Pressemitteilung 23/2012 - Evangelisches Dekanat Darmstadt-Land
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<strong>Pressemitteilung</strong> <strong>23</strong>/<strong>2012</strong><br />
Evang. <strong>Dekanat</strong> <strong>Darmstadt</strong>-<strong>Land</strong><br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Sigrid Maline Thierolf-Jöckel<br />
Grabengasse 20<br />
64372 Ober-Ramstadt<br />
℡ 0 61 54 / 69 43 - 39<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Ober-Ramstadt, 18. Juni <strong>2012</strong><br />
Kooperation zahlt sich aus<br />
Regionales Kirchenparlament diskutiert über Pfarrberuf, Kooperationen und Impulspapier<br />
zur <strong>Dekanat</strong>sneuordnung<br />
Ober-Ramstadt. Keine Beschlüsse, aber anregende Diskussionen kennzeichneten die Sommersynode<br />
<strong>2012</strong> des Evangelischen <strong>Dekanat</strong>s <strong>Darmstadt</strong>-<strong>Land</strong>. 42 Mitglieder des regionalen<br />
Kirchenparlament und einige Gäste trafen sich am Freitagnachmittag im Prälat-Diehl-Haus in<br />
Ober-Ramstadt. Es war wie im Bundestag einige Stunden zuvor beim Thema Betreuungsgeld:<br />
Hans-Dieter Hauptmann aus Modau, der Vorsitzende (Präses), musste feststellen, dass die<br />
Synode nicht beschlussfähig ist. Eine Stimme fehlte, und so werden die Delegierten über die<br />
Anträge zur Einsetzung eines Kita-Ausschusses und zur Geschäftsordnung der<br />
<strong>Dekanat</strong>ssynode erst auf der Herbsttagung entscheiden. Die Mitglieder der <strong>Dekanat</strong>ssynode<br />
vertreten rund 51.000 evangelische Christinnen und Christen aus 19 Kirchengemeinden zwischen<br />
Erzhausen, Pfungstadt, Roßdorf und Ernsthofen.<br />
Was ist Ihnen an Ihrem Pfarrer, Ihrer Pfarrerin am Wichtigsten? Diese Frage beantworteten die<br />
Delegierten zunächst in Kleingruppen. Am häufigsten genannt wurden: Seelsorge, Kontakt zu<br />
den Menschen pflegen, sich Zeit nehmen, offen sein und zuhören können. An zweiter Stelle<br />
stand für die Tagungsteilnehmer der Gottesdienst: es gelte, glaubwürdig das Wort Gottes zu<br />
verkündigen, den Menschen etwas zu geben. Auf Rang drei rangierten persönliche Eigenschaften<br />
der Theologen - wie authentisch sein oder wiedererkennbar in den Worten sein, er oder sie<br />
soll delegieren und organisieren können.<br />
Pfarrberuf: "Schwerpunktsetzung statt Vollständigkeit"<br />
"Was soll eine Pfarrerin, ein Pfarrer können und<br />
tun?" Diese Leitfrage hatte Oberkirchenrätin Ines<br />
Flemmig ihrem Impulsreferat vorangestellt. Die<br />
Leiterin Personalservice in der Kirchenverwaltung<br />
der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau<br />
(EKHN) war selbst 12 Jahre lang Gemeindepfarrerin.<br />
"Es braucht fachliche und soziale Kompetenzen,<br />
die in jeder Gemeinde vorausgesetzt<br />
werden können," so Flemmig. Das Ergebnis der<br />
Kurzbefragung der Synodalen deckt sich mit ihren<br />
Erkenntnissen: Für die religiöse Kommunikation<br />
spiele heute der persönliche Kontakt eine wichtige Rolle. Pfarrerinnen und Pfarrer hätten ein<br />
hohes Maß an Gestaltungsfreiheit, gleichzeitig leiden viele im Beruf an Überlastung. Ihr Lösungsansatz<br />
