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Gesamt_Dodenhof_Magazin_2021

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NACHHALTIGKEIT BEI MATERIALIEN<br />

Fürs Gewissen<br />

Fotos: EgolenaHK/Shutterstock (1), Jeanina Vlad/Creativemarket (1), Modella/Shutterstock (1)<br />

Inwiefern der Stellenwert der Nachhaltigkeit bezüglich<br />

Umwelt und Menschen in unserer Branche größer wird,<br />

lässt sich am besten am Beispiel der Diamanten nachvollziehen.<br />

Wo früher die 4 C Carat (Karatgewicht), Colour<br />

(Farbe), Cut (Schliff) und Clarity (Reinheit) die Hauptfaktoren<br />

für den Wert eines Diamanten waren, ist längst<br />

ein fünftes C hinzugekommen: Confidence (Vertrauen).<br />

Dieses neue Element der Bewertung bezieht sich auf die<br />

Vertrauenswürdigkeit der Herkunft und Echtheit und<br />

wird oft mit einem Zertifikat belegt. Niemand möchte<br />

synthetische oder mit Kinderarbeit oder Krieg in Verbindung<br />

stehende Exemplare tragen. In diese Kerbe schlägt<br />

beispielsweise das Responsible Jewellery Council, das<br />

die menschen- und umweltfreundliche Beschaffung der<br />

Edelsteine garantiert und deren Lieferkette dahingehend<br />

kontrolliert. Das Kimberley Process Certification Scheme<br />

hat sich der Unterbindung der Blutdiamanten verschrieben,<br />

mithilfe derer Kriege in Afrika finanziert werden.<br />

Beim Gold ist das ähnlich. Hier hat sich die Bezeichnung<br />

ethisches Gold etabliert. Diese schließt negative Einflüsse<br />

auf Mensch und Umwelt im Gewinnungs- und<br />

Verarbeitungsprozess aus. Es gilt, schlechter Bezahlung,<br />

widrigen Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit den Garaus<br />

zu machen und die beim Goldabbau anfallenden Abfälle<br />

(darunter hochgiftige Chemikalien wie Quecksilber<br />

und Blei) fachgerecht zu entsorgen und keinesfalls in den<br />

Wasserkreislauf gelangen zu lassen. Hierfür haben sich<br />

ebenfalls Initiativen gegründet, wie beispielsweise die<br />

Fairmined Certification.<br />

Im Bereich des Tierschutzes ist vor allem die Ledergewinnung<br />

ein heikles Thema. Das CITES (Übereinkommen<br />

über den internationalen Handel mit gefährdeten<br />

frei lebenden Tieren und Pflanzen) sorgt beispielsweise<br />

dafür, dass gefährdete Krokodilarten nicht der Suche<br />

nach Alligatorleder für die Uhrenindustrie zum Opfer<br />

fallen. Ein Bestreben, das von vielen Uhrenmanufakturen<br />

unterstützt wird. Auch<br />

Scheide anstalten schlagen in dieselbe<br />

Kerbe und haben ihren<br />

Recyc ling-Prozess teils schon<br />

auf komplett klimaneutrales<br />

Wirken umgestellt. Dies sind<br />

alles nur punktuelle Beispiele<br />

einer Branche, die nicht gänzlich<br />

nachhaltig, aber stetig auf<br />

dem Weg in diese Richtung ist.<br />

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DODENHOF JUWELIER

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