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Die Erde gehört dem Herrn - Jugendgebetslesung 2022

Kursbuch zur Jugendgebetslesung 2022 der Adventjugend.

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KAPITEL 4

Diese Frage scheint auch Matthäus sehr beschäftigt zu haben.

Denn dem Abschnitt über die Zeichen der Zeit folgen gleich vier

Gleichnisse, in denen immer wieder das gleiche Grundszenario

entworfen wird: Menschen, die auf jemanden warten. Sei es

nun auf den Dienstherren (Mt 24,45–51), den Bräutigam (Mt

25,1–13), den Besitzer des anvertrauten Vermögens (Mt 25,14–

30) oder den Menschensohn höchstpersönlich (Mt 25,31–46).

Offensichtlich möchte Matthäus mit diesen vier Gleichnissen die

Frage nach dem Wachen und Bereitsein direkt beantworten.

In Gleichnis 1 werden ein treuer und ein böser Knecht gegenübergestellt.

Der treue versorgt die Untergebenen zuverlässig

mit Nahrung. Der böse hingegen schlägt seine Mitknechte und

mutiert zum Partylöwen, woraufhin der unerwartet zurückgekehrte

Dienstherr den treuen Knecht über all seine Güter setzt,

während er den bösen Knecht dorthin schickt, wo Heulen und

Zähneklappern ist.

In Gleichnis 2 gehen zehn Jungfrauen dem Bräutigam entgegen.

Die klugen fünf mit einem Extra an Lampenöl, die törichten fünf

ohne. Alle schlafen ein, denn der Bräutigam lässt lange auf sich

warten. Als dann endlich sein Kommen angekündigt wird, verlöschen

die Lampen. Doch während die klugen Jungfrauen einfach

nachfüllen können, müssen die törichten noch einmal los, um

Lampenöl zu kaufen, weshalb sie leider den Bräutigam verpassen.

Noch viel wichtiger

"

als die Einordnung

der sogenannten

Zeichen der Zeit ist

naturlich die Frage:

Wie sollen wir denn

die Zwischenzeit,

also die Zeit bis zur

Wiederkunft, nutzen?"

In Gleichnis 3 verlässt ein Wohlhabender das Land und verteilt

deshalb sein Vermögen an seine drei Knechte. Der eine erhält

fünf, der andere zwei und der dritte einen Zentner. Jedem nach

seiner Tüchtigkeit, heißt es in der Bibel. Während die ersten beiden

Knechte mit den anvertrauten Zentnern handeln und das

Vermögen verdoppeln, vergräbt der dritte Knecht seinen Zentner

in einem Erdloch. Zurück aus dem Ausland fordert der Besitzer

dann Rechenschaft von seinen Knechten. Zufrieden ist er mit

den beiden Knechten, die mit seinem Vermögen gehandelt und

es vermehrt haben, aber der Knecht, der es ablehnte, mit dem

Vermögen zu arbeiten, wird hinausgeworfen in die äußerste

Finsternis.

In Gleichnis 4 kommt schließlich der Menschensohn wieder. Er

setzt sich auf den Thron der Herrlichkeit und versammelt alle

Völker vor sich, teilt sie aber in zwei Gruppen. Die eine Gruppe

segnet er und macht sie zu Erben des Reiches, weil sie sich – offenbar

ohne Berechnung (sonst würden sie nicht so überrascht

fragen) – um die grundlegenden menschlichen Bedürfnisse der

Geringsten gekümmert haben, mit denen sich der Menschensohn

höchstpersönlich identifiziert. Die andere Gruppe weist er

dagegen energisch zurück. Sie nennen den Menschensohn zwar

auch Herr, doch um die grundlegenden Bedürfnisse der Geringsten

haben sie sich nicht gekümmert.

Wenn wir nun also herausfinden wollen, worin sich ein Mensch,

der wacht und bereit ist, von dem unterscheidet, der es nicht ist,

müssen wir offensichtlich die Unterschiede zwischen den Klugen

und den Törichten, den Gesegneten und Verfluchten in diesen

vier Gleichnissen herausarbeiten. Meine Schlussfolgerungen

habe ich auf der nächsten Seite zusammengefasst.

DIE ERDE GEHÖRT DEM HERRN

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