27.10.2021 Aufrufe

Kulturführer_de

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ötztal.<br />

Tirol in Hochform.<br />

<strong>Kulturführer</strong><br />

oetztal.com


Inhalt<br />

04<br />

DAS ÖTZTAL<br />

06 | Die Region<br />

08 | Geschichte und Kultur<br />

12<br />

ÖTZTALER BESONDERHEITEN<br />

14 | Menschen<br />

16 | Trachten<br />

18 | Museen<br />

20 | Architektur<br />

24 | Gletscher- und Passstraßen<br />

26 | Berg- und Schutzhütten<br />

28 | Almleben<br />

30 | Tiere<br />

32 | Mystik und Sagen<br />

34 | Themenwege<br />

36 | Kulinarium<br />

38 | Bauernmärkte und Handwerkskunst<br />

40 | Brauchtum und religiöse Feste<br />

42 | Kulturveranstaltungen<br />

44<br />

ÖTZTALER GEMEINDEN<br />

46 | Haiming<br />

56 | Sautens<br />

66 | Oetz<br />

76 | Umhausen<br />

86 | Längenfeld<br />

96 | Söl<strong>de</strong>n<br />

Piburger See, Gemein<strong>de</strong> Oetz<br />

Das Ötztal


Das Ötztal<br />

Äußerer Hahlkogel (2.658 Meter), Längenfeld<br />

04<br />

05


Erlanger Hütte (2.541 Meter),<br />

Umhausen<br />

Das Ötztal<br />

die Region<br />

Das Ötztal ist das längste Seitental <strong>de</strong>s<br />

Tiroler Inntals. Vom Taleingang bei<br />

Ötztal Bahnhof bis zur Passhöhe am<br />

Timmelsjoch misst es fast 70 Kilometer.<br />

Zwischen 700 Meter und 2.000 Meter Seehöhe<br />

reihen sich die Orte aneinan<strong>de</strong>r – vom<br />

verträumten Weiler bis zur mondänen<br />

Urlaubs<strong>de</strong>stination in hochalpiner<br />

Lage.Die fünf Ötztaler Gemein<strong>de</strong>n heißen:<br />

Sautens (812 Meter), Oetz (820 Meter), Umhausen<br />

(1.036 Meter), Längenfeld (1.180 Meter)<br />

und Söl<strong>de</strong>n (1.377 Meter). Je<strong>de</strong> Gemein<strong>de</strong> ist<br />

zusätzlich unterteilt in mehrere Fraktionen<br />

und Weiler.<br />

Die bekannten Wintersportgebiete<br />

befin<strong>de</strong>n sich in Söl<strong>de</strong>n – Hochsöl<strong>de</strong>n,<br />

Gurgl und Oetz. Vent ist ein uriges<br />

Ski- und Bergsteigerdorf auf 1.900 Meter<br />

Seehöhe. Das Ötztal gehört zum Bezirk<br />

Imst, wird von <strong>de</strong>r übermütigen Ötztaler<br />

Ache durchflossen, die sich auch für<br />

Raftingabenteuer eignet, und trennt die<br />

Stubaier Alpen im Osten von <strong>de</strong>n Ötztaler<br />

Alpen im Westen. Bei Zwieselstein<br />

„zwieselt“ bzw. schei<strong>de</strong>t sich das Haupttal<br />

in das Gurgler und in das Venter Tal.<br />

In das Gurgler Tal mün<strong>de</strong>t das Timmelstal<br />

mit <strong>de</strong>m Timmelsjoch. Die Timmelsjoch-Hochalpenstraße<br />

verbin<strong>de</strong>t im<br />

Sommer die hochalpine Gletscherwelt<br />

<strong>de</strong>s Ötztals mit <strong>de</strong>m Südtiroler Passeiertal<br />

und <strong>de</strong>n Weinbergen Merans. Von<br />

<strong>de</strong>n Obstgärten und Getrei<strong>de</strong>fel<strong>de</strong>rn<br />

am Taleingang bis hinauf in die Region<br />

<strong>de</strong>s ewigen Eises (mit Tiefenbach- und<br />

Rettenbachferner) reichen die Ötztaler<br />

Vegetationszonen. Die Auwäl<strong>de</strong>r entlang<br />

<strong>de</strong>r Ache, die Almterrassen und<br />

die idyllischen Bergsturzlandschaften,<br />

zum Beispiel rund um <strong>de</strong>n Piburger See,<br />

sind Ötztaler Naturschätze. Außer- <strong>de</strong>m<br />

gibt es im Ötztal die größte Dichte an<br />

3.000er-Gipfeln im gesamten Alpenbereich.<br />

Der Naturpark Ötztal beherbergt<br />

850 Pflanzenarten und fast 1.000 Tierarten.<br />

Mit 510 Quadratkilometern ist er<br />

<strong>de</strong>r zweitgrößte Naturpark Tirols und<br />

<strong>de</strong>r drittgrößte Österreichs. Er erstreckt<br />

sich von <strong>de</strong>r Talsohle hinauf in hochalpines,<br />

von Gletschern geformtes Gebiet<br />

und wird durchzogen von ca. 100 Kilometer<br />

Wan<strong>de</strong>rwegen und Lehrpfa<strong>de</strong>n.<br />

06<br />

Die Das Region Ötztal 07


Geschichte<br />

und Kultur<br />

Das Ötztal ist eine <strong>de</strong>r spannendsten<br />

Kulturregionen im Alpenraum. Die<br />

Jungsteinzeit-Gletschermumie „Ötzi“,<br />

die 1991 in <strong>de</strong>n Ötztaler Alpen gefun<strong>de</strong>n<br />

wur<strong>de</strong>, bestätigte die frühe Besiedlung<br />

<strong>de</strong>r Hochebenen. In „Ötzis Umfeld“ <strong>de</strong>utet<br />

viel auf eine intensive Nutzung <strong>de</strong>r<br />

alpinen Wei<strong>de</strong>flächen ab einer Zeit vor<br />

etwa 5.000 bis 4.000 Jahren hin. Schon<br />

vor über 6.000 Jahren wur<strong>de</strong>n die Pässe<br />

als Übergänge genutzt, im Jahr 1320 v.<br />

Chr. wur<strong>de</strong> ein erster Saumpfad über<br />

das Timmelsjoch angelegt. Die ersten<br />

Siedler im hinteren Ötztal kamen von<br />

Sü<strong>de</strong>n her, aus <strong>de</strong>m Passeier, Vent wur<strong>de</strong><br />

aus <strong>de</strong>m Schnalstal besie<strong>de</strong>lt.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rtelang nützte man die natürliche<br />

Grenze, bis sich die politische<br />

Grenze in <strong>de</strong>n Weg stellte. Als nach En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s Ersten Weltkrieges <strong>de</strong>r südliche<br />

Teil Tirols Italien zugesprochen wur<strong>de</strong>,<br />

ging <strong>de</strong>r Riss auch mitten durch die Herzen<br />

<strong>de</strong>r Bevölkerung. Bislang innertirolische<br />

Berge wie <strong>de</strong>r Brenner und <strong>de</strong>r<br />

Timmel wur<strong>de</strong>n zu Grenzpässen und<br />

waren nun halb Österreicher, halb Italiener.<br />

Die neue Grenzlinie war für die<br />

Tiroler eine Unrechtsgrenze, die heftigen<br />

Wi<strong>de</strong>rstand erzeugte. Aber sie wur<strong>de</strong><br />

durch großen Zusammenhalt, durch<br />

die gemeinsame Sprache und Kultur<br />

und später auch politisch durch die<br />

Gründung <strong>de</strong>r Europäischen Union<br />

überwun<strong>de</strong>n.<br />

DIE ENTWICKLUNG<br />

DES TOURISMUS<br />

Bis ins 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt war <strong>de</strong>r Flachsanbau<br />

die wichtigste Einnahmequelle im<br />

Ötztal, als dieser an Be<strong>de</strong>utung verlor,<br />

verarmte die Bevölkerung. Nach <strong>de</strong>m<br />

Ersten und Zweiten Weltkrieg und in <strong>de</strong>r<br />

Zwischenkriegszeit, als es <strong>de</strong>n Leuten<br />

ebenfalls schlecht ging, bot für viele<br />

Familien <strong>de</strong>r Schmuggel zwischen <strong>de</strong>m<br />

Ötztal und <strong>de</strong>m nunmehr italienischen<br />

Südtirol einen wichtigen Beitrag zum<br />

Überleben.<br />

Die trotz aller Rückschläge hervorragen<strong>de</strong><br />

wirtschaftliche Entwicklung verdankt<br />

die Region vor allem <strong>de</strong>m Tourismus.<br />

Rund um Oetz hatten sich wie in Meran<br />

bereits im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt zum Teil<br />

a<strong>de</strong>lige „Sommerfrischler“ eingefun<strong>de</strong>n,<br />

Piccard-Landung, 1931, Gurgl<br />

Söl<strong>de</strong>n<br />

08<br />

Geschichte Das Ötztal und Kultur<br />

09


das hintere Ötztal wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Aufkommen<br />

<strong>de</strong>s Alpinismus erschlossen.<br />

Dafür sorgte unter an<strong>de</strong>rem „Gletscherpfarrer“<br />

Franz Senn. Er war von<br />

1860 bis 1872 Pfarrer in Vent und einer<br />

<strong>de</strong>r Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Alpenvereins. Verstärkt<br />

wur<strong>de</strong> die günstige Entwicklung<br />

durch die Fertigstellung <strong>de</strong>r Arlbergbahn<br />

(1884) und durch <strong>de</strong>n Ausbau<br />

<strong>de</strong>r Talstraße bis Söl<strong>de</strong>n (1898 – 1903).<br />

Das „Hotel Vent“, Vent<br />

Glück über das Ötztal herein, als <strong>de</strong>r<br />

Schweizer Stratosphärenforscher Auguste<br />

Piccard nach einem Rekordflug<br />

bis auf fast 16.000 Meter mit seinem Versuchsballon<br />

am Gurgler Gletscher notlan<strong>de</strong>n<br />

musste und von <strong>de</strong>n Einheimischen<br />

gerettet wur<strong>de</strong>. Das kleine Bergdorf<br />

Gurgl war plötzlich weitum bekannt.<br />

Durch die Weltwirtschaftskrise wur<strong>de</strong><br />

die Entwicklung jäh gestoppt. Erst Jahre<br />

nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg florierte<br />

<strong>de</strong>r Tourismus wie<strong>de</strong>r, geför<strong>de</strong>rt vor<br />

allem durch Ötztaler Pioniere mit <strong>de</strong>m<br />

Mut zu zukunftsweisen<strong>de</strong>n Projekten.<br />

1948 wur<strong>de</strong>n die ersten Skilifte im<br />

Ötztal errichtet. 1959 erfolgte die<br />

Eröffnung <strong>de</strong>r Nordtiroler Seite <strong>de</strong>r<br />

Timmelsjoch-Hochalpenstraße bis<br />

Gaislachkoglbahn,<br />

Söl<strong>de</strong>n<br />

hinauf zum Pass, 1968 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Südtiroler Teil <strong>de</strong>r Straße eingeweiht.<br />

Einen be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Aufschwung<br />

brachte für das Ötztal<br />

auch die Erschließung <strong>de</strong>r Skiregion<br />

in Hochoetz in <strong>de</strong>n 1990er Jahren, <strong>de</strong>r<br />

Bau <strong>de</strong>s Ötzi-Dorfes und <strong>de</strong>s Wellnesshotels<br />

Aqua Dome – Tirol Therme<br />

Längenfeld, die Erschließung <strong>de</strong>s<br />

Gletscherskigebietes Rettenbach- und<br />

Tiefenbachferner und immer leistungsstärkere<br />

Seilbahnen in <strong>de</strong>n Wintersport<strong>de</strong>stinationen<br />

Söl<strong>de</strong>n, Gurgl<br />

und Hochoetz. Vent spezialisierte sich<br />

als Bergsteigerdorf. Am Eingang <strong>de</strong>s<br />

Ötztals sorgt <strong>de</strong>r Erlebnispark AREA 47<br />

mit spektakulären Sport- und Adventure-Angeboten<br />

für Furore.<br />

Bereits 1889 beherbergte das „Gasthaus<br />

E<strong>de</strong>lweiss“ in Gurgl erste Gäste, ab 1920<br />

konnten die Ötztaler eine günstige Phase<br />

für <strong>de</strong>n Aufbau <strong>de</strong>s Wintertourismus<br />

nützen. 1922 wur<strong>de</strong> in Söl<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r erste<br />

Ski-club gegrün<strong>de</strong>t und in Folge das<br />

Skigebiet Hochsöl<strong>de</strong>n erschlossen.<br />

Ein paar Jahre später baute <strong>de</strong>r Tourismuspionier<br />

Isidor Riml die Sonnblick-Hütte<br />

und das erste Hotel. Am<br />

27. Mai 1931 schwebte touristisches<br />

Skifahren, Söl<strong>de</strong>n<br />

Lorem ipsum dolor sit amet<br />

Lorem ipsum dolor sit amet<br />

10 Geschichte Das Ötztal und Kultur<br />

11


Ötztaler<br />

Beson<strong>de</strong>rhe iten<br />

Die Wildspitze (3.774 Meter)<br />

12 Das Ötztal<br />

13


Ötztaler<br />

Menschen<br />

Wie sie sind und wie sie re<strong>de</strong>n<br />

EIGENART<br />

Das Ötztal ist das längste Seitental <strong>de</strong>s<br />

Inntals und das längste Quertal <strong>de</strong>r<br />

Ostalpen. Stellen sich die Ötztaler auch<br />

manchmal quer? Ja, <strong>de</strong>n Ötztalern wird<br />

Beherztheit und gewitzter Eigensinn<br />

nachgesagt. Genauso wie <strong>de</strong>n Bewohnern<br />

<strong>de</strong>s angrenzen<strong>de</strong>n Südtiroler Passeiertals.<br />

Die bei<strong>de</strong>n Talschaften sind<br />

ja auch eng miteinan<strong>de</strong>r verwandt und<br />

hatten vor allem früher viele Bräuche<br />

gemeinsam, zum Beispiel: „schuechplattlen<br />

/ fenschterlen / loaterle schteign<br />

/ trocht oonlegn / ploosmusig schpiiln…“,<br />

wie ein Gedicht <strong>de</strong>s bekannten Ötztaler<br />

Dichters und Volkskundlers Hans Haid<br />

beginnt. (Schuhplatteln, Fensterlen,<br />

auf eine Leiter steigen, eine Tracht anziehen<br />

und bei <strong>de</strong>r Blasmusik spielen.<br />

Das „Fensterlen“ ist übrigens ein alter<br />

Brauch, um heimlich nachts durch das<br />

Fenster zu seiner Liebsten zu gelangen.<br />

Dazu brauchte es zumeist eine Leiter).<br />

MUNDART<br />

Die Besiedlung <strong>de</strong>s Ötztales erfolgte<br />

von Sü<strong>de</strong>n über frühe Saumwege und<br />

Jöcher, <strong>de</strong>shalb steht <strong>de</strong>r Dialekt <strong>de</strong>s<br />

inneren Ötztals unter <strong>de</strong>m Einfluss <strong>de</strong>s<br />

Südtiroler Passeier- und Schnalstales,<br />

während sich das äußere Ötztal sprachlich<br />

<strong>de</strong>m Inntal anglich. Eine beson<strong>de</strong>rs<br />

ursprüngliche Sprachfärbung weist das<br />

mittlere Ötztal auf, hier fin<strong>de</strong>t sich zum<br />

Teil noch <strong>de</strong>r Vokal- und Silbenreichtum<br />

<strong>de</strong>s Mittelhoch<strong>de</strong>utschen. Weil <strong>de</strong>r Ötztaler<br />

Dialekt seit ca. 900 Jahren weitgehend<br />

unverän<strong>de</strong>rt blieb, wur<strong>de</strong> ihm die<br />

Ehre zuteil, 2010 von <strong>de</strong>r UNESCO im<br />

Bereich „Mündliche Traditionen“ als immaterielles<br />

Kulturerbe ausgezeichnet<br />

wor<strong>de</strong>n zu sein. Dennoch ist <strong>de</strong>r Dialekt<br />

sehr kreativ und anpassungsfähig – wie<br />

die Ötztaler selbst. Sall Wöll!<br />

Tipps und Infos fin<strong>de</strong>n Sie unter:<br />

www.oetztal.com<br />

Lesetipp zum Thema:<br />

www.oetztal.blog<br />

14 Ötztaler Das Menschen<br />

15


Ötztaler<br />

Trachten<br />

Kleidsam, fesch und farbenfroh<br />

Die „Tracht“ war ursprünglich die Stän<strong>de</strong>kleidung<br />

<strong>de</strong>r Bauern, die sich über<br />

die Jahrhun<strong>de</strong>rte zur Festtagskleidung<br />

und später zum modischen Ausdruck<br />

für Heimatverbun<strong>de</strong>nheit entwickelte.<br />

Das religiöse Leben mit vielen Bräuchen<br />

bil<strong>de</strong>te einen wichtigen Hintergrund<br />

für ihre Entstehung. Ein Vorläufer <strong>de</strong>r<br />

Damentracht war das “Dirndl”, das Arbeitsgewand<br />

<strong>de</strong>r “Dirnen” bzw. jungen<br />

Mäg<strong>de</strong>. So offenherzig Dirndln oft sind,<br />

die Trachten sind eher züchtig gehalten,<br />

früher zeigten die “angesehenen”<br />

Frauen we<strong>de</strong>r Ausschnitt noch Beine.<br />

Die farbenfrohe Ötztaler Tracht ist beson<strong>de</strong>rs<br />

kleidsam, die Frauen tragen das<br />

„Leibl“ zumeist aus broschiertem Wollo<strong>de</strong>r<br />

Sei<strong>de</strong>nbrokat in Rot o<strong>de</strong>r Schwarz,<br />

darunter eine weiße Bluse. Der Brustlatz<br />

wird reich bestickt, die Schürze ist mit<br />

traditionellem Blaudruck vere<strong>de</strong>lt. Die<br />

Lo<strong>de</strong>njoppe bei <strong>de</strong>n Männern ist braun<br />

und bestickt, die Hosenträger leuchten<br />

rot. Aber die Trachten unterschei<strong>de</strong>n<br />

sich von Dorf zu Dorf, allein in Tirol gibt<br />

es ca. 200 verschie<strong>de</strong>ne Trachten. Früher<br />

stellten die Ötztalerinnen die Trachten<br />

meist selber her (manche tun es immer<br />

noch): Die Janker und Mäntel wur<strong>de</strong>n<br />

aus Lo<strong>de</strong>n gefertigt, Blusen und Hem<strong>de</strong>n<br />

aus Ötztaler Leinen geschnei<strong>de</strong>rt,<br />

die Hüte aus <strong>de</strong>n Haaren <strong>de</strong>r Haustiere<br />

hergestellt. Schafwolle wur<strong>de</strong> auch zum<br />

Stricken <strong>de</strong>r „Höslen“ benötigt, das waren<br />

Damentrachtenstrümpfe ohne Fuß,<br />

sodass die Ötztalerinnen einst barfuß<br />

in <strong>de</strong>n Schuhen steckten. Das Material<br />

für die Le<strong>de</strong>rhosen <strong>de</strong>r Männer steuerte<br />

das Wild in <strong>de</strong>n Bergen bei, <strong>de</strong>n Stoff für<br />

die schönen Sei<strong>de</strong>ntücher und Schürzen<br />

holte man aus <strong>de</strong>m Bozner Raum.<br />

Zur Tracht gehört <strong>de</strong>r passen<strong>de</strong> Hut. Der<br />

breitkrempige ockerfarbene “Wipptaler<br />

Hut“ ist auch als Ötztaler Hut bekannt.<br />

Aber auch die Hüte haben ihre Eigenheiten,<br />

kaum einer gleicht <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren<br />

aufs Haar. Zu <strong>de</strong>n schwarzen Ötztaler<br />

Frauentrachten passt <strong>de</strong>r „ebene Huat“<br />

(ebene Hut), <strong>de</strong>r zwar eine Erhöhung hat,<br />

aber oben eine ebene Fläche aufweist.<br />

Auch auf die richtige Frisur wird Wert<br />

gelegt. Wallen<strong>de</strong> Mähnen sieht man<br />

zur Tracht nicht so gerne, lange Frauenhaare<br />

wer<strong>de</strong>n meistens in Zöpfen<br />

gebändigt.<br />

Bei traditionellen Festen führen die<br />

Ötztalerinnen und Ötztaler gern ihre<br />

Trachten aus und mitunter veranstalten<br />

sie auch Trachtenfeste mit Umzügen.<br />

Auch die Schützenvereine, Musikkapellen<br />

und viele Gesangsvereine<br />

tragen bei ihren öffentlichen Auftritten<br />

Tracht.<br />

Lesetipp zum Thema:<br />

Gertraud Pesendorfer<br />

“Lebendige Tracht in Tirol”,<br />

Nadja Neuner-Schatz:<br />

“Wissen macht Tracht”.<br />

Die Ötztaler Tracht<br />

16 Ötztaler Trachten<br />

17


Ötztaler<br />

Museen<br />

Spannen<strong>de</strong> Zeitreisen<br />

Top Mountain Motorcycle Museum, Gurgl<br />

007 ELEMENTS, Söl<strong>de</strong>n<br />

„Geasch mit ins Museum?“ Kommst du<br />

mit ins Museum? Unbedingt! Anziehungspunkte<br />

für kulturinteressierte<br />

Menschen sind vor allem das „Turmmuseum<br />

Oetz“ mit <strong>de</strong>r Sammlung Hans Jäger<br />

und das „Ötztaler Heimat- und Freilichtmuseum“<br />

in Lehn bei Längenfeld<br />

mit <strong>de</strong>m Gedächtnisspeicher Ötztal.<br />

Auch das Ötzi-Dorf beim Stuiben-Wasserfall<br />

von Umhausen mit angeschlossenem<br />

Greifvogelpark ist ein absoluter<br />

Publikumsmagnet. Es zeigt in einem<br />

Freilicht-Areal von 17.000 m², wie unsere<br />

Vorfahren aus <strong>de</strong>r Steinzeit lebten.<br />

An <strong>de</strong>r Timmelsjoch-Hochalpenstraße<br />

in Gurgl auf ca. 2.200 Meter beherbergt <strong>de</strong>r<br />

Top Mountain Crosspoint nicht nur die<br />

10er Kabinenbahn Kirchenkar und ein<br />

erstklassiges Restaurant, son<strong>de</strong>rn auch<br />

das „Top Mountain Motorcycle Museum“,<br />

das höchst gelegene Motorradmuseum<br />

Europas mit einer einzigartigen<br />

Sammlung historischer Motorrä<strong>de</strong>r.<br />

Von A (A.J.S.) bis Z (Zündapp) sind alle<br />

großen Motorradmarken <strong>de</strong>r letzten<br />

100 Jahre vertreten. Ein Dorado für<br />

Zweirad-Nostalgiker!<br />

Zusätzlich la<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Timmelsjoch-<br />

Hochalpenstraße im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

„Timmelsjoch-Erfahrung“ fünf interessante<br />

Denkmäler und architektonische<br />

Kleino<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Südtiroler Architekten<br />

