Berg-26-Tal-Magazin-1-Winter_de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
DAS MAGAZIN. MACHT SINN.<br />
Ausgabe 1<br />
DER BERG.<br />
Dürfen wir uns vorstellen?<br />
Wir sind <strong>de</strong>r BERG. Wir sind das TAL.<br />
Wir sind eine zauberhafte GESCHICHTE.<br />
Komm' und lern' uns kennen.<br />
Zugestellt durch Post.at<br />
Das <strong>Magazin</strong>.<br />
Wir sind GRIMMING-DONNERSBACHTAL. Eine Region mit Charakter.<br />
Mit Herz und Rückgrat. Wir stehen fest auf unseren Beinen,<br />
haben viel zu erzählen.<br />
Von g’stan<strong>de</strong>nen Mannsbil<strong>de</strong>rn, beseelten Frauen, liebgewor<strong>de</strong>nen<br />
Schätzen, stillen Hel<strong>de</strong>n und gar mächtigen Bewohnern. Und unserer Natur.<br />
Ihnen AUFMERKSAMKEIT zu SCHENKEN, ihnen zuzuhören …<br />
MACHT SINN.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
DIE REGION.<br />
DIE GESCHICHTEN.<br />
DER BERG.<br />
DAS TAL.<br />
Ich bin's, <strong>de</strong>in Grimming-<br />
Donnersbachtal.<br />
S. 2 - 3<br />
Wie nur <strong>de</strong>r <strong>Berg</strong>, das <strong>Tal</strong> und<br />
ihre Menschen sie schreiben.<br />
S. 4 - 13, 16 - 33<br />
Um <strong>de</strong>n sich alles dreht,<br />
<strong>de</strong>r Grimming.<br />
S. 14 - 15<br />
Mundart, Bräuche<br />
und Anekdoten.<br />
S. 34 - 36<br />
DAS TAL.<br />
Grimming-Donnersbachtal in <strong>de</strong>r Urlaubsregion Schladming-Dachstein
GRIMMING - DONNERSBACHTAL<br />
GRIMMING - DONNERSBACHTAL<br />
Der Grimming<br />
0<br />
2<br />
GOTT<br />
GRIASS<br />
ENK<br />
Månnerleut und Fraun<br />
aus <strong>de</strong>r umgebung und<br />
von w eiter fern …<br />
PAULA GROGGER<br />
Wie wäre das? Die Zeit hier und jetzt anhalten. Das Ursprüngliche tief einatmen<br />
und in genau diesem – nur jetzt und dann nie wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong>n – MOMENT<br />
verweilen? Für einen langen Augenblick, <strong>Berg</strong> und <strong>Tal</strong> in ihrer fantastischen<br />
Weite, aber auch in ihren kleinen WUNDERN wahrnehmen. In Schneekristallen<br />
einzigartige Kunstwerke ent<strong>de</strong>cken, in einem Samenkorn <strong>de</strong>n mächtigen<br />
Baum sehen, <strong>de</strong>r aus ihm in hun<strong>de</strong>rt Jahren gewachsen sein wird.<br />
Innehalten. MACHT SINN.<br />
Der <strong>Berg</strong> und das <strong>Tal</strong> schreiben diese GESCHICHTEN. Jahr für Jahr. Tag für<br />
Tag. Von einer Minute auf die an<strong>de</strong>re. Die REGION für ihre BESONDERHEITEN<br />
und EIGENHEITEN wertschätzen, das tun wir. Das was sie zu erzählen hat, für<br />
alle – aus <strong>de</strong>r Umgebung und von weiter Fern – festhalten und erspürbar machen,<br />
das tut dieses <strong>Magazin</strong>.<br />
Viel Freu<strong>de</strong> mit dieser ersten GESCHICHTEN-AUSLESE unserer Heimat Grimming-Donnersbachtal.<br />
JAQUELINE EGGER, GESCHÄFTSFÜHRERIN<br />
TOURISMUSVERBAND GRIMMING-DONNERSBACHTAL<br />
Hier ist alles ein<br />
bisschen an<strong>de</strong>rs. Hier,<br />
das ist Grimming-<br />
Donnersbachtal.<br />
Wir sind ein Kleinod<br />
inmitten <strong>de</strong>r quirligen<br />
Urlaubsregion<br />
Schladming-Dachstein,<br />
<strong>de</strong>m Ski-Mekka <strong>de</strong>r<br />
Steiermark.<br />
Dort, wo sich weltmeisterliche Skipisten<br />
mit ursprünglichen <strong>Berg</strong>hütten<br />
ein Stelldichein geben. Wo alpine<br />
Wildnis auf gemütliche Sonneninseln<br />
trifft.<br />
Wir sind eine Region voller ruhiger<br />
ABENTEUER und abenteuerlicher<br />
RUHE. Wir sind DER BERG und DAS<br />
TAL.<br />
In diesem <strong>Magazin</strong> möchten wir<br />
dir unsere BESONDERHEIT zeigen.<br />
So, dass du liest, siehst und spürst,<br />
dass Grimming-Donnersbachtal eben<br />
„EIN BISSCHEN ANDERS“ ist. Es ist<br />
gar nicht so einfach, sich von seiner<br />
schönsten Seite zu präsentieren,<br />
wenn man so viele hat. Die Auswahl<br />
an beson<strong>de</strong>ren Geschichten fällt<br />
schwer, weil sich in je<strong>de</strong>m Winkel<br />
wie<strong>de</strong>r etwas neues Spannen<strong>de</strong>s eröffnet.<br />
Du fin<strong>de</strong>st hier GESCHICHTEN vom<br />
<strong>Berg</strong> und vom <strong>Tal</strong>, die uns begeistern,<br />
die <strong>de</strong>n Charakter unserer<br />
Landschaft einfangen und uns stolz<br />
machen. Es sind Geschichten von<br />
ersten Schritten junger Mä<strong>de</strong>ls, von<br />
tiefen Wurzeln alter Bäume und von<br />
energischen Quer<strong>de</strong>nkern. Jäger<br />
Rene erzählt voller Respekt von <strong>de</strong>r<br />
mächtigen Schneeflocke. Wir haben<br />
viel von Bio-Bauer Toni gelernt, eine<br />
Schlepplift-Ikone besucht und Anekdoten<br />
über Gipfelbleistifte, stramme<br />
Burschen, stämmige Männer und kuschelige<br />
Hochsitze ausgegraben.<br />
Wir hoffen, wir können dich mit unseren<br />
beschei<strong>de</strong>nen Pionieren, pulverschneeverwöhnten<br />
Hängen und<br />
geschichtsträchtigen Hochgenüssen<br />
ebenso begeistern wie uns selbst.<br />
Nimm dir ZEIT, mehr über unser<br />
Grimming-Donnersbachtal zu erfahren.<br />
Du wirst sehen:<br />
Das MACHT SINN.<br />
Salzkammergut<br />
Urlaubsregion<br />
Schladming Dachstein<br />
Schladming/Salzburg<br />
3<br />
GEMEINDEN<br />
JÅ, WAR I A VOGERL,<br />
I FLIAGAT DÅ HIN.<br />
W<br />
Naturpark<br />
Sölktaler<br />
N<br />
S<br />
O<br />
Nationalpark<br />
Gesäuse<br />
Graz<br />
Grimming-Donnersbachtal<br />
AIGEN IM ENNSTAL<br />
SEEN, BAUERNHÖFE UND NUSSKIPFERL<br />
WO DER INSELBERG KULM MIT PRÄHISTORISCHEN<br />
GRÄBERFELDERN DAS ZENTRUM UND ORTSTEILE<br />
NAMENS LANTSCHERN, GATSCHEN UND QUILK EIN<br />
DREILÄNDERECK BILDEN, DA IST AIGEN. EIN RO-<br />
MANTISCHES DORF INMITTEN DES ENNSTALS, DAS<br />
GLEICH ZWEI (UNGLEICHE) SCHLÖSSER BEHEIMATET<br />
UND DAZU 18 (JETZT SCHNEEBEDECKTE) LÖCHER,<br />
1230 KÜHE UND SEIT KURZEM SEINEN JÜNGSTEN<br />
STAR IM STALL: ANTON, DIE ZWERGZIEGE.<br />
VOM VORBERG AUS GIBT ES WOHL DEN SENSATIO-<br />
NELLSTEN BLICK AUF DEN BERG DER BERGE UND JA,<br />
SO IST ES, DIE KÖSTLICHSTEN NUSSKIPFERL DER<br />
WELT. GLEICH MAL ZUR VORWARNUNG: AUF SEITE<br />
18 WIRD DIR DAS WASSER IM MUND ZUSAMMENLAU-<br />
FEN!<br />
SKIBERGE, SKULPTUREN UND WEGBEREITER<br />
WINTERSCHLAF IN IRDNING-DONNERSBACHTAL?<br />
WEIT GEFEHLT. DIE FESTPLÄTZE DES WINTERSPORTS<br />
BEFINDEN SICH GENAU HIER. ES WIRD GERIESNERT,<br />
GEPLANNERT, GESKITOURT UND MIT SCHNEESCHU-<br />
HEN GEWANDERT. SCHLAFEN TUN HIER NUR DIE<br />
SKULPTUREN IM PARK.<br />
OKAY, UND DIE MURMELTIERE.<br />
SKIFAHRERHERZEN SCHLAGEN HÖHER, WENN SIE<br />
AUF DER PLANNERALM MIT EINEM PIONIER DER<br />
SCHLEPPLIFTSZENE DEN GIPFEL ERREICHEN. WAHR-<br />
LICH EINZIGARTIG IST ES AUCH, WENN DIR AUF DER<br />
RIESNERALM RIESIGE HOLZTIERE BEIM SKIFAHREN<br />
ZUSEHEN. ABER KEINE SORGE, SIE SIND WOHLER-<br />
ZOGEN UND STEHEN STILL WIE SONST NICHTS UND<br />
NIEMAND AUF DIESEM BERG.<br />
BURGRUINE, MOOR UND TAUSENDSASSA<br />
DAS MALERISCHE WÖRSCHACH IST IM WINTER ET-<br />
WAS FÜR ENTDECKER STILLER SCHÖNHEITEN. ES<br />
LIEGT DIREKT AM FUSSE DER RUINE WOLKENSTEIN,<br />
DIE ES SEIT FAST 1000 JAHREN (MITTLERWEILE<br />
„NUR“ NOCH ARCHITEKTONISCH) BEHERRSCHT.<br />
WÖRSCHACH IST AUCH WOHNORT FIDELER SCHLIT-<br />
TENHUNDE UND HAT EINE DER SCHÖNSTEN KLAM-<br />
MEN ÖSTERREICHS, DIE SICH IM WINTER IN EIS-<br />
ZAPFEN HÜLLT, BEVOR SIE IM SOMMER WIEDER ZUM<br />
WILDROMANTISCHEN WASSERSPEKTAKEL WIRD.<br />
RUHIG MÖGEN ES DIE BEWOHNER DES RIESIGEN<br />
WÖRSCHACHER HEILMOORES. SIE LADEN ZU AUSGE-<br />
DEHNTEN SPAZIERGÄNGEN ENTLANG DER ENNS UND<br />
DURCH VON MYSTIK UND MAGIE UMGEBENE WÄL-<br />
DER. UND DANN GIBT ES HIER NOCH SO MANCHEN<br />
TAUSENDSASSA. VON EINEM ERFÄHRST DU GLEICH<br />
MEHR.<br />
0<br />
3<br />
in <strong>de</strong>r Urlaubsregion Schladming-Dachstein<br />
in <strong>de</strong>r Urlaubsregion Schladming-Dachstein
MEINE NATUR<br />
MEINE NATUR<br />
B<br />
R A VE<br />
BUAM!<br />
Von Schneeflocke, einem<br />
scheuen Sturkopf, <strong>de</strong>r die RUHE<br />
sucht – und sie in einsamen<br />
WÄLDERN fin<strong>de</strong>t.<br />
0<br />
4<br />
0<br />
5<br />
Schneeflocke ist imposa n t und<br />
m a r k a n t. Ein schöner und<br />
stolzer Kerl. Doch damit hofieren<br />
geht er nicht.<br />
Ganz im Gegenteil:<br />
Es bekommen ihn nicht viele<br />
zu Gesicht. Das liegt daran, dass<br />
er öffentlichkeitsscheu ist und<br />
gerne seine ruhe hat. Und die<br />
fin<strong>de</strong>t er bei uns in <strong>de</strong>n dichten,<br />
einsamen Wäl<strong>de</strong>rn rund um das<br />
Donnersbachtal.<br />
PSST … ES GIBT NOCH<br />
MEHR ZU SEHEN!<br />
IM VIDEO, DAS WIR FÜR<br />
EUCH GEDREHT HABEN.<br />
OHNE ZU VIEL ZU VER-<br />
RATEN, ABER …<br />
WWW.MACHTSINN.AT<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region
MEINE NATUR<br />
MEINE NATUR<br />
JÄGER<br />
RENE.<br />
DAS GEWEIH - NICHT<br />
NUR KOPFSCHMUCK.<br />
JEDES JAHR IM FE-<br />
BRUAR WIRD ES AB-<br />
GEWORFEN, UM SICH<br />
BIS ZUR PAARUNGSZEIT<br />
IM HERBST WIEDER<br />
VOLLSTÄNDIG NEU ZU<br />
ENTWICKELN.<br />
MHH G'SCHMACKIG -<br />
AUCH IM WINTER.<br />
DIE GRÄSER UND<br />
BLÄTTER, DIE DAS WILD<br />
IM WINTER SELBST<br />
NICHT FINDEN KANN,<br />
BEKOMMT ES IN DER<br />
NOTZEIT BEI DER WILD-<br />
TIERFÜTTERUNG.<br />
Schneeflocke, das muss ich gestehen,<br />
ist in <strong>de</strong>m Ru<strong>de</strong>l aus<br />
g’stan<strong>de</strong>nen Hirschen, Hirschkühen<br />
und Kälbern schon etwas BE-<br />
SONDERES für mich. Das liegt zum<br />
einen an seinem Erscheinungsbild,<br />
seinem majestätischen Auftreten mit<br />
<strong>de</strong>m weißen Haupt und <strong>de</strong>m mächtigen<br />
Geweih. Aber ich mag auch seine<br />
Art, seinen Charakter. Er ist bedacht,<br />
aber auch bestimmt. Er zeigt klar,<br />
welche Rolle ihm als fast 20-jährigen<br />
LEITHIRSCHEN zusteht und kann ein<br />
richtiger Sturkopf sein. Er ist aber<br />
auch sehr aufmerksam und ein guter<br />
Beobachter.<br />
Im Sommer ist unser ROTWILD in <strong>de</strong>n<br />
höheren <strong>Berg</strong>lagen. Aber wenn sich<br />
<strong>de</strong>r <strong>Winter</strong> ankündigt, wan<strong>de</strong>rn sie<br />
ins <strong>Tal</strong>. In <strong>de</strong>n Wäl<strong>de</strong>rn rund ums<br />
Donnersbachtal haben wir für sie ein<br />
RÜCKZUGSGEBIET geschaffen, wo sie<br />
ihre Ruhe haben und sich schonen<br />
können.<br />
Wenn ich zur FUTTERSTELLE komme,<br />
spüre ich Schneeflockes Blick durch<br />
die dicht stehen<strong>de</strong>n Bäume. Natürlich<br />
weiß er, was Sache ist, wenn ich<br />
„BRAVE BUAM, BRAVE BUAM“ rufe.<br />
Für ihn ist die Fütterung Routine.<br />
Dann kommen sie alle an, die Leithirsche<br />
im Ru<strong>de</strong>l vorneweg und die<br />
Jungen, die Hirschkühe und Kälber<br />
