Wahlkreismagazin Susan Leithoff - Jahresrückblick 2021
Im Jahresrückblick 2021 informiert die CDU-Landtagsabgeordnete Susan Leithoff über Ihre Arbeit im Wahlkreis und im Sächsischen Landtag.
Im Jahresrückblick 2021 informiert die CDU-Landtagsabgeordnete Susan Leithoff über Ihre Arbeit im Wahlkreis und im Sächsischen Landtag.
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Wenn wir Menschen in ein neues Jahr gehen, tun wir
das gewöhnlich nachdenklich. Entsprechend schaue
auch ich zurück auf die vergangenen Monate – privat
und mehr noch politisch. Und diesmal ist das Nachsinnen,
sind die Fragen und die versuchten Antworten für
mich emotionaler, ja bedrückender wie kaum jemals
zuvor. Welchen Themen haben wir es erlaubt, 2021
zu prägen? Habe ich stets genug getan? Wie hat mein
Handeln gewirkt? Waren die großen Entscheidungen
genügend abgewogen, und waren sie letztlich richtig?
In dieser Situation erinnerte ich mich zuletzt oft an einen
Journalisten, der mich im Frühsommer 2020 fragte,
wie ich mich als Neuling im Landtag fühle. Gefangen
in den Zwängen der Pandemie musste ich ihm damals
entgegnen, dass die Herausforderungen des Virus` für
alle Parlamentarier neu und derart intensiv sind, dass
es keinen Unterschied machte, seit wann jemand MdL
ist. Seither hat sich an der Dominanz der Pandemie im
Abgeordnetenalltag wenig geändert. Mögen die Abläufe,
zu Entscheidungen zu kommen, routinierter und
das Wissen über das Virus etwas größer geworden
sein – die alles überlagernde Präsenz der Seuche hält
unvermindert an. Gerade die letzten Wochen des Jahres
2021 zeigten uns mit nie dagewesenen Inzidenzen
mehr denn je, wie gefährlich das Virus ist.
Gefährlich ist die Pandemie dabei mehrseitig, mit direkten
und indirekten Wirkungen. Einerseits greift sie
weltweit als totbringende Krankheit unmittelbar nach
Leib und Leben der Menschen. Mit den Maßnahmen,
die zum Schutz des Lebens getroffen werden müssen,
lähmt sie andererseits mittelbar unser Gemeinwesen
– wirtschaftlich, sozial, kulturell usw. Und letztlich
schickt sich die pandemische Lage mit ihrer schwer zu
durchschauenden Komplexität an, die Menschen gegeneinander
aufzubringen und folglich unsere demokratische
Gesellschaft nachhaltig zu schädigen.
Entsprechend zwiespältig, ja zerrissen blicke ich auf
das vergangene Jahr zurück. Jedes Mal, wenn wir Politiker
die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie
besprachen, war uns bitterlich klar, dass sie Kollateralschäden
bewirken werden. In der Wirtschaft betreffen
sie vor allem kleine Unternehmen. Speziell Handel und
Dienstleistung in kleineren Kommunen, aber auch Kulturschaffende
litten am stärksten unter den Einschränkungen.
Noch prekärer empfand und empfinde ich
die Situation unserer Kinder, die zeitweilig aus ihrem
sozialen und schulischen Umfeld gerissen wurden. Für
nicht wenige werden die Krisenerlebnisse längere Zeit
negativ prägend sein.
Demgegenüber standen und stehen jedoch die verheerenden
Wirkungen der Covid-19-Krankheit. Mittlerweile
sollten alle wissen, wie hinterhältig, gefährlich
und häufig tödlich sie ist. Jeder von uns kennt Menschen,
die kürzlich noch kerngesund erschienen und
heute nicht mehr unter uns sind. Ich kenne mehrere.
Sie alle waren Mütter und Väter, Söhne und Töchter,
Oma und Opa, Freundin und Freund. Sie alle hatten
Wünsche und Pläne. Sie alle werden schmerzlich vermisst.
Daneben werden viele von denjenigen, die die
Krankheit durchlebt haben, ein Leben lang unter den
Folgen leiden. Sie werden ihren Beruf nicht mehr vollständig
verrichten und ihr Privatleben nicht mehr in
gewohnter Qualität führen können.
Wie man es denn auch drehen und wenden mag: Wir
Politiker mussten in den letzten zwei Jahren wie nie innerhalb
von Jahrzehnten unmittelbar über Menschenleben
entscheiden. Wer in die Gesichter verantwortlicher
Politiker schaut, der kann darin oft die Last des
Ringens sehen. Mich hat es zweifellos ernster werden
lassen. Die Situation machte meine Aufgaben im Parlament
aber auch gewichtiger, als ich es für möglich
gehalten habe. So komplex, zwiespältig und durchaus
auch strittig unser Handeln derzeit ist, wir sind über
sämtliche Parteien hinweg verpflichtet, alle Kraft aufzuwenden
und alle Möglichkeiten zu bedenken, um
die Menschen in Sachsen vor der Pandemie zu schützen
und sie von ihr zu befreien.
Hoffen wir, diese Krise tatsächlich auch bald erfolgreich
hinter uns gebracht zu haben. Mögen wir 2022
die Pandemie überwinden und möge es für alle ein
glücklicheres Jahr werden.
Auf den folgenden Seiten habe ich einen knappen
Überblick meines Jahres 2021 zusammengestellt, um
Sie bei meiner Arbeit ein Stück weit mitzunehmen.
Sollten Sie Fragen oder Hinweise haben, können Sie
mich gern kontaktieren.
Parlamentarischer
und gesellschaftlicher
Ausnahmezustand
Die geltenden Corona-Schutzregeln in Sachsen
Arbeitsplatz
Hotspot-Regelung
Notfallmaßnahmen
Maskenpflicht
Im öffentlichen Nahverkehr wird ein
3G-Nachweis benötigt. Er wird noch
nicht auf dem Bahnsteig oder an der
Haltstelle, aber während der Fahrt in
Bahnen und Bussen gebraucht. Die
Verkehrsunternehmen haben stichprobenartige
Kontrollen angekündigt.
Schüler, Fahrer und Kontrolleure
brauchen eine OP-Maske, alle anderen
erfüllen die Maskenpflicht nur
mit einer FFP-2-Maske.
