Michael Friebe: Schnell sein, präsent sein und die Sprache ... - RVM
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Vertrieb<br />
Makler im Gespräch<br />
<strong>Michael</strong> <strong>Friebe</strong>: <strong>Schnell</strong> <strong>sein</strong>, <strong>präsent</strong> <strong>sein</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Sprache</strong> des K<strong>und</strong>en sprechen<br />
Der Maklermarkt verändert sich. Politik, Gesellschaften <strong>und</strong> Verbände haben ihre Finger im Spiel.<br />
Und wo stehen <strong>die</strong> Maklerinnen <strong>und</strong> Makler von heute? Für „Makler im Gespräch“ hat AssCompact<br />
<strong>die</strong>smal <strong>Michael</strong> <strong>Friebe</strong>, Geschäftsführer der <strong>RVM</strong> Versicherungsmakler GmbH & Co. KG in<br />
Eningen besucht <strong>und</strong> mit ihm über unternehmerisches Handeln, <strong>sein</strong>e Philosophie, <strong>die</strong> eigene<br />
Markteinschätzung <strong>und</strong> das Thema Zukunft gesprochen.<br />
Von Toni kuhn, AssCompact<br />
<strong>Michael</strong> <strong>Friebe</strong> hat mit <strong>RVM</strong> erst kürzlich einen entscheidenden<br />
Schritt gemacht. Oder sagen wir: zu Ende<br />
geführt. Denn begonnen hat das Maklerunternehmen<br />
damit bereits vor r<strong>und</strong> zehn Jahren. Im Zeitraum zwischen<br />
1999 <strong>und</strong> 2001 saßen <strong>die</strong> damaligen Geschäftsführer,<br />
darunter auch <strong>Friebe</strong> sowie Erich Burth, zusammen,<br />
um <strong>die</strong> Unternehmensnachfolge von langer Hand zu planen<br />
<strong>und</strong> dann in drei Etappen umzusetzen. Ende des<br />
letzten Jahres wurde der letzte Schritt vollzogen: Rainer<br />
Schiefelbein, der 1985 mit nur einer Handvoll Mitarbeiter<br />
<strong>die</strong> <strong>RVM</strong> Versicherungsmakler GmbH & Co. KG<br />
gründete, schied aus dem Unternehmen aus. Seine Unternehmensanteile<br />
übergab er komplett an <strong>die</strong> beiden<br />
heute geschäftsführenden Gesellschafter Erich Burth<br />
<strong>und</strong> <strong>Michael</strong> <strong>Friebe</strong>. <strong>Friebe</strong> wirkt gleichermaßen zielsicher<br />
<strong>und</strong> gelassen als er sagt: „Rückblickend war der<br />
Schritt extrem waghalsig, wenn man sieht welche Wirtschaftskrisen<br />
sich in <strong>die</strong>sem langen Zeitraum ereignet<br />
haben. . Dennoch kann ich heute sagen: Wir würden es<br />
wieder so machen.“ Auch das äußere Erscheinungsbild<br />
der Zentrale im schwäbischen Eningen wirkt neu. Zum<br />
Jahresanfang 2011 hat sich das Unternehmen ein komplettes<br />
ReDesign des Markenauftrittes inklusive eines<br />
neuen Firmenlogos verpasst.<br />
<strong>RVM</strong> zählt heute zu den größten Maklerhäusern im<br />
mittelständischen Industrie- <strong>und</strong> Gewerbebereich in<br />
Deutschland. Es beschäftigt über 130 Mitarbeiter. Obwohl<br />
<strong>RVM</strong> bisher fünf Standorte deutschlandweit hat<br />
<strong>und</strong> sich über ein von ihm mit gegründetes Maklernetzwerk<br />
international vernetzt, ist <strong>die</strong> vorwiegende Ausrichtung<br />
noch immer regional. 95% der K<strong>und</strong>en<br />
kommt aus Deutschland. 70% allein aus dem süddeutschen<br />
Raum.<br />
Wachsende Verantwortung schafft Motivation<br />
Hinter all dem stehen über 25 Jahre harte Arbeit. Im<br />
Rahmen der Neustrukturierung im letzten Jahr haben<br />
<strong>die</strong> Geschäftsführer ihren Mitarbeitern zusätzliche Verantwortung<br />
übertragen. Denn eines ist <strong>Michael</strong> <strong>Friebe</strong><br />
besonders wichtig: <strong>die</strong> Förderung der 130 Mitarbeiter.