hinterher. Die jungen Wil<strong>de</strong>n drängeln<br />
sich gern ungestüm vor und stehen<br />
mir manchmal auf Augenhöhe<br />
gegenüber. Nicht so Schneeflocke.<br />
!<br />
ALLES SO STILL HIER.<br />
VOLLER ANMUT<br />
SCHREITET SCHNEE-<br />
FLOCKE DURCH DAS<br />
GLITZERNDE WEISS.<br />
ER BEWEGT SICH IN EI-<br />
NEM TRADITIONELLEN,<br />
STEIRISCHEN JAGDGE-<br />
BIET. JA, IHM BEHAGT<br />
DIE BEDACHTSAMKEIT,<br />
DIE SEINE FLOCKIGEN<br />
"NAMENSVETTER" MIT<br />
SICH GEBRACHT HABEN.<br />
0<br />
6<br />
Er ist je<strong>de</strong>n tag im wa ld,<br />
oft auch zwei Mal.<br />
Seine berufswa h l hat er<br />
nie bereut.<br />
DÅ SCHAU HER!<br />
SO NAH KOMMT IHNEN<br />
WOHL NUR RENE. MIT<br />
IHM HABEN SIE AUCH<br />
SCHON VIELE WINTER<br />
VERBRACHT. IHM VER-<br />
TRAUEN SIE.<br />
EIN SPIESSER IST<br />
NICHT GLEICH EIN<br />
SPIESSER …<br />
SONDERN EIN JUNGER<br />
HIRSCH, DESSEN GE-<br />
WEIH NOCH KEINE<br />
VERÄSTELUNGEN AUF-<br />
WEIST, WIE ETWA DAS<br />
EINES ZWÖLFENDERS,<br />
EINEM ROTHIRSCH MIT<br />
INSGESAMT ZWÖLF<br />
SPROSSEN.<br />
ich weiss, dass er mir vertraut,<br />
aber er hält immer<br />
respektvollen abstand.<br />
LAUT WIRD'S VON<br />
MITTE SEPTEMBER<br />
BIS MITTE OKTOBER.<br />
ACHTSAMKEIT<br />
Schnee hat sich über <strong>de</strong>n <strong>Berg</strong><br />
und das <strong>Tal</strong> gelegt.<br />
Er hat die Stille mitgebracht.<br />
Und Zeit. Zeit, zur Ruhe zu kommen.<br />
Zeit, um innezuhalten.<br />
MACHT SINN.<br />
Er schätzt mich, setzt aber seine<br />
Grenzen und mag seinen Freiraum.<br />
Vielleicht sind wir uns da ein wenig<br />
ähnlich.<br />
Das Schöne ist, dass bei uns im Donnersbachtal<br />
das harmonische Nebeneinan<strong>de</strong>r<br />
funktioniert. Es sind ja<br />
nicht nur die Tiere, die sich gern in<br />
die Stille <strong>de</strong>r <strong>Berg</strong>e und Wäl<strong>de</strong>r zurückziehen.<br />
Viele von uns Menschen<br />
haben das gleiche Bedürfnis. Wir<br />
brauchen eine ZUFLUCHT vom lauten<br />
ALLTAG, wir sind schließlich auch<br />
Naturwesen. Wenn wir durch die<br />
Wäl<strong>de</strong>r gehen, einatmen, unseren<br />
RHYTHMUS fin<strong>de</strong>n, dann sind wir keine<br />
frem<strong>de</strong>n Störkörper für das Wild.<br />
Wir sind ein selbstverständlicher<br />
Teil – wir teilen mit Prachtburschen<br />
wie Schneeflocke ein beson<strong>de</strong>res<br />
Stück Natur. Aber wir respektieren<br />
auch ihre GRENZEN, ihren Raum.<br />
0<br />
7<br />
ALLEIN ODER LIEBER<br />
IM RUDEL?<br />
DAS ROTWILD IST EIN<br />
RUDELTIER. SEHR ALTE<br />
HIRSCHE LEBEN JE-<br />
DOCH ALS EINZELGÄN-<br />
GER ODER MIT EINEM<br />
JÜNGEREN BEIHIRSCH.<br />
DA RÖHREN DIE MÄN-<br />
NLICHEN HIRSCHE<br />
UM DIE WETTE UND<br />
BRINGEN DAMIT IHREN<br />
ANSPRUCH AUF EIN<br />
BRUNFTRUDEL ZUM<br />
AUSDRUCK.<br />
GEHEIMTIPP:<br />
HIRSCHLOS’N AUF DER<br />
OXENALM IN DONNERS-<br />
BACHWALD.<br />
Wir Menschen gehen unsere Wege<br />
und das Wild genießt sein Revier.<br />
Und ich sag es euch: Wenn wir uns<br />
durch das Donnersbachtal bewegen,<br />
folgt uns Schneeflockes Blick wahrscheinlich<br />
aus sicherer Entfernung.<br />
Danke, Rene.<br />
Danke, Schneeflocke.<br />
SIE SCHLIESSEN SICH<br />
DEM KAHLWILD (WEIB-<br />
LICHES UND JUNGES<br />
ROTWILD) NUR IN DER<br />
BRUNFT AN.<br />
ORTE DER RUHE UND<br />
ERHOLUNG BEWAHREN.<br />
MACHT SINN.<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region
MEIN GIPFELGLÜCK<br />
MEIN GIPFELGLÜCK<br />
RUNDUM Z’FRIEDN<br />
MIT DER STÄRKENDEN<br />
GIPFELJAUSE UND DEM<br />
NÄCHSTEN ZIEL SCHON<br />
VOR AUGEN.<br />
0<br />
0<br />
8<br />
3<br />
MÄDELS ON TOUR<br />
Jetzt versteh ich!<br />
logbuc h einer alpinen<br />
(Erst-)er fa h rung<br />
07.10 UHR<br />
Oh, no … Schlummertaste!!!<br />
07.15 UHR<br />
Nein, ich kann nicht. Wecker sind so<br />
grausam.<br />
07.20 UHR<br />
Schon gut, schon gut. Ich kapituliere.<br />
Ich Ei. Was hab ich getan? Einfach<br />
so zusagen. Eine Skitour. An einem<br />
Wochenen<strong>de</strong>! In aller Herrgottsfrüh!<br />
Ich bin noch nie auf Tourenskiern<br />
gestan<strong>de</strong>n.<br />
07.30 UHR<br />
Ich bin ja fast zu schwach die Zahnbürste<br />
zu halten, wie soll ich <strong>de</strong>nn<br />
bitte mit Fellen unter <strong>de</strong>n Skiern <strong>de</strong>n<br />
<strong>Berg</strong> hoch? „Eine feste Gaudi“ wird<br />
es, haben sie gesagt. Aktuell zieht in<br />
mir vielleicht Gähnen auf, aber ganz<br />
sicher keine Gaudi. Katrin und Lisa<br />
wer<strong>de</strong>n ihren Spaß sicher haben –<br />
mit mir.<br />
Geschafft, Mä<strong>de</strong>ls!<br />
Gemeinsam <strong>de</strong>n <strong>Berg</strong> erobern.<br />
m ac ht si nn.<br />
07.50 UHR<br />
Ach, Kaffee tut gut. Ich mach das<br />
jetzt. Immerhin hab ich extra die<br />
Tourenausrüstung ausgeliehen. Und<br />
die sieht gar nicht so schlecht aus.<br />
08.02 UHR<br />
Sie sind da. Hochmotiviert und voller<br />
Tatendrang. Mir wird es wie<strong>de</strong>r ein<br />
bisschen mulmig. Aber die Mä<strong>de</strong>ls<br />
packen erst meine Sachen ins Auto,<br />
dann mich und schon geht’s los Richtung<br />
Donnersbachwald.<br />
08.23 UHR<br />
Da wären wir. Donnersbachwald City.<br />
Downtown sozusagen. Der Parkplatz<br />
ist noch ziemlich leer. Kein Wun<strong>de</strong>r,<br />
wer geht <strong>de</strong>nn um diese Uhrzeit auf<br />
<strong>de</strong>n <strong>Berg</strong>? Und wer versteht frühmorgens<br />
dieses Bindungssystem?!<br />
08.29 UHR<br />
Ah, okay. So läuft das. Man geht o<strong>de</strong>r<br />
besser gleitet, die Ferse hebt sich,<br />
zieht <strong>de</strong>n Ski nach. Das ist eigentlich<br />
ganz intuitiv. Hm, fühlt sich gut an.<br />
08.35 UHR<br />
Unser Ziel ist das Kleine Bärneck.<br />
„Klein“ klingt sympathisch für meinen<br />
ersten Versuch. Das pack‘ ich.<br />
Und schau, <strong>de</strong>r Wald scheint auch<br />
gera<strong>de</strong> erst aufzuwachen. Dann starten<br />
wir gemeinsam in <strong>de</strong>n Tag. Guten<br />
Morgen!<br />
08.54 UHR<br />
Der Schnee knirscht unter <strong>de</strong>n Brettln.<br />
Es gleitet sich nicht mehr ganz so<br />
easy wie am Anfang. Lisa geht rhythmisch<br />
und spurtet nicht davon, aber<br />
ich glaube, das Tempo halte ich nicht<br />
durch. Ich bitte sie, etwas langsamer<br />
zu gehen. Thx, Lisa.<br />
09.19 UHR<br />
Es geht dahin. Die Sonne steigt gemächlich<br />
höher und wir mit ihr. Kehre<br />
für Kehre sammeln wir Höhenme-<br />
EINE DRAUFGABE<br />
GEFÄLLIG?<br />
DU WILLST UNBEDINGT<br />
MEHR ÜBER DIE SKI-<br />
TOUR DER MÄDELS ER-<br />
FAHREN? DANN SCHAU<br />
MAL HIER:<br />
WWW.MACHTSINN.AT<br />
9<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region
MEIN GIPFELGLÜCK<br />
MEIN GIPFELGLÜCK<br />
1<br />
0<br />
DEN EIGENEN RHYTH-<br />
MUS FINDEN<br />
GEHT!<br />
IM MÖRSBACHTAL AUF<br />
SCHIER ENDLOSEN<br />
ALMBÖDEN UND SANF-<br />
TEN HÄNGEN.<br />
Schritt für Schritt ins Glück.<br />
Dein w eg. Dein tempo.<br />
Deine eroberung.<br />
Die letzten, luftigen Meter bis zum Ziel. Im gä nsem a r sch<br />
geht's voran. Jetzt k ä m pf t je<strong>de</strong> für sich. Und mit sich.<br />
Aber Umdrehen ist keine Option. Nicht für uns. Also Zähne<br />
zusa m m enbeissen, Blick aufs Gipfelkreuz, Stock vor und los.<br />
WIE EIN GROSSES<br />
ECHO …<br />
HALLEN DIE ERINNER-<br />
UNGEN AN DIE ERLEB-<br />
NISSE AM BERG ÜBER<br />
JAHRE HINWEG.<br />
VIELLEICHT LIEGT ES<br />
DARAN, DASS DIE EIN-<br />
DRÜCKE HIER NICHT<br />
AN EINEM VORBEIHU-<br />
SCHEN, SONDERN IN<br />
RUHIGEM RHYTHMUS<br />
AUF EINEN ZUKOMMEN.<br />
ter. Katrin und Lisa tratschen vorne<br />
über ihre Arbeit, während ich hinten<br />
mit mir selbst beschäftigt bin. Es ist<br />
anstrengend, aber wir kommen voran.<br />
Schritt für Schritt.<br />
09.35 UHR<br />
Da vorne ist die Mörsbachhütte. Das<br />
heißt, die erste Etappe ist bald geschafft.<br />
Mein erster kleiner Erfolg.<br />
Wie verlockend wäre jetzt eine Einkehr?!<br />
Aber dann wür<strong>de</strong> ich wahrscheinlich<br />
nicht mehr in <strong>de</strong>n Tritt<br />
kommen. Also kurz durchschnaufen,<br />
die Landschaft aufsaugen und <strong>de</strong>n<br />
Almkaffee auf später verschieben.<br />
10.09 UHR<br />
Hintere Mörsbachalm. Gipfelkreuz in<br />
Sicht. Was für eine Motivation. Ich<br />
lasse es nicht mehr aus <strong>de</strong>n Augen.<br />
Yeah, ich komme!<br />
10.21 UHR<br />
Bei <strong>de</strong>r kleinen Holzhütte mit <strong>de</strong>m<br />
“Adlerhorst” machen wir doch Rast.<br />
Aber nicht meinetwegen. Die Lisl (so<br />
sagen wir zur Sonne) strahlt uns mit<br />
voller Kraft ins Gesicht und wir wollen<br />
nochmal eine Schicht Sonnencreme<br />
auftragen.<br />
Nach<strong>de</strong>m auch die Pläne für <strong>de</strong>n<br />
heutigen Abend geschmie<strong>de</strong>t sind<br />
(sofern ich dann überhaupt noch zu<br />
irgen<strong>de</strong>twas fähig bin), schultern wir<br />
wie<strong>de</strong>r unsere Rucksäcke. Lisa legt<br />
für uns die Spur im Tiefschnee. Sie<br />
ist unglaublich. Wie geschmeidig das<br />
bei ihr aussieht. Bei mir läuft das<br />
schon <strong>de</strong>utlich uneleganter und <strong>de</strong>r<br />
Schweiß rinnt mir <strong>de</strong>n Rücken hinab.<br />
10.54 UHR<br />
Meine Beine sind richtig schwer.<br />
Wenn ich jetzt stehen bleibe, wer<strong>de</strong><br />
ich sie womöglich nie wie<strong>de</strong>r in Bewegung<br />
bringen, aber ich muss einfach<br />
anhalten.<br />
Diese schneebe<strong>de</strong>ckten Almbö<strong>de</strong>n<br />
und sanften weißen Hänge sind einfach<br />
zu schön. Hätte ich noch Atem,<br />
wür<strong>de</strong>n sie ihn mir rauben.<br />
nicht einmal Mittag und mein Tag ist<br />
schon so voller Eindrücke. Unglaublich.<br />
Nächstes Mal wer<strong>de</strong> ich <strong>de</strong>n<br />
Wecker nicht beschimpfen, son<strong>de</strong>rn<br />
aus <strong>de</strong>m Bett hüpfen. Sag ich zumin<strong>de</strong>st<br />
jetzt in meiner Euphorie zu <strong>de</strong>n<br />
Mä<strong>de</strong>ls. Lisa jubelt und zeigt auf <strong>de</strong>n<br />
Nachbargipfel. „Das Große Bärneck“,<br />
sagt sie, „<strong>de</strong>n machen wir als nächstes“.<br />
Katrin reckt <strong>de</strong>n Daumen in die Höhe<br />
und ich verspreche <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n, dass<br />
ich dabei bin. Ich bin wohl ein wenig<br />
im Gipfelrausch.<br />
12.04 UHR<br />
Meine erste Skitour. Mit Fellen hinauf<br />
auf 2.037 m Höhe. Und die Felle<br />
müssen jetzt weg, damit wir runterfahren<br />
können. Lisa und Katrin zeigen<br />
mir, wie man sie abzieht und zusammenlegt.<br />
Dann noch raus aus <strong>de</strong>n<br />
nassgeschwitzten Sachen und rein in<br />
die frische Wechselwäsche.<br />
12.08 UHR<br />
Eintrag ins Gipfelbuch. Das ist Pflicht<br />
