LB: Das Versicherungswesen Österreichs - Konsumentenfragen.at
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ALLES AUF EINEN BLICK<br />
Unterrichtsblock (UB): UB Nr. 4.4<br />
Name des UB: Auf der sicheren Seite?<br />
Hauptzielsetzung des UB:<br />
Möglicher Bezug in/zu folgenden<br />
Unterrichtsfächern:<br />
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Auseinandersetzung mit dem Begriff Risiko<br />
Erarbeiten und Verstehen des Prinzips der Risikogemeinschaft<br />
Internetrecherche zu unterschiedlichen Versicherungsarten<br />
und -sparten<br />
Analysieren und Auswerten vertrauter Versicherungsverträge<br />
Fallstudie - Haushaltsversicherung: Erarbeiten<br />
der Begriffe Versicherungsvertrag, Vertragsbedingungen,<br />
Obliegenheiten, Rücktrittsrechte,<br />
Kündigung<br />
Inform<strong>at</strong>ik/Multimedia/EDV<br />
Kommunik<strong>at</strong>ion/Projektarbeit/Soziales<br />
Lernen<br />
M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ik<br />
Geschichte und Sozialkunde/Politische<br />
Bildung<br />
Recht<br />
Wirtschaft<br />
Dauer: 3 UE je 50 Minuten + 2 Stunden Hausübung<br />
Hintergrundinfos für Lehrkräfte:<br />
Übergänge zu anderen UB:<br />
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<strong>LB</strong>: <strong>Das</strong> <strong>Versicherungswesen</strong> <strong>Österreichs</strong><br />
IB: Versicherungs-Lexikon<br />
IB/PowerPoint Präsent<strong>at</strong>ion: <strong>Das</strong> <strong>Versicherungswesen</strong><br />
<strong>Österreichs</strong><br />
IB: Haushaltsversicherung<br />
UB 1.5 <strong>Das</strong> Traumauto im Web - Nutzen und<br />
Risiken<br />
UB 2.2 Auto! nanzierung und Mobilitätsmix<br />
UB 5.4 Erstes Wohnen - Haushaltsgründung<br />
UB 5.5 Was kostet die Welt? Budgetpuzzle für<br />
Haushalte<br />
UB<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/1<br />
Version<br />
12/2011
ALLES AUF EINEN BLICK<br />
Links und M<strong>at</strong>erial zum UB:<br />
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1. Konsumentenportal des Bundesministeriums<br />
für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz:<br />
www.konsumentenfragen.<strong>at</strong> > einschlägige Inform<strong>at</strong>ionen<br />
zum Thema im Bereich der Websites<br />
„Mein Alltag“ und „Mein Geld“<br />
2. Verein für Konsumenteninform<strong>at</strong>ion:<br />
www.konsument.<strong>at</strong> > Broschüre: „Polizzen-<br />
Check“, (ISBN 978-3-902273-66-6), Wien 2007<br />
3. Arbeiterkammer Portal/Konsument/Versicherungen:http://www.arbeiterkammer.<strong>at</strong>/konsument/versicherungen.htm<br />
4. Verband der Versicherungsunternehmen<br />
<strong>Österreichs</strong> (VVO): > Broschüre: „Der Versicherungsleitfaden;<br />
<strong>Das</strong> schlaue Buch zu den<br />
wichtigsten Versicherungen“ > zum kostenfreien<br />
Download unter: http://www.vvo.<strong>at</strong>/publik<strong>at</strong>ionen/index.php<br />
5.Bundeskanzleramt: www.help.gv.<strong>at</strong><br />
6. Versicherungsvermittlerregister - Bundesministerium<br />
für Wirtschaft, Familie und Jugend:<br />
http://versicherungsvermittler.brz.gv.<strong>at</strong>/zv/<br />
html/zgwframe.htm<br />
7. Versicherungsvergleich - Fixkosten-Vergleichsportal:<br />
www.durchblicker.<strong>at</strong><br />
8. Museum der deutschen Versicherungswirtschaft:<br />
http://www.versicherungs-geschichte.<br />
de/museum.html<br />
UB<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/2<br />
Version<br />
12/2011
ALLES AUF EINEN BLICK<br />
20` 1. Risiko Mind Map<br />
Diese Einstiegsübung bietet den SchülerInnen die Möglichkeit,<br />
ihren Zugang zum Thema Risiko zu re" ektieren und<br />
bewusst wahrzunehmen, welche Rolle es in ihrem Leben<br />
spielt.<br />
�<br />
Jeweils zwei Personen erstellen gemeinsam eine Mind<br />
Map zum Thema Risiko. Die Ergebnisse werden in der<br />
Großgruppe besprochen.<br />
15` 2. Theorieinput „<strong>Das</strong> <strong>Versicherungswesen</strong> <strong>Österreichs</strong>“<br />
15`<br />
Um einen Überblick über das heutige <strong>Versicherungswesen</strong><br />
in Österreich zu bekommen, gibt die Lehrkraft den SchülerInnen<br />
dazu einen kurzen Theorieinput.<br />
�<br />
Die Lehrkraft erklärt anhand einer Power Point Präsent<strong>at</strong>ion<br />
die geschichtliche Entwicklung des <strong>Versicherungswesen</strong>s,<br />
das Prinzip der Risikogemeinschaft, die Unterschiede<br />
zwischen Sozial- und priv<strong>at</strong>en Versicherungen<br />
und geht auf den Weg vom Versicherungsantrag bis zur<br />
Schadensdeckung näher ein.<br />
3. Versicherungsanalyse<br />
Es werden eine Bestandsaufnahme der vorhandenen<br />
Versicherungen in der Familie und Detailanalysen der Haushaltsversicherung<br />
und von Lebensversicherungen durchgeführt.<br />
�<br />
�<br />
Im nächsten Schritt wird besprochen, wie die Versicherungsanalyse<br />
(als Hausübung) in der Familie durchzuführen<br />
ist und welcher Nutzen dadurch persönlich (Polizzencheck)<br />
gezogen werden kann.<br />
Parallel dazu müssen die SchülerInnen auf themenspezi!<br />
schen Websites detaillierte Inform<strong>at</strong>ionen über zwei<br />
weitere Versicherungarten - die der Haushaltsversicherung<br />
und der Lebensversicherungen - einholen.<br />
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<strong>LB</strong>: <strong>Das</strong> <strong>Versicherungswesen</strong><br />
<strong>Österreichs</strong><br />
IB: Versicherungs-Lexikon<br />
MB: Risiko Mind Map<br />
AB: Risiko Mind Map<br />
MB: Theorieinput „<strong>Das</strong><br />
<strong>Versicherungswesen</strong><br />
<strong>Österreichs</strong>“<br />
PowerPoint Präsent<strong>at</strong>ion:<br />
<strong>Das</strong> <strong>Versicherungswesen</strong><br />
<strong>Österreichs</strong><br />
IB: <strong>Das</strong> <strong>Versicherungswesen</strong><br />
<strong>Österreichs</strong><br />
(Handout)<br />
MB: Versicherunganalyse<br />
AB: Sinnvoll versichert?<br />
UB<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/3<br />
Version<br />
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ALLES AUF EINEN BLICK<br />
Ende der ersten Einheit / Pause<br />
50` 4. Auswertung „Versicherungsanalyse“<br />
In dieser Unterrichtssequenz wird eine Zusammenschau der<br />
Hausübungsergebnisse vorgenommen.<br />
�<br />
�<br />
�<br />
Der Fokus der Auswertung soll vor allem auf den individuellen<br />
Erhebungsergebnissen liegen. Welche Versicherungen<br />
sind im Familienverband vorhanden? Welche<br />
Risiken sind versichert? Gibt es Doppel- und Mehrfachversicherungen?<br />
Sind die vorhandenen Versicherungen<br />
sinnvoll? Liegt eine Unter- oder Überversicherung vor?<br />
Gibt es möglicherweise Konsequenzen aus der Analyse?<br />
Weiters werden die Result<strong>at</strong>e der Detailanalyse der<br />
Lebensversicherungen diskutiert, da diese häu! g zur<br />
Kapitalbildung herangezogen werden und damit eine<br />
Sonderform (Sparform) am Versicherungssektor darstellen.<br />
Die wesentlichen Charakteristika werden gemeinsam<br />
erarbeitet.<br />
Die Recherchen der Haushaltsversicherung " ießen in die<br />
folgende Fallstudie mit ein.<br />
50` 5. Fallstudie „Corinnas Haushaltsversich-<br />
erung“<br />
Anhand eines realistischen Falles und auf Basis der Hausübungsrecherche<br />
erarbeiten die SchülerInnen konsumentenrechtliches<br />
Wissen in Bezug auf ihre Rechte und P" ichten<br />
als VersicherungsnehmerInnen.<br />
�<br />
�<br />
Corinna (24) ist von zu Hause ausgezogen und h<strong>at</strong> eine<br />
eigene Wohnung bezogen. Ihr wird von den Eltern empfohlen,<br />
eine Haushaltsversicherung abzuschließen.<br />
Nun wird in acht Kleingruppen jeweils ein konsumentenrechtlicher<br />
Aspekt, wie z.B. Vertragsbedingungen, Obliegenheiten,<br />
Rücktrittsrechte, Kündigung, etc., zum Fall<br />
erarbeitet. Im Anschluss daran werden die Ergebnisse in<br />
der Klasse vorgestellt und abschließend in ein gemeinsames<br />
Handout zusammengeführt.<br />
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MB: Fallstudie „Corinnas<br />
Haushaltsversicherung“<br />
IB: Haushaltsversicherung<br />
�: Fallstudie „Corinnas<br />
Haushaltsversicherung“<br />
UB<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/4<br />
Version<br />
12/2011
<strong>Das</strong> <strong>Versicherungswesen</strong> <strong>Österreichs</strong><br />
Was ist Risiko?<br />
Ursprünglich kommt der Begriff Risiko aus dem<br />
Griechischen und bedeutet „Klippe, Gefahr“. In<br />
der Liter<strong>at</strong>ur wird er unterschiedlich ausgelegt.<br />
Zumeist wird Risiko als ein Ereignis mit der<br />
Möglichkeit neg<strong>at</strong>iver Auswirkungen beschrieben.<br />
Es gibt auch Erklärungen, die Risiko mit<br />
positiven Auswirkungen in Verbindung bringen<br />
und es als Chance interpretieren.<br />
<strong>Das</strong> Grundbedürfnis nach Sicherheit und damit<br />
das Minimieren von möglichen Gefahren und<br />
Risiken bewegt die Menschheit seit Anbeginn<br />
und es wurde schon immer danach getrachtet,<br />
diese zu bannen. Dieser Gedanke bildet wohl<br />
den Ursprung für die Idee des Versicherns.<br />
Frühe Wurzeln<br />
Versicherungen entstanden nicht erst im 20.<br />
oder 21. Jahrhundert. Zirka 1750 vor Christus<br />
schlossen sich Karawanenführer Babyloniens<br />
zusammen und versprachen einander, im Falle<br />