Makler im Gespräch<br />
Davon macht er den Erfolg des Unternehmens abhängig.<br />
Er ist überzeugt, dass Motivation eng mit wachsender<br />
Verantwortung verknüpft ist. Entsprechend ausgeklügelt<br />
ist das Organigramm des Unternehmens heute.<br />
<strong>RVM</strong> gliedert sich in 16 K<strong>und</strong>enteams. Diese werden<br />
von acht sogenannten Stabsabteilungen ergänzt, in denen<br />
Know-how zu speziellen Dienstleistungen wie<br />
Betriebliche Altersversorgung, Debitoren- oder Verkehrshaftungsmanagement<br />
gebündelt wird. Diese Matrixorganisation<br />
stellt laut <strong>Friebe</strong> sicher, dass <strong>die</strong> <strong>RVM</strong>-<br />
K<strong>und</strong>en fachlich kompetent <strong>und</strong> dennoch persönlich<br />
betreut werden. Er erklärt: „Natürlich ist eine Matrixorganisation<br />
aufwändiger als andere Organisationsformen<br />
<strong>und</strong> erfordert eine große Disziplin, denn eine enge <strong>und</strong><br />
gute Zusammenarbeit der beteiligten Personen ist entscheidend“,<br />
weiß <strong>Michael</strong> <strong>Friebe</strong>, „ Jeder der Beteiligten<br />
in <strong>die</strong>ser Struktur hat ein großes Maß an Verantwortung<br />
gegenüber <strong>sein</strong>en K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> zum Transfer innerhalb<br />
von <strong>RVM</strong>. Genau das ist es, was wir unter Motivation<br />
durch Verantwortung verstehen.“<br />
Die Teams betreuen r<strong>und</strong> 1900 K<strong>und</strong>en. Im Laufe der<br />
Jahre hat <strong>RVM</strong> eine ganze Reihe von Branchenlösungen<br />
in der Qualität eines technischen Industriemaklers<br />
erarbeitet. Neben speziellen Konzepten für klassisch<br />
schwäbische Branchen wie Maschinenbau oder Automotive,<br />
finden sich darunter auch das Hotelgewerbe,<br />
<strong>die</strong> Entsorgungswirtschaft oder <strong>die</strong> Textilindustrie.<br />
„Unser Wachstum <strong>und</strong> unsere Ausrichtung ist stets am<br />
Bedarf unserer K<strong>und</strong>en gewachsen. So war eine gewisse<br />
Spezialisierung unumgänglich,“ sagt <strong>Friebe</strong>, „Ohne<br />
<strong>die</strong>se Expertise hat man im heutigen Markt keine<br />
Chance mehr. Du musst deinen K<strong>und</strong>en verstehen <strong>und</strong><br />
<strong>sein</strong>e <strong>Sprache</strong> sprechen.“ Bei <strong>RVM</strong> gibt es deshalb auch<br />
keine reine Vertriebsabteilung. Die K<strong>und</strong>enbetreuer<br />
setzen das Geschäft innerhalb ihres Teams eigenverantwortlich<br />
um. Auch das ist laut <strong>Friebe</strong> Strategie: „Bei<br />
uns kann sich kein Mitarbeiter hinter einem nicht<br />
funktionierenden Innen<strong>die</strong>nst oder einem übermotivierten<br />
Außen<strong>die</strong>nst verstecken.“<br />
Das Ziel der neuen Struktur war nicht nur, mit<br />
der Zeit zu gehen. <strong>RVM</strong>, so betont <strong>Friebe</strong>, ist<br />
auch durch <strong>die</strong> Krisen hinweg organisch gewachsen.<br />
Dieses Wachstum will er beibehalten. Dem<br />
entspricht auch <strong>die</strong> Unternehmensphilosophie,<br />
welche sehr schwäbisch anmutet. Ganz oben<br />
steht laut <strong>Friebe</strong> „Fleißig <strong>sein</strong>!“. Und weiter: „Sich<br />
fachlich zu ergänzen <strong>und</strong> zu verstärken“. <strong>Friebe</strong><br />
selbst kam 1995 ins Unternehmen. Damals waren<br />
es noch 22 Mitarbeiter. Bis er Geschäftsführer<br />
<strong>und</strong> Inhaber wurde, wuchs er stufenweise mit<br />
dem Unternehmen mit: „Erich Burth <strong>und</strong> ich haben<br />
beide den Weg von der Sachbearbeitung<br />
