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Edition Brunnen Auszug

Basel und seine Brunnen - Ansichtsseiten

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EDITION 01<br />

Basel und seine <strong>Brunnen</strong>


Götter und Heilige


GÖTTER UND HEILIGE<br />

Elisabeth, Jakobus und Urban;<br />

Neptun und Ceres; Samson<br />

Im 15. Jahrhundert verlor die Kirche langsam ihre Machtposition,<br />

die ersten Zeichen von Renaissance und Humanismus<br />

machten sich bemerkbar, durch die Erfindung des<br />

Buchdrucks hatten auch einfachere Menschen die Möglichkeit,<br />

sich Wissen anzueignen. Die Kirche versuchte mit allen<br />

Mitteln – wie beispielsweise die Inquisition – ihre Position<br />

zu halten. So ist es nicht verwunderlich, dass während<br />

dieser Zeit vermehrt Heiligen-Figuren auf die Basler <strong>Brunnen</strong><br />

kamen wie St. Urban oder St. Jakob. Die Heilige Elisabeth<br />

hingegen stammt aus dem 19. Jahrhundert und ist als<br />

Wohltäterin dargestellt.<br />

Während der Barockzeit wurde der römische Gott des Wassers,<br />

Neptun, häufig auch als Sinnbild für Wasser überhaupt<br />

verwendet, somit passt er bestens als Schmuck auf die <strong>Brunnen</strong><br />

der noblen Basler Herrschaftshäuser. Auch Ceres, die römische<br />

Göttin der Landwirtschaft, fühlt sich sicher wohl auf<br />

einem <strong>Brunnen</strong>. – Nicht so wohl fühlte sich vermutlich Samson,<br />

als er realisierte, dass seine Geliebte Delila ihn verriet,<br />

ihm die Haare schnitt und ihm so seine Kraft raubte.<br />

Der Elisabethenbrunnen<br />

Bereits im Mittelalter befand sich oben am Klosterberg ein<br />

<strong>Brunnen</strong>, dessen Abwasser im Hofbrunnen des Steinenklosters<br />

