Kulturführer_de
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Ötztal.<br />
Tirol in Hochform.<br />
<strong>Kulturführer</strong><br />
oetztal.com
Inhalt<br />
04<br />
DAS ÖTZTAL<br />
06 | Die Region<br />
08 | Geschichte und Kultur<br />
12<br />
ÖTZTALER BESONDERHEITEN<br />
14 | Menschen<br />
16 | Trachten<br />
18 | Museen<br />
20 | Architektur<br />
24 | Gletscher- und Passstraßen<br />
26 | Berg- und Schutzhütten<br />
28 | Almleben<br />
30 | Tiere<br />
32 | Mystik und Sagen<br />
34 | Themenwege<br />
36 | Kulinarium<br />
38 | Bauernmärkte und Handwerkskunst<br />
40 | Brauchtum und religiöse Feste<br />
42 | Kulturveranstaltungen<br />
44<br />
ÖTZTALER GEMEINDEN<br />
46 | Haiming<br />
56 | Sautens<br />
66 | Oetz<br />
76 | Umhausen<br />
86 | Längenfeld<br />
96 | Söl<strong>de</strong>n<br />
Piburger See, Gemein<strong>de</strong> Oetz<br />
Das Ötztal
Das Ötztal<br />
Äußerer Hahlkogel (2.658 Meter), Längenfeld<br />
04<br />
05
Erlanger Hütte (2.541 Meter),<br />
Umhausen<br />
Das Ötztal<br />
die Region<br />
Das Ötztal ist das längste Seitental <strong>de</strong>s<br />
Tiroler Inntals. Vom Taleingang bei<br />
Ötztal Bahnhof bis zur Passhöhe am<br />
Timmelsjoch misst es fast 70 Kilometer.<br />
Zwischen 700 Meter und 2.000 Meter Seehöhe<br />
reihen sich die Orte aneinan<strong>de</strong>r – vom<br />
verträumten Weiler bis zur mondänen<br />
Urlaubs<strong>de</strong>stination in hochalpiner<br />
Lage.Die fünf Ötztaler Gemein<strong>de</strong>n heißen:<br />
Sautens (812 Meter), Oetz (820 Meter), Umhausen<br />
(1.036 Meter), Längenfeld (1.180 Meter)<br />
und Söl<strong>de</strong>n (1.377 Meter). Je<strong>de</strong> Gemein<strong>de</strong> ist<br />
zusätzlich unterteilt in mehrere Fraktionen<br />
und Weiler.<br />
Die bekannten Wintersportgebiete<br />
befin<strong>de</strong>n sich in Söl<strong>de</strong>n – Hochsöl<strong>de</strong>n,<br />
Gurgl und Oetz. Vent ist ein uriges<br />
Ski- und Bergsteigerdorf auf 1.900 Meter<br />
Seehöhe. Das Ötztal gehört zum Bezirk<br />
Imst, wird von <strong>de</strong>r übermütigen Ötztaler<br />
Ache durchflossen, die sich auch für<br />
Raftingabenteuer eignet, und trennt die<br />
Stubaier Alpen im Osten von <strong>de</strong>n Ötztaler<br />
Alpen im Westen. Bei Zwieselstein<br />
„zwieselt“ bzw. schei<strong>de</strong>t sich das Haupttal<br />
in das Gurgler und in das Venter Tal.<br />
In das Gurgler Tal mün<strong>de</strong>t das Timmelstal<br />
mit <strong>de</strong>m Timmelsjoch. Die Timmelsjoch-Hochalpenstraße<br />
verbin<strong>de</strong>t im<br />
Sommer die hochalpine Gletscherwelt<br />
<strong>de</strong>s Ötztals mit <strong>de</strong>m Südtiroler Passeiertal<br />
und <strong>de</strong>n Weinbergen Merans. Von<br />
<strong>de</strong>n Obstgärten und Getrei<strong>de</strong>fel<strong>de</strong>rn<br />
am Taleingang bis hinauf in die Region<br />
<strong>de</strong>s ewigen Eises (mit Tiefenbach- und<br />
Rettenbachferner) reichen die Ötztaler<br />
Vegetationszonen. Die Auwäl<strong>de</strong>r entlang<br />
<strong>de</strong>r Ache, die Almterrassen und<br />
die idyllischen Bergsturzlandschaften,<br />
zum Beispiel rund um <strong>de</strong>n Piburger See,<br />
sind Ötztaler Naturschätze. Außer- <strong>de</strong>m<br />
gibt es im Ötztal die größte Dichte an<br />
3.000er-Gipfeln im gesamten Alpenbereich.<br />
Der Naturpark Ötztal beherbergt<br />
850 Pflanzenarten und fast 1.000 Tierarten.<br />
Mit 510 Quadratkilometern ist er<br />
<strong>de</strong>r zweitgrößte Naturpark Tirols und<br />
<strong>de</strong>r drittgrößte Österreichs. Er erstreckt<br />
sich von <strong>de</strong>r Talsohle hinauf in hochalpines,<br />
von Gletschern geformtes Gebiet<br />
und wird durchzogen von ca. 100 Kilometer<br />
Wan<strong>de</strong>rwegen und Lehrpfa<strong>de</strong>n.<br />
06<br />
Die Das Region Ötztal 07
Geschichte<br />
und Kultur<br />
Das Ötztal ist eine <strong>de</strong>r spannendsten<br />
Kulturregionen im Alpenraum. Die<br />
Jungsteinzeit-Gletschermumie „Ötzi“,<br />
die 1991 in <strong>de</strong>n Ötztaler Alpen gefun<strong>de</strong>n<br />
wur<strong>de</strong>, bestätigte die frühe Besiedlung<br />
<strong>de</strong>r Hochebenen. In „Ötzis Umfeld“ <strong>de</strong>utet<br />
viel auf eine intensive Nutzung <strong>de</strong>r<br />
alpinen Wei<strong>de</strong>flächen ab einer Zeit vor<br />
etwa 5.000 bis 4.000 Jahren hin. Schon<br />
vor über 6.000 Jahren wur<strong>de</strong>n die Pässe<br />
als Übergänge genutzt, im Jahr 1320 v.<br />
Chr. wur<strong>de</strong> ein erster Saumpfad über<br />
das Timmelsjoch angelegt. Die ersten<br />
Siedler im hinteren Ötztal kamen von<br />
Sü<strong>de</strong>n her, aus <strong>de</strong>m Passeier, Vent wur<strong>de</strong><br />
aus <strong>de</strong>m Schnalstal besie<strong>de</strong>lt.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rtelang nützte man die natürliche<br />
Grenze, bis sich die politische<br />
Grenze in <strong>de</strong>n Weg stellte. Als nach En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Ersten Weltkrieges <strong>de</strong>r südliche<br />
Teil Tirols Italien zugesprochen wur<strong>de</strong>,<br />
ging <strong>de</strong>r Riss auch mitten durch die Herzen<br />
<strong>de</strong>r Bevölkerung. Bislang innertirolische<br />
Berge wie <strong>de</strong>r Brenner und <strong>de</strong>r<br />
Timmel wur<strong>de</strong>n zu Grenzpässen und<br />
waren nun halb Österreicher, halb Italiener.<br />
Die neue Grenzlinie war für die<br />
Tiroler eine Unrechtsgrenze, die heftigen<br />
Wi<strong>de</strong>rstand erzeugte. Aber sie wur<strong>de</strong><br />
durch großen Zusammenhalt, durch<br />
die gemeinsame Sprache und Kultur<br />
und später auch politisch durch die<br />
Gründung <strong>de</strong>r Europäischen Union<br />
überwun<strong>de</strong>n.<br />
DIE ENTWICKLUNG<br />
DES TOURISMUS<br />
Bis ins 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt war <strong>de</strong>r Flachsanbau<br />
die wichtigste Einnahmequelle im<br />
Ötztal, als dieser an Be<strong>de</strong>utung verlor,<br />
verarmte die Bevölkerung. Nach <strong>de</strong>m<br />
Ersten und Zweiten Weltkrieg und in <strong>de</strong>r<br />
Zwischenkriegszeit, als es <strong>de</strong>n Leuten<br />
ebenfalls schlecht ging, bot für viele<br />
Familien <strong>de</strong>r Schmuggel zwischen <strong>de</strong>m<br />
Ötztal und <strong>de</strong>m nunmehr italienischen<br />
Südtirol einen wichtigen Beitrag zum<br />
Überleben.<br />
Die trotz aller Rückschläge hervorragen<strong>de</strong><br />
wirtschaftliche Entwicklung verdankt<br />
die Region vor allem <strong>de</strong>m Tourismus.<br />
Rund um Oetz hatten sich wie in Meran<br />
bereits im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt zum Teil<br />
a<strong>de</strong>lige „Sommerfrischler“ eingefun<strong>de</strong>n,<br />
Piccard-Landung, 1931, Gurgl<br />
Söl<strong>de</strong>n<br />
08<br />
Geschichte Das Ötztal und Kultur<br />
09
das hintere Ötztal wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Aufkommen<br />
<strong>de</strong>s Alpinismus erschlossen.<br />
Dafür sorgte unter an<strong>de</strong>rem „Gletscherpfarrer“<br />
Franz Senn. Er war von<br />
1860 bis 1872 Pfarrer in Vent und einer<br />
<strong>de</strong>r Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Alpenvereins. Verstärkt<br />
wur<strong>de</strong> die günstige Entwicklung<br />
durch die Fertigstellung <strong>de</strong>r Arlbergbahn<br />
(1884) und durch <strong>de</strong>n Ausbau<br />
<strong>de</strong>r Talstraße bis Söl<strong>de</strong>n (1898 – 1903).<br />
Das „Hotel Vent“, Vent<br />
Glück über das Ötztal herein, als <strong>de</strong>r<br />
Schweizer Stratosphärenforscher Auguste<br />
Piccard nach einem Rekordflug<br />
bis auf fast 16.000 Meter mit seinem Versuchsballon<br />
am Gurgler Gletscher notlan<strong>de</strong>n<br />
musste und von <strong>de</strong>n Einheimischen<br />
gerettet wur<strong>de</strong>. Das kleine Bergdorf<br />
Gurgl war plötzlich weitum bekannt.<br />
Durch die Weltwirtschaftskrise wur<strong>de</strong><br />
die Entwicklung jäh gestoppt. Erst Jahre<br />
nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg florierte<br />
<strong>de</strong>r Tourismus wie<strong>de</strong>r, geför<strong>de</strong>rt vor<br />
allem durch Ötztaler Pioniere mit <strong>de</strong>m<br />
Mut zu zukunftsweisen<strong>de</strong>n Projekten.<br />
1948 wur<strong>de</strong>n die ersten Skilifte im<br />
Ötztal errichtet. 1959 erfolgte die<br />
Eröffnung <strong>de</strong>r Nordtiroler Seite <strong>de</strong>r<br />
Timmelsjoch-Hochalpenstraße bis<br />
Gaislachkoglbahn,<br />
Söl<strong>de</strong>n<br />
hinauf zum Pass, 1968 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Südtiroler Teil <strong>de</strong>r Straße eingeweiht.<br />
Einen be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Aufschwung<br />
brachte für das Ötztal<br />
auch die Erschließung <strong>de</strong>r Skiregion<br />
in Hochoetz in <strong>de</strong>n 1990er Jahren, <strong>de</strong>r<br />
Bau <strong>de</strong>s Ötzi-Dorfes und <strong>de</strong>s Wellnesshotels<br />
Aqua Dome – Tirol Therme<br />
Längenfeld, die Erschließung <strong>de</strong>s<br />
Gletscherskigebietes Rettenbach- und<br />
Tiefenbachferner und immer leistungsstärkere<br />
Seilbahnen in <strong>de</strong>n Wintersport<strong>de</strong>stinationen<br />
Söl<strong>de</strong>n, Gurgl<br />
und Hochoetz. Vent spezialisierte sich<br />
als Bergsteigerdorf. Am Eingang <strong>de</strong>s<br />
Ötztals sorgt <strong>de</strong>r Erlebnispark AREA 47<br />
mit spektakulären Sport- und Adventure-Angeboten<br />
für Furore.<br />
Bereits 1889 beherbergte das „Gasthaus<br />
E<strong>de</strong>lweiss“ in Gurgl erste Gäste, ab 1920<br />
konnten die Ötztaler eine günstige Phase<br />
für <strong>de</strong>n Aufbau <strong>de</strong>s Wintertourismus<br />
nützen. 1922 wur<strong>de</strong> in Söl<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r erste<br />
Ski-club gegrün<strong>de</strong>t und in Folge das<br />
Skigebiet Hochsöl<strong>de</strong>n erschlossen.<br />
Ein paar Jahre später baute <strong>de</strong>r Tourismuspionier<br />
Isidor Riml die Sonnblick-Hütte<br />
und das erste Hotel. Am<br />
27. Mai 1931 schwebte touristisches<br />
Skifahren, Söl<strong>de</strong>n<br />
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10 Geschichte Das Ötztal und Kultur<br />
11
Ötztaler<br />
Beson<strong>de</strong>rhe iten<br />
Die Wildspitze (3.774 Meter)<br />
12 Das Ötztal<br />
13
Ötztaler<br />
Menschen<br />
Wie sie sind und wie sie re<strong>de</strong>n<br />
EIGENART<br />
Das Ötztal ist das längste Seitental <strong>de</strong>s<br />
Inntals und das längste Quertal <strong>de</strong>r<br />
Ostalpen. Stellen sich die Ötztaler auch<br />
manchmal quer? Ja, <strong>de</strong>n Ötztalern wird<br />
Beherztheit und gewitzter Eigensinn<br />
nachgesagt. Genauso wie <strong>de</strong>n Bewohnern<br />
<strong>de</strong>s angrenzen<strong>de</strong>n Südtiroler Passeiertals.<br />
Die bei<strong>de</strong>n Talschaften sind<br />
ja auch eng miteinan<strong>de</strong>r verwandt und<br />
hatten vor allem früher viele Bräuche<br />
gemeinsam, zum Beispiel: „schuechplattlen<br />
/ fenschterlen / loaterle schteign<br />
/ trocht oonlegn / ploosmusig schpiiln…“,<br />
wie ein Gedicht <strong>de</strong>s bekannten Ötztaler<br />
Dichters und Volkskundlers Hans Haid<br />
beginnt. (Schuhplatteln, Fensterlen,<br />
auf eine Leiter steigen, eine Tracht anziehen<br />
und bei <strong>de</strong>r Blasmusik spielen.<br />
Das „Fensterlen“ ist übrigens ein alter<br />
Brauch, um heimlich nachts durch das<br />
Fenster zu seiner Liebsten zu gelangen.<br />
Dazu brauchte es zumeist eine Leiter).<br />
MUNDART<br />
Die Besiedlung <strong>de</strong>s Ötztales erfolgte<br />
von Sü<strong>de</strong>n über frühe Saumwege und<br />
Jöcher, <strong>de</strong>shalb steht <strong>de</strong>r Dialekt <strong>de</strong>s<br />
inneren Ötztals unter <strong>de</strong>m Einfluss <strong>de</strong>s<br />
Südtiroler Passeier- und Schnalstales,<br />
während sich das äußere Ötztal sprachlich<br />
<strong>de</strong>m Inntal anglich. Eine beson<strong>de</strong>rs<br />
ursprüngliche Sprachfärbung weist das<br />
mittlere Ötztal auf, hier fin<strong>de</strong>t sich zum<br />
Teil noch <strong>de</strong>r Vokal- und Silbenreichtum<br />
<strong>de</strong>s Mittelhoch<strong>de</strong>utschen. Weil <strong>de</strong>r Ötztaler<br />
Dialekt seit ca. 900 Jahren weitgehend<br />
unverän<strong>de</strong>rt blieb, wur<strong>de</strong> ihm die<br />
Ehre zuteil, 2010 von <strong>de</strong>r UNESCO im<br />
Bereich „Mündliche Traditionen“ als immaterielles<br />
Kulturerbe ausgezeichnet<br />
wor<strong>de</strong>n zu sein. Dennoch ist <strong>de</strong>r Dialekt<br />
sehr kreativ und anpassungsfähig – wie<br />
die Ötztaler selbst. Sall Wöll!<br />
Tipps und Infos fin<strong>de</strong>n Sie unter:<br />
www.oetztal.com<br />
Lesetipp zum Thema:<br />
www.oetztal.blog<br />
14 Ötztaler Das Menschen<br />
15
Ötztaler<br />
Trachten<br />
Kleidsam, fesch und farbenfroh<br />
Die „Tracht“ war ursprünglich die Stän<strong>de</strong>kleidung<br />
<strong>de</strong>r Bauern, die sich über<br />
die Jahrhun<strong>de</strong>rte zur Festtagskleidung<br />
und später zum modischen Ausdruck<br />
für Heimatverbun<strong>de</strong>nheit entwickelte.<br />
Das religiöse Leben mit vielen Bräuchen<br />
bil<strong>de</strong>te einen wichtigen Hintergrund<br />
für ihre Entstehung. Ein Vorläufer <strong>de</strong>r<br />
Damentracht war das “Dirndl”, das Arbeitsgewand<br />
<strong>de</strong>r “Dirnen” bzw. jungen<br />
Mäg<strong>de</strong>. So offenherzig Dirndln oft sind,<br />
die Trachten sind eher züchtig gehalten,<br />
früher zeigten die “angesehenen”<br />
Frauen we<strong>de</strong>r Ausschnitt noch Beine.<br />
Die farbenfrohe Ötztaler Tracht ist beson<strong>de</strong>rs<br />
kleidsam, die Frauen tragen das<br />
„Leibl“ zumeist aus broschiertem Wollo<strong>de</strong>r<br />
Sei<strong>de</strong>nbrokat in Rot o<strong>de</strong>r Schwarz,<br />
darunter eine weiße Bluse. Der Brustlatz<br />
wird reich bestickt, die Schürze ist mit<br />
traditionellem Blaudruck vere<strong>de</strong>lt. Die<br />
Lo<strong>de</strong>njoppe bei <strong>de</strong>n Männern ist braun<br />
und bestickt, die Hosenträger leuchten<br />
rot. Aber die Trachten unterschei<strong>de</strong>n<br />
sich von Dorf zu Dorf, allein in Tirol gibt<br />
es ca. 200 verschie<strong>de</strong>ne Trachten. Früher<br />
stellten die Ötztalerinnen die Trachten<br />
meist selber her (manche tun es immer<br />
noch): Die Janker und Mäntel wur<strong>de</strong>n<br />
aus Lo<strong>de</strong>n gefertigt, Blusen und Hem<strong>de</strong>n<br />
aus Ötztaler Leinen geschnei<strong>de</strong>rt,<br />
die Hüte aus <strong>de</strong>n Haaren <strong>de</strong>r Haustiere<br />
hergestellt. Schafwolle wur<strong>de</strong> auch zum<br />
Stricken <strong>de</strong>r „Höslen“ benötigt, das waren<br />
Damentrachtenstrümpfe ohne Fuß,<br />
sodass die Ötztalerinnen einst barfuß<br />
in <strong>de</strong>n Schuhen steckten. Das Material<br />
für die Le<strong>de</strong>rhosen <strong>de</strong>r Männer steuerte<br />
das Wild in <strong>de</strong>n Bergen bei, <strong>de</strong>n Stoff für<br />
die schönen Sei<strong>de</strong>ntücher und Schürzen<br />
holte man aus <strong>de</strong>m Bozner Raum.<br />
Zur Tracht gehört <strong>de</strong>r passen<strong>de</strong> Hut. Der<br />
breitkrempige ockerfarbene “Wipptaler<br />
Hut“ ist auch als Ötztaler Hut bekannt.<br />
Aber auch die Hüte haben ihre Eigenheiten,<br />
kaum einer gleicht <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren<br />
aufs Haar. Zu <strong>de</strong>n schwarzen Ötztaler<br />
Frauentrachten passt <strong>de</strong>r „ebene Huat“<br />
(ebene Hut), <strong>de</strong>r zwar eine Erhöhung hat,<br />
aber oben eine ebene Fläche aufweist.<br />
Auch auf die richtige Frisur wird Wert<br />
gelegt. Wallen<strong>de</strong> Mähnen sieht man<br />
zur Tracht nicht so gerne, lange Frauenhaare<br />
wer<strong>de</strong>n meistens in Zöpfen<br />
gebändigt.<br />
Bei traditionellen Festen führen die<br />
Ötztalerinnen und Ötztaler gern ihre<br />
Trachten aus und mitunter veranstalten<br />
sie auch Trachtenfeste mit Umzügen.<br />
Auch die Schützenvereine, Musikkapellen<br />
und viele Gesangsvereine<br />
tragen bei ihren öffentlichen Auftritten<br />
Tracht.<br />
Lesetipp zum Thema:<br />
Gertraud Pesendorfer<br />
“Lebendige Tracht in Tirol”,<br />
Nadja Neuner-Schatz:<br />
“Wissen macht Tracht”.<br />
Die Ötztaler Tracht<br />
16 Ötztaler Trachten<br />
17
Ötztaler<br />
Museen<br />
Spannen<strong>de</strong> Zeitreisen<br />
Top Mountain Motorcycle Museum, Gurgl<br />
007 ELEMENTS, Söl<strong>de</strong>n<br />
„Geasch mit ins Museum?“ Kommst du<br />
mit ins Museum? Unbedingt! Anziehungspunkte<br />
für kulturinteressierte<br />
Menschen sind vor allem das „Turmmuseum<br />
Oetz“ mit <strong>de</strong>r Sammlung Hans Jäger<br />
und das „Ötztaler Heimat- und Freilichtmuseum“<br />
in Lehn bei Längenfeld<br />
mit <strong>de</strong>m Gedächtnisspeicher Ötztal.<br />
Auch das Ötzi-Dorf beim Stuiben-Wasserfall<br />
von Umhausen mit angeschlossenem<br />
Greifvogelpark ist ein absoluter<br />
Publikumsmagnet. Es zeigt in einem<br />
Freilicht-Areal von 17.000 m², wie unsere<br />
Vorfahren aus <strong>de</strong>r Steinzeit lebten.<br />
An <strong>de</strong>r Timmelsjoch-Hochalpenstraße<br />
in Gurgl auf ca. 2.200 Meter beherbergt <strong>de</strong>r<br />
Top Mountain Crosspoint nicht nur die<br />
10er Kabinenbahn Kirchenkar und ein<br />
erstklassiges Restaurant, son<strong>de</strong>rn auch<br />
das „Top Mountain Motorcycle Museum“,<br />
das höchst gelegene Motorradmuseum<br />
Europas mit einer einzigartigen<br />
Sammlung historischer Motorrä<strong>de</strong>r.<br />
Von A (A.J.S.) bis Z (Zündapp) sind alle<br />
großen Motorradmarken <strong>de</strong>r letzten<br />
100 Jahre vertreten. Ein Dorado für<br />
Zweirad-Nostalgiker!<br />
Zusätzlich la<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Timmelsjoch-<br />
Hochalpenstraße im Rahmen <strong>de</strong>r<br />
„Timmelsjoch-Erfahrung“ fünf interessante<br />