über K<strong>und</strong>enbetreuung <strong>und</strong> Vertriebsaspekte bis<br />
hin zu Geschäftsführungsaufgaben bei <strong>RVM</strong><br />
durchlebt.“ Auch das stärkt nach Ansicht des<br />
Maklers Kompetenz, Bindung <strong>und</strong> Einsatzbereitschaft.<br />
Bis heute betreuen <strong>die</strong> Geschäftsführer <strong>die</strong><br />
größten K<strong>und</strong>en selbst.<br />
Weltweit mit Kollegen vernetzt<br />
<strong>RVM</strong> betreut mittelständische Unternehmen mit<br />
einem Umsatzvolumen von 5 Mio. bis zu 1 Mrd. Euro.<br />
Traditionell bewegte sich <strong>RVM</strong> dabei am liebsten in <strong>sein</strong>er<br />
heimatlichen Umgebung. Noch ist <strong>die</strong> Mehrheit<br />
der K<strong>und</strong>en deutscher Herkunft. Mehrere H<strong>und</strong>ert<br />
<strong>RVM</strong>-K<strong>und</strong>en agieren jedoch nicht nur in Deutschland,<br />
sondern haben Produktionsstätten oder Vertriebsfirmen<br />
weltweit. Daher gründete <strong>RVM</strong> mit zwei anderen<br />
Maklerhäusern ein weltweit agierendes Maklernetzwerk,<br />
<strong>die</strong> UNISONBrokers AG in Hamburg. Ziel ist es,<br />
laut <strong>Friebe</strong>, eine Expertise in ausländischen Märkten<br />
analog dem deutschen Niveau bieten zu können. Angefangen<br />
habe <strong>die</strong>se Entwicklung mit der Osterweiterung:<br />
„Am Anfang sind wir selber in <strong>die</strong> Ukraine, nach<br />
Polen, haben <strong>die</strong> Risikostandorte besichtigt <strong>und</strong> im jeweiligen<br />
Land <strong>die</strong> Policen platziert. <strong>Schnell</strong> wurde <strong>die</strong><br />
Nachfrage so groß, dass wir es nicht mehr allein bewältigen<br />
konnten. Auf Gr<strong>und</strong> dessen haben wir uns überlegt,<br />
was wir machen.“<br />
Weiterbildung gehört zum „daily business“<br />
Seit einigen Jahren hat <strong>RVM</strong> den Bereich Risikomanagement<br />
gezielt ausgebaut. „ „Wir gestalten Wordings,<br />
Konzeptionen <strong>und</strong> Prämien selbst. Dies bedingt natürlich,<br />
dass wir mit unseren Fachleuten den Markt komplett<br />
wahrnehmen, bewerten <strong>und</strong> interpretieren können. So<br />
lassen sich detaillierte <strong>und</strong> klare Inhalte für Ausschreibungen<br />
definieren.“ <strong>Friebe</strong> sieht hier einen Vorteil<br />
gegenüber den Großmaklern, an denen sich <strong>RVM</strong><br />
orientiert: „Die großen Maklerkonzerne wie AON,<br />
Marsh, Willis <strong>und</strong> Co. betreiben Ihr Geschäft zwar nach<br />
demselben Muster, aber <strong>die</strong> Struktur mit flacher Hierachie<br />
<strong>und</strong> vollumfänglichem Betreuungsauftrag jedes<br />
einzelnen Mitarbeiters macht <strong>die</strong> <strong>RVM</strong>ler schneller <strong>und</strong><br />
persönlicher. Mittelständischer, halt.“<br />
Entsprechend hoch sind <strong>die</strong> fachlichen Anforderungen<br />
an <strong>die</strong> Mitarbeiter. Aus der Not der schwäbischen O<br />
130 Menschen arbeiten bei <strong>RVM</strong>, ein Großteil davon in der Zentrale in Eningen, am Ran-<br />
de der schwäbischen Alb.<br />
Vertrieb
Vertrieb<br />
Makler im Gespräch<br />
Provinz hat das Unternehmen eine Tugend gemacht.<br />
„Den großen Anteil unserer Belegschaft bilden wir<br />
selbst aus. Wir haben im positiven Sinne eine ´hungrige`<br />
Mannschaft, welche Erich Burth <strong>und</strong> ich mit finanziellen<br />
Mitteln oder Freistellungen bei Weiterbildungen<br />
unterstützen“, erläutert <strong>Friebe</strong>. Circa 50% der Belegschaft<br />
hat sich entweder zum technischen Underwriter,<br />
