regelung zum firmeninternen Steuerungsinstrument ... - Logo-Team
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G52983<br />
Praxis-Werkzeuge und Know-how für Einkaufs-Profis<br />
Stahlpreisexplosion<br />
Ihre Stahllieferanten und andere<br />
Zulieferer verlangen enorme<br />
Preiserhöhungen<br />
Selbst Rahmenverträge mit vereinbarten Festpreisen werden einfach<br />
gebrochen<br />
Im Jahre 2004 haben sich die Stahlpreise<br />
gegenüber den Preisen im<br />
Jahre 2003 explosionsartig um fast<br />
100 % erhöht. Betrug der Einkaufspreis<br />
für Walzstahl im Jahre 2003 im Mittel<br />
noch 278,25 Euro/t, so beträgt er nunmehr<br />
im Mittel 540 Euro/t. Die Reaktion<br />
vieler Stahllieferanten und Bauunternehmer:<br />
Sie verlangen eine Anpassung<br />
der vereinbarten Preise. Die Argumente<br />
der Lieferantenseite: Un<strong>zum</strong>utbarkeit,<br />
Störung der Geschäftsgrundlage, Treu<br />
und Glauben, Unangemessenheit, usw..<br />
Das Haupt-Gegenargument der Einkaufsseite:<br />
„pacta sunt servanda“ –Verträge<br />
sind zu halten! Wer hat nun<br />
Recht?<br />
Vergleichbare Fälle aus<br />
der Rechtsprechung<br />
Zur Beantwortung dieser Frage lohnt sich<br />
ein Blick in die Vergangenheit. Die letzte<br />
deutliche Stahlpreiserhöhung Ende der<br />
60-er Jahre findet sich in der Rechtsprechung<br />
nicht wieder. Es gibt aber im wesentlichen<br />
zwei bedeutsame Entscheidungen,<br />
welche sich mit dem Thema<br />
„Preisanpassung wegen erheblichen<br />
Preisanstieges“ befasst haben:<br />
1. Das in diesem Zusammenhang auch<br />
heute noch häufig zitierte Urteil<br />
stammt vom Reichsgericht (RG) aus<br />
dem Jahre 1921 (RGZ 102,272,275).<br />
Das RG entschied damals, dass bei<br />
Einkaufsmanager<br />
Dezember/2004<br />
einer Preiserhöhung des Endproduktes<br />
um 60 % wegen eklatanter Erhöhung<br />
der Herstellungskosten ein<br />
Anspruch auf Rücktritt vom Vertrag in<br />
Betracht käme.<br />
2. Dieses Urteil stammt vom Bundesgerichtshof<br />
aus dem Jahre 1978 (JZ<br />
1978,235) und befasste sich mit einem<br />
Fall aus der „Ölkrise“: Ein Heizöllieferant<br />
hatte sich einer deutschen<br />
Großstadt gegenüber zur Lieferung<br />
des gesamten Heizöljahresbedarfes<br />
für 1973 verpflichtet. Nach Abschluss<br />
des Vertrages erhöhte sich der Ölpreis<br />
um mehr als 100%. Der Heizöllieferant<br />
berief sich auf Wegfall der<br />
Geschäftsgrundlage, verlangte<br />
Preisanpassung und klagte auf Zahlung<br />
von fast 700.000,- DM. Der<br />
Bundesgerichtshof wies die Zahlungsklage<br />
des Heizöllieferanten unter anderem<br />
mit der Begründung zurück,<br />
die Berufung auf den Wegfall der Geschäftsgrundlage<br />
sei nur in Extremfällen<br />
zulässig und ein solcher Extremfall<br />
sei schon deshalb nicht gegeben, weil<br />
der Heizöllieferant die Möglichkeit<br />
gehabt habe, die Nachteile der Preisentwicklung<br />
<strong>zum</strong> Beispiel durch Lagerhaltung<br />
zu vermeiden.<br />
Der Grundsatz der Störung<br />
der Geschäftsgrundlage<br />
Seit dem 01.01.2002 (Schuldrechtsre-<br />
Dezember/2004<br />
form) ist die Störung der Geschäftsgrundlage<br />
in § 313 BGB geregelt. §<br />
313 Absatz 1 lautet: „Haben sich Umstände,<br />
die zur Grundlage des Vertra-<br />
Weiter auf Seite 2 >>><br />
AUS DEM INHALT<br />
Praxis-Tipp der Ausgabe<br />
4 Erfolgsansätze<br />
Frachtkosten senken<br />
Die unerkannten Kostensenkungspotenziale<br />
im<br />
Logistik- und Transportbereich<br />
Einkaufsgespräche<br />
Das Harvardkonzept<br />
Tipps klipp & klar<br />
Nachbesserung beim Werkvertrag<br />
Frühindikator<br />
Der europäische Einkaufsmanager-Index<br />
(EMI)<br />
Importgeschäfte<br />
Wann Sie eine Lieferantenerklärung<br />
brauchen<br />
Kurz informiert<br />
LKW-Maut führt zu langen Staus<br />
Kostentransparenz<br />
Fuhrpark-Management im Wandel<br />
Frage an die Redaktion<br />
Malus-Vereinbarungen<br />
Fuhrpark<br />
So wird Ihre Dienstwagen<strong>regelung</strong><br />
<strong>zum</strong> <strong>firmeninternen</strong><br />
<strong>Steuerungsinstrument</strong><br />
Marktentwicklung<br />
Das aktuelle Preisbarometer<br />
Internet:<br />
www.einkaufsmanager.net<br />
Passwort: einkaufsrecht<br />
2<br />
3<br />
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7<br />
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8<br />
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10<br />
11<br />
1
Einkaufsmanager<br />
Herzlichst Ihr<br />
2<br />
Jens Holtmann<br />
Preisexplosionen =<br />
Gewinnfeuerwerke<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
die extrem gestiegenen Stahlpreise haben<br />
dem Stahl- und Röhrenkonzern<br />
Salzgitter einen Gewinnsprung beschert.<br />
In den ersten neun Monaten<br />
2004 explodierte der Gewinn vor<br />
Steuern von 33 auf 157 Mio. Euro. Tun<br />
Sie im Einkauf alles, um den Gewinn<br />
Ihrer Firma zu verteidigen!<br />
Jens Holtmann, Chefredakteur<br />
Praxis-Tipp der Ausgabe<br />
4 Erfolgsansätze<br />
Große Einkaufserfolge erzielen Sie,<br />
wenn Sie die folgenden - typischen<br />
Problemstellungen vieler Firmen - in<br />
Ihrer Firma beseitigen können. Folgende<br />
Situation gab es bei einem<br />
Maschinenbauer mit über 100 Beschäftigten:<br />
◆ Einkaufspersonal nicht qualifiziert,<br />
überbelastet durch Tagesgeschäft,<br />
kein strategischer Einkauf, keine<br />
Zielvereinbarungen, keine Kennzahlen<br />
◆ Der Geschäftsführer hat den Einkauf<br />
neben vielen anderen Sachen<br />
mit durchgezogen, der Stellenwert<br />
Einkauf war nicht gegeben<br />
◆ Die technischen Abteilungen waren<br />
in die Aufgabenstellung, kostengünstiges<br />
Design und Kooperation<br />
mit Einkauf und Lieferanten nicht<br />
eingebunden<br />
◆ Die ERP-Software war nicht geeignet<br />
die Einkaufsprozesse und hier<br />
insbesondere die Varianten, die Alternativprodukte,<br />
die Angebote sowie<br />
ein Kostensenkungsprogramm,<br />
abzubilden.<br />
ges geworden sind, nach Vertragsschluss<br />
schwerwiegend verändert und<br />
hätten die Parteien den Vertrag nicht<br />
oder mit anderem Inhalt geschlossen,<br />
wenn sie diese Veränderung vorausgesehen<br />
hätten, so kann Anpassung des<br />
Vertrags verlangt werden, soweit einem<br />
Teil unter Berücksichtigung aller Umstände<br />
des Einzelfalls, insbesondere der<br />
vertraglichen oder gesetzlichen Risikoverteilung,<br />
das Festhalten am unveränderten<br />
Vertrag nicht zugemutet werden<br />
kann.“ Dieser in § 313 enthaltene<br />
Grundsatz ist von der Rechtsprechung<br />
aus § 242 BGB (Treu und Glauben) entwickelt<br />
worden und im Wege der<br />
Schuldrechtsreform in das BGB aufgenommen<br />
worden. Insofern lässt sich die<br />
frühere Rechtsprechung ohne weiteres<br />
zur Auslegung des § 313 BGB heranziehen.<br />
In dem oben bereits zitierten Urteil („Ölkrise“)<br />
ging der Bundesgerichtshof davon<br />
aus, dass in der Regel die Vorstellung<br />
von der Gleichwertigkeit von Leistung<br />
und Gegenleistung Geschäftsgrundlage<br />
sei. Insofern kommt im Hinblick<br />
auf die Stahlpreisexplosion durchaus<br />
ein Anspruch auf Preisanpassung<br />
wegen Störung der Geschäftsgrundlage<br />
in Betracht.<br />
Der Bundesgerichtshof führte aber weiter<br />
aus, dass Umstände, die nach dem<br />
Vertrag ersichtlich in den Risikobereich<br />
eines Vertragspartners fallen, keinen<br />
Anspruch wegen Störung der Geschäftsgrundlage<br />
begründeten (so auch<br />
der oben unterstrichene Gesetzestext<br />
des § 313 BGB). Als eine solche vertragliche<br />
Risikoübernahme sei insbesondere<br />
die Vereinbarung eines Festpreises<br />
anzusehen. Insofern haben Sie<br />
ein sehr gutes Argument gegenüber der<br />
Forderung ihres Stahllieferanten oder<br />
Bauunternehmers auf Preisanpassung<br />
nach § 313 BGB, wenn Sie in den vor<br />
der Stahlpreisexplosion abgeschlossenen<br />
Verträgen ausdrücklich Festpreise<br />
vereinbart haben.<br />
Praxis-Tipp: Vereinbaren Sie generell<br />
Festpreise! Darin sieht der Bundesgerichtshof<br />
eine vertragliche Risikoübernahme<br />
des Lieferanten.<br />
Außerdem betonte der Bundesgerichtshof<br />
in seiner Entscheidung die überragende<br />
Bedeutung des Grundsatzes der<br />
Vertragstreue (pacta sunt servanda).<br />
Dieser Grundsatz dürfe nur in Extremfällen<br />
durchbrochen werden.<br />
Kontroverse Ansichten in<br />
der Rechts-Literatur<br />
Dort wird die Frage des Preisanpassungsanspruchs<br />
im Hinblick auf die<br />
außergewöhnliche Stahlpreiserhöhung<br />
bisher kontrovers diskutiert. Zitiert werden<br />
jeweils die oben genannten Urteile,<br />
ausgelegt werden sie allerdings unterschiedlich.<br />
Die Literaturmeinung, welche einen<br />
Preisanpassungsanspruch ablehnt,<br />
stützt sich vor allem auf das Urteil des<br />
Bundesgerichtshofes zur „Ölkrise“.<br />
Dagegen legt die Gegenmeinung mehr<br />
Gewicht auf die Entscheidung des RG<br />
und argumentiert hinsichtlich des Urteils<br />