von Raubüberfällen Verluste des Einzelnen<br />
gemeinsam zu tragen. Diese Regelung fand<br />
Niederschlag im Gesetzesbuch„Codex Hammurabi“<br />
des herrschenden Königs Hammurabi.<br />
In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts<br />
unterstützten Zünfte (fachgenossenschaftliche<br />
Vereinigungen der Handwerker) Mitglieder in<br />
Notfällen, wie z.B. Krankheit, Todesfall, Invalidität,<br />
sowie im Alter mit einbezahlten Beiträgen.<br />
Der Seeversicherungsvertrag aus Pisa<br />
von 1384 stellt den Anfang des heutigen <strong>Versicherungswesen</strong>s<br />
auf kaufmännischer Grundlage<br />
dar. Hier musste erstmals eine Entgeltvorauszahlung<br />
(Prämie) für den Versicherungsschutz<br />
in bestimmter Höhe geleistet werden und<br />
die Begriffe „Assekuranz“ (Versicherung) und<br />
„Police“ (Versicherungsschein) wurden erstmals<br />
verwendet.<br />
<strong>Das</strong> Prinzip der Risiko- bzw. Gefahrengemeinschaft<br />
Vor Krankheit, Feuer, Diebstahl oder Unfällen<br />
ist niemand gefeit. Um die neg<strong>at</strong>iven Auswirk-<br />
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ungen, die ein solches unerwartetes Ereignis<br />
für einen selbst, für Angehörige oder für das<br />
Eigentum mit sich bringt, zu minimieren, kann<br />
man die Folgen solcher Risiken versichern.<br />
Die Idee hinter einer Versicherung ist recht<br />
einfach. Viele Personen, die von der gleichen<br />
oder einer ähnlichen Gefahr bedroht sind,<br />
schließen sich zu einem Kollektiv zusammen.<br />
Diese Risiko- bzw. Gefahrengemeinschaft geht<br />
davon aus, dass nur bei einigen der Schaden<br />
eintritt. Jedes Mitglied ist aber bereit, seinen<br />
Beitrag (Prämie) zu leisten, und ermöglicht so<br />
den Schadeners<strong>at</strong>z im Fall der Realisierung des<br />
Risikos.<br />
Risikogemeinschaft BürgerInnen<br />
Der Sozialsta<strong>at</strong> Österreich sichert mit seinem<br />
sozialen Netz unter anderem die medizinische<br />
Versorgung, die Rehabilit<strong>at</strong>ion, die Absicherung<br />
im Alter, in Notlagen und bei Arbeitslosigkeit.<br />
Damit er diese Leistungen erbringen kann, ist<br />
ein tragfähiges Sozial- und Arbeitslosenversicherungswesen<br />
notwendig.<br />
Österreichische Sozialversicherung<br />
Sie beruht auf:<br />
� der P! ichtversicherung: entsteht durch<br />
Erwerbstätigkeit<br />
� dem Solidaritätsprinzip: Sozialer Ausgleich<br />
erfolgt auf der Beitragsseite<br />
zwischen Besserverdienenden und Minderverdienenden,<br />
bei Pensionen zwischen<br />
Erwerbstätigen und PensionistInnen<br />
(Gener<strong>at</strong>ionenvertrag), passiert weiters<br />
durch die kostenlose Miteinbeziehung<br />
von Familienmitgliedern in die Sozialversicherung<br />
und durch das anteilige<br />
Finanzieren der DienstnehmerInnen und<br />
-geberInnen.<br />
� der Selbstverwaltung: Dafür existieren<br />
22 Sozialversicherungsträger, die Anstalten<br />
des öffentlichen Rechts sind und<br />
nach Aufgabenbereichen, Berufsgruppen<br />
und/oder regional gegliedert sind.<br />
<strong>LB</strong><br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/5<br />
Version<br />
12/2011
<strong>Das</strong> <strong>Versicherungswesen</strong> <strong>Österreichs</strong><br />
Im engeren Sinn umfasst die Sozialversicherung<br />
drei Zweige:<br />
� die Pensionsversicherung<br />
� die Krankenversicherung<br />
� die Unfallversicherung<br />
Die Sozialversicherung wird überwiegend<br />
durch die Beiträge der ArbeitnehmerInnen und<br />
ArbeitgeberInnen nach dem Umlaufverfahren<br />
und durch den Bundesbeitrag aus allgemeinen<br />
Steuermitteln ! nanziert. Die Sozialversicherung<br />
darf ein ihr kraft Gesetz zugewiesenes<br />
Versicherungsverhältnis nicht ablehnen oder<br />
niemanden wegen eines hohen Risikos (z.B:<br />
AIDS-Kranke) abweisen.<br />
Arbeitslosenversicherung<br />
Die Arbeitslosenversicherung wird eigenständig<br />
vom Arbeitsmarktservice verwaltet und gehört<br />
daher nur im weiteren Sinne zu den Sozialversicherungen.<br />
Sie bietet Leistungen wie Arbeitslosengeld<br />
und Notstandshilfe und ist zuständig,<br />
arbeitsmarktpolitische Maßnahmen zu setzen.<br />
Finanziert wird die Arbeitslosenversicherung<br />
hauptsächlich aus lohnbezogenen Beiträgen der<br />
ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen.<br />
Priv<strong>at</strong>e Versicherungen<br />
Im Gegens<strong>at</strong>z zu den österreichischen P" ichtversicherungen<br />
stehen priv<strong>at</strong>e Versicherungen.<br />
Priv<strong>at</strong>e Versicherungen haben folgende Merkmale:<br />
� Weisen keine Versicherungsp" icht auf<br />
> basieren auf individuellen Entscheidungen<br />
(eine Ausnahme stellt jedoch die<br />
gesetzlich vorgeschriebene KFZ-Haftp"<br />
ichtversicherung dar).<br />
� Versichern prinzipiell jedes Risiko<br />
� Können Risiken bzw. Anträge ablehnen<br />
und Leistungsausschlüsse unter bestimmten<br />
Voraussetzungen vereinbaren<br />
� Die Beitragshöhe (Prämie) ist abhängig<br />
vom zu versichernden Risiko und den<br />
vereinbarten Leistungen.<br />
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� Sind in der Regel beidseitig kündbar<br />
� Werden von priv<strong>at</strong>en Versicherungsunternehmen<br />
vertrieben, die gewinnorientiert<br />
arbeiten<br />
Priv<strong>at</strong>e Versicherungen sind in drei Versicherungsarten<br />
und diese wiederum in unterschiedliche<br />
Versicherungssparten untergliedert (siehe<br />
Seite 7 /Versicherungs-Lexikon).<br />
Wichtige Entscheidungen<br />
Im Leben wird man mehrfach mit der Entscheidung<br />
konfrontiert, welche zusätzliche Versicherung<br />
man abschließen soll. Wie notwendig<br />
oder sinnvoll eine Versicherung ist, hängt von<br />
den individuellen Lebensumständen (z.B: Familie<br />
mit Kindern, Single, PensionistIn,...) ab.<br />
Risiken, die Existenz bedrohend sein können,<br />
sollten auf jeden Fall ausreichend hoch versichert<br />
werden. Für eine gute Entscheidung ist<br />
es wichtig, mehrere Angebote einzuholen und<br />
deren Leistungen und Preise zu vergleichen.<br />
Versicherungsdschungel<br />
Viele KonsumentInnen haben im Laufe der Zeit<br />
eine Vielzahl an Versicherungen abgeschlossen<br />
und wissen nicht mehr genau, wogegen sie<br />
versichert sind. Des öfteren ist das selbe Risiko<br />
durch z.B. Mitgliedschaften bei Sportvereinen<br />
(Alpinvereine), Autofahrerclubs sowie Kreditkartenverträge<br />
mehrfach abgedeckt. Eine<br />
regelmäßige Bestands- und Zweckanalyse der<br />
bestehenden Versicherungsverträge kann dazu<br />
dienen, Mehrfachversicherungen zu vermeiden<br />
und den aktuellen Bedarf genau festzulegen.<br />
Anmerkungen:<br />
<strong>LB</strong><br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/6<br />
Version<br />
12/2011
Versicherungs-Lexikon 1<br />
1. Allgemeines zum <strong>Versicherungswesen</strong><br />
Gefahren- oder Risikogemeinschaft<br />
Sie ist die Grundlage des <strong>Versicherungswesen</strong>s.<br />
Viele teilen das Risiko für ein Ereignis,<br />
das eventuell eintreten könnte, und bezahlen<br />
Beiträge an eine Versicherungsgesellschaft. Es<br />
wird davon ausgegangen, dass nur bei einigen<br />
wenigen dieser Schaden entsteht. Der �Versicherer<br />
wird dadurch zum Träger des Risikos<br />
und im Schadensfall bezahlt er die vereinbarte<br />
Entschädigung.<br />
Versicherungsarten und -sparten<br />
Es gibt folgende Versicherungsarten:<br />
� Personenversicherungen<br />
� Sachversicherungen<br />
� Vermögensversicherungen<br />
und diese sind in unterschiedliche Versicherungssparten<br />
gegliedert, wie z.B. bei Sachversicherungen<br />
die Sparten Feuerversicherung,<br />
Reisegepäcksversicherung, etc.<br />
Bündelversicherung<br />
Hier werden rechtlich selbständige Einzelversicherungen<br />
mit jeweils eigenen �Versicherungsbedingungen<br />
unter einer �Polizze<br />
zusammengefasst (Bündelung).<br />
Versicherer<br />
Damit sind Versicherungsunternehmen bzw.<br />
–gesellschaften gemeint.<br />
VersicherungsvermittlerInnen<br />
VersicherungsvermittlerInnen sind Personen,<br />
die befugt sind, Versicherungen zu vermitteln.<br />
Dabei handelt es sich entweder um VersicherungsagentInnen<br />
oder VersicherungsmaklerInnen.<br />
� Unselbstständige Versicherungsagent-<br />
Innen sind bei einem bestimmten Versicherer<br />
angestellt und vertreiben dessen<br />
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Produkte. Es gibt auch selbständige<br />
VersicherungsagentInnen, die auf Provisionsbasis<br />
für einen Versicherer arbeiten.<br />
� Selbstständige MehrfachagentInnen<br />
haben Verträge mit zwei oder mehreren<br />
Versicherungsunternehmen und sind<br />
verp" ichtet, aus diesen Angeboten das<br />
jeweils beste Versicherungsprodukt zu<br />
vermitteln.<br />
IB<br />
� Selbstständige Versicherungsmakler-<br />
Innen sind rechtlich unabhängig und<br />
können alle am Markt angebotenen Versicherungsprodukte<br />
vermitteln. Sie müssen<br />
best möglich ber<strong>at</strong>en und das geeignetste<br />
Produkt vermitteln („Best-Advice-Prinzip“).<br />
VersicherungsvermittlerInnen müssen sich als<br />
VersicherungsagentInnen oder MaklerInnen<br />
deklarieren, was im Versicherungsvermittlungsregister<br />
eingetragen werden muss und<br />