nochmals verwendet wurde. 1836 errichtete man an<br />

der Elisabethenstrasse einen Sodbrunnen, der jedoch 1862<br />

– wie auch der Klosterbergbrunnen – der Korrektion der<br />

Elisabethenstrasse zum Opfer fiel. Beim Umbau der Elisabethenstrasse<br />

wurde aus Quadern eine Stützmauer gegen<br />

den Klosterberg errichtet, worauf zuerst der provisorische<br />

und 1862 der definitive Elisabethenbrunnen erbaut wurde.<br />

Der heutige neugotische <strong>Brunnen</strong> bildet eine eigentümliche<br />

Anlage von zwei Wasserbecken, die mit gotischen Verzierungen<br />

geschmückt sind und beide die Form eines halben<br />

Zwölfecks bilden.<br />

Zu Füssen der Elisabeth stehen zwei Schwäne mit ausgebreiteten<br />

Fittichen und weit herabgebeugtem Hals; aus<br />

ihren Schnäbeln rinnt das Wasser in den Trog. Den unteren<br />

Trog füllen Ausgüsse in Form von Delphinen, und ein Basilisk<br />

präsentiert das Basler Wappen. Die vom Binninger<br />

Bildhauer Rudolf Heinrich Meili geschaffene Steinplastik<br />

der Elisabeth zeigt sie mit Wasserkrug und Brotlaib. Als<br />

Vorlage diente dem Bildhauer die Elisabeth auf dem Sebastianaltar<br />

von Hans Holbein.<br />

Elisabeth von Thüringen<br />

Elisabeth wurde am 7. Juli 1207 geboren; sie war die<br />

Tochter des ungarischen Königs Andreas II. und wurde<br />

bereits im Alter von vier Jahren mit dem Sohn von Landgraf<br />

Hermann I. verlobt und nach Thüringen gebracht.<br />

Verwandt mit vielen einflussreichen Adelshäusern und<br />

dem Kaiser, war sie für das Thüringer Landgrafenhaus<br />

eine interessante Partie. Im Alter von 14 Jahren heiratete<br />

sie und wurde Landgräfin von Thüringen. 1223 erfuhr<br />

Elisabeth durch Franziskaner-Mönche von den Idealen<br />

Franz von Assisis, die der jungen Frau grossen Eindruck<br />

machten. Sie war sehr mildtätig und kümmerte sich um<br />

Arme und Kranke. Als ihr Ehemann 1227 auf einem<br />

Kreuz zug starb, wurde ihr Schwager, Heinrich Raspe IV.<br />

neuer Regent und vertrieb sie, da sie zu viele Almosen<br />

verteilte. Am Karfreitag 1228 entsagte sie in der Eisen -<br />

acher Franziskanerkirche allem weltlichen Besitz, ihren<br />

Kindern und ihrem eigenen Willen. Zur Beisetzung ihres<br />

Mannes kehrte Elisabeth nach Thüringen zurück und erhielt<br />

2000 Mark Witwengeld, womit sie 1229 in Marburg<br />

ein Hospital bauen liess. Sie arbeitete dort als Pflegerin<br />

und lebte in ärmlichen Verhältnissen bis zu ihrem Tod mit<br />

24 Jahren. Aufgrund ihrer Mildtätigkeit und den schon<br />

kurz nach ihrem Tod an ihrem Grab geschehenen Wunderheilungen<br />

wurde sie bereits 1231 heilig gesprochen.<br />

60 BwieBasel EDITION.01


BwieBasel EDITION.01 61


GÖTTER UND HEILIGE<br />

Der Jakobs-<strong>Brunnen</strong><br />

Der Jakobs-<strong>Brunnen</strong> gehört – zusammen mit dem Fisch -<br />

markt- und dem Urban-<strong>Brunnen</strong> – zu den ältesten noch<br />

existierenden Basler <strong>Brunnen</strong>. Die Statue des Jacobus wurde<br />

1453 vermutlich vom Freiburger Bildhauer Hans Tuss -<br />

mann geschaffen. Die wirklichkeitsnahe Darstellung des<br />

Kopfes und des Gewandes sind für die damalige Zeit absolut<br />

aussergewöhnlich; ergänzt wird die Figur durch das bei<br />

Jakob übliche Buch und den Pilgerstab.<br />

Der <strong>Brunnen</strong> stand von 1390 bis 1953 an der Aeschenvorstadt;<br />

zuerst an der Ecke Sternengasse, dann ab 1453 gegenüber<br />

beim Brunngässlein. An diesem Standort erhielt<br />

der <strong>Brunnen</strong> die Statue des Jakobs als Schmuck. Anfänglich<br />

wurde er wohl noch nicht Jakobs-<strong>Brunnen</strong> genannt,<br />

denn der Brunnmeister Hans Zschan nannte ihn 1491 noch<br />

den «äusseren brunn in der vorstadt by Eschemer Thor».<br />

Der <strong>Brunnen</strong> besass einen sechseckigen Trog und einen<br />

ebenfalls sechseckigen <strong>Brunnen</strong>snstock mit einer Röhre.<br />

1842 wurde der Trog ersetzt durch einen rechteckigen Trog<br />

mit abgeschrägten Ecken aus einem einzigen Steinblock,<br />

versehen mit der Jahreszahl 1842, samt angesetztem kleinem<br />

Überlauftrog mit Fegstein. Auch der Stock wurde<br />

durch einen neuen, der Jakobsstatue angepassten <strong>Brunnen</strong>stock<br />

mit zwei Röhren ersetzt. Jakob selbst kam ins Historische<br />

Museum und wurde durch eine Kopie vertreten.<br />

1953 kam der ganze <strong>Brunnen</strong> für 10 Jahre ins Magazin des<br />

damaligen Wasserwerks und wurde 1963 an der Hermann<br />

Kinkelin-Strasse wieder aufgestellt und in Betrieb genommen.<br />

Leider kommt der schöne <strong>Brunnen</strong> dort nicht richtig<br />

zur Geltung.<br />

Der Urban-<strong>Brunnen</strong><br />

Der Urbanbrunnen am heutigen Blumenrain wurde 1448<br />

zum Ende des grossen Basler Kirchenkonzils errichtet; die<br />

Liegenschaft gegenüber gehörte dem luzernischen Zisterzienserkloster<br />

St. Urban. Es ist nicht klar, welchen Urban die<br />

<strong>Brunnen</strong>figur darstellen soll. Papst Urban I., der im Jahr<br />

230 den Märtyrertod erlitt, und auf den die dreiteilige Tiara<br />

(der Kopfschmuck) hinweist? Oder eher Bischof Urban<br />

von Langres, Schutzpatron der Weinberge und Gärtner, der<br />

oft mit einer Traube in der Hand abgebildet wird? Beide<br />

Heilige wurden im Verlaufe der Kirchengeschichte oft verwechselt<br />

und jeweils mit einer Traube abgebildet. Vielleicht<br />

war zuerst wirklich der Märtyrer Urban das Vorbild,<br />

doch da im mittelalterlichen Basel die Reben eine grosse<br />

wirtschaftliche Bedeutung hatten, wurde er möglicherweise<br />

später zum Schutzheiligen der Weinbauern und Gärtner<br />

‹umfunktioniert›. Eine Wetterregel zu seinem Namenstag,<br />

dem 25. Mai, lautet: «Hat der Urbanstag schön Sonnenschein,<br />

verspricht er viel und guten Wein». Bis 1830 feierte<br />

man an diesem Tag den Schutzpatron, schmückte die Figur<br />

62 BwieBasel EDITION.01


GÖTTER UND HEILIGE<br />

mit einem Pallium, einem violettem Band, und die Tiara<br />

mit frischen Blumen. Neben Urban stellte man rechts ein<br />

Glas mit rotem, links eines mit weissem Wein. Fiel kein<br />

Regentropfen in die Gläser, war auf ein gutes Weinjahr zu<br />

hoffen. Am 25. Mai 1952 liessen die Vorgesetzten der Rebleuten-<br />

und Weinleuten-Zunft diesen Brauch wieder aufleben<br />

und schmücken seit dann jeweils den <strong>Brunnen</strong>. Die erste<br />

ursprüngliche Urbanstatue aus rotem Sandstein musste<br />

bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts ersetzt werden. Dabei<br />