Bus und Bahn
Eine nächtliche „Ausgangssperre“
für Ungeimpfte und Nichtgenesene
gilt weiterhin überall dort, wo die
Sieben-Tage-Inzidenz über 1000
liegt. Wer also über keinen 2G-
Nachweis verfügt – dessen Mitführen
extra vorgeschrieben ist –, darf
seine Unterkunft zwischen 22 und 6
Uhr nur noch mit triftigem Grund
verlassen. Dazu zählen beispielsweise
die Abwendung einer Gefahr
für Leib, Leben, Kindeswohl und Eigentum,
die Ausübung beruflicher
oder schulischer Tätigkeiten, Tätigkeiten
als Paketzusteller, Feuerwehrangehöriger
oder Rettungskraft,
der Besuch von Partnern
oder hilfsbedürftigen Menschen,
die Begleitung von Unterstützungsbedürftigen
und Minderjährigen,
von Sterbenden und die Versorgung
von Tieren. Neu hinzu kommt
als triftiger Grund die Teilnahme an
Gottesdiensten vom 24. bis zum 26.
Dezember sowie am 31. Dezember
oder 1. Januar. Die Ausgangssperre
entfällt, nachdem der 1000er-
Schwellenwert drei Tage hintereinander
unterschritten ist.
Ein Mund-Nasen-Schutz muss
grundsätzlich in öffentlich zugänglichen
Räumlichkeiten getragen
werden. Er „soll“ auch unter freiem
Himmel getragen werden, wenn
der 1,50-Meter-Mindestabstand
nicht eingehalten wird. Kinder von
0 bis 5 Jahren sind davon befreit,
bei 6- bis 15-Jährigen reicht grundsätzlich
eine OP-Maske. Keine Maske
ist nötig beim Sporttreiben.
Zugang zu einem Betrieb haben Beschäftigte
nur noch bei Vorlage eines
3G-Nachweises. Wer weder geimpft
ist, noch als genesen gilt, braucht
entweder einen tagesaktuellen
(Schnell-)Test oder einen maximal 48
Stunden alten PCR-Test. Auch ein
Selbsttest vor Ort unter Aufsicht des
Arbeitgebers ist möglich. Arbeitgeber
sind für die Überprüfung der
Nachweise vor dem Betreten der Arbeitsstätten
verantwortlich. Sie sollen
zudem mindestens zweimal pro
Woche kostenlose Tests anbieten.
Bei Verstößen drohen Beschäftigten
Konsequenzen. Ungeimpfte Beschäftigte,
die keinen gültigen Nachweis
mitbringen und sich einem Test verweigern,
dürfen das Betriebsgelände
nicht betreten, der Arbeitgeber ist
nicht zur Zahlung der Vergütung verpflichtet.
Wo keine betrieblichen Gründe entgegenstehen,
soll die Arbeit vom
häuslichen Arbeitsplatz ermöglicht
werden. Die Beschäftigten haben ein
solches Angebot grundsätzlich anzunehmen.
Die Weihnachtsferien werden weder vorgezogen noch verlängert, nach dem 22.
Dezember geht es also am 3. Januar wieder in die Schule. Es bleibt beim dreimaligen
Testen pro Woche und auch beim eingeschränkten Regelbetrieb an Grundschulen,
mit dem Kultusminister Christian Piwarz (CDU) – entgegen den Wünschen
der Koalitionspartner Grüne und SPD – den anhaltenden Verzicht auf eine
Maskenpflicht im Unterricht der Primarstufe (bis Klasse 4) begründet. Grünen-
Fraktionsvize Christin Melcher nannte es „geboten, wenigstens ab Anfang Januar
eine Maskenpflicht auch am Platz und für alle Altersstufen in Schulen einzuführen“.
Präsenzveranstaltungen in Aus-, Fort- und Weiterbildungseinrichtungen und Einrichtungen
der Erwachsenenbildung, ähnlichen Einrichtungen sowie Volkshochschulen,
Kunst-, Musik- und Tanzschulen sind untersagt. Das gilt nicht für Angebote
für Kinder und Jugendliche bis zur Vollendung des 16. Lebensjahres. In diesem
Fall besteht für Teilnehmerinnen und Teilnehmer, für Betreuerinnen und Betreuer
sowie Anleitungspersonal die Pflicht zur Vorlage eines Impf-, Genesenenoder
Testnachweises zur Kontrolle der jeweiligen Nachweise durch den Betreiber
und zur Kontakterfassung.
Bis auf Bibliotheken sowie Tierparks und Zoos im Außenbereich muss alles
schließen: Museen, Kinos, Theater, Diskotheken, Clubs und Bars. Bäder, Saunen
und Solarien dürfen nur für Rehabilitations- und medizinische Zwecke öffnen.
Veranstaltungen, auch Weihnachtsmärkte, bleiben untersagt, genauso wie die
Öffnung von Sportanlagen und Fitnessstudios. Dazu zählen auch Skilifte. Ausnahmen
bestehen für den Schul-, Dienst-, Profi- und Nachwuchssport. Unter 16-
Jährige dürfen weiter trainieren, Spielbetrieb ist nur ohne Zuschauer erlaubt.
Trainer brauchen einen 3G-Nachweis. Schwimmunterricht soll weiter angeboten
werden. Profi-Sportveranstaltungen dürfen mit 3G-Regel stattfinden, aber ebenfalls
nur ohne Publikum.
Böllerverbot: Sowohl am 31. Dezember als auch am 1. Januar sind Feiern auf öffentlichen
Plätzen untersagt. Das Mitführen und Abbrennen von Feuerwerkskörpern
(„Pyrotechnik Kategorie F2“) außerhalb der Unterkunft wird untersagt –
womit also wie schon beim Jahreswechsel 2020/21 nur auf privatem Grundstück
geböllert werden darf.
Die Pflicht zur Vorlage eines 3G-Nachweises besteht für den Besuch von Gottesdiensten
und Beerdigungsfeiern.
Mit Ausnahme der Grundversorgung bleibt der Zutritt nur mit 2G-Nachweis erlaubt
und die Öffnung auf 6 bis 20 Uhr beschränkt. Beide Einschränkungen gelten
nicht für die Grundversorgung, zu der Lebensmittelhandel, Tierbedarf, Getränkemärkte,
Apotheken, Drogerien, Sanitätshäuser, Babyfachmärkte, Orthopädieschuhtechniker,
Optiker, Hörgeräteakustiker, Ladengeschäfte des Zeitungsverkaufs,
Tankstellen und Großhandel für Gewerbetreibende zählen.
Untersagt sind neben Prostitution grundsätzlich auch körpernahe Dienstleistungen.
Öffnen dürfen Friseure und Barbiere – benötigt wird ein 2G-Nachweis.
Für Fahrschüler ist 2G vorgeschrieben, für Fahrlehrer 3G.
Der erlaubte Personenkreis hängt wesentlich vom Lebensalter und 2G-Status ab.