des Bundesgerichtshofes („Ölkrise“),<br />
dass dieser Fall mit der Stahlpreisexplosion<br />
aus folgendem Grund nicht vergleichbar<br />
sei: Im Falle „Ölkrise“ seien<br />
bereits bei Vertragsabschluss die Faktoren,<br />
welche die spätere Preisentwicklung<br />
auslösten bekannt gewesen. Insofern<br />
habe der Bundesgerichtshof sein<br />
Urteil vor allem auch darauf gestützt,<br />
dass damals durch entsprechende Lagerhaltung<br />
rechtzeitig Vorsorge getroffen<br />
hätte werden können. Dem gegenüber<br />
seien die Umstände, welche zur<br />
Stahlpreisexplosion geführt haben, für<br />
Stahllieferanten und Bauunternehmer<br />
nicht vorhersehbar gewesen. Deshalb<br />
stehe diesen ein Anspruch auf Preisanpassung<br />
nach § 313 BGB zu.<br />
Fazit: Solange es zur Frage der Preisanpassung<br />
wegen Stahlpreisexplosion<br />
noch keine aktuelle Rechtsprechung gibt<br />
und die Rechtslage so kontrovers wie<br />
bisher diskutiert wird, ist schwer abzuschätzen,<br />
wie ein damit befasstes Gericht<br />
entscheiden würde. Immerhin stehen<br />
Ihnen aber dank des Urteils des<br />
Bundesgerichtshofs „Ölkrise“ gute Argumente<br />
gegenüber einem Preisanpassungsverlangen<br />
Ihres Stahllieferanten<br />
oder Bauunternehmers zur Seite. Hier<br />
nochmals die wichtigsten zusammengefasst:<br />
Wichtige Argumente gegen das Aufkündigen<br />
von Festpreisen:<br />
Einkaufsmanager<br />
Dezember/2004
◆ Im vergleichbaren Fall „Ölkrise“ hat<br />
der Bundesgerichtshof trotz eklatanten<br />
Anstieges der Ölpreise einen<br />
Preisanpassungsanspruch des Öllieferanten<br />
abgelehnt! (Und dies, obwohl<br />
es immerhin um die Verpflichtung<br />
zur Lieferung des gesamten<br />
Heizöljahresbedarfs einer Großstadt<br />
ging!)<br />
◆ Der Bundesgerichtshof betont den<br />
Grundsatz der Vertragstreue (pacta<br />
sunt servanda!) und lässt einen Anspruch<br />
wegen Störung der Ge-<br />
Frachtkosten senken<br />
Einkaufsmanager<br />
Dezember/2004<br />
schäftsgrundlage deshalb nur in Extremfällen<br />
zu.<br />
◆ Sollten Sie im Streitfall einen Festpreis<br />
vereinbart haben, verweisen<br />
Sie ebenfalls auf die o.g. Entscheidung<br />
des BGH und argumentieren,<br />
dass im Hinblick auf die Festpreisvereinbarung<br />
und der damit erfolgten<br />
vertraglichen Risikoübernahme eine<br />
Störung der Geschäftsgrundlage von<br />
vorne herein nicht in Betracht käme.<br />
Autorin: Angelika Schaeuffelen, Rechtsanwältin,<br />
Kontakt: www.schaeuffelen.de ◆<br />
Die unerkannten Kostensenkungspotenziale<br />
im Logistikund<br />
Transportbereich<br />
Der Einsatz von internetbasierten Supply Chain Management(SCM)-<br />
Tools ist eine Lösung<br />
Die Unternehmen aus Industrieund<br />
Handel werden aufgrund<br />
der anhaltenden Globalisierung<br />
und der damit mit einhergehenden raschen<br />
Veränderung in den Beschaffungs-<br />
und Vertriebsmärkten mehr und<br />
mehr gezwungen werden, ihre Logistik-/<br />
Frachtkosten unter Kontrolle zu<br />
halten. Nach wie vor ist es so, dass gerade<br />
diese Kosten gemessen am Einkaufvolumen<br />
der Unternehmen eine<br />
untergeordnete Rolle spielen. Jedoch<br />
steckt gerade in diesen Kostenarten erhebliches<br />
Einsparpotenzial. Eine jüngst<br />
veröffentlichte Studie des Bundesver-<br />
Der „Einkaufsmanager“ bietet Einkaufsleitern und Facheinkäufern<br />
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Der „Einkaufsmanager” erscheint 12- bis 14-mal im Jahr im<br />
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Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG,<br />
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Tel.: 0228/9 55 01 50, Fax: 0228/35 97 10<br />
Alle Beiträge werden mit großer Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist<br />
eine Haftung – auch für telefonische Auskünfte – ausgeschlossen.<br />
Redaktionssprechstunde für Abonnenten: jeden Montag<br />
13.30 Uhr bis 15.00 Uhr, Tel.: 05202/15 81 27<br />
IMPRESSUM<br />
band Materialwirtschaft und Logistik<br />
e.V. (BME) hat gezeigt, wie groß die<br />
Kostenbandbereiten insbesondere im<br />
See- (bis 250 Prozent) und Luftfrachtbereich<br />
(bis 200 Prozent) sind. Die<br />
Straßenfrachten weißen eine eher mittlere<br />
Bandbreite auf. Diese Zahlen machen<br />
klar, dass hier Einsparmöglichkeiten<br />
vorhanden sind.<br />
Beachten Sie: Nicht allein die externen<br />
Frachtkosten, sondern auch von internen<br />
Gemeinkosten stehen in diesen Bereichen<br />
als Optimierungsansatz zur<br />
Verfügung.<br />
Chefredakteur: Jens Holtmann, Oerlinghausen (v. i. S. d. P.)<br />
Herausgeber: Frank Toscha, Bonn<br />
Gutachter: Karsten Matthis, Bonn<br />
Annett Stubbe, Neubrandenburg<br />
Holger Thrun, Bielefeld<br />
RA Rolf Becker, Köln<br />
Herstellungsleitung: Dipl.-Ing. Monika Graf<br />
Herstellung: Dirk Rolke<br />
Satz/Layout: Media Direct Werbeagentur, Euskirchen<br />
Druck: Chudeck Druckservice, Bornheim-Sechtem<br />
E-Mail: info@vnr.de<br />
Internet: www.einkaufsmanager.net<br />
© Copyright 2004 by Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG,<br />
Amtsgericht Bonn, HRB 8165, Vorstand: Helmut Graf<br />
Bonn · Berlin · München · Wien · Zürich · Istanbul · Bukarest ·<br />
Warschau · Washington D. C., ISSN: 1617-7444<br />
Einkaufsmanager<br />
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3
Einkaufsmanager<br />
Problem Organisation<br />
und Technik<br />
In Großunternehmen werden oft<br />
„Heerscharen“ von Frachteinkäufern<br />
beschäftigt, die mit einem enorm hohen<br />
administrativen Aufwand versuchen<br />
die Logistik-/Frachtkosten transparent<br />
und möglichst niedrig zu halten.<br />
Zu erkennen ist hierbei, dass dieser<br />
Prozess eher statisch zu bewerten ist,<br />
da die laufende, dynamische Überprüfung<br />
aufgrund des hohen manuellen<br />
Aufwandes nicht stattfinden kann. Bei<br />
klein bis mittelständischen Unternehmen<br />
ist sehr oft festzustellen, dass eine<br />
eindeutige Verantwortlichkeit für den<br />
Frachtbereich nicht festzustellen ist. Unter<br />
anderem liegt dies dran, dass die<br />
Logistik in diesen Unternehmen noch<br />
sehr stark unterentwickelt ist und die<br />
Frachten im Beschaffungs- und Distributionsbereich<br />
im Verantwortungsbereich<br />
getrennt sind.<br />
Hinzu kommt, das bei manuell durchgeführten<br />
Ausschreibungen die eingehenden<br />
Angebote der Logistiker und<br />
Spediteure nur teilweise zu vergleichen<br />
sind und somit transparente Gegenüberstellungen<br />
nur schwer möglich sind.<br />
Weiterhin kann es besonders für Unternehmen<br />
die sehr hohe See-/Luftfrachten<br />
haben, kostenmäßig nachteilig<br />
sein, wenn längerfristige Verträge mit<br />
den Dienstleistern geschlossen werden:<br />
Die See- und Luftfrachten unterliegen<br />
oft starken Schwankungen.<br />
Um hier spürbare Verbesserungen in<br />
Punkto Kosten und Transparenz verzeichnen<br />
zu können, ist neben den teilweise<br />
notwendigen organisatorischen<br />
Veränderungen (beispielsweise Verankerung<br />
eines durchgängigen Logistikverständnisses<br />
und Schaffung von<br />
Verantwortlichkeiten) der Einsatz von<br />
internetbasierten Ausschreibungsplattformen<br />
bei Industrie- und Handelsunternehmen<br />
notwendig.<br />
Nutzen durch den<br />
E-Sourcing Prozess<br />
Kurz gesagt, liegt die Zielsetzung bei<br />
der Nutzung einer internetbasierten<br />
Ausschreibungsplattform in der dynamischen<br />
Preisfindung und der<br />
gleichzeitigen Reduzierung des eige-<br />
4<br />
nen Aufwandes bei einem überschaubaren<br />
eigenen Investment. Diese<br />
elektronischen Portale und Marktplätze<br />
stellen für Industrie- und Handelsunternehmen<br />
strategische Instrumente<br />
im E-Sourcing Prozess dar und<br />
ermöglichen operativ das Handling<br />
internetbasiertem Frachtmanagements<br />
inklusive verschiedener Marktpreisbildungssysteme<br />
für die Verkehrsträger<br />
Schiff, Flugzeug und Lkw.<br />
Internet:<br />
◆ Prozesskostenoptimierung<br />
◆ Weniger Zeiteinsatz (keine fehlerhaften<br />
Angebote, Standadisierung,<br />
administrativer Aufwand<br />
verkürzt)<br />
◆ Weniger Kommunikationskosten<br />
◆ Vereinfachter Handelsprozess<br />
◆ Besserer Wissensstand/Transparenz<br />
◆ Qualitative Vorteile (Grafische<br />
Auswertungen/Daten auf einen<br />
Blick<br />
◆ Preisniveau<br />
◆ Einhaltung des Zeitplans<br />
Grundsätzliche Möglichkeiten<br />
und Funktionsweise<br />
Grundsätzlich bieten sich den Einkaufs-<br />
/Logistikfachabteilungen 2 Möglichkeiten<br />
für den Einsatz solcher Plattformen<br />
an. Erstens sind sogenannte „Kontrakt-<br />
Tender“ die mehrmals jährlich (1 bis 4<br />
mal) ausgeschrieben werden möglich.<br />
Hierzu wird eine enger Kreis von Logistikdienstleistern<br />
zur Ausschreibung<br />
eingeladen. Auch sogenannte „Spot-<br />
Tender“ (mehrmals jährlich oder Projektgeschäfte)<br />
sind bei solchen Plattformen<br />
möglich.<br />
Hierzu werden laufend angeschlossene<br />