wurde auch gleich der <strong>Brunnen</strong>stock durch eine Renaissance-Säule<br />

ausgetauscht. Der <strong>Brunnen</strong>, der ursprünglich<br />

sicher einen Holztrog hatte und erst später mit einem achteckigen,<br />

steinernen Trog versehen wurde, war um 1850 in<br />

einem sehr schlechten Zustand. So kam er 1873 zu einem<br />

länglichen, rechteckigen Trog aus Solothurner Kalkstein,<br />

dem heutigen Trog, welcher der älteste, noch intakte Basler<br />

<strong>Brunnen</strong>trog sein soll. 1911 musste Urban erneut ausgewechselt<br />

werden; die Witterungseinflüsse hatten dem Sandstein<br />

enorm zugesetzt, und so ging die Figur aus dem 16.<br />

Jahrhundert ins Historische Museum Basel. 1938 musste<br />

der ganze <strong>Brunnen</strong> wegen der Korrektur des Blumenrains<br />

tiefer gesetzt werden und kam an seinen heutigen Standort.<br />

Zum 750-Jahr-Jubiläum der E.E. Zunft zu Weinleuten wurde<br />

1982 die <strong>Brunnen</strong>figur gereinigt und teilweise neu vergoldet.<br />

2003 wurde der <strong>Brunnen</strong> ein weiteres Mal komplett<br />

saniert; es hat sich herausgestellt, dass die Bemalung alle<br />

fünf bis acht Jahre nachgebessert werden muss.<br />

BwieBasel EDITION.01 63


Vögel


VÖGEL<br />

Vögel scheinen die Phantasie der Basler Künstler ganz besonders<br />

beflügelt zu haben. Rund zwanzig Basler <strong>Brunnen</strong><br />

sind mit einem oder mehreren Vögeln geschmückt – das<br />

Spektrum geht von der gewöhnlichen Krähe über Pfauen<br />

und Kraniche bis hin zum Pinguin.<br />

2<br />

1<br />

01: Vogelwelt-<strong>Brunnen</strong> von Charles Hindenlang<br />

im Neubadschulhaus<br />

02+03: Krähe-<strong>Brunnen</strong> am Aeschengraben<br />

04: Vogelbad-<strong>Brunnen</strong> am Aeschengraben<br />

05: Der Vogelpaar-<strong>Brunnen</strong> von Emil Knöll hat seinen<br />

Namen von den beiden Wasserhahnen, die als Vögel<br />

ausgebildet sind. Er steht im Sandgruben-Schulhaus 3<br />

76 BwieBasel EDITION.01


VÖGEL<br />

4<br />

Der Vogelbad-Wandbrunnen<br />

Ursprünglich gehörten Krähe- und<br />

Vogel bad-<strong>Brunnen</strong> zusammen. Als<br />

in den 1920-er Jahren der Architekt<br />

H.E. Linder den Wettbewerb für eine<br />

Regler- und Transformerstation mit<br />

Kiosk am Aeschen gra ben gewann,<br />

sah er an der Seiten wand des Gebäudes<br />

einen <strong>Brunnen</strong> vor.<br />

So entstand der Vogelbad-Wand -<br />

brun nen mit seinem schalenförmigen,<br />

ovalen Becken. Auf dem rechteckigen<br />

<strong>Brunnen</strong>stock mit seinem<br />

kleinen Dach sitzt eine stilisierte Eichel.<br />

Darauf hat sich eine Krähe<br />

niedergelassen. Sie ist das Werk des<br />

Bildhauers Louis Armand Petersen<br />

und wurde im Rahmen der Kunstkredit-Ausschreibung<br />

von 1923 geschaffen.<br />

Gegenüber der Krähe wurde der Vo -<br />

gelbad-<strong>Brunnen</strong> aus dem gleichen<br />

Material aufgestellt. Als man 2007<br />

den Aeschengraben neu gestaltete,<br />

wurden der Wandbrunnen mit Krähe<br />

und der Vogelbad-<strong>Brunnen</strong> in zwei<br />

separate <strong>Brunnen</strong> geteilt. Die Krähe<br />

wurde übrigens 2008 gestohlen und<br />

musste nachgebildet werden.<br />

5<br />

BwieBasel EDITION.01 77


VÖGEL<br />

6 7<br />

8<br />

06+07: Zwei Exemplare des Viervögel-<strong>Brunnen</strong>s von<br />

Willi Hege, im Pausenhof des Hobein-Gymnasiums<br />