und je<strong>de</strong>r soll von meiner sportlichen<br />
Höchstleistung erfahren. Auch<br />
Pflicht: Das Gipfel-Selfie mit uns<br />
Dreien.<br />
12.42 UHR<br />
Wir stehen abfahrtsbereit an <strong>de</strong>r<br />
Kuppe. Ich bin wie<strong>de</strong>r aufgeregt mit<br />
<strong>de</strong>n neuen Skiern und <strong>de</strong>n Tourenschuhen.<br />
Aber <strong>de</strong>r Hang liegt so<br />
verlockend vor uns und <strong>de</strong>n will ich<br />
jetzt genießen – genauso wie <strong>de</strong>n<br />
Einkehrschwung in die Hütte.<br />
Ist schon komisch. Das ist meine Heimat.<br />
Ich bin hier aufgewachsen. Aber<br />
irgendwie erfahre ich sie heute neu.<br />
Goodbye <strong>Berg</strong>. Hello <strong>Tal</strong>.<br />
Danke, Mä<strong>de</strong>ls.<br />
GEMEINSAM DEN BERG EROBERN.<br />
MACHT SINN.<br />
BERGWEISHEITEN<br />
„KENNST DI AUS, WOASST, WOS I MOAN?<br />
A BERG IS NIX ÅNDERS, WIA A MORDS TRUMM<br />
STOAN. ÅBA DROB'N AUF'M GIPFEL, DES SOG I<br />
ÅLLEMÅL, IS' VÜ SCHENA, WIA DRUNT'N IM TÅL!“<br />
LÅÅÅCHEN!<br />
FÜR’S PERFEKTE GIPFELFOTO, DARF'S AUCH GERN<br />
ETWAS LÄNGER DAUERN.<br />
VON L.N.R.: LISA, KATHARINA UND KATRIN<br />
1<br />
1<br />
Katrin steht stumm neben mir. Dann<br />
sagt sie etwas, das mich zum finalen<br />
steilen Gipfelsturm motiviert:<br />
„Schau, wie soft <strong>de</strong>r Schnee ist. Und<br />
da fahren wir gleich ab.“ Stimmt. Juche!<br />
BÄRIGER GIPFELGRAT!<br />
DIE LETZTEN SCHRITTE<br />
ZUM ZIEL – KANN<br />
DURCHATMEN SCHÖNER<br />
SEIN?<br />
MIT WAHNSINNS RUND-<br />
UMBLICK VOM KLEINEN<br />
BÄRNECK (2.037 M).<br />
11.38 UHR<br />
Da ist er. Okay, nicht ganz. Zähne<br />
zusammenbeißen, Blick aufs Gipfelkreuz,<br />
Stock vor und los.<br />
11.59 UHR<br />
YESSSSS! Geschafft! Wir sind am<br />
Ziel. Ich kann es kaum fassen. Alles<br />
lässt nach, die Anstrengung <strong>de</strong>r letzten<br />
Stun<strong>de</strong>n, die Schwere in <strong>de</strong>n Beinen<br />
– alles mit einem Mal weg.<br />
Und plötzlich versteh ich genau, was<br />
Lisa immer meinte. Es macht alles<br />
Sinn. Die Bewegung, die Anstrengung,<br />
wir in <strong>de</strong>r weißen Weite, unsere<br />
Spuren im Schnee, das Gefühl<br />
jetzt hier oben zu stehen. Es ist noch<br />
ÜBAN TÅL<br />
AUFFI, HOCH AUFFI! DÅ KÅNNST DI FINDN UND<br />
LERNST DI VABINDN.<br />
BLICK VOM KLEINEN BÄRNECK.<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region
MEINE EMPFEHLUNG<br />
MEINE AUSZEIT<br />
DIE BÄRNECKGIPFEL<br />
Irdning<br />
DIE SKITOUR<br />
EINE GIPFELTOUR REICH<br />
AN AUSBLICKEN, DIE SICH<br />
JE NACH GESCHMACK<br />
UND KONDITION VARIIE-<br />
REN LÄSST.<br />
WINTERBEGEISTERTE ER-<br />
WARTET EIN INTENSIVES<br />
SKITOURENERLEBNIS.<br />
DAS NORDSEITIGE TOU-<br />
RENGELÄNDE HÄLT GUTE<br />
SCHNEEBEDINGUNGEN<br />
FÜR DICH BEREIT.<br />
Lammertörlkopf<br />
2.046 m<br />
1<br />
START<br />
DONNERSBACHWALD<br />
CITY, PARKPLATZ NÄHE<br />
HOTEL STEGERHOF.<br />
Mörsbachspitz<br />
2.020 m<br />
Schwarzkarspitz<br />
1.996 m<br />
Mörsbachwirt<br />
1.303 m<br />
KLEINES BÄRNECK<br />
2.037 m<br />
3<br />
2<br />
RIESNERALM<br />
Riesnerkrispen<br />
1.922 m<br />
GROSSES BÄRNECK<br />
2.071 m<br />
2<br />
PAUSE<br />
MIT SCHWUNG EINKEH-<br />
REN BEIM MÖRSBACH-<br />
WIRT AUF 1.300 M.<br />
IN “THEO'S URIGER<br />
HÜTTE" WERDEN<br />
HUNGRIGE TOUREN-<br />
GEHER VERWÖHNT.<br />
1<br />
Donnersbachwald<br />
976 m<br />
Donnersbach<br />
3<br />
ZIEL<br />
GROSSES BÄRNECK<br />
(2.071 M) UND KLEINES<br />
BÄRNECK (2.037 M)<br />
KÖNNEN KOMBINIERT<br />
WERDEN.<br />
WOHER KOMMT DIE<br />
LISL (SONNE)?<br />
DIE HANGRICHTUNG IST<br />
VORWIEGEND NORDOST<br />
BIS NORDWEST.<br />
DIE GÜNSTIGSTE ZEIT<br />
FÜR DIESE SKITOUR IST<br />
DER HOCHWINTER UND<br />
DAS ZEITIGE FRÜHJAHR.<br />
SOLIDES LAWINENKUND-<br />
LICHES BEURTEILUNGS-<br />
VERMÖGEN IST ERFOR-<br />
DERLICH.<br />
Über'n <strong>Berg</strong> gleich das nächste Skitourenparadies: Die Planneralm.<br />
AUSZEIT<br />
1<br />
1<br />
2<br />
3<br />
3:30<br />
STUNDEN<br />
1.100<br />
HÖHENMETER<br />
Im Rucksack:<br />
Lawinenausrüstung,<br />
ein Schäufelchen sportlichen<br />
Ehrgeiz, genügend Zeit für<br />
Pausen und eine g’scheite<br />
Gipfeljause.<br />
Das Auto ist geparkt – am Parkplatz<br />
in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s HOTELS STEGERHOF.<br />
Mit <strong>de</strong>n Skiern auf <strong>de</strong>r Schulter geht<br />
es zu Fuß über die Brücke in Richtung<br />
Ro<strong>de</strong>lbahn. Hier fellt man auf<br />
und es geht bergauf.<br />
<strong>de</strong>n und sanfte Hänge. Dazwischen<br />
Hütten, weiß-grün gefleckte Wäl<strong>de</strong>r<br />
und eine Brücke, die über einen Bach<br />
führt … und natürlich <strong>Berg</strong>e, <strong>Berg</strong>e,<br />
<strong>Berg</strong>e.<br />
Nach <strong>de</strong>r Brücke wird es wie<strong>de</strong>r steiler.<br />
Nochmal voller Einsatz für die<br />
Muskeln. Zackig geht’s Spitzkehre<br />
für Spitzkehre bergan, bis man oben<br />
die Wahl hat: KLEINES ODER GROSSES<br />
BÄRNECK? Bei<strong>de</strong>! MACHT SINN.<br />
Auf zum Himmel!<br />
DAMIT ALLES GUT GEHT:<br />
UNTERNIMM KEINE SKITOUR ALLEINE. GEMEIN-<br />
SAM MACHT’S OHNEHIN MEHR SPASS!<br />
ÜBERPRÜFE ZUM START DER TOURENSAISON DEN<br />
TECHNISCHEN ZUSTAND DEINER AUSRÜSTUNG –<br />
UND HABE SIE STETS DABEI.<br />
BEACHTE BEI DER TOURENAUSWAHL BESTEHENDE<br />
REGELUNGEN WIE ZB. JAGDSPERR- UND WILD-<br />
SCHUTZGEBIETE, AUFFORSTUNGS- ODER JUNG-<br />
WUCHSFLÄCHEN USW.<br />
ACHTE AUF EINE RICHTIGE ZEITPLANUNG UND<br />
VERMEIDE ES, VOR SONNENAUFGANG BZW. NACH<br />
SONNENUNTERGANG AUF RÜCKEN UND GRATEN<br />
UNTERWEGS ZU SEIN.<br />
GANZER<br />
WINTER<br />
KONDITION<br />
KRAFT<br />
ERFAHRUNG<br />
LANDSCHAFT<br />
Der Anstieg entlang <strong>de</strong>r RODELBAHN<br />
ist gera<strong>de</strong> richtig zum Warmwer<strong>de</strong>n.<br />
Bis zur ersten kurzen Erholung kurbelt<br />
sich <strong>de</strong>r Weg bis zur MÖRSBACH-<br />
HÜTTE hinauf, wo man auf einem<br />
kurzen Flachstück durchschnaufen<br />
kann.<br />
Danach geht’s in südlicher Richtung<br />
auf <strong>de</strong>r Forststraße weiter zur HIN-<br />
TEREN MÖRSBACHALM. Jetzt sind die<br />
Gipfel bereits im Blickfeld. Es geht<br />
vorbei an einer Jagdhütte und nach<br />
einer markanten Linkskurve heißt es<br />
rechts rein und ab ins freie Gelän<strong>de</strong>.<br />
Nun gibt’s für die Augen viel zu<br />
tun. Links die Riesneralm (von <strong>de</strong>r<br />
du die Tour übrigens auch starten<br />
kannst), rechts <strong>de</strong>r Schwarzkarspitz.<br />
In Richtung Skispitzen – purer Augenschmaus.<br />
Schneebe<strong>de</strong>ckte Almbö-<br />
<strong>Berg</strong>auf und gera<strong>de</strong>aus. Ob wahre<br />
TOURENKLASSIKER wie die Bärneckgipfel<br />
in Donnersbachwald, eine GIP-<br />
FELÜBERSCHREITUNG auf <strong>de</strong>r Planneralm<br />
o<strong>de</strong>r die SONNENAUFGANGSTOUR<br />
auf <strong>de</strong>n Hochmölbing. Die <strong>Berg</strong>welt<br />
hält zig himmlische Touren bereit –<br />
für <strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r sie zum ersten Mal versucht<br />
und <strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r schon ein Himmelsstürmer<br />
ist.<br />
NOCH MEHR ENTDECKEN …<br />
im Schladming-Dachstein Skitouren-<br />
Fol<strong>de</strong>r.<br />
CHECKE VOR JEDER SKITOUR DIE WETTER- UND<br />
LAWINENSITUATION UND UNTERNIMM BEI UNSI-<br />
CHEREN BEDINGUNGEN BITTE KEINE TOUR.<br />
PACKE IN DEN RUCKSACK NEBEN ESSEN UND<br />
WARMEN GETRÄNKEN AUCH ERSATZKLEIDUNG,<br />
BIWAKSACK, ERSTE-HILFE-SET UND NATÜRLICH<br />
DIE LAWINENAUSRÜSTUNG (LVS-GERÄT AN DEN<br />
KÖRPER).<br />
BEGEHE UND BEFAHRE NUR HÄNGE, BEI WELCHEN<br />
DU DIR SICHER BIST, DASS KEINE LAWINENGE-<br />
FAHR BESTEHT – UND STEILE HÄNGE BITTE IM-<br />
MER EINZELN.<br />
MACHE AUSREICHEND PAUSEN UND TRINKE RE-<br />
GELMÄSSIG.<br />
DURCHQUERE WALDGEBIETE MÖGLICHST AUF<br />
WEGEN ODER FORSTSTRASSEN.<br />
DER BERG IST DIR SEHR VERBUNDEN, WENN DU<br />
DEINE TASCHENTÜCHER, OBSTSCHALEN ETC.<br />
WIEDER MIT INS TAL NIMMST.<br />
Skitour aufs Bärneck<br />
Latschen im <strong>Winter</strong>schlaf
DER BERG<br />
DER BERG<br />
1<br />
4<br />
2.351 m<br />
ragt er, <strong>de</strong>r berg majestätisch gen Himmel.<br />
Das weiß man aber erst seit <strong>de</strong>m Jahr, in<br />
<strong>de</strong>m auch das ABGB kundgemacht wur<strong>de</strong>,<br />
nämlich 1811.<br />
Davor hat man sich damit begnügt, seine<br />
höhe von sicherer Basis im <strong>Tal</strong> herunten<br />
zu schätzen. Kein Wun<strong>de</strong>r, dass er bis dahin<br />
unbestritten als <strong>de</strong>r höchste berg <strong>de</strong>r<br />
Steiermark galt. Der höchste freistehen<strong>de</strong><br />
<strong>Berg</strong> europas ist er übrigens heute noch!<br />
Moped<br />
Mein <strong>Berg</strong>. Mein Moped. Dachten sich 17 junge<br />
Männer im September 2011 und trugen eine puch<br />
MV50 in einzelteilen auf <strong>de</strong>n Grimming, bauten es dort<br />
zusammen und gaben gas! Jiiichaaa!<br />
LÄNGE: 14°00’40’’<br />
BREITE: 47°30’49’’<br />
WAS DU DA FINDEST?<br />
EINE MARKANTE, 50 M HOHE UND 15 M BREITE FELSNISCHE.<br />
NEIN, NATÜRLICH NICHT IRGENDEINE, SONDERN DAS SA-<br />
GENUMWOBENE GRIMMINGTOR.<br />
ES STAND PATE FÜR PAULA GROGGERS HISTORISCHEN FA-<br />
MILIENROMAN, DER MIT SEINEN MUNDARTLICHEN KOSTBAR-<br />
KEITEN IN SAGE UND SCHREIBE 9 SPRACHEN ÜBERSETZT<br />
WURDE UND DER DICHTERIN ZU EINER EHRENPENSION DES<br />
LANDES STEIERMARK VERHALF.<br />
ERSTBESTEIGUNG.<br />
Wer war <strong>de</strong>r Erste?<br />
Das weiß nur DER BERG und<br />
<strong>de</strong>r verrät es nicht.<br />
Aber man sagt sich,<br />
es waren wohl Einheimische,<br />
die möglicherweise bei<br />
Jagdunternehmungen <strong>de</strong>n<br />
Gipfel erreichten.<br />
1<br />
BERG HEIL.<br />
G<br />
Ein<br />
Platzkonzert<br />
Vor 500 Zuhörern gab die Musikkapelle<br />
Bad Mitterndorf am 31. August<br />
2013, nach<strong>de</strong>m sie zuvor zu Fuß aufgestiegen<br />
war, in voller Montur am<br />
Gipfel ein Platzkonzert.<br />
Dem <strong>Berg</strong> ein Ständchen spielen.<br />
macht sinn.<br />
KALKSTEINMUGL<br />
HIER UND DA WIRD ER JA SO GENANNT.<br />
MIT EINER LÄNGE VON 9.300 M UND EINER BREITE VON 5.200 M IST<br />
ER SCHON EIN MUGL VON EINEM BERG. STEHT DA GANZ ANMUTIG IM<br />
ANGESICHT SEINES GROSSEN BRUDERS, DES DACHSTEINS. DASS SIE<br />
DIESELBEN GENE HABEN, DAS IST GEWISS - BEIDE SIND SIE DURCH<br />
UND DURCH DACHSTEINKALK.<br />
SCHARTENSPITZE<br />
HOHER GRIMMING<br />
Toni Adam<br />
„DER GRIMMINGVATER“<br />
(1915 – 1989)<br />
Auszug aus Beiträgen von Josef Hasitschka<br />
und Adolf Mokrejs für die Son<strong>de</strong>rausstellung<br />
„Der grimmige <strong>Berg</strong>. Mons Styriae altissimus“,<br />
Schloss Trautenfels 2011/12<br />