Dienstleister aufgefordert eine Angebot<br />
abzugeben.<br />
Weitere Vorteile sind in der Schnelligkeit<br />
der Umsetzung eines internetbasierten<br />
Tender im Gegensatz zu einer<br />
herkömmlichen Ausschreibung, die<br />
nachhaltige Fehlerreduktion der abgegebenen<br />
Gebote, die direkte Vergleichbarkeit<br />
und unmittelbare Analysemöglichkeit<br />
und letztlich der Aufbau<br />
eines sauberen Prozessflow -<br />
Managements durch ein derartiges<br />
System.<br />
+ Konventionell:<br />
◆ bekanntes Verfahren<br />
◆ Widerstände seitens Dienstlei-<br />
„Eindeutigkeit“<br />
ster eventuell geringer<br />
◆ Kein Investitionsrisiko<br />
–<br />
Quelle: Kundennutzen beim Einsatz von internetbasierten Ausschreibungsplattformen;<br />
GloMap AG, Hamburg 2004<br />
Der Kunde gibt seinen Transportbedarf<br />
einmalig und in sehr effizienter Weise<br />
auf seinem Portal ein, automatisch werden<br />
die angeschlossen Logistikdienstleister<br />
informiert und innerhalb der Ausschreibungszeit<br />
der aktuelle Marktpreis<br />
ermittelt. Die Portale sind ’geschlossene<br />
Systeme’, der Kunde gibt den Kreis der<br />
Dienstleister vor, die an ein solches Portal<br />
anzuschließen sind. Aber nicht statisch:<br />
Immer wieder wird die Performance<br />
der Dienstleister überprüft und<br />
der Kreis der Dienstleister für eine Anfrage<br />
erweitert oder verringert.<br />
Autor: Dipl.-Ing./Dipl.-Wirtsch.-Ing.<br />
Martin Stoll, Unternehmensberater für<br />
Logistik und Organisation, Kontakt:<br />
www.logo-team.com ◆<br />
Einkaufsmanager<br />
Dezember/2004
Einkaufsgespräche<br />
Das Harvardkonzept<br />
Die 7 Elemente des sachbezogenen Verhandelns<br />
Das Harvardkonzept ist anwendbar<br />
für sachbezogene Verhandlungen<br />
in allen Bereichen<br />
unseres täglichen Lebens. Die verwendeten<br />
Methoden wurden an der Universität<br />
zu Harvard vor über 20 Jahren<br />
entwickelt und haben sich in Veröffentlichungen<br />
weltweit millionenfach<br />
verkauft.<br />
Im Einkauf können Sie diese Verhandlungstechnik<br />
vielfältig einsetzen. Welcher<br />
Einkäufer kennt diese Situationen<br />
nicht: Tag für Tag sieht er sich den folgenden<br />
Alltagsproblemen ausgesetzt,<br />
in denen er Konflikte lösen muß:<br />
◆ Festgefahrenes Preisgespräch mit<br />
einem Monopollieferanten<br />
◆ Budgetverhandlung mit einem<br />
schwierigen Vorgesetzten<br />
◆ Personalgespräch mit einem anspruchsvollen<br />
aber empfindlichen<br />
Mitarbeiter<br />
◆ Internes Meeting mit Produktion und<br />
Vertrieb über einen <strong>zum</strong> Teil hausgemachten<br />
Lieferengpass<br />
Die Liste der Ihnen nur allzu bekannten<br />
Probleme ließe sich beliebig fortsetzen.<br />
Mit Hilfe der Harvard-Methode<br />
gelingt es Ihnen diese <strong>zum</strong> Teil kniffligen<br />
Konflikte mit den 7 Elementen des<br />
sachbezogenen Verhandelns des Harvardkonzeptes<br />
zu lösen:<br />
1. Interessen: Was sind Ihre tatsächlichen<br />
Interessen, nicht Ihre festgefahrenen<br />
Positionen?<br />
2. Optionen: Welche ungenutzten<br />
Möglichkeiten gibt es für Sie innerhalb<br />
eines konkreten Verhandlungsgegenstandes<br />
noch?<br />
3. Alternativen: Was können Sie tun,<br />
wenn wir uns nicht einigen?<br />
4. Legitimität: Welche Kriterien können<br />
Sie zeigen, dass Ihre Forderungen<br />
fair und beweisbar sind?<br />
5. Kommunikation: Können Sie gut<br />
zuhören, sich klar ausdrücken und<br />
sich in den anderen hineinversetzen?<br />
6. Beziehung: Können Sie Sache und<br />
Einkaufsmanager<br />
Dezember/2004<br />
Person trennen, wie reagieren Sie<br />
bei Gefühlsausbrüchen Ihres Verhandlungspartners?<br />
7. Verpflichtung: Haben Sie alle Punkte<br />
bedacht und geklärt, damit Sie alle<br />
Konsequenzen einer Einigung<br />
auch einhalten können ?<br />
Beachten Sie: Das sture Feilschen um<br />
Positionen kann in der Praxis durchaus<br />
vereinzelt erfolgreich sein.<br />
Die Nachteile sind, dass oft unzureichende,<br />
unbefriedigende oder gar keine<br />
Ergebnisse erreicht werden und eine<br />
Geschäftsbeziehung oder die Beziehung<br />
zu einem Mitarbeiter auf Dauer<br />
belastet wird.<br />
Praxistipp: Für den Fall, dass bei Ihnen<br />
Verhandlungen anstehen, in denen es<br />
auch um Beseitigung von Positionen<br />
geht, versuchen Sie mit möglichst wenigen<br />
Teilnehmern diese Verhandlung zu<br />
führen. Denn je mehr Personen in einer<br />
schwierigen Verhandlung desto mehr<br />
Behauptungen und Argumente, nonverbale<br />
Signale und Positionen gilt es<br />
zu beachten. Führen Sie solche Verhandlungen<br />
mit maximal 2 Teilnehmern<br />
aus Ihrer Firma mit dem Lieferanten.<br />
In dieser Ausgabe beginnen wir mit<br />
dem 1. Element des Harvard-Konzepts:<br />
1. Interessen<br />
Einkäufer und Verkäufer haben jeweils<br />
ihre eigenen Interessen und Ziele in<br />
Verhandlungen. Hinzu kommen Wünsche,<br />
Bedürfnisse, Sorgen und Bedenken,<br />
welche die jeweiligen Verhandlungsweisen<br />
beider aktiv beeinflussen.<br />
Interessen unterscheiden sich jedoch<br />
von Positionen in der Weise, daß Positionen<br />
oft nur als Resultat eines bekannten<br />
oder verborgenen Interesses<br />
vorgeschoben werden. Hinter den jeweils<br />
verschiedenen Positionen der verhandelnden<br />
Parteien jedoch verbergen<br />
sich sowohl gegensätzliche als auch<br />
Einkaufsmanager<br />
Tipps klipp & klar<br />
Mustertext: Nachbesserung beim<br />
Werkvertrag<br />
„… am (Datum einfügen) beendeten Sie<br />
die von uns mit Bestell-Nr. … in Auftrag<br />
gegebenen Werkleistungen. Bei der Abnahme<br />
am (Datum einfügen) stellten wir<br />
die folgenden Mängel fest (vollständig<br />
und genau auflisten): Bitte beseitigen Sie<br />
alle Mängel bis <strong>zum</strong> (Datum). Sollten Sie<br />
diese Frist nicht einhalten, werden wir<br />
von unserem Recht zur Selbstvornahme<br />
gebrauch machen und Ihnen die daraus<br />
entstehenden Kosten in Rechnung stellen.“<br />
Gesichtsmimik beachten<br />
Der Blick in das Gesicht eines Verkäufers<br />
während der Verhandlung verrät häufig<br />
seine wahren Gedanken. Konzentrieren<br />
Sie sich daher nicht nur auf die wortwörtliche<br />
Antwort, sondern achten Sie<br />
auf den Blick und die Gesichtszüge Ihres<br />
Gegenübers. Mit Ihrer Gesichtsmimik<br />
können Sie auch an den richtigen Punkten<br />
während einer Preisverhandlung eine<br />
Menge ohne Worte ausdrücken.<br />
Sprechen Sie einfach und bildhaft<br />
Kurze Sätze sind nicht nur ein Werkzeug<br />
guter Redner, sondern eignen sich<br />
auch für Verhandlungen. Zuhörer wie<br />
Verhandlungspartner können besser folgen.<br />
Auch die Sprache in Bildern ist<br />
besser als hoch komplizierte technische<br />
Ausdrücke. Statt: „Das Wertanalyseprojekt<br />
ist zielführend...“ besser: „Die Wertanalyse<br />
wird uns beide in die Hände<br />
klatschen lassen...“<br />
Händedruck ist nicht gleich Händedruck<br />
Das behaupten jedenfalls die Psychologen.<br />
Was die unterschiedlichen Arten,<br />
sich die Hände zu geben, aussagen:<br />
• Der Händedruck in normaler Kraftstärke<br />
vermittelt Ihrem Gesprächspartner<br />
Aufrichtigkeit und Sicherheit.<br />
• Ist der Händedruck zu schlaff (zusätzlich<br />
kalt und/oder feucht), bringt das<br />
Unsicherheit <strong>zum</strong> Ausdruck und es<br />
wird auch als Kontaktarmut gedeutet.<br />
• Der übertrieben kräftige Händedruck<br />
wirkt rücksichtslos und angeberisch.<br />
• Ziehen Sie Ihre Hand als Erster bei<br />
einem kurzen Gruß wieder zurück,<br />
könnte Ihr Gegenüber das als Zeichen<br />
einer verschlossenen Persönlichkeit<br />
deuten<br />
5
Einkaufsmanager<br />
gemeinsame Interessen. Hinzu kommen<br />
noch Positionen und Interessen<br />
von anderen Bereichen Ihres Unternehmens<br />
aus Vertrieb und Produktion<br />
oder auch der Geschäftsführung, an<br />
denen sich der Einkauf zusätzlich orientieren<br />
muß.<br />
Daher muß ein erfahrener Einkäufer<br />
zunächst herausfinden, welches einerseits<br />
seine eigenen Interessen und andererseits<br />
diejenigen seines Verhandlungspartners<br />
sind. Denn ohne das<br />
Finden von Interessen werden Sie keine<br />
optimale Lösungen erreichen. Beim<br />
weiteren Vorgehen muß er die Gründe<br />
(warum ?) und den Zweck (wozu ?)<br />
seiner Interessen und die seines Lieferanten<br />
herausfinden. Diese muss er in<br />
einer Liste zusammenstellen und<br />
gleichzeitig eine Gewichtung und eine<br />
Einteilung in Fristen vornehmen. Hat<br />
man eine gemeinsames Interesse gefunden,<br />
so kann man auf dieser Basis<br />
eine Einigung erzielen.<br />
Praxis-Tipp: Wenn Sie Schwierigkeiten<br />
haben, die existierenden Interessen<br />
Ihrer Lieferanten herauszufinden, so<br />
fragen Sie doch einfach einen Kollegen<br />
aus Ihrem Vertrieb, welcher Ihnen<br />
sicherlich gerne Auskünfte über seine<br />
Interessen oder Positionen bei seinen<br />
Kunden gibt.<br />
Praxisbeispiel<br />
Einkaufsleiter Heinz Fuchs-Pfennig hat<br />
