nullsechs Stadionmagazin - Heft 3 2021/22

NULLSECHS | 4
TURBULENTE WOCHEN
DER POKAL UND SEINE "GESETZE"
WEG IN DIE ZWEITE POKALRUNDE FÜHRTE ÜBER DIE GERICHTE
Diese Wechelszene sorgte im Anschluss an die Pokalpartie für hitzige Diskusionen. Foto: firo Sportphoto
Der Pokal hat seine eigenen Gesetze,
heißt es. Und vermutlich hatte diese
schon oft benutzte Fußballerfloskel
nie eine tiefere Bedeutung als in den
vergangenen Wochen. Denn erst ein
Gericht musste entscheiden, dass
der 3:1-Sieg, den der VfL Wolfsburg
in der ersten Runde des DFB-Pokals
am 8. August im Preußenstadion
eingefahrenen hatte, eben nicht
rechtmäßig war und gegen die DFB-
Regularien und die damit einhergehende
Spielordnung verstieß.
Denn der VfL hatte in der Hektik der
Nachspielzeit sechsmal gewechselt,
obwohl nur fünf Wechsel erlaubt
waren. Das DFB-Sportgericht kippte
die Wertung des Spiels und entschied
nach Einspruch zugunsten der
Preußen. Die Partie wurde nachträglich
mit 2:0 gewertet, was automatisch
das Weiterkommen der
Adlerträger in die nächste Pokalrunde
bedeutete. Dieses Urteil hielt auch
im Berufungsverfahren vor dem DFB-
Bundesgericht Stand.
Das Medienecho und die öffentliche
Aufmerksamkeit waren gigantisch,
der SCP war mal wieder in aller
Munde. Es gab kein sportaffines
Medium, das nicht darüber berichtete.
Und obwohl der Regionalligist
als einziger an diesem Spieltag alles
richtig gemacht hatte, wurden die
Geschehnisse heftig diskutiert. Dass
der SC Preußen Einspruch einlegen
musste, sollte ja eigentlich konsensfähig
sein, denn schließlich und unstrittig
wurden die Spielregeln verletzt.
Es hieß dann aber auch: Man
hätte das Spiel ja ohnehin verloren.
Doch so einfach ist es nicht. Im
Gegenteil. Die Leistung der Mannschaft
gegen einen Champions-
League-Club war an diesem Sonntag-