Denkmäler und architektonische<br />
Kleino<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Südtiroler Architekten<br />
Werner Tscholl zu einem Stopp ein: Steg,<br />
Schmuggler, Passmuseum, Granat und<br />
Fernrohr. Die begehbaren Denkmäler<br />
erzählen über Natur, Kultur, Geschichte,<br />
Gesellschaft und Wirtschaft <strong>de</strong>r<br />
Region sowie über die grandiosen Pionierleistungen,<br />
die diese Traumstraße<br />
ermöglicht haben. Die Station „Steg“<br />
bei <strong>de</strong>r Mautstation Gurgl ragt zehn<br />
Meter in die spektakuläre Landschaft hinaus<br />
und informiert u.a. über die Siedlungsgeschichte<br />
im hochalpinen Raum,<br />
über Transhumanz und die „Wege <strong>de</strong>r<br />
Schafe“. Das Denkmal „Schmuggler“,<br />
ebenfalls auf Nordtiroler Seite, liegt am<br />
Urweg und am Weitwan<strong>de</strong>rweg E5 über<br />
das Timmelsjoch und widmet sich <strong>de</strong>m<br />
legalen und illegalen Warenhan<strong>de</strong>l zwischen<br />
<strong>de</strong>m Passeier- und <strong>de</strong>m Ötztal.<br />
Den Höhepunkt stellt das Passmuseum<br />
Timmelsjoch dar. Wie ein riesiger<br />
Findling ragt das formschöne Gebil<strong>de</strong><br />
auf Passhöhe von <strong>de</strong>r Nordtiroler auf<br />
die Südtiroler Seite hinaus. In <strong>de</strong>r sogenannten<br />
„Eishöhle“ im Inneren erhalten<br />
die Besucher Einblicke in <strong>de</strong>n mühevollen<br />
Bau <strong>de</strong>r Timmelsjoch-Hochalpenstraße,<br />
die einzelnen Schichten <strong>de</strong>s<br />
Straßenaufbaus sind in einer Glasvitrine<br />
1:1 nachgebil<strong>de</strong>t.<br />
Rasante Kurven mochte auch James<br />
Bond. 007 ELEMENTS ist eine cineastische<br />
Installation, die <strong>de</strong>n berühmtesten<br />
Geheimagenten <strong>de</strong>r Literatur- und<br />
Filmgeschichte zum Mittelpunkt hat.<br />
Sie befin<strong>de</strong>t sich am Gaislachkogl auf<br />
3.048 Meter und ist mit <strong>de</strong>r von Söl<strong>de</strong>n ausgehen<strong>de</strong>n<br />
Gaislachkoglbahn zu erreichen.<br />
Die Installation konzentriert sich<br />
hauptsächlich auf „Spectre“ und jene<br />
Szenen, die in Söl<strong>de</strong>n gedreht wur<strong>de</strong>n,<br />
beinhaltet aber auch an<strong>de</strong>re Kapitel<br />
<strong>de</strong>r insgesamt 24 James Bond Filme. Mit<br />
<strong>de</strong>r Geologie <strong>de</strong>s Ötztales befassen sich<br />
nicht nur Straßen- und Seilbahnbauer,<br />
son<strong>de</strong>rn auch Mineraliensammler. Der<br />
Naturpark Ötztal hat zahlreiche Fundstücke<br />
freigegeben, einige davon sind im<br />
Mineralienmuseum Söl<strong>de</strong>n/Silbertal,<br />
acht Kilometer oberhalb von Söl<strong>de</strong>n (50<br />
Minuten Fußweg von <strong>de</strong>r Mittelstation<br />
Gaislachkoglbahn), zu sehen. Natur und<br />
Kultur verbin<strong>de</strong>t das Naturparkhaus<br />
in Längenfeld. Es zeigt auf einer 270<br />
m2 großen Ausstellungsfläche die einzigartige<br />
Naturvielfalt im Naturpark<br />
Ötztal, dazu kommen die Infopunkte<br />
Ambach, Nie<strong>de</strong>rthai, Gries, Vent, Söl<strong>de</strong>n<br />
und Gurgl. Ein wichtiges Thema ist das<br />
Wasser in all seinen Facetten und die<br />
interessante Besie<strong>de</strong>lungsgeschichte<br />
<strong>de</strong>s Tales.<br />
18 Ötztaler Das Museen<br />
19
Gourmetrestaurant ice Q, Söl<strong>de</strong>n<br />
Ötztaler<br />
Architektur<br />
Traditionell und atemberaubend mo<strong>de</strong>rn<br />
Alte Hütten? Ja, aber wun<strong>de</strong>rschöne:<br />
Im Ötztal gibt es in je<strong>de</strong>m Dorf stilvoll<br />
renovierte Gebäu<strong>de</strong> mit prächtigen<br />
Fassa<strong>de</strong>nmalereien. Auch gut erhaltene<br />
historische Gebäu<strong>de</strong>-Ensembles<br />
sind zu bewun<strong>de</strong>rn, wie zum Beispiel<br />
im Ortskern von Oetz. Ebenso glänzt<br />
das Ötztal mit hervorragen<strong>de</strong>r Design-<br />
Architektur. Beispiele dafür sind u.a.<br />
<strong>de</strong>r gläserne Wellnesstempel Aqua<br />
Dome – Tirol Therme Längenfeld mit<br />
seiner perfekten Harmonie von Wasser,<br />
Luft, Stein und Stahl, entworfen von<br />
Architekt Wolfgang Vanek sowie das<br />
Top Mountain Crosspoint von Architekt<br />
Michael Brötz bei <strong>de</strong>r Mautstelle<br />
<strong>de</strong>r Timmelsjoch-Hochalpenstraße in<br />
Gurgl, das ein Prachtstück hochalpiner<br />
Architektur darstellt.<br />
Nicht zu vergessen die Wun<strong>de</strong>rwerke<br />
<strong>de</strong>r Seilbahn-Architektur wie die<br />
Gaislachkoglbahn von Söl<strong>de</strong>n mit ihren<br />
extravaganten Stationen: Elegant<br />
geschwungene Stahlskelette, die von<br />
einer transparenten, reißfesten Folie<br />
umgeben sind, verschaffen Durchblick<br />
auf die Struktur und auf das aufwändig<br />
konstruierte Innenleben. Der dafür verantwortliche<br />
Innsbrucker Architekt Johann<br />
Obermoser plante auch das Gourmetrestaurant<br />
„ice Q“ am Gipfel und<br />
damit eines <strong>de</strong>r spannendsten Gebäu<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Alpen: eine gläserne Skulptur, die an<br />
gestapelte Eisblöcke erinnert. Am Dach<br />
führt eine Brücke zu einer Aussichtsplattform.<br />
Die James Bond-Erlebniswelt gleich<br />
nebenan wur<strong>de</strong> ebenfalls nach Obermosers<br />
Plänen errichtet. Teilweise<br />
unterirdisch, nüchtern-reduziert und<br />
mit hohen Fensterfronten ermöglicht<br />
sie eine unverstellte Sicht auf die Ötztaler<br />
Dreitausen<strong>de</strong>r. Auch die neue<br />
Seilbahn aufs Giggijoch, die Skifahrer<br />
in knapp 9 Minuten aufs Giggijoch<br />
bringt und dabei 920 Hoehenme überwin<strong>de</strong>t,<br />
ist eine architektonische Meisterleistung<br />
von Johann Obermoser, <strong>de</strong>r es<br />
bestens versteht, auf subtile Weise organische<br />
Linien mit avantgardistischen<br />
Giggijochbahn, Söl<strong>de</strong>n<br />
007 ELEMENTS, Söl<strong>de</strong>n<br />
20 Ötztaler Das Architektur<br />
21
Ausdrücken zu kombinieren und gleichermaßen<br />
funktionelle als auch optische<br />
Highlights inmitten <strong>de</strong>r Bergwelt<br />
zu schaffen.<br />
AUSSICHTSPLATTFORMEN<br />
Architektur, die sich mit Natur zu einem<br />
atemberauben<strong>de</strong>n Ensemble verbin<strong>de</strong>t,<br />
bieten auch die Aussichtsplattformen<br />
Schwarze Schneid (3.340 Meter)<br />
und Tiefenbachkogl (3.350 Meter), die man<br />
ebenfalls mit <strong>de</strong>n Bergbahnen erreicht.<br />
Die Plattform am Tiefenbachkogl beeindruckt<br />
mit Panoramafelssteg und<br />
einer an Stahlseilen hängen<strong>de</strong>n, glasverklei<strong>de</strong>ten<br />
Konstruktion, die 20 Meter<br />
über <strong>de</strong>n Gletscherabgrund hinausragt.<br />
Je<strong>de</strong> Plattform ist ein Unikat und wur<strong>de</strong><br />
in Zusammenarbeit mit Professor<br />
Peter Schuck von <strong>de</strong>r Fachhochschule<br />
für Design und Architektur in München<br />
speziell für <strong>de</strong>n jeweiligen Gipfel<br />
und seine Umgebung entworfen. Peter<br />
Schuck entwarf auch die spektakuläre<br />
Aussichtsplattform Top Mountain Star,<br />
die ganz oben am über 3.000 Meter hohen<br />
Wurmkogl im Skigebiet von Gurgl<br />
thront. Der Pavillon aus Stahl, Glas und<br />
Lärchenholz wirkt, als schwebe er über<br />
<strong>de</strong>n Bergen.<br />
DAS „INNENDRINNEN“<br />
Was wäre das Ötztal ohne seine gemütlichen<br />
Hotels und Gasthäuser mit ihrem<br />
einla<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Ambiente, das Tradition<br />
und Mo<strong>de</strong>rne verbin<strong>de</strong>t. Die Wohn-Materialien<br />
kommen in vielen Fällen aus<br />
<strong>de</strong>r nächsten Umgebung: Naturstein<br />
vom Gletscher, unbehan<strong>de</strong>lte Massivhölzer,<br />
hochwertige Lo<strong>de</strong>nstoffe und<br />
Schafwolle. Wie sich Alt und Neu harmonisch<br />
verbin<strong>de</strong>t, stellt zum Beispiel<br />
die Mesner Stubn unter Beweis. Das<br />
<strong>de</strong>nkmalgeschützte Haus in Oberlängenfeld<br />
24 wur<strong>de</strong> im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
erbaut und 2013 behutsam restauriert.<br />
Auch auf Almen kann man architektonische<br />
Überraschungen erleben wie auf<br />
<strong>de</strong>r Gampe Thaya von Söl<strong>de</strong>n, die neben<br />
urgemütlichen Stuben mit einem mo<strong>de</strong>rnen<br />
gläsernen Küchenanbau überrascht.<br />
Sehenswert ist auch ein echter<br />
Klassiker im Hotel Gasthof Krone in<br />
Umhausen: die lärchengetäfelte Baumann<br />
Stube mit Bar, Kachelofen und<br />
Schiffbo<strong>de</strong>n. Franz Baumann (1892 –<br />
1974), Architekt <strong>de</strong>r Stationsgebäu<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Innsbrucker Nordkettenbahn, ist<br />
neben Lois Welzenbacher und Clemens<br />
Holzmeister <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendste Vertreter<br />
<strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rne in Tirol.<br />
Top Mountain Crosspoint, Gurgl<br />
Top Mountain Star, Gurgl<br />
Gemütliche Stube<br />
<strong>de</strong>r Gampe Thaya, Söl<strong>de</strong>n<br />
22 Ötztaler Das Architektur<br />
23
Timmelsjoch-<br />
Hochalpenstraße, Gurgl<br />
Ötztaler Gletscherund<br />
Passstraßen<br />
Knackige Steigung und Kurvenfeeling<br />
Im hinteren Ötztal befin<strong>de</strong>t sich die<br />
Gletscherwelt mit Tiefenbach- und Rettenbachferner.<br />
Fährt man taleinwärts<br />
durch Söl<strong>de</strong>n, zweigt am Ortsausgang<br />
rechts die Gletscherstraße ab. Knackige<br />
11 Prozent beträgt die durchschnittliche<br />
Steigung auf <strong>de</strong>n 13 km zum Rettenbachferner.<br />
Wer zum Tiefenbachferner<br />
will, durchquert <strong>de</strong>n Berg im höchstgelegenen<br />
Straßentunnel Europas und<br />
passiert knapp dahinter <strong>de</strong>n höchsten<br />
Punkt <strong>de</strong>r Gletscherstraße (2.830 Meter).<br />
In schwin<strong>de</strong>lerregen<strong>de</strong>r Höhe offerieren<br />
die bei<strong>de</strong>n Aussichtsplattformen<br />
grandiose Ausblicke auf die umliegen<strong>de</strong><br />
Bergwelt, u.a. auf die Wildspitze, <strong>de</strong>n<br />
höchsten Berg Tirols. Die Gletscherstraße<br />
ist mautpflichtig, aber mit gültigem<br />
Skipass und Skiausrüstung kostenlos<br />
benützbar.<br />
TIMMELSJOCH<br />
DAS TOR ZUM SÜDEN<br />
Spektakuläre Kehren prägen auch die<br />
Timmelsjoch-Hochalpenstraße, ausgehend<br />
von Gurgl. „Das Tor zum Sü<strong>de</strong>n“,<br />
wie das Timmelsjoch auch oft bezeichnet<br />
wird, bil<strong>de</strong>t die kürzeste Verbindung<br />
vom Oberinntal nach Meran.<br />
Das Timmelsjoch ist <strong>de</strong>r höchste unvergletscherte<br />
Übergang zwischen<br />
Reschenpass und Brennerpass. Es verbin<strong>de</strong>t<br />
das Ötztal mit <strong>de</strong>m Passeiertal<br />
und ist Österreichs höchstgelegener<br />
Straßengrenzübergang und nach <strong>de</strong>m<br />
Stilfserjoch und <strong>de</strong>r Großglockner-<br />
Hochalpenstraße die dritthöchste<br />
Straßenverbindung <strong>de</strong>r Ostalpen. Die<br />
Timmelsjoch-Hochalpenstraße überwin<strong>de</strong>t<br />
inklusive Südtiroler Seite auf<br />
knapp 30 Kilometern eine Höhe von<br />
fast 1.800 Meter und führt durch alle alpinen<br />
Vegetationszonen. Von Gurgl Pill/<br />
Angern bis zum Pass weist die Strecke<br />
auf 11,9 Kilometern ein maximale Steigung<br />
von 12 Prozent auf. Der Verkehr<br />
konzentriert sich auf die Sommersaison,<br />
<strong>de</strong>nn zwischen Anfang November<br />
und En<strong>de</strong> Mai ist die Straße gesperrt,<br />
die genauen Saison-Öffnungszeiten variieren<br />
je nach Witterung und Schneelage.<br />
Ebenso herrscht aufgrund <strong>de</strong>r<br />
Exponiertheit <strong>de</strong>s Straßenverlaufes<br />
ein Nachtfahrverbot. Die Straße ist<br />
nur untertags von 7:00 bis 20:00 Uhr<br />
befahrbar. Die Mautstation befin<strong>de</strong>t<br />
sich bei Gurgl. Sehenswert an <strong>de</strong>r<br />
Timmelsjoch-Hochalpenstraße auf<br />
Nordtiroler Seite: Das Motorrad Museum<br />
sowie die architektonischen Skulpturen<br />
von Werner Tscholl: die Station<br />
Steg bei <strong>de</strong>r Mautstelle, das Schmuggler-Denkmal<br />
und das Passmuseum<br />
(siehe Ötztaler Museen).<br />
24 Ötztaler Das Gletscher- und Passstraßen<br />
25
Erlanger Hütte (2541 Meter)<br />
Ötztaler Bergund<br />
Schutzhütten<br />
Herbergen im Hochgebirge<br />
Dank <strong>de</strong>r Alpenvereine entstand im<br />
Ötztal bereits vor über 150 Jahren eine<br />
alpine Infrastruktur mit Bergwegen<br />
und Schutzhütten. Diese bewirtschafteten<br />
„Hochsitze“ und Zeugnisse alpiner<br />
Kulturgeschichte sind im Ötztal<br />
bis auf eine Seehöhe von über 3.000 Meter<br />
zu fin<strong>de</strong>n. Sie beeindrucken durch ihre<br />
Architektur aus Stein und Holz, die<br />
Wind und Wetter trotzt. Die Schutzund<br />
Skihütten bieten Wan<strong>de</strong>rern und<br />
Bergsteigern komfortable Rast- und<br />
Übernachtungsmöglichkeiten mit regionaler<br />
Küche, prächtigen Aussichten<br />
und manchmal auch mit musikalischer<br />
Hüttengaudi, zum Beispiel auf <strong>de</strong>r Hohe<br />
Mut Alm von Gurgl.<br />
Der Bau von Schutzhütten wirkte sich<br />
för<strong>de</strong>rlich auf <strong>de</strong>n Tourismus im Ötztal<br />
aus, dabei war vor allem die Errichtung<br />
folgen<strong>de</strong>r Hütten Anfang <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
maßgeblich: Frischmannhütte<br />
(2.192 Meter), Gubener bzw. Schweinfurter<br />
Hütte im Horlachtal (2.028 Meter)<br />
und <strong>de</strong>r Erlanger Hütte beim Wettersee<br />
(2.550 Meter), alle auf <strong>de</strong>m Gemein<strong>de</strong>gebiet<br />
von Umhausen.<br />
Auch das hintere Ötztal hat eine Vielzahl<br />
an stattlichen und historisch interessanten<br />
Schutzhütten zu bieten:<br />
z. B. die Vernagthütte (2.755 Meter, Vent),<br />
die Martin-Busch-Hütte (2.501 Meter, Vent),<br />
die Similaunhütte (3.019 Meter, Vent),<br />
das Hochjoch-Hospiz (2.413 Meter, Vent),<br />
die Langtalereckhütte (2.430 Meter, Gurgl),<br />
die Breslauer Hütte (2.848 Meter, Vent), die<br />
Amberger Hütte (2.135 Meter, Gries-Sulztal).<br />
Das urige Alpenvereinshaus Hil<strong>de</strong>sheimerhütte<br />
(2.899 Meter, Umhausen) mit<br />
Klettergarten liegt wie das Brunnenkogelhaus<br />
(2.738 Meter, Söl<strong>de</strong>n) in <strong>de</strong>n Stubaier<br />
Alpen, bei<strong>de</strong> Hütten kann man von<br />
Söl<strong>de</strong>n aus erreichen. Das Ramolhaus<br />
(3.006 Meter, Gurgl) ist eine Alpenvereinshütte<br />
und liegt am Südost-Hang <strong>de</strong>s hinteren<br />
Gurgler Tals auf einem markanten<br />
Felskopf hoch über <strong>de</strong>r abschmelzen<strong>de</strong>n<br />
Zunge <strong>de</strong>s Gurgler Ferners im Hauptkamm<br />
<strong>de</strong>r Ötztaler Alpen.<br />
Die höchst gelegene Schutzhütte in <strong>de</strong>n<br />
Ötztaler Alpen und <strong>de</strong>s Deutschen Alpenvereins<br />
ist das Bran<strong>de</strong>nburger Haus<br />
auf 3.272 Meter zwischen Gepatsch- und<br />
Kesselwandferner. Sie wird auch das<br />
Gletscherschloss genannt. Bis zu sechs<br />
anstrengen<strong>de</strong> Stun<strong>de</strong>n Aufstieg von<br />
Vent aus mit Gletscherquerung sind<br />
nötig, um sie zu erreichen. Hochalpine<br />
Bergausrüstung ist erfor<strong>de</strong>rlich, eine<br />
Seilschaft wird angeraten.<br />
Vernagthütte (2.755 Meter), Vent<br />
26 Ötztaler Das Berg- und Schutzhütten<br />
27
Ötztaler<br />
Almleben<br />
Genuss nah unterm Himmel<br />
Das Ötztal ist reich an Hochwei<strong>de</strong>n, es<br />
wer<strong>de</strong>n mehr als 60 Almen bewirtschaftet.<br />
Sie reichen von 1.700 Meter bis fast in die<br />
Gletscherregion auf 3.000 Meter. Die Größte<br />
ist die familienfreundliche Sulztalalm<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Längenfeld mit über<br />
2.000 Hektar am Fuß <strong>de</strong>s Schrankogels<br />
(von Gries aus in etwas mehr als einer<br />
Stun<strong>de</strong> zu Fuß erreichbar und auch im<br />
Winter geöffnet). Der Großteil <strong>de</strong>r Ötztaler<br />
Almen gehört Agrargemeinschaften,<br />
einige befin<strong>de</strong>n sich in privatem<br />
Besitz.<br />
Die Almen sind nicht nur eine Attraktion<br />
für Besucher, son<strong>de</strong>rn wichtig für die<br />
Bauern, <strong>de</strong>ren Kühe, Schafe, Ziegen und<br />
Pfer<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Sommer über auf <strong>de</strong>n Hochwei<strong>de</strong>n<br />
gute Futterpflanzen fin<strong>de</strong>n,<br />
während die Fel<strong>de</strong>r im Tal zur Heugewinnung<br />
und zum Anbau von Getrei<strong>de</strong><br />
und Gemüse genutzt wer<strong>de</strong>n. Fast wie<br />
nebenbei wird bei <strong>de</strong>r Almbewirtschaftung<br />
auch Landschaftspflege betrieben,<br />
<strong>de</strong>nn bewirtschaftete Almen schützen<br />
das Tal vor Murenabgängen und Lawinen,<br />
weil das Gras durch die Beweidung<br />
kurz gehalten wird.<br />
Die schönsten Almen im Ötztal sind alle<br />
leicht zu erreichen (u.a. mit Seilbahnen)<br />
und was beson<strong>de</strong>rs die Wan<strong>de</strong>rer freut:<br />
Auf vielen Almen gibt es eine gemütliche<br />
Jausenstation zum Einkehren,<br />
wo man köstlichen Almkäse, Butter<br />
und weitere Almprodukte serviert bekommt.<br />
Ein herzhaftes Almfrühstück<br />
(eventuell mit Sonnenaufgang) gibt es<br />
zum Beispiel auf <strong>de</strong>r Gampe Thaya in<br />
Söl<strong>de</strong>n, im Panoramarestaurant Stablein<br />
in Vent auf 2.365 Meter Seehöhe o<strong>de</strong>r<br />
auf <strong>de</strong>r Stabele Alm von Längenfeld (um<br />
Voranmeldung wird gebeten). Auch das<br />
Posthotel Kassl in Oetz bietet einmal<br />
wöchentlich ein Almfrühstück für die<br />
Gäste an.<br />
THEMENWEG ALMZEIT SÖLDEN<br />
Die Almlandschaft rund um Söl<strong>de</strong>n ist<br />
auf spannen<strong>de</strong> Art zweigeteilt: Auf <strong>de</strong>n<br />
Berghängen im Westen erlebt man die<br />
aktive Almzeit, auf <strong>de</strong>n Berghängen im<br />
Osten <strong>de</strong>n geruhsamen Almraum. Die<br />
ALMZEIT ist ein Familienwan<strong>de</strong>rweg,<br />