wiedereinmal ein Problem: Sein Lieferant,<br />
ein Oligopolist für eines seiner A-<br />
Produkte, will eine Preiserhöhung<br />
durchsetzen. Alternativlieferanten sind<br />
mittelfristig nur schwer zu qualifizieren.<br />
Die Preisverhandlungen sind seit<br />
langem festgefahren und ohne Ergebnis<br />
vertagt. Dem nicht genug steht unser<br />
gestresster Einkaufsleiter unter dem<br />
mächtigen Druck seiner Geschäftsleitung,<br />
die auf keine Fall eine Preiserhöhung<br />
akzeptieren wird. Der Vertrieb<br />
schimpft und sagt, „ohne preiswerte<br />
Rohstoffe stimmen meine Deckungsbeiträge<br />
nicht und ich kann auch keine<br />
neuen Kunden mehr gewinnen“.<br />
Seine Produktion möchte keine Qualitätsumstellung<br />
durch einen Alternativlieferanten<br />
haben.<br />
Aber auch unserem Verkäufer geht es<br />
6<br />
nicht anders: Seine Geschäftsleitung<br />
signalisiert ihm aufgrund gestiegener<br />
Kosten einen besseren Deckungsbeitrag<br />
sicherzustellen und die Produktion<br />
auszulasten.<br />
Wie soll unser „armer“ Einkäufer bei<br />
Eigene Interessen Interessen des Lieferanten<br />
Kurzfristig:<br />
1. Niedrige Preise 1. Höhere Preise<br />
2. Langfristige Versorgungssicherung 2. Langfristige Kundenbindung<br />
3. Schnelle Lieferzeiten von 10 Tagen 3. Aufgrund von Produktionseffizienz<br />
und problematischen Rohstoffen<br />
beträgt die Lieferzeit 20<br />
Tage<br />
4. Abrufmengen von 10 t 4. Abrufmengen von 25 t<br />
Mittelfristig:<br />
Als Herr Fuchs-Pfennig bemerkt, dass<br />
ihm eine langfristige Versorgungssicherung<br />
wichtig ist und seinem Lieferant<br />
eine langfristige Kundenbindung,<br />
sieht er das gemeinsame Interesse.<br />
Dies spricht er offen bei seinem Lieferanten<br />
an: „ Herr Verkäufer, ich schätze<br />
Sie als kompetenten und fairen Verhandlungspartner.<br />
Ich stehe jedoch wegen<br />
unseres offenen Dissens bezüglich<br />
des Bezugspreises unseres bei Ihnen<br />
bezogenen Produktes intern gewaltig<br />
unter Druck. Um die Wettbewerbsfähigkeit<br />
unserer Endprodukte weiterhin<br />
sicherzustellen, benötige ich stabile<br />
und weiterhin niedrige Rohstoffpreise.<br />
Ich benötige und erwarte hierbei Ihre<br />
Unterstützung. Natürlich kann ich mir<br />
vorstellen, dass auch Sie unter dem<br />
Druck Ihrer Vorgesetzten stehen, Ihr<br />
Produkt zu Preisen am Markt zu verkaufen,<br />
mit dem Ziel zufrieden stellende<br />
Deckungsbeiträge und eine kontinuierliche<br />
Produktionsauslastung zu erzielen.<br />
Lassen Sie uns in die Zukunft<br />
schauen, bei all unseren kontroversen<br />
Standpunkten sehe ich ein gemeinsames<br />
Interesse: Wir schließen mit Ihnen<br />
eine exklusiven 3-Jahreskontrakt ab,<br />
mit der Bedingung der Beibehaltung<br />
des bisherigen Bezugspreises. Da-<br />
solchen starren Positionen ein gemeinsames<br />
Interesse und eine Lösung finden:<br />
Da kommt Herrn Fuchs-Pfennig<br />
die Idee: Er listet die Interessen aller<br />
Parteien nach deren Gewichtung und<br />
Fristen auf:<br />
5. Mittelfristig Aufbau 5. Oligopolstellung halten bzw.<br />
von 2 oder mehr Lieferanten mittelfristig Aufbau einer<br />
Monopolstellung<br />
durch können wir auf einer stabilen<br />
Kalkulation und Versorgungssicherheit<br />
planen und Sie können Ihre Produktion<br />
für 3 Jahre auslasten “<br />
Die Idee eines 3 Jahreskontraktes, verbunden<br />
mit einer Preisstabilität, akzeptiert<br />
sein Lieferant, da er aufgrund von<br />
Planungssicherheit auch seine eigene<br />
Kalkulation verbessern kann.<br />
Sie haben sicherlich gemerkt, dass unser<br />
Einkaufsleiter nach dem Finden des<br />
gemeinsamen Interesses schon eine<br />
Option eingesetzt hat, indem er innerhalb<br />
des existierenden Verhandlungsgegenstandes<br />
die Lösung vereinbart<br />
hat. Bezogen auf die Praxis wird dieses<br />
Modell sicherlich seinen Erfolg aufweisen.<br />
Bezogen auf die derzeitige<br />
Marktsituation im Stahlmarkt, würden<br />
Sie mit dem Harvardkonzept sicherlich<br />
weniger Aussichten auf Erfolg haben.<br />
Je nach Marktmacht des Lieferanten<br />
müssten Sie zugeteilte Mengen und<br />
Preiserhöhungen nach dem Motto „<br />
Friss oder Stirb“ ohne Einflussmöglichkeit<br />
hinnehmen.<br />
Praxis-Tipp: Suchen Sie bei festgefahrenen<br />
und vorgeschobenen Positionen<br />
Einkaufsmanager<br />
Dezember/2004
gemeinsame Interessen und nutzen Sie<br />
diese um ein Geschäft erfolgreich abzuschließen.<br />
In der nächsten Ausgabe berichten wir<br />
Frühindikator<br />
Der Einkaufsmanager-Index<br />
(EMI) ist ein monatlicher<br />
Frühindikator zur Vorhersage<br />
der konjunkturellen Entwicklung in<br />
Deutschland. Der EMI erscheint seit<br />
1996 im Auftrag der Nachrichtenagentur<br />
Reuters und wird gemeinsam<br />
vom Bundesverband Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik e.V.,<br />
Frankfurt und der britischen Mediengruppe<br />
NTC Research, Henley-on-<br />
Thames, erstellt. Der Index beruht auf<br />
der Befragung von 500 Einkaufsleitern/Geschäftsführern<br />
aus der verarbeitenden<br />
Industrie in Deutschland,<br />
die nach Branche, Größe und Region<br />
repräsentativ für die deutsche Wirtschaft<br />
ausgewählt wurden.<br />
Der EMI misst die konjunkturelle Lage<br />
und Entwicklung in Deutschland auf<br />
einer Skala mit dem Wert 50 als Referenzlinie:<br />
Ein Indexwert über 50<br />
signalisiert eine verbesserte, ein Indexwert<br />
unter 50 eine im Vergleich<br />
<strong>zum</strong> Vormonat verschlechterte Geschäftslage.<br />
Dabei liegen dem Einkaufsmanager-<br />
Index verschiedene Einzelindices zugrunde,<br />
die je nach Bedeutung ent-<br />
Die Lieferantenerklärung (LE) ist<br />
ein wichtiges Instrument, um<br />
den Nachweis über den Ursprung<br />
einer Ware zu führen. Sie<br />
dient in der Regel als Unterlage für<br />
Einkaufsmanager<br />
Dezember/2004<br />
über das 2. Element des sachbezogenen<br />
Verhandelns, den Optionen. Auch<br />
hier hat unser Einkaufsleiter, Herr Karl-<br />
Heinz Fuchs-Pfennig, wieder einen<br />
sprechend gewichtet einfließen. Diese<br />
Einzelindices sind beispielsweise:<br />
◆ Auftragslage<br />
◆ Exportaufträge<br />
◆ Menge des zugelieferten Materials<br />
◆ Einkaufspreise<br />
◆ Menge des gelagerten Fertigproduktes<br />
◆ Anzahl der Beschäftigten<br />
Der Oktober-Wert<br />
Hier der bei Redaktionsschluss aktuelle<br />
Wert: Die Geschäfte in der deutschen<br />
Industrie verloren an Schwung.<br />
Gründe: weniger starke Zuwächse bei<br />
Auslandsneuaufträgen und steigende<br />
Ölpreise. Das belegt die Novemberausgabe<br />
des BME/Reuters Einkaufsmanager-Index<br />
(EMI). Im Berichtsmonat<br />
Oktober schwächte sich das Wachstumstempo<br />
<strong>zum</strong> dritten Mal nacheinander<br />
ab auf 52.8 (Vormonat: 54.1) -<br />
der tiefste Stand seit elf Monaten.<br />
Dennoch lag der EMI weiter über der<br />
50.0-Punkt-Marke, die Wachstum von<br />
konjunktureller Schwäche trennt. Das<br />
moderate Wachstum hält seit 14 Monaten<br />
an. Während Investitionsgüterhersteller<br />
ein Plus meldeten, waren<br />
Konsumgüterbestellungen stark rück-<br />
die Ausstellung von Präferenznachweisen<br />
(z. B. EUR.1) durch die Zollstellen,<br />
aber auch für die Abgabe von<br />
Lieferantenerklärungen des Herstellers<br />
an den EG-Kunden, der wiederum ei-<br />
neuen Fall zu lösen.<br />
Einkaufsmanager<br />
Autor: Christian Seidel, Kontakt:<br />
hans_christian_seidel@yahoo.de ◆<br />
Der europäische Einkaufsmanager-Index (EMI)<br />
Der EMI orientiert sich am Vorbild des renommierten US-Purchasing Managers Index (PMI)<br />
Importgeschäfte<br />
läufig. Insgesamt schwächte sich das<br />
Wachstum der Neuaufträge <strong>zum</strong> dritten<br />
Mal in Folge ab - so stark wie seit<br />
August 2003 nicht mehr. Besonders<br />
der Export litt unter verlangsamten<br />
Weltwirtschaftswachstum. Die Inflation<br />
der Einkaufspreise beschleunigte<br />
sich so stark wie seit Mai 2000 nicht<br />
mehr. Hauptgründe: Ölpreise, Engpässe<br />
bei Stahl. Die Firmen erhöhten<br />
ihre Verkaufspreise, blieben aber<br />
größtenteils auf den Kostensteigerungen<br />
sitzen. Gewinne gerieten unter<br />
Druck. Folge: Die Beschäftigung sank<br />
geringfügig, nachdem sie in den vergangenen<br />
zwei Monaten gestiegen<br />
war (Oktober: 49.3; September:<br />
50.4). Das Abo des Einkaufsmanager-Index<br />
kostet monatlich inkl. Mwst.<br />
185,60 € für BME-Mitglieder und für<br />
Nicht-Mitglieder monatlich 348,00 €.<br />
Der EMI wird per E-Mail im pdf-Format<br />
monatlich übermittelt. Sie können<br />
ein kostenloses Ansichtsexemplar unter<br />
www.bme.de > „Publikationen“<br />
bestellen. Wenn Sie unter „Google<br />
NEWS“ die Stichwörter „Einkaufsmanager<br />
EMI“ eingeben, finden Sie verschiedene<br />
Pressemitteilungen <strong>zum</strong><br />
Zeitpunkt der Suche aktuellem Monatswert.<br />
◆<br />
Wann Sie eine Lieferantenerklärung brauchen<br />
