Fit für Smart Metering? - Process Management Consulting GmbH
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<strong>Fit</strong> <strong>für</strong> <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong>?<br />
Weitere Themen: Prozessmanagement im Online-Handel<br />
EEG 2012: Alternativen zur Einspeisevergütung...Webstudie 2012<br />
Shared Service im Spannungsfeld von Qualität und Kosten<br />
Mitarbeiter-Steckbrief…Projektkolumne…Lifestyle
Editorial & Inhalt<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
seit langer Zeit ist <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong> ein viel diskutiertes Thema der Energiewirtschaft.<br />
Auch wenn einige Rahmenbedingung wie z. B. das BSI-Schutzprofi l noch offen sind und<br />
noch ein wenig Zeit ist, bis in größerem Umfang reagiert werden muss, bieten sich heute<br />
bereits Handlungsoptionen an, um auf den „Tag X“ vorbereitet zu sein. In unserem Schwerpunktartikel<br />
„<strong>Fit</strong> <strong>für</strong> <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong>“ befassen wir uns mit den konkret anstehenden vorbereitenden<br />
Aktivitäten.<br />
In dieser aspect informieren wir Sie außerdem zu den Themen „Shared Service im Spannungsfeld<br />
von Qualität und Kosten“, die vom Bundestag beschlossene Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />
und geben eine erste Ergebniszusammenfassung der EVU-Webstudie<br />
2012.<br />
Gerne können Sie uns unter info@process-consulting.de Ihre Meinung zu unserer aktuellen<br />
aspect mitteilen.<br />
Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen<br />
Die aktuelle aspect im Überblick:<br />
Editorial und Inhalt<br />
Schwerpunktthema: <strong>Fit</strong> <strong>für</strong> <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong>?<br />
Prozessmanagement im Online-Handel<br />
EEG 2012: Alternativen zur Einspeisevergütung<br />
Webstudie 2012<br />
Shared Service im Spannungsfeld von Qualität und Kosten<br />
Mitarbeiter-Steckbrief<br />
Projektkolumne<br />
Lifestyle<br />
Titelbild: istockphoto.com<br />
Karsten Knechtel<br />
- Geschäftsführer -<br />
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<strong>Fit</strong> <strong>für</strong> <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong>?<br />
<strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong> ist seit mehreren Jahren eines der wichtigsten Themen der gesamten<br />
Energiebranche. Schrittweise aber sicher wird, über das Energiewirtschaftsgesetz<br />
(EnWG) und die darauf aufbauenden Verordnungen, der Einsatz von „intelligenten“<br />
Zählern <strong>für</strong> die Sparten Strom und Gas vorgeschrieben. Ein entscheidender Grund<br />
da<strong>für</strong>, dass sich die Umsetzung mittlerweile über Jahre hinzieht und ein fl ächendeckendes<br />
Rollout noch auf sich warten lässt, ist die Unsicherheit der Finanzierung.<br />
Wann rechnet sich der Einsatz von <strong>Smart</strong> Metern, <strong>für</strong> wen und in welcher Marktrolle?<br />
Die vielen Studien, die sowohl durch branchenfremde als auch brancheninterne<br />
Unternehmen durchgeführt wurden, verringern die Unsicherheit nicht entscheidend,<br />
da alle auf Szenarien aufbauen müssen, deren Eintrittswahrscheinlichkeiten immer<br />
diskutierbar bleiben. Die entscheidenden Punkte, von denen alle Marktteilnehmer<br />
mittlerweile ausgehen können sind:<br />
· Der Einsatz von <strong>Smart</strong> Metern ist politisch gewollt und wird von dort vorgegeben.<br />
· Es werden Mehrkosten entstehen. >><br />
3<br />
Schwerpunktthema
Schwerpunktthema<br />
TECHNIK<br />
ORGANISA-<br />
TION<br />
Um die Mehrkosten zu kompensieren kommen mehrere<br />
Bausteine in Betracht. Zum Einen wird versucht über attraktive<br />
Geschäftsmodelle Endkunden Mehrwertdienste<br />
anzubieten, zum Anderen wird ein (voraussichtlich geringer)<br />
Anteil über die regulatorisch anzusetzenden Kosten<br />
gedeckt werden. Beide Varianten sind bisher nicht mit<br />
Zahlen zu füllen, so dass man diesen Anteil am ROI nicht<br />
wirklich kalkulieren kann.<br />
Ein entscheidender Faktor, den man auch heute schon<br />
beeinfl ussen kann, ist das Thema der Optimierung von<br />
Technik, IT-Systemen, Organisation und Prozesslandschaft.<br />
<strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong> wird, das ist heute, unter anderem durch<br />
diverse Pilotversuche, schon absehbar, ein EVU in allen<br />
Bereichen beeinfl ussen und verändern. Hier gilt es eine<br />
Entscheidung zu treffen, wie man sich darauf vorbereiten<br />
will. Will man auf Veränderungen passiv reagieren oder<br />
als First Mover versuchen die Entwicklung mit zu beeinfl<br />
ussen? Beide Optionen bieten potenzielle Vorteile jedoch<br />
auch Gefahren im Nachhinein mehr Kosten generiert zu<br />
haben, als eigentlich notwendig gewesen wären.<br />
WAS ALSO HEUTE SCHON TUN?<br />
Durch die Konstellation, dass über noch nicht ganz festgezurrte<br />
Rahmenbedingungen, z. B. bezogen auf das BSI-<br />
Schutzprofi l, noch ein wenig Zeit ist, bis man wirklich reagieren<br />
muss, bieten sich heute Handlungsoptionen an,<br />
um auf den „Tag X“ vorbereitet zu sein. Hierbei geht es<br />
um eine Bestandsaufnahme, eine Szenarienanalyse, die<br />
auf einen möglichst breiten Erfahrungsschatz basieren<br />
sollte und die Darstellung eine Ziellandschaft, die grob<br />
darstellt, wie es mittel- und langfristig im Unternehmen<br />
aussehen wird.<br />
TECHNIK UND IT-SYSTEME:<br />
Wenn diese Themen über die genannten Bereiche durchlaufen<br />
sind, kann das <strong>für</strong> ein EVU in der Umsetzung einen<br />
erheblichen Wettbewerbsvorteil bedeuten. Das beginnt<br />
bereits mit der Mess- und Kommunikationstechnik. War<br />
es bisher so, dass Gerätelieferanten, um Aufträge ab-<br />
SMART<br />
METERING<br />
IT-SYSTEME<br />
PROZESS-<br />
MANAGE-<br />
MENT<br />
ROLLOUT<br />
GRAFIK: WECHSELWIRKUNGEN BEI DER UMSETZUNG VON SMART METERING<br />
zuwickeln, auf fast jeden Kundenwunsch eingegangen<br />
sind, so wird sich deren Position in einem deutschlandweiten<br />