Gestattet sind einem Hausstand inklusive Partner und Kinder Treffen mit einer
weiteren Person. Ehegatten, Lebenspartner und Partnerinnen oder Partner einer
nichtehelichen Lebensgemeinschaft gelten als ein Haushalt, auch wenn sie
keinen gemeinsamen Wohnsitz haben. Kommen nur Geimpfte und Genesene im
öffentlichen oder privaten Raum zusammen, dürfen dies bis zu 20 Personen sein
– unter 16-Jährige werden dabei nicht mitgezählt. Die Regierung empfiehlt, sich
zum Schutz der Angehörigen testen zu lassen.
Für Demonstrationen bleibt es bei der Vorgabe von höchstens zehn Teilnehmern,
die sich auch nur ortsfest versammeln dürfen.
In Landkreisen oder kreisfreien Städten, in denen ab Montag an drei aufeinanderfolgenden
Tagen die Sieben-Tage-Inzidenz über 1500 liegt, ist die Öffnung untersagt
– bis dieser Schwellenwert dreimal in Folge wieder unterschritten wird.
Ansonsten bleibt die Öffnung auf maximal 6 bis 20 Uhr beschränkt – und der Zutritt
nur mit 2G-Nachweis möglich. Die Betreiber sind zur Kontrolle verpflichtet.
Ausnahmen gelten für die Bewirtung von Hotelgästen und Fernfahrern, Kantinen,
Hol- und Lieferdienste.
Nach Angaben des Sozialministeriums besteht ein „Alkoholverbot im gesamten
öffentlichen Raum“.
Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen dürfen zwar weiter keine Touristen beherbergen.
Erlaubt bleiben „Übernachtungsangebote“ jedoch nicht nur für
Dienstreisen, sondern auch zu „sozialen Zwecken“. Dazu zählen laut Sozialministerin
Petra Köpping (SPD) beispielsweise auch Verwandtenbesuche zu Weihnachten.
Benötigt wird ein 3G-Nachweis, die Betreiber sind zur Kontakterfassung verpflichtet.
Zusammenkünfte, Versammlungen
Beherbergung und Tourismus
Handel und Dienstleistung
Gastronomie
Kultur, Freizeit, Veranstaltungen, Sport
Bildung
Kirchen
Corona in der Region
Die wichtigsten Zahlen, Regelungen und Informationen zur Coronapandemie in Sachsen und Ihrer Region lesen Sie auf dieser Seite.
Alle aktuellen Nachrichten zum Thema finden Sie im Internet unter www.freiepresse.de/corona
7-Tage-Inzidenz Hospitalisierung 7,79
Schwellwert zur Überlastungsstufe 12,0
Covid-Patienten auf Normalstation 1745
Schwellwert zur Überlastungsstufe 1300
Covid-Patienten auf Intensivstation 583
Schwellwert zur Überlastungsstufe 420
Infektionsfälle neu gegenüber Vortag 4285
Infektionsfälle (seit 2. März 2020) 616.372
Todesfälle neu gegenüber Vortag9 0
Todesfälle (seit 2. März 2020) 12.110
Zentrale Corona Hotline
Freistaat Sachsen 0800 1000214
764,3
452,1
896,3
873,7
657,3
760,1
1001,8
1002,8
741,6
731,6
Stand: 17. 12. 2021, 0 Uhr
1342,5
809,5
Um die Angaben vergleichbar zu machen, veröffentlichen
wir hier die Zahlen des Robert-Koch-Instituts. Die
Daten aus Stadtverwaltungen und Landratsämtern sind
zum Teil aktueller und können dadurch abweichen. Alle
aktuellen Zahlen unter www.freiepresse.de/corona
698,0
Sachsen gesamt: 783,2
Bremen 582.572 85,7 556.325 81,8 189.798 27,9 1.281.751
Saarland 779.879 79,3 750.597 76,3 335.192 34,1 1.817.198
Hamburg 1.450.047 78,3 1.406.940 75,9 444.073 24,0 3.195.808
Schleswig-Holstein 2.240.021 77,0 2.173.311 74,7 916.816 31,5 5.196.860
Nordrhein-Westfalen 13.782.442 76,9 13.130.610 73,3 5.708.721 31,8 31.822.612
Berlin 2.722.849 74,3 2.633.169 71,9 1.102.922 30,1 6.333.900
Niedersachsen 6.002.084 75,0 5.742.975 71,8 2.417.115 30,2 13.732.911
Rheinland-Pfalz 3.037.949 74,1 2.844.354 69,4 1.207.134 29,5 6.924.679
Hessen 4.588.729 72,9 4.341.661 69,0 1.612.906 25,6 10.295.861
Bayern 9.293.896 70,7 9.018.100 68,6 3.822.627 29,1 21.635.644
Mecklenburg-Vorpommern 1.150.177 71,4 1.101.359 68,4 429.925 26,7 2.616.294
Baden-Württemberg 7.826.296 70,5 7.578.032 68,3 3.187.887 28,7 18.122.335
Sachsen-Anhalt 1.503.365 68,9 1.452.965 66,6 573.387 26,3 3.422.683
Thüringen 1.417.283 66,8 1.363.149 64,3 553.675 26,1 3.242.042
Brandenburg 1.684.399 66,5 1.607.232 63,5 626.767 24,8 3.807.208
Sachsen 2.526.244 62,3 2.407.704 59,3 943.189 23,2 5.776.959
Bundesressorts* 198.268 - 188.887 - 73.555 - 452.589
Gesamt 60.786.500 73,1 58.297.370 70,1 24.145.689 29,0 139.677.334
* Impfungen, die in den bundeseigenen Impfzentren aus dem Impfkontingent des Bundes durchgeführt wurden. Dies sind Impfungen, die Angehörigen des Bundes gemäß §§ 2, 3 und 4 Coronavirus-Impfverordnung verabreicht wurden. Eine Impfquote kann aufgrund einer
fehlenden Nennerpopulation nicht berechnet werden, die Impfungen gehen allerdings in die Berechnung der Impfquote für Gesamtdeutschland mit ein
Impfquoten in Deutschland
Zweimal Geimpfte
Bundesland Einmal Geimpfte Booster Geimpfte Verabreichte
Impfungen
Quote
Quote
Quote
MITTELSACHSEN & REGION Samstag, 18. Dezember 2021
Freie Presse
NACHRICHTEN
FLÖHA/FREIBERG — Die
Mitglieder
des mittelsächsischen CDU-Kreisvorstandes
haben sich in einer Videoschalte
für Friedrich Merz als
neuen Bundesvorsitzenden ausgesprochen.