Ihre internationalen Lieferanten müssen Angaben über die Eigenschaft gelieferter Waren hinsichtlich der<br />
Präferenzursprungsregeln der europäischen Gemeinschaft machen<br />
nen Präferenznachweis für den Export<br />
in die Präferenzländer benötigt (d. h.<br />
jene Länder, mit denen die EG ein entsprechendes<br />
Abkommen unterzeichnet<br />
hat).<br />
7
Einkaufsmanager<br />
Kurz informiert<br />
LKW-Maut führt zu langen Staus<br />
Das erwartet jedenfalls der ADAC. Lkw-<br />
Lenker, die ihre Gebühr an den Mautterminals<br />
an Grenzübergängen, Fährhäfen,<br />
grenznahen Rast- und Autohöfen<br />
entrichten wollen, blockieren dann die<br />
Zu- und Abfahrten. Die Terminals, als<br />
dritte Bezahlmöglichkeit neben den automatischen<br />
On Board Units (OBU) und<br />
dem Internet gedacht, würden stärker<br />
gebraucht als geplant. Laut Experten haben<br />
bisher 150 000 Lkw eine OBU. Ob<br />
das anvisierte Ziel von 500 000 OBU<br />
bis <strong>zum</strong> Maut-Start am 01.01.2005<br />
noch erreicht wird ist fraglich. Vor allem<br />
die 10.000 ausländischen Lkw, die täglich<br />
ins Land kämen, seien auf die Terminals<br />
angewiesen. Ein Buchungsvorgang<br />
dauert gut 10-15 Minuten.<br />
Messeplanung<br />
Die e_procure & supply findet vom 10.<br />
bis 12. Mai 2005 in Nürnberg statt.<br />
Weitere Informationen und die Ausstellerliste<br />
zur letzten e_procure finden Sie<br />
unter http://www.e-procure.de.<br />
Einkaufsmanager-Umfrage<br />
Unsere Frage im Oktober lautete: Interessieren<br />
Sie sich für e-Learning-Angebote<br />
speziell für Einkäufer? Das Ergebnis:<br />
ja = 83,90 %; nein = 16,10 %. Das ist<br />
deutlich:<br />
8 Motivations-Faktoren<br />
Eine Untersuchung der Gallup GmbH<br />
förderte 8 Motivations-Faktoren für Mitarbeiter<br />
zu Tage:<br />
1. Der Mitarbeiter weiß genau, was von<br />
ihm erwartet wird.<br />
2. Er verfügt über alles Notwendige, um<br />
seine Arbeit optimal zu erledigen.<br />
3. Er kann das tun, was er am Besten<br />
kann.<br />
4. Er erhält Lob und Anerkennung für<br />
seine Arbeit.<br />
5. Er wird unterstützt und gefördert.<br />
6. Er wird nach seinen Erfahrungen und<br />
Ansichten gefragt.<br />
7. Er kennt die Firmen- und Abteilungsziele<br />
genau.<br />
8. Er kann sich beruflich und persönlich<br />
weiter entwickeln.<br />
Mit diesen Punkten können Sie schon eine<br />
kleine Abteilungs-Umfrage starten.<br />
8<br />
Beachten Sie: Der Aussteller bescheinigt<br />
in eigener Verantwortung mit der<br />
LE den Ursprung der Ware.<br />
Dieser Umstand zwingt den Aussteller<br />
der LE zu größter Sorgfalt, da die<br />
Zollbehörden jederzeit die Richtigkeit<br />
überprüfen können – etwa durch das<br />
Auskunftsblatt INF 4, das der Aussteller<br />
im Zweifelsfall bei seiner Zollstelle<br />
beantragen muss oder durch eine<br />
nachträgliche Zollprüfung im Unternehmen.<br />
Falsch ausgestellte Lieferantenerklärungen<br />
führen nicht nur zu<br />
Regressansprüchen des Kunden, sondern<br />
auch <strong>zum</strong> Widerruf bewilligter<br />
Vereinfachungen bzw. zu Bußgeldbescheiden<br />
durch die Zollverwaltung.<br />
Die LE kann auf allen Geschäftspapieren<br />
– z.B. Rechnungen (Ausnahme:<br />
Langzeitlieferantenerklärung) – oder<br />
auf Vordrucken abgegeben werden.<br />
Das Ausstellen der<br />
Lieferantenerklärung<br />
Die LE ist nur gültig, wenn der Aussteller<br />
seinen Firmensitz in einem EG-<br />
Mitgliedsstaat hat. Die Ware muss in<br />
der EG oder einem der Präferenzpartner-Länder<br />
entweder vollständig<br />
erzeugt oder einer „ausreichenden<br />
Be- oder Verarbeitung“ unterzogen<br />
worden sein. Ist die Ware nicht in der<br />
EG hergestellt worden, so muss in der<br />
LE zusätzlich die Nummer des Präferenznachweises,<br />
mit der die Ware in<br />
die EG eingeführt wurde und die Zollstelle,<br />
die dieses Papier einbehalten<br />
hat, aufgeführt werden.<br />
Praxis-Tipp: Liegt der Präferenznachweis<br />
in Form einer Ursprungserklärung<br />
auf der Rechnung vor, so sollte<br />
auf der LE der Satz „die entsprechende<br />
Ursprungserklärung des Lieferers<br />
liegt vor“ vermerkt werden.<br />
Eine LE darf nur ausgestellt werden,<br />
wenn:<br />
1. der Hersteller der Ware sich in den<br />
Präferenzabkommen (Ursprungs-<br />
Listen) vergewissert hat, dass die<br />
Ware urspungsbegründend beoder<br />
verarbeitet wurde (in Zweifelsfällen<br />
die zuständige Ausfuhrzollstelle<br />
oder die IHK fragen).<br />
Beachten Sie: Da die Ursprungsre-<br />
geln, die die Europäische Gemeinschaft<br />
mit den verschiedenen Vertragsstaaten<br />
vereinbart hat, nicht in<br />
allen Einzelheiten übereinstimmen, ist<br />
es notwendig, dass in der LE auf die<br />
Abkommen mit denjenigen Partnerstaaten<br />
hingewiesen wird, deren Ursprungsregeln<br />
erfüllt sind.<br />
2. das Handelsunternehmen im Besitz<br />
eines gültigen Vorpapiers vom Vorlieferanten<br />
ist (Warenverkehrsbescheinigung,<br />
Ursprungserklärung<br />
auf der Rechnung oder LE).<br />
Praxis-Tipp: Das Unternehmen sollte<br />
den Ursprung nur für jene Staaten bescheinigen,<br />
deren Ursprungsregeln<br />
geprüft wurden.<br />
Die Vertragspartnerstaaten können<br />
durch die Verwendung des vollständigen<br />
Namens benannt werden, aber<br />
auch durch die Kurzbezeichnung<br />
(ISO-alpha-2):<br />
AD Andorra LI Liechtenstein<br />
BA Bosnien- LT Litauen<br />
Herzegowina LV Lettland<br />
BG Bulgarien MT Malta<br />
CE Ceuta, Melilla MX Mexiko<br />
CH Schweiz NO Norwegen<br />
CL Chile PL Polen<br />
CY Zypern RO Rumänien<br />
CZ Tschech. SI Slowenien<br />
Republik SL Slowakische<br />
EE Estland Republik<br />
FO Färöer SM San Marino<br />
HR Kroatien TR Türkei<br />
HU Ungarn XJ Mazedonien<br />
IL Israel WB besetzte<br />
IS Island Gebiete<br />
JO Jordanien ZA Republik<br />
LB Libanon Südafrika<br />
MCH Mashrek MGB Maghreb<br />
Staaten: Staaten:<br />
EG Ägypten DZ Algerien<br />
JO Jordanien MA Marokko<br />
LB Libanon TN Tunesien<br />
SY Syrien<br />
Lieferantenerklärungen für grenzüberschreitende<br />
Warenlieferungen<br />
Die von der Gemeinschaft unterhaltenen<br />
Präferenz<strong>regelung</strong>en sehen in einigen<br />
Fällen auch die Verwendung<br />
von Lieferantenerklärungen für grenzüberschreitende<br />
Warenlieferungen<br />
Einkaufsmanager<br />
Dezember/2004
vor. Diese haben ihre Bedeutung im<br />
Hinblick auf die so genannten Kumulierungsbestimmungen.<br />
Vorgesehen<br />
sind solche Lieferantenerklärungen im<br />
Warenverkehr mit Algerien (DZ), Marokko<br />
(MA), Tunesien (TN), den AK-<br />
PStaaten, den überseeischen Ländern<br />
und Gebieten (ÜLG), der Türkei (TR,<br />
für Zollunionswaren) und den Vertragsstaaten<br />
des EWR (Norwegen, Island<br />
und Liechtenstein). Nähere Auskünfte<br />
hierzu erteilt Ihnen Ihre Zolldienststelle.<br />
Vormaterial aus einem<br />
Nicht-EG-Ursprungsland<br />
Falls präferenzberechtigtes Vormaterial<br />
aus Nicht-EG-Mitgliedsstaaten<br />
(Drittländer) in die Präferenzkalkulation<br />
einbezogen wird, hat dies direkte<br />
Auswirkungen auf die Gültigkeit des<br />
präferenziellen Ursprungs. Die Ware<br />
kann nur in dem Abkommensraum<br />
gültig sein, in dem die den Präferenzursprung<br />
begründende Be- oder<br />
Verarbeitung insgesamt stattgefunden<br />
hat.<br />
Beispiel 1: Die Herstellung des Produkts<br />
erfolgt in der EG. Um die ausreichende<br />
Be- oder Verarbeitung für<br />
den präferenziellen Ursprung zu erreichen,<br />
wurde Vormaterial aus Südafrika<br />
in die Kalkulation einbezogen.<br />
Das gefertigte Produkt hat den präferenziellen<br />
Ursprung EG, es ist aber<br />
nur bilateral präferenzberechtigt in<br />
der EG und in Südafrika. Es dürfen<br />
folglich keine anderen Staaten auf der<br />
Lieferantenerklärung genannt sein.<br />
Eine Besonderheit stellt in diesem Zusammenhang<br />
die Paneuropäische<br />
Kumulationszone dar. Alle Teilnehmerstaaten<br />
dieser Zone habe nicht<br />
nur mit der EG, sondern auch untereinander<br />
Abkommen abgeschlossen,<br />
so dass in fast ganz Europa eine einheitliche<br />
Präferenzzone mit einheitlichen<br />
Regeln entstanden ist.<br />
Beispiel 2: Die Herstellung des Produkts<br />
erfolgt in der EG. Um die ausreichende<br />
Be- oder Verarbeitung für<br />
den präferenziellen Ursprung zu erreichen,<br />
wurde Vormaterial aus Polen<br />
und der Schweiz einbezogen. Das<br />
gefertigte Produkt ist präferenzbe-<br />
Einkaufsmanager<br />
Dezember/2004<br />
rechtigt in allen Teilnehmerstaaten der<br />
Paneuropäischen Kumulationszone.<br />
Da die Ursprungsregeln, die die Europäische<br />
Gemeinschaft mit den verschiedenen<br />
Vertragsstaaten vereinbart<br />
hat, nicht in allen Einzelheiten übereinstimmen,<br />
ist es notwendig, dass in<br />
der Lieferantenerklärung die Partnerstaaten<br />
genannt werden, deren Ursprungsregeln<br />
erfüllt sind.<br />
4 Arten von Lieferantenerklärungen<br />
◆ Einzelerklärung für Waren mit Präferenzursprung<br />
(für 1 Rechnung)<br />
