaltige URL-Strategie – also eine starke, umfassende<br />

und vernetzte Internetpräsenz – gilt es also nicht nur<br />

eine Website zu erstellen und digitale Tools anzubieten, sondern<br />

diese auch an die Endkunden über mehrere Kanäle zu<br />

kommunizieren und stetig weiterzuentwickeln. Dafür müssen<br />

Apothekerinnen und Apotheker spätestens jetzt investieren.<br />

Sonst verspielen sie ihre Wettbewerbsfähigkeit – und damit die<br />

Möglichkeit, sich zukünftig gegen den Versandhandel behaupten<br />

zu können.<br />

<strong>Digital</strong>e Leistungen im Fokus<br />

die Convenience. Schnittstellen<br />

zum WWS der Apotheke.<br />

Chat-Funktion: Datenschutzkonforme<br />

und unkomplizierte<br />

Möglichkeit<br />

für individuelle Fragen und<br />

Antworten. Jederzeit erreichbar.<br />

Eine Frage an das<br />

Apothekenteam ist nur wenige<br />

Klicks entfernt.<br />

Telepharmazie: Ortunabhängige<br />

und persönliche<br />

Kundenberatungen – auch<br />

zu spezialisierten Fachgebieten<br />

oder für Hilfe beim<br />

Medikationsmanagement.<br />

„653% Steigerung der Zugriffszahlen<br />

auf der eigenen Apotheken-URL.<br />

Auch dank der Einrichtung<br />

einer Terminbuchungsfunktion.“<br />

Wilko Struckmann<br />

Stadt Apotheke, Gehrden<br />

Terminbuchungsfunktion: Unkomplizierte, digitale Terminvergabe<br />

– beispielsweise für COVID-19-Tests oder die Impfpass-<strong>Digital</strong>isierung.<br />

Über 1.000 WAVE Apotheken-Shops bereits online -<br />

demnächst als eigene Apotheken-App verfügbar.<br />

n Oliver Prönnecke<br />

Geschäftsführer der<br />

A-plus Service GmbH<br />

Apotheken-App: eine eigene App für jede Apotheke – Informationen<br />

auf einen Blick, 1-zu-1-Kommunikation und einfache<br />

Bestellungen für Neu- und Bestandskunden<br />

Vorbereitung auf das E-Rezept<br />

Erleben Apothekenkunden, wie einfach digitale Kommunikation,<br />

Beratung oder auch Online-Shopping sind, werden sie auch<br />

in Zukunft beim E-Rezept auf die Vor-Ort-Apotheke setzen.<br />

Weil sie wissen, dass ihre Apotheke digital gut aufgestellt ist.<br />

Versandhändler machen schon seit Monaten aggressiv Werbung<br />

für das E-Rezept. Vor-Ort-Apotheker dürfen den Online-Händlern<br />

jedoch nicht das Feld überlassen.<br />

Kommunizieren, bis der Kunde die eigene Apotheke findet<br />

Neben der eigenen Apothekenpositionierung im Netz, schließen<br />

sich Apotheken auch einer Online-Plattform<br />

an. Damit Patienten<br />

auf einer Plattform wie ia.de die eigene<br />

Apotheke jedoch auch auswählen,<br />

müssen sie zuvor wissen, dass die<br />

Vor-Ort-Apotheke des Vertrauens dort<br />

zu finden ist. Kommunikation ist also<br />

das zentrale Stichwort. Die bereits verfügbaren<br />

Online-Tools ermöglichen der<br />

Apotheke im Internet eine digitale Offizin.<br />

Die Vernetzung von On- und Offline<br />

hin zu einem Omni-Channel wird<br />

dann in Apotheken zur gelebten Realität.<br />

Mit den richtigen digitalen Tools<br />

und einer nachhaltigen Kommunikation<br />

dieser Leistungen können die Apotheken<br />

sich also dem Versandhandel entgegenstellen.<br />

FAZIT:<br />

• Virtuelle Apotheke<br />

ausbauen.<br />

• In digitale Tools investieren,<br />

um wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben.<br />

• Apothekenauftritt<br />

kommunizieren, um im<br />

World Wide Web und auf<br />

Plattformen gefunden zu<br />

werden.<br />

Für Apotheken bieten moderne und performante Websites die<br />

Möglichkeit, neue Kunden zu gewinnen beziehungsweise<br />

Bestandskunden nicht an den Versandhandel<br />

zu verlieren. Empfehlen<br />

lassen sich vor<br />

allem fünf digitale<br />

Tools:<br />

Online-Shop: Sichere,<br />

schnelle und vor<br />

allem einfache Bestellprozesse<br />

für Kunden.<br />

Öffnungszeiten<br />

24/7 und von überall<br />

zu erreichen. Verfügbarkeitsübersicht<br />

erspart doppelte<br />

Wege<br />

und erhöht<br />

SONNENAPOTHEKE<br />

PHARMA PRIVAT WAVE wurde als Kooperationssystem für die<br />

Stärkung selbstständiger Apotheken mit dem Fokus „Erfolg für<br />

Apotheken“ entwickelt. Als Marke der A-plus Service GmbH liegen<br />

die Kernaufgaben darin, mithilfe eines zukunftsorientierten<br />

und flexiblen Partnerschaftsmodells mehr Profitabilität,<br />

Sicherheit und unternehmerische Selbstständigkeit für Apotheken<br />

zu schaffen. Hierfür bietet die Kooperation innovative<br />

Dienstleistungs- und Marketingangebote, um Qualität und<br />

Leistung der Apotheken für Kunden sichtbar und erlebbar zu<br />

machen. Egal ob für Einzelapotheken oder Apothekengruppen,<br />

dank des digitalen Leistungsspektrums von WAVE optimieren<br />

Apotheken Prozesse für die Außenkommunikation und interne<br />

Betriebswirtschaft.<br />

Wir beraten Sie gerne über unsere<br />

Leistungen für Ihren Erfolg.<br />

Telefon: +49 931 780115-0<br />

E-Mail: info@erfolg-fuer-apotheken.de<br />

D22<br />

D23


DER DIGITAL-KOMPASS<br />

DER DIGITAL-KOMPASS<br />

FAZIT:<br />

• Kunden auf allen<br />

Kanälen abholen<br />

<strong>Digital</strong>e Verschmelzung von<br />

Großhandel und Apotheke<br />

Ein Interview mit Dr. M. Kuck, Vorsitzender des Vorstands Noweda und<br />

Dr. D. Graessner, Geschäftsführender Gesellschafter PHARMATECHNIK.<br />

W<br />

as bedeutet die weitere fortschreitende <strong>Digital</strong>isierung<br />

von Großhandel und Apotheke für den praktischen<br />

Betrieb in der Apotheke?<br />

Dr. D. Graessner: Die Apotheke ist heute die am besten digitalisierte<br />

Branche im gesamten deutschen Markt. Das bedeutet<br />

schon vor Jahren gab es elektronische Lieferscheine und heute<br />

auch die elektronische Rechnung, sodass eine nachträgliche Prüfung<br />

von Lieferungen in der modernen Zusammenarbeit entfällt.<br />

Die Genauigkeiten der Lieferungen sind heute in einem so großen<br />

Maße gegeben, dass die Ware direkt und vollautomatisch in<br />

den Kommissionierer eingelesen werden kann.<br />

Ein gezieltes Marketing wie die Zurverfügungstellung eines Werbe-<br />

und Marketingpakets, oder die Nutzung<br />

von Bestell-Apps und Plattformen führt zu<br />

• Eigene Schwächen erkennen<br />

und Stärken ausspielen<br />

• Kundenbindung durch<br />

maximalen Komfort und<br />

bestes Einkaufserlebnis<br />

einer Verbesserung der Sichtbarkeit. Zudem<br />

können anhand Sonderangebotslisten<br />

deutliche Steigerungen der Wirtschaftlichkeit<br />

für die Apotheke erzielt werden.<br />

Wer profitiert bereits heute von der <strong>Digital</strong>isierung<br />

im Gesundheitswesen?<br />

Dr. M. Kuck: Das sind verschiedene Akteure.<br />

Zunächst einmal können digitale Prozesse<br />

Patientinnen und Patienten das Leben<br />

leichter machen. Denken Sie etwa an<br />

einen chronisch oder akut Erkrankten, der<br />

– statt in der telefonischen Warteschleife beim Hausarzt festzuhängen<br />

– einfach online einen passenden Termin bucht und sein<br />

Medikament direkt nach dem Arztbesuch bei einer Vor-Ort-Apotheke<br />

seiner Wahl bestellen kann.<br />

Oder denken Sie an die medizinischen Fachangestellten, deren<br />

Zeit sich am Telefon reduziert, sowie die Apotheken-Teams, die<br />

das Arzneimittel abholbereit übergeben können, statt ihre Kunden<br />

ein zweites Mal einzubestellen oder den Botendienst zu aktivieren.<br />

Eigentlich kann jeder Akteur im Gesundheitswesen von<br />

der <strong>Digital</strong>isierung profitieren und zwar ohne seine Leistungen<br />

vor Ort dadurch zu vernachlässigen.<br />

Was bedeutet eine moderne EDV für die Wirtschaftlichkeit des<br />

Großhandels und wie kann zur Verbesserung beigetragen werden?<br />

Dr. D. Graessner: Die jederzeitige Verfügbarkeit von Medikamenten<br />

in der Vor-Ort-Apotheke zahlt sich in erster Linie durch<br />

eine nachhaltige Kundenbindung aus. Dadurch, dass die EDV<br />

heute mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) weiß, welche Medikamente<br />

