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100Jubiläumszeitung-TSV-Neubeuern

Festschrift anlässlich des 100jährigen Jubiläums des TSV Neubeuern (Design Verena Bolte, design-verena.de)

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Aus alten Zeiten<br />

Kleine Anekdoten einer Zeitzeugin<br />

Helga Höchtl plaudert aus dem Nähkästchen<br />

Sägemehl statt<br />

weißer Farbe<br />

Der Luxus von weißer Farbe auf<br />

dem Fußballplatz war vor Jahrzehnten<br />

noch nicht vorhanden. Stattdessen<br />

wurde vom Antretter Sägemehl<br />

in einem großen Korb geordert,<br />

dieses holte Hans Höchtl ab 1957<br />

auf seiner Vespa ab, seine Frau Helga<br />

saß auf dem Gepäckträger und<br />

sorgte dafür, dass das Sägemehl heil<br />

am Sportplatz ankam. Aufgestreut<br />

wurde dann in echter Handarbeit.<br />

Diesen wichtigen Job erledigte Hans<br />

dann bis 2011, bis dahin aber dann<br />

luxuriös ausgestattet mit Kalk und<br />

Schubkarre.<br />

Fußballer als Bobfahrer<br />

Beim Stangei wurde auch früher schon<br />

schwer verhandelt. Am Stammtisch<br />

lehnten sich die Fußballer 1977 weit aus<br />

dem Fenster und wetteten um eine allesumfassende<br />

Brotzeit, dass sich Hans<br />

Höchtl als Bremser und Peter Weber<br />

nicht trauen würden, mit dem Bobfahrer<br />

Schorsch Heibl an der Italienischen<br />

Meisterschaft auf Bob-und Naturbahn,<br />

der Trofeo 5 Nazioni, teilzunehmen.<br />

Weit gefehlt! Zwar flog man schon im<br />

Trainingslauf in der ersten Kurve aus<br />

der Bahn, aber immerhin kam man<br />

(als Letzter) dann doch im Ziel an! Der<br />

Holzpokal kann heute noch bei Helga<br />

auf dem Kamin bewundert werden!<br />

Helga als Fußballmama<br />

Schon mit 25 Jahren galt Helga als<br />

Fußballmama, denn ihre Aufgaben waren<br />

vielseitig und auch unverzichtbar.<br />

Spiele der Herrenmannschaft wurden<br />

früher nur am Sonntag gespielt,<br />

weshalb Helga vormittags oft den<br />

Weckdienst übernehmen durfte bzw.<br />

musste. Aber wer lässt sich nicht gern<br />

von ihr wecken?! Den Sanka brauchte<br />

man beim <strong>TSV</strong> auch nicht, Verletzte<br />

wurden gleich von ihr ins Krankenhaus<br />

gebracht. Am Sportlerball gab es<br />

für sie nicht nur schöne Erinnerungen<br />

(da lernte sie nämlich 1956 ihren Hans<br />

kennen), auch dort war ihre Hilfe unverzichtbar,<br />

denn singend („Anders<br />

hält man das ja nicht aus…“) putzte<br />

sie um 5 Uhr in der Früh die Toiletten.<br />

Und wer um diese Uhrzeit schon<br />

mal den Zustand Selbiger gesehen hat,<br />

weiß, was das für eine Meisterleistung<br />

ist!<br />

Zitronenviertel<br />

statt Wasser<br />

Fließendes Wasser am Sportplatz<br />

war in früheren Zeiten ein noch nicht<br />

vorhandener Luxus. Stattdessen gab<br />

es in der Halbzeitpause erfrischende<br />

Zitronen stückerl. Auch das Bier der<br />

3. Halbzeit musste andernorts konsumiert<br />

werden, der funktionierende<br />

Zapfhahn stand im Kaffeehäusl.<br />

100 Jahre <strong>TSV</strong> <strong>Neubeuern</strong> 35

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