unter http://versicherungsvermittler.brz.gv.<strong>at</strong><br />
öffentlich überprüft werden kann.<br />
Für die Vermittlung erhalten die VersicherungsvermittlerInnen<br />
in der Regel eine Provision,<br />
die vom jeweiligen �Versicherer ausbezahlt<br />
wird. VersicherungsmaklerInnen können<br />
zusätzlich gegen ein vereinbartes Honorar<br />
Ber<strong>at</strong>ung anbieten, das auch zu zahlen ist,<br />
wenn kein Abschluss zustande kommt.<br />
Finanzmarktaufsicht (FMA)<br />
Die Finanzmarktaufsicht (FMA) ist eine Behörde<br />
und beaufsichtigt Banken, �Versicherer,<br />
Pensionskassen, betriebliche Vorsorgekassen,<br />
Wertpapier! rmen und Wertpapierdienstleistungsunternehmen,<br />
Investmentfonds, Finanzkonglomer<strong>at</strong>e<br />
sowie Börsenunternehmen.<br />
Als Behörde h<strong>at</strong> sie Hoheitsgewalt, kann<br />
dadurch z.B. Verordnungen und Bescheide<br />
erlassen sowie Zwangsakte setzen, wie z.B.<br />
den Entzug einer Konzession veranlassen oder<br />
eine Verwaltungsstrafe bis Euro 75.000,- verhängen.<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/7<br />
Version<br />
12/2011
Versicherungs-Lexikon 2<br />
Verband der Versicherungsunter-<br />
nehmen <strong>Österreichs</strong> (VVO)<br />
Dieser vertritt die Interessen aller in Österreich<br />
tätigen priv<strong>at</strong>en Versicherungsunternehmen<br />
und unterstützt seine Mitglieder bei<br />
rechtlichen, steuerlichen, wirtschaftlichen<br />
und intern<strong>at</strong>ionalen Angelegenheiten.<br />
2. Der Versicherungsantrag<br />
Versicherungsantrag<br />
Der Antrag ist jenes Formular, mit dem die<br />
�VersicherungsnehmerInnen den Versicherungsschutz<br />
beim �Versicherer beantragen.<br />
Der Versicherungsvertrag kommt mit der<br />
Zustellung der Polizze (wenn vereinbart, auch<br />
durch elektonische Übermittlung) zustande.<br />
Vor Vertragsabschluss ist der Versicherer<br />
verp" ichtet, die AntragstellerInnen über Folgendes<br />
schriftlich zu informieren:<br />
� Name und Anschrift des Sitzes sowie<br />
Rechtsform des Unternehmens<br />
� das auf den Versicherungsvertrag angewandte<br />
Recht<br />
� Bezeichnung und Anschrift der Aufsichtsbehörde<br />
oder Beschwerdestelle<br />
� Laufzeit des Versicherungsvertrages<br />
� Prämienzahlungsweise und -dauer<br />
Eine weitere P" icht des Versicherers ist es,<br />
gleich unmittelbar nach Unterfertigung des<br />
Antrages den VersicherungsnehmerInnen eine<br />
Kopie des Antrages sowie der Versicherungsbedingungen<br />
auszuhändigen.<br />
Abweichungen vom Antrag<br />
Wenn der Inhalt der �Polizze nicht mit dem<br />
�Antrag übereinstimmt und vom �Versicherer<br />
auf diese Veränderungen jedoch deutlich<br />
hingewiesen wurde, dann kann nach dem<br />
Versicherungsvertragsgesetz innerhalb eines<br />
Mon<strong>at</strong>s schriftlich Einspruch (unbedingt ein-<br />
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geschrieben) erhoben werden. Wurde diese<br />
Hinweisp" icht vom Versicherer verletzt, gilt<br />
der Inhalt des Antrages.<br />
Für die VersicherungsnehmerInnen besteht ab<br />
Erhalt der Polizze ein 14-tägiges �Rücktrittsrecht<br />
vom Versicherungsvertrag.<br />
3. Der Versicherungsvertrag<br />
Versicherungsschein = Polizze<br />
Der Versicherungsschein bzw. die Polizze ist<br />
die Urkunde über den Versicherungsvertrag.<br />
Damit garantiert der �Versicherer den beantragten<br />
Versicherungsschutz für den vereinbarten<br />
Zeitraum.<br />
VersicherungsnehmerIn<br />
Die VersichungsnehmerInnen sind jene Personen,<br />
die mit einem Versicherungsunternehmen<br />
einen Versicherungsvertrag abgeschlossen<br />
haben und dafür Prämienzahlungen leisten.<br />
Versicherte/r<br />
Versicherte sind jene Personen, für die die<br />
VersicherungsnehmerInnen eine Versicherung<br />
abschließen. Versicherte und VersicherungsnehmerInnen<br />
müssen nicht unbedingt die<br />
selbe Person sein. Zum Beispiel: Die Mutter<br />
schließt eine Haushaltsversicherung für ihre<br />
vierköp! ge Familie ab und wird dadurch zur<br />
Versicherungsnehmerin. Der V<strong>at</strong>er und die<br />
Kinder sind mitversichert und dadurch Begünstigte.<br />
Versicherungssumme<br />
<strong>Das</strong> ist jener Geldbetrag, der im Schadensfall<br />
maximal vom �Versicherer an die �VersicherungsnehmerInnen<br />
ausbezahlt wird.<br />
Versicherungsperiode<br />
Als Versicherungsperiode gilt grundsätzlich<br />
der Zeitraum eines Jahres, sofern nichts<br />
IB<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/8<br />
Version<br />
12/2011
Versicherungs-Lexikon 3<br />
Anderes vereinbart wurde, wie z.B. bei einer<br />
Reiseversicherung. Diese wird in der Regel<br />
über eine kürzere Laufzeit abgeschlossen.<br />
Prämie<br />
Die Prämie muss zum Zeitpunkt der Fälligkeit<br />
beim �Versicherer eingelangt sein. Kommt es<br />
zum Zahlungsverzug von Seiten der VersicherungsnehmerInnen,<br />
muss der Versicherer<br />
eine Mahnung mit 14-tägiger Zahlungsfrist<br />
ausschicken. Wenn keine Zahlung einlangt,<br />
können die VersicherungsnehmerInnen vom<br />
Versicherer gekündigt werden, wenn der<br />
Versicherer voher auf dieses Kündigungsrecht<br />
hingewiesen h<strong>at</strong>.<br />
Obliegenheiten / Versicherungsbe-<br />
dingungen<br />
<strong>Das</strong> sind die P" ichten der �VersicherungsnehmerInnen,<br />
die einerseits<br />
� im Versicherungsvertragsgesetz<br />
� in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen<br />
des jeweiligen Versicherers<br />
(genormt für die jeweilige Sparte)<br />
� und in den besonderen Versicherungsbedingungen<br />
(den individuellen Versicherungsvertrag<br />
betreffend)<br />
festgelegt sind.<br />
Diese Obliegenheiten treffen die VersicherungsnehmerInnen<br />
zu unterschiedlichen<br />
Zeitpunkten und ein Zuwiderhandeln kann zu<br />
einem Leistungsausfall bzw. zu einer �Kündigung<br />
durch den Versicherer führen.<br />
Hier einige der wesentlichen P" ichten der<br />
�VersicherungsnehmerInnen:<br />
� P" icht zur Prämienzahlung<br />
� Vorvertragliche Anzeigep" icht: z.B.<br />
Mitteilung aller Krankheiten und Behandlungen<br />
vor Abschluss von Kranken- und<br />
Lebensversicherungen<br />
� Anzeigep" icht bei Änderung des Risikos<br />
z.B: bei Lagerung von explosivem Gefahrengut<br />
auf dem eigenen Grundstück<br />
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� Auskunftsp" icht: Es müssen alle Auskünfte<br />
zum Versicherungsfall zur Feststellung<br />
des Schadens gegeben werden.<br />
� Im Schadensfall: haben die �VersicherungsnehmerInnen<br />
alles zu unternehmen,<br />
um für Schadensminimierung zu sorgen<br />
(z.B. Hauptwasserhahn abdrehen), und<br />
notwendige Schritte, wie z.B. eine behördliche<br />
Anzeige bei einem Einbruch, zu<br />
erst<strong>at</strong>ten.<br />
Rücktritt<br />
In folgenden Fällen kann von einer bereits<br />
abgeschlossenen Versicherung wieder zurück<br />
getreten werden:<br />
� Rücktritt gemäß § 5c Versicherungsvertragsgesetz:<br />
Ohne weitere Voraussetzung<br />
kann binnen zwei Wochen nach Erhalt<br />
der �Polizze zurückgetreten werden.<br />
(Voraussichtliches Inkrafttreten mit 1.<br />
Juli 2012)<br />
� Rücktritt gemäß § 165a Versicherungsvertragsgesetz:<br />
Bei Lebensversicherungen<br />
besteht die Möglichkeit, binnen 30 Tagen<br />
ab Verständigung über das Zustandekommen<br />
des Vertrages vom Vertrag zurückzutreten.<br />
� Rücktritt gemäß § 3 Konsumentenschutzgesetz:<br />
Hier kann binnen einer Woche<br />
nach Erhalt der Polizze zurückgetreten<br />
werden, wenn der Versicherungsvertrag<br />
nicht in den Geschäftsräumlichkeiten des<br />
Versicherers abgeschlossen und nicht von<br />
den VersicherungsnehmerInnen selbst<br />
angebahnt wurde.<br />
� Rücktritt gemäß § 8 Fern-Finanzdienstleistungs-Gesetz:<br />
Wurde der Vertrag<br />
im Fernabs<strong>at</strong>z (z.B. per Internet) abgeschlossen,<br />
dann kann man binnen 14<br />
Tagen ab Vertragsabschluss und bei Lebensversicherungen<br />
binnen 30 Tagen ab<br />
Inform<strong>at</strong>ion über den Vertragsabschluss<br />
zurücktreten.<br />
IB<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/9<br />
Version<br />
12/2011
Versicherungs-Lexikon 4<br />
Kündigung und Kündigungsfristen<br />
Nachstehend ein Überblick über verschiedene<br />
Kündigungsrechte in Versicherungsverträgen:<br />
� Ablaufkündigung:<br />
Versicherungsverträge, die auf bestimmte<br />
Zeit abeschlossen werden, enden<br />
autom<strong>at</strong>isch mit Ablauf der vereinbarten<br />
Zeit. Allerdings kann es zu einer Verlängerung<br />
kommen, wenn sich im Vertrag<br />
eine Verlängerungsklausel be! ndet. In<br />
der Regel verlängert sich der Vertrag<br />
immer um ein weiteres Jahr, wenn nicht<br />
rechtzeitig vor Ablauf der Versicherungsperiode<br />
gekündigt wurde. Auf diese<br />
Vertragsverlängerung muss vom �Versicherer<br />
rechtzeitig hingewiesen werden.<br />
Versicherungsverträge, die auf unbestimmte<br />
Laufzeit abgeschlossen wurden,<br />
können sowohl von den �VersicherungsnehmerInnen<br />
als auch vom Versicherer<br />
unter Einhaltung einer Kündigungsfrist<br />
(nicht weniger als ein Mon<strong>at</strong> und nicht<br />
mehr als drei Mon<strong>at</strong>e) aufgelöst werden.<br />
Die Kündigungsmöglichkeit samt Kündigungsfristen<br />
muss in den �Versicherungsbedingungen<br />