Bedarf von geschätzten 70 Millionen Messgeräten<br />
verändern. Je früher man weiß, was Geräte über<br />
den gesetzlich vorgegebenen Rahmen hinaus <strong>für</strong> das<br />
eigene Produktangebot leisten müssen, um mögliche<br />
Geschäftsmodelle umzusetzen, desto früher lassen<br />
sich Produkte und Lieferanten bewerten und konkrete<br />
Bestellungen ausführen.<br />
Dies geht in der Aktivitätskette natürlich weiter in den<br />
nächsten Bereich der IT-Systeme. Seit den Themen Systemtrennung,<br />
GPKE, GeLi Gas, WiM und weiteren ist<br />
der Branche insgesamt bewusst, dass Veränderungen<br />
in diesem Bereich mit erheblichen Aufwänden einhergehen.<br />
Hier geht es um den Einsatz von Software, um die<br />
Frage der Auslegung der Systeme auf eine erforderliche<br />
Performance oder einfach um die Verfügbarkeit notwendiger<br />
Consultants, beispielsweise im SAP-Bereich. Da<br />
es sich dabei aus der Erfahrung heraus um einen der<br />
kostenintensivsten Bereiche handelt, verspricht hier eine<br />
gute Planung und Optimierung mit das größte Einsparvolumen.<br />
So kann es wirtschaftlich sein, die erforderliche<br />
Erhöhung der Performance der Systeme stufenweise<br />
anzugehen, um Kosten zu strecken und parallel mit einem<br />
Rollout auszubauen. Eine optimale Steuerung ist jedoch<br />
nur mit einer guten Vorbereitung möglich.<br />
ORGANISATION UND PROZESSE:<br />
In der Wechselwirkung der einzelnen Bereiche haben<br />
die bisher beschriebenen Änderungen auch erhebliche<br />
Auswirkungen auf die Organisation eines Unternehmens.<br />
Abteilungsstrukturen sind neu zu defi nieren und über<br />
den höheren technischen Anspruch an das Personal<br />
müssen Mitarbeiter geschult und möglichst früh in die<br />
Abläufe eingebunden werden. Wobei man hier sowohl<br />
die Zielorganisation, als auch die nicht zu unterschätzende<br />
Umsetzung und Übergangsorganisation im Auge<br />
haben sollte.<br />
UNTERSTÜTZUNGSLEISTUNGEN DURCH PROCESS CONSULTING<br />
Um schließlich und endlich das Gesamtkonstrukt optimal<br />
und effektiv aufzustellen, müssen natürlich die gesamten<br />
Prozesse betrachtet und auf den neuesten Stand gebracht<br />
werden. In diesem Bereich beschäftigen sich viele Unternehmen<br />
bisher vorwiegend mit der Umsetzung der regulatorischen<br />
Vorgaben wie WiM oder MaBiS. Das größte<br />
Potenzial durch Optimierungen liegt jedoch meistens in<br />
den internen Prozessen. Wie werden Zählerwechsel kommuniziert,<br />
wie werden Zählwerte den entsprechenden<br />
Stellen bereitgestellt und wie verändert sich die Abrechnung<br />
der heutigen SLP-Kunden, wenn diese nicht einer<br />
einheitlichen Turnusablesung unterliegen? In der Vorbe-<br />
4<br />
5<br />
FAZIT:<br />
TECHNIK IT-SYSTEME<br />
· ANFORDERUNGS-<br />
DEFINITION<br />
· ANGEBOTS-<br />
PRÜFUNG<br />
· PRODUKT-<br />
EMPFEHLUNG<br />
· ERSTELLUNG<br />
EINER FUNK-<br />
TIONALEN<br />
IT-ARCHITEKTUR<br />
· IT-<br />
ANFORDERUNGS-<br />
DEFINITION<br />
· ERFASSUNG DES<br />
ÄNDERUNGS-<br />
BEDARFS DER IT<br />
PROZESS-<br />
MANAGEMENT<br />
· ERSTELLUNG<br />
EINER FUNKTIO-<br />
NALEN PROZESS-<br />
LANDKARTE<br />
· ERSTELLUNG<br />
EINES PROZESS-<br />
MODELLS<br />
· ANPASSUNG<br />
BESTEHENDER<br />
PROZESSE<br />
GANZHEITLICH ÜBERGREIFENDER BERATUNGSANSATZ!<br />
ORGANISATION ROLLOUT<br />
· AUFBAU EINER<br />
FUNKTIONALEN<br />
ZIELLANDSCHAFT<br />
· AUFGABEN-<br />
DEFINITION<br />
· NEU-<br />
ORGANISATION<br />
Schwerpunktthema<br />
· PROJEKT-<br />
STEUERUNG<br />
· UMSETZUNG<br />
TECHNIK,<br />
ORGANISATION,<br />
PROZESS-<br />
MANAGEMENT,<br />
IT-SYSTEME<br />
reitung auf <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong> kann man sehr gut einzelne<br />
bestehende Prozesse untersuchen und die zu erwartenden<br />
Veränderungen einarbeiten. Hierbei sieht man, dass<br />
sich sehr viele Prozesse verändern, dass jedoch nicht<br />
überall Vereinfachungen als Ergebnis heraus kommen.<br />
Genau wie bei den anderen beschriebenen Bereichen<br />
auch, ist bei den Prozessen ein starker Fokus auf die Umsetzungs-<br />
und Übergangsprozesse zu setzen. Ein Rollout,<br />
wie man diesen auch immer gestalten will, wird einen<br />
erheblichen logistischen Mehraufwand bedeuten. Dies<br />
bedingt eine saubere Organisation, kann jedoch auch<br />
nur mit sinnvoll aufgesetzten Prozessen optimal laufen.<br />
Was in der Schilderung der einzelnen Bereiche klar wird ist, dass sich die Veränderungen in einem EVU auf Grund<br />
von <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong> in Wechselwirkung auf alle Bereiche des Unternehmens ausdehnen. Eine gute Planung und Vorbereitung<br />
kann auftretende Fragen im Vorfeld klären, um diese nicht dann aufkommen zu lassen, wenn eigentlich<br />
keine Zeit mehr <strong>für</strong> umfangreiche Untersuchungen ist, um Entscheidungen zu unterstützen. Die teilweise immer noch<br />
fehlenden fi xen Vorgaben der Politik bedeuten zwar eine Einschränkung in einigen wenigen Punkten, auf die man<br />
sich im Unternehmen noch nicht verbindlich vorbereiten kann. Wenn man jedoch gut vorbereitet auf die weitere<br />
Entwicklung wartet, kann dies in allen Bereichen Kosten und Zeit sparen, was in einem immer stärker umkämpften<br />
Markt als Wettbewerbsvorteil genutzt werden kann.<br />
Durch Erfahrungen in allen Bereichen der geschilderten Aktivitätskette, bis hin zu unterstützenden Arbeiten in diversen<br />
Pilot-Rollouts bietet die <strong>Process</strong> <strong>Consulting</strong> Unternehmen Unterstützung an, sich sinnvoll auf zu erwartende<br />
Entwicklungen vorzubereiten und sich dadurch „<strong>Fit</strong> <strong>für</strong> <strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong>“ zu machen. Sprechen Sie uns gerne an.<br />
Autor: Reinhard Höfer
Prozessmanagement im Online-Handel Prozessmanagement im Online-Handel<br />
Prozessmanagement<br />
im Online-Handel<br />
Bereits seit vielen Jahren bin ich als Projektleiter<br />
im Bereich Online Handel tätig und habe Projekte<br />
