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Das Friedenshortwerk - Evangelische Jugendhilfe Friedenshort

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Die Kraft der leisen Töne:<br />

Wer beim Saxophon automatisch an »laut« denkt,<br />

wird heute Abend enttäuscht«, kündigte Wolf Codera<br />

beim Konzert im <strong>Friedenshort</strong> an. Enttäuscht war jedoch<br />

niemand am 26. Juni in der voll<br />

besetzten <strong>Friedenshort</strong>-Kapelle<br />

– eher fasziniert und am Ende<br />

sogar begeistert. Denn der Ausnahme-Saxophonist<br />

Wolf Codera<br />

ist ein Musiker der leisen<br />

Töne. Sanft, fast zärtlich perlen<br />

die Töne aus seinem Sopran-Saxophon,<br />

dessen äußere Form<br />

und Klang eher an eine Oboe erinnern.<br />

Federleicht, ein bisschen<br />

verträumt gar, sind seine Arrangements<br />

klassischer Choräle,<br />

die sparsam, aber dennoch virtuos<br />

von Dirk Benner am Keyboard<br />

begleitet werden.<br />

»Schließen Sie die Augen und<br />

lassen Sie sich ganz auf die Musik<br />

ein«, fordert der Wittener<br />

sein Publikum auf, nachdem er<br />

mit »Großer Gott wir loben<br />

dich« gleich seinen »Lieblings-<br />

Choral« zum Auftakt präsentierte.<br />

Auch Codera selbst spielt mit<br />

geschlossenen Augen. Manch-<br />

mal nur mit einem Hauch von<br />

Klang, gerade noch wahrnehmbar<br />

und gerade deshalb so wir-<br />

Wolf Codera begeisterte im <strong>Friedenshort</strong><br />

Wolf Codera entlockt seinem Instrument extrem weiche Töne.<br />

»Der mit dem Saxophon singt«,<br />

nannte ein Kritiker einmal diese Spielweise.<br />

FRIEDENSHORTWERK<br />

kungsvoll. »Es ist unglaublich anstrengend, so leise zu<br />

spielen, manchmal muss ich mich geradezu zwingen,<br />

nicht fester zu blasen«, kommentiert der Künstler seinen<br />

Umgang mit dem Saxophon.<br />

12 Choräle – einer für jeden Monat<br />

des Kirchenjahres – sind auf seiner<br />

CD »Codera goes Choral« vereinigt,<br />

die er an diesem Samstagabend<br />

fast komplett präsentierte.<br />

Eigentlich ist es ein »Choral-Best-<br />

Of«. »Jesu meine Freude«, »Gott<br />

ist gegenwärtig« fehlen ebenso wenig<br />

wie »Oh Haupt voll Blut und<br />

Wunden«. Wichtig ist dem Musiker<br />

aber nicht nur die Melodik:<br />

»Wir haben die Choräle ganz bewusst<br />

auch aufgrund ihrer Aussagen<br />

ausgesucht«, stellt er heraus.<br />

So wird bei ihm zum Beispiel<br />

»Wie lieblich ist der Maien« zu einer<br />

Variation in Moll, weil – so<br />

Codera – der Inhalt des Chorals<br />

keineswegs nur lieblich ist. <strong>Das</strong>s<br />

Choräle jedoch auch Ohrwurm-<br />

Qualitäten haben, bewiesen die<br />

beiden Musiker mit »Lobet den<br />

Herren«, den sie genial in die Hit-<br />

Melodie »Lemon Tree« der Pop-<br />

Band »Fool’s Garden« einpassten.<br />

Und das Publikum ließ sich nicht<br />

zweimal bitten, hier gesanglich mit<br />

einzustimmen.<br />

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