des Versicherungsvertrages<br />
enthalten sein.<br />
� Verbraucherkündigung:<br />
Verträge mit einer Laufzeit von mehr<br />
als drei Jahren können von den �VersicherungsnehmerInnen<br />
zum Ende des<br />
dritten Jahres und dann jährlich unter<br />
Einhaltung einer einmon<strong>at</strong>igen Kündigungsfrist<br />
schriftlich gekündigt werden.<br />
Bei langfristigen Verträgen räumen<br />
�Versicherer ihren KundInnen häufig einen<br />
Dauerrab<strong>at</strong>t ein, der bei vorzeitiger<br />
Auflösung des Vertrages von der Versicherung<br />
zurückverlangt werden kann.<br />
Allerdings h<strong>at</strong> der OGH entschieden, dass<br />
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Dauerrab<strong>at</strong>tklauseln in Verträgen, nach<br />
denen der bei Kündigung rückforderbare<br />
Dauerrab<strong>at</strong>t mit längerer Vertragsdauer<br />
steigt st<strong>at</strong>t sinkt, unwirksam sind. In diesem<br />
Fall sollte eine kostenlose Kündigung<br />
möglich sein.<br />
� Besitzwechselkündigung:<br />
Wenn eine versicherte Sache wie z.B. ein<br />
Fahrzeug, eine Wohnung oder ein Haus<br />
verkauft wird, treten die ErwerberInnen<br />
an Stelle der VerkäuferInnen mit allen<br />
Rechten und P" ichten in den Versicherungsvertrag<br />
ein. Die ErwerberInnen können<br />
jedoch diesen mit sofortiger Wirkung<br />
oder zum Ende der laufenden Versicherungsperiode<br />
kündigen. <strong>Das</strong> Kündigungsrecht<br />
erlischt, wenn es nicht innerhalb<br />
eines Mon<strong>at</strong>s nach Erwerb wahrgenommen<br />
wird.<br />
� Schadensfallkündigung:<br />
<strong>Das</strong> Versicherungsvertragsgesetz hält zur<br />
Feuerversicherung, zur Hagelversicherung<br />
sowie in der Haftp" ichtversicherung<br />
beiderseitige Kündigungsrechte nach<br />
einem Schadensfall fest. Eine Ausnahme<br />
stellt die Krankenversicherung dar, diese<br />
darf im Schadensfall nicht vom �Versicherer<br />
gekündigt werden.<br />
Risikoerhöhung/Risikoverminderung<br />
Jede Versicherung deckt ein gewisses Risiko<br />
ab. Vergrößert sich dieses während der Vertragszeit,<br />
muss das dem �Versicherer gemeldet<br />
und die Versicherung dementsprechend<br />
angepasst werden. Verringert sich jedoch<br />
das Risiko, liegt es im eigenen Interesse, dies<br />
bekannt zu geben und eine eventuelle Prämienreduktion<br />
beim Versicherer einzufordern.<br />
IB<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/10<br />
Version<br />
12/2011
Versicherungs-Lexikon 5<br />
4. Im Schadensfall<br />
Unterversicherung<br />
Unterversichert sein bedeutet, dass der<br />
vereinbarte �Versicherungsbetrag (Deckungssumme)<br />
niedriger ist als der t<strong>at</strong>sächliche<br />
Sachwert, was zur anteiligen Kürzung der<br />
Versicherungsleistung führt.<br />
Beispiel: Bei einem Hausbrand entstand ein<br />
Schaden von € 100.000,-. Der Eigentümer h<strong>at</strong><br />
eine Feuerversicherung für sein Haus abgeschlossen.<br />
Die Versicherungshöhe beträgt<br />
€ 200.000,-. Der Gesamtwert der versicherten<br />
Sache beläuft sich jedoch auf € 250.000,-.<br />
Da die Versicherungshöhe nur 80 % des Gesamtwertes<br />
des Hauses ausmacht, werden<br />
vom Versicherer auch nur 80 % des Schadens,<br />
nämlich € 80.000,-, ersetzt.<br />
Zur Vermeidung einer Unterversicherung trotz<br />
ursprünglich richtiger Versicherungshöhe ist<br />
in den meisten Versicherungsverträgen eine<br />
�Wertanpassungsklausel enthalten. Nach<br />
dieser werden die �Versicherungshöhe und<br />
die �Prämie den Schwankungen des Verbraucherpreisindexes<br />
angepasst.<br />
Überversicherung<br />
Die vereinbarte �Versicherungssumme ist höher<br />
als der t<strong>at</strong>sächliche Wert der versicherten<br />
Sache, was keinerlei Vorteile für die �VersicherungsnehmerInnen<br />
bringt. Im Schadensfall<br />
wird ohnedies nur das ersetzt, was an realen<br />
Werten vorhanden war. Wenn eine Überversicherung<br />
vorliegt, beantragen Sie bei Ihrer<br />
Versicherung eine geringere �Prämie#<br />
Wertsicherung, Wertanpassungsklau-<br />
sel/(Indexklausel)<br />
Bei der Wertanpassung werden die �Prämie<br />
und �Versicherungssumme autom<strong>at</strong>isch an<br />
den vom St<strong>at</strong>istischen Zentralamt veröffentlichten<br />
Index, wie z.B. den Verbraucherpreisin-<br />
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dex oder Baukostenindex, angepasst. Achtung#<br />
Bei einer Nichtanpassung der Prämie wird im<br />
Schadensfall nur der entsprechende Teil der<br />
Kosten ersetzt (siehe �Unterversicherung).<br />
Selbstbehalt<br />
Der Selbstbehalt wird in der �Polizze festgelegt<br />
und ist jener vereinbarte Betrag, der<br />
im Schadensfall von der Versicherungsleistung<br />
abgezogen wird und von den �VersicherungsnehmerInnen<br />
selbst zu tragen ist. Die Vereinbarung<br />
eines Selbstbehaltes verbilligt die<br />
Prämie.<br />
Fahrlässigkeit<br />
Juristisch gesehen wird zwischen leichter und<br />
grober Fahrlässigkeit unterschieden. Wenn die<br />
erforderliche Sorgfalt in besonders schwerem<br />
Maße außer Acht gelassen wurde, dann liegt<br />
grobe Fahrlässigkeit vor. <strong>Das</strong> heißt, die �Versicherte/der<br />
Versicherte h<strong>at</strong> gegen jedermann<br />
einsichtige Regeln oder �Obliegenheiten<br />
verstoßen. Schäden, die vorsätzlich oder grob<br />
fahrlässig herbeigeführt wurden, sind in der<br />
Regel nicht versichert.<br />
Kulanz<br />
Darunter versteht man das freiwillige Entgegenkommen<br />
des �Versicherers gegenüber<br />
den �VersicherungsnehmerInnen den Schaden<br />
trotz fehlenden Rechtsanspruch zu zahlen.<br />
Kulanzlösungen werden meist aus geschäftspolitischen<br />
Gründen (z.B. Kundenbindung)<br />
angeboten.<br />
Versicherungsbetrug<br />
Achtung# <strong>Das</strong> Vortäuschen eines Leistungsanspruchs<br />
ist ein Betrugsdelikt und kann ein<br />
strafrechtliches Verfahren nach sich ziehen.<br />
Außerdem wird eine eventuell schon erbrachte<br />
Leistung vom �Versicherer zurückgefordert.<br />
IB<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/11<br />
Version<br />
12/2011
Versicherungs-Lexikon 6<br />
5. Spezielles zu Personen-, Sach-<br />
und Vermögensversicherungen<br />
Elementarschäden<br />
Nennt man jene Schäden, die durch die Elemente<br />
Feuer, Wasser, Erde und Wind verursacht<br />
werden.<br />
Vorläu! ge Deckungszusage<br />
Der Versicherungsschutz tritt grundsätzlich<br />
erst mit der Übermittlung der �Polizze in<br />
Kraft. Wird jedoch ein sofortiger Versicherungsschutz,<br />
wie z.B. bei einer Kfz-Haftp"<br />
ichtversicherung, aber auch bei Lebens-<br />
und Elementarversicherungen benötigt, kann<br />
der �Versicherer schon mit Annahme des<br />
Versicherungsantrages eine vorläu! ge Deckungszusage<br />
erteilen und der Versicherungsschutz<br />
gilt sofort.<br />
Wartefristen<br />
Bei verschiedenen Versicherungen, wie z.B.<br />
Rechtsschutz- und Krankenversicherungen,<br />
muss man bestimmte Wartefristen (mehrere<br />
Mon<strong>at</strong>e) einhalten, bevor der Versicherungsschutz<br />
zu tragen kommt. Dadurch versucht<br />
der �Versicherer auszuschließen, dass sich<br />
jemand erst dann versichert, wenn er bereits<br />
in Rechtsstreitigkeiten verwickelt ist.<br />
Bonus-Malus-System<br />
Grundsätzlich richtet sich die �Prämie der<br />
Kfz-Haftp" ichtversicherung bei PKW und<br />
Kombis nach der Motorleistung. Zudem wird<br />
bei den meisten Versicherungen die individuelle<br />
Prämie nach dem Schadensverlauf<br />
(Bonus-Malus) bemessen. Jede Versicherung<br />
kann für ihre KundInnen ihr eigenes Bonus-Malus-System<br />
anbieten, was in der Praxis heißt:<br />
Unfallfreies Fahren reduziert die Prämie und<br />
Schadensfälle erhöhen sie.<br />
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Grüne Karte<br />
Die Grüne Karte stellt einen intern<strong>at</strong>ional<br />
genormten Nachweis für das Bestehen einer<br />
Kfz-Haftp" ichtversicherung dar und ist für<br />
Autofahrten außerhalb der EU bzw. des EWR<br />
erforderlich, wenn es dort zu einem Schadensfall<br />
kommt.<br />
Bezugsberechtigter<br />
Ist jene Person, der die Leistung im Versicherungsfall<br />
zusteht. Eine bezugsberechtigte<br />
Person wird vor allem bei Unfall- und Lebensversicherungen<br />
angeführt und ist in der Regel<br />
nicht ident mit dem �Versicherten bzw. den<br />
�VersicherungsnehmerInnen.<br />
Garantiezinss<strong>at</strong>z<br />
Er beschreibt die garantierte Verzinsung von<br />
Lebensversicherungen und bezieht sich auf<br />
den Sparanteil der bezahlten Versicherungsprämie<br />
nach Abzug der Versicherungssteuer<br />
und der Kosten (Provisionen, Verwaltungskosten,<br />
Kosten des Ablebensschutzes). Der<br />
höchst mögliche Garantiezinss<strong>at</strong>z wird von<br />
der �Finanzmarktaufsicht (FMA) festgelegt<br />
(Höchstzinss<strong>at</strong>zverordnung).<br />
Rückkaufswert<br />
Als Rückkaufswert wird jener Betrag bezeichnet,<br />
auf den die VersicherungsnehmerInnen<br />
bei vorzeitiger Au" ösung eines Lebensversicherungsvertrages<br />
einen vertraglichen<br />
Anspruch haben. Die vorzeitige Kündigung<br />
(„Rückkauf“) ist zwar grundsätzlich möglich,<br />
aber wirtschaftlich jedenfalls zu Beginn der<br />
Laufzeit nachteilig, da bei der Berechnung<br />
des Rückkaufswerts zunächst die Versicherungssteuer,<br />