in der Apotheke benötigt werden, kann der Bestellzyklus<br />

der Apotheke zum Großhandel in einer positiven Weise<br />

nachhaltig beeinflusst werden. Auch und insbesondere profitiert<br />

die Apotheke in der Zusammenarbeit, wenn es einer Sonderlieferung<br />

bedarf, die für den Apotheker von besonderer Bedeutung<br />

ist. Durch Module wie die automatische Sortimentssteuerung<br />

wird der Bedarf ermittelt und empfohlen, welche Artikel vom<br />

Großhandel nachgeliefert werden müssen. Dies bedeutet, der<br />

Großhandel muss wesentlich weniger Sonderlieferungen für<br />

die Apotheke einplanen und kann langfristig eine Reduktion der<br />

Tourenplanung verzeichnen und dadurch zum Beispiel auch zur<br />

Verbesserung der Klimaschutzproblematik beitragen. Aufgrund<br />

der enormen Technologiesprünge ist es heute möglich, kurzfristige<br />

Änderungen des Großhandels, der Lieferfähigkeit, der Rückrufe<br />

und vieles andere, direkt in die Software der Apotheke zu<br />

übertragen. Damit ist die Sicherheit in der Belieferung der Patienten<br />

gewährleistet.<br />

Sehen Sie in Deutschland eine leistungsstarkes und auch belastbare<br />

Arzneimittelversorgung?<br />

Dr. M. Kuck: Auf jeden Fall. Die erstklassige Arzneimittelversorgung<br />

auf höchstem Qualitätsniveau mit erreichbaren Apotheken<br />

deutschlandweit rund um die Uhr ist etwas, auf dass die Menschen<br />

sich jetzt verlassen und auf dass sie sich auch in Zukunft<br />

verlassen können müssen. Immer noch zu wenig im öffentlichen<br />

Bewusstsein verankert ist nach wie vor die Tatsache, dass nach<br />

wie vor die Tatsache, dass Vor-Ort-Apotheken weit mehr leisten<br />

als die Abgabe von Arzneimitteln. Ich spreche von Leistungen, die<br />

der Versandhandel auch bei Same-Day-Delivery nicht erbringen<br />

kann. Denken Sie zum Beispiel an die Versorgung von Schmerzpatienten<br />

und palliativ erkrankten Menschen mit Betäubungsmitteln.<br />

Oder an die Beschaffung von selten angefragten oder<br />

überaus knappen Arzneimitteln beziehungsweise entsprechenden<br />

Ersatzpräparaten.<br />

Einige der apothekerlichen Leistungen darf der Versandhandel –<br />

aus gutem Grund – nicht erbringen. Andere sind für ihn einfach<br />

wirtschaftlich völlig unattraktiv. Und da er nicht dem Kontrahierungszwang<br />

unterliegt, ist es aus rein ökonomischer Perspektive<br />

völlig nachvollziehbar, dass er keine Leistungen erbringen will,<br />

die nicht umsatzfördernd sind. Wenn das Netz der Vor-Ort-Apotheken<br />

also weiter ausdünnt, bleiben letztlich die Patientinnen<br />

und Patienten auf der Strecke.<br />

Was bedeutet die Einführung moderner CRM-Systeme in der Apotheke<br />

für die Kundenbindung?<br />

Dr. D. Graessner: In diesem Bereich wird sich in den kommenden<br />

Jahren eine deutliche Veränderung im deutschen Markt<br />

ergeben. Moderne Technologien, wie ein IXOS CRM-System<br />

(Customer-Relationship-Management), eröffnen neue Möglichkeiten,<br />

den Bedarf der Kunden zu antizipieren und zu prüfen.<br />

Auch wird die Frage beantwortet, was in welcher Zeit unter Berücksichtigung<br />

wie zum Beispiel Sondereinflüssen von Klima zur<br />

Gesundheitswelle benötigt wird. Das heißt, um eigene Aktionen<br />

einzusteuern, wird die gezielte Unterstützung des EDV-Systems<br />

in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen.<br />

n Dr. Michael P. Kuck, Vorsitzender des Vorstands Noweda<br />

Dr. D. Graessner, Geschäftsführender Gesellschafter PHARMATECHNIK<br />

D24<br />

D25


DER DIGITAL-KOMPASS<br />

DER DIGITAL-KOMPASS<br />

Das E-Rezept – die Chance für die<br />

Vor-Ort-Apotheke?<br />

Interview mit Florian Köster: Apotheker aus Anklam und „digital native“<br />

sich als moderner Ort der Gesundheit neu inszenieren und sich<br />

gegenüber veralteter Praxissoftware, faxliebenden Krankenkassen<br />

und marketingaktiven Internetversendern zeigen. Natürlich muss<br />

man das entsprechende Mindset mitbringen – frühzeitig mitspielen,<br />

nicht in der Deckung verharren und offensiv vorangehen.<br />

Wie haben Sie sich in Ihrer Apotheke auf das E-Rezept vorbereitet?<br />

F. Köster: Wir sind in Anklam seit der ersten Welle an die Telematikinfrastruktur<br />

angeschlossen und haben gerade durch die Optimierung<br />

des Backoffice Kapazitäten geschaffen, um vom ersten<br />

E-Rezept an durchdachte Arbeitsabläufe anbieten zu können. Durch<br />

offene Kommunikation und Einbeziehung des gesamten Teams sind<br />

alle up to date und können dem interessierten Patienten auch jetzt<br />

schon Rede und Antwort stehen.<br />

Welche digitalen Eingangskanäle für das E-Rezept planen<br />

Sie zu nutzen?<br />

F. Köster: Mittels App und Einbindung des Patienten in seine<br />

Stammkundenkarte, das heißt digitale Kassenbons, Verlauf der<br />

Vorgänge, individuelle Rabattmodelle mit direkt angezeigten Kundenpreisen<br />

und Verfügbarkeitscheck plus Kommunikationskanal,<br />

lassen, soweit ich es überblicken kann, eigentlich keine Fragen offen.<br />

Daher ist die App “Meine Apotheke” auch das Hauptstandbein<br />

meiner E-Rezept-Strategie. Ich werde weiterhin alle anderen Eingangskanäle<br />

des E-Rezepts bedienen, aber wenn man den eintreffenden<br />

Strom lenken kann, würde ich immer versuchen, so nah wie<br />

möglich an meinen Dienstleistungen und Services zu arbeiten – hier<br />

gewinnt ganz klar die Software-Anbieter-App.<br />

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Wie schätzen Sie die Wichtigkeit der Arzt-Apotheker-Beziehung auf<br />

das E-Rezept ein?<br />

F. Köster: Die interdisziplinäre Kommunikation wird durch das<br />

E-Rezept auf ein neues Level gehoben. <strong>Der</strong> Arzt wird in Zukunft<br />

genau sehen können, was in der Apotheke passiert ist. Welche Generika<br />

abgegeben wurden, weil er eventuell kein aut-idem Kreuz<br />

gesetzt hat oder wie der Apotheker mit zwei N1-Packungen im Notdienst<br />

jonglieren musste, um die Antibiose des Arztes möglichst<br />

gut und schnell umsetzen zu können. Natürlich birgt dies Risiken<br />

für mögliche Missverständnisse – aber es ist gleichzeitig eine Chance,<br />

auf Augenhöhe zu kommunizieren und sich deutlich als Arzneimittelexperte<br />

zu positionieren. Keine Faxe mit Kontraindikationen<br />

mehr, sondern direkte Chat-Funktion mit fundierten Aussagen in<br />

Fachsprache.<br />

Mit Blick in die Zukunft – was wird nach der erfolgreichen Einführung<br />

des E-Rezepts ein Hauptthema in der <strong>Digital</strong>isierung der Apotheke<br />

werden?<br />

F. Köster: Das „Next Big Thing“ wird wohl die Telepharmazie<br />

mit Entkopplung der Dienstleistung pharmazeutische Beratung<br />

von der reinen Warenabgabe werden. Das lässt sich schon sehr<br />

gut im Gedankenexperiment durchspielen, ist aber noch top<br />

secret. Mal sehen, was die Zukunft bringt – wichtig ist, sich nicht<br />

zu verschließen, sondern mutig und mit erhobenem Haupt voranzugehen.<br />

Die Pharmazie kann in Deutschland, wenn schon<br />

nicht mehr in der Produktion, aber in der digitalen Dienstleistung<br />

und Organisation der Gesundheitsbranche wieder die Apotheke<br />

der Welt werden.<br />

Sieht einige Potentiale: Apotheker Florian Köster<br />

Z<br />

äsur – mit diesem Begriff beschreibt Apotheker Florian<br />

Köster in unserem Interview die Einführung des E-Rezeptes<br />

im deutschen Gesundheitswesen. <strong>Der</strong> Umstieg von dem<br />

rosafarbenen Muster-16-Papierrezept zu digitalen Verordnungen<br />

für apothekenpflichtige Arzneimittel ist in der Tat ein markanter<br />

Einschnitt und bringt viele Veränderungen mit sich. Für die Apothekenleitung<br />

und das Apothekenteam wird sich die Arbeit im<br />

Front- und Backoffice verändern, Prozesse werden sich anpassen.<br />

Zukunftsweisende Apothekensoftwaresysteme können hier viel<br />

Unterstützung bieten. <strong>Der</strong> Anbieter PHARMATECHNIK legt mit der<br />