zum Versicherungsfachwirt oder zum Versicherungsbetriebswirt<br />
weitergebildet. Diese Philosophie<br />
hat dazu geführt, dass das Durchschnittsalter im<br />
Unternehmen bei 35 Jahren liegt. Ungefähr 20 Auszubildende<br />
sind derzeit im Unternehmen. Dazu kommt<br />
ungefähr <strong>die</strong> gleiche Anzahl an Ausbildern, <strong>die</strong> eine<br />
Ausbildereignungsprüfung vorweisen. <strong>Friebe</strong> erklärt,<br />
Wir brauchen k<strong>und</strong>enbezogenes<br />
Handeln, damit<br />
Versicherung funktioniert.<br />
Was würden Sie gerne auf der Seiter der Versicherer ändern?<br />
Oft ist der K<strong>und</strong>e mit Problemsituationen auf sich alleine<br />
gestellt. Der Versicherer lässt ihn in solchen Situationen im<br />
Endeffekt alleine <strong>und</strong> zwingt ihn zu Eigenvorsorge. Das Ergebnis<br />
ist, dass er keine Versicherung mehr braucht. Ein<br />
höchst unbefriedigendes Ergebnis für alle Beteiligten. Unternehmen<br />
in der Großindustrie haben längst begonnen<br />
Captives, Risikoeigentragungen oder ähnliches in <strong>die</strong> Verträge<br />
mit den Versicherern einzubringen. Aber nicht nur<br />
<strong>die</strong> Großindustrie reagiert. Beispielhaft möchte ich in <strong>die</strong>sem<br />
Kontext <strong>die</strong> Kreditversicherung benennen. Die Kreditrisiken<br />
wurden umfangreich geprüft <strong>und</strong> der Versicherer<br />
hat sie dann nicht mehr gezeichnet. Die Konsequenz: Der<br />
K<strong>und</strong>e hat auf eigenes Risiko gezeichnet. Ein weiteres Beispiel<br />
ist <strong>die</strong> Prämienpolitik im KFZ-Bereich. Hier wurden<br />
Prämien um bis zu 50% erhöht <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e hatte keine<br />
wirkliche Alternative. Ein K<strong>und</strong>e zahlt <strong>die</strong>s vielleicht einmal<br />
zähneknirschend, aber sobald sich ihm <strong>die</strong> Chance<br />
bietet, orientiert er sich neu <strong>und</strong> führt hohe Selbstbehalte<br />
ein. Meines Erachtens ist <strong>die</strong> geschäftspolitische Ausrichtung<br />
der Versicherer mit mehr Augenmaß <strong>und</strong> Feingefühl<br />
<strong>und</strong> dem steten Blick auf K<strong>und</strong>enbindung durchzuführen.<br />
Die extremen Ausschläge sind alles andere als k<strong>und</strong>enorientiert.<br />
Eine Politik der kleinen Schritte im Sinne einer Stufenlösung<br />
macht meines Erachtens mehr Sinn. Dass es immer<br />
neue Risiken gibt, für <strong>die</strong> keine mathematischen bzw.<br />
empirischen Erfahrungswerte vorliegen, wie zum Beispiel<br />
im Falle des Tsunami in Japan, gehört nun einmal zu unserem<br />
Geschäft dazu. Solche Situationen müssen konzeptionell<br />
gelöst werden <strong>und</strong> nicht ausschließlich mit höheren<br />
Prämien. Dazu gehört zwingend eine gründliche Kenntnis<br />
der K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Themen. Der Makler ist näher dran am<br />
K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> an den aktuellen Themen. Rückversicherer<br />
haben <strong>die</strong>s schon erkannt <strong>und</strong> wollen mit Maklern direkt<br />
Geschäfte machen.<br />
dass fast alle <strong>die</strong>ser „Ausbildungspaten“ ehemalige Azubis<br />
sind, <strong>die</strong> noch „nah dran sind an deren Alltag“. Für<br />
<strong>die</strong> Nachwuchsgewinnung ist seit <strong>die</strong>sem Jahr eine<br />
hauptberufliche Personalerin zuständig. <strong>RVM</strong> ist auf<br />
Ausbildungsmessen in der Region vertreten <strong>und</strong> wirbt<br />
auch für den Maklerberuf an Schulen. Hier gibt es laut<br />