Werner Tscholl zu einem Stopp ein: Steg,<br />

Schmuggler, Passmuseum, Granat und<br />

Fernrohr. Die begehbaren Denkmäler<br />

erzählen über Natur, Kultur, Geschichte,<br />

Gesellschaft und Wirtschaft <strong>de</strong>r<br />

Region sowie über die grandiosen Pionierleistungen,<br />

die diese Traumstraße<br />

ermöglicht haben. Die Station „Steg“<br />

bei <strong>de</strong>r Mautstation Gurgl ragt zehn<br />

Meter in die spektakuläre Landschaft hinaus<br />

und informiert u.a. über die Siedlungsgeschichte<br />

im hochalpinen Raum,<br />

über Transhumanz und die „Wege <strong>de</strong>r<br />

Schafe“. Das Denkmal „Schmuggler“,<br />

ebenfalls auf Nordtiroler Seite, liegt am<br />

Urweg und am Weitwan<strong>de</strong>rweg E5 über<br />

das Timmelsjoch und widmet sich <strong>de</strong>m<br />

legalen und illegalen Warenhan<strong>de</strong>l zwischen<br />

<strong>de</strong>m Passeier- und <strong>de</strong>m Ötztal.<br />

Den Höhepunkt stellt das Passmuseum<br />

Timmelsjoch dar. Wie ein riesiger<br />

Findling ragt das formschöne Gebil<strong>de</strong><br />

auf Passhöhe von <strong>de</strong>r Nordtiroler auf<br />

die Südtiroler Seite hinaus. In <strong>de</strong>r sogenannten<br />

„Eishöhle“ im Inneren erhalten<br />

die Besucher Einblicke in <strong>de</strong>n mühevollen<br />

Bau <strong>de</strong>r Timmelsjoch-Hochalpenstraße,<br />

die einzelnen Schichten <strong>de</strong>s<br />

Straßenaufbaus sind in einer Glasvitrine<br />

1:1 nachgebil<strong>de</strong>t.<br />

Rasante Kurven mochte auch James<br />

Bond. 007 ELEMENTS ist eine cineastische<br />

Installation, die <strong>de</strong>n berühmtesten<br />

Geheimagenten <strong>de</strong>r Literatur- und<br />

Filmgeschichte zum Mittelpunkt hat.<br />

Sie befin<strong>de</strong>t sich am Gaislachkogl auf<br />

3.048 Meter und ist mit <strong>de</strong>r von Söl<strong>de</strong>n ausgehen<strong>de</strong>n<br />

Gaislachkoglbahn zu erreichen.<br />

Die Installation konzentriert sich<br />

hauptsächlich auf „Spectre“ und jene<br />

Szenen, die in Söl<strong>de</strong>n gedreht wur<strong>de</strong>n,<br />

beinhaltet aber auch an<strong>de</strong>re Kapitel<br />

<strong>de</strong>r insgesamt 24 James Bond Filme. Mit<br />

<strong>de</strong>r Geologie <strong>de</strong>s Ötztales befassen sich<br />

nicht nur Straßen- und Seilbahnbauer,<br />

son<strong>de</strong>rn auch Mineraliensammler. Der<br />

Naturpark Ötztal hat zahlreiche Fundstücke<br />

freigegeben, einige davon sind im<br />

Mineralienmuseum Söl<strong>de</strong>n/Silbertal,<br />

acht Kilometer oberhalb von Söl<strong>de</strong>n (50<br />

Minuten Fußweg von <strong>de</strong>r Mittelstation<br />

Gaislachkoglbahn), zu sehen. Natur und<br />

Kultur verbin<strong>de</strong>t das Naturparkhaus<br />

in Längenfeld. Es zeigt auf einer 270<br />

m2 großen Ausstellungsfläche die einzigartige<br />

Naturvielfalt im Naturpark<br />

Ötztal, dazu kommen die Infopunkte<br />

Ambach, Nie<strong>de</strong>rthai, Gries, Vent, Söl<strong>de</strong>n<br />

und Gurgl. Ein wichtiges Thema ist das<br />

Wasser in all seinen Facetten und die<br />

interessante Besie<strong>de</strong>lungsgeschichte<br />

<strong>de</strong>s Tales.<br />

18 Ötztaler Das Museen<br />

19


Gourmetrestaurant ice Q, Söl<strong>de</strong>n<br />

Ötztaler<br />

Architektur<br />

Traditionell und atemberaubend mo<strong>de</strong>rn<br />

Alte Hütten? Ja, aber wun<strong>de</strong>rschöne:<br />

Im Ötztal gibt es in je<strong>de</strong>m Dorf stilvoll<br />

renovierte Gebäu<strong>de</strong> mit prächtigen<br />

Fassa<strong>de</strong>nmalereien. Auch gut erhaltene<br />

historische Gebäu<strong>de</strong>-Ensembles<br />

sind zu bewun<strong>de</strong>rn, wie zum Beispiel<br />

im Ortskern von Oetz. Ebenso glänzt<br />

das Ötztal mit hervorragen<strong>de</strong>r Design-<br />

Architektur. Beispiele dafür sind u.a.<br />

<strong>de</strong>r gläserne Wellnesstempel Aqua<br />

Dome – Tirol Therme Längenfeld mit<br />

seiner perfekten Harmonie von Wasser,<br />

Luft, Stein und Stahl, entworfen von<br />

Architekt Wolfgang Vanek sowie das<br />

Top Mountain Crosspoint von Architekt<br />

Michael Brötz bei <strong>de</strong>r Mautstelle<br />

<strong>de</strong>r Timmelsjoch-Hochalpenstraße in<br />

Gurgl, das ein Prachtstück hochalpiner<br />

Architektur darstellt.<br />

Nicht zu vergessen die Wun<strong>de</strong>rwerke<br />

<strong>de</strong>r Seilbahn-Architektur wie die<br />

Gaislachkoglbahn von Söl<strong>de</strong>n mit ihren<br />

extravaganten Stationen: Elegant<br />

geschwungene Stahlskelette, die von<br />

einer transparenten, reißfesten Folie<br />

umgeben sind, verschaffen Durchblick<br />

auf die Struktur und auf das aufwändig<br />

konstruierte Innenleben. Der dafür verantwortliche<br />

Innsbrucker Architekt Johann<br />

Obermoser plante auch das Gourmetrestaurant<br />

„ice Q“ am Gipfel und<br />

damit eines <strong>de</strong>r spannendsten Gebäu<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Alpen: eine gläserne Skulptur, die an<br />

gestapelte Eisblöcke erinnert. Am Dach<br />

führt eine Brücke zu einer Aussichtsplattform.<br />

Die James Bond-Erlebniswelt gleich<br />

nebenan wur<strong>de</strong> ebenfalls nach Obermosers<br />

Plänen errichtet. Teilweise<br />

unterirdisch, nüchtern-reduziert und<br />

mit hohen Fensterfronten ermöglicht<br />

sie eine unverstellte Sicht auf die Ötztaler<br />

Dreitausen<strong>de</strong>r. Auch die neue<br />

Seilbahn aufs Giggijoch, die Skifahrer<br />

in knapp 9 Minuten aufs Giggijoch<br />

bringt und dabei 920 Hoehenme überwin<strong>de</strong>t,<br />

ist eine architektonische Meisterleistung<br />

von Johann Obermoser, <strong>de</strong>r es<br />

bestens versteht, auf subtile Weise organische<br />

Linien mit avantgardistischen<br />

Giggijochbahn, Söl<strong>de</strong>n<br />

007 ELEMENTS, Söl<strong>de</strong>n<br />

20 Ötztaler Das Architektur<br />

21


Ausdrücken zu kombinieren und gleichermaßen<br />

funktionelle als auch optische<br />

Highlights inmitten <strong>de</strong>r Bergwelt<br />

zu schaffen.<br />

AUSSICHTSPLATTFORMEN<br />

Architektur, die sich mit Natur zu einem<br />

atemberauben<strong>de</strong>n Ensemble verbin<strong>de</strong>t,<br />

bieten auch die Aussichtsplattformen<br />

Schwarze Schneid (3.340 Meter)<br />

und Tiefenbachkogl (3.350 Meter), die man<br />

ebenfalls mit <strong>de</strong>n Bergbahnen erreicht.<br />

Die Plattform am Tiefenbachkogl beeindruckt<br />

mit Panoramafelssteg und<br />

einer an Stahlseilen hängen<strong>de</strong>n, glasverklei<strong>de</strong>ten<br />

Konstruktion, die 20 Meter<br />

über <strong>de</strong>n Gletscherabgrund hinausragt.<br />

Je<strong>de</strong> Plattform ist ein Unikat und wur<strong>de</strong><br />

in Zusammenarbeit mit Professor<br />

Peter Schuck von <strong>de</strong>r Fachhochschule<br />

für Design und Architektur in München<br />

speziell für <strong>de</strong>n jeweiligen Gipfel<br />

und seine Umgebung entworfen. Peter<br />

Schuck entwarf auch die spektakuläre<br />

Aussichtsplattform Top Mountain Star,<br />

die ganz oben am über 3.000 Meter hohen<br />

Wurmkogl im Skigebiet von Gurgl<br />

thront. Der Pavillon aus Stahl, Glas und<br />

Lärchenholz wirkt, als schwebe er über<br />

<strong>de</strong>n Bergen.<br />

DAS „INNENDRINNEN“<br />

Was wäre das Ötztal ohne seine gemütlichen<br />

Hotels und Gasthäuser mit ihrem<br />

einla<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Ambiente, das Tradition<br />

und Mo<strong>de</strong>rne verbin<strong>de</strong>t. Die Wohn-Materialien<br />

kommen in vielen Fällen aus<br />

<strong>de</strong>r nächsten Umgebung: Naturstein<br />

vom Gletscher, unbehan<strong>de</strong>lte Massivhölzer,<br />

hochwertige Lo<strong>de</strong>nstoffe und<br />

Schafwolle. Wie sich Alt und Neu harmonisch<br />

verbin<strong>de</strong>t, stellt zum Beispiel<br />

die Mesner Stubn unter Beweis. Das<br />

<strong>de</strong>nkmalgeschützte Haus in Oberlängenfeld<br />

24 wur<strong>de</strong> im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

erbaut und 2013 behutsam restauriert.<br />

Auch auf Almen kann man architektonische<br />

Überraschungen erleben wie auf<br />

<strong>de</strong>r Gampe Thaya von Söl<strong>de</strong>n, die neben<br />

urgemütlichen Stuben mit einem mo<strong>de</strong>rnen<br />

gläsernen Küchenanbau überrascht.<br />

Sehenswert ist auch ein echter<br />

Klassiker im Hotel Gasthof Krone in<br />

Umhausen: die lärchengetäfelte Baumann<br />

Stube mit Bar, Kachelofen und<br />

Schiffbo<strong>de</strong>n. Franz Baumann (1892 –<br />

1974), Architekt <strong>de</strong>r Stationsgebäu<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Innsbrucker Nordkettenbahn, ist<br />

neben Lois Welzenbacher und Clemens<br />

Holzmeister <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendste Vertreter<br />

<strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rne in Tirol.<br />

Top Mountain Crosspoint, Gurgl<br />

Top Mountain Star, Gurgl<br />

Gemütliche Stube<br />

<strong>de</strong>r Gampe Thaya, Söl<strong>de</strong>n<br />

22 Ötztaler Das Architektur<br />

23


Timmelsjoch-<br />

Hochalpenstraße, Gurgl<br />

Ötztaler Gletscherund<br />

Passstraßen<br />

Knackige Steigung und Kurvenfeeling<br />

Im hinteren Ötztal befin<strong>de</strong>t sich die<br />

Gletscherwelt mit Tiefenbach- und Rettenbachferner.<br />

Fährt man taleinwärts<br />

durch Söl<strong>de</strong>n, zweigt am Ortsausgang<br />

rechts die Gletscherstraße ab. Knackige<br />

11 Prozent beträgt die durchschnittliche<br />

Steigung auf <strong>de</strong>n 13 km zum Rettenbachferner.<br />

Wer zum Tiefenbachferner<br />

will, durchquert <strong>de</strong>n Berg im höchstgelegenen<br />

Straßentunnel Europas und<br />

passiert knapp dahinter <strong>de</strong>n höchsten<br />

Punkt <strong>de</strong>r Gletscherstraße (2.830 Meter).<br />

In schwin<strong>de</strong>lerregen<strong>de</strong>r Höhe offerieren<br />

die bei<strong>de</strong>n Aussichtsplattformen<br />

grandiose Ausblicke auf die umliegen<strong>de</strong><br />

Bergwelt, u.a. auf die Wildspitze, <strong>de</strong>n<br />

höchsten Berg Tirols. Die Gletscherstraße<br />

ist mautpflichtig, aber mit gültigem<br />

Skipass und Skiausrüstung kostenlos<br />

benützbar.<br />

TIMMELSJOCH<br />

DAS TOR ZUM SÜDEN<br />

Spektakuläre Kehren prägen auch die<br />

Timmelsjoch-Hochalpenstraße, ausgehend<br />

von Gurgl. „Das Tor zum Sü<strong>de</strong>n“,<br />

wie das Timmelsjoch auch oft bezeichnet<br />

wird, bil<strong>de</strong>t die kürzeste Verbindung<br />

vom Oberinntal nach Meran.<br />

Das Timmelsjoch ist <strong>de</strong>r höchste unvergletscherte<br />

Übergang zwischen<br />

Reschenpass und Brennerpass. Es verbin<strong>de</strong>t<br />

das Ötztal mit <strong>de</strong>m Passeiertal<br />

und ist Österreichs höchstgelegener<br />

Straßengrenzübergang und nach <strong>de</strong>m<br />

Stilfserjoch und <strong>de</strong>r Großglockner-<br />

Hochalpenstraße die dritthöchste<br />

Straßenverbindung <strong>de</strong>r Ostalpen. Die<br />

Timmelsjoch-Hochalpenstraße überwin<strong>de</strong>t<br />

inklusive Südtiroler Seite auf<br />

knapp 30 Kilometern eine Höhe von<br />

fast 1.800 Meter und führt durch alle alpinen<br />

Vegetationszonen. Von Gurgl Pill/<br />

Angern bis zum Pass weist die Strecke<br />

auf 11,9 Kilometern ein maximale Steigung<br />

von 12 Prozent auf. Der Verkehr<br />

konzentriert sich auf die Sommersaison,<br />

<strong>de</strong>nn zwischen Anfang November<br />

und En<strong>de</strong> Mai ist die Straße gesperrt,<br />

die genauen Saison-Öffnungszeiten variieren<br />

je nach Witterung und Schneelage.<br />

Ebenso herrscht aufgrund <strong>de</strong>r<br />

Exponiertheit <strong>de</strong>s Straßenverlaufes<br />

ein Nachtfahrverbot. Die Straße ist<br />

nur untertags von 7:00 bis 20:00 Uhr<br />

befahrbar. Die Mautstation befin<strong>de</strong>t<br />

sich bei Gurgl. Sehenswert an <strong>de</strong>r<br />

Timmelsjoch-Hochalpenstraße auf<br />

Nordtiroler Seite: Das Motorrad Museum<br />

sowie die architektonischen Skulpturen<br />

von Werner Tscholl: die Station<br />

Steg bei <strong>de</strong>r Mautstelle, das Schmuggler-Denkmal<br />

und das Passmuseum<br />

(siehe Ötztaler Museen).<br />

24 Ötztaler Das Gletscher- und Passstraßen<br />

25


Erlanger Hütte (2541 Meter)<br />

Ötztaler Bergund<br />

Schutzhütten<br />

Herbergen im Hochgebirge<br />

Dank <strong>de</strong>r Alpenvereine entstand im<br />

Ötztal bereits vor über 150 Jahren eine<br />

alpine Infrastruktur mit Bergwegen<br />

und Schutzhütten. Diese bewirtschafteten<br />

„Hochsitze“ und Zeugnisse alpiner<br />

Kulturgeschichte sind im Ötztal<br />

bis auf eine Seehöhe von über 3.000 Meter<br />

zu fin<strong>de</strong>n. Sie beeindrucken durch ihre<br />

Architektur aus Stein und Holz, die<br />

Wind und Wetter trotzt. Die Schutzund<br />

Skihütten bieten Wan<strong>de</strong>rern und<br />

Bergsteigern komfortable Rast- und<br />

Übernachtungsmöglichkeiten mit regionaler<br />

Küche, prächtigen Aussichten<br />

und manchmal auch mit musikalischer<br />

Hüttengaudi, zum Beispiel auf <strong>de</strong>r Hohe<br />

Mut Alm von Gurgl.<br />

Der Bau von Schutzhütten wirkte sich<br />

för<strong>de</strong>rlich auf <strong>de</strong>n Tourismus im Ötztal<br />

aus, dabei war vor allem die Errichtung<br />

folgen<strong>de</strong>r Hütten Anfang <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

maßgeblich: Frischmannhütte<br />

(2.192 Meter), Gubener bzw. Schweinfurter<br />

Hütte im Horlachtal (2.028 Meter)<br />

und <strong>de</strong>r Erlanger Hütte beim Wettersee<br />

(2.550 Meter), alle auf <strong>de</strong>m Gemein<strong>de</strong>gebiet<br />

von Umhausen.<br />

Auch das hintere Ötztal hat eine Vielzahl<br />

an stattlichen und historisch interessanten<br />

Schutzhütten zu bieten:<br />

z. B. die Vernagthütte (2.755 Meter, Vent),<br />

die Martin-Busch-Hütte (2.501 Meter, Vent),<br />

die Similaunhütte (3.019 Meter, Vent),<br />

das Hochjoch-Hospiz (2.413 Meter, Vent),<br />

die Langtalereckhütte (2.430 Meter, Gurgl),<br />

die Breslauer Hütte (2.848 Meter, Vent), die<br />

Amberger Hütte (2.135 Meter, Gries-Sulztal).<br />

Das urige Alpenvereinshaus Hil<strong>de</strong>sheimerhütte<br />

(2.899 Meter, Umhausen) mit<br />

Klettergarten liegt wie das Brunnenkogelhaus<br />

(2.738 Meter, Söl<strong>de</strong>n) in <strong>de</strong>n Stubaier<br />

Alpen, bei<strong>de</strong> Hütten kann man von<br />

Söl<strong>de</strong>n aus erreichen. Das Ramolhaus<br />

(3.006 Meter, Gurgl) ist eine Alpenvereinshütte<br />

und liegt am Südost-Hang <strong>de</strong>s hinteren<br />

Gurgler Tals auf einem markanten<br />

Felskopf hoch über <strong>de</strong>r abschmelzen<strong>de</strong>n<br />

Zunge <strong>de</strong>s Gurgler Ferners im Hauptkamm<br />

<strong>de</strong>r Ötztaler Alpen.<br />

Die höchst gelegene Schutzhütte in <strong>de</strong>n<br />

Ötztaler Alpen und <strong>de</strong>s Deutschen Alpenvereins<br />

ist das Bran<strong>de</strong>nburger Haus<br />

auf 3.272 Meter zwischen Gepatsch- und<br />

Kesselwandferner. Sie wird auch das<br />

Gletscherschloss genannt. Bis zu sechs<br />

anstrengen<strong>de</strong> Stun<strong>de</strong>n Aufstieg von<br />

Vent aus mit Gletscherquerung sind<br />

nötig, um sie zu erreichen. Hochalpine<br />

Bergausrüstung ist erfor<strong>de</strong>rlich, eine<br />

Seilschaft wird angeraten.<br />

Vernagthütte (2.755 Meter), Vent<br />

26 Ötztaler Das Berg- und Schutzhütten<br />

27


Ötztaler<br />

Almleben<br />

Genuss nah unterm Himmel<br />

Das Ötztal ist reich an Hochwei<strong>de</strong>n, es<br />

wer<strong>de</strong>n mehr als 60 Almen bewirtschaftet.<br />

Sie reichen von 1.700 Meter bis fast in die<br />

Gletscherregion auf 3.000 Meter. Die Größte<br />

ist die familienfreundliche Sulztalalm<br />

<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Längenfeld mit über<br />

2.000 Hektar am Fuß <strong>de</strong>s Schrankogels<br />

(von Gries aus in etwas mehr als einer<br />

Stun<strong>de</strong> zu Fuß erreichbar und auch im<br />

Winter geöffnet). Der Großteil <strong>de</strong>r Ötztaler<br />

Almen gehört Agrargemeinschaften,<br />

einige befin<strong>de</strong>n sich in privatem<br />

Besitz.<br />

Die Almen sind nicht nur eine Attraktion<br />

für Besucher, son<strong>de</strong>rn wichtig für die<br />

Bauern, <strong>de</strong>ren Kühe, Schafe, Ziegen und<br />

Pfer<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Sommer über auf <strong>de</strong>n Hochwei<strong>de</strong>n<br />

gute Futterpflanzen fin<strong>de</strong>n,<br />

während die Fel<strong>de</strong>r im Tal zur Heugewinnung<br />

und zum Anbau von Getrei<strong>de</strong><br />

und Gemüse genutzt wer<strong>de</strong>n. Fast wie<br />

nebenbei wird bei <strong>de</strong>r Almbewirtschaftung<br />

auch Landschaftspflege betrieben,<br />

<strong>de</strong>nn bewirtschaftete Almen schützen<br />

das Tal vor Murenabgängen und Lawinen,<br />

weil das Gras durch die Beweidung<br />

kurz gehalten wird.<br />

Die schönsten Almen im Ötztal sind alle<br />

leicht zu erreichen (u.a. mit Seilbahnen)<br />

und was beson<strong>de</strong>rs die Wan<strong>de</strong>rer freut:<br />

Auf vielen Almen gibt es eine gemütliche<br />

Jausenstation zum Einkehren,<br />

wo man köstlichen Almkäse, Butter<br />

und weitere Almprodukte serviert bekommt.<br />

Ein herzhaftes Almfrühstück<br />

(eventuell mit Sonnenaufgang) gibt es<br />

zum Beispiel auf <strong>de</strong>r Gampe Thaya in<br />

Söl<strong>de</strong>n, im Panoramarestaurant Stablein<br />

in Vent auf 2.365 Meter Seehöhe o<strong>de</strong>r<br />

auf <strong>de</strong>r Stabele Alm von Längenfeld (um<br />

Voranmeldung wird gebeten). Auch das<br />

Posthotel Kassl in Oetz bietet einmal<br />

wöchentlich ein Almfrühstück für die<br />

Gäste an.<br />

THEMENWEG ALMZEIT SÖLDEN<br />

Die Almlandschaft rund um Söl<strong>de</strong>n ist<br />

auf spannen<strong>de</strong> Art zweigeteilt: Auf <strong>de</strong>n<br />

Berghängen im Westen erlebt man die<br />

aktive Almzeit, auf <strong>de</strong>n Berghängen im<br />

Osten <strong>de</strong>n geruhsamen Almraum. Die<br />

ALMZEIT ist ein Familienwan<strong>de</strong>rweg,<br />

<strong>de</strong>r die Vielfalt <strong>de</strong>r Hütten und Almen in<br />

Söl<strong>de</strong>ns Bergen mit Attraktionen und<br />

interaktiven Spielstationen zum Thema<br />

macht. Damit hat die Gemein<strong>de</strong> Söl<strong>de</strong>n<br />

das größte Angebot an Erlebnisalmen<br />

von ganz Österreich, <strong>de</strong>nn insgesamt<br />

gibt es über 20 attraktive Almziele in<br />

<strong>de</strong>r Umgebung, die speziellen Naturund<br />

Freizeit-Themen gewidmet sind.<br />

So genießt man auf <strong>de</strong>r „Zeitseite“ u.a.<br />

Aussichtszeit, E<strong>de</strong>lsteinzeit, Tierzeit,<br />

Naturzeit, Kartoffelzeit, Musikzeit, Genusszeit,<br />

Stub'nzeit, Wasserzeit, Schafzeit,<br />

Gipfelzeit, Kunstzeit, Marendzeit,<br />

Spielzeit, Uhrzeit und Jausenzeit.<br />

28 Ötztaler Das Almleben<br />

29


Ötztaler Tiere<br />

Nützliche Vierbeiner als Kulturträger<br />

KÜHE UND PFERDE<br />

Gebirgstaugliche Rin<strong>de</strong>rrassen wie<br />

das Tiroler Grauvieh und das Original<br />

Braunvieh fühlen sich auf Almen zuhause.<br />

Wenn die Kühe im Herbst wie<strong>de</strong>r<br />

von <strong>de</strong>n Hochalmen zu <strong>de</strong>n heimatlichen<br />

Höfen zurückkehren, ist das ein<br />

großes Fest – wie z. B. <strong>de</strong>r Almabtrieb<br />

von Zwieselstein (zweiter Sonntag im<br />

September). Die Tiere wer<strong>de</strong>n für diesen<br />

Anlass mit Blumen aufgekranzt<br />

und wan<strong>de</strong>rn in einer Prozession an <strong>de</strong>n<br />

vielen Zuschauern vorbei. Danach wird<br />

gefeiert mit Musik, Tanz und köstlichen<br />

Schmankerln.<br />

Bei <strong>de</strong>n Pfer<strong>de</strong>n haben es die schönen<br />

Blon<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Ötztalern angetan: Die<br />