MULTERECK<br />
Der Kaufmann Toni Adam war ein begeisterter <strong>Berg</strong>steiger<br />
– er liebte ROMANTISCHE NACHTBEGEHUNGEN, suchte immer<br />
wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Grimmings nach neuen Wegen –<br />
von <strong>de</strong>r Haustür auf <strong>de</strong>n Grimming.<br />
Als noch nicht FÜNFZEHNJÄHRIGER stieg er 1930 zum ersten<br />
Mal auf <strong>de</strong>n Grimming, 1980 ZUM HUNDERTSTEN MAL.<br />
Sein Hausberg hielt ihn gefangen. Dieser stand buchstäblich<br />
vor seiner HAUSTÜR, vor <strong>de</strong>m Alpengasthaus Adam in<br />
Pürgg. Von dort lief <strong>de</strong>r junge Anton Adam (so nannte er<br />
sich damals) mittags weg und schrieb 2 ¾ Stun<strong>de</strong>n später(!)<br />
in das Gipfelbuch:<br />
10. Mai 1934: Meine 3. Besteigung an einem Nachmittag<br />
ausgeführt. Abmarsch von Pürgg um 12 h Mittag. Heute<br />
gelingt mir <strong>de</strong>r Anstieg über Lärchkogel-Gamsspitz-Multereck-Hocheck<br />
in 2 ½ Stun<strong>de</strong>n. Abstieg Eiblofen-Untergrimming.<br />
<strong>Berg</strong> Heil! Anton Adam, Pürgg., DÖAV Sekt. Stainach.<br />
Der Lärchkogelweg ist nahezu die direkteste Verbindung<br />
zwischen Pürgg und <strong>de</strong>m Gipfel – nahezu. Denn es geht<br />
noch direkter:<br />
19. August 1934: Erstaufstieg durch die Untergrimminger<br />
Schütt und <strong>de</strong>n anschließen<strong>de</strong>n Kamin und Rißreihe ins<br />
Scharterl unter <strong>de</strong>m Multereck. Sehr schwierig und außeror<strong>de</strong>ntlich<br />
brüchig. Landschaftlich schön. Dauer bis zum Multereck<br />
4 St. Sepp Forstner, Anton Adam, Träger-Führer-Anwärter.<br />
Der Gipfelbleistift<br />
Als BERGRETTUNGSMANN wusste Toni um die Be<strong>de</strong>utung eines<br />
GIPFELBUCHES bei Rettungseinsätzen. Verantwortungsbewusst<br />
schrieb er <strong>de</strong>shalb in das Grimming-Gipfelbuch:<br />
8. Juni 1939: <strong>Berg</strong>steiger! Bitte schont das Gipfelbuch.<br />
Es dient nicht dazu durch mehr o<strong>de</strong>r min<strong>de</strong>r geist- und geschmacklose<br />
Eintragungen <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n Besuchern zu<br />
zeigen, wie leer es im Kopfe aussieht. Die Gipfelbucheintragung<br />
ist vielmehr einer <strong>de</strong>r wichtigsten Anhaltspunkte für<br />
Rettungsmannschaften und hat so manchem <strong>Berg</strong>steiger<br />
schon das Leben gerettet. Vergiß auch nie, <strong>de</strong>n Bleistift in die<br />
Hülse zu stecken und selbst wenn er dir gut gefällt, nimm ihn<br />
nicht mit. Du kannst ihn ja im <strong>Tal</strong> um 10 Pfennig kaufen und<br />
nicht je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Gipfel kommt, hat einen Bleistift mit!<br />
<strong>Berg</strong> Heil, Toni Adam.<br />
GRIMMINGHÜTTE<br />
AM 15. JULI 1951 WURDE DIE SCHUTZHÜTTE AM<br />
GRIMMING FEIERLICH MIT EINEM BERGFEST ERÖFF-<br />
NET. SEIT JEHER NIMMT DIE GRIMMINGHÜTTE EINE<br />
WICHTIGE FUNKTION AM FUSSE DES BERGES EIN<br />
UND IST EIN BELIEBTES AUSFLUGSZIEL FÜR WAN-<br />
DERER.<br />
GEHZEIT: 1 H AB SCHLOSS TRAUTENFELS<br />
GIPFELKREUZ<br />
ES WAR AM 8. SEPTEMBER 1903, ALS AUF DER<br />
HÖCHSTEN SPITZE DES GRIMMINGS, DEM HOCHECK<br />
AUF 2.351 M, DAS MÄCHTIGE KAISERKREUZ AUFGE-<br />
STELLT WURDE. IN DER NACHT DAVOR HATTEN ES<br />
28 DER STÄMMIGSTEN MÄNNER UND STRAMMSTEN<br />
BURSCHEN AUF IHREN SCHULTERN DEN BERG HIN-<br />
AUF TRANSPORTIERT.<br />
BEIM FESTAKT WAREN FÜR DIE DAMALIGE ZEIT RE-<br />
KORDVERDÄCHTIGE 103 PERSONEN AM GIPFEL – DER<br />
EINE GAST DARUNTER, DER FÜR EINE KLEINE SEN-<br />
SATION SORGTE, WAR ABER NICHT ETWA DER KAI-<br />
SER – NEIN, DER WAR NICHT DA – SONDERN, KEIN<br />
SCHERZ, EINE FRAU. IN WIEN NAHM MAN DIE ER-<br />
FOLGTE ERRICHTUNG DES EISERNEN KAISERKREU-<br />
ZES ABER MIT „BESONDEREM WOHLGEFALLEN ZUR<br />
ALLERHÖCHSTEN KENNTNIS“.<br />
DER VOLLSTÄNDIGKEIT HALBER: 1954 WURDE DAS<br />
KAISERKREUZ DURCH DAS ÖAV GIPFELKREUZ ER-<br />
SETZT.<br />
1<br />
5<br />
Dazu ergänzte am 15. August 1939 ein Bekannter:<br />
Nein,<br />
wir nennen dich nicht einen isolierten<br />
Gebirgsstock. Das wür<strong>de</strong><br />
dir in <strong>de</strong>iner Schönheit, <strong>de</strong>iner<br />
Eleganz, <strong>de</strong>iner Einzigartigkeit<br />
nicht gerecht wer<strong>de</strong>n.<br />
Du bist:<br />
DER BERG,<br />
Bleistifte dutzendweise zu reellen Preisen nur bei Toni<br />
Adam (behördlich konzessionierte Bleistifthandlung).<br />
Josef N., Viktor E., Krungl.<br />
Das Kaufhaus Adam kam durch diese Bemerkung<br />
zu einer Gratiswerbung „von höchster<br />
Seite“.<br />
Auch die HEIMKEHR von Toni aus <strong>de</strong>m Zweiten<br />
Weltkrieg wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Folge mit „Jubiläumstouren"<br />
gefeiert:<br />
25. August 1949:<br />
Den vierten Jahrestag meiner<br />
Heimkehr aus <strong>de</strong>m Krieg verbringe<br />
ich auf <strong>de</strong>m <strong>Berg</strong>,<br />
<strong>de</strong>r mir mehr als je<strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>re Symbol <strong>de</strong>r<br />
Heimat war.<br />
BIWAKSCHACHTEL<br />
„BERGSTEIGERN SOLLEN PLÖTZLICHE WETTER-<br />
UMBRÜCHE NICHT ZUM LEBENSBEDROHLICHEN<br />
VERHÄNGNIS WERDEN. DIE LATENTEN GEFAHREN<br />
AM BERG MÜSSEN ENTSCHÄRFT WERDEN“, DACH-<br />
TE SICH 1949 DR. LUDWIG OBERSTEINER, PIONIER<br />
DES STEIRISCHEN BERGRETTUNGSWESENS. AM 18.<br />
SEPTEMBER 1949 WURDE DIE BIWAKSCHACHTEL AM<br />
GRIMMING SCHLIESSLICH AUF SEINEN NAMEN EIN-<br />
GEWEIHT.<br />
43 JAHRE LANG, FAST AUF DEN TAG GENAU, BOT<br />
SIE IN DIESER FORM BERGSTEIGERN AM GRIMMING<br />
SCHUTZ VOR UNERWARTETEN WETTEREINBRÜCHEN.<br />
ERST 1992 WURDE SIE DURCH EINE NEUE BIWAK-<br />
SCHACHTEL ERSETZT.<br />
DER ÜBER DAS TAL<br />
WACHT.<br />
DER GRIMMING -<br />
STAHLSTICH<br />
DIE EINWEIHUNG DES NUNMEHRIGEN „TONI ADAM –<br />
DR. OBERSTEINER-BIWAK“ WURDE AM 20. SEPTEM-<br />
BER 1992 GEFEIERT. SO WURDE AUCH DEM "GRIM-<br />
MINGVATER“ NACH SEINEM TOD EIN EHRENWERTES<br />
DENKMAL GESETZT.<br />
V. PAYNE N. MEYER AUS<br />
SEIDL "WANDERUNGEN<br />
DURCH TYROL UND<br />
STEYERMARK"<br />
LEIPZIG 1840-41<br />
Kurzweiliges zum Grimming<br />
Kurzweiliges zum Grimming
MEINE KOSTBARKEITEN<br />
MEINE KOSTBARKEITEN<br />
Es war die richtige Wahl, damals. Der Platz ist perfekt,<br />
die Sonneneinstrahlung, <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n, die Menschen.<br />
Ich habe es beson<strong>de</strong>rs gut hier. Ich bin TIEF VERWUR-<br />
ZELT in dieser Er<strong>de</strong> und unverrückbar eingepflanzt in <strong>de</strong>n<br />
Herzen meiner Familie, ihren Gästen und Nachbarn.<br />
Das spüre ich in ihren BERÜHRUNGEN und sehe es in ihren<br />
Blicken. Und ich höre es. Wenn die Erwachsenen <strong>de</strong>n um<br />
mich toben<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn zurufen, ob sie nicht auf <strong>de</strong>n nahen<br />
Spielplatz wollen – und die unverrückbare Antwort sofort<br />
zurückschießt: „NEIN, WIR SPIELEN LIEBER HIER.“ Das sollen<br />
sie. Ich habe sie sehr gerne um mich.<br />
An meinem Fuße wird gegrillt und gegessen und auf <strong>de</strong>r<br />
Bank in meinem Schatten wer<strong>de</strong>n Geschichten erzählt, Aktuelles<br />
diskutiert und überlegt, was es zu tun gibt. Aus diesen<br />
Gesprächen erfahre ich, was alles passiert da draußen<br />
in <strong>de</strong>r Welt – und das scheint viel zu sein. Oft schnaufen die<br />
Menschen dann am En<strong>de</strong> durch, nicken und betonen, wie<br />
ruhig und friedlich es doch hier sei.<br />
LIEBE …<br />
MONIKAS<br />
GEHEIM-<br />
ZUTAT<br />
ich stehe still, aber wachse<br />
stetig. ich bin ein kräftiger baum, stark<br />
und standhaft.<br />
GE<br />
NUSS<br />
Inzwischen bin ich ein großes ZUHAUSE gewor<strong>de</strong>n. Aus <strong>de</strong>r<br />
Krone pfeifen die Vögel, die Eichhörnchen turnen durch<br />
meine Äste und die bei<strong>de</strong>n Katzen schlüpfen in meine Löcher,<br />
wo sie auf Beute lauern. Meist machen sie jedoch erst<br />
einmal ein Schläfchen.<br />
Das REZEPT für die einzigartigen Nusskipferl<br />
hat uns Monika nicht verraten.<br />
1<br />
6<br />
ich scheine eine<br />
ruhe auszustrahlen.<br />
Das flüstert mir auch MONIKA manchmal zu. Sie ist die Bäuerin<br />
hier am GLITSCHNERHOF und ich habe das Gefühl, dass<br />
sie mich auf eine ganz spezielle Art wahrnimmt. Sie beobachtet<br />
mich, berührt mich und sie macht aus mir etwas<br />
Beson<strong>de</strong>res – zumin<strong>de</strong>st aus meinen FRÜCHTEN. Monika ist<br />
eine lei<strong>de</strong>nschaftliche und – so höre ich immer wie<strong>de</strong>r –<br />
hoch talentierte ZUCKERBÄCKERIN.<br />
Geht auch nicht wirklich. Es ist eine GEFÜHLS-<br />
SACHE. Und das SCHMECKT man dann auch -<br />
je<strong>de</strong>s Mal ein klein wenig an<strong>de</strong>rs, aber doch<br />
immer HERRLICH - heraus.<br />
1<br />
7<br />
MIT STARKEN WURZELN<br />
Monika sammelt je<strong>de</strong>s Jahr fleißig die WALNÜSSE, die noch<br />
nicht die Eichhörnchen stibitzt haben. Körbeweise trägt sie<br />
sie in die Küche. Sie knackt eine nach <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren, holt<br />
<strong>de</strong>n weichen Kern aus <strong>de</strong>r harten Schale – etwas, das sie<br />
übrigens auch bei manch einem ihrer Urlaubsgäste macht …<br />
Dann verarbeitet sie meine Früchte in ihre legendären<br />
NUSSKIPFERL. Wenn <strong>de</strong>r Duft aus <strong>de</strong>r Küche in <strong>de</strong>r Luft<br />
liegt, kommen sie ALLE an. Ja, wirklich alle. Familie, Freun<strong>de</strong>,<br />
Gäste – sie schwärmen aus allen Himmelsrichtungen heran.<br />
… standhaft, stark und freigiebig.<br />
Vor mehr als hun<strong>de</strong>rt Jahren hatte jemand <strong>de</strong>n großartigen Einfall,<br />
MICH am GLITSCHNERHOF in Aigen im Ennstal, ganz in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s<br />
Putterersees zu PFLANZEN.<br />
Ich nehme an, es waren die damaligen Bauersleut'.<br />
Vielleicht dachten sie daran, mich als lebensbaum ins Zentrum ihres<br />
hofes zu setzen – für sich selbst, ihre Kin<strong>de</strong>r, Enkel und Urenkel.<br />
Wie ihnen diese I<strong>de</strong>e aufgegangen ist …<br />
Ich LIEBE dieses gesellige Treiben und es macht mich stolz,<br />
dass ich Teil <strong>de</strong>s GENUSSES bin. Je<strong>de</strong>r hier mit Kipferl in <strong>de</strong>r<br />
Hand (bzw. im Mund) weiß, wo die Füllung herkommt. Von<br />
ihrem Nussbaum mit seinen über hun<strong>de</strong>rt kräftigen Jahresringen.<br />
Ja, diesen Flecken haben sie einst GUT für mich AUSGESUCHT.<br />
Hier gehöre ich hin, hier fühle ich mich wohl. Die Sonne<br />
und <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n mich weiter stärken. Ich weiß, für<br />
wen ich beson<strong>de</strong>rs gerne wachse. Und ich <strong>de</strong>nke, sie wissen,<br />