in den Systemen von Webshop bis zur Warenwirtschaft<br />
geleitet. Aus meiner Erfahrung möchte ich<br />
an dieser Stelle zeigen, wie ein überwiegender Teil<br />
der Online Händler das Thema Prozessmanagement<br />
behandelt.<br />
Um ein Verständnis <strong>für</strong> die Prozesse im Online Handel<br />
zu bekommen, lässt sich die Systemlandschaft grob in<br />
zwei Bereiche unterteilen. Die beiden Bereiche sind über<br />
Schnittstellen miteinander verbunden und tauschen in<br />
Echtzeit Informationen aus.<br />
Der erste Bereich ist die eCommerce Plattform. In diesem<br />
Bereich kommt es darauf an, permanent innovativ zu sein<br />
und auf Trends im Internet möglichst schnell zu reagieren.<br />
Der laufende Betrieb bietet nur wenige Möglichkeiten<br />
<strong>für</strong> einen manuellen Eingriff in die Prozesse und ist primär<br />
von der Interaktion zwischen Kunde und System getrieben.<br />
© istockphoto.com<br />
Der zweite Bereich sind die nachgelagerten Systeme. In<br />
diesem Bereich werden beispielsweise die Kundendaten<br />
gespeichert, die Bestellungen verarbeitet, die Abrechnungen<br />
durchgeführt.<br />
Insbesondere in den nachgelagerten Systemen kommen<br />
erweiterte gesetzliche Anforderungen zum Tragen, wie beispielweise<br />
die Dokumentation der Prozesse, Nachvollziehbarkeit<br />
von Buchungen und Fristen <strong>für</strong> die Aufbewahrung.<br />
Die Modellierung und Dokumentation der Prozesse wird<br />
unter anderem mittels der UML (Unifi ed Modeling Language)<br />
durchgeführt. Die UML ist eine graphische Modellierungssprache<br />
zur Spezifi kation, Konstruktion und Dokumentation<br />
von Softwareteilen und anderen Systemen.<br />
Zunehmend werden im Online Handel die Prozesse mittels<br />
der BPMN (Business <strong>Process</strong> Model and Notation)<br />
modelliert und dokumentiert. Diese Spezifi kationssprache<br />
ist weitgehend auch <strong>für</strong> Fachbereiche ohne weiteres<br />
verständlich.<br />
PROZESSE IM BEREICH ECOMMERCE<br />
PLATTFORMEN<br />
Die Anforderung an diesen Bereich besteht darin, wie<br />
bereits im oberen Abschnitt beschrieben, eine schnelle<br />
Umsetzung zu gewährleisten. Hier werden vornehmlich<br />
agile Vorgehensmodelle zur Umsetzung der Projekte<br />
verwendet.<br />
SEQUENZDIAGRAMM: CHECKOUT PROZESS<br />
Die Dokumentation der Prozesse erfolgt in diesem Bereich<br />
hauptsächlich mittels Sequenz- oder Anwendungsfalldiagrammen,<br />
weil hier die Kommunikation mit dem<br />
Kunden im Vordergrund steht. Diese Diagramme zählen<br />
zu den Verhaltensdiagrammen und beschreiben die Interaktionen<br />
bzw. das Verhalten zwischen dem Kunden und<br />
den Systemen.<br />
Die Dokumentation der Systeme erfolgt mit Klassen-<br />
oder Verteilungsdiagrammen mit deren Hilfe die Struktur<br />
dargestellt werden kann.<br />
6<br />
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PROZESSE IN NACHGELAGERTEN SYSTEMEN<br />
In den nachgelagerten Systemen fi nden sich bekannte<br />
Prozesse, wie beispielsweise die Abrechnung oder die<br />
Rechnungslegung.<br />
In diesem Bereich erfolgt die Modellierung und Dokumentation<br />
der Prozesse überwiegend mittels der Spezifi kationssprache<br />
BPMN.<br />
Die detaillierten Prozesse werden im Rahmen von Projekten<br />
oder Änderungen erstellt oder angepasst. Eine Gruppierung<br />
oder Einordnung der detaillierten Prozesse erfolgt<br />
anhand der Wertschöpfungskette oder eines groben Prozessmodells.<br />
BUSINESS PROCESS DIAGRAMM: VORKASSEZAHLUNGEN<br />
BEARBEITUNG DER PROZESSE<br />
Die Anpassung oder Erstellung der Prozesse wird zum<br />
überwiegenden Teil von Business Analysten durchgeführt.<br />
Sie bilden die Schnittstelle zwischen dem Fachbereich<br />
und der Implementierung.<br />
Organisatorisch befi nden sich die Business Analysten in<br />
den Entwicklungsteams oder innerhalb von Projektteams.<br />
Eine zentrale Koordination durch Bildung eines übergreifenden<br />
Prozessteams erfolgt in den seltensten Fällen.<br />
FAZIT<br />
Prozesse sind im Online Handel ein gängiges Mittel zur<br />
Modellierung und Dokumentation der Abläufe in den<br />
Systemen. Hier werden in der Regel aber andere Spezifi<br />
kationen, abhängig von den jeweiligen Bedürfnissen an<br />
die Modellierung, verwendet.<br />
Aber auch in dieser Branche gilt, die Prozesse und die<br />
realen Abläufe können sich in verschiedenen Punkten<br />
unterscheiden und der kontinuierliche Abgleich gestaltet<br />
sich häufi g schwierig.<br />
Autor: Kai Bussian
EEG 2012<br />
EEG 2012:<br />
Alternativen zur Einspeisevergütung<br />
Um die Ziele der CO2-Emissionenminderung weiterzuverfolgen, beschloss die Bundesregierung am<br />
28. September 2010 ein umfassendes Energiekonzept. Dies sieht vor, den Anteil der Stromerzeugung<br />
aus erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch spätestens bis zum Jahr 2020 auf 35 %,<br />
bis zum Jahr 2030 auf 50 %, bis zum Jahr 2040 auf 65 % und bis zum Jahr 2050 auf 80 % auszubauen.<br />
Die Vorgaben wurden im neuen Gesetz <strong>für</strong> den Vorrang Erneuerbarer Energien 2012, mehr<br />
bekannt als Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2012, verankert.<br />
Das EEG 2012 ist die Fortsetzung der deutschen Erfolgsgeschichte<br />
zur Förderung von regenerativen Energien.<br />
Bereits im Jahr 1991 wurde mit dem „Gesetz über die<br />
Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien in<br />
das öffentliche Netz“ die Verpfl ichtung zur Einspeisung<br />
von erneuerbaren Energien in das damals noch monopolisierte<br />
Verbundnetz festgelegt. Innerhalb von zwei Dekaden<br />
wurden die gesetzlichen Vorschriften zu Förderung<br />
von erneuerbaren Energien mehrfach modifi ziert und erweitert.<br />
Hohe Fördersätze <strong>für</strong> Windenergie und Photovoltaik,<br />
der Ausbau der Förderung von Kleinanlagen und die<br />
bessere juristische Positionierung der Betreiber von Anlagen<br />
zur Erzeugung erneuerbarer Energien (EE-Anlagen)<br />
sind nur einige gesetzliche Maßnahmen, die den Aufschwung<br />