<strong>de</strong>r die Vielfalt <strong>de</strong>r Hütten und Almen in<br />
Söl<strong>de</strong>ns Bergen mit Attraktionen und<br />
interaktiven Spielstationen zum Thema<br />
macht. Damit hat die Gemein<strong>de</strong> Söl<strong>de</strong>n<br />
das größte Angebot an Erlebnisalmen<br />
von ganz Österreich, <strong>de</strong>nn insgesamt<br />
gibt es über 20 attraktive Almziele in<br />
<strong>de</strong>r Umgebung, die speziellen Naturund<br />
Freizeit-Themen gewidmet sind.<br />
So genießt man auf <strong>de</strong>r „Zeitseite“ u.a.<br />
Aussichtszeit, E<strong>de</strong>lsteinzeit, Tierzeit,<br />
Naturzeit, Kartoffelzeit, Musikzeit, Genusszeit,<br />
Stub'nzeit, Wasserzeit, Schafzeit,<br />
Gipfelzeit, Kunstzeit, Marendzeit,<br />
Spielzeit, Uhrzeit und Jausenzeit.<br />
28 Ötztaler Das Almleben<br />
29
Ötztaler Tiere<br />
Nützliche Vierbeiner als Kulturträger<br />
KÜHE UND PFERDE<br />
Gebirgstaugliche Rin<strong>de</strong>rrassen wie<br />
das Tiroler Grauvieh und das Original<br />
Braunvieh fühlen sich auf Almen zuhause.<br />
Wenn die Kühe im Herbst wie<strong>de</strong>r<br />
von <strong>de</strong>n Hochalmen zu <strong>de</strong>n heimatlichen<br />
Höfen zurückkehren, ist das ein<br />
großes Fest – wie z. B. <strong>de</strong>r Almabtrieb<br />
von Zwieselstein (zweiter Sonntag im<br />
September). Die Tiere wer<strong>de</strong>n für diesen<br />
Anlass mit Blumen aufgekranzt<br />
und wan<strong>de</strong>rn in einer Prozession an <strong>de</strong>n<br />
vielen Zuschauern vorbei. Danach wird<br />
gefeiert mit Musik, Tanz und köstlichen<br />
Schmankerln.<br />
Bei <strong>de</strong>n Pfer<strong>de</strong>n haben es die schönen<br />
Blon<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Ötztalern angetan: Die<br />
Haflinger sind Teil <strong>de</strong>r Tiroler Kultur.<br />
Früher wur<strong>de</strong>n sie vor allem als Arbeitspfer<strong>de</strong><br />
eingesetzt, heute wer<strong>de</strong>n sie<br />
gern als Hobby gehalten. Der Haflinger<br />
Pfer<strong>de</strong>zuchtverein Ötztal veranstaltet<br />
zumeist im Jänner ein unterhaltsames<br />
Winterrennen bei <strong>de</strong>r Haflinger Hengst-<br />
Station in Längenfeld/Espan. Gestartet<br />
wird u.a. mit Schlitten und beim Skijöring.<br />
Das Hauptrennen bestreiten die<br />
Pfer<strong>de</strong> mit ihren Reitern im Galopp.<br />
SCHAFE UND SCHAFTRIEBE<br />
Ohne die Schafe und <strong>de</strong>ren Wolle hätten<br />
die Ötztaler früher wohl sehr gefroren.<br />
Heute sind das Ötztaler Bergschaf und<br />
Berglamm vor allem kulinarische Delikatessen,<br />
die mit bester Fleischqualität<br />
und regionaler Herkunft überzeugen.<br />
Im Naturpark Ötztal wer<strong>de</strong>n seltene<br />
und schon fast ausgestorbene Nutztierrassen<br />
gezüchtet, dazu gehören auch<br />
das Braune Bergschaf und das Alpine<br />
Steinschaf. Aber auch die Schafwolle ist<br />
nach wie vor begehrt. Was man daraus<br />
machen kann, sieht man im Ötztaler<br />
Schafwollzentrum <strong>de</strong>r Familie Regensburger<br />
in Umhausen.<br />
Ein großes Fest in Söl<strong>de</strong>n ist <strong>de</strong>r Abtrieb<br />
<strong>de</strong>r Tiere Mitte September von <strong>de</strong>n Almen<br />
zur „Schafschoad“ und zur Schafausstellung<br />
im Ort. Dabei wer<strong>de</strong>n die<br />
schönsten Zuchtschafe prämiert. Die<br />
Köche von Söl<strong>de</strong>n tischen anschließend<br />
ihre Kreationen vom Ötztaler Berglamm<br />
auf. Dazu gibt es einen Bauernmarkt<br />
und abends <strong>de</strong>n traditionellen<br />
Schaferball mit Siegerehrung.<br />
TRANSHUMANZ<br />
DIE WEGE DER SCHAFE<br />
Nicht nur die eigenen Tiere fin<strong>de</strong>n im<br />
Ötztal Futter, son<strong>de</strong>rn auch Schafgäste<br />
von auswärts: Je<strong>de</strong>n Juni kommen<br />
rund 4000 Schafe aus <strong>de</strong>m Südtiroler<br />
Schnalstal in zwei großen Zügen über<br />
die Jöcher <strong>de</strong>r Ötztaler Alpen auf die<br />
saftigen Hochwei<strong>de</strong>n von Vent im Ötztal,<br />
und das schon seit 6000 Jahren.<br />
Transhumanz nennt sich diese alte<br />
Kulturtradition. 2011 wur<strong>de</strong>n die Schaftriebe<br />
in <strong>de</strong>n Ötztaler Alpen in das<br />
Verzeichnis <strong>de</strong>s immateriellen Kulturerbes<br />
Österreichs aufgenommen. Der<br />
Übertrieb von Schafen und Ziegen aus<br />
<strong>de</strong>m Schnalstal erfolgt meist (wetterabhängig)<br />
am ersten Juniwochenen<strong>de</strong>.<br />
Schon vor Tagesanbruch startet <strong>de</strong>r<br />
erste Teil <strong>de</strong>r Her<strong>de</strong>. Der zweite Teil <strong>de</strong>s<br />
Übertriebs führt von Kurzras (1.500 Meter)<br />
über das Hochjoch (2.850 Meter), vorbei an<br />
<strong>de</strong>r Schutzhütte Schöne Aussicht und<br />
von dort abwärts zur Rofenberg-Alm.<br />
Mitte September geht es wie<strong>de</strong>r zurück<br />
nach Vernagt am See und nach Kurzras.<br />
Man kann die Schafe auf ihrem Weg<br />
begleiten o<strong>de</strong>r sie bei <strong>de</strong>n Hütten empfangen.<br />
(Die Hütten sind Anfang Juni<br />
zum Teil noch geschlossen, für Übernachtungen<br />
ist es <strong>de</strong>shalb empfohlen<br />
sich vorher über die Öffnungszeiten zu<br />
informieren).<br />
30 Ötztaler Das Tiere<br />
31
Ötztaler Mystik<br />
und Sagen<br />
Furcht und Faszination<br />
Riesen, Tuifle, wil<strong>de</strong> Mandlen, Drachen,<br />
salige Fräulein, Butter- und Feichtenhexen,<br />
Schlangenbäume o<strong>de</strong>r die<br />
Höllentüre in <strong>de</strong>r Engelswand bei Umhausen,<br />
wo <strong>de</strong>r Leibhaftige einmal einen<br />
Schauspieler, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Satan zu gut<br />
gespielt hatte, in die Hölle zerren wollte:<br />
Die Sagenwelt <strong>de</strong>s Ötztales könnte das<br />
Gruseln und Fürchten lehren, aber sie<br />
kann auch faszinieren und unterhalten.<br />
Wie auf <strong>de</strong>m Ötztaler Sagenweg, <strong>de</strong>r am<br />
Feuerstein bei Huben in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
Längenfeld startet und auf 14 Stationen<br />
alten Mythen erstehen lässt. In Oetz/<br />
Ortsteil Ebene gibt es eine Teufelsschmie<strong>de</strong><br />
zu besichtigen, die laut Sage<br />
<strong>de</strong>r Leibhaftige selbst geschmie<strong>de</strong>t hat.<br />
Bei dieser Rundwan<strong>de</strong>rung geht es von<br />
Oetz <strong>de</strong>r Ache entlang zum Weiler Ebene,<br />
weiter nach Oetzerau (1.022 Meter) zum<br />
Rastbichl und nach Klingenburg, einem<br />
weiteren Weiler von Oetz. Vorbei an <strong>de</strong>r<br />
Hexenplatte kehrt man wie<strong>de</strong>r ins Dorf<br />
zurück.<br />
SCHALENSTEINE & KULTPLÄTZE<br />
Im Ötztal fand man bisher fünf Schalensteine.<br />
Sie wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Jungsteinzeit<br />
von 4.000 bis 1.800 v. Chr. zugeordnet<br />
und zählen zu <strong>de</strong>n ältesten Kulturzeugnissen<br />
Tirols. Schalensteine sind Felsen,<br />
in die vermutlich zu Kultzwecken Schalen<br />
unterschiedlicher Größe und Tiefe<br />
gehauen wur<strong>de</strong>n. Im Weiler Burgstein<br />
auf <strong>de</strong>m Gemein<strong>de</strong>gebiet von Längenfeld<br />
wur<strong>de</strong> ein Schalenstein gefun<strong>de</strong>n<br />
und auch die „Kaser“ bei Vent scheint<br />
mit ihren bewussten Steinsetzungen,<br />
<strong>de</strong>r St. Anna-Quelle und einem Menhir<br />
ein alter Kultplatz gewesen zu sein.<br />
Vertiefen<strong>de</strong> Einsichten in die Ötztaler<br />
Sagenwelt bringen auch Bücher von<br />
Hans Haid: „Mythen <strong>de</strong>r Alpen. Von Saligen,<br />
Weißen Frauen und Heiligen Bergen“<br />
o<strong>de</strong>r „Ötztal – Sagen und Mythen<br />
ent<strong>de</strong>cken.“<br />
Ötztaler Sagenweg, Längenfeld<br />
32 Ötztaler Das Mystik und Sagen<br />
33
Waalweg Mooserstegele,<br />
Söl<strong>de</strong>n<br />
Ötztaler<br />
Themenwege<br />
Auf <strong>de</strong>n Spuren <strong>de</strong>r Vielfalt<br />
Auf über 20 Themenwegen kann man<br />
das Ötztal und seine Seitentäler erkun<strong>de</strong>n.<br />
Kulturell beson<strong>de</strong>rs interessant<br />
sind z. B. <strong>de</strong>r Rundwan<strong>de</strong>rweg Sautner<br />
Forchet (siehe Gemein<strong>de</strong> Sautens), <strong>de</strong>r<br />
Knappenweg und Besinnungsweg in<br />
<strong>de</strong>r Almregion Hochoetz (siehe Gemein<strong>de</strong><br />
Oetz), <strong>de</strong>r Geolehrpfad Winkelbergsee<br />
und <strong>de</strong>r Ötztaler Sagenweg (siehe<br />
Gemein<strong>de</strong> Längenfeld). Die Sagen- und<br />
Kapellenwan<strong>de</strong>rung von Umhausen<br />
erzählt auf einer leichten Wan<strong>de</strong>rung<br />
die Geschichte <strong>de</strong>r Kapellenbauten und<br />
Sagen <strong>de</strong>r Orte Umhausen, Östen, Tumpen,<br />
Köfels. (Ausgangspunkt Information<br />
Umhausen).<br />
Die Wallfahrtskirche Maria Hilf ist<br />
Ausgangspunkt <strong>de</strong>s leicht zu bewältigen<strong>de</strong>n<br />
„Grieser Besinnungsweges“ in<br />
<strong>de</strong>r Ortschaft Gries bei Längenfeld. Er<br />
führt <strong>de</strong>n Kreuzwegstationen folgend<br />
bis zu einer Aussichtsplattform.<br />
Den harten Überlebenskampf von<br />
Tier- und Pflanzenwelt im Alpenraum<br />
zeigt <strong>de</strong>r mittelschwierige Lehrpfad zu<br />
Natur-, Kultur- und Almwirtschaft von<br />
<strong>de</strong>r Mittelstation <strong>de</strong>r Gaislachkoglbahn<br />
bis zur Leiterbergalm. Auch <strong>de</strong>r Archäologische<br />
Rundweg Gurgl ist eine mittelschwere<br />
Wan<strong>de</strong>rung, die Kondition erfor<strong>de</strong>rt.<br />
Auf Granatensuche zur Hohen<br />
Mut begibt man sich auf einer ca. dreistündigen<br />
Mineralogischen Wan<strong>de</strong>rung<br />
im Gaisbergtal-Gurgl (Ausgangspunkt<br />
Gurgl, Hohe Mut Bahn) und eine Gletscherkundliche<br />
Wan<strong>de</strong>rung führt von<br />
<strong>de</strong>r Hohen Mut mitten in die hochalpine<br />
Gletscherwelt <strong>de</strong>r Ötztaler Alpen (Ausgangspunkt<br />
Gurgl, Hohe Mut Bahn).<br />
Entlang alter Schmugglerpfa<strong>de</strong> zwischen<br />
Nord- und Südtirol schlängelt<br />
sich <strong>de</strong>r Ötztaler Urweg. Er führt in<br />
mehreren Etappen von Ötztal Bahnhof<br />
entwe<strong>de</strong>r ins Südtiroler Passeiertal o<strong>de</strong>r<br />
ins Südtiroler Schnalstal. Die meisten<br />
Abschnitte sind leicht bewältigbar und<br />
familienfreundlich. Lediglich die Übergänge<br />
über <strong>de</strong>n Alpenhauptkamm sind<br />
als schwieriger einzustufen. Im südlichen<br />
Ötztal wer<strong>de</strong>n archäologisch interessante<br />
Stellen mittels dreisprachiger<br />
Kupferstelen gekennzeichnet.<br />
WAALWEGE –<br />
DEM WASSER ENTLANG<br />
Das Ötztal ist fruchtbar, zum Teil aber<br />
sehr trocken. Deshalb waren frühe<br />
Bewässerungsanlagen lebenswichtig.<br />
„Waale“ leiten das Wasser oft mehrere<br />
Kilometer lang in felsigen, hölzernen<br />
o<strong>de</strong>r gemauerten Rinnen auf die Fel<strong>de</strong>r.<br />
Die Wege zu ihrer Instandhaltung<br />
heißen Waalwege. Die Gemein<strong>de</strong> Umhausen<br />
bemühte sich beson<strong>de</strong>rs um die<br />
Instandhaltung <strong>de</strong>r Waale, u.a. mit <strong>de</strong>r<br />
Erneuerung <strong>de</strong>s Köfler Jochwaales (hinteres<br />
Fundustal-Köfels). Er wur<strong>de</strong> Mitte<br />
<strong>de</strong>s 15. Jhdts. errichtet und ist eine <strong>de</strong>r<br />
ältesten Bewässerungsanlagen im Tiroler<br />
Oberland. Im Jahr 1860 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Waal aufgelassen und 2005 reaktiviert.<br />
Der Köfler Waalweg (Start Parkplatz<br />
Köfels) ist <strong>de</strong>r höchste Waalweg Europas,<br />
mittelschwierig und erfor<strong>de</strong>rt Kondition<br />
sowie Geübtheit. Einfache, weit<br />
kürzere Waalwege sind z. B. <strong>de</strong>r Wasserläufer<br />
Waalweg Mooserstegle in Söl<strong>de</strong>n<br />
und <strong>de</strong>r Arzwinkel Waalweg nahe <strong>de</strong>m<br />
Ötzi-Dorf Umhausen.<br />
34 Ötztaler Das Themenwege<br />
35
Holzofen,<br />
Sautens<br />
Ötztaler<br />
Kulinarium<br />
Gaumenfreu<strong>de</strong>n für Genießer<br />
Schon <strong>de</strong>r bayrische Schriftsteller Ludwig<br />
Steub (1812 – 1888) erfreute sich an<br />
<strong>de</strong>n Forellen aus <strong>de</strong>m Stuibenbach, die<br />
man ihm in Umhausen servierte. Saubere,<br />
frische Gewässer gibt es im Ötztal<br />
in je<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> und so wer<strong>de</strong>n fast<br />
überall die Ötztaler Bachforellen und<br />
Saiblinge angeboten. Selbstverständlich<br />
bereichert auch das wichtigste Tier<br />
<strong>de</strong>s Ötztals die Speisekarten: Aus Schafund<br />
Lammfleisch wer<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>re<br />
Spezialitäten hergestellt – z. B. Tatar<br />
o<strong>de</strong>r Bündner Fleisch.<br />
Die „eigenbrötlerischen“ Ötztaler verstehen<br />
sich auch gut aufs Brotbacken.<br />
Die „Ötztaler Breatlan“ wer<strong>de</strong>n gefertigt<br />
aus Weizen- und Roggenmehl, Hefe<br />
und Butter. Die „Ötztaler Hosnar“ wie<strong>de</strong>rum<br />
sind frittierte Krapfen, meistens<br />
mit Speckkraut serviert. Dazu passt<br />
ein Bier vom „Ötztaler Brauhaus“ in<br />
Nie<strong>de</strong>rthai (Umhausen). Typische Ötztaler<br />
Gerichte sind auch Ziachkiachlan<br />
und Zaltn (Früchtebrot), und eine Spezialität<br />
namens „Ongsats“. Dabei wird<br />
Weißbrot und Mohn mit viel Schmalz<br />
in mehreren Lagen geschichtet. In<br />
Gurgl ist es Brauch, Anfang Jänner auf<br />
die "Gemat" zu gehen und damit die Verwandten<br />
zu erfreuen. Als Wegzehrung<br />
für <strong>de</strong>n Ötztal Radmarathon verlassen<br />
sich die Teilnehmer gerne auf „Ötztaler<br />
Kraftkugeln“ aus Trockenfrüchten, Honig,<br />
Apfelsaft, Traubenzucker, Nüssen,<br />
Schokola<strong>de</strong>, Hafer- und Kokosflocken.<br />
Der Chefkoch vom Hotel „Das Central“<br />
in Söl<strong>de</strong>n stellt sie für <strong>de</strong>n Radmarathon<br />
her. Die typische „Ötztaler Maren<strong>de</strong>“<br />
(Jause) mit regionalen Zutaten<br />
besteht zumeist aus Bauchspeck, Kaminwurzen,<br />
Käse, kaltem Schweinsbraten,<br />
Sulze, Grammelschmalz und<br />
Eiern von glücklichen Hühnern. Diese<br />
Zutaten wer<strong>de</strong>n appetitanregend auf<br />
einem Holzbrettl serviert. Vom Tiroler<br />
Wirtshaus über die Almhütte bis zum<br />
Gourmetrestaurant fin<strong>de</strong>t man im Ötztal<br />
zahlreiche Einkehrmöglichkeiten<br />
mit hervorragen<strong>de</strong>r Küche. Dabei wird<br />
großer Wert auf die Verwendung von<br />
erstklassigen regionalen Produkten ge-<br />
legt. Das Hotel „Das Central“ in Söl<strong>de</strong>n<br />
mit <strong>de</strong>m Gourmetrestaurant „Ötztaler<br />
Stube“, betreibt auch das höchst gelegene<br />
Haubenlokal Europas, das „ice<br />
Q“ am Gaislachkogl. Empfehlenswert<br />
ebenso die Angebotsgruppe <strong>de</strong>r „Tiroler<br />
Wirtshäuser“, sowie die „Bewusst Tirol“-<br />
Betriebe. Wohl bekomm´s!<br />
KÖSTLICHKEITEN<br />
AUS DER EDEL-DESTILLERIE<br />
Einfach nur Schnaps? Nein, ein E<strong>de</strong>lbrand<br />
sollte es sein! Auch darin hat das<br />
Ötztal eine große Tradition. Zur Zeit<br />
Maria Theresias hatte <strong>de</strong>r Obere Wirt<br />
in Söl<strong>de</strong>n, „<strong>de</strong>r Branntweiner“, die alleinige<br />
Lizenz, <strong>de</strong>n Pseirer Branntwein<br />
weiter zu verkaufen. Den Branntweiner<br />
gibt es nicht mehr, dafür verstehen sich<br />
mittlerweile viele Ötztaler gut auf die<br />
E<strong>de</strong>l<strong>de</strong>stillerie. Eine große Brenntradition<br />
gibt es in Sautens. Auf <strong>de</strong>r „Tiroler<br />
Schnapsroute“ erzählen die Brenner<br />
von ihrer Lei<strong>de</strong>nschaft und zeigen <strong>de</strong>n<br />
Ablauf <strong>de</strong>r Schnapsherstellung von <strong>de</strong>r<br />
Blüte zum fertigen Produkt.<br />
36 Ötztaler Das Kulinarium<br />
37
Ötztaler Bauernmärkte<br />
und Handwerkskunst<br />
Tradition zum Mitnehmen<br />
Die Ötztaler Bäuerinnen und Bauern<br />
offerieren eine reichhaltige Produkt-<br />
Palette: Fleisch und Fisch, Milch, Milchprodukte<br />
und Eier, Obst und Gemüse,<br />
Getrei<strong>de</strong>produkte und Brot, Honig- und<br />
Bienenprodukte (Propolis), Marmela<strong>de</strong>n,<br />
Obstsäfte, Wein, Liköre und Spirituosen,<br />
sowie kontrollierte Bio-Lebensmittel.<br />
Diese Köstlichkeiten kann man<br />
u.a. bei <strong>de</strong>n Direktvermarkter-Hoflä<strong>de</strong>n<br />
erhalten, über die „Bauernkiste“ Tiroler<br />
Oberland beziehen und natürlich bei<br />
<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Bauernmärkten<br />
einkaufen.<br />
BAUERNSTANDL UMHAUSEN<br />
Ganzjährig beim M-Preis<br />
Öffnungszeiten: Fr 14:30 – 18:00 Uhr<br />
Zusätzlich im Winter im Vivea<br />
Gesundheitshotel in <strong>de</strong>r Halle.<br />
Öffnungszeiten En<strong>de</strong> Oktober – Mai<br />
Sa 14:30 – 16:00 Uhr<br />
BAUERNLADEN LÄNGENFELD<br />
Fischbachbrücke.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Fr 9:00 – 12:00 / 15:00 – 18:00 Uhr<br />
Die Ötztaler Bauern sind auch beim<br />
großen Oetzer Markt im Dorfzentrum<br />
von Oetz jeweils im Oktober vertreten<br />
sowie auf <strong>de</strong>m größten Erntemarkt<br />
in Tirol, bei <strong>de</strong>n Haiminger Markttagen,<br />
jeweils am 2. und 3. Samstag im<br />
Oktober.<br />
DORFLADEN SÖLDEN<br />
Öffnungszeiten: Juli – Sept / Nov – April.<br />
Do – Fr 9:30 – 12:30 / 14:30 – 18:00 Uhr<br />
GAMPE LADELE<br />
Auf <strong>de</strong>r Gampe Thaya<br />
Öffnungszeiten:<br />
En<strong>de</strong> Juni – En<strong>de</strong> Sept, Mo Ruhetag<br />
Bei <strong>de</strong>n großen Bauernmärkten bekommt<br />
man auch traditionelle Handwerkskunst<br />
zu sehen. Sie wird im Ötztal<br />
noch in vielen Betrieben gepflogen. Das<br />
Angebot reicht von <strong>de</strong>r Herstellung von<br />
Schafwoll- und Fleckerlteppichen sowie<br />
echtem Ötztaler Leinentuch über Glasmalerei,<br />
Holzschnitzerei und Kunstschmie<strong>de</strong>arbeiten<br />
bis zur Bierbrauerei<br />
und Seifen-Manufaktur. Schöne<br />
Souvenirs und Mitbringsel sind auch<br />
