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Troubleshooting mit dem Lieblingsgebiss

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GEBISS -

Problem

gelöst?

Troubleshooting

mit dem Lieblings-

Gebiss

Praxistipps zur

Bewältigung der

Langzeitfolgen

unbequemer Gebisse

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Das Wichtigste:

Geduld bewahren!

• Das Pferd hatte jahrelang Zeit, seine Vermeidungsstrategien zu üben und zu verbessern. Meistens

ersparen sie ihm auch Anstrengung, der Reiter wurde dazu erzogen, wenig zu verlangen. Warum sollte es

das jetzt ablegen? Sorgen Sie dafür, dass auch das Pferd jetzt mehr Freude am Training hat.

• Viele Pferde werden nach einigen Tagen mit dem neuen Gebiss unwilling, weil der Reiter sie unbewusst

überfordert – es klappt ja jetzt endlich so, wie es sollte. Die Anforderungen also behutsam steigern, auch

Pferde können Muskelkater bekommen.

• Für einen “Reset” der Kommunikation nutzen Sie den Deal: Hände einfach ruhig halten, durchhaltende

und nachgebende Zügelhilfen sind erst einmal völlig ausreichend. 90% der Hilfen sind Gewichts- und

Schenkelhilfen, konzentrieren Sie sich darauf, Ihr Pferd “von hinten” zu reiten.

• Lassen Sie sich nicht provozieren, wenn “dumme Angewohnheiten” zunächst immer noch mal wieder

auftauchen. Um ungünstige Verhaltensmuster loszuwerden, muss man sie durch etwas besseres ersetzen.

Dazu im Folgenden weitere Tipps:

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Das Ziel im Hinterkopf behalten:

Der Spannungsbogen der Anlehnung

Mit den Gewichts- und Schenkelhilfen wird das Pferd aufgefordert,

vermehrt mit der Hinterhand unter den Schwerpunkt zu treten. So

kann es den Rücken aufwölben, um das Reitergewicht ohne

Schaden zu tragen. Es knickt im Genick ab und zieht an das Gebiss

heran. Damit schließt es den Spannungsbogen und federt den

Schwung aus der Hinterhand vorne ab.

Nur so kann sich das Pferd in Balance und relativer Aufrichtung

losgelassen bewegen. Auf dieser Basis werden anspruchsvolle

Dressurlektionen und Springen mit Bascule wie selbstverständlich

entwickelt.

Abb. aus https://besser-reiten.hamburg/abc-derpferdeausbildung/

„Einfach Hand hinstellen, von hinten treiben, und warten, bis er vorne abknickt. Dann nachgeben mit der Hand.“ Das

hat meine Reitlehrerin viele Jahre gepredigt – seit meine Pferde mit ihrem Lieblingsgebiss geritten werden,

funktioniert das tatsächlich!

So einfach kann funktionelle Anlehnung sein.

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Es hakt im Bewegungsablauf, Sie haben das Gefühl,

Ihr Pferd bewegt sich schlechter als vorher?

• Bisher wurde die fehlende funktionelle Anlehnung durch Ersatz –

Bewegungsmuster oder Schonhaltungen kompensiert, die dadurch

entstandenen Blockaden und Verspannungen wirken jetzt störend und

müssen beseitigt werden (Physio, Chiro, Sattler)

• falsche/fehlende Muskulatur muss durch sorgfältiges Training

um/aufgebaut und die Koordination verbessert werden, bevor (wieder)

weiterführende Lektionen korrekt ausgeführt werden können

• Eine funktionelle Anlehnung kann sich erst nach und nach entwickeln, das

kann mehrere Wochen bis Monate dauern

Wenn ein Pferd etwas nicht tun will, dann liegt es

meistens daran, dass es das nicht kann.

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Die Zungenfehler oder das unruhige Maul treten

immer noch auf?

• Zungenfehler oder Spielen/Lecken mit einem Gebiss gewöhnen die meisten Pferde sich schon beim Anreiten an,

wenn das mit einem unangenehmen Gebiss gemacht wird.