von Grünstrom-Technologien vorangetrieben haben.<br />
Am 30. Juni 2011 wurde das neue EEG 2012 verabschiedet.<br />
Die Leitlinien der Novelle sind die Integration von<br />
erneuerbaren Energien auf dem Strommarkt und die<br />
Steigung von Kosteneffi zienz der EE-Anlagen. Diese<br />
Maßnahmen sollen durch die neuen Förderungsmöglichkeiten<br />
gewährleistet werden. Die entscheidenden Strukturelemente<br />
<strong>für</strong> den Ausbauerfolg von Grünstrom (die<br />
Verpfl ichtung der Netzbetreiber zum Netzanschluss von<br />
EE-Anlagen und gegebenfalls zum hier<strong>für</strong> erforderlichen<br />
Netzausbau und die vorrangige Abnahme, Übertragung<br />
und Verteilung des Stroms aus erneuerbaren Energien)<br />
bleiben bestehen. Die Vergütungsmöglichkeiten von<br />
EE-Anlagen beschränken sich jedoch nicht mehr auf die<br />
feste Einspeisevergütung, sondern es besteht eine Option<br />
der reinen Direktvermarktung, der Einholung einer Marktprämie<br />
oder Minderung von EEG-Umlage <strong>für</strong> den Lieferanten<br />
(„Grünstromprivileg“).<br />
Die Einspreisevergütung sieht nach wie vor eine festgelegte<br />
Bezuschussung <strong>für</strong> erzeugten Strom an die EE-<br />
Anlagenbetreiber vor. Diese Vergütung hat eine Laufzeit<br />
von 15 bis 20 Jahren und ist in ihrer Höhe technologiespezifi<br />
sch und standortabhängig. Der Vergütungssatz<br />
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sinkt jährlich um einen bestimmten Prozentsatz und<br />
fördert somit die Anreize zur Kostensenkung <strong>für</strong> EE-Anlagenbetreiber<br />
(bspw. in der Anlagentechnik), mit dem<br />
Ziel, weiterhin eine Marge zu erwirtschaften. Die Förderung<br />
wird durch die EEG-Umlage fi nanziert. Diese EEG-<br />
Umlage wird durch alle Endkunden beglichen und über<br />
den Lieferanten, Übertragungsnetzbetreiber und Verteilnetzbetreiber<br />
an den EE-Anlagenbetreiber weitergegeben.<br />
Der Schritt zur Integration von erneuerbaren Energien<br />
auf dem Strommarkt wurde durch die Einführung einer<br />
Alternative zur Einspeisevergütung, der Direktvermarktung<br />
getätigt. Die Direktvermarktung bezeichnet einen<br />
unmittelbaren Verkauf des Grünstroms an der Börse<br />
ohne fi nanzielle Einbindung von Verteilnetzbetreibern.<br />
Eine reine Option der Direktvermarktung wird jedoch so<br />
gut wie nie genutzt, da EE-Anlagen in den meisten Fällen<br />
sich noch nicht ohne feste Vergütung gegenüber den<br />
konventionellen Strom und dessen relativ günstigen<br />
Anlagetechniken auf dem Markt durchsetzen können.<br />
Die EE-Anlagenbetreiber können ihren Strom außerdem<br />
im Rahmen der Direktvermarktung durch das Marktprämienmodell<br />
weitergeben. Diese Förderung (Marktprämie)<br />
erfolgt durch einen Zuschuss von Netzbetreibern. Der<br />
Zuschuss wird wiederum durch die EEG-Umlage fi nanziert.<br />
Das Marktprämienmodell ist ein Ausgleich der Differenz<br />
zwischen der anlagenspezifi schen EEG-Vergütung<br />
und dem monatlich ex-post-ermittelten durchschnittlichen<br />
Börsenpreis. Zusätzlich erhält der EE-Anlagenbetreiber<br />
über eine <strong>Management</strong>prämie unter anderem die Kosten<br />
<strong>für</strong> den Ausgleich von Prognosefehlern und die Kosten<br />
<strong>für</strong> die Börsenzulassung. Falls der EE-Anlagenbetreiber<br />
seinen Grünstrom an der Strombörse zu Spitzenlast und<br />
somit oberhalb des durchschnittlichen monatlichen Marktpreises<br />
verkauft, kann er sogar mehr Gewinn als im fi xen<br />
EEG-Vergütungsmodell erzielen. Der EE-Anlagenbetreiber<br />
kann zwischen den Optionen „feste Einspeisevergütung“<br />
und „Marktprämienmodell“ monatlich wechseln.<br />
FESTE EINSPEISEVERGÜTUNG<br />
REINE DIREKTVERMARKTUNG<br />
MARKTPRÄMIENMODELL (OPTION UNTER DIREKTVERMARKTUNG)<br />
GRÜNSTROMPRIVILEG<br />
Ergänzend zu der Marktprämie gilt eine Flexibilitätsprämie<br />
<strong>für</strong> Biogas. Dies ist eine Prämie <strong>für</strong> die Bereitstellung zusätzlicher<br />
installierter Leistung (Zusatzkapazität) von Biogasanlagen,<br />
die <strong>für</strong> eine bedarfsorientierte Stromerzeugung<br />
bestimmt ist. Ziel der Förderung in dem Fall ist:<br />
Erhöhung des Anteils an der regelbaren (“an- und abschalt<br />
baren” – also fl exiblen) Stromproduktion <strong>für</strong> eine größere<br />
EE-Stromproduktion bei hoher Stromnachfrage.<br />
Eine andere Alternative innerhalb der Direktvermarktung<br />
ist die Verringerung der EEG-Umlage („Grünstromprivileg“).<br />
Die Option wird von Energielieferanten und nicht von EE-<br />
Anlagenbetreibern in Anspruch genommen. In dem Fall<br />
ermöglicht die gesetzliche Regelung eine teilweise oder<br />
ganze Befreiung der Lieferanten von der Weitergabe der<br />
EEG-Umlage, wenn sie einen bestimmten Strommix aus<br />
erneuerbaren und konventionellen Energien zusammenstellen.<br />
Dieser Strommix, der an alle Letztverbraucher in<br />
einem Kalenderjahr geliefert wird, muss mindestens zu<br />
50% aus erneuerbaren Energien bestehen. Durch die Einsparung<br />
der EEG-Umlage entsteht die Möglichkeit <strong>für</strong> den<br />
Lieferanten, den EE-Anlagenbetreibern einen höheren<br />
Strompreis <strong>für</strong> erneuerbare Energien an der Börse anzubieten.<br />
Durch die geänderten Optionen der EE-Stromvermarktung<br />
stehen die Akteure der Energiewertschöpfungskette vor<br />
neuen Herausforderungen. Vor allem sind die EE-Anlagenbetreiber<br />
und Verteilnetzbetreiber von der Neuerung betroffen.<br />
9<br />
Für die EE-Anlagenbetreiber heißt es optimale Entscheidungen<br />
zwischen dem festen Vergütungssatz oder Möglichkeiten<br />
zum Mehrgewinn durch das Marktprämienmodell<br />
zu treffen. Somit müssen die Produzenten erneuerbarer<br />
Energie schneller auf dem Markt agieren und sich<br />
mehr <strong>für</strong> die Kosteneffi zienz der Anlagen einsetzen, um<br />
den eigenen Gewinn zu steigern. Auch die Minderung<br />
von fi xen Vergütungssätzen <strong>für</strong> alle Technologien (bspw.<br />
