Gesamt_Dodenhof_Magazin_2021

TRAURINGE
HEIRATEN MAL ANDERS
Hochzeitsbräuche
aus aller Welt
Obwohl es regional einige Unterschiede gibt, sind doch viele deutsche
Hochzeitsbräuche den meisten bekannt: Blumenkinder, der Brautstraußwurf oder
das Hochzeitskleid in schönstem Weiß. Aber wie schaut es eigentlich in anderen
Ländern aus? Wir erklären einige der schönsten und kuriosesten Bräuche:
Japan: Tee statt Gelübde
Statt eines Ehegelübdes gibt es in Japan eine spezielle
Sake-Teetrinkzeremonie, genannt San San Kudo. Oftmals
in traditionellen Kimonos gekleidet, trinken hier sowohl
Braut und Bräutigam als auch die jeweiligen Eltern
je drei Schluck Sake aus drei Teebechern in drei verschiedenen
Größen. Die Drei gilt hier nämlich als Glückszahl.
Rumänien: Schwiegermütter als „Streithähne“
In der rumänischen Region Bukowina fliegen im wahrsten
Sinne des Wortes die Fetzen: Hier „streiten“ sich
die Schwiegermütter auf der Hochzeit. Der spaßige
Disput soll mögliche spätere Konflikte gleich aus dem
Weg schaffen und dem Brautpaar ein harmonisches
Eheleben bereiten.
Fotos: BONDART/iStockphoto (1), Imagenavi/ Alamy Stock Foto (1)
Russland: Lösegeld für die Frau
In Russland wird vor der Hochzeit „Lösegeld“ gezahlt:
Die Braut wird kurz vor der Zeremonie von ihren eigenen
Eltern „entführt“ und der Bräutigam muss sie „freikaufen“,
indem er eine Reihe eher scherzhaft und ihn
in Verlegenheit bringende Aufgaben erfüllen muss. Am
Ende zahlt er dieses „Lösegeld“ an die Eltern seiner
Braut, und sollte er mal eine der Aufgaben nicht schaffen,
muss er die Brautjungfern mit Blumen, Schokolade
oder Geld entschädigen.
Frankreich: Wettbieten um das Strumpfband
In Frankreich ist es Brauch, dass die Braut ihre Beine zeigt
– und zwar gegen Geld. Die männlichen Gäste bieten
mit dem Ziel, dass die Braut den Rocksaum einen Zentimeter
höherzieht, die weiblichen Hochzeitsgäste hingegen
versuchen, mit ihren Geboten zu erreichen, dass sie
den Saum wieder einen Zentimeter herunterzieht. Das
Spiel ist zu Ende, wenn das Strumpfband sichtbar wird,
und derjenige, der das letzte Gebot für sich reklamieren
kann, bekommt das Strumpfband geschenkt.
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