laufende Verwaltungskosten und<br />
Provisionen berücksichtigt werden. Seit 2007<br />
müssen die Abschlusskosten gleichmäßig auf<br />
die ersten fünf Jahre der Vertragslaufzeit<br />
verteilt werden.<br />
IB<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/12<br />
Version<br />
12/2011
Versicherungs-Lexikon 7<br />
Neuwert/Wiederbeschaffungswert/<br />
Zeitwert<br />
� Neuwert/Wiederbeschaffungswert: Im<br />
Schadensfall wird jener Betrag ersetzt,<br />
der notwendig wäre, um ein vergleichbares<br />
Produkt wie das versicherte wiederbeschaffen<br />
zu können = Wiederbeschaffungswert.<br />
� Zeitwert: Ist jener Wert, den eine Sache<br />
zu einem bestimmten Zeitpunkt h<strong>at</strong>. Als<br />
Rechengröße wird die Amortis<strong>at</strong>ionsdauer<br />
des jeweiligen Gegenstandes zugrunde<br />
gelegt, die die Entwertung durch Alter,<br />
Abnützung, technischen Fortschritt und<br />
Ähnliches über die Zeit miteinbezieht.<br />
Bei einem Herd wird z.B. eine Amortis<strong>at</strong>ionsdauer<br />
von zehn Jahren angenommen.<br />
So h<strong>at</strong> man in der Regel bei Haushalts- und<br />
Eigenheimversicherungen grundsätzlich bei<br />
ausreichend hoher Versicherungssumme<br />
Anspruch auf den Neuwert. Allerdings müssen<br />
die Sachen noch mindestens 40 % des Wiederbeschaffungspreises<br />
wert sein, sonst ersetzt<br />
der �Versicherer nur den Zeitwert.<br />
Haftp" ichtversicherung für Tiere<br />
Während Kleintiere (auch K<strong>at</strong>zen) meist in<br />
der Haushaltsversicherung mitversichert sind,<br />
sind Hunde, Pferde, Schafe und dergleichen<br />
eigens zu versichern. So kann zum Beispiel<br />
eine Hundehaftp" ichtversicherung hohe Schadeners<strong>at</strong>zforderungen<br />
an die TierhalterInnen,<br />
die durch eine schwerwiegende Bissverletzung<br />
entstanden sind, decken bzw. ungerechtfertigte<br />
Ansprüche abwehren. Idealerweise<br />
erweitert man die bereits bestehende Haushalts-<br />
bzw. Eigenheimversicherung, was in der<br />
Regel billiger als eine Einzelversicherung ist.<br />
Aufgepasst# Versicherer können leistungsfrei<br />
bleiben, wenn man gesetzliche Vorschriften<br />
für die Hundehaltung oder örtliche Geltungsbereiche,<br />
wie z.B. lokale Vorschriften für<br />
eine Leinen- und Beißkorbp" icht ignoriert und<br />
nicht einhält.<br />
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Elektogeräte-Versicherung<br />
Eine Elektrogeräte-Versicherung kann nur<br />
beim Kauf eines neuen Gerätes abgeschlossen<br />
werden und gilt für bestimmte Produkte, wie<br />
z.B: für Handys oder Notebooks. Sie bietet<br />
Schutz, wenn das Gerät durch mechanisch<br />
einwirkende Gewalt beschädigt wird oder<br />
bei Schäden durch Hochwasser, Überschwemmung,<br />
Brand, aber auch Fehlbedienung und<br />
Bruch. In manchen ist zusätzlich ein Diebstahlschutz<br />
inkludiert. Diese Versicherung<br />
zahlt nur dann, wenn nicht eine andere<br />
bestehende Priv<strong>at</strong>versicherung, wie z.B: eine<br />
Haushaltsversicherung den Schaden ersetzt<br />
h<strong>at</strong>. Die Prämienhöhe richtet sich in der Regel<br />
nach dem Kaufpreis, der Laufzeit und ob eine<br />
Diebstahlversicherung mit dabei ist.<br />
Achtung# Oft wird diese Elektorgeräte-Versicherung<br />
direkt beim Kauf des Produktes von<br />
den VerkäuferInnen angeboten, wodurch kaum<br />
Zeit bleibt, die Vor- und Nachteil abzuwägen,<br />
den genauen Leistungsumfang sowie etwaige<br />
Leistungsausschlüsse zu erfassen und eine<br />
richtige Preis-Leistung-Rel<strong>at</strong>ion herzustellen.<br />
Auf den ersten Blick sieht die angebotene<br />
Versicherung oft erschwinglich aus. Es gibt jedoch<br />
ekl<strong>at</strong>ante Preisunterschiede. Daher: Zeit<br />
lassen (nicht gleich bei der Kassa unterschreiben),<br />
Versicherungsangebote einholen, Preise<br />
vergleichen und erst dann entscheiden.<br />
Assistance-Leistungen<br />
Viele Versicherungen bieten für den Unglücksfall<br />
Soforthilfe oder Serviceleistungen unter<br />
einer rund um die Uhr besetzten Telefonnummer<br />
an. <strong>Das</strong> kann z.B. die Organis<strong>at</strong>ion<br />
einer Ers<strong>at</strong>zwohnung, die Vermittlung eines<br />
Handwerkers zur Schadensbehebung oder die<br />
sofortige Schadensaufnahme sein. Achtung#<br />
Diese kosten der Leistungen selbst müssen<br />
von den VersicherungsnehmerInnen dennoch<br />
bezahlt werden und sind nur bei höheren Prämien<br />
inkludiert.<br />
IB<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/13<br />
Version<br />
12/2011
Risiko Mind Map<br />
Zeit:<br />
•<br />
20 Minuten<br />
M<strong>at</strong>erial:<br />
•<br />
Arbeitsbl<strong>at</strong>t „Risiko Mind Map“<br />
Vorbereitung:<br />
•<br />
Arbeitsbl<strong>at</strong>t „Risiko Mind Map“ entsprechend<br />
den Zweiergruppen (eventuell auf<br />
A3) kopieren.<br />
Ablauf:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Es werden Zweiergruppen gebildet und<br />
jedes Team erhält das Arbeitsbl<strong>at</strong>t „Risiko<br />
Mind Map“.<br />
Nun ist es die Aufgabe der SchülerInnen,<br />
ausgehend vom Begriff Risiko ihre Gedanken<br />
als Schlüsselwörter auf Linien, die<br />
von der Mitte der Mind Map ausgehen, zu<br />
notieren.<br />
Ausgehend von diesen Schlüsselwörtern<br />
werden weiterführende Gedanken und Details<br />
auf abzweigende Linien geschrieben,<br />
so dass ein vielschichtiger Blick auf das<br />
Thema Risiko entsteht.<br />
Mögliche Impulsfragen dazu:<br />
� Was bedeutet für Sie Risiko?<br />
� In welchen Lebensbereichen begegnen<br />
Sie Risiko bzw. welche riskanten Situ<strong>at</strong>ionen<br />
kennen Sie?<br />
� Welche Maßnahmen können Sie setzen,<br />
um Risiko zu vermeiden, zu vermindern,<br />
zu teilen, abzuwälzen bzw. vorzusorgen?<br />
= persönliches Risikomanagement<br />
� Was würde sich verändern, wenn Sie z.B.<br />
eine Familie mit zwei Kindern hätten?<br />
Abschließend werden die Ergebnisse in der<br />
Großgruppe besprochen, wobei das Hauptaugenmerk<br />
auf das persönliche Risikomanagement<br />
gelegt werden sollte.<br />
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Lernziele / Anliegen:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Einstimmen auf das Thema Risiko und Versicherungen<br />
Re" ektieren des eigenen Risikoverhaltens<br />
und des persönlichen Risikomanagements<br />
Verstehen, dass Risiko dem Versicherungsgedanken<br />
zu Grunde liegt<br />
Anmerkungen:<br />
MB<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/14<br />
Version<br />
12/2011
Risiko Mind Map<br />
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Risiko<br />
AB<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/15<br />
Version<br />
12/2011
(Foliens<strong>at</strong>z )<br />
<strong>Das</strong> <strong>Versicherungswesen</strong> <strong>Österreichs</strong><br />
Zeit:<br />
•<br />
15 Minuten<br />
M<strong>at</strong>erial:<br />
•<br />
•<br />
Medium zur Wiedergabe einer PowerPoint<br />
Präsent<strong>at</strong>ion<br />
Bei Bedarf liegt die PowerPoint Präsent<strong>at</strong>ion<br />
als Handout (Druckversion) für die<br />
SchülerInnen vor.<br />
Vorbereitung:<br />
•<br />
keine<br />
Ablauf:<br />
•<br />
•<br />
Die Lehrkraft gibt einen kurzen Theorieinput<br />
zum <strong>Versicherungswesen</strong> in Österreich.<br />
Die PowerPoint Präsent<strong>at</strong>ion enthält folgende<br />
Schwerpunkte:<br />
� Begriffsklärung Risiko<br />
� Geschichtliche Entwicklung des <strong>Versicherungswesen</strong>s<br />
� Prinzip der Risikogemeinschaft<br />
� Risikogemeinschaft BürgerInnen<br />
� Priv<strong>at</strong>e Versicherungen<br />
� Unterschiede - Merkmale der Sozialversicherung/Priv<strong>at</strong>e<br />
Versicherung<br />
� Vom Antrag zum Vertrag > Kfz-Haftp"<br />
ichtversicherung<br />
� Im Schadensfall > Kfz-Haftp" ichtversicherung<br />
Lernziele/Anliegen:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Generierung von Basiswissen<br />
Verstehen der Grundidee des Versicherns<br />
Kennen lernen des Aufbaus des österreichischen<br />
<strong>Versicherungswesen</strong>s<br />
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Anmerkungen:<br />
MB<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/16<br />
Version<br />
12/2011
<strong>Das</strong> <strong>Versicherungswesen</strong> <strong>Österreichs</strong><br />
(Handout - PowerPoint Präsent<strong>at</strong>ion Folien 1 - 3)<br />
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IB<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/17<br />
Version<br />
12/2011
<strong>Das</strong> <strong>Versicherungswesen</strong> <strong>Österreichs</strong><br />
(Handout - PowerPoint Präsent<strong>at</strong>ion Folien 4 - 6)<br />
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IB<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/18<br />
Version<br />
12/2011
<strong>Das</strong> <strong>Versicherungswesen</strong> <strong>Österreichs</strong><br />
(Handout - PowerPoint Präsent<strong>at</strong>ion Folien 7 - 8)<br />
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Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/19<br />
Version<br />
12/2011
Versicherungsanalyse<br />
Zeit:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
15 Minuten - Austeilen und Besprechen der<br />
Arbeitsaufträge<br />