◆ Langzeiterklärung für Waren mit<br />
Präferenzursprung (1 Jahr gültig –<br />
diese dürfen nicht Bezug auf eine<br />
Rechnung nehmen!)<br />
◆ Einzelerklärung für Waren ohne<br />
Präferenzursprung (bereits getätigte<br />
Arbeitsvorgänge in der EG)<br />
◆ Langzeiterklärung für Waren ohne<br />
Präferenzursprung (dito, 1 Jahr<br />
gültig)<br />
Beachten Sie:<br />
1. Im EDV-Verfahren erstellte Erklärungen<br />
brauchen nicht mehr<br />
handschriftlich unterzeichnet werden,<br />
wenn der für die Erklärung im<br />
Betrieb Verantwortliche jederzeit<br />
eindeutig feststellbar ist.<br />
2. Langzeit-Lieferantenerklärungen<br />
werden in allen Mitgliedstaaten der<br />
EG anerkannt.<br />
3. Lieferantenerklärungen müssen<br />
nicht von irgendeiner Dienststelle<br />
beglaubigt werden.<br />
Eine gesetzliche Verpflichtung zur<br />
Ausstellung einer Lieferantenerklärung<br />
besteht nicht, jedoch kann ihre Ausstellung<br />
eine (kauf-)vertragliche Verpflichtung<br />
darstellen. Soweit Lieferantenerklärungen<br />
abgegeben werden,<br />
hat der Aussteller insbesondere auf<br />
Folgendes zu achten:<br />
Die Ausstellung erfolgt ohne amtliche<br />
Mitwirkung. Der Aussteller trägt die<br />
Verantwortung für die Richtigkeit der<br />
abgegebenen Erklärungen gegenüber<br />
dem Empfänger und den Zollbehör-<br />
Einkaufsmanager<br />
den. Eine zu Unrecht ausgestellte Lieferantenerklärung<br />
kann verschiedene<br />
Konsequenzen nach sich ziehen:<br />
1. steuerrechtlich: Ein nicht zutreffender<br />
Ursprung in einer Lieferantenerklärung<br />
kann dazu führen, dass<br />
ein ausgestellter Präferenznachweis<br />
(z.B. EUR.1) zurück genommen<br />
wird und die Ware im Einfuhrstaat<br />
nachverzollt werden muss.<br />
2. strafrechtlich: Es kann eine Mitwirkung<br />
an einer vom Aus- oder Einführer<br />
der Waren begangenen<br />
Steuerstraftat oder Steuerordnungswidrigkeit<br />
nach der Abgabenordnung<br />
(AO) vorliegen (z.B. Steuerhinterziehung<br />
nach § 370 AO).<br />
3. zivilrechtlich: Die Eigenschaft einer<br />
Ware im Hinblick auf die Präferenzursprungsregeln<br />
der Gemeinschaft<br />
kann als zugesicherte Eigenschaft<br />
der Ware (§§ 463, 480 Abs.<br />
2 BGB) angesehen werden. Ein<br />
dem Käufer entstandener Schaden<br />
- z.B. durch Nachverzollung der<br />
Ware im Bestimmungsland - ist zu<br />
ersetzen.<br />
Daher ist insbesondere bei der Abgabe<br />
von Lieferantenerklärungen für<br />
Waren mit Präferenzursprungseigenschaft<br />
darauf zu achten, dass ausschließlich<br />
ein solcher Ursprung bescheinigt<br />
wird, der geprüft wurde und dessen<br />
Zustandekommen auch belegbar<br />
ist. Soweit die jeweilige Ursprungseigenschaft<br />
nicht im eigenen Unternehmen<br />
begründet wurde, kann regelmäßig<br />
nur eine Lieferantenerklärung<br />
des Vorlieferers Grundlage für die eigene<br />
Lieferantenerklärung sein.<br />
Er hat den Empfänger der Waren umgehend<br />
zu unterrichten, wenn die in<br />
einer Langzeit-Lieferantenerklärung<br />
gemachten Angaben nicht mehr zutreffen.<br />
Ihre Arbeitshilfe unter www.einkaufsmanager.net:<br />
Formular: Länderliste Lieferantenerklärung<br />
Formular: Langzeit-Lieferantenerklärung<br />
- deutsch<br />
Formular: Langzeit-Lieferantenerklärung<br />
- englisch ◆<br />
9
Einkaufsmanager<br />
Frage an die<br />
Redaktion<br />
Malus-Vereinbarungen<br />
Birgit B. aus Stuttgart: „Ist es marktüblich<br />
Lieferanten Reklamationspauschalen<br />
zu berechnen?“<br />
Antwort: Ja, es gibt eine Menge Firmen,<br />
die mit ihren Lieferanten eine<br />
pauschale Summe für jeden Reklamationsfall<br />
vereinbart haben. Da jede<br />
Lieferpanne - egal ob Sachmangel<br />
oder geplatzter Liefertermin - Kosten<br />
verursachen, ist die Argumentation<br />
gegenüber den Lieferanten auch nicht<br />
besonders schwer. Die Reklamationspauschale<br />
soll die anfallenden Verwaltungskosten,<br />
die entstehen, wenn<br />
Sie wieder einmal "Feuerwehr" spielen,<br />
(teilweise) abdecken. Der Vorteil<br />
einer pauschalen Summe, <strong>zum</strong> Beispiel<br />
250 € pro Lieferanten-Panne, ist<br />
der, dass Sie die <strong>firmeninternen</strong> Abwicklungskosten<br />
nicht jedes Mal individuell<br />
berechnen müssen. Nicht abgedeckt<br />
sind damit echte Schäden<br />
oder andere Kosten - <strong>zum</strong> Beispiel für<br />
Nacharbeiten oder das Aussortieren<br />
von Teilen - die Ihnen durch Lieferantenpannen<br />
entstehen. Erfahrungsgemäß<br />
wehren sich besonders die Lieferanten<br />
heftig dagegen, die genau<br />
wissen oder auch nur Angst davor haben,<br />
dass sie die Pauschale oft bezahlen<br />
müssen. Lieferanten, die wissen,<br />
dass sie gut sind, können der Reklamationspauschale<br />
ganz entspannt zustimmen.<br />
Sie können die Wirkung dieses<br />
"Erziehungs-Instruments" noch verstärken,<br />
wenn Sie Lieferanten, die im<br />
Laufe eines Jahres keine Reklamation<br />
verursachen, eine Prämie zahlen oder<br />
seinem Kreditorenkonto gutschreiben -<br />
beispielsweise 500 €. Das ist dann eine<br />
Bonus-Malus-Vereinbarung mit 2<br />
Motivationsfeldern. Der Begriff "Malus"<br />
kommt aus dem Versicherungswesen<br />
und bedeutet dort ein nachträglicher<br />
Prämienzuschlag bei Häufung<br />
von Schadensfällen. Marktüblich ist<br />
übrigens das, was Sie gemeinsam mit<br />
Ihren Lieferanten vereinbaren. Es wird<br />
viel zu oft nach links und rechts geschaut,<br />
was denn die anderen machen.<br />
Sie müssen mit Lieferanten darüber<br />
sprechen, was für Ihre Firma<br />
wichtig ist - auch wenn Sie die erste<br />
sind, die dieses Anliegen ausspricht.<br />
10<br />
Fuhrpark<br />
So wird Ihre Dienstwagen<strong>regelung</strong><br />
<strong>zum</strong> <strong>firmeninternen</strong><br />
<strong>Steuerungsinstrument</strong> und<br />
sorgt für klare „Spielregeln“<br />
So setzen Sie als Fuhrpark-Verantwortlicher Grenzen, ohne ein Korsett<br />
zu schnüren<br />
Die Dienstwagenordnung muss<br />
Bestandteil des Anstellungsvertrages<br />
mit inhaltlicher Bezugnahme<br />
hierauf sein.<br />
1. Die Dienstwagenwahl und -ausstattung<br />
Bei der Entscheidung zur Auswahl und<br />
Ausstattung der Dienstfahrzeuge gehen<br />
Sie nach zweckmäßigen Aspekten<br />
vor, lassen Sie jedoch Entscheidungsspielräume<br />
für individuelle und persönliche<br />
Wünsche, sowohl in der Entscheidung<br />
für einen bestimmtem Kfz-Typ, als<br />
auch für Ausstattungskomponenten.<br />
Auf 2 Wegen können Sie Kostengrenzen<br />
festlegen:<br />
a. Der Anschaffungspreis: Hier wird<br />
der maximale Nettokaufpreis des<br />
Fahrzeugs ggf. in der Höhe unterschiedlich<br />
nach Hierarchiestufen angegeben.<br />
Die Summe ist um den jeweils<br />
geltenden Rabattsatz des Herstellers<br />
reduziert. Dies bildet die maximale<br />
Referenzsumme.<br />
b. Die Leasingrate: Hierbei bilden die<br />
maximal pro Monat anfallenden<br />
Leasingkosten (Finanz- und ggf.<br />
Serviceleasingkosten) die Referenzbeträge.<br />
Auch hier können, wenn<br />
gewünscht, nach unterschiedlichen<br />
Hierarchiestufen gestaffelt, unterschiedliche<br />
Raten gewährt werden.<br />
Praxis-Tipp: Unabhängig von Ihrer<br />
Wahl sollten Sie die Leistung der Fahrzeuge<br />
klar begrenzen.<br />
2. Übernahme und Rückgabe<br />
Die Übernahme und Rückgabe des<br />
Dienstwagens sollte vom Fahrer persönlich<br />
vorgenommen und wegen<br />
möglicher Mängel auch protokolliert<br />
werden. Eine bei Übergabe vom<br />
Dienstwageninhaber zu unterzeichnende<br />
Überlassungserklärung ver-<br />
pflichtet den Fahrer für die Sicherheit<br />
und die Werterhaltung seines Dienstwagens<br />
Sorge zu tragen. Gleichzeitig<br />
wird Ihr Unternehmen bzw. Ihr Fuhrpark-Verantwortliche<br />
hierdurch halterhaftungsrechtlich<br />
entlastet. Bei der<br />
Rückgabe des Fahrzeugs an den Leasinggeber<br />
prüfen Sie protokollarisch<br />
den Gesamtzustand.<br />
3. Reparaturen, Wartung und Pflege<br />
Zur eindeutigen Klärung und Definition<br />
der Sorgfaltspflicht des Dienstwageninhabers<br />
ist es notwendig, seine Pflichten<br />
im Hinblick auf Reparaturen, Wartungen<br />
und die Pflege des Dienstfahrzeugs<br />
zu regeln. Unabhängig davon, ob es<br />
sich um ein Leasingfahrzeug mit Fullservice-Leasing<br />
oder ein Kauffahrzeug<br />
handelt, hat der Fahrer in jedem Fall<br />
dafür Sorge zu tragen, dass Wartungen<br />
fristgerecht durchgeführt und notwendige<br />
Reparaturen in Vertragswerkstätten<br />
der Hersteller oder der Leasinggesellschaften,<br />
vorgenommen werden.<br />
Kurz gesagt trägt der Fahrer die Verantwortung<br />
für den fortwährenden,<br />
einwandfreien und verkehrssicheren<br />
Zustand seines Fahrzeugs. Hierzu<br />
zählen auch Banalitäten wie z.B.:<br />
◆ Prüfung der Profiltiefe der Reifen<br />
◆ Kontrolle und ggf. Nachfüllen von<br />
Motoröl, Brems-, Kühl- oder Batterieflüssigkeit<br />
◆ Kontrolle der Beleuchtung und Austausch<br />
von Birnen<br />
Kommt es zu Schäden, die nachweislich<br />