dabei. Ein Zentrum <strong>de</strong>r Handwerkskunst<br />
ist Umhausen (siehe Gemein<strong>de</strong><br />
Umhausen).<br />
38 Ötztaler Das Bauernmärkte und Handwerkskunst<br />
39
Ötztaler Brauchtum<br />
und religiöse Feste<br />
Wer arbeitet und betet, darf auch feiern<br />
MARIA HIMMELFAHRT<br />
(15. August), heißt auch „Hoher Frauentag“<br />
und ist in Tirol ein Lan<strong>de</strong>sfeiertag<br />
zum Ge<strong>de</strong>nken an die Befreiung Tirols<br />
im Jahr 1809. Die Almleute bedanken<br />
sich für eine gute, unfallfreie Almsaison,<br />
<strong>de</strong>shalb fin<strong>de</strong>t an diesem Tag u.a.<br />
<strong>de</strong>r „Sennelar“ auf <strong>de</strong>n Almen rund um<br />
Söl<strong>de</strong>n statt. Dabei gibt es Spezialitäten<br />
aus <strong>de</strong>r heimischen Küche sowie Musik<br />
und Tanz.<br />
ADVENT- UND WEIHNACHTSZEIT<br />
Ab En<strong>de</strong> November beleben traditionelle<br />
Advent- und Weihnachtsmärkte<br />
die Ortszentren <strong>de</strong>r Ötztal-Gemein<strong>de</strong>n<br />
und stimmen mit ihrem zauberhaften<br />
Ambiente auf Weihnachten ein. Adventbäckereien<br />
wer<strong>de</strong>n angeboten und<br />
zu Weihnachten Krippen aufgestellt.<br />
U.a. kann man auch in <strong>de</strong>r Kirche von<br />
Oetz eine schöne Weihnachtskrippe<br />
bewun<strong>de</strong>rn.<br />
Feiertage und Kirchweihfeste geben<br />
<strong>de</strong>n Ötztalern Gelegenheit, die schönen<br />
Trachten auszuführen. Aber als Trachtenschau<br />
will man das nicht verstan<strong>de</strong>n<br />
wissen. Zu <strong>de</strong>n Prozessionen bzw.<br />
„Umgängen“ strömen die Menschen<br />
zusammen, um miteinan<strong>de</strong>r zu beten<br />
und anschließend zu feiern. Auch Musikkapellen<br />
und Schützenvereine beleben<br />
das bunte Bild. Noch höher hinauf<br />
als ein Kirchturm reichen die vielen<br />
Gipfelkreuze auf Tirols Bergen. Auch<br />
hier wer<strong>de</strong>n oft Hl. Messen abgehalten,<br />
allerdings nur im Sommer, wenn die<br />
Berggipfel gut erreichbar sind.<br />
PALMSONNTAG<br />
In vielen Tiroler Gemein<strong>de</strong>n wird <strong>de</strong>r<br />
Sonntag vor Ostern mit Prozessionen<br />
zelebriert. Dabei ist es Tradition, lange,<br />
mit Bän<strong>de</strong>rn und Immergrün geschmückte<br />
Stangen, so genannte „Palmlatten“,<br />
zur Kirche zu tragen. Die Burschen<br />
<strong>de</strong>s Ortes wetteifern darum, wer die<br />
längste und schönste Palmlatte trägt.<br />
FRONLEICHNAM<br />
Am Donnerstag nach <strong>de</strong>m ersten Sonntag<br />
nach Pfingsten; die Fronleichnams-<br />
Prozessionen wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Ötztaler<br />
Gemein<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs feierlich gestaltet.<br />
HERZ JESU- UND SONNWENDFEUER<br />
Am 21. Juni wird <strong>de</strong>r Sommer im alpenländischen<br />
Raum mit Sonnwend-<br />
Feuern am Berg begrüßt. Zusätzlich<br />
wer<strong>de</strong>n vielerorts im Juni auch die<br />
„Herz Jesu Bergfeuer“ entzün<strong>de</strong>t. Sie gehen<br />
auf <strong>de</strong>n Herz-Jesu-Schwur im Jahr<br />
1796 zurück, mit <strong>de</strong>m die Tiroler Einheit<br />
im Kampf gegen Franzosen und Bayern<br />
hergestellt wer<strong>de</strong>n sollte.<br />
NIKOLAUS UND KRAMPUS<br />
In <strong>de</strong>r Zeit rund um Nikolaus am 6. Dezember<br />
fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Ötztaler Gemein<strong>de</strong>n<br />
spektakuläre Nikolaus-Einzüge<br />
und Krampusläufe statt. Eine „Night of<br />
Hell“ gestalten u.a. die „Ötztaler Feuerteufel“<br />
mit einer höllisch guten Show.<br />
Sie bil<strong>de</strong>n einen <strong>de</strong>r größten Krampusvereine<br />
Österreichs.<br />
FLITSCHELARLAUF<br />
Alle drei Jahre hält <strong>de</strong>r Maschgararverein<br />
Sautens <strong>de</strong>n traditionellen<br />
„Flitschelarlauf“ ab (2017, 2020, 2023).<br />
15 „Maschgarar“ haben die Ehre, bei einem<br />
Umzug <strong>de</strong>n „Flitschelar“ als Frühlingssymbol<br />
darzustellen. Auf einen<br />
Overall wer<strong>de</strong>n bis zu 5000 „Flitschen“<br />
(Deckblätter eines Maiskolbens) genäht.<br />
Das 40 Kilo schwere Gewand kann man<br />
nur im Liegen anziehen. Auch Fetzelar,<br />
Schallelar, Singeslar, die Bajazzl, die Laninger,<br />
die Hexen, die Bearntolar-Gruppe,<br />
die Schandi und die Strossenkehrar<br />
versammeln sich. Nach <strong>de</strong>m Mittagsgeläut<br />
und <strong>de</strong>m traditionellen Schuss<br />
geht’s los mit <strong>de</strong>m Bärenreim, <strong>de</strong>r Umzug<br />
kann beginnen.<br />
ERNTEDANK<br />
En<strong>de</strong> September wird z.B in Sautens ein<br />
Erntedankfest gefeiert. Der Trachtenverein<br />
gestaltet eine Erntekrone, die<br />
Jungbauern einen Erntedankwagen.<br />
Danach la<strong>de</strong>n die Schnapsbrenner und<br />
Imker zum Tag <strong>de</strong>r offenen Tür.<br />
FASNACHTSBRÄUCHE<br />
Das Larchziach´n: Es erinnert an eine<br />
Eheanbahnung in Zeiten vor Parship:<br />
Schon seit <strong>de</strong>r Zeit Maria Theresias<br />
(1740 – 1780) war dieser Brauch im Ötztal<br />
verbreitet: Wenn von Ostern bis<br />
Fasnacht kein Bursch im Ort geheiratet<br />
hatte, wur<strong>de</strong> eine große Lärche<br />
gefällt. Damit zogen die ledigen Burschen<br />
zum Kirchplatz, wo <strong>de</strong>r Baum<br />
versteigert wur<strong>de</strong>. Mit <strong>de</strong>m Erlös finanzierte<br />
man ein Gemeinschaftsessen,<br />
das <strong>de</strong>r Geselligkeit diente. Damit<br />
niemand <strong>de</strong>n Wipfel abschlug, musste<br />
„Der Larch“ die ganze Nacht bewacht<br />
wer<strong>de</strong>n. 1996 wur<strong>de</strong> in Umhausen<br />
nach langer Pause dieser Brauch wie<strong>de</strong>rbelebt.<br />
Das Larchzieh´n fin<strong>de</strong>t<br />
seit<strong>de</strong>m alle vier bis fünf Jahre statt.<br />
40 Ötztaler Das Brauchtum und religiöse Feste<br />
41
Ötztaler<br />
Kulturveranstaltungen<br />
Kunst lebt und hält lebendig<br />
THEATER<br />
Hannibal<br />
Das Gletscherschauspiel ist eine spektakuläre<br />
Show <strong>de</strong>s Künstlernetzwerks<br />
Lawine Torrèn, die im Abstand von<br />
zwei Jahren am Rettenbachgletscher<br />
von Söl<strong>de</strong>n in 3.000 Meter Seehöhe über die<br />
Schneebühne geht. Sie versetzt Karthago<br />
und Hannibals Elefanten in die wil<strong>de</strong><br />
Bergwelt Tirols. Die atemberauben<strong>de</strong><br />
Performance zeigt eine Choreographie<br />
von über 500 Tänzern, Akrobaten und<br />
Skifahrern, zusätzlich im Einsatz sind<br />
Pistenbullys, Base-Jumper, Flugzeuge,<br />
Helikopter, Skidoos und Paragli<strong>de</strong>r.<br />
Friedl mit <strong>de</strong>r leeren Tasche<br />
ist ein Wan<strong>de</strong>rtheater (mehrere Termine<br />
im September) und wird ebenso<br />
von Lawine Torrèn inszeniert. Der Stoff<br />
basiert auf einer wahren Begebenheit:<br />
Begleitet von einem kleinen Gefolge<br />
durchquerte Friedrich IV. von Tirol im<br />
Jahr 1416 das Ötztal. In historischen<br />
Kostümen machen sich die Darsteller<br />
morgens auf <strong>de</strong>n Weg von Vent zum<br />
Marzellferner. Die Zuschauer verfolgen<br />
Text und Musik über Kopfhörer. Rund<br />
600 Hoehenme wer<strong>de</strong>n dabei auf 19,5 Kilometern<br />
überwun<strong>de</strong>n, ca. zwei Stun<strong>de</strong>n<br />
dauert <strong>de</strong>r Rückweg.<br />
Kin<strong>de</strong>rtheater in Hochoetz<br />
Das DynAMISCHE Duo sorgt während<br />
<strong>de</strong>r Wintersaison mit Kin<strong>de</strong>rtheater für<br />
je<strong>de</strong> Menge Spaß. Immer am Mittwoch<br />
ab 15:00 Uhr im Kin<strong>de</strong>rgarten beim Panoramarestaurant<br />
Hochoetz. Freier Eintritt,<br />
Dauer: ca. 30 – 45 Minuten.<br />
Heimat- und Laienbühnen<br />
Ernste Stücke und unterhaltsamen<br />
Boulevard zeigen gekonnt die Ötztaler<br />
Heimat- und Laienbühnen, u.a. die Theatergruppe<br />
„Vor<strong>de</strong>res Ötztal – Gegenwind“<br />
in Umhausen und das „Theaterquartier<br />
B2“ in Haiming.<br />
MUSIK UND KONZERTE<br />
Die Ötztaler sind ein musikalisches<br />
Völkchen. Viele Veranstaltungen stehen<br />
im Zeichen <strong>de</strong>r traditionellen Musik,<br />
z.B. die Platzkonzerte <strong>de</strong>r örtlichen<br />
Musikkapellen, unterhaltsame Tiroler<br />
Aben<strong>de</strong> und Hüttenaben<strong>de</strong> mit Live-<br />
Musik. Volks- bzw. volkstümliche Musik<br />
bringt auch Schwung bei diversen<br />
Almfesten wie <strong>de</strong>m Sennelar-Almfest<br />
am 15. August auf <strong>de</strong>n Hütten rund um<br />
Söl<strong>de</strong>n. Auch beim Venter Bergfest (Anfang<br />
August), beim Alm- und Bergfest in<br />
Hochoetz (Mitte August) und beim Längenfel<strong>de</strong>r<br />
Zeltfest (Mitte August) spielt<br />
die Musik zünftig auf.<br />
Wan<strong>de</strong>rn, Tanzen, Singen, Jo<strong>de</strong>ln, Bildhauen<br />
und Musizieren auf knapp 1.900<br />
Meter Höhe – dieses grandiose Erlebnis aus<br />
Workshops und Konzerten beschert <strong>de</strong>r<br />
„Kultursommer Gurgl“ im Rahmen <strong>de</strong>r<br />
Ötztaler Kulturwochen im Juli und August.<br />
Zu <strong>de</strong>n Fixterminen für Musikliebhaber<br />
im Western Style zählt das „Ötztaler<br />
Countryfest“ auf <strong>de</strong>r Erlebnisanlage<br />
Kalkofen in Sautens Anfang August.<br />
Jeweils Anfang September inszeniert<br />
Pro Vita Alpina das „Festival mundARTgerecht<br />
– Dialektmusik im Alpenland"<br />
mit Veranstaltungen in <strong>de</strong>n Gastgärten<br />
von Längenfeld. Grenzüberschreitend<br />
gibt sich das Festival „PassMusik“ mit<br />
Klangvollem entlang <strong>de</strong>r Timmelsjoch-<br />
Hochalpenstraße Anfang Juli und das<br />
Jochfest am höchsten Punkt <strong>de</strong>s Timmelsjochs<br />
erfreut Anfang September<br />
mit Musik- und Kunstaktionen auf <strong>de</strong>r<br />
Passhöhe.<br />
GALERIEN<br />
UND KÜNSTLERSYMPOSIEN<br />
Zwischen Vent und <strong>de</strong>n Rofenhöfen erstreckt<br />
sich die BARTEB’NE. Bart heißt<br />
in <strong>de</strong>r Ötztaler Mundart das struppige<br />
Gras. Die BARTEB‘NE ist Teil <strong>de</strong>r Kulturveranstaltung<br />
„ARTeVENT Natur – Kultur<br />
– Literatur“. Von Juni bis September<br />
verwan<strong>de</strong>lt sich <strong>de</strong>r gut gewartete Wan<strong>de</strong>rweg<br />
von Vent zu <strong>de</strong>n Rofenhöfen in<br />
eine Freiluftgalerie für Kunst.<br />
Erbe Kulturraum Söl<strong>de</strong>n<br />
ist ein Kunstraum mit kleinen, aber perfekt<br />
inszenierten Ausstellungen und<br />
diversen Veranstaltungen in <strong>de</strong>r Raiffeisenbank<br />
Söl<strong>de</strong>n.<br />
Galerie zum Alten Ötztal<br />
siehe Ötztaler Museen.<br />
Kulturinitiative Freistaat Burgstein<br />
veranstaltet regelmäßig Kunst- und<br />
Literatur-Symposien sowie Musik- und<br />
Kunstaktionen – zum Beispiel beim<br />
Passfest am Timmelsjoch.<br />
Tipps und Infos zu unseren<br />
Veranstaltungen fin<strong>de</strong>n Sie unter:<br />
www.oetztal.com<br />
Lesetipp zum Thema Kultur<br />
fin<strong>de</strong>n Sie unter:<br />
www.oetztal.blog<br />
42 Ötztaler Das Kulturveranstaltungen<br />
43
Ötztaler<br />
Gemein<strong>de</strong>n<br />
Oetz mit Acherkogel (3.007 Meter)<br />
und Piburger See<br />
44<br />
45
Haiming<br />
Gemein<strong>de</strong><br />
Haiming<br />
Brunau, Haiming, Haimingerberg, Ochsengarten,<br />
Ötztal-Bahnhof, Schlierenzau<br />
Die auf 670 Meter Seehöhe zwischen Telfs<br />
und Imst gelegene, sehr sonnige Gemein<strong>de</strong><br />
Haiming bil<strong>de</strong>t das Eingangstor<br />
zum Ötztal. Geografisch gesehen gehört<br />
sie zum Inntal, botanisch gesehen zu einem<br />
Paradies <strong>de</strong>r Kernobstgewächse,<br />
<strong>de</strong>nn in ihrem Umkreis – entlang <strong>de</strong>r<br />
Haiminger Apfelstraße – ge<strong>de</strong>ihen über<br />
60.000 Obstbäume. Damit gebührt Haiming<br />
<strong>de</strong>r Titel „Tirols größte Obstbaugemein<strong>de</strong>“.<br />
Kein Wun<strong>de</strong>r, dass hier auch<br />
die Bienen fröhlich summen, was wie<strong>de</strong>rum<br />
die regionalen Imker beson<strong>de</strong>rs<br />
freut und all jene Menschen, die gerne<br />
Honig essen. Auf <strong>de</strong>n bekannten Haiminger<br />
Markttagen im Oktober kann<br />
man die Apfel- und Bienen-Produkte<br />
mit vielen an<strong>de</strong>ren Delikatessen aus<br />
<strong>de</strong>m bäuerlichen Feinkostla<strong>de</strong>n erwerben.<br />
Der Hauptort <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Haiming<br />
liegt am Rand <strong>de</strong>s idyllisch-wil<strong>de</strong>n<br />
Tschirgant-Bergsturzes und ist wie <strong>de</strong>r<br />
Haimingerberg landwirtschaftlich geprägt,<br />
während sich im Ortsteil Ötztal-<br />
Bahnhof, direkt am Eingang <strong>de</strong>s Ötztales,<br />
ein ausge<strong>de</strong>hntes Han<strong>de</strong>ls- und<br />
Wohngebiet gebil<strong>de</strong>t hat. Der Ortsteil<br />
Ochsengarten bil<strong>de</strong>t einen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />
Talorte <strong>de</strong>s bekannten Skigebietes<br />
Hochoetz, außer<strong>de</strong>m bringt die Nähe<br />
<strong>de</strong>s östlich benachbarten Wintersportortes<br />
Kühtai regen Anteil am Wintertourismus.<br />
Auch im Sommer zählt die<br />
Gemein<strong>de</strong> Haiming viele Urlaubsgäste,<br />
die im Ötztal und Inntal abwechslungsreiche<br />
Freizeit-Vergnügungen fin<strong>de</strong>n.<br />
Das Rafting auf <strong>de</strong>r Ötztaler Ache und<br />
am Inn gehört dazu.<br />
Das Gemein<strong>de</strong>wappen zeigt in Rot drei<br />
gol<strong>de</strong>ne Ähren, <strong>de</strong>ren Halme von einem<br />
schwarzen Zahnrad be<strong>de</strong>ckt sind. Diese<br />
Symbole verweisen auf Landwirtschaft<br />
und Industrie - die bei<strong>de</strong>n wichtigsten<br />
Erwerbszweige in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>.<br />
ÖTZTAL<br />
BAHNHOF<br />
704 m<br />
SAUTENS<br />
812 m<br />
HAIMING<br />
670 m<br />
OCHSENGARTEN<br />
1.538 m<br />
OETZ KÜHTAI<br />
820 m 2.020 m<br />
UMHAUSEN NIEDERTHAI<br />
1.036 m 1.550 m<br />
46 Gemein<strong>de</strong> Haiming<br />
47
Pfarrkirche, Haiming<br />
Historische<br />
Gebäu<strong>de</strong><br />
In <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Haiming<br />
PFARRKIRCHE HL. CHRYSANTHUS<br />
UND DARIA, HAIMING<br />
Der gotische Kirchenbau wur<strong>de</strong> 1384<br />
geweiht, 1511 erweitert und 1517 neu geweiht.<br />
Der am eingezogenen Chor stehen<strong>de</strong><br />
Nordturm wur<strong>de</strong> 1599 durch Blitzschlag<br />
zum Teil zerstört. Nach einem<br />
Brand wur<strong>de</strong> die Kirche im Jahr 1761<br />
mit einer Entfernung <strong>de</strong>r Gewölberippen<br />
wie<strong>de</strong>rhergestellt. Die Einrichtung<br />
ist neugotisch und entstand um 1900.<br />
EXPOSITURKIRCHE MARIÄ<br />
HEIMSUCHUNG, HAIMINGERBERG<br />
Sie steht südlich <strong>de</strong>r Streusiedlung hoch<br />
über <strong>de</strong>m Tal. 1845 erbaute und 1925 restaurierte<br />
spätklassizistische Kirche,<br />
Turm mit Bie<strong>de</strong>rmeierhaube. Die Orgel<br />
von Mathias Weber stammt aus <strong>de</strong>m<br />
Jahr 1847.<br />
GASTHAUS LÖWE<br />
Magerbach 1: Im Kern spätgotischer<br />
Gasthof aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt mit<br />
abgefastem Rundbogenportal und<br />
schönen Wandmalereien.<br />
BAHNHOFSGEBÄUDE<br />
Bahnhofsplatz: Der Bahnhof an<br />
<strong>de</strong>r Arlbergbahn wur<strong>de</strong> 1883 eröffnet.<br />
Das zweigeschoßige Aufnahmsgebäu<strong>de</strong><br />
weist eine Steinfassa<strong>de</strong> auf, die holzverschalten<br />
Giebel sind reich geglie<strong>de</strong>rt.<br />
Das auf Eisenstützen gelagerte Bahnsteigdach<br />
ist als Veranda ausgeführt, an<br />
bei<strong>de</strong>n Seiten befin<strong>de</strong>n sich eingeschoßige<br />
Endpavillons für Nebenräume.<br />
PFARRKIRCHE OCHSENGARTEN<br />
1777 erbauter spätbarocker Saalbau,<br />
mit <strong>de</strong>m Pfarrhaus verbun<strong>de</strong>n. Das Kirchengebäu<strong>de</strong><br />
steht an <strong>de</strong>r Kühtaistraße,<br />
die zur Ortschaft Ochsengarten gehört.<br />
Westlich schließt <strong>de</strong>r Friedhof an die<br />
Kirche an, die 1777 erbaut wur<strong>de</strong>.<br />
PFARRKIRCHE ÖTZTAL-BAHNHOF<br />
Sie steht auf einem Schuttkegel <strong>de</strong>r Ötztaler<br />
Ache und ist <strong>de</strong>m Hl. Josef <strong>de</strong>m Arbeiter<br />
geweiht. Erbaut wur<strong>de</strong> die Kirche<br />
von 1962 bis 1964 nach <strong>de</strong>n Plänen <strong>de</strong>r Architekten<br />
Sepp Salzburger und Wilhelm<br />
Adamer. Die Betonglasfenster schuf<br />
1964 die Glasmalerin Inge Höck, die<br />
Kreuzwegstationen sind Werke <strong>de</strong>s Malers<br />
H. Stilhard. Seit 2016 befin<strong>de</strong>t sich<br />
die Walker-Orgel <strong>de</strong>r ehemaligen Innsbrucker<br />
Stadtsäle in <strong>de</strong>r Pfarrkirche.<br />
Tipps und Infos fin<strong>de</strong>n Sie unter:<br />
www.oetztal.com<br />
Lesetipp zum Thema:<br />
www.oetztal.blog<br />
48 Gemein<strong>de</strong> Haiming<br />
49
Kapellen<br />
Eine Auswahl<br />
Haimingerberg<br />
ORTSKAPELLE WALD<br />
Die <strong>de</strong>m Hl. Josef geweihte, gemauerte<br />
Kapelle mit steilem, schin<strong>de</strong>lge<strong>de</strong>cktem<br />
Satteldach wur<strong>de</strong> im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
errichtet. An <strong>de</strong>r südlichen Eingangsfassa<strong>de</strong><br />
befin<strong>de</strong>t sich ein Rundbogenportal,<br />
darüber ein Ochsenauge und im<br />
Giebelfeld eine gemalte Sonnenuhr.<br />
ORTSKAPELLE KÖSSL<br />
Kreuzkapelle aus <strong>de</strong>m 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
mit spitzbogigen Fenstern.<br />
ORTSKAPELLE WEILER MAGER-<br />
BACH, HEILIG-KREUZ-KAPELLE<br />
1696 bezeichnete zweijochige Kapelle<br />
am Innufer.<br />
KAPELLE WEILER GRÜN<br />
Zweijochige Kapelle aus <strong>de</strong>m 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
mit einem Fassa<strong>de</strong>nfresko<br />
Mariä Verkündigung.<br />
ORTSKAPELLE HAUSEGG<br />
1960 errichtete Kapelle, Altar mit<br />
Kreuzigungsgruppe<br />
ORTSKAPELLE LARCHET<br />
Ein einjochiger, gemauerter Bau mit<br />