spüren und schmecken es auch.<br />
Danke, Monika.<br />
EINANDER WERTSCHÄTZEN.<br />
MACHT SINN.<br />
DU WILLST SEHEN, WIE<br />
MONIKA DIE NÜSSE IN<br />
SAGENHAFTEN GENUSS<br />
VERWANDELT?<br />
WIR HABEN IHR ÜBER<br />
DIE SCHULTER SCHAUEN<br />
DÜRFEN. SIEH SELBST …<br />
WWW.MACHTSINN.AT<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region
MEINE KOSTBARKEITEN<br />
MEINE KOSTBARKEITEN<br />
10<br />
JAHRE GEDULD.<br />
Die brauchte es,<br />
bis ich zum ersten Mal<br />
früchte trug.<br />
WENN DU<br />
GESTATTEST:<br />
1 2 3<br />
167 STÜCK Walnüsse, soviel muss Monika<br />
KNACKEN um genügend FÜLLE für ihre Nusskipferl<br />
zuzubereiten. Manchmal mehr, manchmal<br />
weniger. Das sagt ihr dann ihr G’spür.<br />
MEIN NAME:<br />
Walnussbaum<br />
DIE ALTEN<br />
RÖMER NANNTEN MICH:<br />
Juglandaceae<br />
1<br />
8<br />
167<br />
4 6<br />
5<br />
MICH GIBT ES IN:<br />
sage und schreibe<br />
ca. 60 Arten<br />
ICH WACHSE IN:<br />
Europa, Amerika, Asien und<br />
Aigen im Ennstal<br />
MEINE FRÜCHTE SIND:<br />
braune Walnüsse<br />
DU SIEHST MICH BLÜHEN:<br />
zwischen<br />
April und Mai<br />
1<br />
9<br />
WO ICH MICH WOHLFÜHLE:<br />
wer<strong>de</strong> ich 15-20 Meter hoch<br />
und bis zu 150 Jahre alt<br />
MEINE RINDE:<br />
ist rissig und profilreich<br />
7 8 9<br />
DAFÜR IST MEIN HOLZ:<br />
richtig hart<br />
UND MEINE BLÄTTER:<br />
mittelgroß und satt<br />
dunkelgrün<br />
ICH LIEBE:<br />
nährstoffreiche Lehmbö<strong>de</strong>n,<br />
wie am Putterersee<br />
EINE HANDVOLL LEBENSKRAFT<br />
10 11 12 13<br />
EIN GANZER TELLER<br />
VOLL GENUSS<br />
IN DER GEMÜTLICHEN<br />
STUBE AM GLITSCHNER-<br />
HOF - MIT BLICK AUF<br />
IHREN URSPRUNG.<br />
WALNÜSSE SIND WAHRE WUNDERWUZZIS.<br />
EHRLICH. SIE SIND KNACKIG, G'SCHMACKIG<br />
UND GESUND. SIE ZU KNABBERN IST NICHT<br />
NUR EIN GENUSS FÜR DEN GAUMEN, SON-<br />
DERN IHNEN WIRD AUCH EINE REIHE POSITI-<br />
VER WIRKUNGEN AUF LEIB UND SEELE NACH-<br />
GESAGT. IHR REGELMÄSSIGER VERZEHR SOLL<br />
DAS HERZ STÄRKEN UND DAS DENKVERMÖ-<br />
GEN ANKURBELN.<br />
BEI ALL DEN VORZÜGEN MACHEN SIE – TROTZ<br />
MEHRFACH UNGESÄTTIGTER (ALSO DEN GANZ<br />
GESUNDEN) FETTSÄUREN – NICHT EINMAL-<br />
DICK. DAFÜR LIEFERN SIE EINE SCHÖNE POR-<br />
TION KALIUM, MAGNESIUM, ZINK, EISEN UND<br />
KALZIUM FREI MUND. NJAMM.<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region
MEINE VORDENKER<br />
MEINE VORDENKER<br />
GANZ UND GAR BESONDERS<br />
DONNERSBACHWALD, APRIL 2017<br />
Mein<br />
Freund,<br />
ich seh dich vor mir,<br />
wie du FRAGEND die Stirn<br />
runzelst, wenn du diese Zeilen<br />
liest, aber jetzt setz dich<br />
hin und lass dir von mir mal<br />
was SAGEN:<br />
2<br />
0<br />
Ich fin<strong>de</strong> nämlich, dass<br />
es an <strong>de</strong>r ZEIT ist, mich bei dir<br />
zu BEDANKEN …<br />
2<br />
1<br />
Weißt, erw i n, ich kenn dich jetzt<br />
schon eine gute Weile. Ihr ward’s<br />
ja noch keine drei Käse hoch, da seid's<br />
ihr meine Hänge runter gebrettert<br />
wie die Wil<strong>de</strong>n.<br />
Wirklich bei je<strong>de</strong>m Wetter seid’s ihr<br />
im r i esner a lm-schnee gewesen.<br />
WER WILL TAUSCHEN?<br />
WO KÖNNTE ERWIN<br />
BESSER INSPIRATI-<br />
ON SCHÖPFEN ALS<br />
AUF "SEINEM" BERG?<br />
NIRGENDWO. SIEH<br />
SELBST …<br />
ERWIN PETZ<br />
GESCHÄFTSFÜHRER DER RIESNERALM<br />
BERGBAHNEN. PASSION IN PERSON.<br />
WWW.MACHTSINN.AT<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region
MEINE VORDENKER<br />
MEINE VORDENKER<br />
MEHR SKIFAHREN -<br />
WENIGER LIFTFAHREN!<br />
VON DIESEM CREDO<br />
DÜRFEN SICH DIE<br />
GÄSTE UND NATÜRLICH<br />
ERWIN SELBST TÄGLICH<br />
ÜBERZEUGEN.<br />
Glamour und Gloria geht – o<strong>de</strong>r vielleicht<br />
gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>swegen. Weil sie unsere<br />
BODENSTÄNDIGEN Geschichten<br />
packen und sie spüren, was uns alle<br />
hier antreibt, das ganze Team. Und<br />
es ist ein gewaltig STARKES TEAM.<br />
Alle packen sie an, alle wollen sie die<br />
Riesneralm vorantreiben und meine<br />
Beson<strong>de</strong>rheiten zum Scheinen bringen.<br />
Ich weiß, dass das keine Selbstverständlichkeit<br />
ist.<br />
2<br />
2<br />
BEIM CARVEN ÜBER DIE<br />
PISTEN HOLT ER SICH<br />
DEN FRISCHE-KICK FÜR<br />
ZWISCHENDURCH.<br />
Du bist älter gewor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ine Technik filigr a ner,<br />
<strong>de</strong>ine sk itage ein bisserl weniger – und plötzlich 2004<br />
warst du dagestan<strong>de</strong>n. Der Herr bürger m eister als<br />
neuer geschäftsf ührer.<br />
Da hab ich dich schnell von einer a n<strong>de</strong>r en seite kennengelernt.<br />
Aber eins war gleich wie auf Skiern:<br />
Du hast wie<strong>de</strong>r ein gehör iges tempo hingelegt …<br />
WAS GEHEN WIR ALS<br />
NÄCHSTES AN?<br />
ERWIN GENIESST WOHL<br />
NICHT NUR DIE AUS-<br />
SICHT VOM HOCHSITZ.<br />
SEIN BLICK VERRÄT, ER<br />
IST BEIM GRÜBELN.<br />
HMM …<br />
OB DIESE IDEE BEREITS<br />
SPRUCHREIF IST?<br />
Ich war lang entspannt dagelegen<br />
und ja, ich hab ein wenig zu viel<br />
gerastet, so dass ich zu rosten anfing.<br />
Das war mir gar nicht so klar<br />
– dir aber schon.<br />
Also hast du die ZAHNRÄDER meiner<br />
Seilbahn GESCHMIERT, damit sie wie<strong>de</strong>r<br />
flüssig laufen (ach nein, stimmt,<br />
das war <strong>de</strong>r Siegi, unser unersetzbarer<br />
Betriebsleiter). Und du hast dich<br />
festgebissen, stur wie du bist.<br />
Heute sag ich: GOTT SEI DANK. Aber<br />
damals hast du or<strong>de</strong>ntlich Überzeugungsarbeit<br />
leisten müssen – nicht<br />
nur bei mir.<br />
Und so möchte ich mich heute bedanken.<br />
Für all die Projekte, von unserer<br />
großen Kin<strong>de</strong>rskischaukel über<br />
die Waldtiere aus Holz. Auch für<br />
<strong>de</strong>ine neueste I<strong>de</strong>e, das nostalgische<br />
„GIPFELBAD ANNO DAZUMAL“ ganz<br />
oben am Hochsitz. Ich schüttle so<br />
schon gern <strong>de</strong>n Kopf über dich, aber<br />
da hast du einen draufgesetzt.<br />
Wie kommt man bitte darauf, ein<br />
SCHWIMMBAD, wie es einst im Ort<br />
stand, auf meinen Gipfel auf 1.900 m<br />
Seehöhe zu setzen?<br />
Was soll ich sagen, jetzt ist es da und<br />
es ist einzigartig. Ein Freibad mit<br />
360° GIPFELMEERESBLICK. Ein <strong>Berg</strong>und<br />
Ba<strong>de</strong>erlebnis in einem. Du verrückter<br />
Kerl.<br />
<strong>de</strong>r klassische weg,<br />
lieber erwin, <strong>de</strong>r war noch<br />
nie <strong>de</strong>r <strong>de</strong>ine.<br />
„Du bist was Beson<strong>de</strong>res“, hast du zu<br />
mir gesagt, „also brauchst du auch<br />
beson<strong>de</strong>re I<strong>de</strong>en und die wer<strong>de</strong>n<br />
dann beson<strong>de</strong>rs geschätzt.“ Da hast<br />
du beson<strong>de</strong>rs recht gehabt.<br />
Danke, Erwin.<br />
Deine Riesneralm.<br />
BERG UND MENSCH IM TEAM.<br />
MACHT SINN.<br />
2<br />
3<br />
HOCH HINAUF –<br />
GEHT’S FÜR DIE<br />
RIESNERALM!<br />
MIT EINEM HOCHMO-<br />
TIVIERTEN TEAM UND<br />
EINEM GESCHÄFTSFÜH-<br />
RER, DESSEN HERZ FÜR<br />
SEINEN BERG SCHLÄGT.<br />
SO ENTSTEHT HIER<br />
QUALITÄT.<br />
dann hast du gesagt:<br />
„die riesneralm, das ist mein<br />
lebensprojekt.“<br />
Da begann ich aufzuwachen. Die<br />
an<strong>de</strong>ren können groß und mächtig<br />
sein, hast du mir klargemacht, aber<br />
du, du bist was BESONDERES. „Du<br />
magst versteckt liegen, aber verstecken<br />
brauchst dich nicht“, hast du gesagt.<br />
Und dann hast du mir gezeigt,<br />
was eigentlich in mir steckt.<br />
Ich geb zu, ich hab mich schon gefragt:<br />
HERRSCHAFT, was hat <strong>de</strong>r <strong>de</strong>nn vor mit mir?<br />
Es ist mir ein Rätsel, wo du die IDEEN<br />
immer her hast. Du sagst, sie kommen<br />
dir, wenn du auf Skiern stehst<br />
o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Radl sitzt. Man könnt‘<br />
meinen, du stehst nur auf Skiern<br />
o<strong>de</strong>r sitzt nur auf <strong>de</strong>m Radl.<br />
Dass diese I<strong>de</strong>en so schlecht nicht<br />
sind, das hat sich dann schnell gezeigt.<br />
Du hast mich, die kleine Riesneralm,<br />
auf TITELSEITEN gebracht.<br />
INNOVATIONSPREISE haben wir bekommen,<br />
Urkun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n uns verliehen.<br />
Verrückt.<br />
Aber weißt du, was mich beson<strong>de</strong>rs<br />
STOLZ macht? Wenn ich dich re<strong>de</strong>n<br />
höre. Wenn du bei einem Kaffee auf<br />
<strong>de</strong>r Hochsitz-Terrasse sitzt und meine<br />
Geschichten erzählst. Sie hören<br />
dir zu, obwohl es nicht um Prunk,<br />
4<br />
TALABFAHRTEN.<br />
und 900 m Höhenunterschied<br />
auf 30 variantenreichen Pistenkilometern<br />
legt die Riesneralm<br />
ihren Gästen zu Füßen.<br />
Ein Reich an Möglichkeiten<br />
zwischen <strong>Berg</strong> und <strong>Tal</strong>.<br />
MACHT SINN.<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region
MEINE EMPFEHLUNG<br />
MEINE STILLE<br />
DER MENSCH UND DER<br />
BERG.<br />
EINE BESONDERS<br />
WERTSCHÄTZENDE<br />
FREUNDSCHAFT, DIE<br />
SICH - IM FALLE VON<br />
ERWIN UND DER RIES-<br />
NERALM - GEGENSEITIG<br />
KRAFT ZUM WACHSEN<br />
UND RAUM ZUM SEIN<br />
GIBT.<br />
S<br />
T I<br />
L<br />
L E<br />
2<br />
4<br />
Zwei mit beson<strong>de</strong>r er Natur.<br />
erw i n und seine r i esner a lm.<br />
2<br />
5<br />
gi pfelba <strong>de</strong>n bis<br />
zum Sonnenuntergang<br />
360 GRAD<br />
Der Panoramablick<br />
in die bergwelt <strong>de</strong>r<br />
nie<strong>de</strong>ren Tauern<br />
wird dich (auf die sanfteste<br />
Art und Weise, die<br />
du dir vorstellen kannst)<br />
fesseln.<br />
STECKBRIEF DES<br />
GIPFELBADS:<br />
GEÖFFNET<br />
Juli bis September zu <strong>de</strong>n<br />
Riesneralm Öffnungszeiten<br />
EINTRITT<br />
ist im Gipfelerlebnis-Ticket<br />
inbegriffen, Ba<strong>de</strong>bekleidung<br />
einpacken!<br />
WASSERTEMPERATUR<br />
<strong>26</strong> Grad<br />
Im Sommer …<br />
begrüßt dich hier das Gipfelerlebnis<br />
<strong>de</strong>r Extraklasse im wohlig warmen<br />
GIPFELBAD ANNO DAZUMAL.<br />
Fühle dich zurückversetzt in die Zeit,<br />
als Freibä<strong>de</strong>r überhaupt erst erfun<strong>de</strong>n<br />
wur<strong>de</strong>n und tauche dabei ausgelassen<br />
in das grüne GIPFELMEER DON-<br />
NERSBACHWALDS ein. Dieser Traum<br />
eines Schwimmbads auf höchster Ebene<br />
direkt neben <strong>de</strong>m Hochsitz ist auf<br />
<strong>de</strong>r Riesneralm Wirklichkeit.<br />
Ja, es darf sogar noch ein bisserl mehr<br />
sein. Mehr Gipfelblicke. Mehr Sommerduft.<br />
Mehr Zeit zum Sein. Je<strong>de</strong>n<br />
Freitag, wenn es dunkel wird und die<br />
umliegen<strong>de</strong> <strong>Berg</strong>welt sich sanft zu<br />