Ca. zwei Stunden Hausübung für die Erhebung<br />
der Versicherungen in der Familie<br />
und die Online-Recherche auf themenspezi-<br />
! s chen Websites<br />
50 Minuten - Zusammenführen der Ergebnisse<br />
M<strong>at</strong>erial:<br />
•<br />
Arbeitsblätter „Sinnvoll versichert?“<br />
Vorbereitung:<br />
•<br />
Arbeitsblätter „Sinnvoll versichert?“ entsprechend<br />
der Schülerzahl kopieren.<br />
Ablauf:<br />
1. Einheit:<br />
• Die Lehrkraft teilt die Arbeitsblätter aus<br />
und erklärt das Anliegen und den Ablauf der<br />
Aufgabenstellung.<br />
� Als Hausübung werden von den SchülerInnen<br />
die in der Familie vorhandenen<br />
Priv<strong>at</strong>versicherungen erfasst. Im Fall von<br />
großen Familienverbänden oder auch<br />
sehr kleinen kann eine zu erfassende<br />
Ober- bzw. Untergrenze de! niert werden.<br />
� Aufbauend auf dieser Analyse nehmen<br />
die Jugendlichen zwei weitere Versicherungsarten:<br />
eine Haushaltsversicherung<br />
und eine Lebensversicherung genauer<br />
unter die Lupe. Für diese Internetrecherche<br />
werden den SchülerInnen hilfreiche<br />
Links von themenspezi! schen Websites<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
� Anmerkung: Wenn der Fall eintritt, dass<br />
keine Priv<strong>at</strong>versicherungen im Familienverband<br />
vorhanden sind, dann könnten<br />
altern<strong>at</strong>iv folgende Fragen zur Bearbeitung<br />
gestellt werden: Welche Versicherungen<br />
wären sinnvoll? Was spricht dafür,<br />
diese abzuschließen? Welche Risiken<br />
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Betreiber/innen. <strong>Das</strong> Einrichten von Links auf diese Homepage ist jedoch ausdrücklich gest<strong>at</strong>tet.<br />
wären versichert? Was würde diese kosten?<br />
etc.<br />
� Tipp für die Lehrkräfte: Kompakte Hintergrundinform<strong>at</strong>ion<br />
zum Thema Versicherungen<br />
! nden Sie unter<br />
http://www.konsumentenfragen.<strong>at</strong>/konsumentenfragen/Mein_Alltag/Themen/<br />
Versicherungen/<br />
2. Einheit:<br />
• In der nächsten Einheit werden die Rechercheergebnisse<br />
zusammengeführt, wobei<br />
der Fokus vor allem auf Folgendes gelegt<br />
werden sollte:<br />
� Welche Versicherungen wurden erfasst?<br />
� Gibt es Versicherungen, die fast jede Familie<br />
h<strong>at</strong>? Was wird dafür der Grund sein?<br />
� Wurden Doppel- bzw. Mehrfachversicherungen<br />
entdeckt?<br />
� Liegt möglicherweise eine Unter- bzw.<br />
Überversicherung vor?<br />
� Folgen möglicherweise Konsequenzen aus<br />
der Versicherungsanalyse?<br />
� Wie einfach, wie schwierig war das Analysieren<br />
der Verträge?<br />
� Was war das Interessanteste an der Analyse?<br />
� Was sind wesentliche Unterschiede/Charakteristika/Besonderheiten<br />
bei kapitalbildenden<br />
Lebensversicherungen im<br />
Vergleich zu anderen Versicherungsprodukten?<br />
Lernziele / Anliegen:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Praktisches Kennen lernen von Versicherungsverträgen,<br />
Auseinandersetzung mit<br />
den Vertragsinhalten und Überprüfung auf<br />
Relevanz<br />
Erlernen und Üben von fachspezi! schen<br />
Recherchen und Inform<strong>at</strong>ionsbeschaffung<br />
Filtern von und Reduzieren auf wesentliche<br />
Inhalte<br />
Transfer von Fachwissen auf persönliche<br />
Lebensbereiche<br />
IB<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/20<br />
Version<br />
12/2011
Versicherungsanalyse - Aufgabenstellungen<br />
Aufgabe 1: Versicherungsanalyse Familie<br />
•<br />
Erfassen Sie alle in Ihrer Familie vorhandenen Individualversicherungen nach den vorgegebenen<br />
Parametern des Arbeitsbl<strong>at</strong>ts „Sinnvoll versichert? - Versicherungsanalyse<br />
Familie“.<br />
Aufgabe 2: Detailanalyse Haushaltsversicherung & Lebensversicherungen<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Im nächsten Schritt erarbeiten Sie Detailanalysen zu folgenden Versicherungsarten:<br />
� Haushaltsversicherung<br />
� Lebensversicherung<br />
Verwenden Sie dazu den vorgegebenen Raster des Arbeitsbl<strong>at</strong>tes „Sinnvoll versichert?<br />
- Detailanalyse“.<br />
Hier sind einige interessante & hilfreiche Links für die Recherche:<br />
� www.konsumentenfragen.<strong>at</strong><br />
� www.konsument.<strong>at</strong><br />
� www.arbeiterkammer.<strong>at</strong><br />
� www.help.gv.<strong>at</strong><br />
� www.vvo.<strong>at</strong><br />
� www.durchblicker.<strong>at</strong><br />
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AB<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/21<br />
Version<br />
12/2011
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Version<br />
12/2011<br />
4.4/22<br />
Versicherungssparte<br />
Welches Risiko bzw. welche Risiken<br />
werden versichert?<br />
Versicherungsunternehmen<br />
Wer ist VersicherungsnehmerIn?<br />
Wer ist Versicherte/r?<br />
Wer ist Bezugsberechtigte/r?<br />
Vertragsdauer:<br />
Welche Kündigungsfristen gibt es?<br />
Wie hoch ist die Prämie?<br />
In welchem Intervall wird sie bezahlt?<br />
Versicherungssumme:<br />
(1) Stimmt diese mit dem Versicherungswert über-<br />
ein? Besteht eine Unter- oder Überversicherung?<br />
Inwieweit bin ich von dieser Ver-<br />
sicherung betroffen?<br />
(2) Liegt eventuell eine Doppel- bzw.<br />
Mehrfachversicherung vor?<br />
Warum wurde diese Versicherung<br />
abgeschlossen?<br />
Versicherungsanalyse<br />
(1) betrifft nur Sachversicherungen<br />
(2) kann z.B. durch Mitgliedschaften bei Sportvereinen, Autofahrerclubs, Kreditkartenverträge usw. entstehen<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
Sinnvoll versichert? - Versicherungsanalyse Familie<br />
AB
Sinnvoll versichert? - Detailanalyse<br />
Detailanalyse: ..........................................................<br />
Wozu dient diese Versicherung?<br />
Welche Risiken sind versichert?<br />
Was genau ist versichert?<br />
(Dinge, Ereignis,...)<br />
Wer ist versichert?<br />
Welche Leistungen werden durch<br />
die Versicherung erbracht?<br />
Welche Besonderheiten gibt es?<br />
z.B. Geltungsbereiche, Sparform,...<br />
Wie sieht es mit etwaigen Kündigungsfristen<br />
aus?<br />
Was gibt es im Schadensfall zu<br />
beachten (Obliegenheiten der<br />
VersicherungsnehmerInnen)?<br />
An wen kann ich mich bei Versicherungsfragen<br />
wenden?<br />
Interessante Tipps:<br />
Welche Quellen wurden für die<br />
Recherche verwendet?<br />
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AB<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/23<br />
Version<br />
12/2011
Fallstudie „Corinnas Haushaltsversicherung“<br />
Zeit:<br />
•<br />
50 Minuten<br />
M<strong>at</strong>erial:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
�: Fallstudie „Corinnas Haushaltsversicherung“<br />
IB: „Versicherungs-Lexikon“ und „Haushaltsversicherung“<br />
Ergebnisse der Detailanalyse Haushaltsversicherung<br />
der SchülerInnen<br />
Vorbereitung:<br />
•<br />
•<br />
Lehrmittelbl<strong>at</strong>t „Corinnas Haushaltsversicherung“<br />
kopieren und für die Gruppenarbeit<br />
vorbereiten.<br />
Bei Bedarf die Inform<strong>at</strong>ionsblätter „Versicherungs-Lexikon“<br />
und „Haushaltsversicherung“<br />
pro Team kopieren.<br />
Ablauf:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Die Lehrkraft liest den Fall von „Corinnas<br />
Haushaltsversicherung“ vor und beantwortet<br />
etwaige Fragen dazu.<br />
Im Anschluss daran werden sieben Kleingruppen<br />
gebildet und jedes Team bekommt<br />
ein Aufgabenkärtchen.<br />
Anhand der Ergebnisse ihrer Haushaltsversicherungs-Detailanalysen<br />
erarbeiten die<br />
Gruppen jeweils einen konsumentenrelevanten<br />
Aspekt zum Fall. Unterstützend<br />
können den SchülerInnen das „Versicherungs-Lexikon“<br />
und das Inform<strong>at</strong>ionsbl<strong>at</strong>t<br />
„Haushaltsversicherung“ gereicht werden.<br />
Folgende Aspekte stehen zur Diskussion:<br />
� Wesen der Haushaltsversicherung<br />
� Vertragsabschluss/Vertragsbedingung<br />
� Rücktrittsrecht/Kündigungsfristen<br />
� Risikoerhöhung/-minderung > Unter- und<br />
Überversicherung<br />
� Obliegenheiten der VersicherungsnehmerInnen<br />
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•<br />
� Vorgehen im Schadensfall<br />
� Interessante Tipps<br />
Die Ergebnisse der Gruppenarbeit werden<br />
im Plenum vorgestellt und zu einem gemeinsamen<br />
Handout für die ganze Klasse<br />
zusammengeführt.<br />
� Anmerkung: Sämtliche Antworten auf die<br />
Fragestellungen sind in den Inform<strong>at</strong>ionsblättern<br />
„Versicherungs-Lexikon“ und<br />
„Haushaltsversicherung“ zu ! nden.<br />
Lernziele / Anliegen:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Transfer von bereits erworbenem Fachwissen<br />
auf einen alltagsrelevanten Fall<br />
Vertiefende Auseinandersetzung mit konsumentenrechtlichen<br />
Aspekten bei Versicherungen<br />
Entwicklung von handlungsorientierten<br />
Lösungsansätzen<br />
Üben und Praktizieren von vernetztem<br />
Denken<br />
Anmerkungen:<br />
MB<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/24<br />
Version<br />
12/2011
Haushaltsversicherung 1<br />
Was ist das Grundprinzip dieser Versicherung?<br />
Eine Haushaltsversicherung umfasst in der<br />
Regel eine Kombin<strong>at</strong>ion aus einer Sachversicherung<br />