dreiseitig schließen<strong>de</strong>m Chor und<br />
schin<strong>de</strong>lge<strong>de</strong>cktem Satteldach, aus <strong>de</strong>r<br />
2. Hälfte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts.<br />
50 Gemein<strong>de</strong> Haiming<br />
51
Ausflugsziele<br />
Kulturell interessantes<br />
APFELSTRASSE HAIMING<br />
Mehr als 60.000 Obstbäume wer<strong>de</strong>n<br />
entlang <strong>de</strong>r Haiminger Apfelstraße im<br />
sonnigen Trockengebiet <strong>de</strong>s Inntals<br />
gezogen. Der Oberlän<strong>de</strong>r Apfel, ob Boskop,<br />
Topaz o<strong>de</strong>r Mairac verdankt sein<br />
hervorragen<strong>de</strong>s geschmackliches Aroma<br />
<strong>de</strong>n kalten Nächten, <strong>de</strong>n hohen Tagestemperaturen<br />
und <strong>de</strong>m gehaltvollen<br />
Bo<strong>de</strong>n. Alljährlich im Oktober hat das<br />
Kernobstgewächs aus <strong>de</strong>r Familie <strong>de</strong>r<br />
Rosengewächse seinen großen Auftritt<br />
im Rahmen <strong>de</strong>r Haiminger Markttage<br />
– im Ensemble mit weiteren erntefrischen<br />
und bäuerlichen Produkten.<br />
kleine Abenteurer. Einstiegsmöglichkeiten:<br />
bei <strong>de</strong>r Schule (Haupteinstieg –<br />
Parkmöglichkeit) sowie gegenüber <strong>de</strong>m<br />
Gasthof Wal<strong>de</strong>sruh (ebenfalls Parkmöglichkeiten).<br />
BIENENTHEMENWEG<br />
OCHSENGARTEN<br />
Viel Wissenswertes über emsige Honigund<br />
Wildbienen erfährt man auf <strong>de</strong>m<br />
Bienenweg Ochsengarten. Bienenzucht<br />
und Honigherstellung sind dabei ein<br />
zentrales Thema. Die Talrun<strong>de</strong> entlang<br />
<strong>de</strong>s Bienenthemenweges ist ca. drei km<br />
und dauert ca. 1,5 Stun<strong>de</strong>n. Entlang <strong>de</strong>s<br />
Bienenthemenweges gibt es auch eine<br />
Geocaching Schatzsuche für große und<br />
Apfelblüte in Haiming<br />
52 Gemein<strong>de</strong> Haiming<br />
53
Handwerk<br />
& Bauernprodukte<br />
Tradition zum Mitnehmen<br />
KERZENSTUDIO WALTRAUD<br />
Waltraud Götsch<br />
Verschie<strong>de</strong>nste Formen<br />
und Arten von Kerzen.<br />
Öffnungszeiten: Nach Vereinbarung<br />
Bahnrain 4 6430 | Ötztal Bahnhof<br />
T +43 (0) 664 2106 521<br />
info@kerzenstudiowaltraud.com<br />
www.kerzenstudiowaltraud.com<br />
WEINGARTENFÜHRUNGEN:<br />
Fam. Zoller-Saumwald<br />
Steinweg 18 | 6425 Haiming<br />
T +43 (0) 5266 887 38<br />
M +43 (0) 676 3504 292<br />
wein@zoller-saumwald.at<br />
www.zoller-saumwald.at<br />
Haiminger Markttage<br />
54 Gemein<strong>de</strong> Haiming<br />
55
Gemein<strong>de</strong><br />
Sautens<br />
Weiler Ritzlerhof und Ha<strong>de</strong>rlehn<br />
Das Dorf Sautens liegt auf 809 Meter am<br />
Eingang ins Ötztal am linken Ufer (in<br />
Flussrichtung) <strong>de</strong>r Ötztaler Ache. Eine<br />
hervorragen<strong>de</strong> Verbauung schützt die<br />
Gemein<strong>de</strong> vor Muren, die <strong>de</strong>r Bärenkopf<br />
und <strong>de</strong>r hohe Blosen früher häufig<br />
schickten. Aber die Muren brachten<br />
auch fruchtbare Bö<strong>de</strong>n, von <strong>de</strong>nen die<br />
Gemein<strong>de</strong> noch immer profitiert. Im<br />
mil<strong>de</strong>n Klima <strong>de</strong>r Sonnenhänge tragen<br />
ca. 5.000 Obstbäume reiche Ernte,<br />
die zum Teil von <strong>de</strong>n rund 30 Schnapsbrennern<br />
im Ort verwertet und vere<strong>de</strong>lt<br />
wird. U.a. wird in Sautens <strong>de</strong>r seltene<br />
und sehr begehrte Vogelbeerschnaps<br />
gebrannt.<br />
Der beson<strong>de</strong>ren Lage war man sich<br />
schon früh bewusst, vermutlich war<br />
<strong>de</strong>r Ort bereits in vorgeschichtlicher<br />
Zeit besie<strong>de</strong>lt. Im 14. Jahrhun<strong>de</strong>rt gab es<br />
hier einige große Höfe, die be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />
Grundherren gehörten. Auch <strong>de</strong>r Bergbau<br />
war vertreten: Im Ha<strong>de</strong>rlehnergraben<br />
(<strong>de</strong>r 1.000 Meter hoch gelegene Weiler<br />
Ha<strong>de</strong>rlehn liegt zwei Kilometer südöstlich<br />
von Sautens), wur<strong>de</strong> vermutlich<br />
zwischen <strong>de</strong>m 16. und 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
Kupfer und Schwefelkies abgebaut.<br />
1836 wur<strong>de</strong> Sautens, das vorher zur Gemein<strong>de</strong><br />
Oetz gehörte, selbständige Gemein<strong>de</strong>,<br />
1891 eine eigene Pfarre. Lange<br />
Zeit lag das Dorf ein wenig abseits vom<br />
touristischen Geschehen, bis Mitte <strong>de</strong>r<br />
1950er Jahre eine neue Brücke und eine<br />
neu angelegte Straße nach Sautens gebaut<br />
wur<strong>de</strong>. Heute ist das Dorf ein gern<br />
besuchter Ferienort mit einem großen<br />
Freizeitzentrum inklusive beheiztem<br />
Schwimmbad und vielen wun<strong>de</strong>rbaren<br />
Möglichkeiten für Sommer- und Wintersport.<br />
Das Wappen von Sautens zeigt ein<br />
schräg geteiltes goldgrünes Wappenschild,<br />
das die steile Hanglage symbolisiert.<br />
Die fliegen<strong>de</strong> schwarze Schwalbe<br />
und drei gol<strong>de</strong>ne herzförmige Blätter<br />
kennzeichnen <strong>de</strong>n landwirtschaftlichen<br />
Charakter <strong>de</strong>s Dorfes.<br />
Sautens<br />
ÖTZTAL<br />
BAHNHOF<br />
704 m<br />
SAUTENS<br />
812 m<br />
HAIMING<br />
670 m<br />
OCHSENGARTEN<br />
1.538 m<br />
OETZ<br />
820 m<br />
KÜHTAI<br />
2.020 m<br />
UMHAUSEN NIEDERTHAI<br />
1.036 m 1.550 m<br />
56 Gemein<strong>de</strong> Sautens<br />
57
Ortsbrunnen, Haiming<br />
Historische<br />
Gebäu<strong>de</strong><br />
In <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Sautens<br />
KATH. PFARRKIRCHE<br />
MARIAE HEIMSUCHUNG<br />
Kirchweg 2: Bei ihrer Errichtung im<br />
Jahr 1828/30 wur<strong>de</strong> das ganze Dorf zu<br />
Handlangerarbeiten herangezogen und<br />
musste Baumaterial beschaffen – vielleicht<br />
ist sie <strong>de</strong>shalb zu einer <strong>de</strong>r schönsten<br />
Kirchen im Lan<strong>de</strong> gewor<strong>de</strong>n. Ihr Stil<br />
ist spätklassizistisch, für die elegante<br />
Architektur zeichnet <strong>de</strong>r bekannte Kirchenbauer<br />
Simon Moosbrugger aus <strong>de</strong>m<br />
Bregenzerwald verantwortlich. Die Altäre<br />
von 1834/1835 zeigen Bil<strong>de</strong>r vom Maler<br />
Josef Erler aus Brixen, <strong>de</strong>r Bildhauer<br />
Franz Xaver Renn aus Imst gestaltete<br />
u.a. die Kanzel mit <strong>de</strong>n Reliefs an <strong>de</strong>n<br />
Korbwän<strong>de</strong>n.<br />
DAS STEINER-HAUS<br />
Sautens Nr. 4: Das ehemalige Wohnhaus<br />
<strong>de</strong>r Ötztaler Malerin Theres Strigl<br />
ist mit verspielter Fassa<strong>de</strong>nmalerei<br />
geschmückt, weiter sind Bildnisse <strong>de</strong>s<br />
Bauernheiligen Isidor und <strong>de</strong>r Gottesmutter<br />
zu sehen.<br />
BAUERNHAUS, KASSELAS<br />
Dorfstraße 104: zweigeschoßiger Einhof,<br />
1788 erbaut. Die Fassa<strong>de</strong> zeigt reiche<br />
Architekturmalerei mit Eckpilastern<br />
und Gesimsbän<strong>de</strong>rn. Die Fassa<strong>de</strong>nmalerei<br />
stammt vom Sautner Maler Anton<br />
Hechenberger und wur<strong>de</strong> 1964 von<br />
Franz Xaver Pizzinini restauriert.<br />
DIE DORFBRUNNEN VON SAUTENS<br />
mit ihren kunstvoll geschnitzten Figuren,<br />
zum Beispiel <strong>de</strong>r Brunnen bei Dorfstraße<br />
59: ein Laufbrunnen mit zwei<br />
steinernen Brunnentrögen, mit 1964<br />
datiert. Auf <strong>de</strong>r Brunnensäule steht eine<br />
Holzskulptur Christus als guter Hirte.<br />
KRIEGERDENKMAL<br />
Das Krieger<strong>de</strong>nkmal für die Opfer bei<strong>de</strong>r<br />
Weltkriege ist in die Umfassungsmauer<br />
<strong>de</strong>s Friedhofes eingebun<strong>de</strong>n.<br />
Es wur<strong>de</strong> 1922 errichtet, <strong>de</strong>r Entwurf<br />
stammt von Karl Ludwig Paulmichl.<br />
58 Gemein<strong>de</strong> Sautens<br />
59
Kapellen<br />
Eine Auswahl<br />
PESTKAPELLE<br />
Bei Bichlenweg 20, auf freiem Feld nordöstlich<br />
<strong>de</strong>s Dorfes, 1650 zur Erinnerung an<br />
die Pestopfer <strong>de</strong>s Jahres 1629 erbaut. Sie<br />
birgt einen Altar aus <strong>de</strong>r zweiten Hälfte<br />
<strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts mit einem Kruzifix,<br />
das von <strong>de</strong>n Pestheiligen Rochus und<br />
Sebastian flankiert wird. Außer<strong>de</strong>m sind<br />
Reste figuraler Fassa<strong>de</strong>nmalerei aus <strong>de</strong>n<br />
60er Jahren zu sehen.<br />
HEILIGKREUZKAPELLE<br />
Auf <strong>de</strong>m Weg von Sautens nach Roppen,<br />
einstmals eine beliebte Wallfahrtskapelle,<br />
im Giebelfeld Fresko mit <strong>de</strong>m von<br />
Engeln gehaltenen Heiligen Kreuz von<br />
Heinrich Kluibenschedl, urkundlich<br />
1819. Die ornamentale Deckenmalerei<br />
stammt von Anton Hechenberger aus<br />
<strong>de</strong>m Jahre 1782. Auf <strong>de</strong>r Altarmensa befin<strong>de</strong>t<br />
sich unter <strong>de</strong>m Kreuz ein Mariahilf-<br />
Bild, das Theres Strigl malte. Die Legen<strong>de</strong><br />
berichtet, dass während <strong>de</strong>s Baus <strong>de</strong>r<br />
Kapelle immer genug Wasser vorhan<strong>de</strong>n<br />
war, obwohl sich we<strong>de</strong>r vorher noch nachher<br />
an diesem Ort eine Quelle fand.<br />
MARIENKAPELLE<br />
Gegenüber Pirchhof 46, auch Pirchhofkapelle<br />
genannt. Neubarocker Altar mit<br />
nazarenischem Bild. Zu Füßen <strong>de</strong>r Heiligen<br />
erkennt man die Bauernhöfe von<br />
Pirchhof.<br />
KAPELLE ZU DEN UNSCHULDIGEN<br />
KINDERN IN HADERLEHN<br />
Bei Ha<strong>de</strong>rlehn 8, rund zwei km südöstlich<br />
von Sautens, sie wur<strong>de</strong> anstelle<br />
einer wohl bereits um 1700 errichteten<br />
Kapelle in <strong>de</strong>n Jahren 1776/1777 grundlegend<br />
erneuert. Das Deckenfresko<br />
zeigt die Aufnahme Mariens in <strong>de</strong>n<br />
Himmel und ein Gna<strong>de</strong>nbild Mariahilf<br />
(1776).<br />
HERZ-JESU-KAPELLE IN REITLE<br />
Bei Dorfstraße 119 a, 1664 als Dank für die<br />
Errettung nach einem Brand errichtet<br />
und 1815 erneuert. Volkskundlich interessant<br />
ist die Darstellung <strong>de</strong>s guten und<br />
schlechten Lebensweges am Antependium.<br />
Der Weg zum Himmel ist dabei <strong>de</strong>r<br />
beschwerlichere als <strong>de</strong>r Weg zur Hölle.<br />
Heiligkreuzkapelle, Sautens<br />
60 Gemein<strong>de</strong> Sautens<br />
61
Ausflugsziele<br />
Kulturell interessantes<br />
GEO-LEHRPFAD FORCHET<br />
Das „Forchet“ ist ein teilweise unter Naturschutz<br />
stehen<strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>-Föhrenwald<br />
auf <strong>de</strong>m Bergsturzgebiet <strong>de</strong>s Tschirgant.<br />
Die von Sagen umrankte Landschaft erstreckt<br />
sich von <strong>de</strong>r Kreuzkapelle Richtung<br />
Nor<strong>de</strong>n und nach Rammelstein.<br />
Zwei Rundwan<strong>de</strong>rwege führen vorbei<br />
an Überresten von Kalköfen und einer<br />
alten Wohnhöhle (Katzbabele's Kuche).<br />
Lehrtafeln geben Auskunft über das<br />
Tierreich und die Geologie. Die Broschüre<br />
„Faszination Natur“ ist beim Tourismusverband<br />
erhältlich.<br />
TIROLER<br />
SCHNAPSBRENNER-ROUTE<br />
Ein „Selberbrennter“ (Selbstgebrannter)<br />
gehört in Tirol zur Tradition. Deshalb<br />
wird die Kunst <strong>de</strong>s Schnapsbrennens<br />
hierzulan<strong>de</strong> immer weiter verfeinert.<br />
Die vielen Brennmeister aus Sautens<br />
sind dabei maßgeblich involviert. Auf<br />
<strong>de</strong>r Tiroler Schnapsbrenner-Route<br />
bieten sie Einblicke in die Kunst <strong>de</strong>s<br />
Brennens und zeigen <strong>de</strong>n Ablauf <strong>de</strong>r<br />
Schnapsherstellung von <strong>de</strong>r Obstblüte<br />
bis zum fertigen Produkt. Je<strong>de</strong>n Donnerstag<br />
Abend inkl. Präsentation und<br />
Verkostung, Dauer ca. 1 1/2 Stun<strong>de</strong>n.<br />
Anmeldung bis Mittwoch 17:00 Uhr,<br />
direkt beim jeweiligen Schnapsbrenner.<br />
Schnapsbrenner,<br />
Sautens<br />
62 Gemein<strong>de</strong> Sautens<br />
63
Handwerk und<br />
Bauernprodukte<br />
Tradition zum Mitnehmen<br />
IMKER SAUTENS<br />
Ruech Michael<br />
Vor<strong>de</strong>rrain 29a | 6432 Sautens<br />
T +43 (0) 5252 2180<br />
SCHNAPSLADELE MAIR<br />
Gabi & Helmut Mair<br />
Dorfstraße 48 | 6432 Sautens<br />
T +43 (0) 5252 6535<br />
BRENNEREI MANFRED HACKL<br />
Ha<strong>de</strong>rlehnerstraße 18 | 6432 Sautens<br />
T +43 (0) 664 8276 783<br />
BRENNEREI HACKL<br />
Edith & Werner Hackl<br />
Hinterrain 5 | 6432 Sautens<br />
T +43 (0) 5252 6850<br />
BRENNEREI FAM. HACKL<br />
Rosi & Roland Hackl<br />
Dorfstraße 114a | 6432 Sautens<br />
T +43 (0) 5252 6393<br />
BRENNEREI DIETER STRIGL<br />
Schlosserweg 4 | 6432 Sautens<br />
T +43 (0) 650 7038 651<br />
HOLZSCHNITZERIN GERDA HACKL<br />
Handgefertigte Holzschnitzereien,<br />
Weihnachtskrippen & Krippenfiguren.<br />
Dorfstraße 79 | 6432 Sautens<br />
T +43 (0) 5252 6704<br />
64 Gemein<strong>de</strong> Sautens<br />
65
Gemein<strong>de</strong><br />
Oetz<br />
Oetz, Oetzerau, Habichen, Piburg<br />
In einem geschützten Kessel liegt auf<br />
820 Meter <strong>de</strong>r Ort Oetz, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Tal seinen<br />
Namen gab. Früher wur<strong>de</strong> er als „Ez“<br />
bzw. „Etze“ (Wei<strong>de</strong>) bezeichnet und 1166<br />
erstmals urkundlich erwähnt. Das Klima<br />
ist hier so mild, dass auf <strong>de</strong>n sonnigen<br />
Hängen sogar Pfirsichbäume und<br />
E<strong>de</strong>lkastanien wachsen. Das hübsche<br />
Haufendorf wird vom markanten Bergstock<br />
<strong>de</strong>s 3007 Meter hohen Acherkogels<br />
überragt, <strong>de</strong>r auf vielen Gemäl<strong>de</strong>n zu sehen<br />
ist. Das zweite Oetzer Naturwahrzeichen,<br />
<strong>de</strong>r idyllische Piburger See,<br />
ist im Gemein<strong>de</strong>wappen symbolisiert:<br />
zwei Kleeblätter über blauen Wellen.<br />
Die Kleeblätter weisen auf das Benediktinerinnen-Kloster<br />
Frauenchiemsee<br />
hin, das <strong>de</strong>n einträglichen Flachsanbau<br />
ins Ötztal brachte.<br />
Im frühen Mittelalter war Oetz ein<br />
Gerichtssitz und <strong>de</strong>r reich mit Fassa<strong>de</strong>nmalereien<br />
geschmückte Gasthof<br />
Stern ein Gerichtshaus. Er befin<strong>de</strong>t sich<br />
im historischen Ortskern, <strong>de</strong>r gleich<br />
hinter <strong>de</strong>m Posthotel Kassl beginnt.<br />
Hier stehen schöne fassa<strong>de</strong>ngeschmückte<br />
Mittelflurhäuser, die eine begüterte<br />
Vergangenheit bezeugen.<br />
Bereits im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt war Oetz<br />
wegen <strong>de</strong>s Flachsanbaues und <strong>de</strong>r berühmten<br />
Glockengießerei <strong>de</strong>r Familie<br />
Grassmayr in Habichen ein weitum bekannter<br />
Ort. Im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong><br />
er zu einer beliebten Destination für die<br />
„Sommerfrische“ und somit einer <strong>de</strong>r<br />
ersten Tourismusorte im Land. Das verpflichtete<br />
zu Innovationen: Oetz war die<br />
erste Tiroler Gemein<strong>de</strong> mit elektrischer<br />
Beleuchtung (1893). Viele prominente<br />
Gäste besuchten Oetz, einer <strong>de</strong>r hochrangigsten<br />
war <strong>de</strong>r bayrische König<br />
Ludwig III, <strong>de</strong>r 1919 vor <strong>de</strong>r Revolution<br />
flüchtete und dabei u.a. im Hotel „Kassl“<br />
abstieg. In späterer Zeit profitierte <strong>de</strong>r<br />
Ort vom Bau <strong>de</strong>s Schwimmba<strong>de</strong>s, von<br />
<strong>de</strong>r Panorama-Gon<strong>de</strong>lbahn Acherkogel<br />
hinauf zur ausge<strong>de</strong>hnten Ski- und Almenregion<br />
Hochoetz, <strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>anlage<br />
am Piburger See und vom 2004 eröffneten<br />
Turmmuseum.<br />
ÖTZTAL<br />
BAHNHOF<br />
704 m<br />
SAUTENS<br />
812 m<br />
HAIMING<br />
670 m<br />
OCHSENGARTEN<br />
1.538 m<br />
OETZ<br />
820 m<br />
KÜHTAI<br />
2.020 m<br />
UMHAUSEN NIEDERTHAI<br />
1.036 m 1.550 m<br />
Oetz mit Acherkogel (3.007 Meter)<br />
und Piburger See<br />
Gemein<strong>de</strong> Oetz<br />
66 67
Historische<br />
Gebäu<strong>de</strong><br />
In <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Oetz<br />
DER DORFKERN VON OETZ<br />
Mit <strong>de</strong>m alten Gasthof Stern und seinen<br />
fulminanten Fassa<strong>de</strong>nmalereien, <strong>de</strong>m<br />
alten Gemein<strong>de</strong>haus und <strong>de</strong>m Bürgerhaus<br />
Stecher bil<strong>de</strong>t er ein architektonisch<br />
intaktes und sehr beeindrucken<strong>de</strong>s<br />
Ensemble aus <strong>de</strong>r Zeit um 1600. Der<br />
Gasthof Stern mit seinen urigen Stuben<br />
gehört zu <strong>de</strong>n ältesten und traditionsreichsten<br />
Häusern Tirols. Die Fassa<strong>de</strong>nmalerei<br />
stammt aus <strong>de</strong>m Jahr 1573,<br />
teilweise aus 1615.<br />
DAS GRASSMAYRHAUS<br />
Habichen 109: In diesem Paarhof wur<strong>de</strong><br />
1599 die erste Glocke <strong>de</strong>r Glockengießerei<br />
Grassmayr gegossen und damit <strong>de</strong>r<br />
Grundstein für die heutige Firma gelegt,<br />
die 1836 wegen <strong>de</strong>r besseren Infrastruktur<br />
nach Innsbruck übersie<strong>de</strong>lte. Die<br />
Fassa<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n 1633 mit sinnigen und<br />
grotesken Malereien versehen. Das Grassmayrhaus<br />
kann nur von Außen besichtigt<br />
wer<strong>de</strong>n. Östlich <strong>de</strong>s Grassmayrhauses<br />
steht ein alter Kornspeicher, erbaut zu<br />
Beginn <strong>de</strong>s 16. Jahrhun<strong>de</strong>rts.<br />
POSTHOTEL KASSL<br />
Hauptstraße 70: Hier kehrten viele prominente<br />
Gäste ein, u.a. Bayernkönig<br />
Ludwig III, Schauspieler und Künstler<br />
wie Hans Moser o<strong>de</strong>r die Trapp-Familie<br />
erholten sich hier. Robert Musil schrieb<br />
im „Kassl“ an seinem weltberühmten Roman<br />
„Der Mann ohne Eigenschaften“. Der<br />
Fachwerkbau stammt aus <strong>de</strong>m frühen 20.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt, die Grundmauern aus <strong>de</strong>m<br />