<strong>für</strong> Solarstrom bereits ab diesem Jahr, je nach Technologie<br />
um 3% bis 15%) begünstigen noch mehr Anreize zur<br />
Kosteneffi zienzsteigerung. Für die Verteilnetzbetreiber<br />
heißt es, den kontinuierlichen Netzausbau <strong>für</strong> die Vermeidung<br />
von Engpässen und Netzsteuerung voran zu<br />
treiben. Das EEG besagt, dass falls es zu einer Einspeisereduzierung<br />
von Grünstrom wegen einer Netzüberlastung<br />
kommt, die von der Maßnahme betroffenen EE-Anlagenbetreiber<br />
<strong>für</strong> 95 % der entgangenen Einnahmen<br />
durch den Verteilnetzbetreiber zu entschädigen sind.<br />
Die durch das neue EEG 2012 ausgelösten Chancen,<br />
Herausforderungen und Risiken werden in den nächsten<br />
Jahren die Teilnehmer der Energiewertschöpfungskette<br />
beschäftigen. In Zukunft müssen vor allem neue Strategien<br />
zum Stromverkauf und Positionierung sowie Abrechnungsprozesse<br />
<strong>für</strong> EE-Anlagenbetreiber und Verteilnetzbetreiber<br />
auf dem Weg in das Zeitalter der erneuerbaren<br />
Energien defi niert werden.<br />
<strong>Process</strong> <strong>Consulting</strong> steht Ihnen auch in diesem spannenden<br />
Thema als Partner zur Seite.<br />
Autorin: Sofja Giljova<br />
EEG 2012<br />
GRAFIK:<br />
FUNKTIONSWEISE<br />
VERSCHIEDENER<br />
VERGÜTUNGSOPTIONEN<br />
NACH EEG 2012<br />
Stromfl uß<br />
EEG-Umlage<br />
Preis <strong>für</strong> den Strom auf der Börse<br />
Marktprämie & <strong>Management</strong>prämie
Webstudie 2012<br />
Die EVU-Webstudie 2012<br />
– Kundenbindungstools neu im Fokus<br />
Die wachsenden Anforderungen des Kunden an seinen Energieversorger und die daraus entstehenden<br />
Erwartungen an die Unternehmen, muss auch von der EVU-Webstudie aufgegriffen und regelmäßig<br />
angepasst werden. Wichtig ist hierbei, bei steter Aktualität die Verbraucher-Bedürfnisse<br />
betreffend, die Vergleichbarkeit mit den vergangenen Jahren zu bewahren und damit auch die<br />
Entwicklung der Unternehmen verfolgen zu können.<br />
WAS IST NEU IN 2012?<br />
Erstmals wurde in diesem Jahr der Bereich Social<br />
Media stärker betrachtet. Auch die Energieversorger<br />
nutzen vermehrt diese Entwicklung, um Kunden<br />
zu gewinnen und zu binden. Insbesondere jüngere<br />
Generationen organisieren ihr Leben (privat und<br />
geschäftlich) über entsprechende Portale. Diese<br />
werden somit zukünftig eine wichtige Rolle <strong>für</strong> den<br />
Vertrieb spielen. Durch Interaktion und beständige<br />
Kommunikation mit den „Fans“ sowie interessante<br />
Posts können diese an die Unternehmen gebunden<br />
werden. Social Media wurde in den bestehenden<br />
Bereich Kundenbindung integriert und unter dem<br />
Namen „Kundenmanagement“ zusammengefasst.<br />
Auf Grund seiner hohen Bedeutung <strong>für</strong> die Kundenbindung<br />
wurden die Prüfungen rund um die Themen<br />
„Call Back“ und „Durchgängiger Prozess“ unter einer<br />
eigenen Kategorie Sonderprüfungen zusammengefasst.<br />
Der in 2010 geschaffene Bereich der „Innovationen“<br />
wurde aufgelöst und die darin betrachteten, in der<br />
Zwischenzeit etablierten, Themen „<strong>Smart</strong> <strong>Metering</strong>“<br />
und „Elektromobilität“ in Service und Information<br />
integriert.<br />
Die Bewertungskategorie Gestaltung & Benutzerfreundlichkeit<br />
wurde um die Thematik „Barrierefreiheit“<br />
erweitert.<br />
DIE AUFTEILUNG DER 5 HAUPTKRITERIEN STELLT SICH DAHER DIESES JAHR WIE FOLGT DAR:<br />
KUNDENMANAGEMENT<br />
SERVICE & INFORMATION<br />
GESTALTUNG,<br />
BENUTZERFREUNDLICHKEIT<br />
& BARRIEREFREIHEIT<br />
SONDERPRÜFUNGEN<br />
ÜBERSICHT GEWICHTUNG DER BEWERTUNGSKATEGORIEN<br />
INTERAKTIVE<br />
GESCHÄFTSPROZESSE<br />
Auch dieses Jahr sind wir gespannt darauf, wie die Energiewirtschaft in den Bereichen der Kundenbindung und<br />
Kundengewinnung über das Internet abschneidet. Einen ersten Blick können wir auf das Gesamtergebnis werfen.<br />
Hier die Gewinner der Webstudie 2012, denen wir zu ihrer Platzierung gratulieren:<br />
SPARTE STROM:<br />
SPARTE GAS:<br />
1. Platz: Stadtwerke Bochum <strong>GmbH</strong> 1. Platz: Stadtwerke Bochum <strong>GmbH</strong><br />
2. Platz: RWE AG 2. Platz: RWE AG<br />
3. Platz: E.ON AG 3. Platz: ENSO Energie Sachsen Ost AG<br />
Weitere Informationen zur Webstudie 2012 fi nden Sie ab Juni auf unserer Website unter www.process-consulting.de<br />
sowie in der nächsten Ausgabe der aspect.<br />
Autorin: Claudia Holzkämper<br />
Shared Service im Spannungsfeld<br />
von Qualität und Kosten<br />
10 11<br />
Shared Services<br />
Der Monitoringbericht 2011 der BNetzA resümiert <strong>für</strong> die Sparte Strom: „Durch die sich weiter<br />
verbessernden Marktbedingungen haben Haushaltskunden im Jahr 2011 bereits die Wahl zwischen<br />
durchschnittlich 147 Anbietern je Netzgebiet. Auch im Jahr 2011 können durch einen Wechsel<br />
des Versorgungsvertrages oder des Lieferanten teilweise deutliche Einsparungen erzielt werden.“<br />
Was der Regulierer als Erfolg seiner bisherigen Tätigkeiten<br />
ansieht, ist <strong>für</strong> jeden Teilnehmer in diesem Wettbewerb<br />
eine tägliche Herausforderung. Denn neben der<br />
Differenzierung von den Wettbewerbern durch qualitative<br />
Merkmale in den einzelnen Produktsparten, ist das<br />
Thema Kosteneffi zienz permanent gegeben.<br />
Wachsendes Kontaktvolumen, Kostendruck und immer<br />
anspruchsvollere Kunden sind die Realität im Kundenservice.<br />
Über diverse Kanäle kommunizieren Kunden mit<br />
den Unternehmen der Energiewirtschaft. Gute Erreichbarkeit<br />
und Kompetenz wird vorausgesetzt. Schlechte<br />
Service-Erfahrungen verbreiten sich hingegen rasend<br />
schnell über das Internet. Gleichwohl steuern viele Unternehmen<br />
ihren Kundenservice noch nach den Methoden<br />
der tayloristischen Massenproduktion: Produktivität<br />
erhöhen und Kosten pro Kontakt senken.<br />
Die Ergebnisse sind oft ernüchternd und bewirken das<br />
Gegenteil – unzufriedene Kunden bei weiter steigenden<br />
