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GWG-Magazin Ausgabe 01 | 2022

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Häuser am Kohlufer gehörten zu den Neubauten der 1920er Jahre.

Bädern, Gasanschluss und Ofenheizung

für damalige Verhältnisse komfortabel

ausgestattet, viele verfügen über Gartenland

und Vorgärten.

Wandel im Dortmunder Süden

Der Landkreis Hörde verändert sich in

den 1920er Jahren, weil der Steinkohlebergbau

weiter nach Norden rückt und

viele Zechen schließen: 1924 zunächst

die Zeche Windahlsbank, ein Jahr später

Glückauf-Tiefbau und Kaiser Friedrich.

Auch die Hombrucher

Maschinenfabrik

stellt den

Betrieb ein. Die

meisten Mitglieder

des Spar- und Bauvereins

müssen sich

jetzt neue Arbeitsplätze

suchen, behalten aber ihre Wohnungen

und nehmen längere Wege in

Kauf.

Es ist der Anfang einer jahrzehntelangen

Entwicklung, durch die der Dortmunder

Süden vom verrußten Industrieraum

zu einem privilegierten Wohngebiet im

„Auch in unserem Bezirk

[zieht] die Erwerbslosigkeit

immer weitere Berufsschichten

in Mitleidenschaft“

Grünen wird. Ab 1928 gehört der Landkreis

Hörde mit Hombruch und Barop zu

Dortmund, die Stadt wächst durch zahlreiche

Eingemeindungen rasch zu einer

Metropole.

In der Krise

Mit dem Kurseinbruch an der New Yorker

Börse beginnt im Oktober 1929 die weltweite

Wirtschafts- und Finanzkrise, die

auch Deutschland hart trifft. Amerikanische

Investoren ziehen sich zurück, das

Geld wird knapp.

Viele Unternehmen

schließen oder entlassen

Mitarbeiter,

die Wirtschaft

bricht ein. Im Ruhrgebiet

sinkt die

Förderquote der

Zechen zwischen 1929 und 1932 um 40

Prozent, die Zahl der Beschäftigten sogar

auf die Hälfte.

Viele Genossen des Spar- und Bauvereins

verlieren ihre Arbeit: „Auch in

unserem Bezirk [zieht] die Erwerbslosigkeit

immer weitere Berufsschichten in

Mitleidenschaft“, schreibt der Spar- und

Bauverein. Betroffene Familien können

die Miete nicht mehr aufbringen, die

Rückstände wachsen. Die Verwaltung

sieht sich gezwungen, Mitglieder auszuschließen,

allein 1931 mehr als 100. Mittel

aus der Hauszinssteuer gibt es nicht

mehr, sodass an neue Projekte nicht zu

denken ist.

Genossenschaft „gleichgeschaltet“

In der wirtschaftlichen Krise verschärfen

sich die politischen Auseinandersetzungen,

die nationalsozialistische Bewegung

von Adolf Hitler findet viele Anhänger.

Aus den Wahlen im Juli 1932 geht die Nationalsozialistische

Deutsche Arbeiterpartei

(NSDAP) erstmals als stärkste Partei

hervor und bestätigt dieses Ergebnis,

als im November erneut gewählt wird.

Am 30. Januar 1933 ernennt Reichspräsident

Paul von Hindenburg Adolf Hitler

zum Reichskanzler und leitet damit

das Ende der ersten deutschen Demokratie

ein. Die Nationalsozialisten setzen

nach den Wahlen vom 5. März 1933 mit

Hilfe des sogenannten Ermächtigungs-

1926 – 1931

Genossenschaftswohnungen

wachsen von 109 auf 242

1928

Der Landkreis Hörde mit Hombruch und

Barop wird Dortmund zugemeindet

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