lautet "zeitliche Profilierung statt undeutliche Aktivität, Schwerpunktsetzung statt<br />
Vollständigkeit, und andere - haupt- wie ehrenamtlich Tätige - einzubinden." Es gelte neben<br />
den Kernaufgaben alle Tätigkeiten dahingehend zu überprüfen, "inwiefern sie das Evangelium<br />
kommunizieren". Die Oberkirchenrätin betonte: "In den letzten Jahren ist Region als Ort kirchlichen<br />
Handelns verstärkt wiederentdeckt worden: Kooperationen innerhalb der Gemeinde und<br />
zwischen Gemeinden werden wichtiger denn je." Entlastend sei es beispielsweise Konficamps,<br />
Andachten, Glaubenskurse oder Freizeitangebote gemeindeübergreifend anzubieten. In der<br />
anschließenden Diskussionsrunde wurde von mehreren Delegierten der hohe Verwaltungsauf-<br />
� 0 61 54 / 69 43 - 32<br />
maline.thierolf.dek.darmstadtland@ekhn-net.de<br />
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Evang. <strong>Dekanat</strong> <strong>Darmstadt</strong>-<strong>Land</strong><br />
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wand beklagt, den Pfarrerinnen und Pfarrer haben. Diese Zeit fehle für seelsorgerische Gespräche<br />
und andere Kernaufgaben. Flemmig berichtete, dass eine Arbeitsgruppe der EKHN<br />
sich damit auseinandersetzt, um diesen Aufwand zu reduzieren. Gleichzeitig sollen EKHN-weit<br />
Anreize für Kooperationen und Fusionen geschaffen werden. Der Delegierte Manfred Berger<br />
betonte, die Kooperation der Kirchengemeinden von Gräfenhausen-Schneppenhausen und<br />
Weiterstadt habe sich bewährt. Es sei ein längerer Prozess gewesen bis zur gemeinsamen<br />
Pfarrdienstordnung, die den zwei Pfarrerinnen und zwei Pfarrer auch Schwerpunktaufgaben<br />
zuweist. Martin Faber, Gefängnisseelsorger in der JVA Weiterstadt, plädierte dafür übergemeindliche<br />
Pfarrstellen in Gefängnissen oder Schulen nicht wie geplant zu kürzen. Es gelte<br />
stärker "auf Gesellschaft konzentriert zu arbeiten".<br />
Gitarre oder Orgel?<br />
Einen besonderen Akzent zum<br />
Jahr der Kirchenmusik haben<br />
Liedermacher und Pfarrer Clemens<br />
Bittlinger sowie der Roßdörfer<br />
Kantor Johannes<br />
Schmidtke gesetzt. Die Lieder<br />
der beiden Musiker zeigten wie<br />
der Brückenschlag zwischen<br />
neuem geistlichen Lied und<br />
klassischer Kirchenmusik gelingen<br />
kann.<br />
<strong>Dekanat</strong>sneuordnung - "Wir wollen die Spielräume nutzen"<br />
Pfarrer Christoph Mohr vertritt zurzeit Dekan Arno Allmann,<br />
der sich noch bis Ende Juni im Rahmen seines<br />
Studienquartals in Greifswald befindet. Er berichtete,<br />
dass Pfarrerin Claudia Allmann ab Januar 2013 die halbe<br />
Pfarrstelle in der Lazarusgemeinde der Nieder-<br />
Ramstädter Diakonie (NRD) übernehmen wird. Karin<br />
Hermann-Brandenburg, Pfarrerin zur Koordination und<br />
Vernetzung der seelsorgerlichen Betreuung für die ambulante<br />
Palliativversorgung im Elisabethenstift und im<br />
Klinikum, gibt die halben Stelle bis Ende Juli auf. Mit<br />
welcher Konzeption die Stelle neu ausgeschrieben wird,<br />
entscheidet der <strong>Dekanat</strong>ssynodalvorstand (DSV). Mohr<br />