08: Auf dem Petite Histoire Naturelle-<strong>Brunnen</strong> des Basler<br />

Künstlers Bénédict Remond beim Neubad-Schulhaus sind<br />

zwei Vögel zu sehen<br />

09: Dieser sympathische Kerl von Karl Gutknecht steht<br />

im Pausenhof des Kindergartens Kleinhüninger strasse<br />

auf dem Pinguin-<strong>Brunnen</strong><br />

10: auf dem Bild rechts steht der 1935 von Otto Roos<br />

geschaffene Rabe auf dem Bäumlihofstrasse-<strong>Brunnen</strong>.<br />

Roos schrieb 1939 an einen Freund: «Möge Gott Ihnen<br />

und mir und uns allen das Glück schenken, noch etwas<br />

von Dauer tun zu dürfen, welches auch den nach uns<br />

Kommenden mehr ist als nur Brot allein.»<br />

Nun, ihm ist das mit Sicherheit gelungen!<br />

9<br />

78 BwieBasel EDITION.01


VÖGEL<br />

BwieBasel EDITION.01 79


VÖGEL<br />

11<br />

11+12: Der Knabe mit Gans-<br />

<strong>Brunnen</strong> wurde 1866 gegossen<br />

und kam auf den Centralbahnplatz<br />

zu stehen, in der Nähe<br />

des Springbrunnens (Bild oben).<br />

Ab 1970 wurde er mehrmals<br />

umplaziert und steht seit 2007<br />

im Elisabethenpark und speist<br />

mit seinem Abwasser den Wurzelbrunnen<br />

(siehe Seite 173)<br />

12<br />

80 BwieBasel EDITION.01


Wildtiere


WILDTIERE<br />

1<br />

Nebst den klassischen Tieren aus Basels Umgebung, den<br />

Hirschen, Rehen und Hasen, sind auch Alpentiere wie der<br />

Steinbock und die Gemse auf den <strong>Brunnen</strong> vertreten. Erstaunlich<br />

ist, dass es in Basel zwei Affenbrunnen gibt (frü -<br />

her soll es sogar noch einen dritten gegeben haben). Vermut -<br />

lich waren die Gaukler, die mit einem bekleideten Affen<br />

auftraten, für die Basler so beeindruckend, dass sie sich davon<br />

ein Abbild wünschten.<br />

Ebenfalls häufig kommen die stattlichen Löwen vor. Sie<br />

treten als Schildhalter auf, zeigen ihre Zähne oder vertreten<br />

die Zollbehörde (ein Schelm, wer Böses dabei denkt!).<br />

Und die Schnecke? Sie gehört natürlich auch zu den Wildtieren,<br />

auch wenn sie bei uns meistens nur wie ‹wild› den<br />

Salat anfrisst.<br />

01: Scheu blickt das Kälbchen des Hirschkuh mit<br />

Kälbchens-<strong>Brunnen</strong>s hinter seiner Mutter hervor.<br />

Der <strong>Brunnen</strong> wurde von der Wohngenossenschaft<br />

Gundeldingen gestiftet, deshalb heisst er auch<br />

‹Wohngenossenschafts-<strong>Brunnen</strong>›. Sein breites, flaches<br />

Becken ermöglicht es den Kindern, ihn an heissen Tagen<br />

als Planschbecken zu benutzen.<br />

02+03: Der Rehe-<strong>Brunnen</strong> am Buremichelskopf.<br />

Von 1933 bis 1962 stand der <strong>Brunnen</strong> im Nachtigallen -<br />

wäldchen, wo sich die Rehe sicher wohl fühlten.<br />

Als 1962 ein grosser Teil des Wäldchens dem<br />

Zoologischen Garten überlassen wurde,<br />

kamen die Rehe ins Magazin. Anlässlich des 50-jährigen<br />

Bestehens des Neutralen Quartiervereins Bruderholz<br />

wurden sie 1975 wieder freigelassen, respektive<br />

an ihrem jetzigen Standort aufgestellt.<br />

Die Plastik stammt von Franz Wilde.<br />

94 BwieBasel EDITION.01


WILDTIERE<br />

2<br />

3<br />

BwieBasel EDITION.01 95


WILDTIERE<br />

Der Gemsberg-<strong>Brunnen</strong> – zu gross für das Stadttor<br />

Im 13. Jahrhundert gab es am Gemsberg den ‹Dürren Sod›, ein Sodbrunnen,<br />

der 1318 aufgehoben wurde, weil das Wasser ständig versiegte. Mit dem Bau<br />

des Spalenbrunnwerks konnte 1360 wieder ein <strong>Brunnen</strong> aufgestellt werden.<br />