Haflinger sind Teil <strong>de</strong>r Tiroler Kultur.<br />

Früher wur<strong>de</strong>n sie vor allem als Arbeitspfer<strong>de</strong><br />

eingesetzt, heute wer<strong>de</strong>n sie<br />

gern als Hobby gehalten. Der Haflinger<br />

Pfer<strong>de</strong>zuchtverein Ötztal veranstaltet<br />

zumeist im Jänner ein unterhaltsames<br />

Winterrennen bei <strong>de</strong>r Haflinger Hengst-<br />

Station in Längenfeld/Espan. Gestartet<br />

wird u.a. mit Schlitten und beim Skijöring.<br />

Das Hauptrennen bestreiten die<br />

Pfer<strong>de</strong> mit ihren Reitern im Galopp.<br />

SCHAFE UND SCHAFTRIEBE<br />

Ohne die Schafe und <strong>de</strong>ren Wolle hätten<br />

die Ötztaler früher wohl sehr gefroren.<br />

Heute sind das Ötztaler Bergschaf und<br />

Berglamm vor allem kulinarische Delikatessen,<br />

die mit bester Fleischqualität<br />

und regionaler Herkunft überzeugen.<br />

Im Naturpark Ötztal wer<strong>de</strong>n seltene<br />

und schon fast ausgestorbene Nutztierrassen<br />

gezüchtet, dazu gehören auch<br />

das Braune Bergschaf und das Alpine<br />

Steinschaf. Aber auch die Schafwolle ist<br />

nach wie vor begehrt. Was man daraus<br />

machen kann, sieht man im Ötztaler<br />

Schafwollzentrum <strong>de</strong>r Familie Regensburger<br />

in Umhausen.<br />

Ein großes Fest in Söl<strong>de</strong>n ist <strong>de</strong>r Abtrieb<br />

<strong>de</strong>r Tiere Mitte September von <strong>de</strong>n Almen<br />

zur „Schafschoad“ und zur Schafausstellung<br />

im Ort. Dabei wer<strong>de</strong>n die<br />

schönsten Zuchtschafe prämiert. Die<br />

Köche von Söl<strong>de</strong>n tischen anschließend<br />

ihre Kreationen vom Ötztaler Berglamm<br />

auf. Dazu gibt es einen Bauernmarkt<br />

und abends <strong>de</strong>n traditionellen<br />

Schaferball mit Siegerehrung.<br />

TRANSHUMANZ<br />

DIE WEGE DER SCHAFE<br />

Nicht nur die eigenen Tiere fin<strong>de</strong>n im<br />

Ötztal Futter, son<strong>de</strong>rn auch Schafgäste<br />

von auswärts: Je<strong>de</strong>n Juni kommen<br />

rund 4000 Schafe aus <strong>de</strong>m Südtiroler<br />

Schnalstal in zwei großen Zügen über<br />

die Jöcher <strong>de</strong>r Ötztaler Alpen auf die<br />

saftigen Hochwei<strong>de</strong>n von Vent im Ötztal,<br />

und das schon seit 6000 Jahren.<br />

Transhumanz nennt sich diese alte<br />

Kulturtradition. 2011 wur<strong>de</strong>n die Schaftriebe<br />

in <strong>de</strong>n Ötztaler Alpen in das<br />

Verzeichnis <strong>de</strong>s immateriellen Kulturerbes<br />

Österreichs aufgenommen. Der<br />

Übertrieb von Schafen und Ziegen aus<br />

<strong>de</strong>m Schnalstal erfolgt meist (wetterabhängig)<br />

am ersten Juniwochenen<strong>de</strong>.<br />

Schon vor Tagesanbruch startet <strong>de</strong>r<br />

erste Teil <strong>de</strong>r Her<strong>de</strong>. Der zweite Teil <strong>de</strong>s<br />

Übertriebs führt von Kurzras (1.500 Meter)<br />

über das Hochjoch (2.850 Meter), vorbei an<br />

<strong>de</strong>r Schutzhütte Schöne Aussicht und<br />

von dort abwärts zur Rofenberg-Alm.<br />

Mitte September geht es wie<strong>de</strong>r zurück<br />

nach Vernagt am See und nach Kurzras.<br />

Man kann die Schafe auf ihrem Weg<br />

begleiten o<strong>de</strong>r sie bei <strong>de</strong>n Hütten empfangen.<br />

(Die Hütten sind Anfang Juni<br />

zum Teil noch geschlossen, für Übernachtungen<br />

ist es <strong>de</strong>shalb empfohlen<br />

sich vorher über die Öffnungszeiten zu<br />

informieren).<br />

30 Ötztaler Das Tiere<br />

31


Ötztaler Mystik<br />

und Sagen<br />

Furcht und Faszination<br />

Riesen, Tuifle, wil<strong>de</strong> Mandlen, Drachen,<br />

salige Fräulein, Butter- und Feichtenhexen,<br />

Schlangenbäume o<strong>de</strong>r die<br />

Höllentüre in <strong>de</strong>r Engelswand bei Umhausen,<br />

wo <strong>de</strong>r Leibhaftige einmal einen<br />

Schauspieler, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Satan zu gut<br />

gespielt hatte, in die Hölle zerren wollte:<br />

Die Sagenwelt <strong>de</strong>s Ötztales könnte das<br />

Gruseln und Fürchten lehren, aber sie<br />

kann auch faszinieren und unterhalten.<br />

Wie auf <strong>de</strong>m Ötztaler Sagenweg, <strong>de</strong>r am<br />

Feuerstein bei Huben in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />

Längenfeld startet und auf 14 Stationen<br />

alten Mythen erstehen lässt. In Oetz/<br />

Ortsteil Ebene gibt es eine Teufelsschmie<strong>de</strong><br />

zu besichtigen, die laut Sage<br />

<strong>de</strong>r Leibhaftige selbst geschmie<strong>de</strong>t hat.<br />

Bei dieser Rundwan<strong>de</strong>rung geht es von<br />

Oetz <strong>de</strong>r Ache entlang zum Weiler Ebene,<br />

weiter nach Oetzerau (1.022 Meter) zum<br />

Rastbichl und nach Klingenburg, einem<br />

weiteren Weiler von Oetz. Vorbei an <strong>de</strong>r<br />

Hexenplatte kehrt man wie<strong>de</strong>r ins Dorf<br />

zurück.<br />

SCHALENSTEINE & KULTPLÄTZE<br />

Im Ötztal fand man bisher fünf Schalensteine.<br />

Sie wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Jungsteinzeit<br />

von 4.000 bis 1.800 v. Chr. zugeordnet<br />

und zählen zu <strong>de</strong>n ältesten Kulturzeugnissen<br />

Tirols. Schalensteine sind Felsen,<br />

in die vermutlich zu Kultzwecken Schalen<br />

unterschiedlicher Größe und Tiefe<br />

gehauen wur<strong>de</strong>n. Im Weiler Burgstein<br />

auf <strong>de</strong>m Gemein<strong>de</strong>gebiet von Längenfeld<br />

wur<strong>de</strong> ein Schalenstein gefun<strong>de</strong>n<br />

und auch die „Kaser“ bei Vent scheint<br />

mit ihren bewussten Steinsetzungen,<br />

<strong>de</strong>r St. Anna-Quelle und einem Menhir<br />

ein alter Kultplatz gewesen zu sein.<br />

Vertiefen<strong>de</strong> Einsichten in die Ötztaler<br />

Sagenwelt bringen auch Bücher von<br />

Hans Haid: „Mythen <strong>de</strong>r Alpen. Von Saligen,<br />

Weißen Frauen und Heiligen Bergen“<br />

o<strong>de</strong>r „Ötztal – Sagen und Mythen<br />

ent<strong>de</strong>cken.“<br />

Ötztaler Sagenweg, Längenfeld<br />

32 Ötztaler Das Mystik und Sagen<br />

33


Waalweg Mooserstegele,<br />

Söl<strong>de</strong>n<br />

Ötztaler<br />

Themenwege<br />

Auf <strong>de</strong>n Spuren <strong>de</strong>r Vielfalt<br />

Auf über 20 Themenwegen kann man<br />

das Ötztal und seine Seitentäler erkun<strong>de</strong>n.<br />

Kulturell beson<strong>de</strong>rs interessant<br />

sind z. B. <strong>de</strong>r Rundwan<strong>de</strong>rweg Sautner<br />

Forchet (siehe Gemein<strong>de</strong> Sautens), <strong>de</strong>r<br />

Knappenweg und Besinnungsweg in<br />

<strong>de</strong>r Almregion Hochoetz (siehe Gemein<strong>de</strong><br />

Oetz), <strong>de</strong>r Geolehrpfad Winkelbergsee<br />

und <strong>de</strong>r Ötztaler Sagenweg (siehe<br />

Gemein<strong>de</strong> Längenfeld). Die Sagen- und<br />

Kapellenwan<strong>de</strong>rung von Umhausen<br />

erzählt auf einer leichten Wan<strong>de</strong>rung<br />

die Geschichte <strong>de</strong>r Kapellenbauten und<br />

Sagen <strong>de</strong>r Orte Umhausen, Östen, Tumpen,<br />

Köfels. (Ausgangspunkt Information<br />

Umhausen).<br />

Die Wallfahrtskirche Maria Hilf ist<br />

Ausgangspunkt <strong>de</strong>s leicht zu bewältigen<strong>de</strong>n<br />

„Grieser Besinnungsweges“ in<br />

<strong>de</strong>r Ortschaft Gries bei Längenfeld. Er<br />

führt <strong>de</strong>n Kreuzwegstationen folgend<br />

bis zu einer Aussichtsplattform.<br />

Den harten Überlebenskampf von<br />

Tier- und Pflanzenwelt im Alpenraum<br />

zeigt <strong>de</strong>r mittelschwierige Lehrpfad zu<br />

Natur-, Kultur- und Almwirtschaft von<br />

<strong>de</strong>r Mittelstation <strong>de</strong>r Gaislachkoglbahn<br />

bis zur Leiterbergalm. Auch <strong>de</strong>r Archäologische<br />

Rundweg Gurgl ist eine mittelschwere<br />

Wan<strong>de</strong>rung, die Kondition erfor<strong>de</strong>rt.<br />

Auf Granatensuche zur Hohen<br />

Mut begibt man sich auf einer ca. dreistündigen<br />

Mineralogischen Wan<strong>de</strong>rung<br />

im Gaisbergtal-Gurgl (Ausgangspunkt<br />

Gurgl, Hohe Mut Bahn) und eine Gletscherkundliche<br />

Wan<strong>de</strong>rung führt von<br />

<strong>de</strong>r Hohen Mut mitten in die hochalpine<br />

Gletscherwelt <strong>de</strong>r Ötztaler Alpen (Ausgangspunkt<br />

Gurgl, Hohe Mut Bahn).<br />

Entlang alter Schmugglerpfa<strong>de</strong> zwischen<br />

Nord- und Südtirol schlängelt<br />

sich <strong>de</strong>r Ötztaler Urweg. Er führt in<br />

mehreren Etappen von Ötztal Bahnhof<br />

entwe<strong>de</strong>r ins Südtiroler Passeiertal o<strong>de</strong>r<br />

ins Südtiroler Schnalstal. Die meisten<br />

Abschnitte sind leicht bewältigbar und<br />

familienfreundlich. Lediglich die Übergänge<br />

über <strong>de</strong>n Alpenhauptkamm sind<br />

als schwieriger einzustufen. Im südlichen<br />

Ötztal wer<strong>de</strong>n archäologisch interessante<br />

Stellen mittels dreisprachiger<br />

Kupferstelen gekennzeichnet.<br />

WAALWEGE –<br />

DEM WASSER ENTLANG<br />

Das Ötztal ist fruchtbar, zum Teil aber<br />

sehr trocken. Deshalb waren frühe<br />

Bewässerungsanlagen lebenswichtig.<br />

„Waale“ leiten das Wasser oft mehrere<br />

Kilometer lang in felsigen, hölzernen<br />

o<strong>de</strong>r gemauerten Rinnen auf die Fel<strong>de</strong>r.<br />

Die Wege zu ihrer Instandhaltung<br />

heißen Waalwege. Die Gemein<strong>de</strong> Umhausen<br />

bemühte sich beson<strong>de</strong>rs um die<br />

Instandhaltung <strong>de</strong>r Waale, u.a. mit <strong>de</strong>r<br />

Erneuerung <strong>de</strong>s Köfler Jochwaales (hinteres<br />

Fundustal-Köfels). Er wur<strong>de</strong> Mitte<br />

<strong>de</strong>s 15. Jhdts. errichtet und ist eine <strong>de</strong>r<br />

ältesten Bewässerungsanlagen im Tiroler<br />

Oberland. Im Jahr 1860 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Waal aufgelassen und 2005 reaktiviert.<br />

Der Köfler Waalweg (Start Parkplatz<br />

Köfels) ist <strong>de</strong>r höchste Waalweg Europas,<br />

mittelschwierig und erfor<strong>de</strong>rt Kondition<br />

sowie Geübtheit. Einfache, weit<br />

kürzere Waalwege sind z. B. <strong>de</strong>r Wasserläufer<br />

Waalweg Mooserstegle in Söl<strong>de</strong>n<br />

und <strong>de</strong>r Arzwinkel Waalweg nahe <strong>de</strong>m<br />

Ötzi-Dorf Umhausen.<br />

34 Ötztaler Das Themenwege<br />

35


Holzofen,<br />

Sautens<br />

Ötztaler<br />

Kulinarium<br />

Gaumenfreu<strong>de</strong>n für Genießer<br />

Schon <strong>de</strong>r bayrische Schriftsteller Ludwig<br />

Steub (1812 – 1888) erfreute sich an<br />

<strong>de</strong>n Forellen aus <strong>de</strong>m Stuibenbach, die<br />

man ihm in Umhausen servierte. Saubere,<br />

frische Gewässer gibt es im Ötztal<br />

in je<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> und so wer<strong>de</strong>n fast<br />

überall die Ötztaler Bachforellen und<br />

Saiblinge angeboten. Selbstverständlich<br />

bereichert auch das wichtigste Tier<br />

<strong>de</strong>s Ötztals die Speisekarten: Aus Schafund<br />

Lammfleisch wer<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>re<br />

Spezialitäten hergestellt – z. B. Tatar<br />

o<strong>de</strong>r Bündner Fleisch.<br />

Die „eigenbrötlerischen“ Ötztaler verstehen<br />

sich auch gut aufs Brotbacken.<br />

Die „Ötztaler Breatlan“ wer<strong>de</strong>n gefertigt<br />

aus Weizen- und Roggenmehl, Hefe<br />

und Butter. Die „Ötztaler Hosnar“ wie<strong>de</strong>rum<br />

sind frittierte Krapfen, meistens<br />

mit Speckkraut serviert. Dazu passt<br />

ein Bier vom „Ötztaler Brauhaus“ in<br />

Nie<strong>de</strong>rthai (Umhausen). Typische Ötztaler<br />

Gerichte sind auch Ziachkiachlan<br />

und Zaltn (Früchtebrot), und eine Spezialität<br />

namens „Ongsats“. Dabei wird<br />

Weißbrot und Mohn mit viel Schmalz<br />

in mehreren Lagen geschichtet. In<br />

Gurgl ist es Brauch, Anfang Jänner auf<br />

die "Gemat" zu gehen und damit die Verwandten<br />

zu erfreuen. Als Wegzehrung<br />

für <strong>de</strong>n Ötztal Radmarathon verlassen<br />

sich die Teilnehmer gerne auf „Ötztaler<br />

Kraftkugeln“ aus Trockenfrüchten, Honig,<br />

Apfelsaft, Traubenzucker, Nüssen,<br />

Schokola<strong>de</strong>, Hafer- und Kokosflocken.<br />

Der Chefkoch vom Hotel „Das Central“<br />

in Söl<strong>de</strong>n stellt sie für <strong>de</strong>n Radmarathon<br />

her. Die typische „Ötztaler Maren<strong>de</strong>“<br />

(Jause) mit regionalen Zutaten<br />

besteht zumeist aus Bauchspeck, Kaminwurzen,<br />

Käse, kaltem Schweinsbraten,<br />

Sulze, Grammelschmalz und<br />

Eiern von glücklichen Hühnern. Diese<br />

Zutaten wer<strong>de</strong>n appetitanregend auf<br />

einem Holzbrettl serviert. Vom Tiroler<br />

Wirtshaus über die Almhütte bis zum<br />

Gourmetrestaurant fin<strong>de</strong>t man im Ötztal<br />

zahlreiche Einkehrmöglichkeiten<br />

mit hervorragen<strong>de</strong>r Küche. Dabei wird<br />

großer Wert auf die Verwendung von<br />

erstklassigen regionalen Produkten ge-<br />

legt. Das Hotel „Das Central“ in Söl<strong>de</strong>n<br />

mit <strong>de</strong>m Gourmetrestaurant „Ötztaler<br />

Stube“, betreibt auch das höchst gelegene<br />

Haubenlokal Europas, das „ice<br />

Q“ am Gaislachkogl. Empfehlenswert<br />

ebenso die Angebotsgruppe <strong>de</strong>r „Tiroler<br />

Wirtshäuser“, sowie die „Bewusst Tirol“-<br />

Betriebe. Wohl bekomm´s!<br />

KÖSTLICHKEITEN<br />

AUS DER EDEL-DESTILLERIE<br />

Einfach nur Schnaps? Nein, ein E<strong>de</strong>lbrand<br />

sollte es sein! Auch darin hat das<br />

Ötztal eine große Tradition. Zur Zeit<br />

Maria Theresias hatte <strong>de</strong>r Obere Wirt<br />

in Söl<strong>de</strong>n, „<strong>de</strong>r Branntweiner“, die alleinige<br />

Lizenz, <strong>de</strong>n Pseirer Branntwein<br />

weiter zu verkaufen. Den Branntweiner<br />

gibt es nicht mehr, dafür verstehen sich<br />

mittlerweile viele Ötztaler gut auf die<br />

E<strong>de</strong>l<strong>de</strong>stillerie. Eine große Brenntradition<br />

gibt es in Sautens. Auf <strong>de</strong>r „Tiroler<br />

Schnapsroute“ erzählen die Brenner<br />

von ihrer Lei<strong>de</strong>nschaft und zeigen <strong>de</strong>n<br />

Ablauf <strong>de</strong>r Schnapsherstellung von <strong>de</strong>r<br />

Blüte zum fertigen Produkt.<br />

36 Ötztaler Das Kulinarium<br />

37


Ötztaler Bauernmärkte<br />

und Handwerkskunst<br />

Tradition zum Mitnehmen<br />

Die Ötztaler Bäuerinnen und Bauern<br />

offerieren eine reichhaltige Produkt-<br />

Palette: Fleisch und Fisch, Milch, Milchprodukte<br />

und Eier, Obst und Gemüse,<br />

Getrei<strong>de</strong>produkte und Brot, Honig- und<br />

Bienenprodukte (Propolis), Marmela<strong>de</strong>n,<br />

Obstsäfte, Wein, Liköre und Spirituosen,<br />

sowie kontrollierte Bio-Lebensmittel.<br />

Diese Köstlichkeiten kann man<br />

u.a. bei <strong>de</strong>n Direktvermarkter-Hoflä<strong>de</strong>n<br />

erhalten, über die „Bauernkiste“ Tiroler<br />

Oberland beziehen und natürlich bei<br />

<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Bauernmärkten<br />

einkaufen.<br />

BAUERNSTANDL UMHAUSEN<br />

Ganzjährig beim M-Preis<br />

Öffnungszeiten: Fr 14:30 – 18:00 Uhr<br />

Zusätzlich im Winter im Vivea<br />

Gesundheitshotel in <strong>de</strong>r Halle.<br />

Öffnungszeiten En<strong>de</strong> Oktober – Mai<br />

Sa 14:30 – 16:00 Uhr<br />

BAUERNLADEN LÄNGENFELD<br />

Fischbachbrücke.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Fr 9:00 – 12:00 / 15:00 – 18:00 Uhr<br />