• Die einzige Chance, das Pferd dazu zu bringen, sich das wieder abzugewöhnen, ist, es zu damit zu beschäftigen,

den Zügelhilfen zuzuhören. Das muss es aber auch mit einem netten Gebiss erst einmal lernen.

• Zuerst wird das Zungenspiel während konzentrierter Arbeit „vergessen“, und nach dann auch in den

Entspannungsphasen weniger. Achten Sie einfach im nächsten halben Jahr nicht mehr darauf - in seiner Freizeit

darf ein Pferd auch ein Hobby haben!

• Lassen sie wenigstens im Training den Sperrriemen weg, der erfüllt keine sinnvolle Funktion. Um damit

unerwünschte Reaktionen (Zungenfehler, Maul aufsperren) zu unterbinden, ist er nicht geeignet, denn der

Stress wird nur verstärkt. Manche Pferde haben sich auch angewöhnt, den als „Krücke“ zu benutzen. Besser ist

es, wenn der Unterkiefer die Handeinwirkung des Reiters leicht abfedern kann.

Eine schlechte Angewohnheit kann man am besten

durch eine gute ersetzen.

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Sie bemerken jetzt wunde Stellen am Maul?

• Je nachdem, wo die auftreten, kann es dafür verschiedene Ursachen geben. Genauere Informationen finden Sie

in dem Artikel unter http://neueschulebits.de/Dokumente/Teil%203%20offene%20Maulwinkel.pdf

• Leider kann das bei Pferden mit sehr empfindlicher Haut ein „Nachteil“ eines angenehmen Gebisses sein, da

das Pferd nun anfängt, einen konstanten Kontakt (und damit auch etwas Druck) zuzulassen, nachdem es das

bisher ja immer vermieden hat.

• Manche Pferde haben eine sehr ausgeprägte, gefaltete Wangenschleimhaut. Da können sich beim Reiten mit

Gebiss Falten bilden, die sich aneinander wundreiben (das ist dann nicht außen am Maulwinkel, sondern weiter

innen zu beobachten). Um das zu vermeiden, sollte das Gebiss möglichst locker sitzen (lose Ringe, weit genug,

kein Sperrriemen!) damit sich die Falten immer wieder umlagern können.

• Auf möglichst weiche, präzise Zügelhilfen achten (oft tritt das an der Seite auf, wo man selbst unflexibel mit der

Hand reagiert). Gute Pflege (z. B. mit Vaseline oder Bepanthen Salbe) kann vorbeugen

• Weitere Tipps: Wechsel zwischen zwei verschiedenen (angenehmen!) Gebissen, ein Gebiss mit zusätzlicher

Wirkung auf das Genick, Zaum mit Impulsübertragung auf den Nasenrücken, und wenn das alles nicht reicht: Ab

und zu gebisslos reiten.

Zügelhilfen sollten nicht dazu genutzt werden, um falsch eingesetzte

Gewichtshilfen wieder zu korrigieren!

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Nach kurzer Zeit ist das Gebiss zerkratzt?

• Die Gebisse werden durch den Kontakt mit den Zähnen leicht verkratzt und mit

der Zeit matt, das liegt daran, dass das Material stoßabsorbierend ist, um Schäden

und auch das irritierende Klirren beim Kontakt mit den Zähnen zu vermeiden.

• Tiefere Riefen sind ein Alarmzeichen: Das Pferd hat scharfe Kanten an den

vorderen Molaren entwickelt (das kann auch wenige Monate nach einer

Zahnbehandlung schon wieder der Fall sein). Dringend überprüfen lassen!

• Aber keine Sorge, das beeinträchtig die Gebrauchsfähigkeit des Gebisses nicht. Die

Oberfläche hat sogar einen Selbstheilungseffekt, die Spuren gleichen sich mit der

Zeit etwas wieder aus.

• Das Material ist chemisch neutral und gibt keine Ionen ab, deshalb schlagen die

Gelenke nicht aus, Sie können das Gebiss so lange benutzen, wie Ihr Pferd es

braucht. Die Behauptung, dass Gebisse regelmäßig ausgetauscht werden müssten,

nützt nur dem Verkäufer.

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Antworten auf häufige Fragen zum Gebiss:

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