1861 beschloss der Rat, den damals defekten <strong>Brunnen</strong> durch einen neuen zu<br />

ersetzen. Es sollte ein richtig grosser, schöner <strong>Brunnen</strong> werden, also bestellte<br />

man bei Bargetzi in Solothurn einen mächtigen Trog aus einem Stück. Als Bargetzi<br />

mit einem speziellen Tiefgangwagen, der von 24 Pferden gezogen wurde,<br />

vom Weissenstein her zum Aeschentor kam, gab es ein Problem. Der Trog passte<br />

nicht durch das Stadttor. Zum Glück hatte man zu der Zeit bereits beschlossen,<br />

die Stadtmauern abzubrechen und die Gräben aufzufüllen. So wurde kurzerhand<br />

neben dem Aeschentor eine Bresche in die Mauer geschlagen und ein<br />

Stück des Stadtgrabens aufgefüllt. Dann brachte man den Trog vom oberen<br />

Spalenberg her durch den Heuberg an Ort und Stelle. Die Gemse von Heinrich<br />

Rudolf Meili ist übrigens die erste Figur, die als Gussplastik hergestellt wurde.<br />

96 BwieBasel EDITION.01


WILDTIERE<br />

Der Steinbock-<strong>Brunnen</strong><br />

Der bereits 1926 von der Basler Künstlerin Rosa Bratteler<br />

geschaffene Steinbock, wirkt sehr modern. Die Landgesellschaft<br />

Gundeldingen liess den <strong>Brunnen</strong> beim Bau der<br />

Brunnmattstrasse erstellen. Ursprünglich war er an der<br />

Brunn mattquelle angeschlossen, deren Wasser jedoch nicht<br />

mehr einwandfrei war. Deshalb wurde der Einlauf so angelegt,<br />

dass man nicht daraus trinken kann (seit 1949 ist<br />

er am Stadtnetz angeschlossen). Hinter dem Steinbock<br />

geht eine Treppe steil hinauf, das war wohl die Inspiration<br />

für die Bildhauerin, die auch die <strong>Brunnen</strong>figur ‹Mädchen<br />

mit Katze› des Birsstrasse-<strong>Brunnen</strong>s realisiert hat.<br />

BwieBasel EDITION.01 97


WILDTIERE<br />

Oster- oder Santiglausen-Hase<br />

Der Hasenbrunnen wurde bereits 1867 am Hasenberg<br />

aufgestellt (der vorher zuerst Mostacker- und dann Holbeinstrasse<br />

hiess, bevor er 1861 offiziell zum Hasenberg<br />

wurde). Aufgrund einer Quittung weiss man, dass ein L.<br />

Burckhardt 150 Franken für das Gussmodell des Hasen<br />

erhalten habe. Man vermutet, es habe sich dabei um<br />

Ludwig Burckhardt gehandelt, der sowohl die Jagd wie<br />

die bildende Kunst liebte. Seine angestrebte Karriere als<br />

Künstler wurde ihm allerdings zu Beginn der 1830er Jahre<br />

von den Eltern verboten, worauf er nur noch nebenberuflich<br />

Landschaften und Jagdstillleben malen konnte.<br />

An Ostern bekommt der Hase manchmal eine Schleife<br />

um den Hals und einen Tragkorb mit Eiern. Und im<br />

Dezember kann man ihn auch in einer roten Santiglausen-Kutte<br />

antreffen.<br />

Schnecke statt Änisbrötli<br />

Der Schneckenbrunnen an der Zürcherstrasse gegenüber<br />

der Einmündung der Ramsteinerstrasse wurde 1951 als<br />

Ersatz für einen Änisbrötli-<strong>Brunnen</strong> aufgestellt, der von<br />

einem Auto umgefahren worden war. Die eindrückliche<br />

Schnecke wurde von Hedwig Frei gestaltet. Die Bildhauerin<br />

und Medailleurin war vor allem für ihre Gedenkmedaillen<br />

bekannt, schuf aber auch verschiedene<br />

Bronzeplastiken.<br />

98 BwieBasel EDITION.01


WILDTIERE<br />

BwieBasel EDITION.01 99


Menschen


MENSCHEN<br />

2<br />

3<br />

1<br />

01: Stolz steht das Mädchen von Alexander Zschokke auf<br />

seinem Sockel beim Winkelriedplatz-<strong>Brunnen</strong>. Der achteckige<br />