Kosten. Eine konsequente Kundenorientierung kann das<br />
Dilemma lösen, denn viele Kontakte sind schlichtweg vermeidbar<br />
und aus Kundensicht überfl üssig.<br />
Der Wettbewerb im Shared Service-Markt nimmt zu, so<br />
dass Dienstleister immer stärker darauf achten müssen,<br />
ihren Kunden (z.B. intern: Vertrieb, Netz) eine klare Positionierung<br />
bieten zu können. Viele Shared Services glauben,<br />
eine Differenzierung über den Preis sei ausschließlich<br />
die richtige Strategie. Andere jedoch möchten sich<br />
als Premiumdienstleister von der Konkurrenz abheben. Da<br />
man z.B. im Call Center-Markt dem preislichen Vergleich<br />
zum nahen Ausland wie Polen, Ungarn, Kroatien oder Türkei<br />
oftmals nicht seriös standhalten kann, versuchen immer<br />
mehr Player der Branche, sich als Qualitätsdienstleister<br />
zu positionieren. Deshalb werden zwei Fragen immer<br />
wichtiger: Wie „macht“ man Qualität im Dienstleistungsbereich?<br />
Und wie ist diese Qualität eigentlich messbar?<br />
>>
Shared Services<br />
Zuerst einmal ist es wichtig, <strong>für</strong> die entsprechende Dienstleistung<br />
im Shared Service die Qualität zu defi nieren.<br />
Für die Erbringung einer qualitativ hochwertigen Dienstleistung<br />
bedeutet dies nicht nur das<br />
Ergebnis – im Call Center zum Beispiel<br />
die Gesprächsqualität mit dem<br />
Endkunden. Es müssen dabei auch<br />
sämtliche vorgelagerten Prozesse<br />
mit einbezogen werden. Diese sind<br />
beispielsweise die Mitarbeiterauswahl,<br />
das Projektmanagement, die<br />
dahinter liegenden Prozesse des<br />
Daten- und Informationsfl usses und<br />
die Defi nition der Messung von Ergebnis-<br />
und Zielerreichung. Auch die<br />
ständige Qualitätsoptimierung darf<br />
nicht vergessen werden, denn nur<br />
ein stetiger Verbesserungsprozess<br />
ermöglicht eine Weiterentwicklung<br />
der Qualität. Qualität muss <strong>für</strong> alle<br />
Bereiche, Prozesse und Organisationstrukturen<br />
im Shared Service<br />
defi niert werden, denn nur, wenn je-<br />
der Einzelne seine Arbeitsleistung auf das Qualitätsziel<br />
des Unternehmens ausrichtet und diese „lebt“, kann ein<br />
gutes Qualitätsergebnis erreicht werden. Einen Auszug<br />
der Checkliste <strong>für</strong> die Qualitätsmessung zeigt die folgende<br />
Abbildung.<br />
AUSZUG CHECKLISTE<br />
– ZUR QUALITÄTSMESSUNG FÜR DIE ZIELERREICHUNG<br />
SIND FOLGENDE „FAUSTREGELN“ HILFREICH<br />
1 Die Ziele müssen eindeutig formuliert und realistisch sein.<br />
2 Ziele sollten schriftlich formuliert sein und an alle an der<br />
Zielerreichung Beteiligten kommuniziert werden.<br />
3 Es sollte ein genauer Zeitrahmen <strong>für</strong> die Zielerreichung<br />
festgelegt werden.<br />
4 Die formulierten Ziele sollten fl exibel in der Formulierung<br />
sein, damit bei veränderten Rahmenbedingungen eine<br />
entsprechende Anpassung vorgenommen werden kann.<br />
5 Die Ziele sollten <strong>für</strong> alle Beteiligten eindeutig formuliert<br />
und messbar sein. Die Messbarkeit der gesteckten Ziele<br />
ist der zentrale Schwerpunkt.<br />
„Durch die sich weiter<br />
verbessernden Marktbedingungen<br />
haben Haushaltskunden<br />
im Jahr 2011 bereits<br />
die Wahl zwischen durchschnittlich<br />
147 Anbietern je<br />
Netzgebiet.<br />
Auch im Jahr 2011 können<br />
durch einen Wechsel des<br />
Versorgungsvertrages oder<br />
des Lieferanten teilweise<br />
deutliche Einsparungen<br />
erzielt werden.“<br />
12 12<br />
Ist die gewünschte Qualität defi niert, so sind im nächsten<br />
Schritt die potenziellen Kostensenkungsmaßnahmen zu<br />
defi nieren und entsprechend zu bewerten. Häufi g stellt<br />
sich bei gewünschten Kostensen-<br />
kungen heraus, dass einzelne Verbesserungen<br />
nicht den gewünschten<br />
signifi kanten Erfolg bringen und<br />
so ergibt sich die Frage, wie man<br />
im Wettbewerb um den Kunden<br />
auch in Zukunft bestehen kann.<br />
Daher ist es wichtig, dass der<br />
Rahmen <strong>für</strong> die Identifi kation von<br />
Kostensenkungen nicht zu klein<br />
defi niert wird und keine Tabus<br />
gesetzt werden, sondern eher der<br />
Anspruch, dass „alle Kosten beeinfl<br />
ussbar sind“. Es geht auch darum,<br />
über bestehende Leitplanken zu<br />
diskutieren und diese nicht von<br />
vornherein als gesetzt anzusehen.<br />
Konkret können es <strong>für</strong> einen Shared<br />
Service die sehr umfangreiche Produktpalette<br />
oder eine ausufernde Differenzierung in der<br />
Kundenansprache sein, die zu Kostentreibern werden.<br />
Den Auszug einer Checkliste <strong>für</strong> die Kostensenkung<br />
zeigt die folgende Abbildung.<br />
AUSZUG CHECKLISTE<br />
– KOSTENSENKUNG<br />
1 Welche Kostentreiber gibt es und sind diese priorisiert?<br />
2 Sind die Potenziale der Kostensenkungsmaßnahmen<br />
genau bestimmt?<br />
3 Sind die künftigen Auswirkungen (Qualität der Dienstleistungen,<br />
mögliche Gefahren) der Kostensenkungen genau<br />
defi niert?<br />
4 Gibt es Potenziale beim Outsourcing von Prozessen?<br />
5 Bleiben die einmalig gesenkten Kosten auch dauerhaft<br />
niedrig?<br />
6 Werden Kostensenkungsmaßnahmen auch strategisch<br />
angegangen und Kosten schon im Ansatz gesenkt?<br />
7 Sind verantwortliche Mitarbeiter <strong>für</strong> die einzelnen<br />
Maßnahmen defi niert?<br />
Statt spontanem, unkontrolliertem „Draufl ossparens“<br />
sollte man sich im Shared Service vielmehr fragen: Was<br />
sind die wirklich kostentreibenden Faktoren? Gern kümmert<br />
man sich sofort um Einsparungen beim Büromaterial<br />
(was meist kaum was bringt), statt festzustellen, ob<br />
es nicht vielleicht die Vielzahl uneffektiver interner Abläufe<br />
oder signifikante Gemeinkosten sind, die die Kosten<br />
hochtreiben. Die nächste Aufgabe ist dann, festzustellen,<br />
wie hoch die Einsparungspotenziale sind. Lohnt sich der<br />
Aufwand, der auch Unruhe ins Unternehmen bringt?<br />
Sinnvoll ist die Festlegung einer konkreten Größenordnung,<br />