Warenwirtschaft IXOS zum Beispiel schon jetzt die Grundlage für<br />

die Bearbeitung von E-Rezepten. Das System lässt sich in Kombination<br />

mit Zusatzmodulen an die individuellen Bedürfnisse jeder Apotheke<br />

anpassen und optimiert das Warenlager, die Preisgestaltung<br />

sowie die Lieferfähigkeit der Apotheke. Welche Vorbereitungen in<br />

der Apotheke sinnvoll sind und wie softwareseitige Unterstützung<br />

aussehen kann, erläutert der Apothekeninhaber Florian Köster mit<br />

seiner persönlichen Einschätzung zum Thema.<br />

Stellen Sie sich bitte einmal kurz vor.<br />

F. Köster: Mein Name ist Florian Köster, ich bin Apotheker im schönen<br />

Nordosten des Landes und habe meine Cothenius-Apotheke<br />

in Anklam. Als relativ junger Apotheker mit Anfang 30 gehöre ich<br />

zu den „jungen Wilden“, wie meine digital-nativen Studienkollegen<br />

und ich meist scherzhaft genannt werden. Meine Apotheke ist<br />

die klassische Ärztehaus-Apotheke, die aber als zertifizierte Ausbildungsapotheke<br />

jeden Teilbereich der Pharmazie bedient – sei es<br />

Heimversorgung mit Blistern, Opiat-Substitution oder digitalisierte<br />

Pflegedienstbetreuung. Wir versuchen, im Team jeden Trend, jede<br />

Neuerung und jeden Spaß aus dem Bundesministerium frühzeitig<br />

zu adaptieren und sinnvoll für uns zu nutzen. Dabei überholt die<br />

Idee manchmal die Praxis.<br />

Welche Vorteile bringt das E-Rezept für Sie als Apotheker?<br />

F. Köster: Zahlreiche Vereinfachungen im Bereich der Arzneimittelsicherheit<br />

stehen im Vordergrund, denke ich. Unklare Verordnungen<br />

aufgrund von Arzthandschrift oder veralteter Praxissoftware<br />

sollten ausgeschlossen sein, so dass keine Zweifel mehr daran<br />

bestehen, welches Arzneimittel der Verordnende nun gemeint<br />

haben könnte. Die direkte Nachvollziehbarkeit der Verordnung ist<br />

auch für den Arzt ein immenser Gewinn und wird auch in der Apotheke<br />

Folgen haben. Wenn deutlich wird, dass die Apotheke immer<br />

mit pharmazeutischen Bedenken ein anderes Arzneimittel abgibt<br />

als ursprünglich verordnet, muss direkter miteinander geredet werden.<br />

Dies wird auf lange Sicht einen besseren Dialog auf Augenhöhe<br />

und eine Profilierung der Apothekerschaft nach sich ziehen – auch<br />

wenn es zu Beginn höchstwahrscheinlich viel Redebedarf geben<br />

wird, der auch unerfreulich enden kann.<br />

Warum denken Sie, ist das E-Rezept für die Apotheken ein Gewinn?<br />

F. Köster: Wie zuvor beschrieben, ist es eine Zäsur im Gesundheitswesen<br />

und mischt die Karten neu. Die Apotheke vor Ort kann<br />

D26<br />

D27


DER DIGITAL-KOMPASS<br />

DER DIGITAL-KOMPASS<br />

FAZIT:<br />

• Plattformen versprechen<br />

Reichweite.<br />

• Online-Shop wird<br />

unverzichtbar.<br />

Wer bietet mehr?<br />

Noch vor der Einführung des E-Rezepts buhlen die Plattformbetreiber um die<br />

Gunst der Apotheker. Doch welche Plattformen lohnen sich wirklich?<br />

A<br />

llen Rückschlägen und Verzögerungen zum Trotz soll das<br />

E-Rezept zum Jahreswechsel eingeführt werden. Da die wenigsten<br />

Versicherten zum Start die Voraussetzungen, um<br />

ein Rezept digital weiterzuleiten, erfüllen werden, ist davon auszugehen,<br />

dass zu Beginn rund 90 Prozent der Rezepte in Papierform<br />

ausgegeben werden. Diese können dann selbstverständlich digital<br />

an die Apotheke übermittelt werden, was<br />

über die bereits etablierten Wege für Click &<br />

Collect möglich sein wird. Jedoch wurde ein<br />

Änderungsantrag zum <strong>Digital</strong>e Versorgung<br />

und Pflege-Modernisierungsgesetz (DVPMG)<br />

verabschiedet, der die Nutzung der Gematik-App<br />

deutlich vereinfachen soll. Spätestens<br />

dann stellt sich sowohl aus Sicht der Kunden<br />

als auch der Apotheker die Frage, welchen<br />

Mehrwert die Plattformen wirklich bieten.<br />

Gerade für Apothekenleiter eine relevante<br />

Frage, denn zum einen sind die Kosten für die<br />

Teilnahme an den Plattformen nicht unerheblich, zum anderen erschwert<br />

sie die Kundeninformation, da im Zweifel vom Team gleich<br />

mehrere Apps und deren Funktionsweise erklärt werden müssen.<br />

• Nicht in Panik verfallen!<br />

Gesund.de<br />

Gesund.de will „ein in Deutschland einzigartiges<br />

Gesundheits-Ökosystem“ schaffen.<br />

Viele Apotheken vertrauten bislang auf die Noventi-App<br />

„CallmyApo“, die seit 2018 bundesweit kostenfrei genutzt werden<br />

konnte. Mit dem Zusammenschluss mit der Phoenix-App „deine<br />

Apotheke“ zu „gesund.de“ endet dieses kostenfreie Angebot. Künftig<br />

wird eine einmalige Startgebühr in Höhe von 799 Euro verlangt,<br />

Quelle: Gesund.de<br />

dazu kommen eine monatliche Pauschale in Höhe von 199 Euro<br />

und eine Transaktionsgebühr in Höhe von sechs Prozent für jeden<br />

Non-Rx-Kauf. Für Schnellentschlossene gab es Sonderkonditionen,<br />

die Ende Juni ausgelaufen sind. Dazu erhalten Linda-Mitglieder<br />

abhängig vom Status der Mitgliedschaft die Gebühren teilweise<br />

oder sogar ganz erstattet. Dafür bekommen die Apotheken eine<br />

Shop-Funktion mit Anbindung an die Warenwirtschaften von ADG<br />

und Awinta. Geplant ist zudem die Anbindung weiterer Anbieter.<br />

Weiterhin sollen über Zava ausgestellte, private E-Rezepte eingelöst<br />

sowie Payback angeboten werden können. Geplant ist zudem,<br />

dass die Kunden über die Plattform eine integrierte elektronische<br />

Gesundheitskarte anlegen können. Vor allem wirbt gesund.de aber<br />

mit Reichweite, die durch eine umfassende mediale Begleitung erreicht<br />

werden soll. Dazu wurde unter anderem ein eigenes gleichnamiges<br />

Magazin eingeführt. Ferner sollen multimediale Kampagnen<br />

die Reichweite der Plattform und damit auch einer jeden<br />

teilnehmenden Apotheke steigern. Ziel ist „ein in Deutschland einzigartiges<br />

Gesundheits-Ökosystem“, in dem Patienten mit allen im<br />

Gesundheitssystem aktiven Berufsgruppen vernetzt werden, was<br />

sowohl Heilberufler als auch Pflegedienste, Sanitätshäuser, Apotheken<br />

und auch die Krankenkassen umfassen soll.<br />

Zukunftspakt Apotheke<br />

Das Joint Venture der Noweda und des Burda-Verlags, mit dem<br />

mittlerweile unter anderem Sanacorp, PharmaPrivat und das<br />

ARZ Haan kooperieren, ist bereits seit über einem Jahr auf dem<br />

Markt. Anders als bei gesund.de gibt es keine App, die Anwendung<br />

ist webbasiert. Im Basispaket werden 115 Euro monatlich<br />

fällig, wofür der Apotheker neben einem Profil auf „ihreapotheken.de“<br />

150 Exemplare der eigenen Kundenzeitschrift „my<br />

life“ erhält, die zweimal monatlich erscheint. Apotheker haben<br />

die Möglichkeit, das Angebot drei Monate kostenfrei zu<br />

testen. Bislang werden keine Transaktionsgebühren erhoben,<br />

gemäß AGB sind aber Gebühren in Höhe von fünf Cent bei<br />

Non-Rx-Produkten und 20 Cent je eingelöstem Rezept möglich.<br />

Eine Anbindung an die Warenwirtschaft ist beispielsweise<br />

mit Systemen von Pharmatechnik möglich, auch ist eine Online-Bezahlfunktion<br />

integriert, die unter anderem die Zahlung<br />

über Kreditkarte oder Paypal erlaubt. Wie auch gesund.de<br />

wirbt der Zukunftspakt mit der medialen Begleitung, um eine<br />

möglichst große Reichweite zu generieren.<br />

DocMorris Express<br />

Unabhängig von diesen Plattformen wird es für die Patienten<br />

künftig möglich sein, ihre Rezepte mittels der Gematik-App an<br />

jede gewünschte Apotheke zu übermitteln. Für die Apotheken<br />

fallen bei dieser Variante keine weiteren Kosten an, dafür gibt<br />

<strong>Der</strong> Zukunftspakt Apotheke spricht dem EU-Versandhandel eine klare Kampfansage aus.<br />

