TCD3-NO - Impetus - 12-02 - TanzCentrum Die 3

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Ausgabe 12/2 IMPETUS - Neues aus dem TanzCentrum „Die 3“ / Norderstedt Jahrgang 2012 tl: Herr Becker, vielen Dank, dass Sie sich so spontan meinen Fragen stellen. Daher lieber gleich zu meiner ersten Frage: Sind Sie gerne WR und was hat Sie dazu bewogen ein WR zu werden? wb: Ja klar, ich bin sogar sehr gerne WR. Gerade an so einem Osterwochenende gäbe es ja sonst bestimmt noch viele andere schöne Sachen, die man auch tun könnte. Zum zweiten Teil der Frage: Ich habe selbst 15 Jahre sowohl Standard als auch Latein bis in die höchsten Klassen hinein getanzt und wollte dem Tanzsport, nachdem ich die aktive Zeit beendet hatte, weiterhin verbunden bleiben. tl: Welche Voraussetzungen bzw. Bedingungen muss ein WR für die jeweilige Startklasse erfüllen? wb: Man muss erstens mindestens in der entsprechenden Startklasse selbst getanzt haben. Als Zweites muss man hier erst einmal die Lizenz- Klassen unterscheiden: Für die C-Lizenz, mit der man D + C Turniere werten darf, benötigt man einen Lehrgang, der über 10 Wochenenden läuft und muss hiernach eine Prüfung bestehen, die Theorie- und Praxisteile beinhaltet. Für die A-Lizenz, mit der man dann Turniere bis zur Startklasse A werten darf, muss man erst einmal 50 Turniere gewertet haben, danach folgt ein ebenso intensiver Lehrgang, den man mit einer Theorie- und Praxisprüfung abschließen muss. © JUSSI PRODUKTION GmbH - 6 - Die Durchfallquoten bei diesen Lehrgängen sind relativ hoch. Die S-Lizenz kann man nach weiteren 50 gewerteten A- Turnieren beantragen und man wird dann vom DTV- Sportausschuss zum S- Wertungsrichter ernannt. Über diese hinaus gibt es dann noch so genannte „Topf-Wertungsrichter“, die auf Initiative der Landessportwarte beim DTV-Sportausschuss vorgeschlagen werden und alle DTV-Sportwarte über diese Vorschläge abstimmen müssen. Mit dieser Lizenz kann man dann bei Deutschen Meisterschaften und bei den Ranglisten-Turnieren werten. „Topf – Wertungsrichter“ aus dem Grund, da diese WR in einen „Lostopf“ kommen, aus dem einmal im Jahr im September alle WR gezogen werden, die im darauffolgenden Jahr, alle „Deutschen Meisterschaften“, „Deutschlandpokale“ und „Ranglisten“ werten dürfen, nachdem aus einem anderen „Lostopf“ zuerst die Bundesländer gezogen werden, die für diese Turniere zum Einsatz kommen sollen, da ja nicht bei einer Deutschen Meisterschaft, mehrere WR aus dem selben Bundesland kommen sollen. Über diese hinausgehend gibt es dann nur noch die internationale Lizenz. In Deutschland gibt es nur sehr wenige mit dieser Lizenz. tl: Stört es Sie, wenn die Eltern, Freunde usw. „ihr“ Paar anfeuern? wb: Nein, ganz im Gegenteil, das ist doch toll! tl: Beim Tanzen achtet man als WR auf Takt, Haltung, Fußarbeit usw. Worauf achten Sie besonders bzw. was ist besonders wichtig für Sie? wb: Natürlich bildet der Takt die Grundvoraussetzung. Ein Paar, welches außer Takt tanzt, hat immer den letzten Platz. Besonders wichtig ist mir aber, dass die Charakteristik des Tanzes erkennbar wird. Zum Beispiel die Pendelbewegung im Langsamen Walzer, die fließenden Bewegungen im Slowfox oder das Stakkato im Tango. Es darf nicht alles gleich aussehen, man muss, selbst wenn die Musik ausgestellt wird, an der Bewegung und der „Charakteristik“ den Tanz sofort erkennen können. tl: Welche Unterschiede machen Sie in den verschiedenen Startklassen? wb: Die Basic muss stimmen, je höher die Startklasse, desto besser muss die Basis sein. tl: Haben Äußerlichkeiten, also Kleider, durch Bräunungscreme gebräunte Haut oder auch das optische Zusammenpassen des Paares einen Einfluss auf die Entscheidung eines WR? wb: Erst einmal nein, aber jeder Mensch ist ja für positive Erscheinungsbilder offen. Alles andere ist wichtiger, allerdings kann das „nett aussehende“ Druckdatum: 25.07.2012
