Programmheft - Theatergruppe St. Karl

Die Vereinsreise - Gedanken eines Gründungsmitgliedes
Welche Erwartungen darf ein Gründungsmitglied an eine Vereinsreise – zum
25-jährigen Bestehen der Theatergruppe St. Karl – eigentlich haben? Bin ich als
Gründungsmitglied nicht ein verantwortlicher Ingenieur am «Urknall» des Vereines?
Also ein ganz spezielles Mitglied? Eines, das demzufolge auch eine spezielle
Behandlung bei einer Jubiläumsreise verdient? Ich lasse meinen Gedanken
zu diesem Thema einfach einmal freien Lauf. Schliesslich hat ja die Generalversammlung
eine Jubiläumsreise einstimmig beschlossen. Ich bin gespannt!
Als Einladung zur Reise dürfte ich wohl eine Karte von handgeschöpftem Büttenpapier
mit Goldrand oder den persönlichen Besuch des Präsidenten erwarten.
Für den Weg zum Sammelplatz «Inseli» eine Sänfte oder vielleicht eine
Stretchlimousine mit Chauffeur. Entsprechend meinem Status wäre für die Reise
ins Appenzellerland ein VIP-Car, ein Extrazug oder ein Heliflug angebracht. Die
Unterbringung in der Hauptstadt des kleinsten Schweizer Kantons wohl standesgemäss
in der besten Suite eines 5-Sterne Hotels. Champagner, Kaviar und
jede Menge exotischer Leckereien zur Verköstigung und die aktuellsten Hollywood-Stars
als Unterhalter wären Standard. So dürfte das wohl hinhauen!
Weit gefehlt. Die Realität: Anreise zum Sammelplatz mit dem Taxi, selbst bezahlt.
Die Reise in zwei gewaltigen Party-Bussen mit Wein, Bier und irrem Technosound.
Ich hätte mir nie träumen lassen, dass man so reisen kann. Man kann, und wie! Das
Mittagessen am Samstag inmitten des grossen Weinfestes in Meersburg am
Bodensee. In Appenzell ein nettes Hotel und ein feines Nachtessen. Die beiden
einheimischen Komiker verstanden es ausgezeichnet, uns zum Lachen zu bringen.
Diese Unterhaltung – das Duo Messer & Gabel – war einfach Spitze! Am Sonntag
dann ein interessanter Stadtrundgang mit vier kulinarischen Pausen.
Alles in allem eine perfekte Leistung des Reiseteams – eine
super Jubiläumsreise! Nochmals herzlichen Dank den
Organisatoren.
Die Gedank en sind frei – die Realität war besser!
Robi Waltisberg
Jubiläums-Vereinsreise