es aber auch keine zusätzlichen Angebote wie einen Web-Shop<br />

und telepharmazeutische Dienstleistungen sowie keine mediale<br />

Unterstützung. Die Gretchenfrage, vor der Apotheker nun<br />

stehen, ist, ob diese Angebote den dafür aufgerufenen Preis<br />

wert sind oder ob man besser damit fährt, auf die Gematik-App<br />

zu setzen. Eine Frage, die zum jetzigen Zeitpunkt kaum seriös zu<br />

beantworten ist. Zu bedenken ist aber, dass mit dem E-Rezept<br />

die Anzahl der Rezepteinlösungen, die digital erfolgen, steigen<br />

wird. Auch ist mit einer deutlichen Zunahme des Botendienstes<br />

oder der Nutzung von<br />

Abholfächern zu rechnen.<br />

Bei diesen Kunden entfallen<br />

also Mitnahmeeffekte, die<br />

ansonsten beim Besuch in<br />

der Offizin möglicherweise<br />

entstehen. Die Bereitstellung<br />

einer Shop-Funktion<br />

ist also sehr zu empfehlen,<br />

da diese dann auch in<br />

die Gematik-App integriert<br />

werden kann, sodass der<br />

Kunde nach dem Übermitteln<br />

der Rezepte zusätzlich<br />

auch OTC-Produkte bestellen<br />

kann. Hier muss der<br />

Apothekenleiter die dafür<br />

Quelle: Gematik<br />

Die Gematik-App bietet weniger<br />

Leistungen als die Angebote<br />

der Plattformen, ist dafür aber<br />

kostenfrei.<br />

anfallenden Kosten den Kosten<br />

für die Teilnahme an einer der genannten<br />

Plattformen gegenüberstellen,<br />

Gleiches gilt beispielsweise<br />

für Telepharmazie-Angebote.<br />

Bezüglich der medialen Reichweite<br />

ist stark davon auszugehen,<br />

dass die Gematik-App im Fokus<br />

aller medialen Informationsbereitstellungen<br />

stehen wird.<br />

Keine Zeit zu verlieren<br />

Ein möglicher Ansatz ist es, überall<br />

dabei zu sein, was unter Umständen<br />

sogar Angebote von<br />

EU-Versandapotheken beinhaltet.<br />

Damit erreicht eine Apotheke sicherlich<br />

die größte Reichweite,<br />

sieht sich jedoch auch mit hohen<br />

Kosten konfrontiert, und muss<br />

im Zweifel technischen Support<br />

zu mehreren Plattformen beziehungsweise<br />

Apps leisten. Bedenkt<br />

man, dass zu Beginn ohnehin ein<br />

Großteil der Rezepte auf dem<br />

gleichen Weg wie bislang in die Apotheke gelangen wird, kann<br />

es durchaus eine denkbare Strategie sein, die ersten Monate<br />

abzuwarten und mit einem kritischen Blick zu beobachten, wie<br />

sich die einzelnen Plattformen dann im Realbetrieb entwickeln.<br />

Eine generelle Bereitschaft, sich Plattformen anzuschließen,<br />

ist auf jeden Fall vorhanden. In der Studie „Lieferando für Medikamente“<br />

der Unternehmensberatung bench-breaking.com<br />

zeigen sich 85 Prozent der Inhaber offen für einen Beitritt.<br />

Gleichzeitig mahnen aber 74 Prozent der Befragten, dass ein<br />

monatlicher Mehrumsatz von 6.000 bis 9.000 Euro notwendig<br />

sei, um einen Vorteil aus der Teilnahme zu ziehen. Bereits einer<br />

Plattform angeschlossen haben sich laut einer DAZ.online-Umfrage<br />

gut 40 Prozent der Apothekeninhaber. Eine Zahl, die mit<br />

großer Sicherheit in den nächsten Monaten deutlich ansteigen<br />

wird.<br />

Quelle: Noweda<br />

n Thomas Koch<br />

Redaktion A&K GbR<br />

D28<br />

D29


DER DIGITAL-KOMPASS<br />

DER DIGITAL-KOMPASS<br />

FAZIT:<br />

<strong>Der</strong> Beruf PTA – Heute und morgen<br />

Pharmazeutisch-technische Assistenten übernehmen nach ihrer<br />

Ausbildung ein breitgefächertes und verantwortungsvolles Aufgabenfeld.<br />

Doch wie macht sich die PTA fit für die Zukunft?<br />

M<br />

it steigender Komplexität bei<br />

den Abgaberegelungen für<br />

Arzneimittel, veränderten<br />

und erhöhten Dokumentationsvorgaben,<br />

der Führung eines QMS-Systems<br />

und der fortschreitenden <strong>Digital</strong>isierung<br />

im Gesundheitswesen haben<br />

sich die Anforderungen an PTA stetig<br />

erhöht. Im Ausbildungsgesetz<br />

hat sich dagegen<br />

schon längere<br />

Zeit nichts<br />

mehr getan, die<br />

aktuelle Fassung<br />

stammt aus den<br />

späten 60er Jahren.<br />

• Das Berufsbild PTA<br />

zukunftsfähig machen.<br />

• In Ausbildung und Apothekenalltag:<br />

<strong>Digital</strong>isierung<br />

setzt neue Maßstäbe.<br />

• <strong>Digital</strong>e Lernangebote<br />

bieten höchste Flexibilität.<br />

Höchste Zeit<br />

also, um hier eine Aktualisierung vorzunehmen.<br />

Mit dem PTA-Reformgesetz wird<br />

zum 01.02.2023 die Ausbildung der PTA in die Gegenwart gehoben.<br />

Mit der Reform soll nun die Ausbildung und das Berufsbild<br />

für Interessenten attraktiver und moderner werden. In der Reform<br />

werden weitere wichtige Tätigkeiten der PTA im Apothekenalltag<br />

aufgeführt. Darunter gehören zum Beispiel auch die<br />

Nutzung digitaler Technologien und die Abwicklung digitaler<br />

Prozesse bei der Erbringung von pharmazeutischen Leistungen,<br />

die Mitwirkung an Maßnahmen, die die Arzneimitteltherapiesicherheit<br />

verbessern und die Pflege und Weiterentwicklung des<br />

Qualitätsmanagementsystems.<br />

Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig<br />

einen guten Einstieg in den Berufsalltag zu gewährleisten, ist<br />

es von großer Bedeutung, ein geeignetes Apothekenwarenwirtschaftssystem<br />

zu verwenden. Diesen Stellenwert haben auch die<br />

PTA-Schulen erkannt und bauen Apothekenwarenwirtschaftssysteme<br />

wie z.B. IXOS. Education cloud von PHARMATECHNIK in<br />

den Unterricht ein. Für eine praxisorientierte Ausbildung können<br />

Beratungssituationen nachgespielt und geübt werden, Rezepturen<br />

berechnet und Prüfprotokolle angelegt werden oder der Aufbau<br />

und die Inhalte der ABDA-Datenbank erarbeitet werden. Die<br />

Schüler erlangen Sicherheit im Umgang mit der EDV und können<br />

diese Kenntnisse in der Apothekenpraxis einsetzen. PTA-Schulen<br />

profitieren von einer ortsunabhängigen Online-Lösung in der<br />

Ausbildung von Pharmazeutisch-technischen Assistenten. Das<br />

Ausbleiben einer aufwendigen Hardwareinstallation ermöglicht<br />

PTA Sandrina Abelt, Apotheke am Klinikum, Hoyerswerda:<br />

”Durch die Fülle der Lerninhalte finde ich die Ausbildungsdauer<br />

von 2,5 Jahren fast etwas zu kurzgehalten.”<br />

Lehrkräften und Schülern mit handelsüblichen<br />

Laptops unkomplizierten<br />

Zugriff auf die Warenwirtschaft. Wie<br />

breit gefächert die Fachkompetenz von<br />

PTA in der Praxis ist, zeigt sich jedes<br />

Jahr bei dem Wettbewerb zur “PTA des<br />

Jahres”, präsentiert von PHARMA Privat.<br />

Bei dem jährlichen Wettbewerb<br />

kämpfen aus allen Bewerbungen zehn<br />

PTA um den Titel “PTA des Jahres”. Zu<br />

den diesjährigen Finalistinnen gehören<br />

unter anderem Frau Carina Bienert<br />

aus der Jakobi Apotheke in Goslar und<br />

Frau Sandrina Abelt aus der Apotheke<br />

am Klinikum in Hoyerswerda. Was die<br />

beiden PTA über die Gestaltung ihres<br />

Berufsbildes in der Zukunft denken, haben<br />

sie uns in einem Telefoninterview<br />

erzählt.<br />

Warum haben Sie sich für den Beruf der PTA entschieden?<br />

S. Abelt: “Ich habe mich schon immer sehr für Chemie und die<br />

Naturwissenschaft interessiert. Nach einem vierwöchigen Praktikum<br />

in einer Apotheke gleich bei mir um die Ecke stand für<br />

mich relativ schnell der Entschluss fest eine PTA-Ausbildung zu<br />

machen. Ich liebe die vielseitige Aufgabengestaltung im Apothekenalltag,<br />

wie die individuelle Beratung des Kunden, den Hand-<br />

verkauf, die Rezepturherstellung aber auch den Backoffice Bereich<br />

oder die Betreuung des Sprechstundenbedarfs.”<br />

C. Bienert: “Nachdem ich bereits vor meiner Ausbildung als<br />

PKA gearbeitet habe, hat mich besonders die Vielfältigkeit des<br />

PTA-Berufes gereizt. Als PKA ist man größtenteils mit der Warenwirtschaft<br />

beschäftigt, als PTA wollte ich mehr aus meinem<br />

Wissen machen. Es war der Reiz, mehr<br />

aus meinem Wissen zu machen, es zu<br />

erweitern und zu nutzen.”<br />

Was würden Sie an der PTA-Ausbildung<br />

verändern oder optimieren?<br />

S. Abelt: “Durch die Fülle der Lerninhalte<br />

finde ich die Ausbildungsdauer<br />

von 2,5 Jahren fast etwas zu kurz.<br />