Jahr 1605 sind noch zur Gänze erhalten.<br />
An einem über zwei Stockwerke reichen<strong>de</strong>n<br />
Erker sind die Tiroler Freiheitshel<strong>de</strong>n<br />
Kassian Haid, Josef Speckbacher,<br />
Andreas Hofer und Joachim Haspinger<br />
abgebil<strong>de</strong>t. Früher diente das Gebäu<strong>de</strong><br />
als Poststation sowie als Unterkunft für<br />
Fuhrleute und Postkutschen.<br />
DAS HOTEL „DREI MOHREN“<br />
Hauptstraße 54: erbaut 1905, mit unterschiedlich<br />
gestalteten Ecktürmen und<br />
verspielter Illusionsarchitektur. Die gemütliche<br />
Täfelung <strong>de</strong>r Gaststube wur<strong>de</strong><br />
zu Beginn <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts von Johann<br />
Klocker geschaffen.<br />
DIE PFARRKIRCHE ZU DEN HL.<br />
GEORG UND NIKOLAUS<br />
Kirchweg: stattliches Gotteshaus auf<br />
einem Felsenhügel. Die im Kern spätgotische<br />
Kirche wur<strong>de</strong> En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 15. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
errichtet, im Inneren 1743/1744<br />
barockisiert und 1891 renoviert. Die Deckenmalereien<br />
im Inneren wur<strong>de</strong>n 1891<br />
von Heinrich Kluibenschedl gefertigt.<br />
Der Altar ist klassizistisch, das Altarblatt<br />
aus 1850 zeigt <strong>de</strong>n Hl. Georg. Die Orgel von<br />
Franz Weber stammt aus <strong>de</strong>m Jahr 1888.<br />
Die Unterkirche birgt die zu Beginn <strong>de</strong>s<br />
14. Jahrhun<strong>de</strong>rts erbaute Michaelskapelle,<br />
sie wur<strong>de</strong> im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt erneuert.<br />
Der mit Akanthus-Schnitzerei und Figuren<br />
verzierte Engelsaltar aus <strong>de</strong>m Jahr<br />
1683 stammt von Ignaz Waibl aus Grins<br />
und ist ebenfalls eine kunsthistorische<br />
Kostbarkeit.<br />
Fassa<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Gasthof Stern, Oetz<br />
Gemein<strong>de</strong> Oetz<br />
68 69
Antonius Kirche,<br />
Ötzerau<br />
Kapellen<br />
Eine Auswahl<br />
ÖRLACHKAPELLE<br />
Auch als Kalvarienbergkapelle bezeichnet,<br />
im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt zum Schutz gegen<br />
die Muren errichtet, Kreuzgewölbe<br />
und Stuck stammen aus <strong>de</strong>m ausgehen<strong>de</strong>n<br />
17. Jahrhun<strong>de</strong>rt, die Kreuzigungsgruppe<br />
mit Hintergrundmalerei aus<br />
<strong>de</strong>m 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Die Leinwandbil<strong>de</strong>r<br />
Ölberg und Pietà wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m aus<br />
Rietz stammen<strong>de</strong>n letzten Vertreter <strong>de</strong>r<br />
nazarenischen Richtung, Heinrich Kluibenschedl<br />
(1848 – 1929), zugeschrieben.<br />
KAPELLE ZUR HEIMSUCHUNG<br />
MARIAE IN OETZERMÜHL<br />
Oetzermühlerweg, 1839 errichtete Kapelle<br />
mit eingezogener Apsis und spätklassizistischem<br />
Säulenaltar aus <strong>de</strong>m<br />
19. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Theres Strigl aus Sautens<br />
malte das spätnazarenische Bild<br />
mit Muttergottes und Christuskind.<br />
ORTSKAPELLE PIBURG<br />
NEUE BLASIUSKAPELLE<br />
Piburg: auf einem Hügel stehend,<br />
1961/62 von Karl Haas erbaut. Barocker<br />
Altar, um 1680 entstan<strong>de</strong>n. Das Altarbild<br />
Marienkrönung sowie das Oberbild<br />
<strong>de</strong>s Hl. Oswald vor Maria wer<strong>de</strong>n Josef<br />
Jais zugeschrieben, die Statuen Hl. Josef<br />
und Johannes <strong>de</strong>m Bildhauer Josef<br />
Witwer. Um 1500 entstand die spätgotische<br />
Statue <strong>de</strong>s Hl. Sebastian. Um die<br />
Mitte <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts wur<strong>de</strong> das<br />
Leinwandbild Hl. Blasius vor Mariahilf-<br />
Muttergottes angefertigt.<br />
MARIAHILFKAPELLE<br />
Untersteinach: am Fußweg neben <strong>de</strong>r<br />
Ötztaler Ache, 1997 anstelle eines barocken<br />
Vorgängerbaus neu errichtet. Das<br />
Altarblatt verweist auf eine wun<strong>de</strong>rbare<br />
Errettung eines Kin<strong>de</strong>s 1693 nach<br />
einem Sturz über eine Felswand.<br />
PLATZLEKAPELLE<br />
1853 zur Erinnerung an die große Mure<br />
errichtet, die im August 1851 Oetz heimsuchte;<br />
bis 1959 beherbergte sie die<br />
wertvolle Marienstatue von Ingenuin<br />
Lechleitner, die sich seither in <strong>de</strong>r Pfarrkirche<br />
von Oetz befin<strong>de</strong>t, in <strong>de</strong>r Kapelle<br />
steht eine Kopie. In <strong>de</strong>r Platzlekapelle<br />
wird für die verstorbenen Oetzer <strong>de</strong>r<br />
Rosenkranz gebetet.<br />
Gemein<strong>de</strong> Oetz<br />
70 71
Ausflugsziele<br />
Kulturell interessantes<br />
Mühle am<br />
Knappenweg, Oetz<br />
ALMENREGION HOCHOETZ<br />
MIT KNAPPENWEG<br />
Der Knappenweg von Hochoetz –<br />
Kühtai – Ochsengarten führt in eine<br />
Landschaft, wo vor rund 350 Jahren<br />
Bergleute mit purer Körperkraft Kupferkies,<br />
Phyrit und Bleiglanz abbauten.<br />
In einer Höhe von 2.002 Meter steht zwischen<br />
Almhütten am Originalstandort<br />
das rekonstruierte Knappenhaus mit<br />
Pochwerk beim Puchersee. Knappenfiguren,<br />
Grubenhunt, Werkzeuge und<br />
Fotos sind interessante Zeugnisse von<br />
<strong>de</strong>r Bergwerkszeit im Wörgetal. Eine<br />
Besichtigung <strong>de</strong>s Knappenhauses ist<br />
nur im Rahmen einer geführten Wan<strong>de</strong>rung<br />
möglich.<br />
Turmmuseum, Oetz<br />
DAS TURMMUSEUM OETZ<br />
Schulweg 2: ein absolutes „Muss“ für<br />
Ötztalbesucher. Der „Turn“ bzw Turm<br />
ist ein alter Wehrturm, von 1377 bis 1380<br />
in spätromanischer Bauweise errichtet<br />
und vermutlich das älteste profane<br />
Bauwerk im Tal. Seit 2004 ist darin das<br />
„Turmmuseum Oetz“ untergebracht.<br />
Kernstück <strong>de</strong>r Ausstellung mit Gemäl<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r Ötztaler Alpen und Fundstücken<br />
aus <strong>de</strong>r heimischen Alltagskultur<br />
ist die Sammlung Hans Jäger. Auch regelmäßige<br />
Son<strong>de</strong>rausstellungen zeigen<br />
Kunst und Kultur <strong>de</strong>r Region.<br />
Turmmuseum, Oetz<br />
DER WEILER PIBURG<br />
Mit <strong>de</strong>m Piburger See, einem <strong>de</strong>r schönsten<br />
Ba<strong>de</strong>seen Tirols. Der Wan<strong>de</strong>rweg<br />
schlängelt sich auf einer Bergsturzterrasse<br />
am südlichen Ufer <strong>de</strong>s Sees entlang,<br />
das Strandbad mit Restaurant befin<strong>de</strong>t<br />
sich nach rund 2,5 Kilometer am<br />
an<strong>de</strong>ren En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Sees. Sehenswert im<br />
Weiler Piburg sind auch zwei Kapellen<br />
und schöne Gebäu<strong>de</strong> wie das Pfaundlerhaus,<br />
<strong>de</strong>ssen Fassa<strong>de</strong> u.a. eine Sonnenuhr<br />
schmückt. Die Aufschrift lautet: Der<br />
Zeiger geht mit leisem Tritt / kein Bitten<br />
hemmet seinen Schritt / Wann macht<br />
er wohl <strong>de</strong>n letzten Gang? / Bestell <strong>de</strong>in<br />
Haus und frag nicht lang! Der Zugang<br />
zum See ist nur zu Fuß möglich. Von<br />
Oetz und Habichen führen Wan<strong>de</strong>rwege<br />
in das Gebiet.<br />
Tipps und Infos fin<strong>de</strong>n Sie unter:<br />
www.oetz.com<br />
Lesetipp zum Thema:<br />
www.oetztal.blog<br />
Gemein<strong>de</strong> Oetz<br />
72 73
Handwerk und<br />
Bauernprodukte<br />
Tradition zum Mitnehmen<br />
GRIESSERHOF – OETZ<br />
Fam. Griesser<br />
Öffnungszeiten: Ab-Hof-Verkauf<br />
täglich, Voranmeldung gewünscht<br />
Hauptstraße 1 | 6433 Oetz<br />
T +43 (0) 5252 6446<br />
SCHNITZWERKSTATT RIEDER<br />
Manfred Rie<strong>de</strong>r<br />
Platzleweg 7 | 6433 Oetz<br />
T +43 (0) 676 5760 360<br />
www.schnitzwerkstatt.at<br />
SCHNAPSBRENNEREI IN OETZ<br />
Franz Gstrein<br />
Angerweg 1 | 6433 Oetz<br />
T +43 (0) 5252 6802<br />
BAUERNHOF BRAUNEGGER – PI-<br />
BURG<br />
Fam. Braunegger<br />
Öffnungszeiten: Ab-Hof-Verkauf<br />
täglich, Voranmeldung gewünscht<br />
Piburg 4 | 6433 Oetz | T +43 (0) 5252 6486<br />
REASS‘N HOF – OETZ<br />
Fam. Sonnweber<br />
Öffnungszeiten: Ab-Hof-Verkauf<br />
täglich, Voranmeldung gewünscht<br />
Mühlweg 33 | 6433 Oetz<br />
T +43 (0) 5252 6284<br />
BAUERNHOF PRANTL – OETZERAU<br />
Fam. Prantl<br />
Öffnungszeiten: Ab-Hof-Verkauf<br />
täglich, Voranmeldung gewünscht<br />
Oetzerau 4 | 6433 Oetz<br />
T +43 (0) 5252 6754<br />
IMKER FRITZ HORNTRICH<br />
Kühtaier Straße 24 | 6433 Oetz<br />
T +43 (0) 5252 6441<br />
IMKER HELMUT AUER<br />
Habichen 94 | 6433 Oetz<br />
T +43 (0) 5252 6328<br />
IMKER JOHANN GEORG SWOBODA<br />
Oberdorfgasse 4 | 6433 Oetz<br />
T +43 (0) 5252 2246<br />
Gemein<strong>de</strong> Oetz<br />
74 75
Gemein<strong>de</strong><br />
Umhausen<br />
Farst, Köfels, Nie<strong>de</strong>rthai, Tumpen, Umhausen<br />
Umhausen liegt in 1.036 Meter Seehöhe auf<br />
<strong>de</strong>m Schuttkegel <strong>de</strong>s Horlachbaches<br />
und gilt als die älteste Siedlung <strong>de</strong>s<br />
Ötztals. Um das Jahr 1000 sie<strong>de</strong>lten<br />
sich Stämme bajuwarischer Abstammung<br />
hier an, schon vorher wur<strong>de</strong>n die<br />
Wei<strong>de</strong>n für Viehhaltung genützt. Im<br />
Mittelalter waren die be<strong>de</strong>utendsten<br />
Grundherrschaften das Benediktinerinnenkloster<br />
Frauenchiemsee und das<br />
schwäbische Benediktinerstift Ottobeuren.<br />
Die mächtigen Starkenberger<br />
– ein weltliches Geschlecht – besaßen<br />
u.a. <strong>de</strong>n heute noch bewohnten Turm in<br />
Roßlach, <strong>de</strong>r ursprünglich Sitz <strong>de</strong>r Richter<br />
von Frauenchiemsee war. Ihnen allen<br />
hat es hier gut gefallen und Ötzi, <strong>de</strong>r<br />
weltbekannte Mann aus <strong>de</strong>m Eis, wohnt<br />
heute noch in Umhausen. Zumin<strong>de</strong>st<br />
in Form <strong>de</strong>s sehenswerten archäologischen<br />
Freilichtmuseums „Ötzi-Dorf“.<br />
Neben <strong>de</strong>r Viehwirtschaft brachte <strong>de</strong>r<br />
Anbau von Flachs <strong>de</strong>m Dorf wirtschaftlichen<br />
Aufschwung. 1905 wur<strong>de</strong> in Umhausen<br />
sogar eine eigene Flachsbaugenossenschaft<br />
gegrün<strong>de</strong>t. Bis 1956 war er<br />
eine gute Einnahmequelle, dann verlor<br />
er an Be<strong>de</strong>utung. Die Bevölkerung darbte<br />
trotz<strong>de</strong>m nicht, weil inzwischen die<br />
Touristen diese erholsame Gegend ent<strong>de</strong>ckt<br />
hatten.<br />
Das Wappen von Umhausen zeigt in Silber<br />
eine nach links gebogene blaue Spitze,<br />
die das Naturschauspiel von Tirols<br />
größtem Wasserfall, <strong>de</strong>m Stuibenfall<br />
mit 159 Meter, darstellt. Die Aktivitäten in<br />
Umhausen rund um das Thema Wasser<br />
wur<strong>de</strong>n übrigens mit <strong>de</strong>m Umweltpreis<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Tirol gewürdigt. Dazu<br />
zählen die Erneuerung <strong>de</strong>s Jochwaales<br />
(hinteres Fundustal-Köfels), ein dazugehöriger<br />
Waalweg, eine Kneippanlage,<br />
ein Naturba<strong>de</strong>see mit biologischer Reinigung<br />
und das spektakulär angelegte<br />
Wege- und Plattformsystem rund um<br />
<strong>de</strong>n Stuibenfall, <strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>n beliebtesten<br />
Ausflugszielen Tirols zählt.<br />
Stuibenfall (159 Meter), Umhausen<br />
ÖTZTAL<br />
BAHNHOF<br />
HAIMING<br />
670 m<br />
OCHSENGARTEN<br />
1.538 m<br />
OETZ<br />
820 m<br />
UMHAUSEN NIEDERTHAI<br />
1.036 m 1.550 m<br />
LÄNGENFELD<br />
GRIES<br />
1.180 m 1.569 m<br />
HUBEN<br />
1.180m<br />
Gemein<strong>de</strong> Umhausen<br />
76 77
Gasthof Krone, Umhausen<br />
Historische<br />
Gebäu<strong>de</strong><br />
In <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Umhausen<br />
KATH. PFARRKIRCHE<br />
HL. MARTIN UND FRIEDHOF<br />
MIT TOTENKAPELLE IN TUMPEN<br />
1665 erbaut und 1719 vergrößert, in einfachem,<br />
barockem Stil errichtet. An <strong>de</strong>r<br />
Nordfassa<strong>de</strong> befin<strong>de</strong>n sich drei Rokoko-<br />
Freskenbil<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />
WALLFAHRTSKIRCHE<br />
MARIA SCHNEE IN ÖSTEN<br />
Die auf einem östlichen Wiesenhang<br />
allein stehen<strong>de</strong>, von zwei Pappeln umgebene<br />
Kirche ist weithin sichtbar. Sie<br />
wur<strong>de</strong> um 1796 in barockem Stil errichtet,<br />
1797 geweiht und besitzt eine bemerkenswerte<br />
Rokoko-Ausstattung.<br />
KAPLANEIKIRCHE HL. ANTONIUS<br />
Mit Friedhof in Nie<strong>de</strong>rthai: 1682 erbaut,<br />
<strong>de</strong>r Hochaltar stammt aus <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
17. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Das Widum, dass sich<br />
neben <strong>de</strong>r Kirche befin<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> ehemals<br />
auch als „Gasthaus zum Kaplan“<br />
geführt, heute ist es ein Feriendomizil<br />
für Urlaubsgäste.<br />
EXPOSITURKIRCHE<br />
MARIA SIEBEN SCHMERZEN<br />
UND KIRCHHOF IN KÖFELS<br />
1774 erbaut und 1911 renoviert. Der Altar<br />
entstand um 1775, das Altarbild „Beweinung“<br />
ist jedoch mo<strong>de</strong>rn. Die barocken<br />
Konsolfiguren stammen aus <strong>de</strong>r zweiten<br />
Hälfte <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts.<br />
FRIEDHOF MIT FRIEDHOFSKAPELLE<br />
Der malerische Friedhof umgibt die<br />
Pfarrkirche Hl. Vitus. Er wur<strong>de</strong> um 1220<br />
angelegt und ist damit <strong>de</strong>r älteste im<br />
Ötztal. Sehenswerte Grabkreuze aus <strong>de</strong>r<br />
heimischen Meister-Schmiedwerkstätte<br />
und Kreuzwegstations-Bildstöcke.<br />
An <strong>de</strong>r Friedhofsmauer Kapellen-Nische<br />
mit Rokokoplastik <strong>de</strong>s Hl. Vitus um 1770.<br />
KATH. PFARRKIRCHE HL. VITUS<br />
Dorf 19: Die erstmals 1220 erwähnte und<br />
somit älteste Kirche <strong>de</strong>s Ötztals. 1482 im<br />
gotischen Stil erweitert. In einer Kapellen-Nische<br />
<strong>de</strong>r Friedhofsmauer befin<strong>de</strong>t<br />
sich eine aus 1770 stammen<strong>de</strong> Rokokoplastik<br />
<strong>de</strong>s Hl. Vitus, <strong>de</strong>r ein siziliani-<br />
scher Märtyrerknabe war und zu <strong>de</strong>n 14<br />
Nothelfern zählt. Eine <strong>de</strong>m Hl. Johannes<br />
von Nepomuk geweihte Votivkapelle<br />
wur<strong>de</strong> 1771 an <strong>de</strong>r Nordseite <strong>de</strong>r Kirche<br />
im barocken Stil errichtet; Anlass<br />
war eine Mure, von <strong>de</strong>r Umhausen 1762<br />
heimgesucht wor<strong>de</strong>n war. Der neugotische<br />
Altar stammt aus <strong>de</strong>m Jahr 1882.<br />
An <strong>de</strong>r Nordwand <strong>de</strong>s Kirchenschiffes<br />
legte man Fresken aus <strong>de</strong>r Zeit um 1330<br />
frei (Hl. Margarethe, Marientod, weibliche<br />
Heilige und Hl. Bischof), daneben<br />
fin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r Rest eines Bil<strong>de</strong>rzyklus<br />
mit Kreuzwegstationen aus <strong>de</strong>m En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s 16. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Westlich <strong>de</strong>r Kirche<br />
befin<strong>de</strong>t sich eine Totenkapelle mit<br />
gotischer, geschnitzter Pietà aus <strong>de</strong>m 14.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt. Bemerkenswert sind auch<br />
die von 1928 bis 1931 eingesetzten Fenster<br />
aus <strong>de</strong>r früher weltbekannten Tiroler<br />
Glasmalerei- und Mosaikanstalt.<br />
GASTHOF KRONE<br />
Dorf 30: eines <strong>de</strong>r schönsten Gebäu<strong>de</strong> in<br />
Umhausen, vor 1627 erbaut. An <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong><br />
sind Teile eines Freskos (Hochzeit<br />
zu Kana) aus dieser Zeit zu sehen. 1684<br />
erhielt das Haus einen Eckerker mit<br />
Stuck<strong>de</strong>kor aus Wappenkartuschen<br />
und Engeln vom Ötztaler Baumeister<br />
Georg Keill. 1860 wur<strong>de</strong> das Gebäu<strong>de</strong><br />
auf drei Geschoße aufgestockt. Das Gemein<strong>de</strong>wappen<br />
am Erker (oben rechts)<br />
wur<strong>de</strong> erst im Zuge einer Renovierung<br />
im Jahr 2004 hinzugefügt. Im ersten<br />
Stock in <strong>de</strong>r Erkerstube befin<strong>de</strong>n sich<br />
geschnitzte Zirbenholzvertäfelungen<br />
aus <strong>de</strong>m Jahr 1684, dieser Raum dient<br />
seit 1999 als Stan<strong>de</strong>samt. In <strong>de</strong>n Fenstern<br />
fin<strong>de</strong>n sich mundgeblasene Butzenscheiben.<br />
Ebenfalls sehenswert<br />
und sehr gemütlich: die vom bekannten<br />
Architekten Franz Baumann im Stil <strong>de</strong>r<br />
neuen Sachlichkeit entworfene Stube<br />
aus <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1930er Jahre.<br />
Gemein<strong>de</strong> Umhausen<br />
78 79
Kapellen<br />
Eine Auswahl<br />
ORTSKAPELLE ÖSTEN<br />
Bei Östen 49, im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt errichtet<br />
und im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt erweitert. Sie<br />
besitzt eine Altarnische mit Kleeblattbogen,<br />
ein barockes Mariahilf-Bild und<br />
ein Kruzifix, das um 1700 angefertigt<br />
wur<strong>de</strong>.<br />
LEMBACH-KAPELLE<br />
Die <strong>de</strong>m Hl. Martin geweihte Kapelle<br />
mit Kleeblattbogenöffnung und Stuckaturen<br />
stammt aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />
ORTSKAPELLE FARST<br />
Barocker, zweijochiger Bau, vermutlich<br />
aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Der Dachreiter<br />
wur<strong>de</strong> 1930 erneuert. Der in 1.482 Meter<br />
gelegene Weiler Farst kann nur über<br />
einen in <strong>de</strong>n Fels geschlagenen Serpentinenweg<br />
erreicht wer<strong>de</strong>n. Die Kapelle<br />
wird auch Rosenkranzköniginkapelle<br />
genannt.<br />
SATTELER-KAPELLE IN TUMPEN<br />
Die auch als „Marienkapelle auf <strong>de</strong>m<br />
Sattele“ bezeichnete Kapelle wur<strong>de</strong> im<br />
17. Jahrhun<strong>de</strong>rt errichtet. Das Bild „Abschied<br />
Christi von Maria“ stammt aus<br />
<strong>de</strong>m 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />
KAPELLE SAND<br />
Das darin befindliche Altarbild Rosenkranzmadonna<br />
zeigt eine Ansicht <strong>de</strong>r<br />
Pfarrkirche von Umhausen aus <strong>de</strong>m 18.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />
KENNTAL-KAPELLE IN ROSSLACH<br />
Ein Nischenbildstock aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt,<br />
nach 1856 durch einen breiteren,<br />
quadratischen Vorbau zu einer<br />
Kapelle erweitert. Sie birgt ein <strong>de</strong>rbes<br />
Pestkreuz aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />
Wiesle Kapelle, Umhausen<br />
Gemein<strong>de</strong> Umhausen<br />
80 81
Greifvogelpark,<br />
Umhausen<br />
Ausflugsziele<br />
Kulturell interessantes<br />
ÖTZI-DORF<br />
UND GREIFVOGELPARK<br />
Am Tauferberg 8: Am Fuß <strong>de</strong>s imposanten<br />
Stuibenfalls vermittelt <strong>de</strong>r archäologische<br />
Freizeitpark Einblicke in die<br />
Lebensweise unserer Vorfahren. Authentische<br />
Hütten, Arbeitsgeräte, Waffen<br />
und Haustierrassen wie Wildpfer<strong>de</strong>,<br />
Wollschweine und Auerochsen begleiten<br />
die spannen<strong>de</strong> Zeitreise. Das steinzeitliche<br />
Lebensgefühl kann man beim Feuermachen,<br />
Bogenschießen, Felle gerben<br />
usw. nachempfin<strong>de</strong>n. Von Anfang Mai<br />
bis En<strong>de</strong> Oktober geöffnet – mehrmals<br />
täglich kostenlose Führungen.<br />
WEILER FARST AN DER ENGELSWAND<br />
Er liegt auf 1.482 Meter wie ein Adlerhorst<br />
oberhalb <strong>de</strong>r steilen Felsen <strong>de</strong>r Engelswand.<br />
Früher gab es hier nur einen Materialaufzug,<br />
mittlerweile auch eine Straße.<br />
Eine Fahrerlaubnis haben aber nur<br />
die Bewohner <strong>de</strong>s Weilers, die noch die<br />
steilen Mäh<strong>de</strong>r und Fel<strong>de</strong>r bewirtschaften.<br />
In Farst gibt es auch eine gemütliche<br />
Jausenstation. Gestartet wer<strong>de</strong>n kann<br />
die Wan<strong>de</strong>rung beim Parkplatz Mure in<br />
Umhausen o<strong>de</strong>r am Wandfuß von Farst.<br />
ÖTZTALER BRAUHAUS NIEDERTHAI<br />
Nie<strong>de</strong>rthai 57a: Hier wird seit 2014 Ötztaler<br />
Bier aufgetischt, gebraut aus Tiroler<br />
Urgerste, Wildhopfen und Gletscherwasser.<br />
Das gehaltvolle Getränk kann als<br />
Vollbier Märzen, Honig Bier und spezial<br />
dunkles Vollbier genossen wer<strong>de</strong>n. Alle<br />
Bierspezialitäten wer<strong>de</strong>n durch originale<br />
Flaschengärung mit Hefebo<strong>de</strong>nsatz<br />
händisch hergestellt. Die I<strong>de</strong>e zur Biermanufaktur<br />
mit Schaubrauerei hatte<br />
Küchenchef und Hobbybrauer Yannick<br />
Allombert, <strong>de</strong>r in seinem Brauhaus auf<br />
<strong>de</strong>r Sonnenterrasse von Nie<strong>de</strong>rthai auf<br />
1.550Meter auch köstliche Gerichte serviert.<br />
ÖTZTALER SCHAFWOLLZENTRUM<br />
Lehnpuit 2 – 4: Im Ötztaler Schafwollzentrum<br />
<strong>de</strong>r Familie Regensburger wird die<br />
Schurwolle <strong>de</strong>r Tiroler Berg- und Steinschafe<br />
gewaschen, mit <strong>de</strong>r großen Kartätsche<br />
zu Wolle gemacht und handwerklich<br />
zu Filzgarnen, Wollschnüren und Natur-<br />
Teppichen verarbeitet. Im Verkaufsraum<br />
lagern Schafwollprodukte in über<br />
60 verschie<strong>de</strong>nen Farben: gefilzte Patschen,<br />
Hüte und Taschen, Wohn- und Bekleidungs-Accessoires,<br />
kuschelige Spiel-<br />
Lämmchen und vieles mehr. Pro Jahr wer<strong>de</strong>n<br />
fast 50.000 Kilo Wolle verarbeitet und<br />
900 Quadratmeter Teppich hergestellt.<br />
Neben <strong>de</strong>m Ötzi-Dorf liegt <strong>de</strong>r Greifvogelpark<br />
Umhausen. Adler, Geier, Milane,<br />
Eulen, Bussar<strong>de</strong>, Raben, Falken und<br />
Käuze wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m rund 5000 m²<br />
großen Gelän<strong>de</strong> von Falknern betreut.<br />
Spektakuläre Flugvorführungen und<br />
<strong>de</strong>r Falknerei-Lehrpfad vervollständigen<br />
das Angebot.<br />
Tipps und Infos fin<strong>de</strong>n Sie unter:<br />
www.oetztal.com<br />
Ötzi-Dorf und Greifvogelpark<br />
www.umhausen.com<br />
Seifenmanufaktur Neururer<br />
www.seifenmanufaktur-neururer.at<br />
Ötztaler Schafwollzentrum<br />
www.schafwolle.com<br />
Ötztaler Brauhaus Nie<strong>de</strong>rthai<br />
www.oetztalerbrauhaus.at<br />
Gemein<strong>de</strong> Umhausen<br />
82 83
Handwerk und<br />
Bauernprodukte<br />
Tradition zum Mitnehmen<br />
HOLZSCHNITZER THURNES MANFRED<br />
UMHAUSEN<br />
Die Kunst <strong>de</strong>s Holzschnitzens gehört<br />
zur Tiroler Tradition. Manfred Thurnes<br />
kann man dabei über die Schulter<br />
schauen.<br />
T +43 (0) 664 7822 648<br />
ÖTZTALER KUNSTSCHMIEDE ,<br />
UMHAUSEN<br />
Der „Umhauser Schmied“ wur<strong>de</strong> 1931<br />
gegrün<strong>de</strong>t und ist somit <strong>de</strong>r älteste<br />
Handwerksbetrieb von Umhausen.<br />
Peter Praxmarer und seine Mitarbeiter<br />
führen ihn nach allen Regeln <strong>de</strong>r<br />
Schmie<strong>de</strong>kunst weiter.<br />
T +43 (0) 5255 5659<br />
www.die-kunstschmie<strong>de</strong>.at<br />
BAUERNPRODUKTE<br />
Johannes Schmid<br />
Verkauf von selbstgemachten Bauernprodukten<br />
wie Brot, Marmela<strong>de</strong>, Würste,<br />
Speck usw. Vivea Gesundheitshotel<br />
Umhausen. Öffnungs zeiten: Samstag<br />
T +43 (0) 664 5728 262<br />
SEIFENMANUFAKTUR NEURURER<br />
Östen: Hier tritt man ein in die duften<strong>de</strong><br />
Welt handgefertigter Seifen! Naturseifen,<br />
die sanft gerührt wer<strong>de</strong>n und<br />
ausschließlich aus natürlichen Zutaten<br />
bestehen. Gemäß alter Traditionen<br />
entsteht hier ein Produkt, das von <strong>de</strong>r<br />
Sie<strong>de</strong>rei bis zur Konfektionierung von<br />
Hand gefertigt wird. Durch die schonen<strong>de</strong><br />
Verarbeitung bleiben die Inhaltsstoffe<br />
in ihrer Wertigkeit erhalten.<br />
T +43 (0) 664 140 6 0 77<br />
www.seifenmanufaktur-neururer.at<br />
ÖTZTALER LEINEN-<br />
UND TEPPICHWEBEREI<br />
Der Familienbetrieb von Cilli Doblan<strong>de</strong>r<br />
in Umhausen stellt seit fast 70 Jahren<br />
Produkte in feinster Handarbeit her –<br />
z.B. Teppiche, Bekleidung, Vorhänge,<br />
Bettwäsche, Tischwaren, Babysachen,<br />
Handytaschen, Kräutersäckchen.<br />
T +43 (0) 5255 5213<br />
www.handweberei-oetztal.at<br />
Der Weiler Farst (1.482 Meter),<br />
in Umhausen<br />
IMKER UMHAUSEN<br />
Gerold Fiegl<br />
Höchleweg 19 | 6441 Umhausen<br />
T +43 (0) 664 4930 183<br />
IMKER NIEDERTHAI<br />
Ferienhaus Knor<br />
Nie<strong>de</strong>rthai 46a | 6441 Umhausen<br />
T +43 (0) 5255 5026 51<br />
HOLZSCHNITZER NIEDERTHAI<br />
Auch Anton Pizzinini hält die bäuerliche<br />
Tradition und das künstlerische<br />
Handwerk <strong>de</strong>s Holzschnitzens lebendig.<br />
T +43 (0) 5255 5542<br />
ALTE DORFSCHMIEDE, NIE-<br />
DERTHAI<br />
Der Betrieb von Familie Günther Falkner<br />
hat die Kompetenz für kreative<br />
Schmie<strong>de</strong>- und Schlosserarbeiten aller<br />
Art. Von schönen Gelän<strong>de</strong>rn bis zur<br />
Münzprägung und Souvenirs.<br />
T +43 (0) 664 4424 015<br />
www.alte-dorfschmie<strong>de</strong>.info<br />
ÖTZTALER GLASMALEREI,<br />
UMHAUSEN<br />
Der handwerkliche Schaubetrieb zeigt<br />
mit viel Liebe zum Detail die Fertigung<br />
von farbenfrohen Gläsern, Flaschen<br />
und Vasen.<br />
T +43 (0) 650 9800 893<br />
Gemein<strong>de</strong> Umhausen<br />
84 85
Adlerblick, Längenfeld<br />
Gemein<strong>de</strong><br />
Längenfeld<br />
Längenfeld, Huben, Gries.<br />
Die Gemein<strong>de</strong> Längenfeld liegt in einer<br />
Weitung <strong>de</strong>s Ötztals an <strong>de</strong>r Mündung<br />
<strong>de</strong>s Fischbachs aus <strong>de</strong>m Sulztal in die<br />
Ötztaler Ache. Zum Hauptort Längenfeld,<br />
<strong>de</strong>r in Ober- und Unterlängenfeld<br />
eingeteilt wird, gehören 22 weit verstreute<br />
kleine Haufendörfer und Weiler,<br />
wie die ehemalige Wehranlage Burgstein,<br />
die auf einem markanten Felsen<br />
das Tal überragt. Ein hier gefun<strong>de</strong>ner<br />
Schalenstein lässt vermuten, dass an<br />
diesem Ort schon in <strong>de</strong>r Jungsteinzeit<br />
Menschen sie<strong>de</strong>lten.<br />
Auch in Längenfeld gibt es ein übermütiges<br />
Gewässer, das früher oft für<br />
unliebsame Überraschungen sorgte:<br />
Der mittlerweile gezähmte Fischbach,<br />
<strong>de</strong>r heute mit Holztreppe, Hängebrücke<br />
und Aussichtsplattformen ein munter<br />
spru<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>r Ausflugsbegleiter ist.<br />
Land- und Forstwirtschaft, Han<strong>de</strong>l und<br />
Gewerbe brachten <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />
Wohlstand, ebenso <strong>de</strong>r blühen<strong>de</strong> Sommer-<br />
und Wintertourismus.<br />
Die wohltuen<strong>de</strong> Wirkung <strong>de</strong>r Längenfel<strong>de</strong>r<br />
Schwefelquellen bot immer schon<br />
einen großen Anreiz für Gäste, ins Tal<br />
zu kommen. Bereits Anfang <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
entstand im Ort ein einfaches<br />
Bauernbadl, 1893 wur<strong>de</strong> daraus eine<br />
„Kur- und Ba<strong>de</strong>sanstalt“ mit Kurhotel.<br />
Offenbar regt Schwefelwasser auch die<br />
Inspiration <strong>de</strong>r dichterischen A<strong>de</strong>r an,<br />
<strong>de</strong>nn unter vielen berühmten Kurgästen<br />
waren u.a. Christian Morgenstern,<br />
Georg Trakl, Joachim Ringelnatz und<br />
Erich Fried zu Gast. Heute heißt <strong>de</strong>r beliebte<br />
Wellnesstempel AQUA DOME –<br />
Tirol Therme Längenfeld. Er wirkt noch<br />
immer inspirierend, vor allem aber regenerierend<br />
auf die vielen Besucher.<br />
Das Längenfel<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>wappen<br />
zeigt Streifen in <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sfarben rot<br />
und weiß. Sie stehen für das namensgeben<strong>de</strong><br />
„Lange Feld“, das die landschaftliche<br />
Weitung <strong>de</strong>s Ötztales rund um<br />
Längenfeld bezeichnet.<br />
ÖTZTAL<br />
BAHNHOF<br />
HAIMING<br />
670 m<br />
OCHSENGARTEN<br />
1.538 m<br />
UMHAUSEN<br />
1.036 m<br />
OETZ<br />
820 m<br />
NIEDERTHAI<br />
1.550 m<br />
LÄNGENFELD<br />
GRIES<br />
1.180 m 1.569 m<br />
HOCHSÖLDEN<br />
2.090 m<br />
ZWIESELSTEIN<br />
1.427 m<br />
HUBEN<br />
1.180m<br />
SÖLDEN<br />
1.377 m<br />
86 Gemein<strong>de</strong> Längenfeld<br />
87
Historische<br />
Gebäu<strong>de</strong><br />
In <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Längenfeld<br />
Ötztaler Freilichtmuseum<br />
FILIALKIRCHE HL.<br />
DREIFALTIGKEIT UND<br />
FRIEDHOF/PESTKAPELLE<br />
Am Kropfbühel in Oberried: im Talgrund<br />
über eine Fußgängerbrücke über die Ötztaler<br />
Ache erreichbar. Der Hochaltar um<br />
1670 wird <strong>de</strong>m Schreiner Kassian Götsch<br />
und <strong>de</strong>m Bildhauer Joseph Witwer zugeschrieben.<br />
Weitere Figuren stammen vom<br />
Bildhauer Joseph Götsch.<br />
EHEMALIGES WIDUM<br />
Oberlängenfeld 24; vorbildlich renoviertes<br />
Gasthaus Mesner Stuben mit Gastbetrieb.<br />
PFARRKIRCHE HL.<br />
KATHARINA IN OBERLÄNGENFELD<br />
Im Kern spätgotische langgestreckte<br />
Kirche, im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt erweitert und<br />
barockisiert. Der 74 Meter hohe Spitzturm ist<br />
<strong>de</strong>r höchste im Tal. Den Hochaltar errichtete<br />
1809 <strong>de</strong>r aus Längenfeld stammen<strong>de</strong><br />
Tischler Josef Holzknecht.<br />
PFARRKIRCHE<br />
HL. MARTIN IN HUBEN<br />
Ein 1679 nach Zerstörung wie<strong>de</strong>r aufgebauter<br />
Vorgängerbau wur<strong>de</strong> 1805/1806<br />
unter Beibehaltung <strong>de</strong>s Presbyteriums<br />
und <strong>de</strong>s Turms durch einen Neubau ersetzt.<br />
Am Giebel befin<strong>de</strong>t sich ein Fresko<br />
mit <strong>de</strong>r Mantelspen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Hl. Martin<br />
aus <strong>de</strong>r ersten Hälfte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts.<br />
Die Gewölbemalereien mit szenischen<br />
Darstellungen <strong>de</strong>r Hl. Martin und<br />
Kassian, Christi und <strong>de</strong>r Evangelisten<br />
wur<strong>de</strong>n 1816 von Johann Wanner geschaffen,<br />
das Altarbild am aus spätbarocken<br />
Elementen zusammengesetzten<br />
Hochaltar stammt von Theres Strigl aus<br />
<strong>de</strong>m Jahr 1891.<br />
ÖTZTALER HEIMAT-<br />
UND FREILICHTMUSEUM<br />
Lehn 24; Wohnhaus, Wirtschaftsgebäu<strong>de</strong>,<br />
Stall u. Sta<strong>de</strong>l, Pfostenspeicher,<br />
Gattersäge, Backofen, Kornmühle,<br />
Flachs-Schwinghütte, Bauernhof und<br />
Blockbau.<br />
Pestkapelle, Längenfeld<br />
88 Gemein<strong>de</strong> Längenfeld<br />
89
Gries<br />
Feuerstein Kapelle, Längenfeld<br />
Kapellen<br />
Eine Auswahl<br />
MARIAHILF-KAPELLE BURGSTEIN<br />
Aus <strong>de</strong>m späten 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt, mit<br />
schönen Stuck<strong>de</strong>korationen <strong>de</strong>r Maurermeisterfamilie<br />
Keill.<br />
SENNKAPELLE/SCHNEIDERKAPELLE<br />
Unterlängenfeld 8 a: Die 1701 gestiftete<br />
Hofkapelle ist südlich an das Wirtschaftsgebäu<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s ebenfalls <strong>de</strong>nkmalgeschützten<br />
Sennhofes angebaut. Die<br />
Kuppel ist mit einem Deckengemäl<strong>de</strong><br />
mit <strong>de</strong>r Engelweihe von Maria Einsie<strong>de</strong>ln<br />
und zahlreichen Heiligenfiguren<br />
geschmückt.<br />
KAPELLE PLATTERECKE IN HUBEN<br />
Der gemauerte Kapellenbildstock mit<br />
dreiseitigem Chorschluss und steilem,<br />
schin<strong>de</strong>lge<strong>de</strong>cktem Satteldach wur<strong>de</strong><br />
1870 anlässlich <strong>de</strong>r Verbauung <strong>de</strong>r Ötztaler<br />
Ache errichtet.<br />
ORTSKAPELLE ASCHBACH-BRAND<br />
MARIAHILFKAPELLE<br />
Im Brand; 1771 erbaute spätbarocke Kapelle<br />
mit Altar aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
ZARRACHKAPELLE<br />
Der gemauerte Kapellenbildstock mit<br />
gera<strong>de</strong>m Chorschluss und flachem Satteldach<br />
wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r zweiten Hälfte <strong>de</strong>s<br />
19. Jahrhun<strong>de</strong>rts vermutlich anlässlich<br />
einer Vermurung durch <strong>de</strong>n Lehnbach<br />
errichtet. In <strong>de</strong>r vergitterten Segmentbogennische<br />
befin<strong>de</strong>t sich eine Lour<strong>de</strong>sgrotte.<br />
TRUJEN-KAPELLE<br />
IN UNTERLÄNGENFELD<br />
Zwischen 1931 und 1936 anstelle eines<br />
vermutlich barocken Vorgängerbaus<br />
errichtet. Der in einem weiten Rundbogen<br />
geöffnete Innenraum beherbergt<br />
eine Kreuzigungsgruppe.<br />
Brand, Längenfeld<br />
90 Gemein<strong>de</strong> Längenfeld<br />
91
AQUA DOME, Längenfeld<br />
Ausflugsziele<br />
Kulturell interessantes<br />
ÖTZTALER HEIMAT- UND FREI-<br />
LICHTMUSEUM LÄNGENFELD<br />
Lehn 24: Der bäuerliche Lebensstil mit<br />
historischen Arbeitsgeräten steht im<br />
Mittelpunkt dieses spannen<strong>de</strong>n Museums.<br />
Die Freilicht-Anlage besteht u.a. aus<br />
einem bäuerlichen Mittelflurhaus, einem<br />
Blockhaus, einem Backofen, einer Säge<br />
und einer Mühle. Auch ein Pluil (hier<br />
wur<strong>de</strong>n die Flachsstängel gebrochen)<br />
und eine Schwinghütte sind zu sehen. Sie<br />
ist nicht nur die letzte ihrer Art, son<strong>de</strong>rn<br />
auch <strong>de</strong>shalb eine Beson<strong>de</strong>rheit, weil sie<br />
mit Wasserkraft betrieben wur<strong>de</strong>.<br />
Ins Heimatmuseum integriert ist <strong>de</strong>r Gedächtnisspeicher<br />
Ötztal (Lehn 23 b). Das<br />
Archiv dient als „Gedächtnis <strong>de</strong>s Tales“<br />
und hilft dabei, das geistige und kulturelle<br />
Erbe <strong>de</strong>s Ötztales zu bewahren. Son<strong>de</strong>rausstellungen<br />
und Vorträge bereichern<br />
das Museumsprogramm.<br />
AQUA DOME -<br />
TIROL THERME LÄNGENFELD<br />
Oberlängenfeld 140: Wellness, Entspannung,<br />
beleben<strong>de</strong> Vitalität. Und ein Stück<br />
Kultur, <strong>de</strong>nn das architektonisch faszinieren<strong>de</strong><br />
Gebäu<strong>de</strong> spiegelt ein Stück<br />
Ötztal: Erdige Tiefen und mächtige<br />
Höhen. Es wird gespeist von <strong>de</strong>n Längenfel<strong>de</strong>r<br />
Schwefelquellen, die wohltuend<br />
auf Organe und Kreislauf wirken.<br />
GEOLOGISCHER LEHRPFAD<br />
WINKLBERG<br />
Wie ein mächtiger Damm verengt <strong>de</strong>r<br />
Winklberg das Talbecken von Längenfeld<br />
nach Nor<strong>de</strong>n hin. Vor etwa 10.000<br />
Jahren donnerte hier <strong>de</strong>r größte Bergsturz<br />
<strong>de</strong>r Zentralalpen herab. Ein Lehrpfad<br />
gibt Informationen zur Geologie<br />
<strong>de</strong>s Tales und zu Ötztaler Naturphänomenen.<br />
Am idyllisch gelegenen Naturjuwel<br />
Winklbergsee wartet ein Wasserspielplatz<br />
für Kin<strong>de</strong>r. Ausgangspunkt<br />
ist <strong>de</strong>r Parkplatz neben <strong>de</strong>r Brücke über<br />
die Ötztaler Ache bei Au – Winklen, Gehzeit<br />
ca. 2 Stun<strong>de</strong>n.<br />
ÖTZTALER SAGENWEG<br />
Am Feuerstein, Huben: Eine abenteuerliche<br />
Ent<strong>de</strong>ckungsreise in die Ötztaler<br />
Sagenwelt. 14 Sagen stellte das<br />
Künstlerpaar Annemarie und Günther<br />
Fahrner aus Altmetall nach, mit bis zu<br />
6 Meter großen, plastischen Figuren. Die Geschichten<br />
über <strong>de</strong>n Kampf <strong>de</strong>s Riesen,<br />
das wil<strong>de</strong> Mandl, <strong>de</strong>n Drachen und die<br />
Engelswand kann man auf Tafeln nachlesen.<br />
Vom Startpunkt beim Sportplatz<br />
in Huben bis zur Hochzeitskapelle sind<br />
es drei leicht begehbare Kilometer. Am<br />
Ziel lädt <strong>de</strong>r Alpengasthof am Feuerstein<br />
zu einer Stärkung ein.<br />
Tipps und Infos fin<strong>de</strong>n Sie unter:<br />
www.laengenfeld.com<br />
Ötztaler Heimatund<br />
Freilichtmuseum<br />
www.oetztal-museum.at<br />
AQUA DOME -<br />
Tirol Therme Längenfeld<br />
www.aqua-dome.at<br />
Ötztaler Sagenweg, Längenfeld<br />
92 Gemein<strong>de</strong> Längenfeld<br />
93
Handwerk und<br />
Bauernprodukte<br />
Tradition zum Mitnehmen<br />
BAUERNLADEN LÄNGENFELD<br />
Öffnungszeiten<br />
Fr 9:00 – 12:00 / 15.00 – 18:00 Uhr<br />
Unterlängenfeld 88 | 6444 Längenfeld<br />
T +43 (0) 664 4112 604<br />
DORFMETZGEREI<br />
Armin Kuprian<br />