und einer priv<strong>at</strong>en Haftp" ichtversicherung.<br />
Sachversicherung<br />
Die Sachversicherung deckt Schäden an allen<br />
beweglichen Gegenständen in den eigenen vier<br />
Wänden ab. Sie bietet Ers<strong>at</strong>z, wenn versicherte<br />
Gegenstände der Wohnung durch Feuer, Sturm,<br />
Leitungswasser oder Einbruchdiebstahl beschädigt<br />
oder zerstört werden bzw. abhanden<br />
kommen. Der Umfang der versicherten Gegenstände<br />
kann vertraglich erweitert werden z.B:<br />
um eine Glasbruchversicherung oder eine Hochwasserversicherung.<br />
Welche Risiken sind versichert?<br />
Bündelversicherung<br />
Die Haushaltsversicherung ist eine sogenannte<br />
Bündelversicherung und vereint in der Regel<br />
folgende Versicherungssparten:<br />
� Feuerversicherung: Diese deckt Schäden<br />
durch Brand, direkten Blitzschlag, Explosion,<br />
Absturz eines Flugzeuges sowie<br />
Folgeschäden durch Ruß, Rauch und<br />
Löschwasser. Sengschäden (z.B. durch Zigarettenglut)<br />
und indirekte Blitzschäden<br />
sind jedoch nicht gedeckt.<br />
� Sturmschadenversicherung: Diese deckt<br />
Schäden und Folgeschäden, die durch<br />
einen Sturm mit mehr als 60 km/h, durch<br />
Hagel, Schneedruck, Felssturz, Steinschlag<br />
oder Erdrutsch verursacht wurden.<br />
� Versicherung gegen Leitungswasserschäden:<br />
Diese deckt Schäden, wenn<br />
Wasser aus Zu- oder Ableitungsrohren<br />
bzw. aus Zentralheizungsanlagen das<br />
Inventar beschädigt. Schäden, die durch<br />
Reinigungs-, Grund- oder Hochwasser<br />
entstehen, sind nicht gedeckt. Auch<br />
überlaufende Badewannen und zerbor-<br />
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stene Aquarien sind davon ausgenommen.<br />
� Einbruchdiebstahlversicherung: Hier<br />
sind Schäden durch Einbruchdiebstahl<br />
und durch Beraubung gedeckt. Einbruchdiebstahl<br />
liegt dann vor, wenn in<br />
verschlossene oder versperrte Räumlichkeiten<br />
gewaltsam eingedrungen wird.<br />
Bei Wertgegenständen ist die maximale<br />
Entschädigungshöhe von der Art und<br />
Sicherheit der Aufbewahrung abhängig.<br />
Deshalb unbedingt die Verwahrungsvorschriften<br />
der Versicherungen berücksichtigen.<br />
Vandalismus-Schäden sind meist<br />
nicht gedeckt, außer sie sind im Vertrag<br />
ausdrücklich erwähnt.<br />
Glasbruchversicherung: Hier ist der<br />
Glasbruch von Flachgläsern, wie Tür- und<br />
Fensterscheiben, Spiegel, Bilder- und<br />
Möbelverglasungen, bis zu 5 m2 �<br />
Größe<br />
gedeckt. Ausgenommen sind jedoch<br />
Glasgeschirr, Beleuchtungskörper oder<br />
Brillengläser, sowie Schäden durch Zerkr<strong>at</strong>zen<br />
oder Absplittern. Wichtig# Die<br />
Glasbruchversicherung macht einen sehr<br />
hohen Teil der Gesamtprämie aus. Daher<br />
ist zu überlegen, ob es nicht wesentlich<br />
günstiger kommt, diese wegzulassen und<br />
allfällige Schäden selbst zu bezahlen.<br />
Priv<strong>at</strong>e Haftp! ichtversicherung<br />
Die Priv<strong>at</strong>haftversicherung übernimmt Schäden,<br />
welche die versicherte Person als Priv<strong>at</strong>person<br />
Dritten leicht fahrlässig zufügt, wie z.B: als<br />
RadfahrerIn.<br />
Was ist versichert?<br />
Bei der Sachversicherung ist der gesamte Hausr<strong>at</strong><br />
der in der Polizze angegebenen Wohnung<br />
gedeckt. Dazu gehören die Einrichtungsgegenstände,<br />
wie z.B. Möbel, Haushaltsmaschinen,<br />
Computer samt Zubehör, etc. und alles, was<br />
zum Gebrauch dient und für den Verbrauch bestimmt<br />
ist. Weiters sind Bargeld, Wertpapiere,<br />
Schmuck, Briefmarken und Münzsammlungen<br />
bis zu einen bestimmten Wert versichert.<br />
IB<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/25<br />
Version<br />
12/2011
Haushaltsversicherung 2<br />
Die Ermittlung der Versicherungssumme kann<br />
entweder durch eine genaue Wertfeststellung<br />
des Inventars oder pauschal nach der Größe<br />
der Wohnung und nach Ausst<strong>at</strong>tungsk<strong>at</strong>egorien<br />
erfolgen.<br />
Risikoerhöhung/Risikominderung<br />
Wenn sich das zu versichernde Risiko während<br />
der Laufzeit jedoch vergrößert, z.B. durch den<br />
Kauf von neuen Möbeln, Geräten, Teppichen,<br />
etc., muss das dem Versicherer gemeldet und<br />
die Polizze aktualisiert werden. Ansonsten kann<br />
es passieren, dass es zu einer Unterversicherung<br />
kommt, was heißt, dass die vereinbarte<br />
Versicherungssumme niedriger als der t<strong>at</strong>sächliche<br />
Wert der versicherten Gegenstände ist.<br />
Im Schadensfall wird dann jedoch höchstens bis<br />
zur vereinbarten Versicherungssumme bezahlt.<br />
Auch wenn das Gegenteil eintrifft, also eine<br />
Risikominderung durch z.B. das Verlagern von<br />
Wertgegenständen von zuhause in ein Bankschließfach,<br />
sollte dieser Umstand im eigenen<br />
Interesse der Versicherung angezeigt werden,<br />
um eine etwaige Prämienreduktion einzufordern.<br />
Die Priv<strong>at</strong>haftp! ichtversicherung deckt<br />
Schadeners<strong>at</strong>zansprüche, die gegen die Versicherten<br />
als Priv<strong>at</strong>personen als Wohnungs-,<br />
Haus- oder GrundstücksinhaberIn, als Am<strong>at</strong>eursportlerIn,<br />
RadfahrerIn, FußgängerIn und<br />
BenützerIn öffentlicher Verkehrsmittel oder<br />
als KleintierhalterIn geltend gemacht werden,<br />
wenn diese nur leicht fahrlässig gehandelt<br />
haben.<br />
Wer ist versichert?<br />
Neben dem Eigentum der VersicherungsnehmerInnen<br />
ist jenes der Ehepartnerin/des<br />
Ehepartners (bzw. LebensgefährtIn) und der<br />
Kinder, die im selben Haushalt leben, bei einer<br />
Haushaltsversicherung mitversichert.<br />
Bei der Priv<strong>at</strong>haftp! ichtversicherung erstrecken<br />
sich die Schadeners<strong>at</strong>zverp" ichtungen auf<br />
die der Ehepartnerin/des Ehepartners (bzw.<br />
LebensgefährtIn) sowie auf die Kinder.<br />
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Welche Besonderheiten gibt es?<br />
Bei der Haushaltsversicherung ist nicht nur der<br />
Wohnungsinhalt der in der Polizze genannten<br />
Wohnung versichert, sondern auch jener in<br />
anderen Räumen, wie z.B.<br />
� in Abstellräumen, in Kellern, auf Dachböden:<br />
Hier handelt es sich vor allem<br />
um sogenannten Bodenkram, Fahrräder,<br />
Kfz-Zubehör, Reifen, Kühltruhen,<br />
Waschmaschinen,etc.<br />
� auf Grundstücken: Dazu werden Kinderwägen,<br />
Gartengeräte und -möbel, Wäsche,<br />
etc. gezählt.<br />
� bei einem Umzug: Der Wohnungsinhalt ist<br />
während eines Umzugs innerhalb <strong>Österreichs</strong><br />
versichert. Der Wohnungswechsel<br />
muss der Versicherung umgehend gemeldet<br />
werden. Es besteht die Möglichkeit,<br />
die Versicherung an die neue Adresse<br />
mitzunehmen.<br />
IB<br />
�<br />
auf Reisen: Diese sogenannte Außenversicherung<br />
erstreckt sich meist auf<br />
Europa im geogra! schen Sinn und die<br />
Mittelmeeranrainersta<strong>at</strong>en. Bis zu einem<br />
bestimmten Prozents<strong>at</strong>z der Versicherungssumme<br />
bzw. Haftungsobergrenze für<br />
Wertsachen sind auch Sachen in Räumen<br />
von anderen Gebäuden versichert, aber<br />
nur für längstens sechs Mon<strong>at</strong>e. Achtung#<br />
Gilt nicht für weitere Wohnsitze,<br />
Wochenend- und Schrebergartenhäuser,<br />
Bade-, Jagd- und Schihütten.<br />
Welche Leistungen werden durch<br />
die Versicherung erbracht?<br />
Bei der Haushaltsversicherung ist der Wohnungsinhalt<br />
grundsätzlich zum Neuwert (=Wiederbeschaffungswert)<br />
versichert. <strong>Das</strong> ist jener<br />
Wert (bzw. Preis), der notwendig wäre, um<br />
ein vergleichbares Produkt wie das versicherte<br />
wiederzubeschaffen. Allerdings muss das<br />
versicherte Produkt noch mindestens 40 % des<br />
Neuwertes wert sein, da sonst nur der Zeitwert<br />
ersetzt wird.<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/26<br />
Version<br />
12/2011
Haushaltsversicherung 3<br />
Der Zeitwert ist der Wert einer Sache zu einem<br />
bestimmten Zeitpunkt, wie z.B. dem D<strong>at</strong>um<br />
des Schadeneintritts. Als Rechengröße wird die<br />
Amortis<strong>at</strong>iondauer des jeweiligen Gegenstandes<br />
zugrunde gelegt, die die Entwertung durch<br />
Alter, Abnützung, technischen Fortschritt und<br />
Ähnliches über die Zeit miteinbezieht.<br />
Ein Beispiel: Ein Herd mit Ceranfeld wurde<br />
vor sieben Jahren zum Preis von € 1.000,- angeschafft.<br />
Heute kostet ein vergleichbares<br />
Produkt ca. € 1.200,-- (= Neuwert/Wiederbeschaffungswert).<br />
Es wird von einer Amortis<strong>at</strong>ionsdauer<br />
von 10 Jahren ausgegangen, sprich:<br />
der Zeitwert des Herdes beträgt nunmehr<br />
30 % = € 300,-. Im Schadensfall (Bruch des Ceranfeldes)<br />
würde die Versicherung den Zeitwert<br />
von € 300,-- ersetzen, da der versicherte Herd<br />
nur mehr 25 % des Neuwertes ausmacht.<br />
Was gibt es bei einem Schadensfall<br />
zu beachten = Obliegenheiten?<br />
Neben dem pünktlichen Zahlen der Prämie sind<br />
die VersicherungsnehmerInnen verp" ichtet,<br />
alle Maßnahmen zu setzen, keinen Schaden<br />
entstehen zu lassen, wie z.B. die Eingangstüre<br />
versperren, Fenster- und Balkontüren schließen,<br />
Wasch- und Spülmaschinen nicht unbeaufsichtigt<br />
lassen, etc. Diese Obliegenheiten sind<br />