Die Ötztaler Bauern sind auch beim<br />

großen Oetzer Markt im Dorfzentrum<br />

von Oetz jeweils im Oktober vertreten<br />

sowie auf <strong>de</strong>m größten Erntemarkt<br />

in Tirol, bei <strong>de</strong>n Haiminger Markttagen,<br />

jeweils am 2. und 3. Samstag im<br />

Oktober.<br />

DORFLADEN SÖLDEN<br />

Öffnungszeiten: Juli – Sept / Nov – April.<br />

Do – Fr 9:30 – 12:30 / 14:30 – 18:00 Uhr<br />

GAMPE LADELE<br />

Auf <strong>de</strong>r Gampe Thaya<br />

Öffnungszeiten:<br />

En<strong>de</strong> Juni – En<strong>de</strong> Sept, Mo Ruhetag<br />

Bei <strong>de</strong>n großen Bauernmärkten bekommt<br />

man auch traditionelle Handwerkskunst<br />

zu sehen. Sie wird im Ötztal<br />

noch in vielen Betrieben gepflogen. Das<br />

Angebot reicht von <strong>de</strong>r Herstellung von<br />

Schafwoll- und Fleckerlteppichen sowie<br />

echtem Ötztaler Leinentuch über Glasmalerei,<br />

Holzschnitzerei und Kunstschmie<strong>de</strong>arbeiten<br />

bis zur Bierbrauerei<br />

und Seifen-Manufaktur. Schöne<br />

Souvenirs und Mitbringsel sind auch<br />

dabei. Ein Zentrum <strong>de</strong>r Handwerkskunst<br />

ist Umhausen (siehe Gemein<strong>de</strong><br />

Umhausen).<br />

38 Ötztaler Das Bauernmärkte und Handwerkskunst<br />

39


Ötztaler Brauchtum<br />

und religiöse Feste<br />

Wer arbeitet und betet, darf auch feiern<br />

MARIA HIMMELFAHRT<br />

(15. August), heißt auch „Hoher Frauentag“<br />

und ist in Tirol ein Lan<strong>de</strong>sfeiertag<br />

zum Ge<strong>de</strong>nken an die Befreiung Tirols<br />

im Jahr 1809. Die Almleute bedanken<br />

sich für eine gute, unfallfreie Almsaison,<br />

<strong>de</strong>shalb fin<strong>de</strong>t an diesem Tag u.a.<br />

<strong>de</strong>r „Sennelar“ auf <strong>de</strong>n Almen rund um<br />

Söl<strong>de</strong>n statt. Dabei gibt es Spezialitäten<br />

aus <strong>de</strong>r heimischen Küche sowie Musik<br />

und Tanz.<br />

ADVENT- UND WEIHNACHTSZEIT<br />

Ab En<strong>de</strong> November beleben traditionelle<br />

Advent- und Weihnachtsmärkte<br />

die Ortszentren <strong>de</strong>r Ötztal-Gemein<strong>de</strong>n<br />

und stimmen mit ihrem zauberhaften<br />

Ambiente auf Weihnachten ein. Adventbäckereien<br />

wer<strong>de</strong>n angeboten und<br />

zu Weihnachten Krippen aufgestellt.<br />

U.a. kann man auch in <strong>de</strong>r Kirche von<br />

Oetz eine schöne Weihnachtskrippe<br />

bewun<strong>de</strong>rn.<br />

Feiertage und Kirchweihfeste geben<br />

<strong>de</strong>n Ötztalern Gelegenheit, die schönen<br />

Trachten auszuführen. Aber als Trachtenschau<br />

will man das nicht verstan<strong>de</strong>n<br />

wissen. Zu <strong>de</strong>n Prozessionen bzw.<br />

„Umgängen“ strömen die Menschen<br />

zusammen, um miteinan<strong>de</strong>r zu beten<br />

und anschließend zu feiern. Auch Musikkapellen<br />

und Schützenvereine beleben<br />

das bunte Bild. Noch höher hinauf<br />

als ein Kirchturm reichen die vielen<br />

Gipfelkreuze auf Tirols Bergen. Auch<br />

hier wer<strong>de</strong>n oft Hl. Messen abgehalten,<br />

allerdings nur im Sommer, wenn die<br />

Berggipfel gut erreichbar sind.<br />

PALMSONNTAG<br />

In vielen Tiroler Gemein<strong>de</strong>n wird <strong>de</strong>r<br />

Sonntag vor Ostern mit Prozessionen<br />

zelebriert. Dabei ist es Tradition, lange,<br />

mit Bän<strong>de</strong>rn und Immergrün geschmückte<br />

Stangen, so genannte „Palmlatten“,<br />

zur Kirche zu tragen. Die Burschen<br />

<strong>de</strong>s Ortes wetteifern darum, wer die<br />

längste und schönste Palmlatte trägt.<br />

FRONLEICHNAM<br />

Am Donnerstag nach <strong>de</strong>m ersten Sonntag<br />

nach Pfingsten; die Fronleichnams-<br />

Prozessionen wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Ötztaler<br />

Gemein<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs feierlich gestaltet.<br />

HERZ JESU- UND SONNWENDFEUER<br />

Am 21. Juni wird <strong>de</strong>r Sommer im alpenländischen<br />

Raum mit Sonnwend-<br />

Feuern am Berg begrüßt. Zusätzlich<br />

wer<strong>de</strong>n vielerorts im Juni auch die<br />

„Herz Jesu Bergfeuer“ entzün<strong>de</strong>t. Sie gehen<br />

auf <strong>de</strong>n Herz-Jesu-Schwur im Jahr<br />

1796 zurück, mit <strong>de</strong>m die Tiroler Einheit<br />

im Kampf gegen Franzosen und Bayern<br />

hergestellt wer<strong>de</strong>n sollte.<br />

NIKOLAUS UND KRAMPUS<br />

In <strong>de</strong>r Zeit rund um Nikolaus am 6. Dezember<br />

fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Ötztaler Gemein<strong>de</strong>n<br />

spektakuläre Nikolaus-Einzüge<br />

und Krampusläufe statt. Eine „Night of<br />

Hell“ gestalten u.a. die „Ötztaler Feuerteufel“<br />

mit einer höllisch guten Show.<br />

Sie bil<strong>de</strong>n einen <strong>de</strong>r größten Krampusvereine<br />

Österreichs.<br />

FLITSCHELARLAUF<br />

Alle drei Jahre hält <strong>de</strong>r Maschgararverein<br />

Sautens <strong>de</strong>n traditionellen<br />

„Flitschelarlauf“ ab (2017, 2020, 2023).<br />

15 „Maschgarar“ haben die Ehre, bei einem<br />

Umzug <strong>de</strong>n „Flitschelar“ als Frühlingssymbol<br />

darzustellen. Auf einen<br />

Overall wer<strong>de</strong>n bis zu 5000 „Flitschen“<br />

(Deckblätter eines Maiskolbens) genäht.<br />

Das 40 Kilo schwere Gewand kann man<br />

nur im Liegen anziehen. Auch Fetzelar,<br />

Schallelar, Singeslar, die Bajazzl, die Laninger,<br />

die Hexen, die Bearntolar-Gruppe,<br />

die Schandi und die Strossenkehrar<br />

versammeln sich. Nach <strong>de</strong>m Mittagsgeläut<br />

und <strong>de</strong>m traditionellen Schuss<br />

geht’s los mit <strong>de</strong>m Bärenreim, <strong>de</strong>r Umzug<br />

kann beginnen.<br />

ERNTEDANK<br />

En<strong>de</strong> September wird z.B in Sautens ein<br />

Erntedankfest gefeiert. Der Trachtenverein<br />

gestaltet eine Erntekrone, die<br />

Jungbauern einen Erntedankwagen.<br />

Danach la<strong>de</strong>n die Schnapsbrenner und<br />

Imker zum Tag <strong>de</strong>r offenen Tür.<br />

FASNACHTSBRÄUCHE<br />

Das Larchziach´n: Es erinnert an eine<br />

Eheanbahnung in Zeiten vor Parship:<br />

Schon seit <strong>de</strong>r Zeit Maria Theresias<br />

(1740 – 1780) war dieser Brauch im Ötztal<br />

verbreitet: Wenn von Ostern bis<br />

Fasnacht kein Bursch im Ort geheiratet<br />

hatte, wur<strong>de</strong> eine große Lärche<br />

gefällt. Damit zogen die ledigen Burschen<br />

zum Kirchplatz, wo <strong>de</strong>r Baum<br />

versteigert wur<strong>de</strong>. Mit <strong>de</strong>m Erlös finanzierte<br />

man ein Gemeinschaftsessen,<br />

das <strong>de</strong>r Geselligkeit diente. Damit<br />

niemand <strong>de</strong>n Wipfel abschlug, musste<br />

„Der Larch“ die ganze Nacht bewacht<br />

wer<strong>de</strong>n. 1996 wur<strong>de</strong> in Umhausen<br />

nach langer Pause dieser Brauch wie<strong>de</strong>rbelebt.<br />

Das Larchzieh´n fin<strong>de</strong>t<br />

seit<strong>de</strong>m alle vier bis fünf Jahre statt.<br />

40 Ötztaler Das Brauchtum und religiöse Feste<br />

41


Ötztaler<br />

Kulturveranstaltungen<br />

Kunst lebt und hält lebendig<br />

THEATER<br />

Hannibal<br />

Das Gletscherschauspiel ist eine spektakuläre<br />

Show <strong>de</strong>s Künstlernetzwerks<br />

Lawine Torrèn, die im Abstand von<br />

zwei Jahren am Rettenbachgletscher<br />

von Söl<strong>de</strong>n in 3.000 Meter Seehöhe über die<br />

Schneebühne geht. Sie versetzt Karthago<br />

und Hannibals Elefanten in die wil<strong>de</strong><br />

Bergwelt Tirols. Die atemberauben<strong>de</strong><br />

Performance zeigt eine Choreographie<br />

von über 500 Tänzern, Akrobaten und<br />

Skifahrern, zusätzlich im Einsatz sind<br />

Pistenbullys, Base-Jumper, Flugzeuge,<br />

Helikopter, Skidoos und Paragli<strong>de</strong>r.<br />

Friedl mit <strong>de</strong>r leeren Tasche<br />

ist ein Wan<strong>de</strong>rtheater (mehrere Termine<br />

im September) und wird ebenso<br />

von Lawine Torrèn inszeniert. Der Stoff<br />

basiert auf einer wahren Begebenheit:<br />

Begleitet von einem kleinen Gefolge<br />

durchquerte Friedrich IV. von Tirol im<br />

Jahr 1416 das Ötztal. In historischen<br />

Kostümen machen sich die Darsteller<br />

morgens auf <strong>de</strong>n Weg von Vent zum<br />

Marzellferner. Die Zuschauer verfolgen<br />

Text und Musik über Kopfhörer. Rund<br />

600 Hoehenme wer<strong>de</strong>n dabei auf 19,5 Kilometern<br />

überwun<strong>de</strong>n, ca. zwei Stun<strong>de</strong>n<br />

dauert <strong>de</strong>r Rückweg.<br />

Kin<strong>de</strong>rtheater in Hochoetz<br />

Das DynAMISCHE Duo sorgt während<br />

<strong>de</strong>r Wintersaison mit Kin<strong>de</strong>rtheater für<br />

je<strong>de</strong> Menge Spaß. Immer am Mittwoch<br />

ab 15:00 Uhr im Kin<strong>de</strong>rgarten beim Panoramarestaurant<br />

Hochoetz. Freier Eintritt,<br />

Dauer: ca. 30 – 45 Minuten.<br />

Heimat- und Laienbühnen<br />

Ernste Stücke und unterhaltsamen<br />

Boulevard zeigen gekonnt die Ötztaler<br />

Heimat- und Laienbühnen, u.a. die Theatergruppe<br />

„Vor<strong>de</strong>res Ötztal – Gegenwind“<br />

in Umhausen und das „Theaterquartier<br />

B2“ in Haiming.<br />

MUSIK UND KONZERTE<br />

Die Ötztaler sind ein musikalisches<br />

Völkchen. Viele Veranstaltungen stehen<br />

im Zeichen <strong>de</strong>r traditionellen Musik,<br />

z.B. die Platzkonzerte <strong>de</strong>r örtlichen<br />

Musikkapellen, unterhaltsame Tiroler<br />

Aben<strong>de</strong> und Hüttenaben<strong>de</strong> mit Live-<br />

Musik. Volks- bzw. volkstümliche Musik<br />

bringt auch Schwung bei diversen<br />

Almfesten wie <strong>de</strong>m Sennelar-Almfest<br />

am 15. August auf <strong>de</strong>n Hütten rund um<br />

Söl<strong>de</strong>n. Auch beim Venter Bergfest (Anfang<br />

August), beim Alm- und Bergfest in<br />

Hochoetz (Mitte August) und beim Längenfel<strong>de</strong>r<br />

Zeltfest (Mitte August) spielt<br />

die Musik zünftig auf.<br />

Wan<strong>de</strong>rn, Tanzen, Singen, Jo<strong>de</strong>ln, Bildhauen<br />

und Musizieren auf knapp 1.900<br />

Meter Höhe – dieses grandiose Erlebnis aus<br />

Workshops und Konzerten beschert <strong>de</strong>r<br />

„Kultursommer Gurgl“ im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Ötztaler Kulturwochen im Juli und August.<br />

Zu <strong>de</strong>n Fixterminen für Musikliebhaber<br />

im Western Style zählt das „Ötztaler<br />

Countryfest“ auf <strong>de</strong>r Erlebnisanlage<br />

Kalkofen in Sautens Anfang August.<br />

Jeweils Anfang September inszeniert<br />

Pro Vita Alpina das „Festival mundARTgerecht<br />

– Dialektmusik im Alpenland"<br />

mit Veranstaltungen in <strong>de</strong>n Gastgärten<br />

von Längenfeld. Grenzüberschreitend<br />

gibt sich das Festival „PassMusik“ mit<br />

Klangvollem entlang <strong>de</strong>r Timmelsjoch-<br />

Hochalpenstraße Anfang Juli und das<br />

Jochfest am höchsten Punkt <strong>de</strong>s Timmelsjochs<br />

erfreut Anfang September<br />

mit Musik- und Kunstaktionen auf <strong>de</strong>r<br />

Passhöhe.<br />

GALERIEN<br />

UND KÜNSTLERSYMPOSIEN<br />

Zwischen Vent und <strong>de</strong>n Rofenhöfen erstreckt<br />

sich die BARTEB’NE. Bart heißt<br />

in <strong>de</strong>r Ötztaler Mundart das struppige<br />

Gras. Die BARTEB‘NE ist Teil <strong>de</strong>r Kulturveranstaltung<br />

„ARTeVENT Natur – Kultur<br />

– Literatur“. Von Juni bis September<br />

verwan<strong>de</strong>lt sich <strong>de</strong>r gut gewartete Wan<strong>de</strong>rweg<br />

von Vent zu <strong>de</strong>n Rofenhöfen in<br />

eine Freiluftgalerie für Kunst.<br />

Erbe Kulturraum Söl<strong>de</strong>n<br />

ist ein Kunstraum mit kleinen, aber perfekt<br />

inszenierten Ausstellungen und<br />

diversen Veranstaltungen in <strong>de</strong>r Raiffeisenbank<br />

Söl<strong>de</strong>n.<br />

Galerie zum Alten Ötztal<br />

siehe Ötztaler Museen.<br />

Kulturinitiative Freistaat Burgstein<br />

veranstaltet regelmäßig Kunst- und<br />

Literatur-Symposien sowie Musik- und<br />

Kunstaktionen – zum Beispiel beim<br />

Passfest am Timmelsjoch.<br />

Tipps und Infos zu unseren<br />

Veranstaltungen fin<strong>de</strong>n Sie unter:<br />

www.oetztal.com<br />

Lesetipp zum Thema Kultur<br />

fin<strong>de</strong>n Sie unter:<br />

www.oetztal.blog<br />

42 Ötztaler Das Kulturveranstaltungen<br />

43


Ötztaler<br />

Gemein<strong>de</strong>n<br />

Oetz mit Acherkogel (3.007 Meter)<br />

und Piburger See<br />

44<br />

45


Haiming<br />

Gemein<strong>de</strong><br />

Haiming<br />

Brunau, Haiming, Haimingerberg, Ochsengarten,<br />

Ötztal-Bahnhof, Schlierenzau<br />

Die auf 670 Meter Seehöhe zwischen Telfs<br />

und Imst gelegene, sehr sonnige Gemein<strong>de</strong><br />

Haiming bil<strong>de</strong>t das Eingangstor<br />

zum Ötztal. Geografisch gesehen gehört<br />

sie zum Inntal, botanisch gesehen zu einem<br />

Paradies <strong>de</strong>r Kernobstgewächse,<br />

<strong>de</strong>nn in ihrem Umkreis – entlang <strong>de</strong>r<br />

Haiminger Apfelstraße – ge<strong>de</strong>ihen über<br />

60.000 Obstbäume. Damit gebührt Haiming<br />

<strong>de</strong>r Titel „Tirols größte Obstbaugemein<strong>de</strong>“.<br />

Kein Wun<strong>de</strong>r, dass hier auch<br />

die Bienen fröhlich summen, was wie<strong>de</strong>rum<br />

die regionalen Imker beson<strong>de</strong>rs<br />

freut und all jene Menschen, die gerne<br />

Honig essen. Auf <strong>de</strong>n bekannten Haiminger<br />

Markttagen im Oktober kann<br />

man die Apfel- und Bienen-Produkte<br />

mit vielen an<strong>de</strong>ren Delikatessen aus<br />

<strong>de</strong>m bäuerlichen Feinkostla<strong>de</strong>n erwerben.<br />

Der Hauptort <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Haiming<br />

liegt am Rand <strong>de</strong>s idyllisch-wil<strong>de</strong>n<br />

Tschirgant-Bergsturzes und ist wie <strong>de</strong>r<br />

Haimingerberg landwirtschaftlich geprägt,<br />

während sich im Ortsteil Ötztal-<br />

Bahnhof, direkt am Eingang <strong>de</strong>s Ötztales,<br />

ein ausge<strong>de</strong>hntes Han<strong>de</strong>ls- und<br />

Wohngebiet gebil<strong>de</strong>t hat. Der Ortsteil<br />

Ochsengarten bil<strong>de</strong>t einen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />

Talorte <strong>de</strong>s bekannten Skigebietes<br />

Hochoetz, außer<strong>de</strong>m bringt die Nähe<br />

<strong>de</strong>s östlich benachbarten Wintersportortes<br />

Kühtai regen Anteil am Wintertourismus.<br />

Auch im Sommer zählt die<br />

Gemein<strong>de</strong> Haiming viele Urlaubsgäste,<br />

die im Ötztal und Inntal abwechslungsreiche<br />

Freizeit-Vergnügungen fin<strong>de</strong>n.<br />

Das Rafting auf <strong>de</strong>r Ötztaler Ache und<br />

am Inn gehört dazu.<br />

Das Gemein<strong>de</strong>wappen zeigt in Rot drei<br />

gol<strong>de</strong>ne Ähren, <strong>de</strong>ren Halme von einem<br />

schwarzen Zahnrad be<strong>de</strong>ckt sind. Diese<br />

Symbole verweisen auf Landwirtschaft<br />

und Industrie - die bei<strong>de</strong>n wichtigsten<br />

Erwerbszweige in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>.<br />

ÖTZTAL<br />

BAHNHOF<br />

704 m<br />

SAUTENS<br />

812 m<br />

HAIMING<br />

670 m<br />

OCHSENGARTEN<br />

1.538 m<br />

OETZ KÜHTAI<br />

820 m 2.020 m<br />

UMHAUSEN NIEDERTHAI<br />

1.036 m 1.550 m<br />

46 Gemein<strong>de</strong> Haiming<br />

47


Pfarrkirche, Haiming<br />

Historische<br />

Gebäu<strong>de</strong><br />

In <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Haiming<br />

PFARRKIRCHE HL. CHRYSANTHUS<br />

UND DARIA, HAIMING<br />

Der gotische Kirchenbau wur<strong>de</strong> 1384<br />

geweiht, 1511 erweitert und 1517 neu geweiht.<br />

Der am eingezogenen Chor stehen<strong>de</strong><br />

Nordturm wur<strong>de</strong> 1599 durch Blitzschlag<br />

zum Teil zerstört. Nach einem<br />

Brand wur<strong>de</strong> die Kirche im Jahr 1761<br />

mit einer Entfernung <strong>de</strong>r Gewölberippen<br />

wie<strong>de</strong>rhergestellt. Die Einrichtung<br />

ist neugotisch und entstand um 1900.<br />

EXPOSITURKIRCHE MARIÄ<br />

HEIMSUCHUNG, HAIMINGERBERG<br />

Sie steht südlich <strong>de</strong>r Streusiedlung hoch<br />

über <strong>de</strong>m Tal. 1845 erbaute und 1925 restaurierte<br />

spätklassizistische Kirche,<br />

Turm mit Bie<strong>de</strong>rmeierhaube. Die Orgel<br />

von Mathias Weber stammt aus <strong>de</strong>m<br />

Jahr 1847.<br />

GASTHAUS LÖWE<br />

Magerbach 1: Im Kern spätgotischer<br />

Gasthof aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt mit<br />

abgefastem Rundbogenportal und<br />

schönen Wandmalereien.<br />

BAHNHOFSGEBÄUDE<br />

Bahnhofsplatz: Der Bahnhof an<br />

<strong>de</strong>r Arlbergbahn wur<strong>de</strong> 1883 eröffnet.<br />

Das zweigeschoßige Aufnahmsgebäu<strong>de</strong><br />

weist eine Steinfassa<strong>de</strong> auf, die holzverschalten<br />

Giebel sind reich geglie<strong>de</strong>rt.<br />

Das auf Eisenstützen gelagerte Bahnsteigdach<br />

ist als Veranda ausgeführt, an<br />

bei<strong>de</strong>n Seiten befin<strong>de</strong>n sich eingeschoßige<br />

Endpavillons für Nebenräume.<br />

PFARRKIRCHE OCHSENGARTEN<br />

1777 erbauter spätbarocker Saalbau,<br />

mit <strong>de</strong>m Pfarrhaus verbun<strong>de</strong>n. Das Kirchengebäu<strong>de</strong><br />

steht an <strong>de</strong>r Kühtaistraße,<br />

die zur Ortschaft Ochsengarten gehört.<br />

Westlich schließt <strong>de</strong>r Friedhof an die<br />

Kirche an, die 1777 erbaut wur<strong>de</strong>.<br />

PFARRKIRCHE ÖTZTAL-BAHNHOF<br />

Sie steht auf einem Schuttkegel <strong>de</strong>r Ötztaler<br />

Ache und ist <strong>de</strong>m Hl. Josef <strong>de</strong>m Arbeiter<br />

geweiht. Erbaut wur<strong>de</strong> die Kirche<br />

von 1962 bis 1964 nach <strong>de</strong>n Plänen <strong>de</strong>r Architekten<br />

Sepp Salzburger und Wilhelm<br />

Adamer. Die Betonglasfenster schuf<br />

1964 die Glasmalerin Inge Höck, die<br />

Kreuzwegstationen sind Werke <strong>de</strong>s Malers<br />

H. Stilhard. Seit 2016 befin<strong>de</strong>t sich<br />

die Walker-Orgel <strong>de</strong>r ehemaligen Innsbrucker<br />

Stadtsäle in <strong>de</strong>r Pfarrkirche.<br />

Tipps und Infos fin<strong>de</strong>n Sie unter:<br />

www.oetztal.com<br />

Lesetipp zum Thema:<br />

www.oetztal.blog<br />

48 Gemein<strong>de</strong> Haiming<br />

49


Kapellen<br />

Eine Auswahl<br />

Haimingerberg<br />

ORTSKAPELLE WALD<br />

Die <strong>de</strong>m Hl. Josef geweihte, gemauerte<br />

Kapelle mit steilem, schin<strong>de</strong>lge<strong>de</strong>cktem<br />

Satteldach wur<strong>de</strong> im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

errichtet. An <strong>de</strong>r südlichen Eingangsfassa<strong>de</strong><br />

befin<strong>de</strong>t sich ein Rundbogenportal,<br />

darüber ein Ochsenauge und im<br />

Giebelfeld eine gemalte Sonnenuhr.<br />

ORTSKAPELLE KÖSSL<br />

Kreuzkapelle aus <strong>de</strong>m 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

mit spitzbogigen Fenstern.<br />

ORTSKAPELLE WEILER MAGER-<br />

BACH, HEILIG-KREUZ-KAPELLE<br />

1696 bezeichnete zweijochige Kapelle<br />

am Innufer.<br />

KAPELLE WEILER GRÜN<br />

Zweijochige Kapelle aus <strong>de</strong>m 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

mit einem Fassa<strong>de</strong>nfresko<br />

Mariä Verkündigung.<br />

ORTSKAPELLE HAUSEGG<br />

1960 errichtete Kapelle, Altar mit<br />

Kreuzigungsgruppe<br />

ORTSKAPELLE LARCHET<br />

Ein einjochiger, gemauerter Bau mit<br />

dreiseitig schließen<strong>de</strong>m Chor und<br />

schin<strong>de</strong>lge<strong>de</strong>cktem Satteldach, aus <strong>de</strong>r<br />