<strong>Brunnen</strong>trog aus Beton wurde mit Granitplatten<br />

verkleidet.<br />

02: Er macht seinem Namen alle Ehre: genüsslich nimmt<br />

der gut genährte Herr auf dem Geniesserbrunnen am<br />

Neuweilerplatz noch einen Schluck. Geschaffen hat ihn<br />

1961 Hans Geissberger, Bottmingen.<br />

03: Der umgangssprachlich Männli-<strong>Brunnen</strong> genannte<br />

<strong>Brunnen</strong> im Hof des Gymnasiums Kirschgarten könnte<br />

auch ‹Flötenspielender Engel› heissen.<br />

04: Carl Gutknecht kreierte das Mädchen mit Spiegel,<br />

das auf dem <strong>Brunnen</strong> an der Missionsstrasse steht.<br />

116 BwieBasel EDITION.01


MENSCHEN<br />

4<br />

BwieBasel EDITION.01 117


MENSCHEN<br />

Der Thomas Platter-<strong>Brunnen</strong><br />

Am Münsterplatz 15, wo sich heute<br />

das Gymnasium am Münsterplatz<br />

befindet, war auch die ‹Schule auf<br />

Burg›, das älteste Basler Gymnasium<br />

beheimatet. 1544 übernahm der<br />

bekannte Humanist Thomas Platter<br />

die Leitung der Schule.<br />

1990 wurde das 400jährige Bestehen<br />

des Hauptgebäudes zum Anlass<br />

genommen, Platter im Hof ein<br />

Denkmal zu setzen. Manfred Cuny<br />

schuf das Kunstwerk ‹Das geschichtete<br />

Gespräch› aus 420 roten Backsteinen.<br />

Der Blick geht durch ein Fen -<br />

ster, unter dem ein <strong>Brunnen</strong> fliesst,<br />

ins Rektorat, wo sich Platter mit einem<br />

Schü ler oder einer Schülerin unterhält.<br />

(Bild 10)<br />

9<br />

10<br />

11<br />

09: Der Ueli-<strong>Brunnen</strong> an der Ecke<br />

Klybeckstrasse/Klingentalgraben von<br />

Kurt Pauletto, 2008 gestiftet von<br />

Niggi Schoellkopf<br />

11: Eine ‹blumige› Dame von Louis<br />

Weber ziert den Wettsteinanlage-<br />

<strong>Brunnen</strong><br />

12: Der Masken-<strong>Brunnen</strong> von<br />

Charles Hindenlang im Neubad-<br />

Schulhaus<br />

12<br />

120 BwieBasel edition.01


MENSCHEN<br />

Langer Loh-<strong>Brunnen</strong><br />

Nachdem die Siedlung der Bau- und Wohngenossenschaft<br />

‹Im Langen Loh› fertig gebaut war, gab der Kunstkredit<br />

diesen <strong>Brunnen</strong> in Auftrag.<br />

Louis Léon Weber schuf die Plastik ‹Knabe mit Schiffchen›<br />

sowie den <strong>Brunnen</strong>, der ganz aus Jurakalkstein angefertigt<br />

und 1923 in Betrieb genommen wurde.<br />

BwieBasel EDITION.01 121


Märchen- und Fabelwesen


MÄRCHEN- UND FABELWESEN<br />

Märchen, Mythen und Sagen scheinen die Kunstschaffenden schon immer inspiriert<br />

zu haben. War man anfangs des 18. Jahrhunderts noch von Nixen fasziniert,<br />

wie sie den Drei Meerweiber-<strong>Brunnen</strong> zieren, so gibt es in den 1950er<br />

Jahren eine erstaunlich grosse Zahl von Figuren, die aus den bekannten Märchen<br />

der Gebrüder Grimm oder von Wilhelm Hauff stammen. Daneben gibt es<br />

aber auch Drachen, Sphinxen oder neu geschaffene Wesen wie Willy Heges<br />

‹Heugumpervogel› oder Hans Christens ‹Kinderschreck›.<br />

Der Glasmännlein-<strong>Brunnen</strong> an der Wettsteinallee (Ecke Schwörstadterstrasse)<br />

wurde 1962 vom Künstler Willy Wal ther geschaffen. Die <strong>Brunnen</strong>anlage aus Lies -<br />

berger Kalk stein war ursprünglich für den grossen Sandgrube-Spielplatz vorgesehen,<br />

musste jedoch wegen eines Neubaus bereits 1968 an seinen jetzigen Stand -<br />

ort versetzt werden. Hier steht das Glasmännlein über Tannenzweigen und -zapfen,<br />

mit Bart und Tabakpfeife in der linken Hand. Mit der rechten Hand hält es seinen<br />

Hut fest, damit ihm dieser nicht davon fliegt. Unter seinem linken Ellbogen<br />

guckt ein Eichhörnchen hervor, in das sich das Glasmännlein verwandeln kann.<br />