Einstimmig nominierten
sie den 66-Jährigen für die am 4. Dezember
beginnende Mitgliederbefragung
zum künftigen Parteivorsitzenden,
heißt es in einer Pressemitteilung
des Kreisvorstandes. „Friedrich
Merz war und ist unser klarer
Favorit als Bundesvorsitzender. Wir
waren sehr stolz darauf, dass er 2020
seine Wahlkampagne vor über 230
begeisterten Unterstützern in Döbeln
startete“, erklärte Kreisvorsitzender
Sven Liebhauser. Für den
Kreisverband stehe fest, Friedrich
Merz bei der Aufarbeitung und strategischen
Neuausrichtung der CDU
zu unterstützen. Erstmals in der Geschichte
der Union bestimmen die
CDU-Mitglieder online oder per
Brief über den neuen Bundesvorsitzenden.
|bk
POLITIK
CDU Mittelsachsen
stimmt für Merz
FLÖHA — Der Flöhaer Adventszauber,
der am ersten Adventswochenende
an der Georgenkirche stattfinden
sollte, ist abgesagt. Darüber hat Gunter
Pech vom Mitveranstalter Förderverein
für Nachwuchssport informiert.
„Wir haben uns mit den
Verantwortlichen der evangelischen
Kirche zusammengesetzt und
sind zum Ergebnis gekommen, dass
wir die zweitägige Veranstaltung
unter den aktuellen Umständen
nicht durchführen können“, sagte
Pech. Nunmehr werde als Alternative
geprüft, am 3. Advent ein kleines
Fest auf dem Gelände am Auenstadion
zu organisieren. Dabei müsse jedoch
die weitere Entwicklung der
Corona-Situation beachtet werden.
|kbe
» www.freiepresse.de/weihnachten2021
PANDEMIE
Adventszauber
in Flöha fällt aus
FREIBERG — Über 80 Prozent der Studierenden
und Beschäftigten der TU
Bergakademie Freiberg sind bereits
gegen Covid-19 geimpft. Zu diesem
Ergebnis kommen jetzt zwei Umfragen
der TU Bergakademie und des
Studierendenrates (Stura). An der
mit Unterstützung der TU Dresden
durchgeführten Befragung beteiligten
sich 55 Prozent der wissenschaftlich
Beschäftigten und 33 Prozent
der Studierenden, heißt es in einer
Pressemitteilung der TU Bergakademie
Freiberg. Die Ergebnisse zeigten,
dass der Anteil der Geimpften
bei Hochschullehrenden, bei Wissenschaftlern
sowie bei Studierenden
deutlich über dem sächsischen
Durchschnitt liege. |bk
UMFRAGE
TU Freiberg: Über
80 Prozent geimpft
NIEDERWIESA/DRESDEN — Für
die
neue Sporthalle in Niederwiesa gibt
der Freistaat Sachsen rund 560.000
Euro zusätzlich frei. Die Nachricht
brachte CDU-Landtagsabgeordnete
Susan Leithoff am Dienstag in den
Gemeinderat mit. Sie hatte sich zusammen
mit Bürgermeister Raik
Schubert (Bürgerinitiative Niederwiesa)
beim sächsischen Kultusministerium
für mehr Fördergeld eingesetzt.
Die Sächsische Aufbaubank
(SAB) hatte zugesagt, dass 40 Prozent
der ursprünglich erwarteten
Baukosten aus Landesmitteln gezahlt
werden. Dann waren die berechneten
Kosten deutlich gestiegen,
auf rund 5,7 Millionen Euro.
Jetzt kam die Zusage: Der Freistaat
übernimmt 40 Prozent dieser neuen
Summe, also rund 2,2 Millionen
Euro.
Zusätzlich wird die Gemeinde voraussichtlich
ein Darlehen von 1,5
Millionen Euro aufnehmen. Über
die Zweifeldhalle für Schul- und Vereinssport
wird im Ort seit mehr als
zehn Jahren diskutiert. Jetzt laufen
die ersten Ausschreibungen. Geplanter
Baubeginn ist der 1. März
2022. Schon im August 2023 könnten
die Sportler die neue Halle in Betrieb
nehmen.
Landtagsabgeordnete Leithoff erklärte
dazu: „Es freut mich sehr, dass
wir jetzt zu einem guten Anfang gefunden
haben.“
Mehr Geld für Sporthalle
Niederwiesa bekommt für
den Neubau zusätzliche
Finanzen vom Land. Die
Gemeinde muss dennoch
einen Kredit aufnehmen.
VON EVA-MARIA HOMMEL
Die alte Sporthalle in Niederwiesa soll durch einen Neubau ersetzt werden.
FOTO: KNUT BERGER/ARCHIV
Raik Schubert
Bürgermeister von
Niederwiesa
FOTO: CHRISTOF HEYDEN/ARCHIV
Hier gibt es
bald günstige
Kleidung
Die Bauarbeiten auf dem Eckgrundstück
Augustusburger Straße/Heinrich-Heine-Straße
sorgen in Flöha
für Rätselraten. Direkt neben dem
DM-Mark wird gegraben und Erdreich
ausgehoben. Eine Bautafel
sucht man vergebens, der Eigentümer
der Fläche mit Sitz in Weimar
mag sich zu den laufenden Arbeiten
nicht äußern und verweist auf Datenschutzgründe.
Höchste Geheimhaltungsstufe
also? Genehmigt sind
die Arbeiten jedenfalls, laut Auskunft
aus dem Landratsamt Mittelsachsen.
Die Lösung des Rätsels befindet
sich auf der anderen Straßenseite:
Wie der Pressesprecher des
Textildiscounters Kik bestätigt,
wird die Filiale, die sich derzeit im
Einkaufszentrum zwischen Edeka
und Aldi befindet, in einen Neubau
umziehen. Geplant sei der Umzug
im ersten Halbjahr 2023 mit Fertigstellung
des neuen Gebäudes, so Sören
Heinrichsmeyer. Die neue Filiale
wird eine Verkaufsfläche von 650
Quadratmetern haben und ist damit
140 Quadratmeter größer als
die jetzige. |mbe
FOTO: HENDRIK JATTKE
Eine Klasse der Oberschule Niederwiesa
ist seit Montag in häuslicher
Lernzeit. Das gab Bürgermeister Raik
Schubert (Bürgerinitiative Niederwiesa)
am Dienstag im Gemeinderat bekannt.