2. Hälfte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts.<br />

50 Gemein<strong>de</strong> Haiming<br />

51


Ausflugsziele<br />

Kulturell interessantes<br />

APFELSTRASSE HAIMING<br />

Mehr als 60.000 Obstbäume wer<strong>de</strong>n<br />

entlang <strong>de</strong>r Haiminger Apfelstraße im<br />

sonnigen Trockengebiet <strong>de</strong>s Inntals<br />

gezogen. Der Oberlän<strong>de</strong>r Apfel, ob Boskop,<br />

Topaz o<strong>de</strong>r Mairac verdankt sein<br />

hervorragen<strong>de</strong>s geschmackliches Aroma<br />

<strong>de</strong>n kalten Nächten, <strong>de</strong>n hohen Tagestemperaturen<br />

und <strong>de</strong>m gehaltvollen<br />

Bo<strong>de</strong>n. Alljährlich im Oktober hat das<br />

Kernobstgewächs aus <strong>de</strong>r Familie <strong>de</strong>r<br />

Rosengewächse seinen großen Auftritt<br />

im Rahmen <strong>de</strong>r Haiminger Markttage<br />

– im Ensemble mit weiteren erntefrischen<br />

und bäuerlichen Produkten.<br />

kleine Abenteurer. Einstiegsmöglichkeiten:<br />

bei <strong>de</strong>r Schule (Haupteinstieg –<br />

Parkmöglichkeit) sowie gegenüber <strong>de</strong>m<br />

Gasthof Wal<strong>de</strong>sruh (ebenfalls Parkmöglichkeiten).<br />

BIENENTHEMENWEG<br />

OCHSENGARTEN<br />

Viel Wissenswertes über emsige Honigund<br />

Wildbienen erfährt man auf <strong>de</strong>m<br />

Bienenweg Ochsengarten. Bienenzucht<br />

und Honigherstellung sind dabei ein<br />

zentrales Thema. Die Talrun<strong>de</strong> entlang<br />

<strong>de</strong>s Bienenthemenweges ist ca. drei km<br />

und dauert ca. 1,5 Stun<strong>de</strong>n. Entlang <strong>de</strong>s<br />

Bienenthemenweges gibt es auch eine<br />

Geocaching Schatzsuche für große und<br />

Apfelblüte in Haiming<br />

52 Gemein<strong>de</strong> Haiming<br />

53


Handwerk<br />

& Bauernprodukte<br />

Tradition zum Mitnehmen<br />

KERZENSTUDIO WALTRAUD<br />

Waltraud Götsch<br />

Verschie<strong>de</strong>nste Formen<br />

und Arten von Kerzen.<br />

Öffnungszeiten: Nach Vereinbarung<br />

Bahnrain 4 6430 | Ötztal Bahnhof<br />

T +43 (0) 664 2106 521<br />

info@kerzenstudiowaltraud.com<br />

www.kerzenstudiowaltraud.com<br />

WEINGARTENFÜHRUNGEN:<br />

Fam. Zoller-Saumwald<br />

Steinweg 18 | 6425 Haiming<br />

T +43 (0) 5266 887 38<br />

M +43 (0) 676 3504 292<br />

wein@zoller-saumwald.at<br />

www.zoller-saumwald.at<br />

Haiminger Markttage<br />

54 Gemein<strong>de</strong> Haiming<br />

55


Gemein<strong>de</strong><br />

Sautens<br />

Weiler Ritzlerhof und Ha<strong>de</strong>rlehn<br />

Das Dorf Sautens liegt auf 809 Meter am<br />

Eingang ins Ötztal am linken Ufer (in<br />

Flussrichtung) <strong>de</strong>r Ötztaler Ache. Eine<br />

hervorragen<strong>de</strong> Verbauung schützt die<br />

Gemein<strong>de</strong> vor Muren, die <strong>de</strong>r Bärenkopf<br />

und <strong>de</strong>r hohe Blosen früher häufig<br />

schickten. Aber die Muren brachten<br />

auch fruchtbare Bö<strong>de</strong>n, von <strong>de</strong>nen die<br />

Gemein<strong>de</strong> noch immer profitiert. Im<br />

mil<strong>de</strong>n Klima <strong>de</strong>r Sonnenhänge tragen<br />

ca. 5.000 Obstbäume reiche Ernte,<br />

die zum Teil von <strong>de</strong>n rund 30 Schnapsbrennern<br />

im Ort verwertet und vere<strong>de</strong>lt<br />

wird. U.a. wird in Sautens <strong>de</strong>r seltene<br />

und sehr begehrte Vogelbeerschnaps<br />

gebrannt.<br />

Der beson<strong>de</strong>ren Lage war man sich<br />

schon früh bewusst, vermutlich war<br />

<strong>de</strong>r Ort bereits in vorgeschichtlicher<br />

Zeit besie<strong>de</strong>lt. Im 14. Jahrhun<strong>de</strong>rt gab es<br />

hier einige große Höfe, die be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />

Grundherren gehörten. Auch <strong>de</strong>r Bergbau<br />

war vertreten: Im Ha<strong>de</strong>rlehnergraben<br />

(<strong>de</strong>r 1.000 Meter hoch gelegene Weiler<br />

Ha<strong>de</strong>rlehn liegt zwei Kilometer südöstlich<br />

von Sautens), wur<strong>de</strong> vermutlich<br />

zwischen <strong>de</strong>m 16. und 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

Kupfer und Schwefelkies abgebaut.<br />

1836 wur<strong>de</strong> Sautens, das vorher zur Gemein<strong>de</strong><br />

Oetz gehörte, selbständige Gemein<strong>de</strong>,<br />

1891 eine eigene Pfarre. Lange<br />

Zeit lag das Dorf ein wenig abseits vom<br />

touristischen Geschehen, bis Mitte <strong>de</strong>r<br />

1950er Jahre eine neue Brücke und eine<br />

neu angelegte Straße nach Sautens gebaut<br />

wur<strong>de</strong>. Heute ist das Dorf ein gern<br />

besuchter Ferienort mit einem großen<br />

Freizeitzentrum inklusive beheiztem<br />

Schwimmbad und vielen wun<strong>de</strong>rbaren<br />

Möglichkeiten für Sommer- und Wintersport.<br />

Das Wappen von Sautens zeigt ein<br />

schräg geteiltes goldgrünes Wappenschild,<br />

das die steile Hanglage symbolisiert.<br />

Die fliegen<strong>de</strong> schwarze Schwalbe<br />

und drei gol<strong>de</strong>ne herzförmige Blätter<br />

kennzeichnen <strong>de</strong>n landwirtschaftlichen<br />

Charakter <strong>de</strong>s Dorfes.<br />

Sautens<br />

ÖTZTAL<br />

BAHNHOF<br />

704 m<br />

SAUTENS<br />

812 m<br />

HAIMING<br />

670 m<br />

OCHSENGARTEN<br />

1.538 m<br />

OETZ<br />

820 m<br />

KÜHTAI<br />

2.020 m<br />

UMHAUSEN NIEDERTHAI<br />

1.036 m 1.550 m<br />

56 Gemein<strong>de</strong> Sautens<br />

57


Ortsbrunnen, Haiming<br />

Historische<br />

Gebäu<strong>de</strong><br />

In <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Sautens<br />

KATH. PFARRKIRCHE<br />

MARIAE HEIMSUCHUNG<br />

Kirchweg 2: Bei ihrer Errichtung im<br />

Jahr 1828/30 wur<strong>de</strong> das ganze Dorf zu<br />

Handlangerarbeiten herangezogen und<br />

musste Baumaterial beschaffen – vielleicht<br />

ist sie <strong>de</strong>shalb zu einer <strong>de</strong>r schönsten<br />

Kirchen im Lan<strong>de</strong> gewor<strong>de</strong>n. Ihr Stil<br />

ist spätklassizistisch, für die elegante<br />

Architektur zeichnet <strong>de</strong>r bekannte Kirchenbauer<br />

Simon Moosbrugger aus <strong>de</strong>m<br />

Bregenzerwald verantwortlich. Die Altäre<br />

von 1834/1835 zeigen Bil<strong>de</strong>r vom Maler<br />

Josef Erler aus Brixen, <strong>de</strong>r Bildhauer<br />

Franz Xaver Renn aus Imst gestaltete<br />

u.a. die Kanzel mit <strong>de</strong>n Reliefs an <strong>de</strong>n<br />

Korbwän<strong>de</strong>n.<br />

DAS STEINER-HAUS<br />

Sautens Nr. 4: Das ehemalige Wohnhaus<br />

<strong>de</strong>r Ötztaler Malerin Theres Strigl<br />

ist mit verspielter Fassa<strong>de</strong>nmalerei<br />

geschmückt, weiter sind Bildnisse <strong>de</strong>s<br />

Bauernheiligen Isidor und <strong>de</strong>r Gottesmutter<br />

zu sehen.<br />

BAUERNHAUS, KASSELAS<br />

Dorfstraße 104: zweigeschoßiger Einhof,<br />

1788 erbaut. Die Fassa<strong>de</strong> zeigt reiche<br />

Architekturmalerei mit Eckpilastern<br />

und Gesimsbän<strong>de</strong>rn. Die Fassa<strong>de</strong>nmalerei<br />

stammt vom Sautner Maler Anton<br />

Hechenberger und wur<strong>de</strong> 1964 von<br />

Franz Xaver Pizzinini restauriert.<br />

DIE DORFBRUNNEN VON SAUTENS<br />

mit ihren kunstvoll geschnitzten Figuren,<br />

zum Beispiel <strong>de</strong>r Brunnen bei Dorfstraße<br />

59: ein Laufbrunnen mit zwei<br />

steinernen Brunnentrögen, mit 1964<br />

datiert. Auf <strong>de</strong>r Brunnensäule steht eine<br />

Holzskulptur Christus als guter Hirte.<br />

KRIEGERDENKMAL<br />

Das Krieger<strong>de</strong>nkmal für die Opfer bei<strong>de</strong>r<br />

Weltkriege ist in die Umfassungsmauer<br />

<strong>de</strong>s Friedhofes eingebun<strong>de</strong>n.<br />

Es wur<strong>de</strong> 1922 errichtet, <strong>de</strong>r Entwurf<br />

stammt von Karl Ludwig Paulmichl.<br />

58 Gemein<strong>de</strong> Sautens<br />

59


Kapellen<br />

Eine Auswahl<br />

PESTKAPELLE<br />

Bei Bichlenweg 20, auf freiem Feld nordöstlich<br />

<strong>de</strong>s Dorfes, 1650 zur Erinnerung an<br />

die Pestopfer <strong>de</strong>s Jahres 1629 erbaut. Sie<br />

birgt einen Altar aus <strong>de</strong>r zweiten Hälfte<br />

<strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts mit einem Kruzifix,<br />

das von <strong>de</strong>n Pestheiligen Rochus und<br />

Sebastian flankiert wird. Außer<strong>de</strong>m sind<br />

Reste figuraler Fassa<strong>de</strong>nmalerei aus <strong>de</strong>n<br />

60er Jahren zu sehen.<br />

HEILIGKREUZKAPELLE<br />

Auf <strong>de</strong>m Weg von Sautens nach Roppen,<br />

einstmals eine beliebte Wallfahrtskapelle,<br />

im Giebelfeld Fresko mit <strong>de</strong>m von<br />

Engeln gehaltenen Heiligen Kreuz von<br />

Heinrich Kluibenschedl, urkundlich<br />

1819. Die ornamentale Deckenmalerei<br />

stammt von Anton Hechenberger aus<br />

<strong>de</strong>m Jahre 1782. Auf <strong>de</strong>r Altarmensa befin<strong>de</strong>t<br />

sich unter <strong>de</strong>m Kreuz ein Mariahilf-<br />

Bild, das Theres Strigl malte. Die Legen<strong>de</strong><br />

berichtet, dass während <strong>de</strong>s Baus <strong>de</strong>r<br />

Kapelle immer genug Wasser vorhan<strong>de</strong>n<br />

war, obwohl sich we<strong>de</strong>r vorher noch nachher<br />

an diesem Ort eine Quelle fand.<br />

MARIENKAPELLE<br />

Gegenüber Pirchhof 46, auch Pirchhofkapelle<br />

genannt. Neubarocker Altar mit<br />

nazarenischem Bild. Zu Füßen <strong>de</strong>r Heiligen<br />

erkennt man die Bauernhöfe von<br />

Pirchhof.<br />

KAPELLE ZU DEN UNSCHULDIGEN<br />

KINDERN IN HADERLEHN<br />

Bei Ha<strong>de</strong>rlehn 8, rund zwei km südöstlich<br />

von Sautens, sie wur<strong>de</strong> anstelle<br />

einer wohl bereits um 1700 errichteten<br />

Kapelle in <strong>de</strong>n Jahren 1776/1777 grundlegend<br />

erneuert. Das Deckenfresko<br />

zeigt die Aufnahme Mariens in <strong>de</strong>n<br />

Himmel und ein Gna<strong>de</strong>nbild Mariahilf<br />

(1776).<br />

HERZ-JESU-KAPELLE IN REITLE<br />

Bei Dorfstraße 119 a, 1664 als Dank für die<br />

Errettung nach einem Brand errichtet<br />

und 1815 erneuert. Volkskundlich interessant<br />

ist die Darstellung <strong>de</strong>s guten und<br />

schlechten Lebensweges am Antependium.<br />

Der Weg zum Himmel ist dabei <strong>de</strong>r<br />

beschwerlichere als <strong>de</strong>r Weg zur Hölle.<br />

Heiligkreuzkapelle, Sautens<br />

60 Gemein<strong>de</strong> Sautens<br />

61


Ausflugsziele<br />

Kulturell interessantes<br />

GEO-LEHRPFAD FORCHET<br />

Das „Forchet“ ist ein teilweise unter Naturschutz<br />

stehen<strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>-Föhrenwald<br />

auf <strong>de</strong>m Bergsturzgebiet <strong>de</strong>s Tschirgant.<br />

Die von Sagen umrankte Landschaft erstreckt<br />

sich von <strong>de</strong>r Kreuzkapelle Richtung<br />

Nor<strong>de</strong>n und nach Rammelstein.<br />

Zwei Rundwan<strong>de</strong>rwege führen vorbei<br />

an Überresten von Kalköfen und einer<br />

alten Wohnhöhle (Katzbabele's Kuche).<br />

Lehrtafeln geben Auskunft über das<br />

Tierreich und die Geologie. Die Broschüre<br />

„Faszination Natur“ ist beim Tourismusverband<br />

erhältlich.<br />

TIROLER<br />

SCHNAPSBRENNER-ROUTE<br />

Ein „Selberbrennter“ (Selbstgebrannter)<br />

gehört in Tirol zur Tradition. Deshalb<br />

wird die Kunst <strong>de</strong>s Schnapsbrennens<br />

hierzulan<strong>de</strong> immer weiter verfeinert.<br />

Die vielen Brennmeister aus Sautens<br />

sind dabei maßgeblich involviert. Auf<br />

<strong>de</strong>r Tiroler Schnapsbrenner-Route<br />

bieten sie Einblicke in die Kunst <strong>de</strong>s<br />

Brennens und zeigen <strong>de</strong>n Ablauf <strong>de</strong>r<br />

Schnapsherstellung von <strong>de</strong>r Obstblüte<br />

bis zum fertigen Produkt. Je<strong>de</strong>n Donnerstag<br />

Abend inkl. Präsentation und<br />

Verkostung, Dauer ca. 1 1/2 Stun<strong>de</strong>n.<br />

Anmeldung bis Mittwoch 17:00 Uhr,<br />

direkt beim jeweiligen Schnapsbrenner.<br />

Schnapsbrenner,<br />

Sautens<br />

62 Gemein<strong>de</strong> Sautens<br />

63


Handwerk und<br />

Bauernprodukte<br />

Tradition zum Mitnehmen<br />

IMKER SAUTENS<br />

Ruech Michael<br />

Vor<strong>de</strong>rrain 29a | 6432 Sautens<br />

T +43 (0) 5252 2180<br />

SCHNAPSLADELE MAIR<br />

Gabi & Helmut Mair<br />

Dorfstraße 48 | 6432 Sautens<br />

T +43 (0) 5252 6535<br />

BRENNEREI MANFRED HACKL<br />

Ha<strong>de</strong>rlehnerstraße 18 | 6432 Sautens<br />

T +43 (0) 664 8276 783<br />

BRENNEREI HACKL<br />

Edith & Werner Hackl<br />

Hinterrain 5 | 6432 Sautens<br />

T +43 (0) 5252 6850<br />

BRENNEREI FAM. HACKL<br />

Rosi & Roland Hackl<br />

Dorfstraße 114a | 6432 Sautens<br />

T +43 (0) 5252 6393<br />

BRENNEREI DIETER STRIGL<br />

Schlosserweg 4 | 6432 Sautens<br />

T +43 (0) 650 7038 651<br />

HOLZSCHNITZERIN GERDA HACKL<br />

Handgefertigte Holzschnitzereien,<br />

Weihnachtskrippen & Krippenfiguren.<br />

Dorfstraße 79 | 6432 Sautens<br />

T +43 (0) 5252 6704<br />

64 Gemein<strong>de</strong> Sautens<br />

65


Gemein<strong>de</strong><br />

Oetz<br />

Oetz, Oetzerau, Habichen, Piburg<br />

In einem geschützten Kessel liegt auf<br />

820 Meter <strong>de</strong>r Ort Oetz, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Tal seinen<br />

Namen gab. Früher wur<strong>de</strong> er als „Ez“<br />

bzw. „Etze“ (Wei<strong>de</strong>) bezeichnet und 1166<br />

erstmals urkundlich erwähnt. Das Klima<br />

ist hier so mild, dass auf <strong>de</strong>n sonnigen<br />

Hängen sogar Pfirsichbäume und<br />

E<strong>de</strong>lkastanien wachsen. Das hübsche<br />

Haufendorf wird vom markanten Bergstock<br />

<strong>de</strong>s 3007 Meter hohen Acherkogels<br />

überragt, <strong>de</strong>r auf vielen Gemäl<strong>de</strong>n zu sehen<br />

ist. Das zweite Oetzer Naturwahrzeichen,<br />

<strong>de</strong>r idyllische Piburger See,<br />

ist im Gemein<strong>de</strong>wappen symbolisiert:<br />

zwei Kleeblätter über blauen Wellen.<br />

Die Kleeblätter weisen auf das Benediktinerinnen-Kloster<br />

Frauenchiemsee<br />

hin, das <strong>de</strong>n einträglichen Flachsanbau<br />

ins Ötztal brachte.<br />

Im frühen Mittelalter war Oetz ein<br />

Gerichtssitz und <strong>de</strong>r reich mit Fassa<strong>de</strong>nmalereien<br />

geschmückte Gasthof<br />

Stern ein Gerichtshaus. Er befin<strong>de</strong>t sich<br />

im historischen Ortskern, <strong>de</strong>r gleich<br />

hinter <strong>de</strong>m Posthotel Kassl beginnt.<br />

Hier stehen schöne fassa<strong>de</strong>ngeschmückte<br />

Mittelflurhäuser, die eine begüterte<br />

Vergangenheit bezeugen.<br />

Bereits im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt war Oetz<br />

wegen <strong>de</strong>s Flachsanbaues und <strong>de</strong>r berühmten<br />

Glockengießerei <strong>de</strong>r Familie<br />

Grassmayr in Habichen ein weitum bekannter<br />

Ort. Im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong><br />

er zu einer beliebten Destination für die<br />

„Sommerfrische“ und somit einer <strong>de</strong>r<br />

ersten Tourismusorte im Land. Das verpflichtete<br />

zu Innovationen: Oetz war die<br />

erste Tiroler Gemein<strong>de</strong> mit elektrischer<br />

Beleuchtung (1893). Viele prominente<br />

Gäste besuchten Oetz, einer <strong>de</strong>r hochrangigsten<br />

war <strong>de</strong>r bayrische König<br />

Ludwig III, <strong>de</strong>r 1919 vor <strong>de</strong>r Revolution<br />

flüchtete und dabei u.a. im Hotel „Kassl“<br />

abstieg. In späterer Zeit profitierte <strong>de</strong>r<br />

Ort vom Bau <strong>de</strong>s Schwimmba<strong>de</strong>s, von<br />

<strong>de</strong>r Panorama-Gon<strong>de</strong>lbahn Acherkogel<br />

hinauf zur ausge<strong>de</strong>hnten Ski- und Almenregion<br />

Hochoetz, <strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>anlage<br />

am Piburger See und vom 2004 eröffneten<br />

Turmmuseum.<br />

ÖTZTAL<br />

BAHNHOF<br />

704 m<br />

SAUTENS<br />

812 m<br />

HAIMING<br />

670 m<br />

OCHSENGARTEN<br />

1.538 m<br />

OETZ<br />

820 m<br />

KÜHTAI<br />

2.020 m<br />

UMHAUSEN NIEDERTHAI<br />

1.036 m 1.550 m<br />

Oetz mit Acherkogel (3.007 Meter)<br />

und Piburger See<br />

Gemein<strong>de</strong> Oetz<br />

66 67


Historische<br />

Gebäu<strong>de</strong><br />

In <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Oetz<br />

DER DORFKERN VON OETZ<br />

Mit <strong>de</strong>m alten Gasthof Stern und seinen<br />

fulminanten Fassa<strong>de</strong>nmalereien, <strong>de</strong>m<br />

alten Gemein<strong>de</strong>haus und <strong>de</strong>m Bürgerhaus<br />

Stecher bil<strong>de</strong>t er ein architektonisch<br />

intaktes und sehr beeindrucken<strong>de</strong>s<br />

Ensemble aus <strong>de</strong>r Zeit um 1600. Der<br />

Gasthof Stern mit seinen urigen Stuben<br />

gehört zu <strong>de</strong>n ältesten und traditionsreichsten<br />

Häusern Tirols. Die Fassa<strong>de</strong>nmalerei<br />

stammt aus <strong>de</strong>m Jahr 1573,<br />

teilweise aus 1615.<br />

DAS GRASSMAYRHAUS<br />

Habichen 109: In diesem Paarhof wur<strong>de</strong><br />

1599 die erste Glocke <strong>de</strong>r Glockengießerei<br />

Grassmayr gegossen und damit <strong>de</strong>r<br />

Grundstein für die heutige Firma gelegt,<br />

die 1836 wegen <strong>de</strong>r besseren Infrastruktur<br />

nach Innsbruck übersie<strong>de</strong>lte. Die<br />

Fassa<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n 1633 mit sinnigen und<br />

grotesken Malereien versehen. Das Grassmayrhaus<br />

kann nur von Außen besichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n. Östlich <strong>de</strong>s Grassmayrhauses<br />

steht ein alter Kornspeicher, erbaut zu<br />

Beginn <strong>de</strong>s 16. Jahrhun<strong>de</strong>rts.<br />

POSTHOTEL KASSL<br />

Hauptstraße 70: Hier kehrten viele prominente<br />

Gäste ein, u.a. Bayernkönig<br />

Ludwig III, Schauspieler und Künstler<br />

wie Hans Moser o<strong>de</strong>r die Trapp-Familie<br />

erholten sich hier. Robert Musil schrieb<br />

im „Kassl“ an seinem weltberühmten Roman<br />

„Der Mann ohne Eigenschaften“. Der<br />

Fachwerkbau stammt aus <strong>de</strong>m frühen 20.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt, die Grundmauern aus <strong>de</strong>m<br />

Jahr 1605 sind noch zur Gänze erhalten.<br />

An einem über zwei Stockwerke reichen<strong>de</strong>n<br />

Erker sind die Tiroler Freiheitshel<strong>de</strong>n<br />

Kassian Haid, Josef Speckbacher,<br />

Andreas Hofer und Joachim Haspinger<br />

abgebil<strong>de</strong>t. Früher diente das Gebäu<strong>de</strong><br />

als Poststation sowie als Unterkunft für<br />

Fuhrleute und Postkutschen.<br />

DAS HOTEL „DREI MOHREN“<br />

Hauptstraße 54: erbaut 1905, mit unterschiedlich<br />

gestalteten Ecktürmen und<br />

verspielter Illusionsarchitektur. Die gemütliche<br />

Täfelung <strong>de</strong>r Gaststube wur<strong>de</strong><br />

zu Beginn <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts von Johann<br />