Schlafe legt, steht das Gipfelbad bis<br />
zum SONNENUNTERGANG für dich offen.<br />
Und am Holzkohlegrill brutzelt bereits<br />
<strong>de</strong>in Steak, während <strong>de</strong>r ‚Tschackl‘ auf<br />
seiner Heimatzirbe sein Gute-Nacht-<br />
Lied wispelt.<br />
Den Tag am <strong>Berg</strong> ausk li ngen<br />
lassen und inmitten <strong>de</strong>s<br />
gi pfelmeer es die Sommersonne<br />
bis zum Schluss auskosten.<br />
m ac ht si nn.<br />
HMMM HIMMLISCH<br />
GUT SCHLAFEN!<br />
BALD SCHON … IM<br />
GIPFEL[T]RAUM, EINEM<br />
"PRIVATEN HOCHSITZ"<br />
IN DEM NUR DU (UND<br />
DEIN SCHATZ) GEMEIN-<br />
SAM MIT DEM BERG<br />
EINSCHLAFEN UND<br />
TRÄUMEN DÜRFT.<br />
Gipfelerlebnisse auf <strong>de</strong>r Riesneralm<br />
<strong>Berg</strong> in Kältestarre
MEINE SCHÄTZE<br />
MEINE SCHÄTZE<br />
MONOLOG EINES<br />
SCHLEPPLIFTES<br />
Ehrlich gesagt war ich einer <strong>de</strong>r<br />
ERSTEN hier und in <strong>de</strong>r Schleppliftszene<br />
überhaupt. Doch –<br />
auch wenn ich vielleicht ein wenig<br />
knarzen und knarren mag – ich laufe<br />
noch immer wie geschmiert. Das liegt<br />
auch daran, dass meine Jungs ein beson<strong>de</strong>res<br />
Auge auf mich werfen und<br />
mich liebevoll pflegen. Früher habe<br />
ich dazu Wartung gesagt, doch da ich<br />
mit <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong> gehe, bezeichne ich es<br />
heute als Wellness-Behandlung. Gut<br />
geölt wer<strong>de</strong> ich jetzt am Saisonen<strong>de</strong>,<br />
bis ins kleinste Schräubchen kontrolliert,<br />
geschrubbt und gereinigt,<br />
bis auch meine treuen Bügel wie<strong>de</strong>r<br />
glänzen. Das ist meine Einstimmung<br />
auf die warmen Monate, in <strong>de</strong>nen ich<br />
mich ganz wun<strong>de</strong>rbar regenerieren<br />
und all die GESCHICHTEN Revue passieren<br />
lassen kann…<br />
2<br />
6<br />
Geschichten,<br />
die nur <strong>de</strong>r<br />
45-JÄHRIGE<br />
Gläserbo<strong>de</strong>nlift<br />
zu erzählen<br />
weiß.<br />
45 Jahre. Wird da die Arbeit nicht<br />
zur Routine? Keineswegs. Ich laufe<br />
zwar immer meine gleiche Run<strong>de</strong>,<br />
ein zirkeln<strong>de</strong>s Auf und Ab, aber ich<br />
wer<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Kreiseln, trotz meines Alters,<br />
nicht mü<strong>de</strong>. Die Planneralm ist<br />
eines <strong>de</strong>r schönsten Arbeitsgebiete,<br />
die man sich nur wünschen kann. Bei<br />
solchen AUSSICHTEN kann man sich<br />
nicht beschweren! Wir sind eine <strong>de</strong>r<br />
schneesichersten Regionen und <strong>de</strong>r<br />
Anblick, wenn die dicken Flocken<br />
fallen und die dichten, meterhohen<br />
Latschenkiefern langsam unter sich<br />
be<strong>de</strong>cken, bringt je<strong>de</strong>s Jahr auf's<br />
Neue ausreichend Motivation.<br />
Natürlich weiß ich, was <strong>de</strong>r Nachwuchs<br />
so zu bieten hat – ich lebe auf<br />
<strong>de</strong>r Planneralm, nicht hinter <strong>de</strong>m<br />
<strong>Berg</strong>. Sie heißen Jet und Express,<br />
sind superschnell und hocheffizient.<br />
Ich habe gehört, was sie alles drauf<br />
haben.<br />
im gegensatz zu ihnen<br />
kann ich <strong>de</strong>n leuten<br />
(bzw. ihren popos) nicht<br />
einheizen.<br />
2<br />
7<br />
Ich lasse sie nicht in höchste Höhen<br />
schweben. Bei mir geht es an<strong>de</strong>rs zu.<br />
Nach mir muss man GREIFEN, ich<br />
bin einer zum FESTHALTEN und bei<br />
mir bleiben die Skifahrer mit bei<strong>de</strong>n<br />
Skiern auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n.<br />
Das war es. Schon wie<strong>de</strong>r ein <strong>Winter</strong> auf <strong>de</strong>r<br />
PLANNERALM vorbei. Es war eine SCHÖNE SAISON, aber<br />
auch ganz schön ANSTRENGEND. Natürlich, ich bin nun<br />
auch nicht mehr <strong>de</strong>r Jüngste mit meinen 45 Jahren.<br />
KLACK KLACK …<br />
KLACK KLACK<br />
ICH BIN'S. ES IST EINER<br />
DIESER KLIRREND<br />
KALTEN WINTERTAGE.<br />
VÄTERCHEN FROST IST<br />
ZU BESUCH. OB WIR<br />
FREUNDE SIND?<br />
Doch ich bin ganz entspannt. Schließlich<br />
weiß ich, dass sehr viele mich<br />
genauso haben wollen wie ich bin.<br />
Sie wollen nicht abheben. Sie wollen<br />
nicht, dass sich Türen schließen o<strong>de</strong>r<br />
Hauben herabsenken. Sie wollen die<br />
Natur auf ihrer Haut SPÜREN, <strong>de</strong>n<br />
an<strong>de</strong>ren auf <strong>de</strong>r Piste nachsehen o<strong>de</strong>r<br />
schauen, welche Tierspuren sich da<br />
zwischen <strong>de</strong>n Bäumen verlaufen. Sie<br />
wollen die Planneralm mit mir erfahren<br />
und nicht über ihr schweben.<br />
Die NÄHE ZUR NATUR ist das eine,<br />
aber was fast noch wichtiger ist, das<br />
ist die Nähe zwischen <strong>de</strong>n Menschen.<br />
Bei mir geht es INTIMER zu. Bei mir<br />
steht man zu zweit zusammen. Bei<br />
ABER JA DOCH! SIEH<br />
SELBST …<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region<br />
WWW.MACHTSINN.AT<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region
MEINE SCHÄTZE<br />
MEINE SCHÄTZE<br />
2<br />
8<br />
Fröhliches Treiben auf<br />
zünftigen h ä ngen,<br />
wo sich die Sportler zum<br />
sk i li f t hin drängen<br />
zur w i n ter szeit.<br />
JOSEF LAMPRECHT<br />
(EINHEIMISCHER UM 1950)<br />
ÜBER DONNERSBACH<br />
IN DA FRIAH<br />
ZEIGT DIE PLANNERALM IHRE PURE NATUR. ZUM<br />
WARMANZIEHEN IST ES AUF JEDEN FALL, WEIL<br />
KNACKIG WIRD’S ÅLLEWEIL!<br />
mir wer<strong>de</strong>n Gespräche geführt, die<br />
hört man in keiner Großraumgon<strong>de</strong>l.<br />
Ich könnte da Geschichten erzählen.<br />
Und obwohl sich seit meinen<br />
Anfängen 1972 die Welt so gewaltig<br />
verän<strong>de</strong>rt hat, kreist das Leben – so<br />
wie ich – im Grun<strong>de</strong> immer um das<br />
Gleiche.<br />
ich erfahre von ängsten<br />
und träumen. es wird<br />
getratscht und gelästert,<br />
geschwärmt und geträumt.<br />
Die Eltern vorne diskutieren die<br />
Zukunft <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r, die ich hinten<br />
ziehe. Die sind damit beschäftigt zu<br />
überlegen, welchen Jump sie fahren<br />
wer<strong>de</strong>n und ob <strong>de</strong>r Felix jetzt cooler<br />
ist als <strong>de</strong>r Marcel. Einige <strong>de</strong>r Eltern<br />
kenne ich seit sie noch kleiner waren<br />
als ihre Junioren heute. Anfangs<br />
habe ich sie zwischen <strong>de</strong>n Beinen ihrer<br />
Eltern hochgeschleppt. Dann ihre<br />
ersten eigenen Versuche erlebt, wo<br />
sie frustriert rausfielen. Ich erinnere<br />
mich an ihr stolzes Grinsen, als<br />
sie ihre erste Fahrt mit mir geschafft<br />
hatten.<br />
Ich habe es ihnen anfangs nicht einfach<br />
gemacht, aber durch mich haben<br />
sie dazu gelernt. Ich habe sie<br />
zu sichereren Skifahrern gemacht<br />
und ihnen SELBSTBEWUSSTSEIN geschenkt.<br />
Als erfahrene Kids haben<br />
sie sich nicht mehr festgekrallt, son<strong>de</strong>rn<br />
souverän rumgealbert. Ich habe<br />
gesehen, was sie heimlich so getrieben<br />
haben: rückwärtsfahren, hinten<br />
dranhängen, zu viert fahren. Sie haben<br />
<strong>de</strong>n Spaß von <strong>de</strong>r Piste bei mir<br />
weitergeführt – und ich hab’s heimlich<br />
genossen.<br />
stellt. Die Bernerwürstel mit Pommes<br />
stehen hoch im Kurs. Aber die Germknö<strong>de</strong>l,<br />
gebettet in warmer Vanillesoße<br />
und getoppt mit ausreichend<br />
Mohn, kommen so wenig aus <strong>de</strong>r<br />
Mo<strong>de</strong> wie ich. Am zweiten Tag haben<br />
die meisten Gäste schon ihre Latschenkiefer-Erfahrung<br />
gemacht. Und<br />
es wird besprochen, welchem Onkel<br />
o<strong>de</strong>r Schwager man einen Schnaps<br />
mitbringen soll und ob sich die<br />
Cousine, die ja bald Geburtstag hat,<br />
mehr über Latschen-Zuckerl o<strong>de</strong>r<br />
die Salbe freuen wür<strong>de</strong>.<br />
In <strong>de</strong>n WARMEN MONATEN, wenn die<br />
Latschenkiefern in Schwerstarbeit geerntet<br />
wer<strong>de</strong>n, habe ich ausreichend<br />
Zeit, <strong>de</strong>n <strong>Winter</strong> Revue passieren zu<br />
lassen. So viele Erlebnisse, so viele<br />
Geschichten, so viele Eindrücke. Man<br />
braucht seine Zeit, um all das zu verarbeiten,<br />
vor allem als 45-jähriger<br />
Schlepplift. Doch wenn die Tage kürzer<br />
wer<strong>de</strong>n, spüre ich auch wie<strong>de</strong>r<br />
dieses VORFREUDIGE JUCKEN. Ich genieße<br />
die letzten ruhigen Tage, atme<br />
tief ein beim ersten Schneefall und<br />
jauchze beim Anblick vom FRANZ,<br />
MEINEM LIEBLINGSLIFTLER. Er drückt<br />
als Erster auf <strong>de</strong>n roten Startknopf<br />
und ich setze mich wie<strong>de</strong>r langsam<br />
in Bewegung. Alles wird wie<strong>de</strong>r rund<br />
laufen. Alte Bekannte wer<strong>de</strong>n nach<br />
mir greifen, neue Gesichter wer<strong>de</strong>n<br />
sich einreihen. Ich wer<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r<br />
Fahrt aufnehmen und mein Geräusch<br />
wird vertraut in <strong>de</strong>r klaren <strong>Winter</strong>luft<br />
hallen – KLACK KLACK ... KLACK<br />
KLACK.<br />
Danke, Gläserbo<strong>de</strong>nlift.<br />
DEINEN TAUSEND<br />
GESCHICHTEN ZU LAUSCHEN.<br />
MACHT SINN.<br />
2<br />
9<br />
Z' MITTÅG<br />
IST DER ERSTE ANSTURM VORBEI. JETZT WÄRMEN<br />
SICH DIE MEISTEN SKIFAHRER IN DEN HÜTTEN AUF.<br />
DIE BESTE CHANCE ALSO, DEN BLICK ZUM GRIM-<br />
MING GANZ FÜR SICH ALLEIN ZU GENIESSEN.<br />
Ja und dann haben sie in späteren<br />
Jahren gemerkt, dass das ANBANDELN<br />
in einem Schlepplift ganz hervorragend<br />
funktioniert. Die drei Minuten<br />
zu zweit kann man gut überbrücken,<br />
ohne dass es peinlich wird. Man ist<br />
ganz NAH BEIEINANDER, aber das ist<br />
ja ganz normal. Es folgen weitere<br />
drei Minuten und ich merke, dass<br />
man sich womöglich mehr auf die<br />
nächste Fahrt mit mir freut als auf<br />
die Abfahrt.<br />
und irgendwann hält<br />
man sich nicht mehr an<br />
meinem bügel, son<strong>de</strong>rn<br />
aneinan<strong>de</strong>r fest.<br />
Manchmal blieb’s tatsächlich bei <strong>de</strong>r<br />
Person, manchmal hat man sich im<br />
nächsten <strong>Winter</strong> an jemand an<strong>de</strong>rs<br />
festgehalten.<br />
AUF D’ NÅCHT<br />
BEI MEINER SEEL, ERLEBT JEDER AUF DER LETZTEN<br />
FAHRT MIT DEM GLÄSERBODENLIFT, DEN BERG, WIE<br />
ER LEIBT UND LEBT!<br />
Ich habe SPRACHEN gelernt, viel über<br />
unterschiedliche Kulturen erfahren.<br />
Und egal, ob die Leute zu <strong>de</strong>n Krokusferien<br />
bei mir sind o<strong>de</strong>r Christmas<br />
auf <strong>de</strong>r Planneralm verbringen,<br />
sie alle sind sich so ähnlich. Sie alle<br />
bringt <strong>de</strong>r Schnee zum Strahlen, sie<br />