Ausgabe 12/2 IMPETUS - Neues aus dem TanzCentrum „Die 3“ / Norderstedt Jahrgang 2012 Paar, einem anderen, sonst gleichwertigen Paar, welches unmotiviertes Tanzen auf die Fläche bringt den einen oder anderen Punkt abnehmen. tl: Zum Thema Kleiderordnung und Schrittbegrenzung. Wie gut sollte sich ein WR hier auskennen oder verlässt man sich auf andere? wb: Für die Kleiderordnung und Schrittbegrenzung sind Betreuer (i. d. R. die Eltern) und Trainer verantwortlich. Es gibt aber vom DTV beauftragte Personen auf großen und wichtigen Turnieren – meist hochlizensierte Trainer – die Paare ansprechen und Verstöße ahnden. (Dies ist nicht richtig: Laut Turnier- und Sportordnung muss der Beisitzer und Turnierleiter die entsprechenden Paare, die gegen die Kleiderordnung verstoßen, zur Einhaltung ermahnen bzw. vom Turnier ausschließen. Für die Schrittbegrenzung kann vom Landes- bzw. Bundesverband ein sogenannter Chairman bestellt werden, der der Turnierleitung und den Wertungsrichtern gegenüber weisungsbefügt Paare vom Wettkampf ausschliessen kann!!! A. d. Red.) tl: Hat ein Übertritt Auswirkung auf Ihre Wertung? wb: Wenn ein D-Paar bereits B-Figuren tanzt, wird dies, wegen geringerer tänzerischen Möglichkeiten einen Einfluss haben, allerdings keinen positiven. Es liegt somit im Interesse des Paares, sich an die Schrittbegrenzung zu halten. tl: Sind Sie schon einmal wegen Ihrer Entscheidung angesprochen worden? (sowohl im Positiven, als auch im Negativem) wb: Ab und zu kommt das vor. Wirkt auf mich allerdings negativ, wenn diese während eines Turniers laut geäußert wird. tl: Manchmal kommt es vor, dass ein WR völlig anders die anderen wertet. Können Sie 1-2 Sätze zur Erklärung an die Leser geben? wb: Der betreffende WR interpretiert anders und/oder hat andere Prioritäten in der jeweiligen Momentaufnahme eines Paares. Da es aber immer mindestens 5 WR sind, kommt in der Regel ein gerechtes Urteil am Ende dabei heraus. Wir WR bewerten ja immer das „gute“ Tanzen in der jeweiligen Runde und suchen keine Fehler. tl: In meinem letzten Artikel hatte ich geschrieben, dass ein WR subjektiv, also dem Wortsinn nach, aus dem eigenen ich heraus, wertet, und dass man als Wertungsrichter bei vielen Paaren ja trotzdem nur ein Augenpaar hat, können Sie das so bestätigen? wb: ein, das kann ich so nicht bestätigen, da ein WR seine gelernten und abgespeicherten Wertungskriterien (das „Idealbild“) im Kopf abarbeitet. Wir WR betrachten nicht ein Paar für sich alleine, sondern schauen uns alle Paare in einer © JUSSI PRODUKTION GmbH - 7 - Runde an, um „vergleichend“ zu werten. In der Regel sieht man dabei dann auch, welche Paare dem „Idealbild“ am nächsten kommen. tl: Herr Becker, ich danke Ihnen für dieses angenehme Interview. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ *NEWS*NEWS*NEWS*NEWS* *NEWS*NEWS*NEWS*NEWS* (kn) Jadzia und Joshua Khadjeh-Nouri zum ersten Mal in Braunschweig beim Ranglistenturnier DTV Junioren II B-Standard im Finale. Mit einem dritten Platz standen die „Zeichen auf Angriff“. Larissa Gessner und Sven Paysen beim 10-Tänze- Turnier; Jadzia und Joshua bei der Siegerehrung. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Medaillentest Medaillentest mit mit vielen vielen neuen neuen neuen Bronce Bronce-Teilnehmern Bronce Teilnehmern (kn) Im Mai und Juni fanden wieder Medaillentests im TanzCentrum in Norderstedt und in Bad Segeberg statt. Den Kandidaten gratulieren wir ganz herzlich: Bronce-Prüfung Carolin Creutz, Anna Gaebel, Dominik Langosch, Johanna Leppert, Lennart Pietsch, Stephanie Ritter, Kathi Schäfer, Sanja Antonia Schnoor, Tennis Terrey, Heiko Wandt; Druckdatum: 25.07.2012
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