beispielsweise „Ziel ist Senkung der Prozesskosten<br />
um xx Prozent“.<br />
Wenn es dann an die Potenziale bei den Prozesskosten<br />
geht, ist auch hier eine strukturierte methodische Umsetzung<br />
wichtig, um auf dem kürzesten Weg zu den gewünschten<br />
Zielen zu gelangen. Die folgende Abbildung<br />
zeigt dabei den Auszug einer Checkliste <strong>für</strong> die Identifi -<br />
kation von Prozessineffi zienzen.<br />
AUSZUG CHECKLISTE<br />
– IDENTIFIKATION PROZESSINEFFIZIENZEN<br />
1 Was wird manuell bearbeitet? Warum?<br />
Sind Automatisierungen sinnvoll?<br />
2 An welchen Stellen gibt es Aussteuerungen an den<br />
Sachbearbeiter zur manuellen Klärung? Wie viele?<br />
3 In welchen Prozessen sind viele Schnittstellen zu fi nden?<br />
Ist dies vermeidbar?<br />
4 Wo sind Prozessbrüche zu fi nden?<br />
5<br />
Welche Bereiche bearbeiten ähnliche Prozesse?<br />
Muss dies so sein?<br />
13<br />
QUELLE: GLENFIS; ITIL V3 SERVICE LIFESTYLE & ISOTEC 2000<br />
Shared Services<br />
Wenn nun beide Seiten:<br />
-> die gewünschte Qualität<br />
-> die erwarteten Kostensenkungen<br />
konkret defi niert sind, so muss das Ergebnis in diesem<br />
Spannungsbogen (Qualität & Kosten) diskutiert und defi -<br />
niert werden. Denn die Beantwortung der Fragen wie z.B.:<br />
Ist trotzt Kosteneinsparung die Qualität des<br />
Shared Service zu halten?<br />
Bedeuten einzelne Qualitätsziele nicht sogar eine<br />
Erhöhung der Kosten?<br />
Spart man sich ggf. „zu Tode“, d.h. die Kosten werden<br />
zwar gesenkt, aber zu Lasten des defi nierten Ergebnisses?<br />
ist unabdingbar, um eine realistische und zielführende<br />
Umsetzung zu ermöglichen.<br />
<strong>Process</strong> <strong>Consulting</strong> begleitet seit vielen Jahren Shared<br />
Services der Energiewirtschaft in dem komplexen Spannungsfeld<br />
„Qualität und Kosten“, um die Zukunftsfähigkeit<br />
zu gewährleisten und Wettbewerbsvorteile auf diesem<br />
Gebiet zu sichern bzw. auszubauen.<br />
So hat <strong>Process</strong> <strong>Consulting</strong> auf Basis langjähriger Erfahrung<br />
z.B. ein Prozessreferenzmodell aufgebaut. Vorgefertigte<br />
Best-Practice Prozesse können zum Referenzabgleich<br />
und Check Ihrer Prozesslandschaft genutzt werden und<br />
so u.a. Kostensenkungen herbeiführen.<br />
Autor: Karsten Knechtel
Mitarbeiter-Steckbrief<br />
WIE IST IHR NAME?<br />
Corinna Wilhelm<br />
WO SIND SIE GEBOREN?<br />
Werneck (Unterfranken)<br />
WAS WAR IHR BERUFSWUNSCH ALS KIND?<br />
Zahnarzthelferin<br />
WELCHE AUSBILDUNG HABEN SIE<br />
GEMACHT?<br />
Ausbildung zur Handelsfachwirtin und<br />
BWL-Studium mit Schwerpunkt Internationales<br />
<strong>Management</strong> und Service Marketing<br />
WAS MACHEN SIE IN IHRER FREIZEIT?<br />
Tauchen, Tanzen, Grillabende mit Freunden,<br />
auch mal die Seele baumeln lassen<br />
WAS GEFÄLLT IHNEN AN SICH<br />
BESONDERS?<br />
Ich lasse mich nicht unterkriegen.<br />
AUF WELCHE EIGENE LEISTUNG SIND SIE<br />
BESONDERS STOLZ?<br />
Renovierung unseres Eigenheims<br />
WIE KÖNNEN SIE IM URLAUB AM BESTEN<br />
ENTSPANNEN?<br />
Sonne, Strand (alternativ Boot), gutes Buch<br />
oder guter Tauchgang, leckeres Essen<br />
WAS WÄRE IHRE HENKERSMAHLZEIT?<br />
Schweinebraten mit Klößen und Blaukraut.<br />
Als Nachtisch Mousse au Chocolat.<br />
WELCHES BUCH LESEN SIE DERZEIT?<br />
World Without End (Ken Follett)<br />
WO ZAPPEN SIE BEIM FERNSEHEN WEG?<br />
Daily Soaps<br />
SCHENKEN SIE UNS EINE LEBENSWEISHEIT?<br />
Was nicht tötet härtet ab.<br />
SEIT WANN SIND SIE BEI PROCESS<br />
CONSULTING?<br />
01. Juli 2008<br />
WORIN LIEGEN IHRE BERUFLICHEN SCHWER-<br />
PUNKTE/KOMPETENZEN?<br />
Projektmanagement, Prozessentwicklung<br />
und -optimierung<br />
WAS TREIBT SIE AN?<br />
Der Spaß am Leben<br />
WELCHE IHRER BISHERIGEN PROJEKTE<br />
FANDEN SIE BESONDERS SPANNEND?<br />
Aufbau einer neuen Dienstleistung inkl.<br />
Auswahl von Subunternehmern<br />
DREI FAKTOREN FÜR EIN ERFOLGREICHES<br />
PROJEKT?<br />
Gutes Projektteam, Planung, Unterstützung<br />
von oben<br />
WELCHEN REIZ HAT FÜR SIE DIE ENERGIE-<br />
WIRTSCHAFT?<br />
Stetige Veränderung, spannende Themen<br />
DREI GEDANKEN ZU PROCESS CONSULTING?<br />
Teamgeist, Herausforderungen, Spaß an der<br />
Arbeit<br />
© istockphoto<br />
© istockphoto<br />
Wo liegt die Priorität?<br />
Herr Müller wurde in seiner Firma damit beauftragt ein Projekt durchzuführen. Um das Projekt zu<br />
planen, lud er alle Beteiligten zu einem Termin ein, in dem er die Projektplanung erstellen wollte.<br />
14 14 4 15<br />
Venture / photocase.com<br />
Da Herr Müller bereits einige Projekte durchgeführt hatte,<br />
war ihm bewusst, dass er bei verschiedenen Planungsaspekten<br />
eine Priorisierung auf der Detailebene durchführen<br />
musste.<br />
Für eine Priorisierung verwendete er, wie in der Firma<br />
üblich, eine Skala von 1 bis 6 <strong>für</strong> sehr wichtig bis “nice<br />
to have“.<br />
Bereits während der Defi nition der Ziele taten sich die<br />
Teilnehmer schwer und legten <strong>für</strong> viele Teilziele eine<br />
Priorität von 1 oder 2 fest.<br />
Im Laufe des Projekts kam es zu einer Zeitverzögerung<br />
und es wurde beschlossen, einige Teilziele zu streichen<br />
oder auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.<br />
In einem Termin mit den Projektbeteiligten versuchte<br />
Herr Müller zu ermitteln, welche der Teilziele verschoben<br />
oder auch gestrichen werden könnten. Die unterschiedlichen<br />
Fachbereiche konnten sich nur schwer einigen<br />
und so wurden – unabhängig von der Priorität – einige<br />
Teilziele gestrichen.<br />
Solche oder ähnliche Erfahrungen wurden bereits in vielen<br />
Firmen gemacht. Viele Teilaspekte werden als „sehr wichtig“<br />
oder „wichtig“ eingestuft und oftmals sind die Prioritäten<br />
noch weniger granular und bestehen nur aus A,<br />
B, C.<br />
Projektkolumne<br />
Ein weiterer Nachteil bei diesem Vorgehen ist, dass es<br />
nicht möglich ist, ohne Weiteres Aspekte mit einer noch<br />
