21.02.2022 Aufrufe

Aktuell 123, Februar 2022

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Interview<br />

ARGE-Obmann Bernhard Hatheier (li.) und Geschäftsführer Martin König (re.) sind regelmäßig persönlich im Gespräch mit dem<br />

Landesrat bzw. seinen Büromitarbeiter/innen.<br />

abschluss (Anm.: ca. 15 Jahre) und dem Einstiegsalter in<br />

der Pflege (Anm.: 17 Jahre) braucht.<br />

AKTUELL: Wie sieht Ihrer Meinung nach die Zukunft der<br />

Pflege und Betreuung älterer Menschen aus bzw. welches<br />

Zukunftsbild würden Sie sich wünschen?<br />

W. Hattmannsdorfer: Es ist unsere Verantwortung jenen<br />

Menschen, die unser Land aufgebaut haben, ein Altern in<br />

Würde zu ermöglichen. Die Älteren wünschen sich, möglichst<br />

lange in den eigenen vier Wänden alt werden zu können.<br />

Daher werden wir die mobile Betreuung und Pflege<br />

weiter ausbauen. Gleichzeitig werden wir für die hochbetagten<br />

Menschen weiterhin in den Alten­ und Pflegeheimen<br />

die bestmögliche Pflege und Betreuung sicherstellen.<br />

Zur Entlastung der Pflegekräfte sollten wir uns außerdem<br />

den Chancen der Digitalisierung auch im Pflegebereich<br />

widmen.<br />

AKTUELL: Die Gewährleistung des Lebensunterhaltes<br />

während der Ausbildung ist unverzichtbar um Menschen<br />

in einen Sozial­ und Gesundheitsberuf zu bringen. Welche<br />

Maßnahmen sind aus Ihrer Sicht dazu notwendig?<br />

W. Hattmannsdorfer: Für Personen, die eine Ausbildung<br />

im Sozialbereich absolvieren, sollte es finanzielle Anreize<br />

geben. Konkret braucht es meiner Meinung nach Ausbildungsstipendien<br />

für Berufsumsteigerinnen und ­umsteiger,<br />

damit es für Mütter nach der Karenz oder für junge<br />

Männer attraktiv ist, in eine Pflegeausbildung zu wechseln.<br />

Als Land tun wir alles, was in unseren Möglichkeiten liegt.<br />

Mit dem Projekt ALIS haben wir mit SoNe in den letzten<br />

20 Jahren bereits 4.000 Personen auf dem Weg zu einem<br />

erfolgreichen Ausbildungsabschluss begleitet.<br />

AKTUELL: Die „Kampagne Sinnstifter“ hat sich als hilfreich<br />

erwiesen bei den Bemühungen, die Altenarbeit in der<br />

Öffentlichkeit zu präsentieren. Ist für Sie diese Kampagne<br />

ein wirksames Instrument, einerseits das Image der<br />

Alten arbeit zu heben und andererseits interessierte<br />

Personen für einen Sozial­ und Gesundheitsberuf zu<br />

begeistern?<br />

W. Hattmannsdorfer: Es muss uns gelingen, dass junge<br />

Menschen einen Sozialberuf genauso lässig finden, wie<br />

beispielsweise den Job als App­Programmierer, weil sie<br />

sagen: Es ist ein toller Job, in dem ich täglich mit Menschen<br />

arbeiten und für meine Mitmenschen etwas beitragen<br />

kann. Sinnstifter ist dabei ein wichtiger Baustein und die<br />

Kampagne möchte ich weiter ausbauen.<br />

AKTUELL: Alle warten auf die schon lange angekündigte<br />

Pflegereform! Welche Forderungen und welche zentralen<br />

Themen an das Bundesministerium kommen dabei aus<br />

OÖ? Wann nimmt dieses Projekt die erhoffte Fahrt auf?<br />

W. Hattmannsdorfer: Bisher hat sich die Bundespflegereform<br />

dadurch ausgezeichnet, dass nichts passiert ist. Ich<br />

appelliere an den Bund, hier dringend in die Gänge zu<br />

kommen. Wir in Oberösterreich haben konkrete Punkte<br />

formuliert, die jederzeit umgesetzt werden können, wie<br />

die Reduktion des Einstiegsalters und die Einführung von<br />

Ausbildungsstipendien für Berufsumsteigerinnen und ­umsteiger.<br />

AKTUELL: Welche Botschaft haben Sie an die vielen<br />

Mitarbei terInnen, die in dieser schwierigen Zeit von<br />

COVID­19 die Alten­ und Pflegeheime in Oberösterreich<br />

am Laufen halten?<br />

W. Hattmannsdorfer: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

stellen seit Beginn der Corona­Pandemie sicher, dass<br />

wir die Betreuung und Pflege in den Heimen aufrechterhalten<br />

können. Ich habe großen Respekt vor den Leistungen,<br />

die unsere Pflegekräfte Tag für Tag vollbringen.<br />

Aus ganzem Herzen gebührt ihnen großer Dank namens<br />

des Landes Oberösterreich.<br />

Wir bedanken uns fürs Gespräch!<br />

<strong>Aktuell</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2022</strong> | 7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!