Klocker geschaffen.<br />

DIE PFARRKIRCHE ZU DEN HL.<br />

GEORG UND NIKOLAUS<br />

Kirchweg: stattliches Gotteshaus auf<br />

einem Felsenhügel. Die im Kern spätgotische<br />

Kirche wur<strong>de</strong> En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 15. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

errichtet, im Inneren 1743/1744<br />

barockisiert und 1891 renoviert. Die Deckenmalereien<br />

im Inneren wur<strong>de</strong>n 1891<br />

von Heinrich Kluibenschedl gefertigt.<br />

Der Altar ist klassizistisch, das Altarblatt<br />

aus 1850 zeigt <strong>de</strong>n Hl. Georg. Die Orgel von<br />

Franz Weber stammt aus <strong>de</strong>m Jahr 1888.<br />

Die Unterkirche birgt die zu Beginn <strong>de</strong>s<br />

14. Jahrhun<strong>de</strong>rts erbaute Michaelskapelle,<br />

sie wur<strong>de</strong> im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt erneuert.<br />

Der mit Akanthus-Schnitzerei und Figuren<br />

verzierte Engelsaltar aus <strong>de</strong>m Jahr<br />

1683 stammt von Ignaz Waibl aus Grins<br />

und ist ebenfalls eine kunsthistorische<br />

Kostbarkeit.<br />

Fassa<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Gasthof Stern, Oetz<br />

Gemein<strong>de</strong> Oetz<br />

68 69


Antonius Kirche,<br />

Ötzerau<br />

Kapellen<br />

Eine Auswahl<br />

ÖRLACHKAPELLE<br />

Auch als Kalvarienbergkapelle bezeichnet,<br />

im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt zum Schutz gegen<br />

die Muren errichtet, Kreuzgewölbe<br />

und Stuck stammen aus <strong>de</strong>m ausgehen<strong>de</strong>n<br />

17. Jahrhun<strong>de</strong>rt, die Kreuzigungsgruppe<br />

mit Hintergrundmalerei aus<br />

<strong>de</strong>m 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Die Leinwandbil<strong>de</strong>r<br />

Ölberg und Pietà wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m aus<br />

Rietz stammen<strong>de</strong>n letzten Vertreter <strong>de</strong>r<br />

nazarenischen Richtung, Heinrich Kluibenschedl<br />

(1848 – 1929), zugeschrieben.<br />

KAPELLE ZUR HEIMSUCHUNG<br />

MARIAE IN OETZERMÜHL<br />

Oetzermühlerweg, 1839 errichtete Kapelle<br />

mit eingezogener Apsis und spätklassizistischem<br />

Säulenaltar aus <strong>de</strong>m<br />

19. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Theres Strigl aus Sautens<br />

malte das spätnazarenische Bild<br />

mit Muttergottes und Christuskind.<br />

ORTSKAPELLE PIBURG<br />

NEUE BLASIUSKAPELLE<br />

Piburg: auf einem Hügel stehend,<br />

1961/62 von Karl Haas erbaut. Barocker<br />

Altar, um 1680 entstan<strong>de</strong>n. Das Altarbild<br />

Marienkrönung sowie das Oberbild<br />

<strong>de</strong>s Hl. Oswald vor Maria wer<strong>de</strong>n Josef<br />

Jais zugeschrieben, die Statuen Hl. Josef<br />

und Johannes <strong>de</strong>m Bildhauer Josef<br />

Witwer. Um 1500 entstand die spätgotische<br />

Statue <strong>de</strong>s Hl. Sebastian. Um die<br />

Mitte <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts wur<strong>de</strong> das<br />

Leinwandbild Hl. Blasius vor Mariahilf-<br />

Muttergottes angefertigt.<br />

MARIAHILFKAPELLE<br />

Untersteinach: am Fußweg neben <strong>de</strong>r<br />

Ötztaler Ache, 1997 anstelle eines barocken<br />

Vorgängerbaus neu errichtet. Das<br />

Altarblatt verweist auf eine wun<strong>de</strong>rbare<br />

Errettung eines Kin<strong>de</strong>s 1693 nach<br />

einem Sturz über eine Felswand.<br />

PLATZLEKAPELLE<br />

1853 zur Erinnerung an die große Mure<br />

errichtet, die im August 1851 Oetz heimsuchte;<br />

bis 1959 beherbergte sie die<br />

wertvolle Marienstatue von Ingenuin<br />

Lechleitner, die sich seither in <strong>de</strong>r Pfarrkirche<br />

von Oetz befin<strong>de</strong>t, in <strong>de</strong>r Kapelle<br />

steht eine Kopie. In <strong>de</strong>r Platzlekapelle<br />

wird für die verstorbenen Oetzer <strong>de</strong>r<br />

Rosenkranz gebetet.<br />

Gemein<strong>de</strong> Oetz<br />

70 71


Ausflugsziele<br />

Kulturell interessantes<br />

Mühle am<br />

Knappenweg, Oetz<br />

ALMENREGION HOCHOETZ<br />

MIT KNAPPENWEG<br />

Der Knappenweg von Hochoetz –<br />

Kühtai – Ochsengarten führt in eine<br />

Landschaft, wo vor rund 350 Jahren<br />

Bergleute mit purer Körperkraft Kupferkies,<br />

Phyrit und Bleiglanz abbauten.<br />

In einer Höhe von 2.002 Meter steht zwischen<br />

Almhütten am Originalstandort<br />

das rekonstruierte Knappenhaus mit<br />

Pochwerk beim Puchersee. Knappenfiguren,<br />

Grubenhunt, Werkzeuge und<br />

Fotos sind interessante Zeugnisse von<br />

<strong>de</strong>r Bergwerkszeit im Wörgetal. Eine<br />

Besichtigung <strong>de</strong>s Knappenhauses ist<br />

nur im Rahmen einer geführten Wan<strong>de</strong>rung<br />

möglich.<br />

Turmmuseum, Oetz<br />

DAS TURMMUSEUM OETZ<br />

Schulweg 2: ein absolutes „Muss“ für<br />

Ötztalbesucher. Der „Turn“ bzw Turm<br />

ist ein alter Wehrturm, von 1377 bis 1380<br />

in spätromanischer Bauweise errichtet<br />

und vermutlich das älteste profane<br />

Bauwerk im Tal. Seit 2004 ist darin das<br />

„Turmmuseum Oetz“ untergebracht.<br />

Kernstück <strong>de</strong>r Ausstellung mit Gemäl<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Ötztaler Alpen und Fundstücken<br />

aus <strong>de</strong>r heimischen Alltagskultur<br />

ist die Sammlung Hans Jäger. Auch regelmäßige<br />

Son<strong>de</strong>rausstellungen zeigen<br />

Kunst und Kultur <strong>de</strong>r Region.<br />

Turmmuseum, Oetz<br />

DER WEILER PIBURG<br />

Mit <strong>de</strong>m Piburger See, einem <strong>de</strong>r schönsten<br />

Ba<strong>de</strong>seen Tirols. Der Wan<strong>de</strong>rweg<br />

schlängelt sich auf einer Bergsturzterrasse<br />

am südlichen Ufer <strong>de</strong>s Sees entlang,<br />

das Strandbad mit Restaurant befin<strong>de</strong>t<br />

sich nach rund 2,5 Kilometer am<br />

an<strong>de</strong>ren En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Sees. Sehenswert im<br />

Weiler Piburg sind auch zwei Kapellen<br />

und schöne Gebäu<strong>de</strong> wie das Pfaundlerhaus,<br />

<strong>de</strong>ssen Fassa<strong>de</strong> u.a. eine Sonnenuhr<br />

schmückt. Die Aufschrift lautet: Der<br />

Zeiger geht mit leisem Tritt / kein Bitten<br />

hemmet seinen Schritt / Wann macht<br />

er wohl <strong>de</strong>n letzten Gang? / Bestell <strong>de</strong>in<br />

Haus und frag nicht lang! Der Zugang<br />

zum See ist nur zu Fuß möglich. Von<br />

Oetz und Habichen führen Wan<strong>de</strong>rwege<br />

in das Gebiet.<br />

Tipps und Infos fin<strong>de</strong>n Sie unter:<br />

www.oetz.com<br />

Lesetipp zum Thema:<br />

www.oetztal.blog<br />

Gemein<strong>de</strong> Oetz<br />

72 73


Handwerk und<br />

Bauernprodukte<br />

Tradition zum Mitnehmen<br />

GRIESSERHOF – OETZ<br />

Fam. Griesser<br />

Öffnungszeiten: Ab-Hof-Verkauf<br />

täglich, Voranmeldung gewünscht<br />

Hauptstraße 1 | 6433 Oetz<br />

T +43 (0) 5252 6446<br />

SCHNITZWERKSTATT RIEDER<br />

Manfred Rie<strong>de</strong>r<br />

Platzleweg 7 | 6433 Oetz<br />

T +43 (0) 676 5760 360<br />

www.schnitzwerkstatt.at<br />

SCHNAPSBRENNEREI IN OETZ<br />

Franz Gstrein<br />

Angerweg 1 | 6433 Oetz<br />

T +43 (0) 5252 6802<br />

BAUERNHOF BRAUNEGGER – PI-<br />

BURG<br />

Fam. Braunegger<br />

Öffnungszeiten: Ab-Hof-Verkauf<br />

täglich, Voranmeldung gewünscht<br />

Piburg 4 | 6433 Oetz | T +43 (0) 5252 6486<br />

REASS‘N HOF – OETZ<br />

Fam. Sonnweber<br />

Öffnungszeiten: Ab-Hof-Verkauf<br />

täglich, Voranmeldung gewünscht<br />

Mühlweg 33 | 6433 Oetz<br />

T +43 (0) 5252 6284<br />

BAUERNHOF PRANTL – OETZERAU<br />

Fam. Prantl<br />

Öffnungszeiten: Ab-Hof-Verkauf<br />

täglich, Voranmeldung gewünscht<br />

Oetzerau 4 | 6433 Oetz<br />

T +43 (0) 5252 6754<br />

IMKER FRITZ HORNTRICH<br />

Kühtaier Straße 24 | 6433 Oetz<br />

T +43 (0) 5252 6441<br />

IMKER HELMUT AUER<br />

Habichen 94 | 6433 Oetz<br />

T +43 (0) 5252 6328<br />

IMKER JOHANN GEORG SWOBODA<br />

Oberdorfgasse 4 | 6433 Oetz<br />

T +43 (0) 5252 2246<br />

Gemein<strong>de</strong> Oetz<br />

74 75


Gemein<strong>de</strong><br />

Umhausen<br />

Farst, Köfels, Nie<strong>de</strong>rthai, Tumpen, Umhausen<br />

Umhausen liegt in 1.036 Meter Seehöhe auf<br />

<strong>de</strong>m Schuttkegel <strong>de</strong>s Horlachbaches<br />

und gilt als die älteste Siedlung <strong>de</strong>s<br />

Ötztals. Um das Jahr 1000 sie<strong>de</strong>lten<br />

sich Stämme bajuwarischer Abstammung<br />

hier an, schon vorher wur<strong>de</strong>n die<br />

Wei<strong>de</strong>n für Viehhaltung genützt. Im<br />

Mittelalter waren die be<strong>de</strong>utendsten<br />

Grundherrschaften das Benediktinerinnenkloster<br />

Frauenchiemsee und das<br />

schwäbische Benediktinerstift Ottobeuren.<br />

Die mächtigen Starkenberger<br />

– ein weltliches Geschlecht – besaßen<br />

u.a. <strong>de</strong>n heute noch bewohnten Turm in<br />

Roßlach, <strong>de</strong>r ursprünglich Sitz <strong>de</strong>r Richter<br />

von Frauenchiemsee war. Ihnen allen<br />

hat es hier gut gefallen und Ötzi, <strong>de</strong>r<br />

weltbekannte Mann aus <strong>de</strong>m Eis, wohnt<br />

heute noch in Umhausen. Zumin<strong>de</strong>st<br />

in Form <strong>de</strong>s sehenswerten archäologischen<br />

Freilichtmuseums „Ötzi-Dorf“.<br />

Neben <strong>de</strong>r Viehwirtschaft brachte <strong>de</strong>r<br />

Anbau von Flachs <strong>de</strong>m Dorf wirtschaftlichen<br />

Aufschwung. 1905 wur<strong>de</strong> in Umhausen<br />

sogar eine eigene Flachsbaugenossenschaft<br />

gegrün<strong>de</strong>t. Bis 1956 war er<br />

eine gute Einnahmequelle, dann verlor<br />

er an Be<strong>de</strong>utung. Die Bevölkerung darbte<br />

trotz<strong>de</strong>m nicht, weil inzwischen die<br />

Touristen diese erholsame Gegend ent<strong>de</strong>ckt<br />

hatten.<br />

Das Wappen von Umhausen zeigt in Silber<br />

eine nach links gebogene blaue Spitze,<br />

die das Naturschauspiel von Tirols<br />

größtem Wasserfall, <strong>de</strong>m Stuibenfall<br />

mit 159 Meter, darstellt. Die Aktivitäten in<br />

Umhausen rund um das Thema Wasser<br />

wur<strong>de</strong>n übrigens mit <strong>de</strong>m Umweltpreis<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Tirol gewürdigt. Dazu<br />

zählen die Erneuerung <strong>de</strong>s Jochwaales<br />

(hinteres Fundustal-Köfels), ein dazugehöriger<br />

Waalweg, eine Kneippanlage,<br />

ein Naturba<strong>de</strong>see mit biologischer Reinigung<br />

und das spektakulär angelegte<br />

Wege- und Plattformsystem rund um<br />

<strong>de</strong>n Stuibenfall, <strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>n beliebtesten<br />

Ausflugszielen Tirols zählt.<br />

Stuibenfall (159 Meter), Umhausen<br />

ÖTZTAL<br />

BAHNHOF<br />

HAIMING<br />

670 m<br />

OCHSENGARTEN<br />

1.538 m<br />

OETZ<br />

820 m<br />

UMHAUSEN NIEDERTHAI<br />

1.036 m 1.550 m<br />

LÄNGENFELD<br />

GRIES<br />

1.180 m 1.569 m<br />

HUBEN<br />

1.180m<br />

Gemein<strong>de</strong> Umhausen<br />

76 77


Gasthof Krone, Umhausen<br />

Historische<br />

Gebäu<strong>de</strong><br />

In <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Umhausen<br />

KATH. PFARRKIRCHE<br />

HL. MARTIN UND FRIEDHOF<br />

MIT TOTENKAPELLE IN TUMPEN<br />

1665 erbaut und 1719 vergrößert, in einfachem,<br />

barockem Stil errichtet. An <strong>de</strong>r<br />

Nordfassa<strong>de</strong> befin<strong>de</strong>n sich drei Rokoko-<br />

Freskenbil<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />

WALLFAHRTSKIRCHE<br />

MARIA SCHNEE IN ÖSTEN<br />

Die auf einem östlichen Wiesenhang<br />

allein stehen<strong>de</strong>, von zwei Pappeln umgebene<br />

Kirche ist weithin sichtbar. Sie<br />

wur<strong>de</strong> um 1796 in barockem Stil errichtet,<br />

1797 geweiht und besitzt eine bemerkenswerte<br />

Rokoko-Ausstattung.<br />

KAPLANEIKIRCHE HL. ANTONIUS<br />

Mit Friedhof in Nie<strong>de</strong>rthai: 1682 erbaut,<br />

<strong>de</strong>r Hochaltar stammt aus <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

17. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Das Widum, dass sich<br />

neben <strong>de</strong>r Kirche befin<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> ehemals<br />

auch als „Gasthaus zum Kaplan“<br />

geführt, heute ist es ein Feriendomizil<br />

für Urlaubsgäste.<br />

EXPOSITURKIRCHE<br />

MARIA SIEBEN SCHMERZEN<br />

UND KIRCHHOF IN KÖFELS<br />

1774 erbaut und 1911 renoviert. Der Altar<br />

entstand um 1775, das Altarbild „Beweinung“<br />

ist jedoch mo<strong>de</strong>rn. Die barocken<br />

Konsolfiguren stammen aus <strong>de</strong>r zweiten<br />

Hälfte <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts.<br />

FRIEDHOF MIT FRIEDHOFSKAPELLE<br />

Der malerische Friedhof umgibt die<br />

Pfarrkirche Hl. Vitus. Er wur<strong>de</strong> um 1220<br />

angelegt und ist damit <strong>de</strong>r älteste im<br />

Ötztal. Sehenswerte Grabkreuze aus <strong>de</strong>r<br />

heimischen Meister-Schmiedwerkstätte<br />

und Kreuzwegstations-Bildstöcke.<br />

An <strong>de</strong>r Friedhofsmauer Kapellen-Nische<br />

mit Rokokoplastik <strong>de</strong>s Hl. Vitus um 1770.<br />

KATH. PFARRKIRCHE HL. VITUS<br />

Dorf 19: Die erstmals 1220 erwähnte und<br />

somit älteste Kirche <strong>de</strong>s Ötztals. 1482 im<br />

gotischen Stil erweitert. In einer Kapellen-Nische<br />

<strong>de</strong>r Friedhofsmauer befin<strong>de</strong>t<br />

sich eine aus 1770 stammen<strong>de</strong> Rokokoplastik<br />

<strong>de</strong>s Hl. Vitus, <strong>de</strong>r ein siziliani-<br />

scher Märtyrerknabe war und zu <strong>de</strong>n 14<br />

Nothelfern zählt. Eine <strong>de</strong>m Hl. Johannes<br />

von Nepomuk geweihte Votivkapelle<br />

wur<strong>de</strong> 1771 an <strong>de</strong>r Nordseite <strong>de</strong>r Kirche<br />

im barocken Stil errichtet; Anlass<br />

war eine Mure, von <strong>de</strong>r Umhausen 1762<br />

heimgesucht wor<strong>de</strong>n war. Der neugotische<br />

Altar stammt aus <strong>de</strong>m Jahr 1882.<br />

An <strong>de</strong>r Nordwand <strong>de</strong>s Kirchenschiffes<br />

legte man Fresken aus <strong>de</strong>r Zeit um 1330<br />

frei (Hl. Margarethe, Marientod, weibliche<br />

Heilige und Hl. Bischof), daneben<br />

fin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r Rest eines Bil<strong>de</strong>rzyklus<br />

mit Kreuzwegstationen aus <strong>de</strong>m En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s 16. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Westlich <strong>de</strong>r Kirche<br />

befin<strong>de</strong>t sich eine Totenkapelle mit<br />

gotischer, geschnitzter Pietà aus <strong>de</strong>m 14.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt. Bemerkenswert sind auch<br />

die von 1928 bis 1931 eingesetzten Fenster<br />

aus <strong>de</strong>r früher weltbekannten Tiroler<br />

Glasmalerei- und Mosaikanstalt.<br />

GASTHOF KRONE<br />

Dorf 30: eines <strong>de</strong>r schönsten Gebäu<strong>de</strong> in<br />

Umhausen, vor 1627 erbaut. An <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong><br />

sind Teile eines Freskos (Hochzeit<br />

zu Kana) aus dieser Zeit zu sehen. 1684<br />

erhielt das Haus einen Eckerker mit<br />

Stuck<strong>de</strong>kor aus Wappenkartuschen<br />

und Engeln vom Ötztaler Baumeister<br />

Georg Keill. 1860 wur<strong>de</strong> das Gebäu<strong>de</strong><br />

auf drei Geschoße aufgestockt. Das Gemein<strong>de</strong>wappen<br />

am Erker (oben rechts)<br />

wur<strong>de</strong> erst im Zuge einer Renovierung<br />

im Jahr 2004 hinzugefügt. Im ersten<br />

Stock in <strong>de</strong>r Erkerstube befin<strong>de</strong>n sich<br />

geschnitzte Zirbenholzvertäfelungen<br />

aus <strong>de</strong>m Jahr 1684, dieser Raum dient<br />

seit 1999 als Stan<strong>de</strong>samt. In <strong>de</strong>n Fenstern<br />

fin<strong>de</strong>n sich mundgeblasene Butzenscheiben.<br />

Ebenfalls sehenswert<br />

und sehr gemütlich: die vom bekannten<br />

Architekten Franz Baumann im Stil <strong>de</strong>r<br />

neuen Sachlichkeit entworfene Stube<br />

aus <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1930er Jahre.<br />

Gemein<strong>de</strong> Umhausen<br />

78 79


Kapellen<br />

Eine Auswahl<br />

ORTSKAPELLE ÖSTEN<br />

Bei Östen 49, im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt errichtet<br />

und im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt erweitert. Sie<br />

besitzt eine Altarnische mit Kleeblattbogen,<br />

ein barockes Mariahilf-Bild und<br />

ein Kruzifix, das um 1700 angefertigt<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

LEMBACH-KAPELLE<br />

Die <strong>de</strong>m Hl. Martin geweihte Kapelle<br />

mit Kleeblattbogenöffnung und Stuckaturen<br />

stammt aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />

ORTSKAPELLE FARST<br />

Barocker, zweijochiger Bau, vermutlich<br />

aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Der Dachreiter<br />

wur<strong>de</strong> 1930 erneuert. Der in 1.482 Meter<br />

gelegene Weiler Farst kann nur über<br />

einen in <strong>de</strong>n Fels geschlagenen Serpentinenweg<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n. Die Kapelle<br />

wird auch Rosenkranzköniginkapelle<br />

genannt.<br />

SATTELER-KAPELLE IN TUMPEN<br />

Die auch als „Marienkapelle auf <strong>de</strong>m<br />

Sattele“ bezeichnete Kapelle wur<strong>de</strong> im<br />

17. Jahrhun<strong>de</strong>rt errichtet. Das Bild „Abschied<br />

Christi von Maria“ stammt aus<br />

<strong>de</strong>m 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />

KAPELLE SAND<br />

Das darin befindliche Altarbild Rosenkranzmadonna<br />

zeigt eine Ansicht <strong>de</strong>r<br />

Pfarrkirche von Umhausen aus <strong>de</strong>m 18.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />

KENNTAL-KAPELLE IN ROSSLACH<br />

Ein Nischenbildstock aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt,<br />

nach 1856 durch einen breiteren,<br />

quadratischen Vorbau zu einer<br />

Kapelle erweitert. Sie birgt ein <strong>de</strong>rbes<br />

Pestkreuz aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />

Wiesle Kapelle, Umhausen<br />

Gemein<strong>de</strong> Umhausen<br />

80 81


Greifvogelpark,<br />

Umhausen<br />

Ausflugsziele<br />

Kulturell interessantes<br />

ÖTZI-DORF<br />

UND GREIFVOGELPARK<br />

Am Tauferberg 8: Am Fuß <strong>de</strong>s imposanten<br />

Stuibenfalls vermittelt <strong>de</strong>r archäologische<br />

Freizeitpark Einblicke in die<br />

Lebensweise unserer Vorfahren. Authentische<br />

Hütten, Arbeitsgeräte, Waffen<br />

und Haustierrassen wie Wildpfer<strong>de</strong>,<br />

Wollschweine und Auerochsen begleiten<br />

die spannen<strong>de</strong> Zeitreise. Das steinzeitliche<br />

Lebensgefühl kann man beim Feuermachen,<br />

Bogenschießen, Felle gerben<br />

usw. nachempfin<strong>de</strong>n. Von Anfang Mai<br />

bis En<strong>de</strong> Oktober geöffnet – mehrmals<br />

täglich kostenlose Führungen.<br />

WEILER FARST AN DER ENGELSWAND<br />

Er liegt auf 1.482 Meter wie ein Adlerhorst<br />

oberhalb <strong>de</strong>r steilen Felsen <strong>de</strong>r Engelswand.<br />