<strong>Friebe</strong> auch spezielle Projekte <strong>die</strong> von der IHK unterstützt<br />
werden. Aufklärungsarbeit ist <strong>Friebe</strong> dabei wichtig<br />
<strong>und</strong> das nicht nur bei der Nachwuchsgewinnung:<br />
„„Wir versuchen nach innen <strong>und</strong> außen zu vermitteln<br />
<strong>und</strong> zu leben, dass unser Beruf nicht verkaufen, sondern<br />
beraten <strong>und</strong> betreuen bedeutet“, meint <strong>Friebe</strong> mit<br />
Blick auf <strong>die</strong> Uhr. Er muss bald weiter zum nächsten<br />
Termin: Denn bei <strong>RVM</strong> sind K<strong>und</strong>en Chefsache. W<br />
Wie funktioniert das?<br />
Im Gr<strong>und</strong>e genommen läuft <strong>die</strong>s ab wie mit dem Erstversicherer,<br />
nur dass hier der Rückversicherer direkt mit dem<br />
Makler eine Vereinbarung trifft. Der Erstversicherer bleibt<br />
somit außen vor <strong>und</strong> <strong>die</strong> Rückversicherer sparen sich <strong>die</strong><br />
Provisionen für <strong>die</strong>sen. Die Zahl solcher Vereinbarungen ist<br />
zwar noch auf niedrigem Niveau, aber das darauf entfallende<br />
Prämienvolumen hat bereits eine stattliche Höhe erreicht.<br />
Jeder versucht <strong>sein</strong>e Marktanteile zu sichern <strong>und</strong> auszubauen<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong>se Form ist eine weitere, zusätzliche Option. Risikoträger<br />
gibt es meines Erachtens genug. Durch den aktuell<br />
„weichen Markt“ gibt es auch noch genügend Kapazität.<br />
Wollen Sie, dass <strong>die</strong> Prämien niedrig bleiben oder dass sie steigen?<br />
Wir fühlen uns in einem „harten Markt“ oder sagen wir besser<br />
in einem qualitativ bestimmten Markt wohler. In einem<br />
solchen Markt hat es weniger Platz für <strong>die</strong> klassischen Preisverkäufer.<br />
Es gibt mehr Platz für den technischen Makler zur<br />
qualifizierten Risikoermittlung <strong>und</strong> bedarfsgerechter Quotierung.<br />
Unser Auftrag ist es für den K<strong>und</strong>en als Interessenvertreter<br />
zu agieren <strong>und</strong> daraus müssen wir dann das maximale<br />
Ergebnis erzielen. Eine solches Umfeld kann <strong>und</strong> darf<br />
abhängig von Branchenspezifika <strong>sein</strong>.<br />
Wie sehen Sie <strong>die</strong> Ausschreibungsplattformen im Gewerbebereich?<br />
Interessant ist, wie <strong>die</strong> Plattformen inex24 <strong>und</strong> msg das Thema<br />
kalkuliert haben. Ich bin gespannt, wie lange sie das<br />
durchhalten können, denn <strong>die</strong>s funktioniert nur dann, wenn<br />
<strong>die</strong> großen Player aus Versicherungswirtschaft <strong>und</strong> Industrie<br />
mit machen. Die Marktmacht liegt eindeutig bei den großen<br />
Playern der Erstversicherer <strong>und</strong> der Industrie. Wenn entsprechend<br />
finanziert wird, kann es durchaus eine Chance <strong>sein</strong>.<br />
Der Ansatz über Prozesse nachzudenken bzw. <strong>die</strong>se zu optimieren<br />
ist richtig. Plattformen können bestimmte Dokumentations-<br />
<strong>und</strong> Transparenzthemen unterstützen, aber den<br />
Erklärungs- <strong>und</strong> Beratungsumfang im klassischen Industriegeschäft<br />
können sie nicht in Gänze befriedigen. Man muss<br />
abwarten wie sich <strong>die</strong>se Themen entwickeln. Über UNI-<br />
SONBrokers haben wir bereits eine Vereinbarung mit<br />
inex24 <strong>und</strong> insofern ein Signal ausgesendet, dass wir im Fall<br />
der Fälle dabei sind. Wenn sich dadurch eine Chance am<br />
Markt ergibt, werden wir sie wahrnehmen. W