Die Schulleitung habe in Abstimmung
mit ihm so entschieden:
„Ich halte das für vollkommen richtig“,
betonte er. Schulleiterin Katrin
Fischer bestätigte: „Nach positiven
Schnelltests und mit
Blick auf die Gesamtsituation
in der
Klasse haben wir
uns dazu veranlasst
gesehen.“ Sie habe
am Montagmorgen
sofort alle Eltern informiert,
den Schülern
Aufgaben über
die Lernplattform LernSax gegeben
und das Landesamt für Schule und
Bildung (Lasub) informiert. Sie kritisierte
allerdings, dass die sogenannte
Hotline des Landratsamts wochentags
nur von 9 bis 15 Uhr besetzt ist, freitags
nur bis 12 Uhr. Zum Umgang mit
Corona-Fällen sei sie regelmäßig in
Kontakt mit Schulleiterkollegen aus
dem Landkreis: „Ich weiß, das andere
Schulen genauso handeln.“ Im Gemeinderat
war auch CDU-Landtagsabgeordnete
Susan Leithoff (Foto) aus
Schönerstadt zu Gast. Sie sprach der
Schulleitung und der Gemeinde ein
„großes Kompliment“ für ihr schnelles
selbstständiges und verantwortliches
Handeln aus: „Das Gesundheitsamt
ist hoffnungslos überfordert.“ |eva
Klasse im Homeschooling
FOTO: KNUT BERGER/ARCHIV
Alle Jahre wieder stehen wir bei bestimmten
Leuten kurz vor Weihnachten
vor dem gleichen Problem:
Was sollen wir schenken, wenn die
schon „alles“ haben? Das „alles“ nur
relativ ist, zeigt aktuell der Prospekt
eines großen Warenhauses. Dort habe
ich was gefunden, was ich noch
nie in einem Muggel-Haushalt gesehen
habe: einen Harry-Potter-Bräter,
einen Hogwarts-Teekessel und die
Lord-Voldemort-Auflaufform. Weil
aber schon für die Topfhandschuhe
ein brauner Schein hingelegt werden
muss, habe ich meine Überlegungen
nach exakt neundreiviertel
Sekunden abgebrochen. Zauberstab
und der Besen Nimbus 2000 waren
ohnehin nicht im Angebot. |fa
GUTEN TAG
Entzaubert
FREIBERG/FLÖHA — Die vierte Infektionswelle
rollt scheinbar unaufhaltsam
durch den Landkreis Mittelsachsen,
täglich gibt es neue Rekordwerte
in der Corona-Statistik. Die
fallen insbesondere im Vergleich zu
den Vorjahreswerten ins Gewicht.
Gemeinschaftseinrichtungen:
Wegen zahlreicher Infektionsfälle
hat das Kultusministerium per Allgemeinverfügung
aktuell 20 Schulen
im Landkreis befristet geschlossen.
So sind beispielsweise in Erlau
die Grundschule und die Heinrich-
Hoffmann-Schule bis 26. November
geschlossen. Laut Bürgermeister Peter
Ahnert (parteilos) befindet sich
zudem die Kindertagesstätte in Milkau
aufgrund von Fällen im Personal
unter Beobachtung, bei Kindern
erfolgen Lollitests. Verweigern Eltern
die Tests, dürfen die Kinder
nicht betreut werden. Seit Donnerstag
sind auch die Oberschulen in
Frankenberg und Lichtenau sowie
die Grundschule in Waldheim von
der Schließung betroffen. Nach unbestätigten
Informationen betrifft
dies auch die Grundschule Rochlitz.
Aktuell stehen zudem nach Angaben
der Kreisverwaltung 32 Kitas
unter Beobachtung und zehn Altenpflegebetriebe,
weil dort jeweils eine
Person positiv auf das Virus getestet
wurde. Zum Vergleich: Vor einem
Jahr waren elf Pflegebetriebe betroffen,
außerdem 17 Schulen sowie
zehn Kitas.
Krankenhaus-Belegung: In mittelsächsischen
Kliniken werden derzeit
102 Covid-Patienten stationär
behandelt, davon 17 beatmet. Hier
ähnelt die Situation der vom vergangenen
Jahr. Am 17. November 2020
wurden 106 Covid-Patienten stationär
behandelt, sechs Personen davon
wurden beatmet.
Allein im Freiberger Kreiskrankenhaus
werden nach jüngsten Angaben
von Sprecherin Anja Kunze
aktuell 33 Corona-Patienten behandelt,
fünf davon auf der Intensivstation.
„Auch in unserem Haus müssen
leider planbare Operationen, sofern
medizinisch vertretbar, verschoben
werden. Von diesen Verschiebungen
ausgenommen sind jedoch
Krebs-Operationen“, sagte Anja
Kunze. Im Klinikum Mittweida
der kreiseigenen Krankenhausgesellschaft
LMK werden momentan
14 bestätigte Coronafälle sowie ein
Covid-Verdachtsfall auf der Normalstation
versorgt. Wie LMK-Sprecherin
Ines Schreiber erklärte, werden
fünf intensivpflichtige Coronapatienten
stationär behandelt. Die Situation
stelle sich konstant dar, auch
die Personalsituation sei unverändert.
„Grundsätzlich wird das normale
OP-Programm und die Krankenversorgung
regulär aufrecht erhalten,
in Einzelfällen gab es hier
auch schon Verschiebungen, beispielsweise
als die ITS-Kapazitäten
zeitweilig zu 100 Prozent ausgelastet
waren“, sagte Ines Schreiber. Aktuell
sei die Intensivmedizinische
Station (ITS) zwar nicht voll ausgelastet.
„Wir sind jedoch darauf vorbereitet,
dass planbare Operationen
wieder verschoben werden müssen.“
Die Notfallversorgung sei gesichert.
Im Bedarfsfall erfolge eine
Umverlegung von intensivpflichtigen
Covid-Patienten über die Koordinierungsstelle
Chemnitz.
Infektionsfälle: Am Donnerstag
wurden 296 Neuinfektionen vermeldet,
nach einem Rekordwert von
617 am Mittwoch. Aktuell befinden
sich nach Angaben der Landkreisverwaltung
über 4500 Personen in
Quarantäne. Das sind mehr als 2000
Betroffene mehr als am 17. November
2020 gemeldet. An dem Tag des
Vorjahres registrierte das Gesundheitsamt
92 Neuinfektionen, also
204 Fälle weniger als an diesem
Donnerstag. Die Inzidenz liegt laut
Robert-Koch-Institut nun bei 753,3.
Der höchste Wert im Vorjahr lag bei
645,8 am 21. Dezember. Seit März
2020 gibt es nunmehr 33.446 bestätigte
Corona-Nachweise im Landkreis.
724 Todesfälle im Zusammenhang
mit Corona nennt die Kreisverwaltung
insgesamt.
Bundeswehr-Einsatz: Angehörige
der Bundeswehr helfen erneut in
Mittelsachsen bei der Bewältigung
der Coronakrise, eingesetzt im Gesundheitsamt.