Auch auf aktuellere Themen wie zum<br />

Beispiel Onkologie oder alternative<br />

Medizin (Homöopathie) sollte mehr<br />

eingegangen werden.<br />

<strong>Der</strong> praktische Teil der Ausbildung<br />

könnte gerade im Bereich der Galenik/<br />

Arzneimittelherstellung umfangreicher<br />

gestaltet werden, da nicht jeder<br />

als PTA in der öffentlichen Apotheke<br />

arbeitet, sondern viele auch im Krankenhaus<br />

oder in der pharmazeutischen<br />

Industrie. Ein stetiges Weiterbilden ist in unserem Beruf daher<br />

unerlässlich.“<br />

C. Bienert: “Die Ausbildung zur PTA ist nach meiner und der Erfahrung<br />

vieler anderer PTA zu praxisfremd. Es werden veraltete<br />

Arzneimittel gelehrt, digitale Neuerungen und gesetzliche Veränderungen<br />

kommen zu kurz. Mit dem Start in der Apotheke ist<br />

man eh noch sehr unsicher und dann kommt veraltetes Wissen<br />

dazu. Eine PTA ist noch lange nicht fertig, wenn sie den schulischen<br />

Teil Ihrer Ausbildung erfolgreich absolviert hat, sondern<br />

fängt dann eigentlich erst an die Praxis kennenzulernen. Es wäre<br />

schön, wenn in der Ausbildung auf Aktualität der vermittelten<br />

Inhalte geachtet und praxisorientierter gelehrt wird. Zudem<br />

wäre es eine Überlegung wert, die Form der Ausbildung mehr ins<br />

duale System zu verändern.”<br />

Wie kann die Apothekensoftware<br />

Sie am besten im Berufsalltag unterstützen?<br />

S. Abelt: “Ich habe schon mit vielen Apothekensoftwares gearbeitet.<br />

Sehr wichtig für den Praxisalltag ist die intuitive Anwendung,<br />

das ist besonders gut bei IXOS von Pharmatechnik gelöst.<br />

Es ist alles sehr einfach und verständlich erklärt. Eine regelmäßige<br />

Aktualisierung bringt mir immer die neuesten Daten. Auch<br />

Verknüpfungen an die Warenwirtschaft wie zum Beispiel die App<br />

‚Meine Apotheke‘ spart Apothekenpersonal und den Kunden Zeit<br />

und doppelte Wege.”<br />

PTA Carina Bienert, Jakobi Apotheke, Goslar: “Die Ausbildung<br />

zur PTA ist nach meiner und der Erfahrung vieler<br />

anderer PTAs zu praxisfremd.”<br />

C. Bienert: “Ein Vorteil ist nur dann gegeben, wenn die Inhalte<br />

klar strukturiert sind. Ich habe schon mit anderen Anbietern<br />

gearbeitet und im Vergleich muss ich PHARMATECHNIK loben.<br />

Für die schnelle Beratung von Kunden zu Austauschbarkeit, Kontraindikationen,<br />

etc. hat man alles auf einen Blick.”<br />

Welche Informations- und Wissensquellen sind für Sie in der<br />

Apothekenpraxis von besonderer Bedeutung?<br />

S. Abelt: “Ich besuche regelmäßig<br />

die Internetseiten von PTA Heute und<br />

DAC/NRF. Zudem nehme ich an sehr<br />

vielen Onlinefortbildungen von verschiedenen<br />

Veranstaltern, wie zum<br />

Beispiel Apothekia, teil.”<br />

C. Bienert: “Ich nutze vor allem unterschiedliche<br />

Web-Angebote. Zum<br />

Beispiel DocCheck für die Recherche in<br />

Fachinformationen, die Seite von PTA<br />

Heute, die PHARMATECHNIK-Warenwirtschaft<br />

und auch NRF/DAC Online.<br />

Aber alles hauptsächlich online, das<br />

geht schnell und unkompliziert.”<br />

Wie haben Sie sich auf den Finaltag “PTA<br />

des Jahres” vorbereitet?<br />

S. Abelt: “Ich versuche, so entspannt<br />

wie möglich nach München zu fahren.<br />

Durch verschiedene Onlineplattformen<br />

und Onlinefortbildungen werde ich noch mein bisheriges Wissen<br />

erweitern. Ich habe auch sehr viele erfahrene Kolleginnen, die<br />

ich fragen kann. Ansonsten habe ich mir die Fragen der vergangenen<br />

Jahre des Wettbewerbs „PTA des Jahres“ angeschaut und<br />

durchgelesen.”<br />

C. Bienert: “In erster Linie freue ich mich auf den Wettbewerb.<br />

Natürlich werde ich nochmal ein paar Dinge wiederholen, wie<br />

zum Beispiel Rezepturen, die nicht alltäglich sind. Im Großen<br />

und Ganzen werde ich mich aber auf mein bereits vorhandenes<br />

Wissen aus dem Apothekenalltag<br />

verlassen. Schließlich<br />

möchte ich zeigen, was ich<br />

jetzt schon kann und bin.“<br />

n Tanja Bodenhagen<br />

Produktmanagement<br />

PHARMATECHNIK<br />

D30<br />

D31


DER DIGITAL-KOMPASS<br />

DER DIGITAL-KOMPASS<br />

FAZIT:<br />

Weiterbildung im Fokus:<br />

IXOS.campus<br />

Online Lernen – jederzeit an jedem Ort<br />

D<br />

igitale Angebote für<br />

Weiterbildungen oder<br />

Vertiefung des Wissens<br />

sind in der Apotheke schon heute<br />

gelebte Praxis. Mit IXOS.campus<br />

stellt PHARMATECHNIK den<br />

Apotheken nun eine neue Dimension<br />

des Lernens und Kommunizierens<br />

im Team vor.<br />

IXOS.campus ist ein Lernmanagementsystem,<br />

das sowohl an<br />

jedem IXOS PC in der Apotheke<br />

als auch auf dem Smartphone mit<br />

der IXOS App z.B. auf dem Weg<br />

zur Arbeit benutzt werden kann.<br />

Die IXOS App steht im AppStore<br />

für Android und iOS bereit.<br />

Die neue Lernplattform startet<br />

mit Wissenswertem rund um<br />

das E-Rezept, der Erklärung aller<br />

seiner Anwendungsfälle in IXOS<br />

und Tipps für die Bearbeitung<br />

in der Apotheke. Das E-Rezept<br />

stellt hier allerdings nur den Anfang<br />

dar. Für IXOS.campus sind<br />

viele weitere Kurse zur Wissensvermittlung<br />

apothekenrelevanter<br />

Themen in Planung. Mit IXOS.<br />

campus kann man mobil und interaktiv<br />

lernen und von überall auf dieses Wissen zugreifen.<br />

Kurze Lernmodule mit teilweise kleinen Filmsequenzen und<br />

anschließenden interaktiven Lernerfolgskontrollen bieten Spaß<br />

und setzen Ziele. Um sich zum Beispiel auf den realen Apothekenalltag<br />

mit dem E-Rezept optimal vorbereiten zu können,<br />

bietet hier die Lernplattform auch die Möglichkeit, mit sogenannten<br />

“Übungsrezepten” zu arbeiten<br />

und somit konkrete Fälle direkt an der<br />

Kasse durchzuspielen.<br />

Für das Durcharbeiten der E-Rezept-Module<br />

wird zum Beispiel der „E-Rezept-Führerschein“<br />

ausgestellt – ein erster Meilenstein<br />

für viele weitere Zertifikate. Dabei<br />

kann der Apothekenleiter die Teilnahme<br />

der Apothekenmitarbeiter an den angebotenen<br />

Kursen im Auge behalten und den<br />

Mitarbeitern Zeit für die Bearbeitung der<br />

Module zur Verfügung stellen.<br />

Auch für die IXOS App ist die Bereitstellung<br />

des mobilen Zugangs zur Lernplatt-<br />

• In Ausbildung und Apothekenalltag:<br />

<strong>Digital</strong>isierung<br />

setzt neue Maßstäbe.<br />

• <strong>Digital</strong>e Lernangebote<br />

bieten höchste Flexibilität.<br />

• Wissensvermittlung,<br />

die Spaß macht – für alle<br />

Apothekenmitarbeiter.<br />

D32<br />

form IXOS.campus nur ein<br />

erster Schritt. Nach und<br />

nach werden weitere Funktionalitäten<br />

für die Kommunikation<br />

im Team, z.B.<br />

Einsicht von anstehenden<br />

Aufgaben, Kalender und ein<br />

Chat hinzukommen, so dass<br />

nicht externe Chatfunktionen<br />

für möglicherweise<br />

sensible Daten innerhalb<br />

der Apotheke genutzt werden<br />

müssen.<br />

Passend zum Einstieg in die<br />

<strong>Digital</strong>isierung des Rezeptes<br />

wird mit IXOS.campus die<br />

<strong>Digital</strong>isierung des Lernens<br />

komfortabel, motivierend<br />

und zielorientiert umgesetzt.<br />

n Benjamin Neidhold<br />

Teamleiter & Architekt<br />

IXOS Zentrale<br />

PHARMATECHNIK<br />

ALLE REDEN VON DIGITALER ZUKUNFT.<br />

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Mehr als jede<br />

3. Apotheke<br />

ist dabei!<br />

D33


DER DIGITAL-KOMPASS<br />

DER DIGITAL-KOMPASS<br />

Die Rolle der Apotheken in der<br />

Bewältigung der Pandemie<br />

Apotheker und PTA tragen maßgeblich dazu bei,<br />

eine hohe Impfquote in Deutschland zu erzielen.<br />

Bei fachlichen Fragen steht Edward, der virtuelle Ansprechpartner<br />

von BioNTech, rund um die Uhr auf der Website zur Verfügung.<br />

Darüber hinaus beschäftigt BioNTech ein personalstarkes Service-Team,<br />

das täglich von 8:00 bis 22:00 Uhr Fragen zum Thema<br />

Impfen telefonisch oder per E-Mail beantwortet.<br />

Hohe Leistungsbereitschaft und<br />

Eigeninitiative der Apotheken<br />

zahlen sich spürbar aus<br />

Einen effektiven Impfstoff in kürzester Zeit zu entwickeln und Informationen<br />

