Skulpturen in Bad Homburg und Frankfurt RheinMain - Blickachsen

1 Head 2-4 Ucello X, XI, XII
Magdalena Abakanowicz *1930 in Falenty (Polen / Poland)
Die vielfach ausgezeichnete polnische Bildhauerin Magdalena Abakanowicz ist insbesondere
für ihre großformatigen Figurengruppen im Außenraum bekannt. Charakteristisch für ihr viel-
seitiges Werk sind seit den 1980er Jahren menschliche oder tierähnliche Figuren und Fragmente.
In den „Blickachsen“ 2005 und 2007 waren bereits verschiedene ihrer ausdrucksstarken und
stets herausfordernden Arbeiten zu sehen. Bei „Blickachsen 8“ stellt Abakanowicz in
Frankfurt eine Installation von zehn Figuren aus. Die monumentale Skulptur „Head“ wird im
Bad Homburger Kurpark gezeigt und erinnert in ihrer Anonymität an die monolithische Form
eines Felsbrockens oder – worauf der Titel verweist – an einen Kopf, an den Schädel eines
riesigen prähistorischen Vogels. Im Schlosspark sind drei gewaltige, auf Stangen verankerte
Vögel (ital. Vogel = uccello) ausgestellt, die sich hier zu einem Schwarm zusammengefunden
zu haben scheinen, der in Richtung des Taunus fliegt. Die Gemeinsamkeiten und Unter-
schiede der merkwürdig geflügelten Vogelwesen erschließen sich beim Umkreisen der
Gruppe. Zwischen Natur und Technik angelegt, erinnern sie etwa an einen Condor, an ein
futuristisches Flugzeug oder einen im Raum schwebenden Kolibri.
The award-winning Polish sculptress Magdalena Abakanowicz is especially known for her
large-scale open-air groups of figures. Since the 1980’s, human or animal-like figures and
fragments have characterized her multi-facetted work. Several of her expressive and everchallenging
works have already been seen in “Blickachsen” 2005 and 2007. In “Blickachsen 8”,
Abakanowicz presents an installation of ten figures in Frankfurt. In the Bad Homburg
Kurpark her monumental sculpture “Head” is on display, recalling in its anonymity the
monolithic form of a piece of rock or – as the title indicates – a head, the skull of a giant
pre-historic bird. On display in the Schlosspark are three huge birds (Ital. bird=uccello),
anchored on poles, which seem here to have converged into a swarm flying off towards the
Taunus hills. The similarities and differences between these strangely winged bird-like creatures
become clear on circling the group. Lying somewhere between nature and technology, they
seem to recall a condor, a futuristic aeroplane, or perhaps a humming-bird hovering in space.
5 Avec la Colline
Nicolas Alquin *1958 in Brüssel / Brussels, BE (Frankreich / France)
Das Werk des französischen Künstlers Nicolas Alquin umfasst Skulptur, Zeichnung und Buch-
Illustration. Als Bildhauer arbeitet Alquin mit Holz, Bronze und Eisen. Bekannt sind seine vor
allem in Frankreich und in den Beneluxländern im öffentlichen Raum installierten Brunnen
und Skulpturen. In einer persönlichen, eigenwilligen Formensprache behandelt Alquin die
menschliche Figur als zentrales Thema seines Oeuvres. Er beschäftigt sich mit mytholo-
gischen und religiösen Themen und integriert Elemente afrikanischer und ozeanischer Kunst
genauso wie japanische Einflüsse in seine Werke, mit denen er eine existenzielle Ordnung
und das Geheimnis der Schöpfung heraufzubeschwören scheint. Der in „Blickachsen 8“ in
der Nähe des Schlosspark-Weihers ausgestellte Bronzeguss „Avec la Colline“ zeigt eine
kontemplativ am Boden lagernde Figur, deren bewegte Oberflächenstruktur sich aus den
deutlichen Bearbeitungsspuren des Holzmodells mit dem Hohlbeitel ergibt. Vor dem Hinter-
grund des Titels, der einen abstrakten Aspekt der Arbeit hervorhebt, entwickelt die Skulptur
ein erstaunliches Eigenleben, das ihre besondere Faszination ausmacht.
The work of the French artist Nicolas Alquin encompasses sculpture, drawing and book
illustration. As a sculptor Alquin works with wood, bronze and iron. His best-known works
are his open-air fountains and sculptures, installed in public open spaces in France and the
Benelux countries in particular. The human figure is the central motif of his work, expressed
in a personal, unconventional formal language. He deals with mythological and religious
themes, and integrates elements of African and Australasian art, as well as Japanese influences,
into his works – through which he seems to evoke an existential order and the secret
of creation. The cast-bronze “Avec la Colline”, on display in “Blickachsen 8” by the Schlosspark
pond, shows a contemplative figure stretched out on the ground, whose animated
surface structure results from the clear traces left behind by the working of the wood model
with a gouge. Against the background of its title, which emphasizes an abstract aspect of
the work, the sculpture takes on an astonishing life of its own, which gives it its special
fascination.
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