Fleisch- und Wurstwaren<br />
Oberlängenfeld 70A | 6444 Längenfeld<br />
T +43 (0) 664 2039 661<br />
Mo – Fr 8:00 – 12:00 / 14:30 – 18:00 Uhr<br />
Sa 8:00 – 12:00 Uhr<br />
ÖTZTALER GEBIRGSIMKEREI<br />
Marcel Klotz<br />
Oberlängenfeld 13 | 6444 Längenfeld<br />
T +43 (0) 5253 651 54<br />
www.oetztaler-gebirgsimkerei.at<br />
HOLZSCHNITZEREI NEURAUTER<br />
Originelle Holzschnitzereien für je<strong>de</strong>n<br />
Anlass aus echtem Tiroler Zirbenholz!<br />
Und eine sehenswerte Krippengalerie.<br />
Runhof 175 | 6444 Längenfeld<br />
T +43 (0) 5253 5382<br />
www.schnitzerei.com<br />
94 Gemein<strong>de</strong> Längenfeld<br />
95
Söl<strong>de</strong>n<br />
Gemein<strong>de</strong><br />
Söl<strong>de</strong>n<br />
Söl<strong>de</strong>n, Hochsöl<strong>de</strong>n, Zwieselstein, Gurgl, Heiligkreuz, Vent<br />
Söl<strong>de</strong>n ist ein Ort <strong>de</strong>r Superlative. Mit<br />
einer Fläche von 468 km² ist das Gemein<strong>de</strong>gebiet<br />
das größte Österreichs. Ausge<strong>de</strong>hnte<br />
Bergnatur nimmt <strong>de</strong>n Großteil<br />
dieser Fläche ein, 146 km² sind von Gletschern<br />
be<strong>de</strong>ckt. Der Schneereichtum<br />
in <strong>de</strong>n hochgelegenen Skigebieten und<br />
mo<strong>de</strong>rnste Seilbahnanlagen bil<strong>de</strong>n die<br />
Grundlage für <strong>de</strong>n florieren<strong>de</strong>n Wintertourismus.<br />
Aber auch im Sommer hat<br />
die Gemein<strong>de</strong> Söl<strong>de</strong>n vieles zu bieten,<br />
zum Beispiel Wan<strong>de</strong>rungen durchs reizvolle<br />
Windachtal o<strong>de</strong>r zu romantischen<br />
Thayen (Almhütten). Die Gäste wissen<br />
das Angebot zu schätzen: Mit fast zwei<br />
Millionen Übernachtungen pro Jahr<br />
gehört Söl<strong>de</strong>n zu <strong>de</strong>n führen<strong>de</strong>n Tourismus-Destinationen<br />
<strong>de</strong>r Alpen.<br />
Zum Gemein<strong>de</strong>gebiet zählen die Orte<br />
Söl<strong>de</strong>n, Hochsöl<strong>de</strong>n, Gurgl, Heiligkreuz,<br />
Zwieselstein, das Bergsteigerdorf Vent<br />
und 50 zum Teil weit verstreute Weiler.<br />
Gurgl auf 1.930Meter ist übrigens das<br />
höchste Kirchdorf Österreichs. Die drei<br />
Kirchen im 1960 verliehenen Wappen<br />
repräsentieren die drei Pfarren <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
(Söl<strong>de</strong>n, Gurgl, Vent). Die Kerben<br />
im Hintergrund sind ein Symbol für die<br />
prähistorischen Übergänge (Jöcher) nach<br />
Südtirol, <strong>de</strong>nn im Sü<strong>de</strong>n grenzt das Söl<strong>de</strong>r<br />
Gemein<strong>de</strong>gebiet an die italienische<br />
Grenze. Ins Südtiroler Passeiertal ist es<br />
nur ein Katzensprung o<strong>de</strong>r besser gesagt<br />
eine Fahrt übers Timmelsjoch (mit <strong>de</strong>m<br />
Bus, mit <strong>de</strong>m Auto, mit <strong>de</strong>m Motorrad<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Bike.)<br />
Im Innerötztal lebten die Menschen früher<br />
hauptsächlich von Viehzucht, über<br />
die Saumwege und Pässe wur<strong>de</strong> reger<br />
Han<strong>de</strong>l betrieben und in wirtschaftlich<br />
schlechten Zeiten florierte auch <strong>de</strong>r<br />
Schmuggel über die grüne Grenze. Heute<br />
nützen viele Gäste und Einheimische im<br />
Sommer statt <strong>de</strong>r Schmuggelpfa<strong>de</strong> lieber<br />
die gute Straßenverbindung für einen<br />
Ausflug in die Weinberge rund um Meran.<br />
ÖTZTAL<br />
BAHNHOF<br />
HAIMING<br />
670 m<br />
OCHSENGARTEN<br />
1.538 m<br />
UMHAUSEN<br />
1.036 m<br />
OETZ<br />
820 m<br />
NIEDERTHAI<br />
1.550 m<br />
LÄNGENFELD<br />
GRIES<br />
1.180 m 1.569 m<br />
HOCHSÖLDEN<br />
2.090 m<br />
VENT<br />
1.900 m<br />
ZWIESELSTEIN<br />
1.427 m<br />
HUBEN<br />
1.180m<br />
OBERGURGL<br />
1.930 m<br />
SÖLDEN<br />
1.377 m<br />
Timmelsjoch<br />
HOCHGURGL<br />
2.154 m<br />
96<br />
Gemein<strong>de</strong> Söl<strong>de</strong>n<br />
097
Historische<br />
Gebäu<strong>de</strong><br />
In <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Söl<strong>de</strong>n<br />
PFARRKIRCHE<br />
MARIÄ HEIMSUCHUNG<br />
Die spätgotische Kirche wur<strong>de</strong> barock<br />
erweitert, 1975 erfolgte ein Anbau mit<br />
einem Aufgang zur Empore; Deckenund<br />
Wandmalerei von Josef Anton Puellacher.<br />
Bemerkenswert ist auch <strong>de</strong>r<br />
Friedhof im extrem steilen Gelän<strong>de</strong>.<br />
SCHUTZENGELKIRCHE GURGL<br />
1964 nach einem Entwurf von Ernst<br />
Meissl als zeltdachförmiger Rechteckraum<br />
mit offenem Holzbalkendachstuhl<br />
und gera<strong>de</strong>r Stirnwand erbaut.<br />
Die Ausstattung stammt von Karl Obleitner<br />
Junior.<br />
Universitätszentrum Obergurgl<br />
Vent<br />
KAPLANEIKIRCHE HEILIGKREUZ<br />
Urkundlich 1804 errichtet und 1815 vollen<strong>de</strong>t.<br />
Die Gewölbemalereien stammen<br />
von Ludwig Sturm, inschriftlich 1936:<br />
im Chor Anbetung <strong>de</strong>r Hirten, im Langhaus<br />
Kreuzauffindung durch die Hl.<br />
Helene.<br />
KATH. PFARRKIRCHE HL.<br />
JOHANNES NEPOMUK IN GURGL<br />
Ramolweg 2: auf 1.927 Meter Seehöhe die<br />
höchstgelegene Pfarrkirche Österreichs.<br />
1737 geweiht, 1926 und 1966 nach Plänen<br />
<strong>de</strong>s Architekten Clemens Holzmeister<br />
erweitert.<br />
KATH. PFARRKIRCHE HL. JAKOB<br />
UND FRIEDHOF IN VENT<br />
Die Weihe einer Kapelle und eines<br />
Friedhofs sind urkundlich 1502 belegt.<br />
Der Folgebau von 1712 wur<strong>de</strong> 1802 durch<br />
eine Lawine zerstört, <strong>de</strong>r Neubau folgte<br />
inschriftlich 1806, die Weihe 1861. Die<br />
Deckenmalereien, inschriftlich aus <strong>de</strong>m<br />
Jahre 1856, wer<strong>de</strong>n Josef Gschösser zugeschrieben.<br />
UNIVERSITÄTSZENTRUM<br />
OBERGURGL<br />
Die drei zweigeschoßigen Häuser<br />
wur<strong>de</strong>n um 1940 als Zollwachgebäu<strong>de</strong><br />
errichtet, dienten ab 1951 als Bun<strong>de</strong>ssportheim<br />
und wer<strong>de</strong>n heute als Sport-,<br />
Forschungs- und Kongresszentrum <strong>de</strong>r<br />
Universität Innsbruck genutzt.<br />
98 Gemein<strong>de</strong> Söl<strong>de</strong>n<br />
99
Bergsteigerkapelle,<br />
Vent<br />
Rotkogel Kapelle, Söl<strong>de</strong>n<br />
Kapellen<br />
Eine Auswahl<br />
ORTSKAPELLE MARIAHILF<br />
IN INNERWALD<br />
Gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts erbaut,<br />
die Deckenmalerei stammt von Gabriel<br />
Thenig, inschriftlich 1799.<br />
ORTSKAPELLE MARIAE<br />
SCHMERZEN IN GRÜNWALD<br />
Barocke Kapelle mit Zwiebelhelm und<br />
Leinwandbil<strong>de</strong>rn aus <strong>de</strong>m 17. und 18.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />
Zwieselstein<br />
ORTSKAPELLE HL. SEBASTIAN<br />
IN WINTERSTALL<br />
1770 erbaute Kapelle mit Zwiebelhelm,<br />
barockem Altar und reichem Figurenschmuck.<br />
ORTSKAPELLE MARIAHILF<br />
IN GRANSTEIN<br />
Barocker Altar aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
mit Mariahilfbild, Turm mit Zwiebelhaube.<br />
KAPELLE ZUM HL. JOSEPH<br />
IN ANGERN, GURGL<br />
Die heutige Kirche wur<strong>de</strong> 1955 nach<br />
Plänen von Anton Pohl in barockisieren<strong>de</strong>n<br />
Formen gebaut. Der Innenraum<br />
ist mit einem Tonnengewölbe versehen,<br />
die Deckengemäl<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n 1955 bis 1961<br />
von Karl Obleitner Junior geschaffen.<br />
ORTSKAPELLE MARIAHILF<br />
IN ZWIESELSTEIN<br />
In <strong>de</strong>r zweiten Hälfte <strong>de</strong>s 17. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
erbaut und 1747/1749 erneuert. Die Malereien<br />
stammen von Franz Seelos Junior.<br />
KAPELLE HL. THERESIA<br />
BEI DEN ROFENHÖFEN IN VENT<br />
Die Hofkapelle wur<strong>de</strong> 1773 erbaut und war<br />
ursprünglich <strong>de</strong>r Hl. Maria, seit <strong>de</strong>r Renovierung<br />
1936 <strong>de</strong>r Hl. Theresia vom Kin<strong>de</strong><br />
Jesu geweiht. Das Deckenfresko wur<strong>de</strong><br />
1936 von Ludwig Sturm geschaffen.<br />
ROTKOGEL KAPELLE<br />
Nah am Himmel und fast gleichauf mit<br />
<strong>de</strong>n Bergspitzen: Die Rotkogel Kapelle<br />
„Maria Schnee“ befin<strong>de</strong>t sich am Rotkogeljoch<br />
in unmittelbarer Nähe zur Rotkogel<br />
Hütte auf 2.666 Meter.<br />
100 Gemein<strong>de</strong> Söl<strong>de</strong>n<br />
101
Ausflugsziele<br />
Kulturell interessantes<br />
ALPE GAMPE THAYA<br />
Das 300 Jahre alte Almhüttenensemble<br />
hoch über Söl<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong> mit viel Stilgefühl<br />
renoviert. Im Bereich Genuss und<br />
Gastlichkeit kann sich die bekannte Almwirtschaft<br />
mit namhaften Auszeichnungen<br />
schmücken, u.a. als Arche-Betrieb,<br />
Slowfood-Alm und Genusshütte. Hier<br />
kommen die besten regionalen Produkte<br />
auf <strong>de</strong>n Tisch wie Oberlän<strong>de</strong>r Äpfel,<br />
Oberinntaler Erdäpfel, Fleisch vom eigenen<br />
Tiroler Grauvieh, Nordtiroler Gemüse.<br />
In seiner mobilen Käserei auf <strong>de</strong>r Alm<br />
erzeugt Almbewirtschafter Jakob Prantl<br />
hervorragen<strong>de</strong>n Schnittkäse. Dieser<br />
kommt auf die Brettljause und steht im<br />
Gampe-La<strong>de</strong>le mit an<strong>de</strong>ren Köstlichkeiten<br />
zum Verkauf.<br />
Tipps und Infos fin<strong>de</strong>n Sie unter:<br />
Gampe Thaya<br />
www.gampethaya.riml.com<br />
Timmelsjoch-Hochalpenstraße<br />
www.timmelsjoch.com<br />
007 ELEMENTS und ice Q<br />
www.007elements.soel<strong>de</strong>n.com<br />
www.iceq.at<br />
TIMMELSJOCH-<br />
HOCHALPENSTRASSE<br />
Die Traumstraße verbin<strong>de</strong>t das Ötztal<br />
mit <strong>de</strong>m Südtiroler Passeiertal und das<br />
Hochgebirge mit <strong>de</strong>n Weinbergen von<br />
Meran. In einer grandiosen Gebirgskulisse<br />
schraubt sie sich von Gurgl aufs<br />
2.509 Meter hohe Timmelsjoch. Der Top<br />
Mountain Crosspoint auf ca. 2.200 Meter<br />
beherbergt nicht nur die 10er Kabinenbahn<br />
Kirchenkar und ein Restaurant,<br />
son<strong>de</strong>rn auch das Top Mountain Motorcycle<br />
Museum, das höchst gelegene<br />
Motorradmuseum Europas. Am Joch<br />
wartet ein Rasthaus auf hungrige Gäste,<br />
außer<strong>de</strong>m gibt das Passmuseum<br />
Einblicke in die spektakuläre Technik<br />
<strong>de</strong>s Straßenbaus. Es ist eines von mehreren<br />
Denkmälern entlang <strong>de</strong>r Straße,<br />
die über die Region Auskunft geben.<br />
Im Winter ist die Timmelsjoch-Hochalpenstraße<br />
geschlossen. Die Öffnungszeiten<br />
richten sich nach <strong>de</strong>r jeweiligen<br />
Schneelage.<br />
GOURMETRESTAURANT ICE Q<br />
Die architektonische Hauptrolle im<br />
James Bond-Film Spectre spielt das ice Q<br />
am Gaislachkogl, eines <strong>de</strong>r spannendsten<br />
Gebäu<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Alpen und ein Gourmetrestaurant<br />
auf 3.048 Meter, umringt von 250<br />
Dreitausen<strong>de</strong>rn. James Bond wür<strong>de</strong> gern<br />
öfters hier einkehren.<br />
PICCARD-BRÜCKE<br />
AM GURGLER FERNER<br />
Seit Sommer 2017 überspannt eine 142 Meter<br />
lange, nach <strong>de</strong>r Forscherfamilie Piccard<br />
benannte Brücke <strong>de</strong>n Gurgler Ferner<br />
in Gurgl. Bergsteiger profitieren vom<br />
sicheren Übergang zwischen bei<strong>de</strong>n Talseiten,<br />
die sich zum Teil hun<strong>de</strong>rt Meter über<br />
Schlucht und Gletscherbach spannt.<br />
(Rundweg nur in <strong>de</strong>r Sommersaison begehbar,<br />
7 Stun<strong>de</strong>n Gehzeit).<br />
BERGSTEIGERDORF VENT<br />
UND ROFENHÖFE<br />
Das kleine Dorf auf 1.900 Meter ist <strong>de</strong>r Klassiker<br />
unter <strong>de</strong>n Bergsteigerdörfern. Hier<br />
formulierte „Gletscherpfarrer“ Franz<br />
Senn seine ersten Tourismus-Konzepte.<br />
Die Rofenhöfe mit <strong>de</strong>r 46 Meter langen Hängebrücke<br />
über die Rofner Schlucht liegen<br />
auf 2.014 Meter, etwa einen Kilometer westlich<br />
von und 114 Meter höher als Vent. Sie gelten<br />
als die höchstgelegene Dauersiedlung<br />
<strong>de</strong>r Ostalpen. In <strong>de</strong>r hochalpinen Freiluftgalerie<br />
Rofental kann man die Werke internationaler<br />
Künstler bestaunen.<br />
007 ELEMENTS<br />
Bergstation Gaislachkoglbahn: James<br />
Bond-Feeling hautnah genießen: Die<br />
Ausstellung auf 3.000 Meter im Inneren <strong>de</strong>s<br />
Gaislachkogls in Söl<strong>de</strong>n zeigt interaktive<br />
Hightech Galerien mit dramatischen<br />
Klangkulissen und atemberauben<strong>de</strong>n<br />
Actionszenen. Warme Kleidung und gutes<br />
Schuhwerk wird empfohlen.<br />
ÖTZI FUNDSTELLE<br />
AM TISENJOCH MIT DENKMAL<br />
Auf 3.200 Meter wur<strong>de</strong> hier 1991 die berühmte<br />
Gletschermumie „Ötzi“ gefun<strong>de</strong>n.<br />
Von Vent (1.900 Meter) durch das Nie<strong>de</strong>rtal<br />
zur Similaunhütte (4 ½ Stun<strong>de</strong>n Gehzeit).<br />
Von <strong>de</strong>r Similaunhütte führt ein<br />
gesicherter Bergsteig zur Fundstelle<br />
(1 ½ Stun<strong>de</strong>n Gehzeit). Nur für erfahrene<br />
Bergwan<strong>de</strong>rer mit entsprechen<strong>de</strong>r Ausrüstung!<br />
HOHLER STEIN UND<br />
FREILANDLAGER VENT<br />
Das steinzeitliche Jägerlager „Hohler<br />
Stein“ liegt auf 2.050 Meter Höhe, das Freilandlager<br />
auf 1.950 Meter. Ausgrabungen<br />
bestätigen die früheste Nutzung <strong>de</strong>r<br />
Lager um 7.600 v. Chr. (1 Stun<strong>de</strong> Gehzeit).<br />
Leichte Wan<strong>de</strong>rung. Von Vent über die<br />
Brücke <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rtalbaches, entlang <strong>de</strong>s<br />
Fahrweges in Richtung Martin-Busch-<br />
Hütte. Nach <strong>de</strong>r ersten Steilstufe wird im<br />
Flachstück nach ca. 20 Gehminuten ab<br />
Vent eine Abzweigung erreicht (Beschil<strong>de</strong>rung).<br />
Weiter über einen schmalen Weg<br />
durch dichten Latschenbestand kurz hinauf<br />
zum Jägerlager.<br />
102 Gemein<strong>de</strong> Söl<strong>de</strong>n<br />
103
Handwerk und<br />
Bauernprodukte<br />
Tradition zum Mitnehmen<br />
HOLZSCHNITZER JOSEF PRANTL<br />
Gurglerstraße 23 | 6450 Söl<strong>de</strong>n<br />
T +43 (0) 664 2304 733<br />
Ausstellung und Führungen<br />
auf Anfrage.<br />
BILDHAUER UND MALER<br />
HANNES FENDER<br />
Seestraße 40 | 6450 Söl<strong>de</strong>n<br />
T +43 (0) 664 3111 025<br />
Führung und Verkauf auf Anfrage.<br />
DORFLADEN, SÖLDEN<br />
Wir verkaufen bäuerliche Produkte,<br />
vorwiegend von unseren heimischen<br />
Bauern und aus eigener Produktion<br />
T +43 (0) 664 7365 8969<br />
Öffnungszeiten:<br />
En<strong>de</strong> Juni – Anfang Sept.<br />
Do, Fr 9:30 – 12:30 / 14:30 – 18:00 Uhr<br />
o<strong>de</strong>r auf Anfrage.<br />
GAMPE LADELE, ALMWIRTSCHAFT<br />
GAMPE THAYA, HOCHSÖLDEN<br />
Speck, Käse, Bauernbrot,<br />
Marmela<strong>de</strong>, Kräutertee, etc.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mitte Juni – En<strong>de</strong> Sept,<br />
Di – So<br />
T +43 (0) 664 2400 246<br />
www.gampethaya.at<br />
BILDHAUER UND MALER<br />
ISIDOR EITER<br />
Seestraße 3 | 6450 Söl<strong>de</strong>n<br />
T +43 (0) 664 3118 835<br />
Auf Bestellung und auf Anfrage.<br />
HOLZ-KUNST-SCHNITZEREI<br />
BERNHARD SCHEIBER<br />
Geschenke und Mitbringsel, originelle<br />
und traditionelle Schnitzereien.<br />
Öffnungszeiten: auf Anfrage<br />
Schäfergasse 3 | 6456 Gurgl<br />
T +43 (0) 650 9150 088<br />
Tipps und Infos fin<strong>de</strong>n Sie unter:<br />
www.soel<strong>de</strong>n.com<br />
Lesetipp zum Thema:<br />
www.soel<strong>de</strong>n.blog<br />
www.obergurgl.blog<br />
Gampe Thaya, Söl<strong>de</strong>n<br />
104 Gemein<strong>de</strong> Söl<strong>de</strong>n<br />
105
Das ganze Tal<br />
in einer Karte.<br />
Mehr Spaß.<br />
Mehr Abenteuer.<br />
Mehr Urlaub.<br />
IMPRESSUM:<br />
Alle Informationen, Preisangaben und Bil<strong>de</strong>r beruhen auf Angaben <strong>de</strong>r Leistungspartner.<br />
Der Herausgeber / Ötztal Tourismus übernimmt für fehlerhafte Angaben keine Haftung.<br />
Än<strong>de</strong>rungen bei Preisen, Öffnungszeiten, Fahrplänen und Produkten vorbehalten. Ötztal<br />
Tourismus leistet keine Rückvergütungen bei Ausfall o<strong>de</strong>r Nichtbetrieb diverser Leistungen.<br />
Konzept/Layout: NORDEN Werbeagentur; Innsbruck; www.nor<strong>de</strong>n.co<br />
Coverbild: © Ötztal Tourismus – M. Burtscher<br />
Bildnachweis: © Ötztal Tourismus – M. Burtscher, E. Lorenzi, B. Ritschel, A.M. Lohman,<br />
G. Ennemoser, A. Heger, R. Whylidal, K. Grunert, R. Gstrein, C. Nösig, A. Wen<strong>de</strong>roth, J. Brunner,<br />
J. Skarwan, T. Humpfer, A. Klocker, L. Ennemoser, D. Ebenbichler, A. Felscher, S. Krabacher,<br />
M. Geisler, W. Hackl, U. Fischer, E. Schmid, B. Steiner, E. Holzknecht, W. Thaler, C. Margot,<br />
H. Leiter, I. Nösig, A. Brey, C. Schöch, © Weinbau Zoller-Saumwald, © Turmmuseum Oetz,<br />
© Bergbahnen Hochoetz, © Haiminger Markttage, © Archiv Peter Scheiber<br />
Weitere Bil<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n mit freundlicher Unterstützung von <strong>de</strong>n einzelnen<br />
Leistungspartnern zur Verfügung gestellt.<br />
106<br />
oetztal.com/premiumcard<br />
oetztal.com/oetztalcard
Ötztal.<br />
Tirol in Hochform.<br />
DE<br />
WIEN<br />
MÜNCHEN<br />
SALZBURG<br />
FRIEDRICHSHAFEN<br />
AT<br />
ZÜRICH<br />
CH<br />
BOZEN<br />
IT<br />
Distanz Ötztal<br />
Zürich<br />
250 km<br />
Memmingen/München<br />
Bozen<br />
165 km<br />
München<br />
160 km<br />
DE<br />
Salzburg<br />
240 km<br />
Garmisch/München<br />
Wien<br />
530 km<br />
DE<br />
Fernpass<br />
Friedrichshafen<br />
Telfs<br />
DE<br />
A12<br />
HAIMING<br />
Zürich<br />
ÖTZTAL<br />
Imst<br />
Innsbruck<br />
BAHNHOF<br />
CH<br />
A12<br />
OCHSENGARTEN<br />
Arlberg<br />
Zirl A12<br />
Salzburg/Wien<br />
München<br />
SAUTENS<br />
Kühtai<br />
OETZ<br />
UMHAUSEN<br />
NIEDERTHAI<br />
LÄNGENFELD<br />
GRIES<br />
HUBEN<br />
HOCHSÖLDEN<br />
ZWIESELSTEIN<br />
SÖLDEN<br />
HOCHGURGL<br />
Bozen<br />
VENT<br />
OBERGURGL<br />
Timmelsjoch/<br />
Wintersperre<br />
IT<br />
ÖTZTAL TOURISMUS<br />
Gemein<strong>de</strong>straße 4 | 6450 Söl<strong>de</strong>n | Austria<br />
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