Laut Kreisverwaltung
soll deren Anzahl in der kommenden
Woche auf 30 Einsatzkräfte
steigen. Seit dem 8. November sind
16 Soldaten im Gesundheitsamt in
Mittweida zur Kontaktverfolgung
im Einsatz. Ab Freitag helfen acht
Soldaten im Krankenhaus Hartmannsdorf,
und ab Montag unterstützen
zehn weitere Soldaten die
Außenstelle des Gesundheitsamtes
in Freiberg. Das bestätigte ein Sprecher
der Bundeswehr. Mitte Oktober
2020 waren Bundeswehrangehörige
erstmals zur Unterstützung des mittelsächsischen
Gesundheitsamtes
nach Mittweida gerufen worden.
|jl/lkb/fmu
Corona: Mehr Fälle als vor einem Jahr
Im Vergleich zur Lage im
November 2020 werden in
Mittelsachsen deutlich
mehr Infektionen
entdeckt. Zu den Folgen
gehört, dass Schulen
geschlossen und planbare
Operationen in Kliniken
verschoben werden.
VON UNSEREN REDAKTIONEN
„Grundsätzlich
wird das normale
OP-Programm aufrecht
erhalten.“
Ines Schreiber LMK-Sprecherin
FLÖHAER ZEITUNG
Freie Presse Freitag, 19. November 2021 Seite 9
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NACHRICHTEN
MITTWEIDA — Die Hochschule Mittweida
und das als Entwicklungsdienstleister
für die Autoindustrie
tätige Unternehmen IAV arbeiten
jetzt bei der Aus- und Weiterbildung
von Fachkräften zusammen: Mit
dem Master-Studienangebot „Vernetzte
intelligente Systeme“ sollen
Studenten in Zukunftsthemen der
Mobilität ausgebildet werden. Die
Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr
(IAV) übernimmt dafür die Finanzierung
zweier Stiftungsprofessuren.
Das teilte der Sprecher der
Hochschule Mittweida, Helmut
Hammer, mit. 15 Studenten befinden
sich laut Hammer bereits im ersten
Semester, darunter fünf IAV-Mitarbeiter.
|jl
HOCHSCHULE
Vernetzte Mobilität:
Studium gestartet
FLÖHA — Das Landratsamt hat am
Montag 27 neue Coronavirus-Fälle
für Mittelsachsen veröffentlicht.
Demnach wurden seit März 2020
bislang 13.168 Infektionsfälle bekannt.
Die Neuinfektionen verteilen
sich auf die Altkreise wie folgt: Freiberg
5637 (+7 zum Vortag), Mittweida
5052 (+12) und Döbeln 2479 (+8).
131 Patienten werden derzeit in den
mittelsächsischen Kliniken behandelt,
davon 19 beatmet. Der Inzidenzwert
steigt laut Robert-Koch-Institut
auf 424,9. Weitere Todesfälle
im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion
meldete die Kreisbehörde
nicht. Somit sind bisher
284 Todesfälle bekannt. |lasc
CORONA
Inzidenzwert bleibt
weiter bei über 400
Freie Presse: Herr Nobis, wie
geht es Ihnen zurzeit?
Robert Nobis: Zwiegespalten. Ich
denke an die Kinder und an die Verantwortung
für ihre Entwicklung.
Da bin ich mit meinen Gedanken
sehr oft bei meinen eigenen Kindern,
bei meinen Schülern und bei
meiner Trainingsgruppe. Wir hängen
ja zurzeit alle sozusagen in einer
Schleife, es fehlt die Perspektive, das
Licht am Ende des Tunnels. Und gerade
für die Kinder ist so eine Zielorientierung
sehr wichtig.
Wie bewältigen Sie selbst die zermürbende
Dauer-Schleife?
In der Familie versuchen wir unseren
Tagesablauf so gut es geht zu
strukturieren. Es gibt Zeiten, die jeder
für sich allein hat und gemeinsame
Zeit, wo die Familie zusammenkommt.
In der Regel ist Früh Homeschooling
und am Nachmittag Zeit
für die Kinder. Wir sind so oft es geht
draußen und bewegen uns.
Wie halten Sie den Kontakt zu
ihrer Trainingsgruppe?
Wir haben eine Whats-App-Gruppe
und ich habe eine Art digitale Tafel
entwickelt, an die jeder etwas ranpinnen
kann. Das wird aber selten
genutzt. Es gibt für die Kinder eine
kleine Wochenaufgabe – vorige Woche
waren es Kniebeugen. Aber eigentlich
will ich keine Aufgaben
stellen, weil die Kinder schon sehr
viele schulische Aufgaben bewältigen
müssen. Fußball soll der spielerische
Ausgleich dafür sein. Die Kinder
sollen jetzt lieber rausgehen und
sich bewegen, Rodeln zum Beispiel.
Beim ersten Lockdown im Frühjahr
hatten Sie und Ihr Trainerkollege
mit der damaligen E-Jugend
bei Facebook eine Motivationsaktion
gestartet. Ist so etwas
jetzt wieder geplant?
Nein. Es war ein bisschen eine andere
Situation damals. Es war Frühling,
die Kinder konnten draußen kicken.
Es gab eine Akzeptanz der Beschränkungen,
und es war ein Ende
absehbar. Aber wir könnten das sicher
wieder machen, dank der engagierten
Eltern wäre das sicher kein
großes Problem.
Was vermissen die Kinder am
meisten – das Training, die
Punktspiele?
Das müssen Sie sie selbst fragen. Der
persönliche Kontakt zu Freunden,
der Austausch. Das kann keine
Whats-App-Gruppe ersetzen. Der
Fußball ist für sie ja auch ein Rückzugsort
für unbeschwertes Spielen –
der Ball und die Freunde. Auch
wenn im ersten Jahr in der D-Jugend
der Übergang vom Spielalter zum
strukturierten Lernalter stattfindet
und die Kinder langsam Eigenverantwortung
übernehmen.
Was war im vergangenen Jahr
ihr schönster Fußballmoment?
Der schönste Fußballmoment ... Wir
waren in der Halle ziemlich erfolgreich
und standen vor der Lockdown-Pause
im Frühjahr auf Platz
vier in der Mittelsachsenliga. Der
schönste Moment war der 11:2-Sieg
im Pokalspiel bei der Spielgemeinschaft
Königshain-Wiederau/Claußnitz.
In diesem Spiel haben wir die
Kinder dort gesehen, wo wir sie als
Trainer gern haben wollen. Das war
eine große Freude. Das Spiel war am
31. Oktober unmittelbar vor dem
zweiten Lockdown.
Wie bewerten Sie die Entscheidung,
dass der Profifußball weiterspielen
darf, während die
Amateure und der Nachwuchs
Zwangspause haben? Ist das
auch ein Thema bei den Kindern?
Das ist schwierig. Aus Sicht der Kinder
ist das ungerecht. Die unterscheiden
ja nicht. Fußball ist für sie
Fußball. Wenn man das System Fußball
wirtschaftlich betrachtet, ist der
Bundesligaspielbetrieb schon sinnvoll.
Da hängen viele Arbeitsplätze
dran, und auch der Nachwuchs profitiert
natürlich von einer Fortsetzung
des Spielbetriebes.
