Befreiungsfest 2022 am 08. Mai in Hamburg
Grußwort der DKP Hamburg
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Liebe Freundinnen und Freunde,
zunächst möchte ich mich einmal mehr für die großartige Organisation dieses
Festes bedanken. Toll was hier wieder auf die Beine gestellt wurde. Nächstes
Jahr bitte wieder und dann, dem Anlass angemessen, alle zusammen.
Denn dass es so wichtig ist diesen Tag als Tag der Befreiung vom Faschismus zu
feiern zeigen die Ereignisse an diesem Wochenende ganz eindrucksvoll.
An diesem Wochenende! Am 8. und 9. Mai, den Tagen der Befreiung und des
Sieges über Krieg und Faschismus soll in Berlin, an Ehrenmalen, die an die
gefallenen Rotarmisten, Sowjetbürger erinnern das Zeigen der Flagge der
Sowjetunion, das Zeigen sowjetischer Flaggen verboten sein. Das ist eine
Schändung dieser Tage, eine Schändung der Gefallenen, eine Schändung der
Befreiung von Krieg und Faschismus.
Die Rote Armee, die Menschen der Sowjetunion haben Berlin befreit. Ihr
Andenken wird in den Schmutz gezogen. Das Zeigen der Symbole der Roten
Armee und der Sowjetunion wird als „Billigung eines Angriffskriegs“ denunziert.
Welch eine Perversion. Niemals wurde in der Bundesrepublik Deutschland
jemand wegen der Billigung der Angriffskriege der NATO, der USA belangt.
Niemand wurde wegen der Beteiligung Deutschlands am Angriffskrieg gegen
Jugoslawien bestraft.
Der jetzige Versuch ist geschichtslos, reaktionär und ein Skandal, denn würde es
die Sowjetunion und die Rote Armee noch geben, gäbe es den Krieg in der
Ukraine nicht.
Wir Kommunistinnen und Kommunisten werden uns die Symbole der
Sowjetunion und der Roten Armee nicht verbieten lassen. Wir fordern alle
fortschrittlichen Menschen auf, diesen reaktionären Angriff zurückzuweisen!
Wir fordern insbesondere die Hamburger Bürgerschaft und den Hamburger
Senat auf, sich der historischen Wahrheit zu stellen:
Es waren nicht nur „die Russen“, die in der Roten Armee kämpften. Es waren alle
Menschen der sozialistischen Sowjetunion, dieses multiethnischen
sozialistischen Landes. Es gehört zur historischen Wahrheit, dass eben das
Zusammenleben der Völker in der Sowjetunion Grundlage für den Sieg über den
Faschismus war. Am Ende hinterließ der deutsche Faschismus in der
Sowjetunion 27 Millionen Tote. Die Rote Armee, in der ungezählte Kommunisten
kämpften, zahlte den höchsten Preis aller Armeen der Antihitlerkoalition.
Die Absicht den 08. Mai gerade jetzt zu einem Gedenktag zu machen und eben
nicht zu einem Feiertag, während sich bis dahin kein Finger gerührt hat, ist ein
schlimmer Versuch die Geschichte umzudeuten.
Und es bedeutet, den Begriff des Faschismus zu fälschen und zu verharmlosen,
in dem man den schlimmen, völkerrechtswidrigen Krieg Russlands als solchen
bezeichnet.
In den jetzigen Verlautbarungen aus dem Senat ist lediglich vom Ende des 2. WK
die Rede, von der Kapitulation Deutschlands. Kein Wort von der Befreiung vom
Faschismus!
So darf man nicht die Millionen Opfer dieses Krieges und die Befreier von
Auschwitz verhöhnen, das ist schlicht respektlos und widerwärtig.
Bei den Grünen war zu lesen, dass man diesen Gedenktag auch für die
Bekämpfung der heutigen Neonazis nutzen wolle. Deutsche Nazis bekämpft
man aber nicht, wenn man unsere historische Schuld verschweigt!
In den deutschen Medien darf der ukrainische Botschafter Melnyk fast täglich
seiner faschistischen Gesinnung freien Lauf lassen. Man bekämpft den
Faschismus schon mal überhaupt nicht, wenn man die Zusammenarbeit mit
Bandera-Verehrern als demokratischen Akt verkauft.
Ganz im Sinne der verstorbenen und vom Senat ja angeblich so gewürdigten
Genossin Esther Bejarano bleibt es also dabei:
Nie wieder Krieg. Nie wieder Faschismus.
Der 08. Mai muss Feiertag werden.
Dafür stehen wir.