erläuterte der Synode das „Impulspapier zur Neuordnung<br />
der <strong>Dekanat</strong>sgebiete“, das die Kirchenleitung der<br />
EKHN verfasst hat und den <strong>Dekanat</strong>en seit Anfang Juni<br />
vorliegt. Er stellte die relevanten Beweggründe, Inhalte<br />
und die Ziele den Delegierten vor. Seit 15 Jahren geht<br />
es in der EKHN um die Neuordnung der mittleren Ebene.<br />
Weiterhin gibt es viele kleine <strong>Dekanat</strong>e, die Schwierigkeiten haben, ihre Vertretungen und<br />
Vakanzen zu regeln und nur noch mit Bruchteilen Profilstellen und Fachstellen sowie<br />
Dekanestellen besetzen können. Der Gestaltungsspielraum dieser <strong>Dekanat</strong>e wird immer enger.<br />
"Mit dem Impulspapier unternimmt jetzt die Kirchenleitung einen neuen Aufschlag zur Regelung<br />
der <strong>Dekanat</strong>e und will damit ganz bewusst Fusionen innerhalb der EKHN anstoßen, um zu-<br />
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kunftsfähige und arbeitsfähige <strong>Dekanat</strong>e entstehen zu lassen", so Mohr. Bis Januar 2013 seien<br />
die <strong>Dekanat</strong>e aufgerufen, ihre Ideen und Konzeptionen zu den Vorschlägen der Kirchenleitung<br />
einzubringen. "Wir wollen die Spielräume nutzen, die wir als <strong>Dekanat</strong> <strong>Darmstadt</strong>-<strong>Land</strong> haben",<br />
betonte der stellvertretende Dekan im Namen des DSV. Es gebe mehrere Denkmodelle. Die<br />
Beibehaltung des Status quo gewährleiste eine gute, gewachsene und arbeitsfähige Struktur<br />
und Vernetzung der Kirchengemeinden. Außerdem verfügt das <strong>Dekanat</strong> <strong>Darmstadt</strong>-<strong>Land</strong> über<br />
eine solide finanzielle Basis und zählt mit 51.000 Kirchenmitgliedern zu den mittelgroßen <strong>Dekanat</strong>en.<br />
"Der DSV will alle möglichen Denkmodelle gewissenhaft prüfen und in der Herbstsynode<br />
mit Ihnen über einen Gestaltungsvorschlag ins Gespräch kommen, " sagte Mohr.<br />
<strong>Land</strong>essynode debattiert über Pfarrstellenbemessung und Sonntagsruhe<br />
Pfarrer Andreas Klein aus Traisa berichtete den Delegierten von den Ergebnissen der Tagung<br />
der <strong>Land</strong>essynode Ende April in Frankfurt. Positiv aus Sicht des <strong>Dekanat</strong>s: Dessen Antrag, sich<br />
im Jahr der Kirchenmusik verstärkt inhaltlich mit dem Thema Kirchenmusik zu beschäftigen, um<br />
strategische und operative Ziele für die Zukunft formulieren zu können, wurde angenommen. In<br />
der Herbstsynode der EKHN wird es dazu einen Bericht geben.<br />
Bild 1: Oberkirchenrätin Ines Flemmig hält einen Impulsvortrag zu den Perspektiven im Pfarrberuf.<br />
Bild 2+3: Pfarrer Clemens Bittlinger und Kantor Johannes Schmidtke schlagen eine Brücke zwischen<br />
neuem geistlichen Lied und klassischer Kirchenmusik.<br />
Bild 4: Christoph Mohr, stellvertretender Dekan, berichtet über Vakante Stellen, Neubestzungen und ein<br />
Impulspapier der EKHN zur Neuordnung der <strong>Dekanat</strong>e.<br />
(Quelle: <strong>Evangelisches</strong> <strong>Dekanat</strong> <strong>Darmstadt</strong>-<strong>Land</strong>)<br />
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