Früher gab es hier nur einen Materialaufzug,<br />

mittlerweile auch eine Straße.<br />

Eine Fahrerlaubnis haben aber nur<br />

die Bewohner <strong>de</strong>s Weilers, die noch die<br />

steilen Mäh<strong>de</strong>r und Fel<strong>de</strong>r bewirtschaften.<br />

In Farst gibt es auch eine gemütliche<br />

Jausenstation. Gestartet wer<strong>de</strong>n kann<br />

die Wan<strong>de</strong>rung beim Parkplatz Mure in<br />

Umhausen o<strong>de</strong>r am Wandfuß von Farst.<br />

ÖTZTALER BRAUHAUS NIEDERTHAI<br />

Nie<strong>de</strong>rthai 57a: Hier wird seit 2014 Ötztaler<br />

Bier aufgetischt, gebraut aus Tiroler<br />

Urgerste, Wildhopfen und Gletscherwasser.<br />

Das gehaltvolle Getränk kann als<br />

Vollbier Märzen, Honig Bier und spezial<br />

dunkles Vollbier genossen wer<strong>de</strong>n. Alle<br />

Bierspezialitäten wer<strong>de</strong>n durch originale<br />

Flaschengärung mit Hefebo<strong>de</strong>nsatz<br />

händisch hergestellt. Die I<strong>de</strong>e zur Biermanufaktur<br />

mit Schaubrauerei hatte<br />

Küchenchef und Hobbybrauer Yannick<br />

Allombert, <strong>de</strong>r in seinem Brauhaus auf<br />

<strong>de</strong>r Sonnenterrasse von Nie<strong>de</strong>rthai auf<br />

1.550Meter auch köstliche Gerichte serviert.<br />

ÖTZTALER SCHAFWOLLZENTRUM<br />

Lehnpuit 2 – 4: Im Ötztaler Schafwollzentrum<br />

<strong>de</strong>r Familie Regensburger wird die<br />

Schurwolle <strong>de</strong>r Tiroler Berg- und Steinschafe<br />

gewaschen, mit <strong>de</strong>r großen Kartätsche<br />

zu Wolle gemacht und handwerklich<br />

zu Filzgarnen, Wollschnüren und Natur-<br />

Teppichen verarbeitet. Im Verkaufsraum<br />

lagern Schafwollprodukte in über<br />

60 verschie<strong>de</strong>nen Farben: gefilzte Patschen,<br />

Hüte und Taschen, Wohn- und Bekleidungs-Accessoires,<br />

kuschelige Spiel-<br />

Lämmchen und vieles mehr. Pro Jahr wer<strong>de</strong>n<br />

fast 50.000 Kilo Wolle verarbeitet und<br />

900 Quadratmeter Teppich hergestellt.<br />

Neben <strong>de</strong>m Ötzi-Dorf liegt <strong>de</strong>r Greifvogelpark<br />

Umhausen. Adler, Geier, Milane,<br />

Eulen, Bussar<strong>de</strong>, Raben, Falken und<br />

Käuze wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m rund 5000 m²<br />

großen Gelän<strong>de</strong> von Falknern betreut.<br />

Spektakuläre Flugvorführungen und<br />

<strong>de</strong>r Falknerei-Lehrpfad vervollständigen<br />

das Angebot.<br />

Tipps und Infos fin<strong>de</strong>n Sie unter:<br />

www.oetztal.com<br />

Ötzi-Dorf und Greifvogelpark<br />

www.umhausen.com<br />

Seifenmanufaktur Neururer<br />

www.seifenmanufaktur-neururer.at<br />

Ötztaler Schafwollzentrum<br />

www.schafwolle.com<br />

Ötztaler Brauhaus Nie<strong>de</strong>rthai<br />

www.oetztalerbrauhaus.at<br />

Gemein<strong>de</strong> Umhausen<br />

82 83


Handwerk und<br />

Bauernprodukte<br />

Tradition zum Mitnehmen<br />

HOLZSCHNITZER THURNES MANFRED<br />

UMHAUSEN<br />

Die Kunst <strong>de</strong>s Holzschnitzens gehört<br />

zur Tiroler Tradition. Manfred Thurnes<br />

kann man dabei über die Schulter<br />

schauen.<br />

T +43 (0) 664 7822 648<br />

ÖTZTALER KUNSTSCHMIEDE ,<br />

UMHAUSEN<br />

Der „Umhauser Schmied“ wur<strong>de</strong> 1931<br />

gegrün<strong>de</strong>t und ist somit <strong>de</strong>r älteste<br />

Handwerksbetrieb von Umhausen.<br />

Peter Praxmarer und seine Mitarbeiter<br />

führen ihn nach allen Regeln <strong>de</strong>r<br />

Schmie<strong>de</strong>kunst weiter.<br />

T +43 (0) 5255 5659<br />

www.die-kunstschmie<strong>de</strong>.at<br />

BAUERNPRODUKTE<br />

Johannes Schmid<br />

Verkauf von selbstgemachten Bauernprodukten<br />

wie Brot, Marmela<strong>de</strong>, Würste,<br />

Speck usw. Vivea Gesundheitshotel<br />

Umhausen. Öffnungs zeiten: Samstag<br />

T +43 (0) 664 5728 262<br />

SEIFENMANUFAKTUR NEURURER<br />

Östen: Hier tritt man ein in die duften<strong>de</strong><br />

Welt handgefertigter Seifen! Naturseifen,<br />

die sanft gerührt wer<strong>de</strong>n und<br />

ausschließlich aus natürlichen Zutaten<br />

bestehen. Gemäß alter Traditionen<br />

entsteht hier ein Produkt, das von <strong>de</strong>r<br />

Sie<strong>de</strong>rei bis zur Konfektionierung von<br />

Hand gefertigt wird. Durch die schonen<strong>de</strong><br />

Verarbeitung bleiben die Inhaltsstoffe<br />

in ihrer Wertigkeit erhalten.<br />

T +43 (0) 664 140 6 0 77<br />

www.seifenmanufaktur-neururer.at<br />

ÖTZTALER LEINEN-<br />

UND TEPPICHWEBEREI<br />

Der Familienbetrieb von Cilli Doblan<strong>de</strong>r<br />

in Umhausen stellt seit fast 70 Jahren<br />

Produkte in feinster Handarbeit her –<br />

z.B. Teppiche, Bekleidung, Vorhänge,<br />

Bettwäsche, Tischwaren, Babysachen,<br />

Handytaschen, Kräutersäckchen.<br />

T +43 (0) 5255 5213<br />

www.handweberei-oetztal.at<br />

Der Weiler Farst (1.482 Meter),<br />

in Umhausen<br />

IMKER UMHAUSEN<br />

Gerold Fiegl<br />

Höchleweg 19 | 6441 Umhausen<br />

T +43 (0) 664 4930 183<br />

IMKER NIEDERTHAI<br />

Ferienhaus Knor<br />

Nie<strong>de</strong>rthai 46a | 6441 Umhausen<br />

T +43 (0) 5255 5026 51<br />

HOLZSCHNITZER NIEDERTHAI<br />

Auch Anton Pizzinini hält die bäuerliche<br />

Tradition und das künstlerische<br />

Handwerk <strong>de</strong>s Holzschnitzens lebendig.<br />

T +43 (0) 5255 5542<br />

ALTE DORFSCHMIEDE, NIE-<br />

DERTHAI<br />

Der Betrieb von Familie Günther Falkner<br />

hat die Kompetenz für kreative<br />

Schmie<strong>de</strong>- und Schlosserarbeiten aller<br />

Art. Von schönen Gelän<strong>de</strong>rn bis zur<br />

Münzprägung und Souvenirs.<br />

T +43 (0) 664 4424 015<br />

www.alte-dorfschmie<strong>de</strong>.info<br />

ÖTZTALER GLASMALEREI,<br />

UMHAUSEN<br />

Der handwerkliche Schaubetrieb zeigt<br />

mit viel Liebe zum Detail die Fertigung<br />

von farbenfrohen Gläsern, Flaschen<br />

und Vasen.<br />

T +43 (0) 650 9800 893<br />

Gemein<strong>de</strong> Umhausen<br />

84 85


Adlerblick, Längenfeld<br />

Gemein<strong>de</strong><br />

Längenfeld<br />

Längenfeld, Huben, Gries.<br />

Die Gemein<strong>de</strong> Längenfeld liegt in einer<br />

Weitung <strong>de</strong>s Ötztals an <strong>de</strong>r Mündung<br />

<strong>de</strong>s Fischbachs aus <strong>de</strong>m Sulztal in die<br />

Ötztaler Ache. Zum Hauptort Längenfeld,<br />

<strong>de</strong>r in Ober- und Unterlängenfeld<br />

eingeteilt wird, gehören 22 weit verstreute<br />

kleine Haufendörfer und Weiler,<br />

wie die ehemalige Wehranlage Burgstein,<br />

die auf einem markanten Felsen<br />

das Tal überragt. Ein hier gefun<strong>de</strong>ner<br />

Schalenstein lässt vermuten, dass an<br />

diesem Ort schon in <strong>de</strong>r Jungsteinzeit<br />

Menschen sie<strong>de</strong>lten.<br />

Auch in Längenfeld gibt es ein übermütiges<br />

Gewässer, das früher oft für<br />

unliebsame Überraschungen sorgte:<br />

Der mittlerweile gezähmte Fischbach,<br />

<strong>de</strong>r heute mit Holztreppe, Hängebrücke<br />

und Aussichtsplattformen ein munter<br />

spru<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>r Ausflugsbegleiter ist.<br />

Land- und Forstwirtschaft, Han<strong>de</strong>l und<br />

Gewerbe brachten <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />

Wohlstand, ebenso <strong>de</strong>r blühen<strong>de</strong> Sommer-<br />

und Wintertourismus.<br />

Die wohltuen<strong>de</strong> Wirkung <strong>de</strong>r Längenfel<strong>de</strong>r<br />

Schwefelquellen bot immer schon<br />

einen großen Anreiz für Gäste, ins Tal<br />

zu kommen. Bereits Anfang <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

entstand im Ort ein einfaches<br />

Bauernbadl, 1893 wur<strong>de</strong> daraus eine<br />

„Kur- und Ba<strong>de</strong>sanstalt“ mit Kurhotel.<br />

Offenbar regt Schwefelwasser auch die<br />

Inspiration <strong>de</strong>r dichterischen A<strong>de</strong>r an,<br />

<strong>de</strong>nn unter vielen berühmten Kurgästen<br />

waren u.a. Christian Morgenstern,<br />

Georg Trakl, Joachim Ringelnatz und<br />

Erich Fried zu Gast. Heute heißt <strong>de</strong>r beliebte<br />

Wellnesstempel AQUA DOME –<br />

Tirol Therme Längenfeld. Er wirkt noch<br />

immer inspirierend, vor allem aber regenerierend<br />

auf die vielen Besucher.<br />

Das Längenfel<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>wappen<br />

zeigt Streifen in <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sfarben rot<br />

und weiß. Sie stehen für das namensgeben<strong>de</strong><br />

„Lange Feld“, das die landschaftliche<br />

Weitung <strong>de</strong>s Ötztales rund um<br />

Längenfeld bezeichnet.<br />

ÖTZTAL<br />

BAHNHOF<br />

HAIMING<br />

670 m<br />

OCHSENGARTEN<br />

1.538 m<br />

UMHAUSEN<br />

1.036 m<br />

OETZ<br />

820 m<br />

NIEDERTHAI<br />

1.550 m<br />

LÄNGENFELD<br />

GRIES<br />

1.180 m 1.569 m<br />

HOCHSÖLDEN<br />

2.090 m<br />

ZWIESELSTEIN<br />

1.427 m<br />

HUBEN<br />

1.180m<br />

SÖLDEN<br />

1.377 m<br />

86 Gemein<strong>de</strong> Längenfeld<br />

87


Historische<br />

Gebäu<strong>de</strong><br />

In <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Längenfeld<br />

Ötztaler Freilichtmuseum<br />

FILIALKIRCHE HL.<br />

DREIFALTIGKEIT UND<br />

FRIEDHOF/PESTKAPELLE<br />

Am Kropfbühel in Oberried: im Talgrund<br />

über eine Fußgängerbrücke über die Ötztaler<br />

Ache erreichbar. Der Hochaltar um<br />

1670 wird <strong>de</strong>m Schreiner Kassian Götsch<br />

und <strong>de</strong>m Bildhauer Joseph Witwer zugeschrieben.<br />

Weitere Figuren stammen vom<br />

Bildhauer Joseph Götsch.<br />

EHEMALIGES WIDUM<br />

Oberlängenfeld 24; vorbildlich renoviertes<br />

Gasthaus Mesner Stuben mit Gastbetrieb.<br />

PFARRKIRCHE HL.<br />

KATHARINA IN OBERLÄNGENFELD<br />

Im Kern spätgotische langgestreckte<br />

Kirche, im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt erweitert und<br />

barockisiert. Der 74 Meter hohe Spitzturm ist<br />

<strong>de</strong>r höchste im Tal. Den Hochaltar errichtete<br />

1809 <strong>de</strong>r aus Längenfeld stammen<strong>de</strong><br />

Tischler Josef Holzknecht.<br />

PFARRKIRCHE<br />

HL. MARTIN IN HUBEN<br />

Ein 1679 nach Zerstörung wie<strong>de</strong>r aufgebauter<br />

Vorgängerbau wur<strong>de</strong> 1805/1806<br />

unter Beibehaltung <strong>de</strong>s Presbyteriums<br />

und <strong>de</strong>s Turms durch einen Neubau ersetzt.<br />

Am Giebel befin<strong>de</strong>t sich ein Fresko<br />

mit <strong>de</strong>r Mantelspen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Hl. Martin<br />

aus <strong>de</strong>r ersten Hälfte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts.<br />

Die Gewölbemalereien mit szenischen<br />

Darstellungen <strong>de</strong>r Hl. Martin und<br />

Kassian, Christi und <strong>de</strong>r Evangelisten<br />

wur<strong>de</strong>n 1816 von Johann Wanner geschaffen,<br />

das Altarbild am aus spätbarocken<br />

Elementen zusammengesetzten<br />

Hochaltar stammt von Theres Strigl aus<br />

<strong>de</strong>m Jahr 1891.<br />

ÖTZTALER HEIMAT-<br />

UND FREILICHTMUSEUM<br />

Lehn 24; Wohnhaus, Wirtschaftsgebäu<strong>de</strong>,<br />

Stall u. Sta<strong>de</strong>l, Pfostenspeicher,<br />

Gattersäge, Backofen, Kornmühle,<br />

Flachs-Schwinghütte, Bauernhof und<br />

Blockbau.<br />

Pestkapelle, Längenfeld<br />

88 Gemein<strong>de</strong> Längenfeld<br />

89


Gries<br />

Feuerstein Kapelle, Längenfeld<br />

Kapellen<br />

Eine Auswahl<br />

MARIAHILF-KAPELLE BURGSTEIN<br />

Aus <strong>de</strong>m späten 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt, mit<br />

schönen Stuck<strong>de</strong>korationen <strong>de</strong>r Maurermeisterfamilie<br />

Keill.<br />

SENNKAPELLE/SCHNEIDERKAPELLE<br />

Unterlängenfeld 8 a: Die 1701 gestiftete<br />

Hofkapelle ist südlich an das Wirtschaftsgebäu<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s ebenfalls <strong>de</strong>nkmalgeschützten<br />

Sennhofes angebaut. Die<br />

Kuppel ist mit einem Deckengemäl<strong>de</strong><br />

mit <strong>de</strong>r Engelweihe von Maria Einsie<strong>de</strong>ln<br />

und zahlreichen Heiligenfiguren<br />

geschmückt.<br />

KAPELLE PLATTERECKE IN HUBEN<br />

Der gemauerte Kapellenbildstock mit<br />

dreiseitigem Chorschluss und steilem,<br />

schin<strong>de</strong>lge<strong>de</strong>cktem Satteldach wur<strong>de</strong><br />

1870 anlässlich <strong>de</strong>r Verbauung <strong>de</strong>r Ötztaler<br />

Ache errichtet.<br />

ORTSKAPELLE ASCHBACH-BRAND<br />

MARIAHILFKAPELLE<br />

Im Brand; 1771 erbaute spätbarocke Kapelle<br />

mit Altar aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

ZARRACHKAPELLE<br />

Der gemauerte Kapellenbildstock mit<br />

gera<strong>de</strong>m Chorschluss und flachem Satteldach<br />

wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r zweiten Hälfte <strong>de</strong>s<br />

19. Jahrhun<strong>de</strong>rts vermutlich anlässlich<br />

einer Vermurung durch <strong>de</strong>n Lehnbach<br />

errichtet. In <strong>de</strong>r vergitterten Segmentbogennische<br />

befin<strong>de</strong>t sich eine Lour<strong>de</strong>sgrotte.<br />

TRUJEN-KAPELLE<br />

IN UNTERLÄNGENFELD<br />

Zwischen 1931 und 1936 anstelle eines<br />

vermutlich barocken Vorgängerbaus<br />

errichtet. Der in einem weiten Rundbogen<br />

geöffnete Innenraum beherbergt<br />

eine Kreuzigungsgruppe.<br />

Brand, Längenfeld<br />

90 Gemein<strong>de</strong> Längenfeld<br />

91


AQUA DOME, Längenfeld<br />

Ausflugsziele<br />

Kulturell interessantes<br />

ÖTZTALER HEIMAT- UND FREI-<br />

LICHTMUSEUM LÄNGENFELD<br />

Lehn 24: Der bäuerliche Lebensstil mit<br />

historischen Arbeitsgeräten steht im<br />

Mittelpunkt dieses spannen<strong>de</strong>n Museums.<br />

Die Freilicht-Anlage besteht u.a. aus<br />

einem bäuerlichen Mittelflurhaus, einem<br />

Blockhaus, einem Backofen, einer Säge<br />

und einer Mühle. Auch ein Pluil (hier<br />

wur<strong>de</strong>n die Flachsstängel gebrochen)<br />

und eine Schwinghütte sind zu sehen. Sie<br />

ist nicht nur die letzte ihrer Art, son<strong>de</strong>rn<br />

auch <strong>de</strong>shalb eine Beson<strong>de</strong>rheit, weil sie<br />

mit Wasserkraft betrieben wur<strong>de</strong>.<br />

Ins Heimatmuseum integriert ist <strong>de</strong>r Gedächtnisspeicher<br />

Ötztal (Lehn 23 b). Das<br />

Archiv dient als „Gedächtnis <strong>de</strong>s Tales“<br />

und hilft dabei, das geistige und kulturelle<br />

Erbe <strong>de</strong>s Ötztales zu bewahren. Son<strong>de</strong>rausstellungen<br />

und Vorträge bereichern<br />

das Museumsprogramm.<br />

AQUA DOME -<br />

TIROL THERME LÄNGENFELD<br />

Oberlängenfeld 140: Wellness, Entspannung,<br />

beleben<strong>de</strong> Vitalität. Und ein Stück<br />

Kultur, <strong>de</strong>nn das architektonisch faszinieren<strong>de</strong><br />

Gebäu<strong>de</strong> spiegelt ein Stück<br />

Ötztal: Erdige Tiefen und mächtige<br />

Höhen. Es wird gespeist von <strong>de</strong>n Längenfel<strong>de</strong>r<br />

Schwefelquellen, die wohltuend<br />

auf Organe und Kreislauf wirken.<br />

GEOLOGISCHER LEHRPFAD<br />

WINKLBERG<br />

Wie ein mächtiger Damm verengt <strong>de</strong>r<br />

Winklberg das Talbecken von Längenfeld<br />

nach Nor<strong>de</strong>n hin. Vor etwa 10.000<br />

Jahren donnerte hier <strong>de</strong>r größte Bergsturz<br />

<strong>de</strong>r Zentralalpen herab. Ein Lehrpfad<br />

gibt Informationen zur Geologie<br />

<strong>de</strong>s Tales und zu Ötztaler Naturphänomenen.<br />

Am idyllisch gelegenen Naturjuwel<br />

Winklbergsee wartet ein Wasserspielplatz<br />

für Kin<strong>de</strong>r. Ausgangspunkt<br />

ist <strong>de</strong>r Parkplatz neben <strong>de</strong>r Brücke über<br />

die Ötztaler Ache bei Au – Winklen, Gehzeit<br />

ca. 2 Stun<strong>de</strong>n.<br />

ÖTZTALER SAGENWEG<br />

Am Feuerstein, Huben: Eine abenteuerliche<br />

Ent<strong>de</strong>ckungsreise in die Ötztaler<br />

Sagenwelt. 14 Sagen stellte das<br />

Künstlerpaar Annemarie und Günther<br />

Fahrner aus Altmetall nach, mit bis zu<br />

6 Meter großen, plastischen Figuren. Die Geschichten<br />

über <strong>de</strong>n Kampf <strong>de</strong>s Riesen,<br />

das wil<strong>de</strong> Mandl, <strong>de</strong>n Drachen und die<br />

Engelswand kann man auf Tafeln nachlesen.<br />

Vom Startpunkt beim Sportplatz<br />

in Huben bis zur Hochzeitskapelle sind<br />

es drei leicht begehbare Kilometer. Am<br />

Ziel lädt <strong>de</strong>r Alpengasthof am Feuerstein<br />

zu einer Stärkung ein.<br />

Tipps und Infos fin<strong>de</strong>n Sie unter:<br />

www.laengenfeld.com<br />

Ötztaler Heimatund<br />

Freilichtmuseum<br />

www.oetztal-museum.at<br />

AQUA DOME -<br />

Tirol Therme Längenfeld<br />

www.aqua-dome.at<br />

Ötztaler Sagenweg, Längenfeld<br />

92 Gemein<strong>de</strong> Längenfeld<br />

93


Handwerk und<br />

Bauernprodukte<br />

Tradition zum Mitnehmen<br />

BAUERNLADEN LÄNGENFELD<br />

Öffnungszeiten<br />

Fr 9:00 – 12:00 / 15.00 – 18:00 Uhr<br />

Unterlängenfeld 88 | 6444 Längenfeld<br />

T +43 (0) 664 4112 604<br />

DORFMETZGEREI<br />

Armin Kuprian<br />

Fleisch- und Wurstwaren<br />

Oberlängenfeld 70A | 6444 Längenfeld<br />

T +43 (0) 664 2039 661<br />

Mo – Fr 8:00 – 12:00 / 14:30 – 18:00 Uhr<br />

Sa 8:00 – 12:00 Uhr<br />

ÖTZTALER GEBIRGSIMKEREI<br />

Marcel Klotz<br />

Oberlängenfeld 13 | 6444 Längenfeld<br />

T +43 (0) 5253 651 54<br />

www.oetztaler-gebirgsimkerei.at<br />

HOLZSCHNITZEREI NEURAUTER<br />

Originelle Holzschnitzereien für je<strong>de</strong>n<br />

Anlass aus echtem Tiroler Zirbenholz!<br />

Und eine sehenswerte Krippengalerie.<br />

Runhof 175 | 6444 Längenfeld<br />

T +43 (0) 5253 5382<br />

www.schnitzerei.com<br />

94 Gemein<strong>de</strong> Längenfeld<br />

95


Söl<strong>de</strong>n<br />

Gemein<strong>de</strong><br />

Söl<strong>de</strong>n<br />

Söl<strong>de</strong>n, Hochsöl<strong>de</strong>n, Zwieselstein, Gurgl, Heiligkreuz, Vent<br />