auf eine Verletzung der Sorgfaltspflicht<br />
des Fahrers zurückzuführen sind, entscheiden<br />
Sie, wie auch bei Rücknahmeschäden,<br />
ob eine Kostenbelastung an<br />
den Mitarbeiter erfolgen soll.<br />
Beachten Sie: In allen Fällen haben sich<br />
Einkaufsmanager<br />
Dezember/2004
Das aktuelle Preis-Barometer<br />
Einkaufsmanager<br />
Dezember/2004<br />
Einkaufsmanager<br />
Hier finden Sie die Preisentwicklungen von 139 ausgewählten Produkten. Diese Daten liefert das Statistische<br />
Bundesamt; sie beruhen auf monatlich durchgeführten repräsentativen Preiserhebungen bei gewerblichen Firmen.<br />
Gezeigt werden die aktuellen Werte für September 2004. Die Werte für August 2004 und früherer<br />
Monate finden Sie im Internet unter www.einkaufsmanager.net in der Rubrik „Preisentwicklungen“.<br />
Lfd.<br />
Nr.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
23<br />
24<br />
25<br />
26<br />
27<br />
28<br />
29<br />
30<br />
31<br />
32<br />
33<br />
34<br />
35<br />
36<br />
37<br />
38<br />
39<br />
40<br />
41<br />
42<br />
43<br />
44<br />
45<br />
46<br />
47<br />
48<br />
49<br />
50<br />
51<br />
52<br />
53<br />
54<br />
55<br />
56<br />
57<br />
58<br />
59<br />
60<br />
61<br />
62<br />
63<br />
64<br />
65<br />
66<br />
67<br />
68<br />
Güterabteilung, -gruppe, -klasse,<br />
-kategorie, -unterkategorie, -art<br />
Erzeugnisse der Vorleistungsgüterproduzenten<br />
Erzeugnisse der Investitionsgüterproduzenten<br />
Erzeugnisse der Konsumgüterproduzenten<br />
Erzeugnisse der Gebrauchsgüterproduzenten<br />
Erzeugnisse der Verbrauchsgüterproduzenten<br />
Energie<br />
gewerbliche Erzeugnisse insgesamt ohne Mineralölerzeugnisse<br />
gewerbliche Erzeugnisse insgesamt ohne Energie<br />
gewerbliche Erzeugnisse insgesamt ohne elektrischen<br />
Strom, Gas, Fernwärme<br />
Erdöl und Öl, roh (Förderung)<br />
Steine und Erden<br />
nachrichtlich: Baukies und natürliche Sande<br />
Rindfleisch, frisch oder gekühlt<br />
Schweinefleisch, frisch oder gekühlt<br />
Fischerzeugnisse u.a. Meeresfrüchte<br />
Obst und Gemüseerzeugnisse<br />
Öle und Fette, roh<br />
Milch und Milcherzeugnisse<br />
Zucker<br />
Ethylalkohol<br />
Textilien<br />
Textile Spinnstoffe und Garne<br />
Gewebe<br />
Textilveredlung<br />
Vliesstoffe<br />
Bekleidung<br />
Bekleidung aus Leder oder rekonstituiertem Leder<br />
Arbeits- und Berufsbekleidung<br />
Oberbekleidung (ohne Arbeits- und Berufskleidung)<br />
Wäsche<br />
Leder und Lederwaren<br />
Holz, gesägt, auch gehobelt oder imprägniert<br />
Nadelschnittholz<br />
Laubschnittholz<br />
Fenster, Türen und Türrahmen aus Holz<br />
Parketttafeln, Verschalungen für Betonarbeiten, Schindeln,<br />
aus Holz<br />
Verpackungsmittel, Lagerbehälter und Ladungsträger, aus<br />
Holz<br />
Papier, Karton und Pappe<br />
Zeitungsdruckpapier<br />
Grafische Papiere und Pappen, in Bogen oder Rollen<br />
Kraftsackpapier; Kraftpapiere und Kraftpappen, weder<br />
gestrichen noch überzogen, in Rollen oder Bogen<br />
Halbzellstoffpapier (sog. Fluting), weder gestrichen noch<br />
überzogen, in Rollen oder Bogen<br />
Testliner, weder gestrichen noch überzogen, in Rollen oder<br />
Bogen<br />
Papier und Pappe, bearbeitet<br />
ein- oder beidseitig mit Kaolin o.a. anorganischen Stoffen<br />
gestrichene Papiere und Pappen<br />
ein- oder beidseitig gestrichene oder überzogene Kraftund<br />
Multiplexpapiere und -pappen, in Rollen oder Bogen<br />
Wellpapier und-Pappe; Verpackungsmittel aus Papier,<br />
Karton und Pappe<br />
Schachteln und Kartons aus Wellpapier oder Wellpappe<br />
Faltschachteln und -kartons, aus nicht gewelltem Papier<br />
oder nicht gewellter Pappe<br />
Schreibwaren und Bürobedarf aus Papier, Karton oder<br />
Pappe<br />
Verlagserzeugnisse<br />
Druckereileistungen<br />
Werbedrucke und Werbeschriften, Verkaufskataloge u. dgl.<br />
Druckweiterverarbeitung von Druckerzeugnissen<br />
Druckvorstufen- und Medienvorstufen-Dienstleistungen<br />
Mineralölerzeugnisse<br />
nachrichtlich: Kraftstoffe<br />
Motorenbenzin (einschl. Flugbenzin)<br />
Dieselkraftstoff an Großverbraucher<br />
Heizöl, leicht, an Verbraucher<br />
Schmieröle, andere Öle<br />
Flüssiggas<br />
chemische Erzeugnisse<br />
chemische Grundstoffe<br />
anorganische Industriegase<br />
Farbstoffe und Pigmente<br />
Kunststoffe, in Primärformen<br />
Polymere des Ethylens, in Primärformen<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Sept. 04 zu<br />
Sept. 03<br />
4,2<br />
0,3<br />
1,0<br />
0,6<br />
1,0<br />
3,4<br />
1,7<br />
2,0<br />
2,7<br />
19,1<br />
-0,9<br />
-1,1<br />
5,4<br />
7,8<br />
-6,8<br />
0,1<br />
-1,5<br />
-1,2<br />
0,8<br />
5,1<br />
-0,2<br />
-0,4<br />
-1,0<br />
-1,9<br />
-2,0<br />
-1,7<br />
1,9<br />
0,8<br />
-2,9<br />
-1,5<br />
-0,8<br />
-1,8<br />
-2,3<br />
-0,5<br />
-1,0<br />
-1,4<br />
-0,2<br />
-2,8<br />
-9,6<br />
-1,2<br />
-3,2<br />
8,7<br />
9,6<br />
-3,8<br />
-5,6<br />
-2,8<br />
0,6<br />
0,7<br />
0,1<br />
-0,5<br />
-1,9<br />
-1,8<br />
0,2<br />
-3,9<br />
-1,4<br />
14,1<br />
10,4<br />
6,6<br />
17,6<br />
36,3<br />
0,4<br />
38,7<br />
3,0<br />
8,5<br />
1,2<br />
-0,5<br />
7,7<br />
24,3<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Sept. 04 zu<br />
Aug. 04<br />
0,4<br />
0,1<br />
0,1<br />
-0,1<br />
0,2<br />
0,2<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,2<br />
2,9<br />
-0,5<br />
-0,4<br />
1,4<br />
3,1<br />
-0,4<br />
-0,6<br />
-0,5<br />
-0,1<br />
-0,3<br />
0,0<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,0<br />
4,5<br />
-0,1<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,3<br />
1,0<br />
-0,1<br />
-0,1<br />
0,3<br />
0,1<br />
0,6<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,0<br />
0,4<br />
-0,3<br />
0,1<br />
-0,2<br />
0,1<br />
0,2<br />
-0,3<br />
-0,1<br />
-0,2<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
-0,2<br />
-0,1<br />
0,0<br />
0,0<br />
-0,4<br />
-1,3<br />
-2,2<br />
1,2<br />
3,6<br />
2,6<br />
8,0<br />
0,7<br />
1,5<br />
0,1<br />
0,1<br />
2,1<br />
7,8<br />
Lfd.<br />
Nr.<br />
69<br />
70<br />
71<br />
72<br />
73<br />
74<br />
75<br />
76<br />
77<br />
78<br />
79<br />
80<br />
81<br />
82<br />
83<br />
84<br />
85<br />
86<br />
87<br />
88<br />
89<br />
90<br />
91<br />
92<br />
93<br />
94<br />
95<br />
96<br />
97<br />
98<br />
99<br />
100<br />
101<br />
102<br />
103<br />
104<br />
105<br />
106<br />
107<br />
108<br />
109<br />
110<br />
111<br />
112<br />
113<br />
114<br />
115<br />
116<br />
117<br />
118<br />
119<br />
120<br />
121<br />
122<br />
123<br />
124<br />
125<br />
126<br />
127<br />
128<br />
129<br />
130<br />
131<br />
132<br />
133<br />
134<br />
135<br />
136<br />
137<br />
138<br />
139<br />
Güterabteilung, -gruppe, -klasse,<br />
-kategorie, -unterkategorie, -art<br />
Polymere des Styrols, in Primärformen<br />
Polymere des Vinylchlorids oder anderer halogenierter<br />
Olefine, in Primärformen<br />
Anstrichmittel, Druckfarben und Kitte<br />
pharmazeutische Grundstoffe u.ä. Erzeugnisse<br />
andere pharmazeutische Erzeugnisse für medizinische<br />
oder chirurgische Zwecke<br />
Klebstoffe und Gelatine<br />
Chemiefasern<br />
Gummi- und Kunststoffwaren<br />
Kunststoffwaren<br />
Verpackungsmittel aus Kunststoffen<br />
Baubedarfsartikel aus Kunststoffen<br />
Glas und Glaswaren<br />
veredeltes und bearbeitetes Flachglas<br />
Glasfasern<br />
Keramik (ohne Ziegel und Baukeramik)<br />
Ziegel und sonstige Baukeramik<br />
Beton-, Zement-, Gips- und Kalksandsteinerzeugnisse<br />
Frischbeton (Transportbeton)<br />
Roheisen, Rohstahl und Walzstahl sowie Ferrolegierungen<br />
nachrichtlich: Walzstahl ohne Edelstahl<br />
Warmbreitband zur direkten Verwendung, aus unlegiertem<br />
Stahl<br />
Grobblech im Quartobereich, aus unlegiertem Stahl<br />
Betonstahl (Stäbe), warmgewalzt (einschl. abgelängt, aus<br />
Walzdraht), aus unlegiertem Stahl<br />
Stab- und Flachstahl; aus unlegiertem Qualitätsstahl<br />
Stab- und Flachstahl; aus nicht rostendem oder anderem<br />
legiertem Stahl<br />
Breitflanschträger, aus unlegiertem Stahl<br />
Rohre<br />
Präzisionsstahlrohre, nahtlos und geschweißt<br />
Blankstahl<br />
Draht<br />
NE-Metalle und Halbzeug daraus<br />
Aluminium und Halbzeug daraus<br />
Kupfer und Halbzeug daraus<br />
Gießereierzeugnisse<br />
Teile aus Temperguss<br />
Metallerzeugnisse<br />
Kessel und Behälter (ohne Dampfkessel)<br />
Werkzeuge<br />
sonstige Eisen-, Blech- und Metallwaren<br />
Schrauben, Niete, Ketten, Federn<br />
Maschinen<br />
gewerbliche Arbeitsmaschinen<br />
verfahrenstechnische Maschinen und Apparate<br />
allgemeine Lufttechnik<br />
Zahnräder und Getriebe<br />
Serienhebezeuge, Hebebühnen<br />
lufttechnische Einzelapparate und Anlagen<br />
Metallbearbeitungsmaschinen, zerteilende und umformende<br />
Metallbearbeitungsmaschinen, spanende und abtragende<br />
Pumpen und Kompressoren<br />
Armaturen<br />
Wälzlager<br />