höheren Priorität aufzunehmen, weil die Skala bereits<br />
ausgereizt ist.<br />
FAZIT<br />
Das Setzen von Prioritäten ist unerlässlich <strong>für</strong> ein effi -<br />
zientes Projektmanagement und hilft zu erkennen, was<br />
wichtig oder weniger wichtig innerhalb eines Projekts ist.<br />
In schlecht laufenden Projektphasen kann das Projektteam<br />
anhand der Priorität unterscheiden, welche Aufgaben<br />
verstärkt behandelt oder unberücksichtigt bleiben<br />
können. Damit lässt sich vermeiden, dass viel Zeit oder<br />
Aufwand in weniger wichtige Aufgaben fl ießen.<br />
Die klassische Priorisierung, wie beispielsweise nach<br />
dem Eisenhower-Prinzip oder den 3-Prioritätenklassen,<br />
trifft allerdings in der Projektarbeit schnell an seine Grenzen.<br />
Hier kommt es schnell zu den Problemen, dass zu<br />
viele Aktivitäten mit „sehr wichtig“ eingeschätzt werden<br />
oder dass es nicht möglich ist, einen wichtigeren Aspekt<br />
in die Projektarbeit einfl ießen zu lassen.<br />
Empfehlenswert ist, wie auch schon in verschiedenen<br />
Projekten angewandt, eine Priorisierung mit einer nach<br />
oben offenen Scala oder eine Scala von 0 - 100 zu wählen.<br />
Hierbei stehen höhere Zahlen <strong>für</strong> eine höhere Priorität,<br />
wobei jede Zahl nur einmal verwendet werden darf.<br />
Autor: Kai Bussian
Lifestyle<br />
Ein heißer Sport-Sommer steht bevor.<br />
Dieser Sommer wird von zwei besonderen Sportereignissen geprägt, die uns, mehr oder weniger,<br />
abhängig von den Interessenschwerpunkten jedes einzelnen, in ihren Bann ziehen werden.<br />
Zum einen fi ndet vom 8. Juni bis 1. Juli 2012 in Polen und<br />
der Ukraine die Fußball-Europameisterschaft statt. Die<br />
Austragungsorte in Polen sind Warschau, Posen, Breslau<br />
und Danzig, die Stadien der Ukraine befi nden sich in Kiew,<br />
Donezk, Lwiw und Charkiw. Es wird die letzte EM sein,<br />
die mit 16 Mannschaften ausgetragen wird, denn ab 2016<br />
werden in der Endrunde 24 Mannschaften antreten.<br />
Das Eröffnungspiel am 8.<br />
Juni um 18.00 Uhr bestreiten<br />
Polen und Griechenland<br />
in Warschau. Die EM<br />
verspricht von Anfang an<br />
ausgesprochen spannend<br />
zu werden, da schon in der<br />
Vorrunde Top-Teams, wie in<br />
den Spielen Spanien gegen<br />
Italien, Deutschland gegen<br />
Niederlande oder Frankreich<br />
gegen England, aufeinander treffen. Sollte Deutschland<br />
als Gruppensieger ins Viertelfi nale starten, fi ndet dieses<br />
– nach den Vorrundenspielen in Lwiw und Charkow<br />
– in Danzig statt. Als Vorgruppenzweiter spielt die deutsche<br />
Mannschaft in Warschau.<br />
Der von der UEFA gewählte offi zielle EM-Song „Endless<br />
summer“ wird von einer deutschen Interpretin gesungen,<br />
die bei uns bislang fast unbekannt ist, in Polen und der<br />
Ukraine jedoch bereits seit 2009 ein Star.<br />
Alle freuen sich wieder auf einen hoffentlich heißen,<br />
gutgelaunten Fußballsommer mit Erfolgen unserer Mannschaft,<br />
damit möglichst lange gemeinsam gefi ebert, angefeuert<br />
und gefeiert werden kann – am besten bis zum<br />
Endspiel am 01.07. in Kiew!<br />
Zum anderen fi nden vom 27.07. bis 12.08. die Olympischen<br />
Sommerspiele in London statt, bei denen die deutsche<br />
Fußball-Nationalmannschaft leider fehlen wird, da<br />
sie die Qualifi kation nicht geschafft hat. Weitere sechs<br />
deutsche Teams sind <strong>für</strong> die Teilnahme an Olympiamannschaftssportarten<br />
bereits im Vorfeld gescheitert, darunter<br />
auch die Basketballer und die Handballer.<br />
Die endgültige Entscheidung über die Teilnahme der deut-<br />
schen Olympiaathleten obliegt dem Deutschen Olympischen<br />
Sportbund (DOSB). Dieser wird in drei kommenden<br />
Nominierungssitzungen entscheiden, welche Athleten <strong>für</strong><br />
das deutsche Olympiateam an den Start gehen werden.<br />
Start des Olympischen Fackellaufs war am 19. Mai in<br />
Land’s End und er endet in London zum Beginn der Spiele<br />
am 27.07.2012. Insgesamt 8.000 Läufer tragen das<br />
Feuer in 70 Etappen über<br />
12.800 km durch das ganze<br />
Land. Die Fackel ist 80cm<br />
lang, 800g schwer und mit<br />
8.000 Löchern (Zahl der Fackelträger)<br />
perforiert, die ihr<br />
den Spitznamen „Goldene<br />
Käsereibe“ eingebracht hat.<br />
Der Gesamt-Etat <strong>für</strong> die Spiele<br />
beläuft sich auf 11,25 Mrd.<br />
Euro. Es gibt insgesamt ca. 8 Mio. Tickets, davon gehen<br />
rund 6 Mio. in den Verkauf. In London wird mit rund<br />
500.000 Gästen aus aller Welt gerechnet. Wir werden<br />
ca. 302 Wettbewerbe in voraussichtlich 26 Sportarten<br />
sehen können. Diese unterliegen einem straffen Zeitplan,<br />
den das Olympische Organisationskommitee ausgetüftelt<br />
hat. Der Wettbewerb von wahrscheinlich weltweit<br />
größtem Interesse ist das 100-Meter-Finale der Herren<br />
am 5. August 2012 in der Zeit von 19:50 - 22:55 Uhr.<br />
Bei den Olympischen Sommerspielen und den Paralympics<br />
2012 werden insgesamt rund 4.700 Medaillen den<br />
erfolgreichen Sportlern überreicht. Sie wiegen 400 g,<br />
besitzen einen Durchmesser von 85 mm und sind 7 mm<br />
dick. Auf der Kante sind die Sportart und die Disziplin<br />
eingraviert.<br />
2008 in Peking belegte Deutschland den 5. Rang im Medaillenspiegel<br />
und stand mit seinen Athleten insgesamt<br />
41 mal auf dem Treppchen (16 Gold, 10 Silber, 15 Bronze).<br />
Im ewigen Medaillenspiegel stehen wir sogar auf Platz 3<br />
nach den führenden USA und Russland.<br />
Gerne wollen wir möglichst viele unserer deutschen Sportler<br />
siegen sehen, doch am wichtigsten bleibt, dass es ein<br />
friedlicher, spannender und fröhlicher Sportsommer wird.<br />
Autorin: Claudia Holzkämper<br />
HERAUSGEBER: <strong>Process</strong> <strong>Management</strong> <strong>Consulting</strong> <strong>GmbH</strong> · Müllerstraße 40 · 80469 München · Tel.: +49(0)89 444 396 60<br />
info@process-consulting.de · www.process-consulting.de · aspect 2/12 · elfter Jahrgang · Erscheinungsweise: vierteljährlich