alle schwärmen von <strong>de</strong>r AUSSICHT<br />
auf das gewaltige GIPFELMEER – und<br />
sie alle diskutieren, was man wohl<br />
zum Einkehrschwung am besten be-<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region
MEINE LEIDENSCHAFTEN<br />
GEMEINSAM MEINE LEIDENSCHAFTEN<br />
RUHE FINDEN<br />
DA GIBT’S NOCH MEHR<br />
VOM TONI!<br />
WIR HABEN TONI AM<br />
WÖRSCHACHBERG<br />
BESUCHT UND SEIN<br />
TÜFTELN FÜR DICH<br />
FESTGEHALTEN.<br />
WAS ER ALLES GE-<br />
MACHT HAT? SIEH<br />
SELBST …<br />
WWW.MACHTSINN.AT<br />
ES GEHT MIR<br />
DÅ NIX ÅB.<br />
3<br />
0<br />
3<br />
1<br />
Toni Kerschbaumer führt ein Leben<br />
im LUXUS – so sieht es zumin<strong>de</strong>st <strong>de</strong>r Ennstaler<br />
BIO-BERGBAUER selbst.<br />
Was ist das für ein Mann, <strong>de</strong>r ein einfaches Leben führt,<br />
täglich harte Arbeit verrichtet und das als Luxus <strong>de</strong>finiert? Es ist<br />
ein r eflektierter m a nn. Ein Bio-Bauer und <strong>Berg</strong>führer.<br />
Einer, <strong>de</strong>r v i el gesehen hat von <strong>de</strong>r Welt und bei <strong>de</strong>m „da hoa m“<br />
Kopf und Herz über einstimmen.<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region
MEINE LEIDENSCHAFTEN<br />
MEINE LEIDENSCHAFTEN<br />
Es ist früh am Morgen und wir sitzen bei Kaffee und Butterbrot vor Toni Kerschbaumers<br />
Hof am WÖRSCHACHBERG. Der freie Blick von hier oben ins Ennstal ist<br />
überwältigend. Toni nickt. „Den genieße ich je<strong>de</strong>n Morgen sehr“, sagt er. „PURER<br />
LUXUS.“ Das Wort Luxus soll noch einige Male fallen in unserem Gespräch – und<br />
es schlägt auch generell eine an<strong>de</strong>re Richtung ein als geplant.<br />
Ursprünglich wollten wir mit Toni über seine Arbeit als BERGFÜHRER sprechen.<br />
Doch irgendwie rückt das Thema in <strong>de</strong>n Hintergrund. Vielmehr fasziniert uns<br />
die Person Toni und die Art, wie er das Leben wahrnimmt und BEWUSST gestaltet.<br />
MITANÅNDA<br />
JUNG UND OIT AM<br />
BAUERNHOF. WO<br />
ALTHERGEBRACHTES<br />
NID VERGESSEN WIRD.<br />
MEINA SÖL IS DES A<br />
FREID. WIRD VÜ WEITER<br />
GEB'N DEN JUNGEN<br />
LEIT.<br />
Vielleicht liegt es daran, dass <strong>de</strong>r Wörschacher von Kindheitstagen an selbstverständlich<br />
in die VERANTWORTUNG genommen wur<strong>de</strong>. Am elterlichen Hof galt es<br />
seit jeher mitanzupacken. Und obwohl er wusste, was auf ihn zukommen wür<strong>de</strong>,<br />
empfand er die Hofübernahme nicht als auferlegten Zwang. „Für mich war es<br />
eine Chance, ganz nach meinen Vorstellungen zu leben“, sagt er und blinzelt in<br />
die Morgensonne. „Wir genießen hier eine extrem hohe LEBENSQUALITÄT, die ich<br />
durch meine Arbeit auch mitgestalten möchte.“<br />
Seit bereits 25 Jahren ist Toni Biobauer. Dass seine Rin<strong>de</strong>r und Schafe es gut<br />
haben, das spürt und sieht man sofort.<br />
8 KÄLBER kommen je<strong>de</strong>s Jahr<br />
zur Welt. SO LIAB. Und ein<br />
Augenaufschlag … zum VERLIEBEN.<br />
„und das schmeckst du<br />
dann in <strong>de</strong>n lebensmitteln,<br />
das kann ich dir sagen.“<br />
Einige <strong>de</strong>r Kühe haben bereits ihren 20. Geburtstag am Wörschachberg gefeiert.<br />
Und je<strong>de</strong>n Sommer geht’s für sie drei Monate zur „SOMMERFRISCHE“ auf die Bärenfeichten<br />
Alm. Ungedüngte Wiesen, kräftige Kräuter – „für die Tiere so was<br />
wie die Malediven…“<br />
HOIZ - so vielfältig und fantasievoll, wie die Menschen, die<br />
ihre I<strong>de</strong>en damit verwirklichen. Scho ehnters Zeitn!<br />
Ein Hof umfasst aber mehr als nur Tier. Es heißt schließlich Landwirtschaft und<br />
so geht Toni auch sehr bewusst mit Grund und Bo<strong>de</strong>n um. Er könnte sich viel Arbeit<br />
ersparen, wenn er auf mo<strong>de</strong>rne Metho<strong>de</strong>n setzen wür<strong>de</strong>. Aber das ist nicht<br />
sein Weg und – so fin<strong>de</strong>t er – auch generell nicht <strong>de</strong>r richtige Weg. Er will, sagt<br />
er, die TRADITION erhalten. Nicht, weil er alles Neue verteufelt, son<strong>de</strong>rn weil sie<br />
Sinn macht. Er will die eigene KULTUR ehren und trotz<strong>de</strong>m ein mo<strong>de</strong>rnes, selbstbestimmtes<br />
Leben mit persönlichem FREIRAUM führen.<br />
3<br />
2<br />
Was zeichnet dieses Leben <strong>de</strong>nn genau aus? Er <strong>de</strong>nkt kurz nach und meint: „Ich<br />
liebe die vier Jahreszeiten, wie wir sie hier erleben dürfen. Das Positive wie das<br />
Negative. Das SANFTE und das HARTE. Man wird sensibel für das, auf was es ankommt.<br />
"Und“, ergänzt er, „<strong>de</strong>r Hof ist ein so vielfältiger Arbeitsplatz, für <strong>de</strong>n es<br />
keine fixe Gebrauchsanweisung gibt."<br />
3<br />
3<br />
es geht um geschick, kreativität<br />
und viel g‘spür.<br />
Der ennstaler Bretter<br />
Koag (Zaun)<br />
Vielfalt prägt Tonis Leben generell. Er ist ein Handwerker mit viel Herzblut.<br />
Egal ob Werkzeugschuppen o<strong>de</strong>r Vogelhaus, alles ist HANDGEFERTIGT und maßgeschnei<strong>de</strong>rt,<br />
in je<strong>de</strong>r Ecke überraschen kleine Details. Wer 08/15 sucht, wird<br />
hier nicht fündig.<br />
ZU ALLERERST …<br />
IM WALD SPITZT TONI<br />
DIE STECKEN, DIE ER<br />
ANSCHLIESSEND AM<br />
HOF IN DIE VORGE-<br />
SCHLAGENEN LÖCHER<br />
FÜR DEN ZAUN FEST<br />
HINEINSTECKT. IMMER<br />
ZWEI GEGENÜBER.<br />
Aus ein paar Stecken,<br />
Ästen und Brettern ist bald<br />
ein stabiler Zaun gebaut.<br />
traditionell und funktionell.<br />
Macht Sinn.<br />
DANACH BRAUCHT'S<br />
IMMER ZWEI …<br />
ZWEI LEUTE PAAR'N DIE<br />
FICHTENÄSTE.<br />
ÜBER'M FEUER WERDEN<br />
ZWEI ÄSTE ZU EINEM<br />
RING EINGEDREHT UND<br />
DANN MÜSSEN SIE<br />
AUSKÜHLEN, DAMIT SIE<br />
WIEDER FEST WERDEN.<br />
DA BRAUCHT’S EIN BIS-<br />
SCHEN ÜBUNG.<br />
FEHLEN NUR NOCH DIE<br />
BRETTLN!<br />
DIE WERDEN ZWISCHEN<br />
DEN STECKEN HINEIN-<br />
GESCHOBEN UND MIT<br />
EINEM RING ZWISCHEN<br />
JEDEM BRETT STABILI-<br />
SIERT. UND FERTIG IS<br />
DER ENNSTALER KOAG<br />
À LA TONI!<br />
<strong>de</strong>r mann ist ein tüftler und<br />
kein handgriff ist weniger<br />
wichtig als <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re. er mag,<br />
was er tut.<br />
Und da wären noch die BERGE. Die haben es ihm angetan. Als <strong>Berg</strong>führer, sagt<br />
er, kann er nicht nur die Natur erleben, son<strong>de</strong>rn seine Wertschätzung auch an<strong>de</strong>ren<br />
mitgeben o<strong>de</strong>r sie mit ihnen teilen. „Mich interessieren Menschen und es<br />
ist unglaublich schön, ihnen ganz neue Blicke und ERLEBNISSE zu ermöglichen.<br />
Ich will sie zum Staunen bringen und nicht nur zum nächsten Gipfel.“<br />
Seine LEIDENSCHAFT hat ihn weit gebracht. Er hat viel von <strong>de</strong>r Welt gesehen<br />
und dabei seine Heimat noch stärker schätzen gelernt. Das Wetter, die Luft, die<br />
BEWEGUNG draußen. „Wir sind hier von Massentourismus verschont und das<br />
tut nicht nur <strong>de</strong>r Natur, son<strong>de</strong>rn auch uns Menschen gut.“ Tonis Luxus ist, dass<br />
‚Dahoam’ Kopf und Herz übereinstimmen. Ganz einfach: „Es geht mir då nix åb.“<br />
Danke, Toni.<br />
ETWAS GERN MACHEN.<br />
MACHT SINN.<br />
DRAUF SCHAUN!<br />
DIE LIEBE, DIE TONI DEN TIEREN UND DEM EIGENEN<br />
GRUND UND BODEN ENTGEGEN BRINGT, BEKOMMT ER IN<br />
DER QUALITÄT DER PRODUKTE ZURÜCK.<br />
SO GIBT ES ZWISCHEN KÖSTLICH UND KOSTBAR EINEN<br />
DIREKTEN ZUSAMMENHANG. EIN FLEISCH IST IMMER<br />
NUR SO GUT UND WERTVOLL, WIE DAS FUTTER, VON DEM<br />
SICH DAS RIND ERNÄHRT.<br />
UND BEIM FUTTER SEINER TIERE GEHT TONI KEINEN<br />
KOMPROMISS EIN. NUR DAS BESTE IST GUT GENUG UND<br />
DAS BESTE FINDET SICH SEIT JEHER AUF UNGEDÜNG-<br />
TEN WIESEN UND FELDERN. DORT LASSEN SICH TONIS<br />
SCHÜTZLINGE DANN VON IHRER NASE DURCH DIE AB-<br />
WECHSLUNGSREICHE BLUMEN- UND KRÄUTERWELT<br />
LEITEN UND ERFREUEN SICH WAHRER GAUMENFREUDEN.<br />
JA, SO EINFACH KANN DAS MANCHMAL SEIN.<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region<br />
Geschichten aus <strong>de</strong>r Region
MEINE BRÄUCHE<br />
MEINE BRÄUCHE<br />
FRISCH UND G’SUND.<br />
28. Dezember<br />
"FRISCH UND<br />
G’SUND …<br />
3<br />
4<br />
SITT‘ und BRAUCH<br />
<strong>de</strong>r Alten wollen wir<br />
erhalten.<br />
PAULA GROGGER:<br />
Am Werktag die Arbeit,<br />
am Sonntag die Ruh,<br />
und schau im Verweilen<br />
<strong>de</strong>m <strong>Berg</strong>volk zu,<br />
bei fröhlichem Brauch und<br />
heiligem Fest.<br />
MACHT SINN.<br />
LATERNENFEST.<br />
11. November<br />
Eifrig basteln die Kin<strong>de</strong>rgartenkin<strong>de</strong>r<br />
an ihren bunten Laternen und üben<br />
fleißig ihr Lied: „Ich gehe mit meiner<br />
Laterne und meine Laterne mit mir.<br />
Da oben da leuchten die Sterne, da<br />
unten da leuchten wir.“ Am 11. November,<br />
<strong>de</strong>m Festtag <strong>de</strong>s HL. MARTIN<br />
von Tours, kommt dann ihr großer<br />
Auftritt. Die kleinen Knöpfe erleuchten<br />
mit ihren Laternen und Lie<strong>de</strong>rn<br />
ganz aufgeregt <strong>de</strong>n Abend. Eines <strong>de</strong>r<br />
Kin<strong>de</strong>r darf <strong>de</strong>n Martin spielen und<br />
seinen Mantel mit <strong>de</strong>m Schwert teilen.<br />
Herz erwärmend.<br />
BARBARAZWEIGERL.<br />
4. Dezember<br />
Wenn die Schneeflocken tanzen und<br />
die Adventzeit beginnt, wer<strong>de</strong>n am<br />
Namenstag <strong>de</strong>r Hl. Barbara Zweigerl<br />
vom Kirschbaum abgeschnitten und<br />
in eine Vase mit Wasser ins Fenster<br />
gestellt. Und dann wird GEHOFFT.<br />
Blühen sie bis Weihnachten auf, dann<br />
ist das Glück im kommen<strong>de</strong>n Jahr<br />
gewiss. Manche Eltern einer Tochter<br />
im „heiratsfähigen“ Alter stellen<br />
übrigens beson<strong>de</strong>rs gerne die Zweigerl<br />
ins Wasser, sagt man <strong>de</strong>n „Bliah“<br />
doch auch nach, dass sie eine Braut<br />
im Haus verheißen.<br />
KRAMPUS.<br />
5. Dezember<br />
Krampal, Krampal Besnstüh,<br />
bet'n kånn i eh nit vü …<br />
Die Glocken scheppern und die Kin<strong>de</strong>r<br />
laufen im Dorf zum Kramperltratzn<br />
herum. Eines <strong>de</strong>r ältesten<br />
Krampusspiele <strong>de</strong>s Ennstals wird um<br />
<strong>de</strong>n Nikolotag von <strong>de</strong>r Brauchtumsgruppe<br />
Erlsberg in Donnersbach aufgeführt.<br />
Es ist ein Spiel zwischen GUT<br />
UND BÖSE, in <strong>de</strong>m geistliche, lustige<br />
aber auch schicksalhafte Geschichten<br />
erzählt wer<strong>de</strong>n. Ganz großes Kino!<br />
S' MARTINIGANSL<br />
IST IN VIELEN GAST-<br />
HÖFEN ZU DIESER ZEIT<br />
EIN KULINARISCHER<br />
FIXPUNKT IN DER<br />
SAISONALEN SPEISE-<br />
KARTE.<br />
KERSCHBLIAH<br />
KEMMAN SCHO!<br />
WÅNNST D’ HOFFNUNG<br />