Hebezeuge und Fördermittel<br />
Büromaschinen<br />
Datenverarbeitungsgeräte und -einrichtungen<br />
Elektromotoren, Generatoren, Transformatoren und Teile<br />
dafür<br />
elektronische Bauelemente<br />
elektrische Kondensatoren<br />
elektrische Widerstände (ohne Heizwiderstände)<br />
medizinische Geräte und orthopädische Vorrichtungen<br />
Spritzen, Nadeln, Katheter, Kanülen u. dgl.<br />
Mess-, Kontroll-, Navigations- u.ä. Instrumente und<br />
Vorrichtungen<br />
optische und fotografische Geräte<br />
Kraftwagen und Kraftwagenteile<br />
Lastkraftwagen mit Kolbenverbrennungsmotor, mit Selbstzündung<br />
(Diesel- oder Halbdieselmotor)<br />
Möbel<br />
Büromöbel aus Metall<br />
Büromöbel aus Holz<br />
elektrischer Strom, bei Abgabe an gewerbliche Anlagen<br />
Erdgas, bei Abgabe an die Industrie<br />
Wasser, bei Abgabe an die Industrie<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Sept. 04 zu<br />
Sept. 03<br />
12,6<br />
24,3<br />
-0,2<br />
-3,3<br />
-0,1<br />
-6,9<br />
-2,0<br />
1,0<br />
1,2<br />
0,7<br />
0,6<br />
-0,1<br />
-1,0<br />
-0,5<br />
0,5<br />
4,6<br />
2,6<br />
4,5<br />
31,4<br />
31,2<br />
38,6<br />
26,4<br />
64,4<br />
18,2<br />
21,3<br />
62,6<br />
18,0<br />
22,0<br />
28,3<br />
36,0<br />
10,8<br />
4,3<br />
26,0<br />
1,7<br />
2,7<br />
3,4<br />
3,0<br />
0,5<br />
7,9<br />
3,1<br />
1,1<br />
1,2<br />
-0,4<br />
0,6<br />
1,1<br />
2,8<br />
0,6<br />
1,1<br />
0,5<br />
1,3<br />
2,2<br />
0,8<br />
1,7<br />
-1,3<br />
-11,5<br />
-0,4<br />
-10,7<br />
-4,3<br />
-0,4<br />
-0,4<br />
0,0<br />
0,2<br />
0,6<br />
0,8<br />
1,2<br />
1,2<br />
-0,6<br />
1,7<br />
2,7<br />
-7,6<br />
4,7<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Sept. 04 zu<br />
Aug. 04<br />
Datenquelle: Zeitreihen GENESIS-BUND – Erzeugerpreise gewerblicher Produkte. Copyright: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2004. Alle Rechte vorbehalten.<br />
0,8<br />
1,8<br />
0,1<br />
0,0<br />
-0,2<br />
0,3<br />
0,0<br />
0,3<br />
0,5<br />
0,3<br />
0,8<br />
-0,1<br />
-0,3<br />
0,4<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,2<br />
-0,2<br />
1,7<br />
1,6<br />
0,0<br />
0,0<br />
5,3<br />
0,8<br />
3,3<br />
13,4<br />
1,4<br />
3,3<br />
1,3<br />
0,9<br />
0,3<br />
0,5<br />
-0,3<br />
0,6<br />
0,0<br />
0,2<br />
-0,1<br />
0,1<br />
0,0<br />
-0,5<br />
0,1<br />
0,1<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,1<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,1<br />
-0,1<br />
-0,1<br />
-0,2<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,6<br />
-1,6<br />
0,1<br />
-4,0<br />
0,0<br />
0,1<br />
0,2<br />
0,0<br />
0,2<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,4<br />
0,0<br />
0,4<br />
0,0<br />
0,0<br />
-0,3<br />
0,0<br />
11
Einkaufsmanager<br />
3 Buchtipps<br />
1. Hartmann/Orths/Pahl: „Lieferantenbewertung<br />
– aber wie?“<br />
Deutscher Betriebswirte-Verlag,<br />
3. Auflage 2004<br />
152 Seiten, Paperback<br />
ISBN 3-88640-110-3<br />
Preis: 28 €<br />
Unser Urteil: Dies ist praktisch das einzige<br />
Buch zu diesem Thema im deutschsprachigen<br />
Raum. Es zeigt Ihnen Lösungsansätze<br />
und verschiedene Lieferantenbewertungsverfahren.<br />
Den neuen Entwicklungen<br />
bei der Beobachtung bestehender<br />
Lieferbeziehungen trägt die 3. Auflage<br />
dieses Fachbuches dadurch Rechnung,<br />
dass neben der fortgeschriebenen klassischen<br />
Fallstudie ein weiteres Praxisbeispiel<br />
zur Lieferantenbewertung sowie praxisgerechte<br />
Bewertungstableaus und Checklisten<br />
aufgenommen wurden.<br />
2. Markus Gressmann/Stefan Jehn:<br />
„Das Amundsen-Prinzip“<br />
Redline-Wirtschaft, 2003<br />
246 Seiten, Hardcover<br />
ISBN 3-478-24680-6<br />
Preis: 22,90 €<br />
Unser Urteil: Das Buch versucht, die<br />
Führungsprinzipien während einer Expedition<br />
ins ewige Eis auf das moderne Management<br />
zu übertragen. Die Autoren gehen<br />
von der These aus, dass die heutigen<br />
Führungskräfte nach realen Leit- und Vorbildern<br />
suchen. So ein Vorbild soll der legendäre<br />
Polarforscher Roald Amundsen<br />
gewesen sein. Die Autoren zeigen die Erfolgsfaktoren<br />
einer faszinierenden und inspirierenden<br />
Persönlichkeit auf.<br />
3. Hans-Jürgen Probst: „Kennzahlen<br />
leicht gemacht“<br />
Redline-Wirtschaft, 2004<br />
286 Seiten, Paperback<br />
ISBN 3-8323-1049-5<br />
Preis: 19,90 €<br />
Unser Urteil: Das Buch führt Sie durch<br />
den Dschungel von „harten“ und „weichen“<br />
Kennzahlen, von Lagerreichweiten,<br />
Deckungsbeiträgen, Kundentreue und Mitarbeiterzufriedenheit<br />
und ihren betriebswirtschaftlichen<br />
Hintergründen. Das Kapitel<br />
„Materialwirtschaft“ umfasst 7 Seiten.<br />
Darüber hinaus geht es um die Kennzahlenklassiker<br />
der Bilanzanalyse, um Projektkennzahlen,<br />
Balance Scorecard und<br />
ein Fallbeispiel zur Einführung eines<br />
Kennzahlensystems.<br />
12<br />
Zeitpunkt, Umfang und Intervalle der<br />
Reparatur-, Wartungs- oder Inspektionsarbeiten<br />
nach den in den Betriebsanleitungen<br />
beschriebenen Vorschriften<br />
zu richten.<br />
4. Verhalten bei Unfällen und<br />
Schäden<br />
Bei Unfällen ist generell eine Schadensanzeige<br />
zu erstellen, ungeachtet<br />
einer Schuldbeurteilung und sich evtl.<br />
ergebender zivilrechtlicher Konsequenzen.<br />
Die Polizei ist bei Beteiligung Dritter<br />
oder Beschädigung fremden Eigentums<br />
hinzuzuziehen.<br />
Beachten Sie: Es sollte nie ein Schuldanerkenntnis<br />
abgegeben werden.<br />
Unfall- oder Schadensinstandsetzungen<br />
sollten immer mit Ihrem Unternehmen<br />
bzw. der Leasinggesellschaft abgestimmt<br />
werden. Auch bei Reparaturen<br />
und der Behebung von Schäden,<br />
die über normale Wartungs- und Verschleißreparaturen<br />
hinausgehen - legen<br />
Sie am Besten einen Grenzwert fest<br />
- sind die Kosten mit Ihnen abzustimmen.<br />
5. Nutzung durch Dritte<br />
Dieser Teil der DWO legt genau fest,<br />
wer, wann, unter welchen Voraussetzungen<br />
das Dienstfahrzeug nutzen darf. Legen<br />
Sie für Ihr Unternehmen fest, ob<br />
Sie die private Nutzung für die Mitarbeiter,<br />
<strong>zum</strong> Beispiel ohne regionale<br />
Einschränkung oder nur in begrenztem<br />
Umfang ( z. B. 8.000 km pro Jahr). Es<br />
muss eindeutig geregelt sein, wie weit<br />
die Fahrtberechtigung geht. Gestatten<br />
Sie die uneingeschränkte Nutzung des<br />
Dienstwagens auch durch Familienangehörige,<br />
so zeigen Sie hier notwendige<br />
grenzen auf: „... fahrtberechtigt<br />
sind Familienangehörige, die mit dem<br />
Dienstwagenberechtigten in häuslicher<br />
Gemeinschaft leben. Als Familienangehörige<br />
gelten Ehepartner, Partner<br />
aus gesetzlich oder nicht gesetzlich geschlossenen<br />
Lebenspartnerschaften sowie<br />
deren Kinder.“ Schaffen Sie Klarheit<br />
ob und mit welcher Einschränkung<br />
Urlaubsfahrten gestattet sind, wer mitgenommen<br />
werden darf ( Verwandte,<br />
Bekannte, keine Anhalter) und welche<br />
Kosten, wie Autobahngebühren, Parkkosten,<br />
Fähren u.ä. der Mitarbeiter<br />
trägt.<br />
Praxis-Tipp: Aus versicherungs- und<br />
haftungsrechtlichen Gründen sollten Sie<br />
private Fahrten auf die Urlaubsländer<br />
begrenzen, die auch lt. Grüner Versicherungskarte<br />
freigegeben sind.<br />
6. Tanken und Reifen<br />
Nach Möglichkeit regeln Sie dies in<br />
Verbindung mit dem Service-Leasing<br />
über Servicekarten bargeldlos. Denken<br />
Sie bei dieser Regelung an die Verbesserung<br />
Ihrer Prozesskosten. Weisen Sie<br />
auf die notwendige Kontrolle von Reifendruck<br />
und Profiltiefe hin. Bei der Abwicklung<br />
der Betankung mit Tankkarten,<br />
geben Sie hierbei, üblicherweise,<br />
auch den Kauf von Motoröl, Pflegeund<br />
Verschleißartikel wie z.B. Birnen<br />
frei. Untersagen Sie jedoch den Kauf<br />
sonstiger Shop-Artikel. Stellen Sie zur<br />
Sensibilisierung der Fahrer klar, dass<br />
der Verbrauch der Fahrzeuge einer<br />
ständigen Überwachung unterliegt und<br />
eine, gegenüber den Herstellerangaben<br />
zu hohe Überschreitung dieser<br />
Verbrauchsrichtwerte, eine Überprüfung<br />
der Dienstfahrzeuge erforderlich<br />
macht.<br />
Ihre Arbeitshilfe unter www.einkaufsmanager.net:<br />
Formular: Vorlage für eine Dienstwagenverordnung<br />
Autor: Jürgen Rehfeld, Einkaufsleiter,<br />
Medice Arzneimittel, Kontakt: j.rehfeld@medice.de.<br />
◆<br />
Vorschau<br />
In der Januar-Ausgabe lesen Sie:<br />
Lkw-Maut<br />
Wie Sie sich auf die Gespräche mit<br />
Spediteuren richtig vorbereiten<br />
Einkaufsmethodik<br />
Wie Sie Preiserhöhungen ausgleichen<br />
müssen<br />
Einkauf in China<br />
Die 8 elementaren Gesetze der chinesischen<br />
Verhandlungskunst<br />
VOB-Bauverträge<br />
Jede Abänderung der VOB/B führt<br />
sofort zur AGB-rechtlichen Inhaltskontrolle<br />
Selbstmanagement<br />
So bekommen Sie Ihre „Aufschieberitis“<br />
in den Griff<br />
... und vieles mehr<br />
Einkaufsmanager<br />
Dezember/2004