Das Kalte Herz<br />

Das Glasmännlein ist die Hauptfigur<br />

aus dem Märchen ‹Das Kalte Herz›<br />

von Wilhelm Hauff, aus der Rahmenerzählung<br />

‹Das Wirtshaus am<br />

Spessart›.<br />

Peter Munk, genannt der Kohlenmunk-Peter<br />

ist mit der schmutzigen,<br />

anstrengenden und schlecht bezahlten<br />

Arbeit in seiner Köhlerei unzufrieden.<br />

Da erfährt er, dass es im<br />

Schwarzwald einen Waldgeist geben<br />

soll: das Glasmännlein, auch Schatzhauser<br />

genannt. Dieses erfüllt jedem,<br />

der – wie Peter Munk – an einem<br />

Sonn tag zwischen elf und zwei Uhr<br />

geboren ist, drei Wünsche, wenn<br />

man ihn mit einem bestimmten Vers<br />

ruft (dieser ist auf der Rückseite des<br />

<strong>Brunnen</strong>stocks zu lesen). Peter macht<br />

sich auf die Suche nach dem Glasmännlein<br />

und ruft:<br />

Schatzhauser im grünen Tannenwald,<br />

bist schon viel hundert Jahre alt.<br />

Dir gehört all Land, wo Tannen stehn<br />

lässt dich nur Sonntagskindern sehn.<br />

Das Glasmännlein erscheint zuerst in<br />

der Gestalt eines Eichhörnchens und<br />

prüft den Kohlenmunk-Peter. Dann<br />

erscheint es in seiner richtigen Gestalt,<br />

in Kleidern aus anschmiegsamem<br />

Glas. Es gewährt ihm zwei<br />

Wünsche: Peter will besser tanzen<br />

können als der ‹Tanzbodenkönig›<br />

im Dorf und im Wirtshaus immer so<br />

viel Geld in den Taschen haben wie<br />

der reichste Dorf bewohner. Sein<br />

zwei ter Wunsch ist vernünftiger, er<br />

möchte eine stattliche Glashütte<br />

mit genug Kapital, sie zu führen.<br />

Den dritten Wunsch hält das Glasmännlein<br />

zurück.<br />

Doch wie es im Märchen so geht: Peter<br />

vernachlässigt seine Glashütte,<br />

sitzt im Wirtshaus und luchst beim<br />

Würfeln dem reichen Dorfbewohner<br />

alles Geld ab, bis dieser keines mehr<br />

hat – Peter damit auch nicht; er verliert<br />

seine Glashütte. Er geht zum<br />

bösen ‹Holländer Michel›, tauscht bei<br />

diesem sein Herz gegen einen Stein<br />

in der Brust und bekommt dafür<br />

100 000 Taler. Doch von nun an hat<br />

er keine Freude mehr am Leben, vor<br />

Geiz und Zorn tötet er sogar seine<br />

Frau. Schliesslich hilft ihm das Glasmännlein<br />

jedoch, wieder zu seinem<br />

Herz zu kommen, macht seine Frau<br />

wieder lebendig und verhilft Peter<br />

zu einem glücklichen Leben.<br />

130 BwieBasel EDITION.01


MÄRCHEN- UND FABELWESEN<br />

BwieBasel EDITION.01 131


MÄRCHEN- UND FABELWESEN<br />

Der Märchen-<strong>Brunnen</strong> von Leonie Karrer<br />

Der 1959 an der Ecke Emanuel Büchel-Strasse/Gellertstras -<br />

se aufgestellte <strong>Brunnen</strong> zeigt auf den vier Seiten Szenen<br />

aus verschiedenen Märchen, hier die Gänseliesel oder<br />

Gänsemagd, ein Grimm-Märchen.<br />

Eine Königstochter wird mit ihrer Magd, einem sprechenden<br />

Pferd namens Falada und einem Tuch mit drei Tropfen<br />

Blut ihrer Mutter in ein fernes Land zum Heiraten geschickt.<br />

Unterwegs zwingt die Magd die Prinzessin, Kleider<br />

und Pferde zu tauschen und darüber zu schweigen.<br />

Bei der Ankunft wird die Magd als Braut empfangen, die<br />

Prinzessin schickt man zum Gänsehüten. Die Magd lässt<br />

das Pferd der Prinzessin töten und ans Stadttor nageln.<br />

Jeden Tag geht die Prinzessin mit ihren Gänsen durch das<br />

Tor und spricht mit dem Pferdekopf. Durch eine List erfährt<br />

schliesslich der König vom Tausch und zwingt die<br />

Magd, ihr eigenes Urteil zu sprechen, worauf sie in einem<br />

mit Nägeln beschlagenen Fass zu Tode geschleift wird.<br />

Die Prinzessin heiratet den Prinzen, und sie sind glücklich.<br />

Der Bremer Stadtmusikanten-<strong>Brunnen</strong><br />

Der <strong>Brunnen</strong> mit den Figuren aus dem gleichnamigen Mär -<br />

chen stammt von Willy Hege und wurde 1952 im Pau sen -<br />

hof des Sandgruben-Schulhauses aufgestellt. 2016 wurde<br />

er komplett restauriert.<br />

Das Märchen ‹Die Bremer Stadtmusikanten› stammt von<br />

den Gebrüdern Grimm und erzählt die Geschichte von einem<br />

Esel, einem Hund, einer Katze und einem Hahn, die<br />

von ihren Besitzern getötet werden sollen, weil sie alt<br />

sind. Jedem Tier gelingt die Flucht, und als sich die vier<br />

treffen, beschliessen sie, in Bremen Stadtmusikanten zu<br />