Verfolgen Sie auch die aktuellen
Debatte zu den politischen Entscheidungen
im Umgang mit der
Coronapandemie?
Ich versuche das Ganze zu verfolgen
und einzuordnen. Es gehört für
mich auch zur Verantwortung gegenüber
den Kindern, die Situation
zu erklären und auch unbequeme
Fragen zu beantworten.
Worauf freuen Sie sich am meisten,
wenn wieder Normalität in
unseren Alltag einzieht?
Dass die Abläufe wieder geordnet
sind, dass es wieder einen Alltagsrhythmus
im Familienleben gibt.
Und mit Blick auf die Fußballgruppe
auf das lockere Zusammensein, darauf,
dass Spaß und Freude zurückkommen
und dass die Kinder wieder
eine Perspektive haben. |mbe
„Die Kinder brauchen ein Ziel“
Robert Nobis hofft, dass seine Nachwuchsfußballer in der erneuten Corona-Zwangspause nicht die Lust verlieren
FLÖHA — Im Frühjahr während des
ersten Corona-Lockdowns hatten
die Nachwuchsfußballer des TSV
Flöha mit einer Foto-Aktion für
das Zuhausebleiben geworben.
Nun sitzen die Jungs wieder daheim,
dürfen nicht Fußballspielen,
keine Freunde treffen. Ihr
Trainer Robert Nobis erklärt im
Gespräch mit Matthias Behrend,
warum das Rodeln ein guter Ersatz
für das Kicken ist und wieso der
fortgesetzte Spielbetrieb im Profifußball
auch sinnvoll ist.
Robert Nobis ist Sport- und Biologielehrer und hat eine DFB-Trainerlizenz (Uefa B-Level).
FOTO: HENDRIK JATTKE
Robert Nobis (32) ist Nachwuchstrainer
beim TSV Flöha. Zusammen mit
Rico Hösel trainiert er die D-Jugend-
Fußballer, koordiniert die Aus- und
Weiterbildung im Verein und arbeitet
an einem Konzept für die Jugendarbeit.
Er ist in Niederwiesa aufgewachsen
und lebt seit acht Jahren mit seiner
Lebensgefährtin und den beiden
vier und elf Jahre alten Kindern in
Flöha. Robert Nobis ist Lehrer für
Sport und Biologie am Förderzentrum
„Käthe Kollwitz“ in Freiberg. |mbe
Fußball ist vor allem ein Spiel
Mit der Aktion haben die kleinen
Fußballer im April für Aufsehen gesorgt.
FOTOS: TSV FLÖHA/MONTAGE: U. MANN
SCHÖNERSTADT — Mit einem lachenden
und einem weinenden Auge
blickt Susan Leithoff auf den neuen
CDU-Parteivorsitzenden. „Ich kann
und muss mich mit dem in einer demokratischen
Entscheidung gekürten
Armin Laschet abfinden“, sagt
die CDU-Landtagsabgeordnete. „Er
konnte sich durchsetzen, weil er auf
das Verbindende setzt“, so die Schönerstädterin.
Ihr Wunschkandidat
für den am Wochenende neu vergebenen
Posten sei Friedrich Merz gewesen,
sagt sie. „Wir stehen vor wirtschaftlich
und finanziell schwierigen
Zeiten.“ Da sei ihr Favorit ein
Schwergewicht, begründet sie.
Susan Leithoff glaubt nicht, dass
der in der Wahl des Parteivorsitzenden
unterlegene Merz eine Chance
als Kanzlerkandidat hat. „Wenn wir
aus der CDU heraus einen Kanzlerkandidaten
küren, läuft das sicher
auf den Parteivorsitzenden hinaus“,
so die Schönerstädterin. „Aber auch
in der Schwesterpartei lassen sich
gute Kandidaten finden“, sagt sie,
ohne Markus Söder namentlich zu
nennen.
Angesichts der Bund-Länder-Beratung
zur Pandemie am heutigen
Dienstag rechnet Leithoff mit härteren
Regeln und nicht damit, dass
über Lockerungen geredet wird.
„Wenn wir die Zahlen der Infizierten
und der Toten in den Griff bekommen
wollen, dann geht das nur
durch Impfungen und eine bessere
Kontaktnachverfolgung“, sagt die
Politikerin. Die Bundeskanzlerin habe
bereits im Oktober vor einer weiteren
Welle gewarnt. Aber viele –
auch sie selbst – hätten die Warnungen
angesichts der niedrigeren Zahlen
noch nicht so dramatisch gesehen.
Die für den Lockdown nötige
Akzeptanz sei damals nicht gegeben
gewesen. Gerade jetzt aber müssten
alle zusammenhalten.
Eine positive Bilanz zieht Susan
Leithoff nach gut einem Jahr ihrer
Tätigkeit im Sächsischen Landtag.
Vor kurzem wurde sie zur stellvertretenden
Vorsitzenden der CDU-
Fraktion gewählt. „Nach wie vor habe
ich große Freude an dieser Arbeit“,
sagt die Rechtsanwältin, auch
wenn sie für ihre anwaltliche Tätigkeit
nur noch wenig Zeit aufbringen
kann. „Ich würde es immer wieder
tun, auch wenn ich keinen Vergleich
zu normaler Parlamentstätigkeit
habe.“ Denn seit Beginn ihrer
Abgeordnetentätigkeit war Corona
das alles beherrschende Thema. Im
Landtag fühle sie sich sehr wohl und
verzeichne auch positive Rückkopplungen.
Dennoch komme sie sich
manchmal vor wie in einem Hamsterrad.
„Ich bin noch gar nicht großartig
zum Nachdenken gekommen“,
so die Juristin. „Mit jedem Schritt,
den man geht, wächst man auch“,
hat die Abgeordnete erfahren. Dabei
habe sich ihr eigener Anspruch
nicht verändert. „Und zum Glück
habe ich einen bodenständigen
Rückhalt“, sagt die verheiratete Mutter
eines Kindes.
Ihre Aktivitäten im Landtag und
als Oederaner Stadträtin beeinflussten
sich gegenseitig. „Mein Wahlkreis
ist relativ groß. Ich verstehe
mich als Abgeordnete für alle“, so
Susan Leithoff. Von daher sei es gut
zu wissen, welche konkreten Probleme
Städte und Gemeinden hätten.
Im Stadtrat von Oederan habe sie
wiederum festgestellt, dass Bürger
sie oft als Landespolitikerin und
mitunter auch als Botschafterin des
Freistaates sehen. „Ich vermittle
gern, wenn ich zu einem Thema etwas
beisteuern kann, versuche aber
stets, zwischen Kommunal- und
Landespolitik zu trennen.“
In diesem Spannungsfeld ist
auch der gordische Knoten Windkraft
zu finden. „Wir brauchen im
Freistaat mehr erneuerbare Energien.