Söl<strong>de</strong>n ist ein Ort <strong>de</strong>r Superlative. Mit<br />

einer Fläche von 468 km² ist das Gemein<strong>de</strong>gebiet<br />

das größte Österreichs. Ausge<strong>de</strong>hnte<br />

Bergnatur nimmt <strong>de</strong>n Großteil<br />

dieser Fläche ein, 146 km² sind von Gletschern<br />

be<strong>de</strong>ckt. Der Schneereichtum<br />

in <strong>de</strong>n hochgelegenen Skigebieten und<br />

mo<strong>de</strong>rnste Seilbahnanlagen bil<strong>de</strong>n die<br />

Grundlage für <strong>de</strong>n florieren<strong>de</strong>n Wintertourismus.<br />

Aber auch im Sommer hat<br />

die Gemein<strong>de</strong> Söl<strong>de</strong>n vieles zu bieten,<br />

zum Beispiel Wan<strong>de</strong>rungen durchs reizvolle<br />

Windachtal o<strong>de</strong>r zu romantischen<br />

Thayen (Almhütten). Die Gäste wissen<br />

das Angebot zu schätzen: Mit fast zwei<br />

Millionen Übernachtungen pro Jahr<br />

gehört Söl<strong>de</strong>n zu <strong>de</strong>n führen<strong>de</strong>n Tourismus-Destinationen<br />

<strong>de</strong>r Alpen.<br />

Zum Gemein<strong>de</strong>gebiet zählen die Orte<br />

Söl<strong>de</strong>n, Hochsöl<strong>de</strong>n, Gurgl, Heiligkreuz,<br />

Zwieselstein, das Bergsteigerdorf Vent<br />

und 50 zum Teil weit verstreute Weiler.<br />

Gurgl auf 1.930Meter ist übrigens das<br />

höchste Kirchdorf Österreichs. Die drei<br />

Kirchen im 1960 verliehenen Wappen<br />

repräsentieren die drei Pfarren <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />

(Söl<strong>de</strong>n, Gurgl, Vent). Die Kerben<br />

im Hintergrund sind ein Symbol für die<br />

prähistorischen Übergänge (Jöcher) nach<br />

Südtirol, <strong>de</strong>nn im Sü<strong>de</strong>n grenzt das Söl<strong>de</strong>r<br />

Gemein<strong>de</strong>gebiet an die italienische<br />

Grenze. Ins Südtiroler Passeiertal ist es<br />

nur ein Katzensprung o<strong>de</strong>r besser gesagt<br />

eine Fahrt übers Timmelsjoch (mit <strong>de</strong>m<br />

Bus, mit <strong>de</strong>m Auto, mit <strong>de</strong>m Motorrad<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Bike.)<br />

Im Innerötztal lebten die Menschen früher<br />

hauptsächlich von Viehzucht, über<br />

die Saumwege und Pässe wur<strong>de</strong> reger<br />

Han<strong>de</strong>l betrieben und in wirtschaftlich<br />

schlechten Zeiten florierte auch <strong>de</strong>r<br />

Schmuggel über die grüne Grenze. Heute<br />

nützen viele Gäste und Einheimische im<br />

Sommer statt <strong>de</strong>r Schmuggelpfa<strong>de</strong> lieber<br />

die gute Straßenverbindung für einen<br />

Ausflug in die Weinberge rund um Meran.<br />

ÖTZTAL<br />

BAHNHOF<br />

HAIMING<br />

670 m<br />

OCHSENGARTEN<br />

1.538 m<br />

UMHAUSEN<br />

1.036 m<br />

OETZ<br />

820 m<br />

NIEDERTHAI<br />

1.550 m<br />

LÄNGENFELD<br />

GRIES<br />

1.180 m 1.569 m<br />

HOCHSÖLDEN<br />

2.090 m<br />

VENT<br />

1.900 m<br />

ZWIESELSTEIN<br />

1.427 m<br />

HUBEN<br />

1.180m<br />

OBERGURGL<br />

1.930 m<br />

SÖLDEN<br />

1.377 m<br />

Timmelsjoch<br />

HOCHGURGL<br />

2.154 m<br />

96<br />

Gemein<strong>de</strong> Söl<strong>de</strong>n<br />

097


Historische<br />

Gebäu<strong>de</strong><br />

In <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Söl<strong>de</strong>n<br />

PFARRKIRCHE<br />

MARIÄ HEIMSUCHUNG<br />

Die spätgotische Kirche wur<strong>de</strong> barock<br />

erweitert, 1975 erfolgte ein Anbau mit<br />

einem Aufgang zur Empore; Deckenund<br />

Wandmalerei von Josef Anton Puellacher.<br />

Bemerkenswert ist auch <strong>de</strong>r<br />

Friedhof im extrem steilen Gelän<strong>de</strong>.<br />

SCHUTZENGELKIRCHE GURGL<br />

1964 nach einem Entwurf von Ernst<br />

Meissl als zeltdachförmiger Rechteckraum<br />

mit offenem Holzbalkendachstuhl<br />

und gera<strong>de</strong>r Stirnwand erbaut.<br />

Die Ausstattung stammt von Karl Obleitner<br />

Junior.<br />

Universitätszentrum Obergurgl<br />

Vent<br />

KAPLANEIKIRCHE HEILIGKREUZ<br />

Urkundlich 1804 errichtet und 1815 vollen<strong>de</strong>t.<br />

Die Gewölbemalereien stammen<br />

von Ludwig Sturm, inschriftlich 1936:<br />

im Chor Anbetung <strong>de</strong>r Hirten, im Langhaus<br />

Kreuzauffindung durch die Hl.<br />

Helene.<br />

KATH. PFARRKIRCHE HL.<br />

JOHANNES NEPOMUK IN GURGL<br />

Ramolweg 2: auf 1.927 Meter Seehöhe die<br />

höchstgelegene Pfarrkirche Österreichs.<br />

1737 geweiht, 1926 und 1966 nach Plänen<br />

<strong>de</strong>s Architekten Clemens Holzmeister<br />

erweitert.<br />

KATH. PFARRKIRCHE HL. JAKOB<br />

UND FRIEDHOF IN VENT<br />

Die Weihe einer Kapelle und eines<br />

Friedhofs sind urkundlich 1502 belegt.<br />

Der Folgebau von 1712 wur<strong>de</strong> 1802 durch<br />

eine Lawine zerstört, <strong>de</strong>r Neubau folgte<br />

inschriftlich 1806, die Weihe 1861. Die<br />

Deckenmalereien, inschriftlich aus <strong>de</strong>m<br />

Jahre 1856, wer<strong>de</strong>n Josef Gschösser zugeschrieben.<br />

UNIVERSITÄTSZENTRUM<br />

OBERGURGL<br />

Die drei zweigeschoßigen Häuser<br />

wur<strong>de</strong>n um 1940 als Zollwachgebäu<strong>de</strong><br />

errichtet, dienten ab 1951 als Bun<strong>de</strong>ssportheim<br />

und wer<strong>de</strong>n heute als Sport-,<br />

Forschungs- und Kongresszentrum <strong>de</strong>r<br />

Universität Innsbruck genutzt.<br />

98 Gemein<strong>de</strong> Söl<strong>de</strong>n<br />

99


Bergsteigerkapelle,<br />

Vent<br />

Rotkogel Kapelle, Söl<strong>de</strong>n<br />

Kapellen<br />

Eine Auswahl<br />

ORTSKAPELLE MARIAHILF<br />

IN INNERWALD<br />

Gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts erbaut,<br />

die Deckenmalerei stammt von Gabriel<br />

Thenig, inschriftlich 1799.<br />

ORTSKAPELLE MARIAE<br />

SCHMERZEN IN GRÜNWALD<br />

Barocke Kapelle mit Zwiebelhelm und<br />

Leinwandbil<strong>de</strong>rn aus <strong>de</strong>m 17. und 18.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />

Zwieselstein<br />

ORTSKAPELLE HL. SEBASTIAN<br />

IN WINTERSTALL<br />

1770 erbaute Kapelle mit Zwiebelhelm,<br />

barockem Altar und reichem Figurenschmuck.<br />

ORTSKAPELLE MARIAHILF<br />

IN GRANSTEIN<br />

Barocker Altar aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

mit Mariahilfbild, Turm mit Zwiebelhaube.<br />

KAPELLE ZUM HL. JOSEPH<br />

IN ANGERN, GURGL<br />

Die heutige Kirche wur<strong>de</strong> 1955 nach<br />

Plänen von Anton Pohl in barockisieren<strong>de</strong>n<br />

Formen gebaut. Der Innenraum<br />

ist mit einem Tonnengewölbe versehen,<br />

die Deckengemäl<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n 1955 bis 1961<br />

von Karl Obleitner Junior geschaffen.<br />

ORTSKAPELLE MARIAHILF<br />

IN ZWIESELSTEIN<br />

In <strong>de</strong>r zweiten Hälfte <strong>de</strong>s 17. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

erbaut und 1747/1749 erneuert. Die Malereien<br />

stammen von Franz Seelos Junior.<br />

KAPELLE HL. THERESIA<br />

BEI DEN ROFENHÖFEN IN VENT<br />

Die Hofkapelle wur<strong>de</strong> 1773 erbaut und war<br />

ursprünglich <strong>de</strong>r Hl. Maria, seit <strong>de</strong>r Renovierung<br />

1936 <strong>de</strong>r Hl. Theresia vom Kin<strong>de</strong><br />

Jesu geweiht. Das Deckenfresko wur<strong>de</strong><br />

1936 von Ludwig Sturm geschaffen.<br />

ROTKOGEL KAPELLE<br />

Nah am Himmel und fast gleichauf mit<br />

<strong>de</strong>n Bergspitzen: Die Rotkogel Kapelle<br />

„Maria Schnee“ befin<strong>de</strong>t sich am Rotkogeljoch<br />

in unmittelbarer Nähe zur Rotkogel<br />

Hütte auf 2.666 Meter.<br />

100 Gemein<strong>de</strong> Söl<strong>de</strong>n<br />

101


Ausflugsziele<br />

Kulturell interessantes<br />

ALPE GAMPE THAYA<br />

Das 300 Jahre alte Almhüttenensemble<br />

hoch über Söl<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong> mit viel Stilgefühl<br />

renoviert. Im Bereich Genuss und<br />

Gastlichkeit kann sich die bekannte Almwirtschaft<br />

mit namhaften Auszeichnungen<br />

schmücken, u.a. als Arche-Betrieb,<br />

Slowfood-Alm und Genusshütte. Hier<br />

kommen die besten regionalen Produkte<br />

auf <strong>de</strong>n Tisch wie Oberlän<strong>de</strong>r Äpfel,<br />

Oberinntaler Erdäpfel, Fleisch vom eigenen<br />

Tiroler Grauvieh, Nordtiroler Gemüse.<br />

In seiner mobilen Käserei auf <strong>de</strong>r Alm<br />

erzeugt Almbewirtschafter Jakob Prantl<br />

hervorragen<strong>de</strong>n Schnittkäse. Dieser<br />

kommt auf die Brettljause und steht im<br />

Gampe-La<strong>de</strong>le mit an<strong>de</strong>ren Köstlichkeiten<br />

zum Verkauf.<br />

Tipps und Infos fin<strong>de</strong>n Sie unter:<br />

Gampe Thaya<br />

www.gampethaya.riml.com<br />

Timmelsjoch-Hochalpenstraße<br />

www.timmelsjoch.com<br />

007 ELEMENTS und ice Q<br />

www.007elements.soel<strong>de</strong>n.com<br />

www.iceq.at<br />

TIMMELSJOCH-<br />

HOCHALPENSTRASSE<br />

Die Traumstraße verbin<strong>de</strong>t das Ötztal<br />

mit <strong>de</strong>m Südtiroler Passeiertal und das<br />

Hochgebirge mit <strong>de</strong>n Weinbergen von<br />

Meran. In einer grandiosen Gebirgskulisse<br />

schraubt sie sich von Gurgl aufs<br />

2.509 Meter hohe Timmelsjoch. Der Top<br />

Mountain Crosspoint auf ca. 2.200 Meter<br />

beherbergt nicht nur die 10er Kabinenbahn<br />

Kirchenkar und ein Restaurant,<br />

son<strong>de</strong>rn auch das Top Mountain Motorcycle<br />

Museum, das höchst gelegene<br />

Motorradmuseum Europas. Am Joch<br />

wartet ein Rasthaus auf hungrige Gäste,<br />

außer<strong>de</strong>m gibt das Passmuseum<br />

Einblicke in die spektakuläre Technik<br />

<strong>de</strong>s Straßenbaus. Es ist eines von mehreren<br />

Denkmälern entlang <strong>de</strong>r Straße,<br />

die über die Region Auskunft geben.<br />

Im Winter ist die Timmelsjoch-Hochalpenstraße<br />

geschlossen. Die Öffnungszeiten<br />

richten sich nach <strong>de</strong>r jeweiligen<br />

Schneelage.<br />

GOURMETRESTAURANT ICE Q<br />

Die architektonische Hauptrolle im<br />

James Bond-Film Spectre spielt das ice Q<br />

am Gaislachkogl, eines <strong>de</strong>r spannendsten<br />

Gebäu<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Alpen und ein Gourmetrestaurant<br />

auf 3.048 Meter, umringt von 250<br />

Dreitausen<strong>de</strong>rn. James Bond wür<strong>de</strong> gern<br />

öfters hier einkehren.<br />

PICCARD-BRÜCKE<br />

AM GURGLER FERNER<br />

Seit Sommer 2017 überspannt eine 142 Meter<br />

lange, nach <strong>de</strong>r Forscherfamilie Piccard<br />

benannte Brücke <strong>de</strong>n Gurgler Ferner<br />

in Gurgl. Bergsteiger profitieren vom<br />

sicheren Übergang zwischen bei<strong>de</strong>n Talseiten,<br />

die sich zum Teil hun<strong>de</strong>rt Meter über<br />

Schlucht und Gletscherbach spannt.<br />

(Rundweg nur in <strong>de</strong>r Sommersaison begehbar,<br />

7 Stun<strong>de</strong>n Gehzeit).<br />

BERGSTEIGERDORF VENT<br />

UND ROFENHÖFE<br />

Das kleine Dorf auf 1.900 Meter ist <strong>de</strong>r Klassiker<br />

unter <strong>de</strong>n Bergsteigerdörfern. Hier<br />

formulierte „Gletscherpfarrer“ Franz<br />

Senn seine ersten Tourismus-Konzepte.<br />

Die Rofenhöfe mit <strong>de</strong>r 46 Meter langen Hängebrücke<br />

über die Rofner Schlucht liegen<br />

auf 2.014 Meter, etwa einen Kilometer westlich<br />

von und 114 Meter höher als Vent. Sie gelten<br />

als die höchstgelegene Dauersiedlung<br />

<strong>de</strong>r Ostalpen. In <strong>de</strong>r hochalpinen Freiluftgalerie<br />

Rofental kann man die Werke internationaler<br />

Künstler bestaunen.<br />

007 ELEMENTS<br />

Bergstation Gaislachkoglbahn: James<br />

Bond-Feeling hautnah genießen: Die<br />

Ausstellung auf 3.000 Meter im Inneren <strong>de</strong>s<br />

Gaislachkogls in Söl<strong>de</strong>n zeigt interaktive<br />

Hightech Galerien mit dramatischen<br />

Klangkulissen und atemberauben<strong>de</strong>n<br />

Actionszenen. Warme Kleidung und gutes<br />

Schuhwerk wird empfohlen.<br />

ÖTZI FUNDSTELLE<br />

AM TISENJOCH MIT DENKMAL<br />

Auf 3.200 Meter wur<strong>de</strong> hier 1991 die berühmte<br />

Gletschermumie „Ötzi“ gefun<strong>de</strong>n.<br />

Von Vent (1.900 Meter) durch das Nie<strong>de</strong>rtal<br />

zur Similaunhütte (4 ½ Stun<strong>de</strong>n Gehzeit).<br />

Von <strong>de</strong>r Similaunhütte führt ein<br />

gesicherter Bergsteig zur Fundstelle<br />

(1 ½ Stun<strong>de</strong>n Gehzeit). Nur für erfahrene<br />

Bergwan<strong>de</strong>rer mit entsprechen<strong>de</strong>r Ausrüstung!<br />

HOHLER STEIN UND<br />

FREILANDLAGER VENT<br />

Das steinzeitliche Jägerlager „Hohler<br />

Stein“ liegt auf 2.050 Meter Höhe, das Freilandlager<br />

auf 1.950 Meter. Ausgrabungen<br />

bestätigen die früheste Nutzung <strong>de</strong>r<br />

Lager um 7.600 v. Chr. (1 Stun<strong>de</strong> Gehzeit).<br />

Leichte Wan<strong>de</strong>rung. Von Vent über die<br />

Brücke <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rtalbaches, entlang <strong>de</strong>s<br />

Fahrweges in Richtung Martin-Busch-<br />

Hütte. Nach <strong>de</strong>r ersten Steilstufe wird im<br />

Flachstück nach ca. 20 Gehminuten ab<br />

Vent eine Abzweigung erreicht (Beschil<strong>de</strong>rung).<br />

Weiter über einen schmalen Weg<br />

durch dichten Latschenbestand kurz hinauf<br />

zum Jägerlager.<br />

102 Gemein<strong>de</strong> Söl<strong>de</strong>n<br />

103


Handwerk und<br />

Bauernprodukte<br />

Tradition zum Mitnehmen<br />

HOLZSCHNITZER JOSEF PRANTL<br />

Gurglerstraße 23 | 6450 Söl<strong>de</strong>n<br />

T +43 (0) 664 2304 733<br />

Ausstellung und Führungen<br />

auf Anfrage.<br />

BILDHAUER UND MALER<br />

HANNES FENDER<br />

Seestraße 40 | 6450 Söl<strong>de</strong>n<br />

T +43 (0) 664 3111 025<br />

Führung und Verkauf auf Anfrage.<br />

DORFLADEN, SÖLDEN<br />

Wir verkaufen bäuerliche Produkte,<br />

vorwiegend von unseren heimischen<br />

Bauern und aus eigener Produktion<br />

T +43 (0) 664 7365 8969<br />

Öffnungszeiten:<br />

En<strong>de</strong> Juni – Anfang Sept.<br />

Do, Fr 9:30 – 12:30 / 14:30 – 18:00 Uhr<br />

o<strong>de</strong>r auf Anfrage.<br />

GAMPE LADELE, ALMWIRTSCHAFT<br />

GAMPE THAYA, HOCHSÖLDEN<br />

Speck, Käse, Bauernbrot,<br />

Marmela<strong>de</strong>, Kräutertee, etc.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mitte Juni – En<strong>de</strong> Sept,<br />

Di – So<br />

T +43 (0) 664 2400 246<br />

www.gampethaya.at<br />

BILDHAUER UND MALER<br />

ISIDOR EITER<br />

Seestraße 3 | 6450 Söl<strong>de</strong>n<br />

T +43 (0) 664 3118 835<br />

Auf Bestellung und auf Anfrage.<br />

HOLZ-KUNST-SCHNITZEREI<br />

BERNHARD SCHEIBER<br />

Geschenke und Mitbringsel, originelle<br />

und traditionelle Schnitzereien.<br />

Öffnungszeiten: auf Anfrage<br />

Schäfergasse 3 | 6456 Gurgl<br />

T +43 (0) 650 9150 088<br />

Tipps und Infos fin<strong>de</strong>n Sie unter:<br />

www.soel<strong>de</strong>n.com<br />

Lesetipp zum Thema:<br />

www.soel<strong>de</strong>n.blog<br />

www.obergurgl.blog<br />

Gampe Thaya, Söl<strong>de</strong>n<br />

104 Gemein<strong>de</strong> Söl<strong>de</strong>n<br />

105


Das ganze Tal<br />

in einer Karte.<br />

Mehr Spaß.<br />

Mehr Abenteuer.<br />

Mehr Urlaub.<br />

IMPRESSUM:<br />

Alle Informationen, Preisangaben und Bil<strong>de</strong>r beruhen auf Angaben <strong>de</strong>r Leistungspartner.<br />

Der Herausgeber / Ötztal Tourismus übernimmt für fehlerhafte Angaben keine Haftung.<br />

Än<strong>de</strong>rungen bei Preisen, Öffnungszeiten, Fahrplänen und Produkten vorbehalten. Ötztal<br />

Tourismus leistet keine Rückvergütungen bei Ausfall o<strong>de</strong>r Nichtbetrieb diverser Leistungen.<br />

Konzept/Layout: NORDEN Werbeagentur; Innsbruck; www.nor<strong>de</strong>n.co<br />

Coverbild: © Ötztal Tourismus – M. Burtscher<br />

Bildnachweis: © Ötztal Tourismus – M. Burtscher, E. Lorenzi, B. Ritschel, A.M. Lohman,<br />

G. Ennemoser, A. Heger, R. Whylidal, K. Grunert, R. Gstrein, C. Nösig, A. Wen<strong>de</strong>roth, J. Brunner,<br />

J. Skarwan, T. Humpfer, A. Klocker, L. Ennemoser, D. Ebenbichler, A. Felscher, S. Krabacher,<br />

M. Geisler, W. Hackl, U. Fischer, E. Schmid, B. Steiner, E. Holzknecht, W. Thaler, C. Margot,<br />

H. Leiter, I. Nösig, A. Brey, C. Schöch, © Weinbau Zoller-Saumwald, © Turmmuseum Oetz,<br />

© Bergbahnen Hochoetz, © Haiminger Markttage, © Archiv Peter Scheiber<br />

Weitere Bil<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n mit freundlicher Unterstützung von <strong>de</strong>n einzelnen<br />

Leistungspartnern zur Verfügung gestellt.<br />

106<br />

oetztal.com/premiumcard<br />

oetztal.com/oetztalcard


Ötztal.<br />

Tirol in Hochform.<br />

DE<br />

WIEN<br />

MÜNCHEN<br />

SALZBURG<br />

FRIEDRICHSHAFEN<br />

AT<br />

ZÜRICH<br />

CH<br />

BOZEN<br />

IT<br />

Distanz Ötztal<br />

Zürich<br />

250 km<br />

Memmingen/München<br />

Bozen<br />

165 km<br />

München<br />

160 km<br />

DE<br />

Salzburg<br />

240 km<br />

Garmisch/München<br />

Wien<br />

530 km<br />

DE<br />

Fernpass<br />

Friedrichshafen<br />

Telfs<br />

DE<br />

A12<br />

HAIMING<br />

Zürich<br />

ÖTZTAL<br />

Imst<br />

Innsbruck<br />

BAHNHOF<br />

CH<br />

A12<br />

OCHSENGARTEN<br />

Arlberg<br />

Zirl A12<br />

Salzburg/Wien<br />

München<br />

SAUTENS<br />

Kühtai<br />

OETZ<br />

UMHAUSEN<br />

NIEDERTHAI<br />

LÄNGENFELD<br />

GRIES<br />

HUBEN<br />

HOCHSÖLDEN<br />

ZWIESELSTEIN<br />

SÖLDEN<br />

HOCHGURGL<br />

Bozen<br />

VENT<br />

OBERGURGL<br />

Timmelsjoch/<br />

Wintersperre<br />

IT<br />

ÖTZTAL TOURISMUS<br />

Gemein<strong>de</strong>straße 4 | 6450 Söl<strong>de</strong>n | Austria<br />

T +43 (0) 57200 | info@oetztal.com | www.oetztal.com<br />

www.oetztal.blog

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!