bereitzustellen, reicht jedoch nicht aus, um eine Pandemie<br />

zu bewältigen. Es braucht die passende Infrastruktur und<br />

Menschen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen. Ohne die Unterstützung<br />

von Apothekern und PTA wäre es nicht möglich gewesen,<br />

eine derart hohe Impfquote in nur wenigen Monaten zu erreichen.<br />

In Zeiten, in denen das gesellschaftliche Leben heruntergefahren<br />

wurde, liefen Apotheken auf Hochbetrieb: In Eigeninitiative eigneten<br />

sich Apotheker und PTA binnen kurzer Zeit neues Fachwissen<br />

an, klärten über die Impfung auf und unterstützten bei der Impfstoffauslieferung<br />

an Ärzte und Impfzentren.<br />

Die gemeinsame Vision wird mit einer vorbildlichen Haltung dieser<br />

professionellen und dynamischen Menschen verfolgt. Dank diesem<br />

Einsatz sind wir heute da, wo wir sind.<br />

Wir sagen: Danke!<br />

FAZIT:<br />

Die Bewältigung der COVID-19-Pandemie hat das deutsche<br />

Gesundheitssystem einer bisher noch nie dagewesenen<br />

Prüfung unterzogen. Einen erheblichen Teil der Last hatten<br />

dabei Apotheken zu tragen. Seit Beginn der Pandemie unterstützen<br />

Apotheker und PTA bei der Aufklärung der Bevölkerung sowie bei<br />

der Impfstoffauslieferung und tragen so dazu bei, das Infektionsgeschehen<br />

zu reduzieren.<br />

• Apotheken spielten und<br />

spielen eine maßgebliche<br />

Rolle bei der Bewältigung<br />

der Pandemie.<br />

• BioNTech hat nicht nur in<br />

kürzester Zeit einen Impfstoff<br />

entwickelt, sondern<br />

Apothekenfachpersonal<br />

dabei unterstützt, den Impfstoff<br />

der Gesellschaft<br />

bereitzustellen.<br />

• Apotheker und PTA gebührt<br />

großer Dank für ihre hohe<br />

Leistungsbereitschaft und<br />

Eigeninitiative.<br />

Als einer der führenden COVID-19-Impfstoffhersteller hat<br />

BioNTech versucht, Apotheken in dieser herausfordernden Zeit<br />

bestmöglich zu unterstützen. Gemeinsam<br />

verfolgen wir das Ziel, ausreichend Impfstoff<br />

bereitzustellen, damit bei den etwa 83 Millionen<br />

zu impfenden Personen in Deutschland<br />

ein effektiver Impfschutz aufgebaut werden<br />

kann.<br />

<strong>Der</strong> COVID-19-Impfprozess<br />

und die Rolle der Apotheken<br />

In den vergangenen Monaten fokussierten<br />

sich die Medien bei der Berichterstattung<br />

über die COVID-19-Impfung und den Impfprozess<br />

primär auf die Impfstoffhersteller<br />

sowie die Impfärzte bzw. Impfzentren. Impfstoffhersteller<br />

wie BioNTech übernahmen<br />

(und übernehmen) eine tragende Rolle in<br />

der Bereitstellung von Impfstoffen zur fachgerechten<br />

Verimpfung durch Impfärzte in<br />

Impfzentren und Praxen. Eine weitere fundamentale<br />

Säule des Impfprozesses stellten<br />

Apotheken dar.<br />

Apotheker haben nicht nur Impfwillige und Impfskeptiker beraten,<br />

sondern auch tagtäglich COVID-19-Tests durchgeführt – und sich<br />

dabei selbst einem Infektionsrisiko ausgesetzt. Sie haben dafür<br />

gesorgt, dass Kühlketten eingehalten und Impfstoffe sicher transportiert<br />

wurden. Darüber hinaus stellen sie seit dem 14. Juni einen<br />

Großteil der digitalen Impfnachweise aus.<br />

<strong>Digital</strong>e Unterstützung für die Apotheken<br />

BioNTech hat die wichtige Rolle der Apotheken bereits sehr früh erkannt<br />

und verschiedene digitale Maßnahmen ergriffen, um Apotheker<br />

zu unterstützen. So startete das Unternehmen bereits im Januar<br />

<strong>2021</strong> mit der Durchführung von Online-Trainings für Apothekenfachpersonal.<br />

In diesen wurden Apotheker und PTA unter anderem<br />

der korrekte Umgang, die richtige Lagerung und Bereitstellung des<br />

COVID-19-mRNA-Impfstoffs von BioNTech erklärt sowie detaillierte<br />

wissenschaftliche Informationen zu der neuen Impfstoffklasse<br />

vermittelt.<br />

In insgesamt 36 Seminaren wurden bisher rund 42.000 Teilnehmer<br />

verschiedener Fachrichtungen durch BioNTech in Deutschland geschult.<br />

Insgesamt 41 externe Referenten beantworteten über 9.000<br />

Fragen zum Thema Impfen. Zur weiteren Unterstützung entwickelte<br />

BioNTech die spezielle Info-Website praxis.comirnaty.de, auf der<br />

Apotheker und PTA Informationen und Videos zu jedem Schritt der<br />

Impfstoffbereitstellung finden.<br />

Dazu gehören beispielsweise Themen wie Bestellung, Warenannahme,<br />

Entpackung und Lagerung sowie Tipps zum sicheren Umgang<br />

mit dem Impfstoff. Zusätzlich sind dort zahlreiche Servicematerialien<br />

wie Poster mit verschiedenen Anleitungen kostenlos abrufbar.<br />

Diese Informationen stehen zudem in einer kostenlosen App bereit.<br />

Servicematerialien<br />

kostenfrei bestellen:<br />

webshop.biontech.de<br />

D34<br />

D35


DER DIGITAL-KOMPASS<br />

DER DIGITAL-KOMPASS<br />

Kundenbindung als Schutzschild<br />

Stationäre und digitale Services sind entscheidende Marketing-Instrumente.<br />

BVDAK: Vorausdenken und handeln!<br />

In der neuen Rezeptwelt die Vorteile der Kooperationen nutzen.<br />

Z<br />

ur Zeit geht ein Schreckensszenario um: Mit der Einführung<br />

des E-Rezepts würden Kunden wie ferngesteuert zu den<br />

Online-Apotheken überlaufen.<br />

Aber lassen Sie sich nicht irre machen. Zum einen tut sich selbst<br />

die budgetschwere Plakatkampagne von DocMorris schwer, für die<br />

Kunden einen relevanten Nutzen zu kommunizieren. Zum anderen,<br />

und das ist viel schwerwiegender, müssen die DocMorrissens mit<br />

hohem Aufwand erst einmal erzeugen, was stationäre Apotheken<br />

schon lange haben: Kundenbindung.<br />

Wie können stationäre Apotheken ihren Vorsprung nutzen?<br />

Die Online-Riesen wissen schon lange, dass es sich auszahlt, in Kundenbindung<br />