werden. Unterwegs entdecken sie im Wald ein Räuberhaus,<br />

vertreiben die Räuber mit ihrem lauten ‹Gesang›<br />

und leben von da an glücklich gemeinsam in dem Haus.<br />

Der Zwerg Nase-<strong>Brunnen</strong> von Heinz Fiorese<br />

Auf dem St. Johanns-Platz wurde 1949 dieser <strong>Brunnen</strong> auf -<br />

gestellt, der an das Märchen von Wilhelm Hauff erinnert.<br />

Jakob, der hübsche zwölfjährige Sohn eines Flickschusters,<br />

hilft seiner Mutter, einer Gemüsehändlerin, indem er den<br />

Kundinnen die Einkäufe nach Hause trägt. Eines Tages<br />

kommt eine hässliche, alte Frau mit einer langen Nase<br />

und will Kräuter kaufen. Es ist die Fee Kräuterweis. Sie wirft<br />

alles durcheinander, weshalb Jakob sie beschimpft, ihr<br />

aber dennoch die Waren nach Hause trägt. Dort leben<br />

Meerschweinchen und Eichhörnchen, welche die Alte bedienen.<br />

Jakob isst eine Suppe, worauf er sieben Jahre als<br />

Eichhörnchen bei ihr arbeiten muss und das Kochen lernt.<br />

Als er später nachhause geht, erkennen ihn die Eltern<br />

nicht, denn er ist ein Zwerg mit langer Nase und Buckel<br />

geworden. Jakob findet eine Stelle als Koch bei einem<br />

Herzog, der ihn ‹Zwerg Nase› nennt, und wird hoch geschätzt.<br />

Eines Tages kauft er eine Gans, die ihm erzählt,<br />

sie sei die verwunschene König toch ter Mimi, und Jakob<br />

müsse das spezielle Kraut ‹Niesmitlust› suchen. Mit Mimis<br />

Hilfe findet er es, und beide werden erlöst.<br />

132 BwieBasel EDITION.01


MÄRCHEN- UND FABELWESEN<br />

BwieBasel EDITION.01 133


Hof-<strong>Brunnen</strong>


HOF-BRUNNEN<br />

1<br />

01: Der Spittelmatthof-<strong>Brunnen</strong> liegt<br />

eigentlich auf Riehener Boden, gehört<br />

aber IWB. Es handelt sich um einen<br />

Bio-Bauernhof, der im Einzugsgebiet<br />

der Trinkwasserversorgung von Basel<br />

liegt.<br />

02: Der alte <strong>Brunnen</strong> besitzt einen<br />

wunderschönen Einlaufhahn.<br />

03: Der Rossstall-<strong>Brunnen</strong> vor der<br />

Kaserne diente früher zum Tränken<br />

der Pferde; jeder Trog besteht aus<br />

einem monolithen Kalkstein.<br />

04: Der Kleeblatt-<strong>Brunnen</strong> im<br />

Innenhof der Heiliggeist-Kirche steht<br />

in einem Rosengarten.<br />

2<br />

3<br />

164 BwieBasel EDITION.01


HOF-BRUNNEN<br />

4<br />

BwieBasel EDITION.01 165


HOF-BRUNNEN<br />

5 6<br />

7<br />

05: Der Martinsgasse-<strong>Brunnen</strong> im Hof<br />

der Liegenschaft Martinsgasse 13/15<br />

06: Der Stock-<strong>Brunnen</strong> im Hof des<br />

Museums für Wohnkultur Basel<br />

07: Der Muschel-<strong>Brunnen</strong> im Hof<br />

des Hauses am Nadelberg 8<br />

08: Der Waschhaus-<strong>Brunnen</strong> im Hof<br />

des Waisenhauses. Das Relief mit den<br />

beiden Quellenarbeitern befand sich<br />

bis 1938 am Margarethenbrücke-<br />

<strong>Brunnen</strong> (siehe Seite 14).<br />

09: Der Goldfisch-<strong>Brunnen</strong> im Hof des<br />

Blauen Hauses am Rheinsprung 16<br />

8<br />

166 BwieBasel EDITION.01


Unterhalt und Technik


UNTERHALT UND TECHNIK<br />

Alle von IWB betreuten Basler <strong>Brunnen</strong> (siehe Liste ab<br />

Seite 204) werden regelmässig gereinigt, kontrolliert und<br />

im Bedarfsfall repariert. Bei der normalen <strong>Brunnen</strong>reinigung<br />

wird das Wasser im Trog abgelassen, dann werden<br />

Laub, Abfall und andere Überbleibsel zusammengewischt<br />

und entsorgt. Die Reinigung erfolgt normalerweise mit einem<br />

Schlauch, der in der Brunnstube an die Leitung angeschlossen<br />

wird, die auch den <strong>Brunnen</strong> versorgt.<br />

Brunnstube nennt man den Bereich, der sich unter einem<br />

<strong>Brunnen</strong> befindet und durch einen Einstiegschacht erreicht<br />

werden kann (meistens unter einem Dolendeckel). In der<br />

Brunnstube befindet sich die Zuleitung des Wassers, welches<br />

durch einen Wasserzähler und ein Druckreduzierventil<br />

zur <strong>Brunnen</strong>röhre hochsteigt. Ebenfalls in der Brunnstube<br />

hat es das Ventil, um die Zuleitung zu schliessen sowie einen<br />

Kiesfang, welcher Verschmutzungen vom Ablaufsieb<br />

auffängt. Auch das <strong>Brunnen</strong>-Abwasser fliesst durch die<br />

Brunnstube und von dort über einen Sammler in die Kanalisation.<br />

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