NUR HÅST.<br />
DRUM SCHNEID SIE<br />
NUR FLEISSIG, DIE<br />
ASTLN VOM BAM.<br />
Am 28. Dezember, <strong>de</strong>m „UNSCHULDI-<br />
GE KINDER TAG“, stehen am <strong>Berg</strong> und<br />
im <strong>Tal</strong> die Kin<strong>de</strong>r gern früh auf.<br />
Mit gebun<strong>de</strong>nen Ruten rücken sie<br />
aus und „streichen“ <strong>de</strong>n Erwachsenen<br />
(meistens eh nur leicht) auf <strong>de</strong>n<br />
Hintern – damit sie frisch und g’sund<br />
bleiben. Und natürlich, damit sie das<br />
eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re „GURZERL“ dafür<br />
kriegen, eh klar.<br />
BAUERNSILVESTER.<br />
30. Dezember<br />
Ob es wirklich stimmt, das weiß man<br />
nicht, aber es könnte ja so gewesen<br />
sein, dass ein vor 200 Jahren ins<br />
Schneetreiben geratener Bauer, <strong>de</strong>r<br />
Grund dafür war, dass Bauernsilvester<br />
schon am 30. Dezember gefeiert<br />
wird.<br />
Auf seinem Rückweg geriet er wohl<br />
vom Weg ab und soll ein bärtiges<br />
Männchen getroffen haben, das froh<br />
war, nicht mehr allein zu sein. Daher<br />
wollte es auch <strong>de</strong>n Bauern nicht<br />
weiterziehen lassen und verlangte, er<br />
solle Silvester mit ihm verbringen.<br />
Der Bauer täuschte das Männchen<br />
aber und behauptete, Silvester sei<br />
bereits am kommen<strong>de</strong>n Tag, <strong>de</strong>m 30.<br />
Dezember. So konnte er früher weg<br />
und zum echten Silvester bei seiner<br />
FAMILIE sein. Sagt zumin<strong>de</strong>st eine<br />
Legen<strong>de</strong> …<br />
PERCHTLN.<br />
5. Jänner<br />
Wenn in <strong>de</strong>r letzten Rauhnacht<br />
vom 5. auf <strong>de</strong>n 6. Jänner Besuch in<br />
dunklen Klei<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r Dirndln mit<br />
Strümpfen über <strong>de</strong>m Gesicht und<br />
Kopftüchern vermummt ins Haus<br />
kommt, ist das Grund zur Freu<strong>de</strong>. Ja,<br />
richtig gelesen!<br />
Die Perchtln besuchen nach Einbruch<br />
<strong>de</strong>r Dunkelheit die Häuser, wo sie<br />
alle „BÖSEN GEISTER“ fortfegen und<br />
für Sauberkeit und Ordnung sorgen.<br />
Im übertragenen Sinn versteht sich.<br />
Sie machen dabei übrigens keinen<br />
Mucks und verraten auch auf Biegen<br />
und Brechen nicht, wer sich hinter<br />
<strong>de</strong>r Maske verbirgt. Als Dankeschön<br />
wird <strong>de</strong>n großen Perchtln dafür in<br />
manchen Häusern noch eine „staubige<br />
Perchtlsuppn“ serviert, nach <strong>de</strong>r<br />
schon so mancher Perchtl einen richtigen<br />
„FETZN“ mitgenommen hat.<br />
FRISCH UND G’SUND,<br />
LÅNG LEB’N UND<br />
G’SUND BLEIBN.“<br />
DIESES SPRÜCHERL<br />
GEHT SOGAR NOCH<br />
WEITER, ABER FÜR<br />
DEN SCHLUSS GIBT ES<br />
ALLERLEI VARIANTEN.<br />
GUATS NEIGS<br />
DAS ALTE JAHR AUS-<br />
KLINGEN UND DAS<br />
NEUE EINLÄUTEN.<br />
MIT MUSIK UND TANZ.<br />
DA IST DIE GAUDI<br />
G'WISS.<br />
UM DIE JAHRES-<br />
WENDE GEISTER<br />
FORTJAGEN …<br />
TUT MAN ZU BERG UND<br />
ZU TAL TRADITIONELL<br />
IN DEN RAUHNÄCHTEN.<br />
DA ZIEHT DAS FAMI-<br />
LIENOBERHAUPT MIT<br />
DEM RÄUCHERPFANDL,<br />
IN DEM SICH GLUT MIT<br />
WEIHRAUCH, PALM-<br />
ZWEIGEN VON OSTERN<br />
UND SPEIK VERMISCHT,<br />
DURCH HAUS UND<br />
STALL, UM UNHEIL<br />
ABZUHALTEN.<br />
GLÖCKLERLAUF.<br />
5. Jänner<br />
Sage und schreibe bis zu 15 Kilogramm<br />
schwere KAPPEN auf <strong>de</strong>m Kopf, oft<br />
sind es jahrzehntealte „Erbstücke“,<br />
wer<strong>de</strong>n je<strong>de</strong>s Jahr am 5. Jänner im<br />
abendlichen Dunkel durch die Gassen<br />
von Stainach getragen.<br />
Die Kappen <strong>de</strong>r „Glöckler“ – manche<br />
nennen sie auch „Schönperchten“–<br />
sind IMPOSANTE Holzgestelle, die<br />
Sternformen und an<strong>de</strong>re Gebil<strong>de</strong><br />
darstellen.<br />
Die Figuren sind aus buntem PAPIER<br />
und kunstvollen SCHERENSCHNITT-<br />
MUSTERN gefertigt und wer<strong>de</strong>n durch<br />
Kerzenlicht beleuchtet. Mit ihren<br />
Lichterkappen laufen die Glöckler<br />
in weißen Leinengewän<strong>de</strong>rn und einem<br />
Le<strong>de</strong>rgürtel um die Mitte, an<br />
<strong>de</strong>m eine o<strong>de</strong>r mehrere Kuhglocken<br />
hängen, in <strong>de</strong>r Dunkelheit durch <strong>de</strong>n<br />
Ort. Die Motive zeigen große bunte<br />
Sterne, Szenen aus <strong>de</strong>m Kirchen- und<br />
Bauernjahr, Tierkreiszeichen sowie<br />
Regionales wie natürlich DEN BERG.<br />
Die Passen (Glöcklergruppen) verkün<strong>de</strong>n,<br />
dass die langen Nächte <strong>de</strong>s <strong>Winter</strong>s<br />
allmählich zu En<strong>de</strong> gehen und<br />
die Sonne langsam wie<strong>de</strong>rkehrt.<br />
MARIA LICHTMESS.<br />
2. Februar<br />
Zu Maria Lichtmess, genau 40 Tage<br />
nach Weihnachten, wer<strong>de</strong>n die Tage<br />
am <strong>Berg</strong> und im <strong>Tal</strong> schon wie<strong>de</strong>r<br />
spürbar länger. „Zu Weihnachten<br />
wia a Håhntritt, zu Neujahr wia a<br />
Månnsschritt, zu Heiligdreikönig wia<br />
a Hirschsprung und zu Liachtmess<br />
um a gånze Stund“, sagt ein altes<br />
Sprichwort.<br />
In <strong>de</strong>n Kirchen wer<strong>de</strong>n alle Kerzen<br />
gesegnet, die in <strong>de</strong>n Familien<br />
das Jahr über gebraucht wer<strong>de</strong>n.<br />
Traditionellerweise wird spätestens<br />
jetzt das KRIPPERL ABGEBAUT<br />
und <strong>de</strong>r CHRISTBAUM aus <strong>de</strong>m Haus<br />
ENTFERNT.<br />
Und nicht zuletzt sagt man<br />
<strong>de</strong>m Lichtmess-Termin nach, ein Lostag<br />
für das Wetter zu sein: "Wenn‘s<br />
zu Lichtmess stürmt und schneit, ist<br />
<strong>de</strong>r Frühling nimmer weit!". Fragt<br />
sich nur, was man sich jetzt mehr<br />
wünscht …<br />
3<br />
5<br />
Traditionen <strong>de</strong>r Region<br />
Traditionen <strong>de</strong>r Region
MEINE MUNDART<br />
Dass wir uns richtig gut verstehen …<br />
MACHT<br />
SINN.<br />
JAQUELINE EGGER<br />
IDEE, KONZEPT & TEXT<br />
GESCHÄFTSFÜHRERIN TV<br />
A<br />
EHNTER<br />
früher<br />
H<br />
LOSN<br />
horchen<br />
SITZ ZUWA<br />
dazu setzen<br />
ÅFT<br />
dann<br />
F<br />
HASN<br />
fast, nahezu<br />
M<br />
STAD<br />
still<br />
ÅNHABIG<br />
zudringlich<br />
FETZN<br />
Rausch, Putzlappen<br />
HIAZ<br />
jetzt<br />
MASN<br />
Glück (gehabt)<br />
STIBITZN<br />
stehlen<br />
ÅNDERSCHT<br />
an<strong>de</strong>rs<br />
FOTZHOBL<br />
Mundharmonika<br />
HUSIG<br />
fleißig, quirlig<br />
MUGL<br />
Anhebung<br />
T<br />
ÅNZIAGN<br />
anziehen<br />
APER<br />
schneefrei<br />
FRIAH<br />
Früh<br />
G<br />
HOIZ<br />
Holz<br />
I<br />
MORDSTRUMM<br />
Riesenstück<br />
N<br />
TRÖFÜN<br />
plau<strong>de</strong>rn<br />
TERRISCH<br />
schwerhörig<br />
KARINA WEICHBOLD, MARINA WEISL,<br />
BARBARA LUIDOLD<br />
TEXT, MITARBEITERINNEN TV<br />
ASCHLING<br />
rückwärts<br />
GACH<br />
plötzlich<br />
IRMA OAMÅI<br />
öfter, hie und da<br />
NÅCHAND<br />
nachher<br />
TRATZN<br />
sekkieren<br />
B<br />
GAUDI<br />
Spaß<br />
J<br />
NÅCHBEI<br />
später<br />
U<br />
3<br />
6<br />
BACHT<br />
Gebäck<br />
BLAHD<br />
aufgebläht, dick<br />
BEINÅND<br />
zusammen<br />
BESNSTÜH<br />
Besenstiel<br />
BLIAH<br />
Blüten<br />
BUAM<br />
Buben<br />
C<br />
CALMIERN<br />
beruhigen<br />
D<br />
DENNA<br />
doch<br />
DONGLN<br />
Sense<br />
schärfen<br />
DRENT<br />
drüben<br />
DUCHANT<br />
dicke Bett<strong>de</strong>cke<br />
DUSAD<br />
dämmrig<br />
E<br />
EPPA<br />
vielleicht<br />
GFRIESS<br />
(abschätzig)<br />
Gesicht<br />
GSCHATZIG<br />
gesprächig<br />
GFRETT<br />
dauern<strong>de</strong>r Ärger<br />
GLA<br />
nur<br />
GNACK<br />
Genick<br />
GNEDIG<br />
eilig<br />
GNEISSN<br />
verstehen<br />
GODN<br />
Taufpatin<br />
GOA<br />
aus, leer<br />
GOSCHAT<br />
vorlaut, frech<br />
GRANTSCHERM<br />
Griesgram<br />
GSCHAMIG<br />
schüchtern<br />
GSPUSI<br />
Liebschaft<br />
GSCHMACKIG<br />
wohlschmeckend<br />
GURZERL<br />
Süßigkeiten<br />
GSCHATZIG<br />
gesprächig<br />
JESSAS<br />
um Gottes willen<br />
K<br />
KAMPLN<br />
kämmen<br />
KEPPLN<br />
schimpfen<br />
KRÅMPN<br />
Spitzhacke<br />
KAIXN<br />
Saustall<br />
KOAM<br />
harmlos<br />
GRAUSN<br />
ekeln<br />
L<br />
LAHN<br />
Lawine,<br />
Erdrutsch<br />
LEITN<br />
<strong>Berg</strong>abhang<br />
LANZING<br />
Frühjahr<br />
LEIBIG<br />
eher dick<br />
LETZ<br />
schlecht,<br />
schwach<br />
LISL<br />
Sonne<br />
LOATA<br />
Leiter<br />
NÅ AMÅI<br />
noch einmal<br />
O<br />
ODRAHN<br />
abdrehen<br />
ONGHEBT<br />
angefangen<br />
P<br />
PFOAD<br />
Hemd<br />
PÅSCHN<br />
in die Hän<strong>de</strong><br />
klatschen<br />
R<br />
RAUNZN<br />
klagen, nörgeln<br />
ROAN<br />
Hang<br />
S<br />
SAAN<br />
säen<br />
SCHACHERL<br />
kleiner Wald<br />
SCHATZN<br />
plau<strong>de</strong>rn, tratschen<br />
SCHEITL KLIABN<br />
Holz spalten<br />
SCHLEINIG<br />
schnell<br />
SEGN<br />
sehen<br />
UMASIEST<br />
umsonst,<br />
gratis<br />
UMMI<br />
hinüber<br />
UMADUM LAFN<br />
herumlaufen<br />
UNGUSTL<br />
unangenehmer<br />
Mensch<br />
URNDLIG<br />
or<strong>de</strong>ntlich<br />
V<br />
VAPLEMPERT<br />
vergeu<strong>de</strong>t<br />
VAPFUSCHT<br />
verhaut<br />
VASPAUKEN<br />
verjagen<br />
VUIGO<br />
gemeinhin so genannt<br />
W<br />
WARAT<br />
wäre<br />
WEIBARA<br />
Mann mit<br />
vielen Frauen<br />
Z<br />
ZERSCHT<br />
zuerst<br />
ZUWI<br />
hinzu<br />
ARMIN WALCHER<br />
KONZEPT & FOTOGRAFIE<br />
WWW.ARMINWALCHER.AT<br />
LISA-MARIE REITER<br />
KOORDINATION & TEXT<br />
WWW.LISAMARIEREITER.AT<br />
MELANIE KRAXNER<br />
LAYOUT & GESTALTUNG<br />
WWW.MELANIEKRAXNER.COM<br />
Der <strong>Berg</strong> und das <strong>Tal</strong> sind auch auf<br />
Instagram @DERBERG.DASTAL<br />
Uns auf Facebook besuchen. Macht Sinn.<br />
FACEBOOK.COM/GRIMMING-DONNERSBACHTAL<br />
Originelle i<strong>de</strong>en, viel herzblut und einsatz haben das <strong>Magazin</strong> für<br />
<strong>Berg</strong> und <strong>Tal</strong> entstehen, reifen und wer<strong>de</strong>n lassen. Zum leben erweckt hat es – neben <strong>de</strong>m<br />
"Erfin<strong>de</strong>r" <strong>de</strong>r erzählen<strong>de</strong>n Region Folke Tegetthoff – dieses Team.<br />
IMPRESSUM:<br />
HERAUSGEBER: TOURISMUSVERBAND GRIMMING-DONNERSBACHTAL, TRAUTENFELSERSTRASSE 220, 8952 IRDNING-DONNERSBACHTAL, ÖSTERREICH, T: +43 3682 23999,<br />
WWW.GRIMMING-DONNERSBACHTAL.AT; DRUCK: OFFSETDRUCK BERND DORRONG E.U., KÄRNTNER STRASSE 96, 8053 GRAZ, WWW.DORRONG.AT; ALLE ANGABEN SIND NACH<br />
BESTEM WISSEN UND GEWISSEN ERSTELLT. FÜR ÄNDERUNGEN VOR ORT, FÄLSCHLICHE ANGABEN UND DARAUS RESULTIERENDE SCHÄDEN WIRD KEINE HAFTUNG ÜBERNOM-<br />
MEN. KEINE HAFTUNG FÜR DRUCK- UND SATZFEHLER.<br />
SISSI PÄRSCH<br />
TEXT<br />
WWW.SISSI-PAERSCH.DE<br />
Pfiat enk - bis boid!