zu investieren. Stammkunden geben laut einer Studie<br />

rund doppelt so viel Geld aus wie Zufallskunden, darüber hinaus<br />

sind die Warenkörbe größer. In Zeiten von Big Data ist ein weiterer<br />

Punkt sehr interessant: Stammkunden sind aufgrund der Kenntnisse,<br />

die man über ihr Kaufverhalten hat, berechen- und entwickelbar.<br />

Wie etwa ein Chroniker, der regelmäßig seine Medikamente<br />

braucht – er wird es mögen,wenn seine Apotheke das Management<br />

übernimmt. Oder ein Patient, der ein Antibiotikum verordnet bekommen<br />

hat. Er wird sicherlich Interesse am Thema Darmsanierung<br />

haben, man könnte ihn darauf ansprechen.<br />

Im Prinzip hat eine Vor-Ort-Apotheke über das Warenwirtschaftssystem<br />

alle Möglichkeiten, Kunden aktiv mit individuell zugeschnittenen<br />

Services (und einem Lächeln) zu binden.<br />

Ein Grund zum Zurücklehnen ist das aber nicht. Denn die Online-Riesen<br />

arbeiten kreativ und kontinuierlich daran, ihren Service<br />

zu verbessern. Es lohnt sich, die Ideen der digitalen Marktplätze<br />

zu untersuchen und von ihnen zu „klauen,“ was für die stationäre<br />

Apotheke sinnvoll und machbar ist. Dabei sind zwei Faktoren am<br />

wichtigsten: Relevanz und Sichtbarkeit.<br />

Was sind relevante Services?<br />

Ein relevanter Service unterstützt mich als Kunde genau dann,<br />

wenn ich ihn gebrauchen kann. Eine Kundenkarte an<br />

sich ist wenig relevant. Für ein<br />

bisschen Discount und eine<br />

Geburtstagskarte ist man<br />

heutzutage nicht mehr<br />

bereit, seine Daten abzugeben.<br />

Amazon prime<br />

macht vor, wie es richtig<br />

geht: <strong>Der</strong> bezahlte (!)<br />

Service mit den Leistungen<br />

Versandkostenfreiheit<br />

und Expresslieferung war<br />

Für den BVDAK würden die Leistungen der Kooperations-Apotheken<br />

nicht an der realen oder virtuellen Eingangstür enden, sondern bereits<br />

lange davor in der digitalen Welt. Doch wie betont man hier die<br />

Stärke der Apotheke vor Ort, die emotionale Stärke und das Vertrauen,<br />

das der Kunde haben kann? Fakt sei, dass die digitale Servicequalität<br />

jeder einzelnen Apotheke zunehmen müsse. Dazu gehöre<br />

nicht nur ein sauberes Profil im Internet, sondern auch die adäquate<br />

Betreuung der neuen, digitalen Kunden mit kurzen Reaktionszeiten,<br />

bequemem Lieferservice und flexiblen Reaktionen auf Kundenwünschon<br />

nicht übel, aber er startete erst so richtig durch, als der Handelsriese<br />

den Streamingdienst kostenlos dazu gab. Ist Streaming für<br />

den Versand oder den Kauf relevant? Nein, aber die Kunden fanden<br />

es relevant, die Konkurrenz zu Netflix geschenkt zu bekommen, und<br />

nehmen seitdem die anderen Vorteile gerne in Anspruch, um vermehrt<br />

bei Amazon zu kaufen.<br />

Chronikern wird nicht am 2.1.2022 einfallen, ihr E-Rezept nach Holland<br />

zu senden. Es wird ihnen langsam dämmern, wenn der digitale<br />

Rezeptversand bequemer scheint, die Lieferung schneller oder die<br />

(tele-)pharmazeutische Betreuung greifbarer. Es wird keine Preisentscheidung<br />

sein, sondern eine am individuellen, relevanten Service<br />

orientierte Entscheidung.<br />

Was sind sichtbare Services?<br />

Es gibt viele gute Dinge, die die stationären Apotheken bereits heute<br />

für ihre Kunden tun, von denen diese aber nichts mitkriegen.<br />

Etwa die Verfügbarkeit von Medikamenten. Tolle Leistung, aber<br />

selbstverständlich. Amazon dagegen zeigt allen prime-Kunden, die<br />

bereits für den kostenlosen „Next Day“-Versand bezahlen, beim<br />

Check-out konsequent auch die kostenpflichtigen, langsameren<br />

Versandoptionen zur Auswahl an – vollkommen unsinnig, aber es<br />

erzeugt Kauf für Kauf das wohlige Gefühl, Zeit und Geld gespart zu<br />

haben.<br />

Einfache Analogie: Wenn eine Apotheke die Apotheken-Umschau<br />

kostenlos ausgibt, ist das ein unsichtbarer Service. Wie wäre es<br />

mit einem simplen, aber deutlich sichtbaren Aufkleber auf dem<br />

Titel wie „Gute Besserung! Diese Umschau wurde für Sie bezahlt<br />

von der Apotheke Musterstadt“? Und wäre es nicht sinnvoll, einem<br />

Chroniker ein Medikamenten-Abo anzubieten, worin die Apotheke<br />

aktiv an das Rezept erinnert und die Medikamente proaktiv für die<br />

Abholung bereitstellt? Und wie wäre es, dem Milchpumpenkunden<br />

eine automatische E-Mail mit<br />

Aufbau- und Reinigungsvideo<br />

sowie den FAQs zuzusenden<br />

und nach sechs Monaten proaktiv<br />

Tipps zum Umgang mit<br />

dem Zahnen zu geben?<br />

Werbung versus Marketing.<br />

Diejenigen Apotheken werden<br />

sich positiv entwickeln,<br />

die geschickt und nachhaltig<br />

in ihre Kundenbeziehungen<br />

investieren und das bessere<br />

Marketing machen. Nicht die<br />

lauteste Werbung. Das gilt<br />

auch für den Versandhandel.<br />

n Jan Tittelbach<br />

Inhaber<br />

Kommunikationsagentur permanent<br />

FAZIT:<br />

W<br />

ie die künftige Apothekenwelt aussehen kann und welche<br />

Bedeutung dabei das E-Rezept im Rahmen der <strong>Digital</strong>isierung<br />

spielt, ist man sich beim Bundesverband<br />

Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) im Klaren. Die Präsenz-Apotheken<br />

werden im Dreieck der analogen, der digitalen und<br />

politischen Entwicklungen ihren Platz suchen. In der Zukunft sollten<br />

daher die stationären Apotheken über zwei Eingänge verfügen: Die<br />

Ladentür und den Online-Eingang. Die Kunden wünschen nach dem<br />

Eintritt eine perfekte Leistung, pharmazeutisch und im Serviceerwarten<br />

– persönlich und mit Hilfe der Technik. Die hybride Apotheke<br />

entsteht.<br />

Die in den Betrieben der Apothekenkooperationen<br />

schon zum großen Teil<br />

umgesetzte <strong>Digital</strong>isierung hat durch<br />

die Corona-Krise nun auch der breiten<br />

Basis der Apotheker gezeigt, wie sinnvoll<br />

und notwendig der Ausbau ihrer<br />

Telematik-Infrastruktur ist, betont der<br />

BVDAK-Vorsitzende Dr. Stefan Hartmann<br />

und verweist auf den Markenkern<br />

des Verbundes: „Zur DNA des Kooperationsverbandes<br />

zählt einerseits die solidarische<br />

Unterstützung der Einzelmitglieder<br />

durch die jeweilige Zentrale und<br />

andererseits die Hilfe zwischen den Kooperationen und ihren Fördermitgliedern<br />

untereinander.“ Gerade jetzt werde mit der Etablierung<br />

des E-Rezepts die Stärke des BVDAK deutlich, der seine Expertise bei<br />

der Entwicklung der E-Rezept-App der gematik eingebracht hat, um<br />

die Wettbewerbsneutralität zu sichern und die Nutzerführung der<br />

App nicht nachteilig für stationäre Apotheken zu gestalten.<br />

• Zwei Zugänge: Ladentür<br />

und Online-Eingang.<br />

• <strong>Digital</strong>e Servicequalität mit<br />

klarem Leistungsversprechen.<br />

• Kundenorientiert im Sinne der<br />

Vor-Ort-Apotheken agieren.<br />

Kooperationsidee weiter voranbringen<br />

Generell seien Insellösungen bei der <strong>Digital</strong>isierung im Pharmamarkt<br />

nicht zukunftsträchtig, betont der BVDAK. Sie würden zwar über einen<br />

begrenzten Zeitraum hinweg den Partikularinteressen einzelner<br />

Marktteilnehmer nutzen, langfristig jedoch den Apotheken schaden.<br />

Nur total kundenorientiertes Denken der Marktteilnehmer und der<br />

Verbände könne helfen, die Apotheken vor Ort in ihrer Existenz zu<br />

sichern.<br />

BVDAK-Vorstand (v.l.n.r.): Lars Horstmann, Cornelia Graessner-Neiss, Dr.<br />

Stefan Hartmann (1. Vorsitzender), Hans-Christoph Bonfert, Frank Baer,<br />

Oliver Prönnecke<br />

sche. Die Apotheke werde dort erreichbar sein müssen, wo der Kunde<br />

sich gerade befindet – persönlich oder online. Sie werde den Kunden<br />

auf der digitalen Strecke entgegenkommen müssen.<br />

Dabei könne eine starke Kooperationsmarke, wie zahlreiche Kooperations-Mitglieder<br />

des BVDAK betonen, hilfreich sein. Viele Kooperations-Apotheken<br />

wüssten, dass es ihre eigene Marke ist, von<br />

Apothekern aufgebaut und unabhängig geführt. Das sei wie eine Lebensversicherung.<br />

In Zeiten des E-Rezepts werde eine beim Endkunden<br />

bekannte Marke eine wichtige Möglichkeit sein, sich mit einem<br />

klaren Leistungsversprechen gegenüber dem Versand zu behaupten.<br />

Diese Apotheken würden langfristig überleben. <strong>Der</strong> BVDAK begrüße<br />

es, dass nahezu alle größeren Kooperationen Gründungs- und Übernahmehilfen<br />

anbieten würden. Wer dort anfragt, spare vor allem erst<br />

einmal Zeit und müsse nicht für jede Existenzfrage einen Spezialisten<br />

suchen. Natürlich beherrschten einige erfahrene Apothekenberater<br />

auch die Gründungs-Szenarien,<br />

seien aber eher Standortmakler<br />

oder Wirtschaftsund<br />

Steuerexperten. Bleibe<br />

die Frage, weshalb nicht jede<br />

kooperationsgestützte Gründung<br />

in den letzten 20 Jahren<br />

gelungen sei. Es liege wie so<br />

oft an den Beteiligten und<br />

manchmal an unvorhersehbaren<br />

Standortveränderungen.<br />

Doch mit einer professionellen<br />

Vorbereitung durch die<br />

jeweilige BVDAK-Kooperation<br />

gelinge es fast immer, einer<br />

heutzutage seltener gewordenen<br />

Neugründung zum Erfolg<br />

zu verhelfen.<br />

n Dr. Stefan Hartmann<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

BVDAK<br />

D36<br />

D37


DER DIGITAL-KOMPASS<br />

DER DIGITAL-KOMPASS<br />

Die Apotheke von morgen<br />

Die kommenden Jahre werden zum Prüfstein für die deutsche Apothekenlandschaft.<br />