einerseits gesetzlich und andererseits genau in<br />
den Vertragsbedingungen angeführt und müssen<br />
eingehalten werden.<br />
Im Schadensfall muss für die Minderung und<br />
eine Abwendung von weiteren Schäden gesorgt<br />
werden, wie z.B. Hauptwasserhahn abdrehen,<br />
Kreditkarte sperren lassen oder die Feuerwehr<br />
rufen. Wenn es die Situ<strong>at</strong>ion erfordert, muss<br />
die Polizei gerufen und/oder eine behördliche<br />
Anzeige (z.B. bei einem Einbruchdiebstahl)<br />
erst<strong>at</strong>tet werden. Weiters muss der Schaden<br />
sofort der Versicherung gemeldet und alle relevanten<br />
Inform<strong>at</strong>ionen zur Verfügung gestellt<br />
werden. Zu empfehlen ist, die entstandenen<br />
Schäden zu fotogra! eren und zu dokumentieren<br />
und eine detailreiche schriftliche Schadensmeldung<br />
(was wann genau wo und wie passiert<br />
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ist) an den Versicherer zu schicken.<br />
Die Verletzung der Obliegenheiten kann zu<br />
einem teilweisen oder vollständigen Verlust des<br />
Versicherungsschutzes führen. Der Versicherer<br />
bleibt leistungsfrei.<br />
Interessante Tipps:<br />
� Führen Sie immer einen Versicherungsvergleich<br />
durch. Abgesehen von der<br />
Prämienhöhe sollte auf etwaige Selbstbehalte,<br />
Ausnahmebestimmungen und<br />
Haftungsobergrenzen geachtet werden.<br />
� Wenn Wertgegenstände und -papiere in<br />
einem Safe deponiert werden, gelten<br />
höhere Wertgrenzen. Achtung# Die Beschaffenheit<br />
des Safes muss den Versicherungsbedingungen<br />
entsprechen.<br />
� Wenn bei einem Schadensfall klar ist,<br />
dass man grundsätzlich Anspruch auf eine<br />
Versicherungsleistung h<strong>at</strong>, aber die genaue<br />
Höhe noch nicht feststeht, können<br />
Sie einen Teil der Versicherungssumme<br />
als Akontozahlung verlangen.<br />
� Wenn Sie zu einem neuen Versicherer<br />
wechseln möchten, jedoch in einem<br />
Langzeitvertrag mit Treuerab<strong>at</strong>t stecken,<br />
kann es bei der Kündigung zu einer<br />
Dauerrab<strong>at</strong>trückforderung kommen. Hier<br />
ist zu empfehlen, den neuen Versicherer<br />
auf die Übernahme der Forderung anzusprechen.<br />
Meist wird diese zur Gänze<br />
oder zumindest teilweise von der neuen<br />
Versicherung übernommen.<br />
� Die Prämie jährlich st<strong>at</strong>t vierteljährlich<br />
bzw. mon<strong>at</strong>lich zu zahlen, ist die einfachste<br />
Einsparungsmöglichkeit.<br />
�<br />
Ein regelmäßiger Polizzen-Check kann<br />
Mehrfachversicherungen, Unter- und<br />
Überversicherungen zum Vorschein<br />
bringen. <strong>Das</strong> Konsumentenportal www.<br />
konsumentenfragen.<strong>at</strong> bietet hilfreiche<br />
Inform<strong>at</strong>ionen und eine Kontaktliste mit<br />
Verbraucherschutzorganis<strong>at</strong>ionen an, die<br />
bei Problemen Hilfestellungen leisten<br />
können.<br />
IB<br />
Auf der sicheren Seite? 4.4<br />
4.4/27<br />
Version<br />
12/2011
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
Fallstudie „Corinnas Haushaltsversicherung“<br />
Gruppe 1: Was ist eine Haushaltsversicherung?<br />
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Corinna ist 24 Jahre alt, h<strong>at</strong> ihr Studium als Wirtschaftspädagogin<br />
abgeschlossen und arbeitet seit Herbst bei einer Import/<br />
Export Firma im Controlling.<br />
Da sie nun über ein regelmäßiges Einkommen verfügt, ist sie<br />
von zuhause ausgezogen. Ihr Wohnung ist 57 m 2 groß und h<strong>at</strong> ein<br />
Wohnzimmer, ein Schlafzimmer und eine gemütliche Wohnküche.<br />
Corinna ist fertig übersiedelt und ihre Eltern empfehlen ihr, eine<br />
Haushaltsversicherung abzuschließen.<br />
Stellen Sie sich vor, Sie sind eine Versicherungsagentin/ein Versicherungsagent und müssen<br />
Corinna in fünf Minuten „kurz und bündig“ die wichtigsten Eckpunkte/Vorteile einer Haushaltsversicherung<br />
erklären:<br />
� Was ist ihr Wesen?<br />
� Welche Risiken werden versichert?<br />
� Was und wer ist versichert?<br />
Gruppe 2: Vertragsabschluss und Vertragsbedingungen<br />
Corinna h<strong>at</strong> bei ihrer Versicherungsagentin Frau Simser einen Antrag für eine Haushaltsversicherung<br />
unterzeichnet. Frau Simser h<strong>at</strong> nur wenig Zeit und verspricht, ihr eine Kopie des Antrags<br />
und die Versicherungsbedingungen zukommen zu lassen. Corinna wartet, bekommt jedoch nichts<br />
zugesandt. Nach drei Wochen kommt dann die Polizze per Post, jedoch mit abgeänderten Inhalten<br />
und das ohne jeglichen Hinweis! Corinna ist verärgert.<br />
� Was h<strong>at</strong> die Versicherungsagentin bei der Antragstellung verabsäumt und welche P" ichten<br />
h<strong>at</strong> sie verletzt? Welches Recht steht Corinna dadurch zu?<br />
� Können Abweichungen vom Antrag durch den Versicherer einfach vorgenommen werden?<br />
Wie kann Corinna darauf reagieren?<br />
Gruppe 3: Rücktrittsrechte<br />
Frau Simser, Corinnas Versicherungsagentin, h<strong>at</strong> Corinna eine Haushaltsversicherung und zusätzlich<br />
eine Lebensversicherung vermittelt. Eigentlich h<strong>at</strong>te Corinna Frau Simser nur wegen einer<br />
Haushaltsversicherung kontaktiert. Am nächsten Morgen ruft Corinna Frau Simser an und teilt<br />
ihr mit, dass sie vom Antrag der Lebensversicherung zurücktreten möchte.<br />
� Ist das in Corinnas Fall möglich?<br />
� Welche weiteren Gründe gibt es, die einen Rücktritt von einem Versicherungsantrag rechtfertigen<br />
würden?<br />
Gruppe 4: Risikoerhöhung/Unterversicherung<br />
Corinna lebt seit einem Jahr in ihrer Wohnung. Von ihrer Großmutter bekommt sie zum 25.<br />
Geburtstag den wertvollen Familienschmuck im Wert von Euro 12.000,-- geschenkt. Sie bewahrt<br />
ihn in ihrer Kommode im Schlafzimmer auf.<br />
� Was wären sinnvolle nächste Schritte in Bezug auf die Haushaltsversicherung?<br />
� Was kann passieren, wenn eine Unterversicherung bzw. eine Überversicherung vorliegt?<br />
� Was können Risiko erhöhende und was Risiko mindernde Umstände bzw. Maßnahmen sein?<br />
� Was ist zu tun, wenn eine Unter- bzw. Überversicherung vorliegt?<br />
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Fallstudie „Corinnas Haushaltsversicherung“<br />
Gruppe 5: Obliegenheiten der VersicherungsnehmerInnen<br />
Corinna h<strong>at</strong> sich einen lang ersehnten Traum erfüllt und den zwei Jahre alten Norfolk-Terrier<br />
„Charly“ aus dem Tierheim geholt. Nun überlegt sie als Tierhalterin eine Hundehaftp" ichtversicherung<br />
abzuschließen, die gerechtfertigte Schadeners<strong>at</strong>zansprüche Dritter (Sach- und Personenschäden)<br />
ihr gegenüber befriedigt. Ihre Versicherungsagentin Frau Simser lässt Corinna ein<br />
diesbezügliches Versicherungangebot zukommen, in dem sie immer wieder von Obliegenheiten<br />
der VersicherungsnehmerIn liest.<br />
� Was bedeutet der Begriff Obliegenheit und wo sind diese Obliegenheiten festgehalten?<br />
� Welche Obliegenheiten haben VersicherungsnehmerInnen generell?<br />
� Welche speziellen Obliegenheiten könnte Corinna möglicherweise in Bezug auf die Hundhaftp"<br />
ichtversicherung haben?<br />
� Welche Verbindung könnte es zwischen einer Hundehaftp" icht- und einer Haushaltsversicherung<br />
geben?<br />
Gruppe 6: Vorgehen im Schadensfall<br />
Corinna schaltet am Abend die Waschmaschine ein und setzt sich zum Fernseher. Nach einer<br />
Weile kommt ihr etwas eigenartig vor und da sieht sie schon das Wasser ins Wohnzimmer rinnen.<br />
Der Wasserschlauch ist gepl<strong>at</strong>zt und die Seifenlauge ist überall! Sie reagiert schnell, läuft zum<br />
Hauptwasserhahn, dreht ihn zu. .... Entgeistert steht sie im knöcheltiefen Wasser. „Ein Fall für<br />
die Haushaltsversicherung!“, denkt sie.<br />
� Ist Corinna richtig vorgegangen? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?<br />
� Was wären nun die nächsten Schritte, die Corinna setzen sollte/muss, damit der Schadensfall<br />
richtig abgewickelt wird und es zu einer Schadensdeckung durch die Versicherung<br />
kommt? Welche Tipps können Sie ihr geben?<br />
Gruppe 7: Kündigung und unterstützende Organis<strong>at</strong>ionen<br />
Corinna wohnt seit drei Jahren in ihrer Wohnung. Vor zwei Jahren h<strong>at</strong> sie sich in Florian verliebt<br />
und zieht nun nächsten Mon<strong>at</strong> zu ihm. Florians Wohnung ist viel größer und noch dazu billiger.<br />
Jetzt fällt ihr ein, dass sie noch die Haushaltsversicherung kündigen muss.<br />
� Wie sollte Corinna in diesem Fall vorgehen? Welche Fristen muss Corinna beachten und<br />
einhalten?<br />
� Wo kann sie sich diesbezüglich erkundigen?<br />
� Könnte sie ihre bestehende Versicherung auf die nächste Wohnung übertragen lassen? Wie<br />
müsste sie vorgehen und was müsste alles angepasst werden?<br />
Gruppe 8: Interessante Tipps<br />
Corinna h<strong>at</strong> bis d<strong>at</strong>o wenig bis gar nichts mit Versicherungen zu tun gehabt. <strong>Das</strong> wurde immer<br />
von ihren Eltern übernommen.<br />
� Welche interessanten und wichtigen Tipps können Sie Corinna in Bezug auf Versicherungen<br />
geben?<br />
� Beginnen Sie bei der Suche nach einer passenden Versicherung und enden Sie bei der Kündigung<br />
bzw. beim Wechsel zu einem anderen Versicherungsunternehmen.<br />
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