Aber auch die Interessen von
Kommunen und Bürgern müssen
berücksichtigt werden“, sagt die Parlamentarierin.
Daher sei es nötig, Regelungen
für die Ansiedelung von
Windparks zu finden. Ein erster
Schritt sei die Vorgabe, dass Windräder
nicht näher als 1000 Meter an eine
Kommune heranrücken dürfen.
„Das soll jetzt Gesetzestext werden“,
sagt Leithoff, die froh ist, dass das polarisierende
Thema in der Regionalentwicklung
bei ihrem Parteifreund,
Staatsminister Thomas
Schmidt, angesiedelt ist. Es bestehe
die Gefahr eines Wildwuchses bei
Windkraft, da aktuell kein belastbarer
Regionalplan existiere. Diese Gefahr
müsse gebannt werden.
Und vor welchen Herausforderungen
steht Oederan nach Ansicht
der Stadträtin? „Die Lage ist durch
Corona überschattet“, sagt sie. Dennoch
müssen Großprojekte wie die
Sanierung des Rathauses und der
Breitbandausbau
vorangetrieben
werden. „Wenn wir die Innenstadt
beleben wollen, muss die Baustelle
am Markt wieder weg“, so Susan
Leithoff. Beim Breitbandausbau ist
sie froh, dass Oederan sich so frühzeitig
für das Betreibermodell entschieden
habe. „Ich hoffe, dass der
Ausbau bis Ende 2021 beendet werden
kann.“
Die Herausforderung Klein-Erzgebirge
dürfte die Oederaner auch
2022 noch beschäftigen. Eine
schnelle Lösung für das traditionelle,
von Insolvenz betroffene Aushängeschild
der Stadt sieht Susan
Leithoff eher nicht. „Ich bin seit
2014 im Stadtrat und bemühe mich
seitdem, die komplexe Betreiberstruktur
zu durchschauen.“ Die Miniaturen
seien der eigentliche
Schatz des Ausflugsziels. Dafür
müssten Stadt und Verein gemeinsam
Verantwortung übernehmen.
Susan Leithoff setzt auf Impfungen und Kontaktverfolgung
Der neue CDU-Parteivorsitzende
setzt auf das
Verbindende. Trotzdem
war Armin Laschet nicht
der Wunschkandidat der
Landtagsabgeordneten Susan
Leithoff. Dafür hat sie
einen gewichtigen Grund.
VON INGOLF ROSENDAHL
Susan Leithoff
Landtagsabgeordnete
FOTO: KNUT BERGER/ARCHIV
OEDERAN — Eine kanadische Firma
will unter Teilen der Stadt Oederan
nach Bodenschätzen suchen. Das
Unternehmen, das im sächsischen
Altenberg eine Niederlassung hat,
habe bereits einen entsprechenden
Antrag gestellt. „Die Erkundung soll
sich über einen Zeitraum von rund
drei Jahren erstrecken. Zunächst
geht es darum, historische Dokumente
zu sichern und auszuwerten.
Immerhin kann Oederan auf eine
Bergbaugeschichte verweisen. Auf
Basis dieser Ergebnisse möchten die
Investoren Stellen für zukünftige
Schurfgräben sowie Kernbohrungen
festlegen und diese durchführen“,
erklärte Lothar Hofmann vom
Bauamt der Stadt Oederan. Die Firma
gehe davon aus, dass in der Region
Erz in größerer Tiefe liege, dessen
Abbau in früheren Jahrhunderten
aus technischen Gründen nicht
möglich war. „Immerhin vermuten
die Experten unter anderem in den
Ortsteilen Börnichen, Memmendorf
und Kirchbach Vorkommen an Blei,
Gold, Grafit, Kupfer, Silber, Zink,
Flussspat und Schwerspat“, erläuterte
Hofmann.
Allerdings würde die Firma nicht
nur in Oederan nach Bodenschätzen
suchen, sondern auch im Erzgebirge.
Ein großes Berggeschrey breche
also nicht aus. Zunächst müssten die
Ergebnisse der Studien vorliegen,
um überhaupt auf künftige Aktivitäten
schließen zu können, so Hofmann.
Der Bauausschuss des Stadtrates
Oederan will sich auf seiner
Sitzung am kommenden Donnerstag
mit dem Antrag des Unternehmens
beschäftigen. „Wir sind aber
nicht die Behörde, die irgendwelche
Genehmigungen erteilt. Das Verfahren
liegt allein auf dem Tisch des
Bergbauamtes“, erklärte Oederans
Bauamtschefin Petra Wolf. Die Stadt
werde jedoch als Träger öffentlicher
Belange zum Thema gehört und
kann deshalb eine Stellungnahme
dazu abgeben. Lothar Hofmeister
nutzt die Bauausschusssitzung deshalb,
um das Bergbau-Projekt etwas
genauer vorzustellen. Außerdem
wird sich das Gremium mit Bauanträgen
von Privatpersonen sowie
Unternehmen beschäftigen.
BAUAUSSCHUSSES OEDERAN: am Donnerstag,
18.30 Uhr Stadtverwaltung Oederan,
Gerichtsstraße 18 , Zimmer 201.
Firma sucht
in Oederan
Bodenschätze
Bauausschuss stellt
Bergbau-Projekt vor
VON KNUT BERGER
Weil es tagtäglich Nachschub von
oben gibt, sprechen einige Leute
beim anhaltenden Schneefall schon
von einer neuen deutschen Welle.
Doch nicht alle Hausbesitzer machen
beim Räumen mit, weshalb in
Anlehnung an eine Frau Kerner aus
Hagen diese Zeilen entstanden sind:
Ich hab‘ heute nichts geräumt,
denn ich hab‘ nur von dir geträumt.
Es wird ja sowieso verwehen,
drum brauch ich auch nicht schieben
gehen.
Alles was ich an dir mag,
du kommst ja wirklich jeden Tag.
Ich bin total verwirrt.
Ich werd‘ verrückt, wenn’s heut gefriert.
|fa
GUTEN TAG
Nena lässt grüßen
FLÖHAER ZEITUNG
Freie Presse Dienstag, 19. Januar 2021 Seite 9
Heute von 16 - 18 Uhr
für Sie am Telefon:
HEIKE HUBRICHT
03731 37614144
heike.hubricht@freiepresse.de
Auswahl an
berichten der
Freien Presse 2021,
Flöhaer Ausgabe
Quelle: Freie Presse, 18. Dezember 2021
Quelle: Freie Presse, 19. November 2021
Quelle: Freie Presse, 19. Januar 2021
Wahlkreismagazin von Susan Leithoff - Seite 2
Wahlkreismagazin von Susan Leithoff - Seite 2
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