Einige werden scheitern, aber viele Erfolgsgeschichten schreiben.<br />

dienst an, was dazu führte, dass die notwendige pharmazeutische<br />

Beratung häufiger am Telefon stattfand. Die daraufhin eingerichtete<br />

pharmazeutische Sprechstunde via Videotelefonie wurde von<br />

den Kunden dankend angenommen, schließlich waren die bekannten<br />

Gesichter der Apothekenmitarbeiter vertrauensstiftend.<br />

Um den veränderten Arbeitsabläufen Rechnung zu tragen, wurde<br />

das Backoffice erweitert, feste PC-Arbeitsplätze wurden eingeführt.<br />

Doch schon bald zeigte sich, dass die Unruhe im Back-Office<br />

für eine pharmazeutische Fernberatung unpassend und störend<br />

war. Dankend nahmen einige Mitarbeiterinnen das Angebot an,<br />

sich ein Homeoffice einzurichten und von dort aus in aller Ruhe<br />

die Kunden zu beraten. Dank sicherem Fernzugriff auf alle relevanten<br />

Anwendungen der Apotheke war das kein größeres Problem.<br />

Durch diese Veränderung konnte mehr Raum für die Bearbeitung<br />

der eingehenden E-Rezepte geschaffen werden. Um den<br />

Kunden mehr Flexibilität zu bieten, wurden Abholfächer installiert,<br />

wodurch der stark frequentierte Botendienst etwas entlastet<br />

werden konnte.<br />

Omnichannel wurde Realität<br />

Stand das Wort „Omnichannel“ Anfang der 2020er Jahre noch<br />

für viele Apotheker für mehr oder weniger geliebte und bemühte<br />

Versuche, neben dem klassischen Marketing in Form von Flyern,<br />

Anzeigen und Aufstellern, auch eine digitale Präsenz aufzubauen,<br />

definiert es heute die Arbeit in der Apotheke als Ganzes.<br />

Auf welchem Weg gelangen die Rezepte in die Apotheke? Omnichannel!<br />

In welcher Form findet die Beratung statt? Omnichannel!<br />

Wie gelangen die Arzneimittel zu den Kunden? Omnichannel!<br />

Und auch die teaminterne Kommunikation wurde vielfältiger. Das<br />

wurde spätestens durch die Einrichtung von Homeoffice-Arbeitsplätzen<br />

notwendig. Zwar sind kurze Gespräche in der Apotheke<br />

nach wie vor die niederschwelligste Form des Austauschs und vor<br />

allem auch eine sehr beliebte, doch werden alle relevanten Informationen<br />

mittlerweile im Intranet zusammengefasst, so dass jeder<br />

Mitarbeiter von überall darauf zugreifen kann. Teammeetings<br />

finden standardmäßig als Hybridveranstaltung statt, was die Teilnahmequote<br />

deutlich erhöht hat.<br />

Veränderte Rolle der Apothekenleiter<br />

te, hatte ausgedient. Vielmehr erkannten immer mehr Apothekeninhaber<br />

die Notwendigkeit, Aufgaben zu delegieren und sich<br />

selbst mehr auf die zentrale Steuerung und strategische Planung<br />

der Apotheke zu konzentrieren.<br />

Und der Versandhandel<br />

FAZIT:<br />

• Innerbetriebliche Struktur<br />

ändert sich.<br />

• Mehrkanal-Denke zieht ein.<br />

• Tempo der Veränderung<br />

nicht so hoch wie manche<br />

Inhaber fürchten.<br />

Spätestens ab 2016 ging ein Gespenst um<br />

in der deutschen Apothekerschaft. Wie<br />

lange würde es dauern, bis die großen<br />

EU-Versandapotheken die deutsche Apothekenlandschaft<br />

zu Grabe tragen? Vom<br />

OTC-Geschäft hatte man sich gedanklich<br />

schon längst verabschiedet, nun drohten<br />

auch noch Ausfälle im Rx-Bereich im<br />

zweistelligen Bereich. Und Amazon.<br />

2027 sind diese Ängste in Teilen immer<br />

noch vorhanden, die Horrorszenarien sind<br />

aber verschwunden. <strong>Der</strong> Versandhandel<br />

konnte zwar leichte Zuwächse im Rx-Segment<br />

erzielen, doch stellten die Kunden sehr bald fest, dass die<br />

Apotheke vor Ort tatsächlich immer noch fachlich besser und<br />

zudem schneller darin war, die benötigten Arzneimittel zur Verfügung<br />

zu stellen. Eine Anzeige der Warenverfügbarkeit gehört<br />

längst zum Standard eines jeden Vorbestellangebots, genauso<br />

wie ein minutiöses Tracking der Botendienstlieferungen. Und<br />

dank nutzerfreundlicher Onlineshops und ausgeklügeltem Pricing<br />

nutzen immer mehr Patienten die Möglichkeit, ihrer Rezepteinlösung<br />

noch OTC-Präparate hinzuzufügen und diese somit ebenfalls<br />

schneller und preislich attraktiv zu erhalten. Und Amazon? <strong>Der</strong><br />

US-Gigant stellt in der Tat noch ein Damoklesschwert für die Apotheken<br />

vor Ort dar, auch wenn er bislang noch nicht aktiv in den<br />

deutschen Arzneimittelmarkt eingestiegen ist. Doch selbst wenn:<br />

Durch die Erfahrungen der vergangenen fünf Jahre, der umfassenden<br />

Modernisierungen und vor allem dem radikalen Fokus auf die<br />

Kundenbedürfnisse sind die Apotheken vor Ort besser auf dieses<br />

Szenario vorbereitet denn je. (THK)<br />

J<br />

anuar 2027, eine Stadtteilapotheke irgendwo in Deutschland:<br />

Am HV berät eine PTA einen Patienten. Sie nimmt sich<br />

dafür Zeit, denn im Vergleich zu früheren Zeiten ist die Kundenfrequenz<br />

spürbar zurückgegangen. Die Konsequenz: Die<br />

Anzahl der HV-Plätze wurden reduziert, eine „fast lane“ für vorbestellte<br />

Arzneimittel eingerichtet. Zwar findet in der Apotheke<br />

immer noch pharmazeutisch hochwertige Beratung statt, manche<br />

Kunden nehmen mittlerweile jedoch die Möglichkeit wahr, sich<br />

telepharmazeutisch beraten zu lassen. Die Arzneimittel werden<br />

dann entweder an der „fast lane“ abgeholt, häufiger aber werden<br />

die Abholfächer genutzt, die es den Kunden ermöglichen, ihre<br />

Arzneimittel unabhängig von den Öffnungszeiten der Apotheke<br />

zu bekommen. Sehr beliebt ist auch der Botendienst, der mittlerweile<br />

täglich mehrfach unterwegs ist. Die Arbeit in der Apotheke<br />

selbst hat sich dadurch spürbar verändert.<br />

Das E-Rezept und die Folgen<br />

Als zum 1. Januar 2022 das E-Rezept eingeführt wurde, war die<br />

Aufregung groß. Viel verändert hatte sich in der täglichen Arbeit<br />

aber zunächst kaum. Die Rezepte sahen nun anders aus, aber die<br />

Arbeitsabläufe und das Kundenverhalten waren nahezu unverändert.<br />

Es gab auch keinen lauten Knall, mit dem die Apothekenwelt<br />

auf einmal auf den Kopf gestellt wurde – die Veränderungen kamen<br />

vielmehr schleichend und leise einher. Mehr und mehr Rezepte<br />

gelangten auf digitalem Weg in die Apotheke. Anders als früher<br />

mussten diese nicht mehr umständlich in die Warenwirtschaft<br />

übertragen werden, das ging nun automatisch. Dennoch stellte<br />

die Apothekenleiterin schnell fest, dass das Arbeitspensum im<br />

Backoffice immer stärker anwuchs, während im HV die Kundenfrequenz<br />

etwas abnahm. Immer mehr Kunden fragten den Boten-<br />

Als Apotheker Dr. Björn Schittenhelm <strong>2021</strong> auf die Frage, wie es<br />

ihm denn gelinge, neben dem Apothekenalltag so viele neue Projekte<br />

anzustoßen, mit dem Credo antwortete: „Mehr an, als in der<br />

Apotheke arbeiten“, traf er einen Nerv und beschrieb vorausschauend,<br />

was das entscheidende Erfolgskriterium in den kommenden<br />

Jahren sein sollte. Auch wenn die Veränderungen zunächst langsam<br />

daherkamen, so gerieten Apotheken, in denen die Apothekenleiter<br />

versuchten, den Status Quo aufrechtzuerhalten und einfach<br />

weiterzumachen wie zuvor, schnell ins Straucheln. Es entstand ein<br />

<strong>Digital</strong>isierungsstau. Dabei waren es nicht nur die „First Mover“,<br />

die weiterhin außerordentlich erfolgreich ihre Apotheke betrieben,<br />

sondern auch diejenigen, die motiviert und ermutigt durch<br />

diese Leitfiguren ihre Apotheke Stück für Stück modernisierten<br />

und den neuen Gegebenheiten anpassten. Erfolgskriterien waren<br />

dabei neben der Bereitschaft, Neues zu wagen, vor allem auch der<br />

Mut, Dinge aus der Hand zu geben. <strong>Der</strong> Apothekenleiter, der mit<br />

wachsamem Auge jeden Handgriff in seiner Apotheke überwach-<br />

Bereit für die Zukunft: Die Geschäftsführung der PHARMATECHNIK<br />

(v.l.n.r.) D. Begemann, A. Walch, G. Malajka, C. Graessner-Neiss, L. Polap,<br />

Dr. D. Graessner, M. Rief.<br />

D38<br />

D39


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Software zuverlässig ist. Dafür steht PHARMATECHNIK mit über<br />

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